1 Der%Wortschatz%von%Wahlplakaten% Eine%Analyse%von%Wahlslogans%aus%den%Jahren%2006_2008% Susanne1Opitz1 Eingereicht1im1Sommersemester120131bei1Ao.1Univ.8Prof.1Dr.1Lorelies1Ortner1als1 Bachelorarbeit1für1das1Seminar1Spezialgebiete&der&Germanistischen&Linguistik:&Der& deutsche&Wortschatz&(Gruppe&A)1 Inhaltsverzeichnis% 1! Einleitung!...........................................................................................................................................................................!93! 2! Politischer!Sprachgebrauch!.......................................................................................................................................!94! 2.1! Allgemeines!..............................................................................................................................................................!94! 2.2! Politischer!Wortschatz!........................................................................................................................................!95! 2.2.1! Besonderheiten!.............................................................................................................................................!95! 2.2.2! Bereiche!des!politischen!Wortschatzes!..............................................................................................!95! 2.2.3! Bedeutungskomponenten!der!Wörter!................................................................................................!96! 2.2.4! HochwertT,!LeitT,!StigmaT,!SchlagT,!FahnenT,!SchlüsselT!,!SymbolT!oder!Kampfwörter?!–! eine!Begriffsklärung!...................................................................................................................................!97! 3! Das!Wahlplakat!als!Textsorte!....................................................................................................................................!99! 3.1! Pragmatische!Kategorien!...................................................................................................................................!99! 3.2! SemantischTthematische!Kategorien!.........................................................................................................!100! 3.3! Grammatische!Kategorien!..............................................................................................................................!100! 3.4! Rhetorische!Kategorien!...................................................................................................................................!100! 4! Der!Wortschatz!von!Wahlplakaten!2006–2008!.............................................................................................!101! 4.1! Das!Korpus!............................................................................................................................................................!101! 4.2! Institutionsvokabular!.......................................................................................................................................!101! 4.3! Ideologievokabular!............................................................................................................................................!102! 4.3.1! Schlagwörter!...............................................................................................................................................!102! 4.3.2! Hochwertwörter!........................................................................................................................................!103! 4.3.3! Stigmawörter!..............................................................................................................................................!106! IGEL120141 Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 93& ! 4.3.4! „Kampf! um! Wörter“! –! BezeichnungsT! bzw.! Bedeutungskonkurrenz,! Vereinnahmung! von!Fahnenwörtern!des!Gegners!.......................................................................................................!107! 4.4! Ressortvokabular!...............................................................................................................................................!108! 4.5! Wortschatzbesonderheiten!............................................................................................................................!109! 4.5.1! Neologismen!................................................................................................................................................!109! 4.5.2! Phraseologismen!.......................................................................................................................................!110! 4.5.3! Stilebenen!.....................................................................................................................................................!111! 4.5.4! Geographische!Namen!............................................................................................................................!111! 5! Zusammenfassung!.......................................................................................................................................................!112! 6! Abkürzungen!.................................................................................................................................................................!113! 7! Abbildungen!und!Tabellen!......................................................................................................................................!113! 8! Literatur!...........................................................................................................................................................................!114! 8.1! Quellen!....................................................................................................................................................................!114! 8.2! Forschungsliteratur!...........................................................................................................................................!117! 8.3! Primärliteratur!....................................................................................................................................................!164! 8.4! Sekundärliteratur!...............................................................................................................................................!164! 1 Einleitung% Sprache! nimmt! in! politischem! Handeln! eine! zentrale! Rolle! ein,! auch! in! einer! von! BildT medien! durchdrungenen! Gesellschaft.! Denn! Politik! bedeutet! Diskussion! über! abstrakte,! komplexe!Inhalte!und!eine!solche!kann!mit!Bildern!allein!jedenfalls!nicht!geführt!werden,! dazu!bedarf!es!der!Sprache.!Einzelnen!Wörtern!kommt!hierbei!ein!besonderer!Stellenwert! zu,!jedenfalls!wurde!ihnen!in!der!politolinguistischen!Forschung!bereits!viel!AufmerksamT keit! gewidmet.! Josef! Klein,! einer! der! wichtigsten! Vertreter! der! SpracheTundTPolitikT Forschung!äußert!sich!folgendermaßen!dazu:! 'Wörter'! erfüllen! viele! Funktionen.! In! der! politischen! Auseinandersetzung! dienen!sie!vor!allem!als!Waffen!–!zum!Angriff!und!zur!Verteidigung.!GleichzeiT tig!sind!sie!Abzeichen,!Marken,!an!denen!Gruppenzugehörigkeit!und!ideologiT sche!Orientierung!erkannbar![sic!]!sind.!(Klein!1996,!7)! Um!Wörter!im!politischen!Kontext!soll!es!in!dieser!Arbeit!gehen,!konkret!um!Wörter!auf! Wahlplakaten.! Denn! neben! Werbeplakaten! sind! Wahlplakate! die! zweite! große! Textsorte! im! öffentlichen! Raum,! der! sich! kaum! ein/e! Staatsbürger/in! entziehen! kann.! Tagtäglich! nehmen!wir!dabei!bewusst!oder!unbewusst!Sätze,!Slogans!und!Wörter!auf,!mit!denen!um! unser! Kreuzchen! am! Wahlzettel! geworben! wird.! Und! obwohl! auf! Wahlplakaten! das! Bild! dominiert!–!ohne!den!begleitenden!Schrifttext!würde!die!Textsorte!Wahlplakat!nicht!funkT tionieren.! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 94& ! Gegenstand!dieser!Bachelorarbeit!sind!also!die!Wörter!auf!Wahlplakaten.!Welche!Wörter! finden!sich!dort!besonders!häufig!und!zu!welchen!Kategorien!könnte!man!sie!zusammenT fassen?!Dabei!sollen!stets!auch!pragmatische!Aspekte!miteinbezogen!werden!und!ÜberleT gungen! dazu! angestellt! werden,! welche! Funktion! besonders! häufig! verwendete! Wörter! haben.! Bei!der!Untersuchung!wurden!154!Wahlplakate!untersucht.1!Die!Wahlslogans!dieser!154! Plakate!wurden!in!eine!Tabelle!eingetragen!und!nach!verschiedenen!Wortkategorien!unT tersucht.! Diese! Kategorien! ergaben! sich! teils! aus! der! Lektüre! der! politolinguistischen! Fachliteratur!(so!die!Klassen!IdeologieT,!InstitutionsT,!RessortT!und!allgemeines!InteraktiT onsvokabular!sowie!HochwertT,!StigmaT!und!Schlagwörter),!teils!aus!der!Fachliteratur!der! allgemeinen! Lexikologie! (so! die! Klassen! Neologismen,! Phraseologismen! und! geographiT sche! Namen).! Kategorien,! die! in! der! allgemeinen! Lexikologie! gebräuchlich! sind,! aber! auf! den!Wahlplakaten!eher!eine!untergeordnete!Rolle!spielten!–!wie!etwa!Anglizismen!–!wurT den!nicht!in!die!Arbeit!aufgenommen.! 2 Politischer%Sprachgebrauch% 2.1 Allgemeines1 Gibt!es!allgemeine!Merkmale,!mit!denen!sich!der!Sprachgebrauch!in!der!Politik!charakteriT sieren!lässt?!Walther!Dieckmann!stellt!im!Dudenband!„Sprache!und!Politik“!zunächst!einT mal! fest,! dass! es! dabei! darauf! ankommt,! von! welchem! Politikbegriff! ausgegangen! wird! (vgl.!2005,!21).!Ausgehend!von!einer!Definition!des!Politikwissenschaftlers!Hermann!LübT be,! wonach! Politik! „die! Kunst“! sei,! „im! Medium! der! Öffentlichkeit! ZustimmungsbereitT schaften!zu!erzeugen“,!schlägt!Dieckmann!vor,!die!politische!Sprache!im!Hinblick!auf!die! Sprachverwendung! allgemein! als! „informativTpersuasiv“! zu! charakterisieren! (vgl.! DieckT mann!2005,!22).!Doch!politische!Sprachverwendung!beschränkt!sich!nicht!auf!WahlplakaT te! und! Parlamentsdebatten,! sondern! begegnet! dem/der! Bürger/in! auch! beim! „EinwohT nermeldeamt“!und!„in!seinem!Steuerbescheid“!(Bergsdorf!1978,!62).!Panagl!schreibt!beiT spielsweise!im!Vorwort!zu!seinem!Wörterbuch*der*politischen*Sprache*in*Österreich:!„Einen! völlig!anderen!Charakter!hat!externe!politische!Sprache,!wenn!sie!den!Bürgern!in!der!stiT listischen!Form!eines!‚Amtsdeutsch‘!begegnet,!wie!in!rechtlichen!Vorschriften,!GerichtsurT teilen!oder!behördlichen!Formularen.“!(Panagl!2007,!11)!Und!so!kommt!auch!Dieckmann! zum! Schluss,! dass! die! politische! Sprache! in! all! ihren! Ausgestaltungen! zu! wenig! GemeinT samkeiten!besitzt,!als!dass!man!sie!unter!einem!Begriff!zusammenfassen!könnte!und!folT gert,! die! „Redeweise! von! der! politischen* Sprache! oder! dem! Politolekt“! sei! „grundsätzlich! problematisch“!(Dieckmann!2005,!22).! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 95& ! 2.2 Politischer1Wortschatz1 2.2.1 Besonderheiten% Obwohl!man!nach!Dieckmann!nicht!von!einem!Politolekt!im!engeren!Sinne!sprechen!kann,! gibt! es! doch,! besonders! auf! der! Wortschatzebene,! einige! Besonderheiten! der! Sprache! in! politischer!Kommunikation.!Panagl!beispielsweise!meint,!dass!„[...]!das!politische!VokabuT lar!–!etwa!im!Gegensatz!zur!Präzision!wissenschaftlicher!oder!technischer!Terminologie!–! sehr! facettenreich! und! im! Bedeutungsgehalt! der! einzelnen! Ausdrücke! zum! Teil! äußerst! instabil!ist“!(Panagl!2007,!13).!Diese!Instabilität!lässt!sich!unter!anderem!darauf!zurückT führen,!dass!Politik!oft!„Kampf!um!Wortbedeutungen“!ist,!wo!Parteien!versuchen,!Wörtern! in! ihrem! Sinne! Bedeutungen! zuzuweisen! oder! Sachverhalte! durch! entsprechende! BeT zeichnungen! zu! bewerten.! Josef! Klein! bezeichnet! diese! Mechanismen! auch! als! „BedeuT tungsT“!bzw.!„Bezeichnungskonkurrenz“!(Klein!1989,!17).!An!den!Facettenreichtum!politiT scher!Sprache!knüpft!auch!Dieckmann!an,!wenn!er!schreibt,!dass!„politische[r]!Wortschatz! prinzipiell! offen“! sei,! weil! „Wörter! jederzeit! in! den! Sog! der! politischen! AuseinandersetT zungen! geraten“! könnten! (Dieckmann! 2005,! 17).! Grundsätzlich,! so! Dieckmann,! sei! der! politische! Wortschatz! nichtfachsprachlich! und! Teil! der! allgemeinen! Standardsprache,! jeT doch!hätten!die!Fachsprachen!der!jeweiligen!Sachbereiche!(besonders!auf!das!sogenannte! Ressortvokabular*siehe!2.2.2)!einen!starken!Einfluss!(vgl.!Dieckmann!2005,!17).! 2.2.2 Bereiche%des%politischen%Wortschatzes% In!der!sprachwissenschaftlichen!Forschung!hat!sich!eine!Einteilung!des!politischen!WortT schatzes!in!drei!bzw.!manchmal!vier!Kategorien!etabliert!(nachzulesen!z.!B.!bei!Klein!1989,! 4;!Dieckmann!2005,!17–18;!Panagl!1998,!15–16;!Girnth!2002,!50–51):! Die!erste!„Zutat“!des!Politikwortschatzes!ist!demnach!das!Institutionsvokabular.!Darunter! fallen!alle!Bezeichnungen!für!staatliche!Institutionen,!politische!Ämter,!Regierungsformen! und!Ähnliches:!Nationalrat,!Bundeskanzler,!Demokratie,!Koalition!etc.! Als!Zweites!wird!das!Ressortvokabular!angeführt.!Dieses!dient!dazu,!über!einzelne!SpeziT albereiche!des!politischen!Handelns!zu!kommunizieren,!wie!etwa!in!der!FinanzT,!BildungsT ,!GesundheitsT!oder!Umweltpolitik.!Häufig!wird!es!vor!allem!intern!in!der!Kommunikation! der!einzelnen!Funktionsträger!untereinander!genutzt!und!enthält!zahlreiche!fachsprachliT che!Wörter!aus!dem!jeweiligen!Bereich:!Sachwalterrecht,!Ganztagesschule,!DrogenprävenM tion,!Wettbewerbspolitik.! Dritter!Bestandteil!des!politischen!Lexikons!ist!das!Ideologievokabular.!Damit!sind!all!jene! Wörter!gemeint,!mit!denen!Gruppierungen!„ihre!Deutungen!und!Bewertungen!politischer! Sachverhalte! und! die! Ziele! und! Prinzipien! ihres! Handelns! artikulieren,! um! […]! die! ZuT stimmung!des!Publikums!zu!erlangen“!(Dieckmann!2005,!19).!Oft!wird!das!IdeologievokaT bular! mit! dem! politischen! Vokabular! überhaupt! gleichgesetzt,! z.! B.! wenn! man! von! der! oben! genannten! PolitikTDefinition! Lübbes! ausgeht! (Politik! sei! die! „Kunst! im! Medium! der! Öffentlichkeit!Zustimmung!zu!erlangen“).!Eben!weil!durch!das!Ideologievokabular!häufig! Meinungen! geprägt! bzw.! Handlungen! initiiert! werden! sollen,! haben! diese! Wörter! neben! ihrer!bezeichnenden!häufig!auch!eine!ausgeprägt!bewertende!und!appellative!KomponenT IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 96& ! te.! Auch! deshalb! ist! das! Ideologievokabular! immer! wieder! Gegenstand! sprachkritischer! Auseinandersetzungen.!Beispiele!für!Wörter!des!Ideologievokabulars!sind:!MenschenwürM de,!Bildungsgerechtigkeit,!Ausländerhetze,!Sozialstaat.! Die!drei!bisher!erwähnten!Wortschatzbereiche!decken!aber!noch!nicht!den!gesamten!BeT reich! der! Sprachverwendung! im! politischen! Rahmen! ab.! Klein! schreibt:! „Sprache! in! der! Politik! ist! tief! durchtränkt! von! allgemeinsprachlichen! Bezeichnungen! für! menschliche! Interaktion! und! ihre! verschiedenen! Aspekte“! (Klein! 1989,! 7).! Und! Dieckmann! dazu:! „[…]! denn,! statistisch! betrachtet,! überwiegt! auch! in! den! politischen! SprechT! und! SchreibproT dukten!der!gemeinsprachliche!Wortschatz“!(Dieckmann!2005,!21).!Das!bedeutet,!auch!in! politischer! Kommunikation! ist! der! Großteil! des! Wortschatzes! allgemeinsprachlich.! Diese! Wörter! fallen! unter! die! Bezeichnung! Allgemeines* Interaktionsvokabular.* Bisweilen! wird! diese!vierte!Kategorie!auch!weggelassen!und!es!werden!nur!die!anderen!drei!genannt,!das! spezifisch!Politische!hervorhebend!(z.!B.!bei!Panagl!2007,!11).!Beispiele!für!solche!Wörter,! die! Bestandteil! der! PolitikT! und! der! Alltagskommunikation! gleichermaßen! sind,! wären:! streiten,!verhandeln,!diskutieren,!Sorge,!Affäre,!Schaden.! 2.2.3 Bedeutungskomponenten%der%Wörter% Abgesehen!von!dieser!grundlegenden!Gliederung!des!politischen!Lexikons!soll!in!diesem! Rahmen! noch! auf! die! verschiedenen! Funktionen! der! Wörter! eingegangen! werden.! ÜbliT cherweise!werden!in!der!politolinguistischen!Fachliteratur!(vor!allem!bei!Klein!2005,!128;! Klein!1989,!12;!Ballnuß!1996,!31)!drei!Funktionen,!die!mit!den!wesentlichen!BedeutungsT komponenten!verbunden!sind,!unterschieden!und!zwar:! 1. die!sogenannte!deskriptive*Bedeutung*–*damit*werden!„Sachverhalte!inhaltlich!chaT rakterisiert“!(Klein!1989,!12).! 2. die!evaluative*Bedeutung*–*dadurch!werden!Bewertungen!und!Emotionen!hinsichtT lich!eines!Sachverhalts!ausgedrückt!(vgl.!Klein!1989,!12).! 3. die!deontische*Bedeutung*–*dadurch!wird!an!den!Adressaten!appelliert,!sich!hinsichtT lich!des!bezeichneten!Sachverhaltes!in!einer!bestimmten!Art!zu!verhalten!(vgl.!Klein! 1989,!12).! Interessant!hierbei!ist,!dass!–!obwohl!natürlich!der!Kontext!immer!zu!berücksichtigen!ist! und!der!konkrete!SatzT!oder!Textzusammenhang!die!einzelnen!Komponenten!beeinflusst!–! bereits! einzelne! Wörter! das! Potenzial! in! sich! tragen,! Wertungen! auszusprechen! bzw.! zu! Handlungen!aufzufordern.!Als!Beispiel!aus!dem!vorliegenden!Korpus!kann!das!Wort!Natur* dienen:!Neben!seiner!deskriptiven!Bedeutung!enthält!das!Wort!auch!die!evaluative!BedeuT tung! einer! hochgradig! positiven! Emotion! und! die! deontische! Bedeutung,! dass! man! diese! benannte!Größe!unbedingt!erhalten!und!schützen!müsse.!Auch!ohne!den!Kontext!zu!kenT nen,! trägt! das! Wort! Natur* ein! Etikett! 'schützenswert'.! Bezeichnenderweise! wird! dies! im! Kontext! noch! einmal! explizit! formuliert,! der! gesamte! Plakattext! lautet:! Natur* schützen.* Zukunft*bauen!*Tirol*kriegt*die*Kurve.!(LW!2008:!Die!Grünen:!K).!Fritz!Hermanns!bezeichT net!dieses!Phänomen!als!„deontische!Tautologie“!(Hermanns!1989,!75).!Umgekehrt!würde! es!Aufmerksamkeit!erregen,!wenn!die!deontische!Bedeutung!eines!Wortes!im!Kontext!ins! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 97& ! Gegenteil!verkehrt!würde:!Die*Natur*sollte*zerstört*werden!*Diese!Aussage*könnte*irritieT ren! oder! belustigen,! vielleicht! als! Ironie! aufgefasst! werden,! aber! auf! alle! Fälle! ist! sie! als! Normabweichung!markiert.! 2.2.4 Hochwert_,%Leit_,%Stigma_,%Schlag_,%Fahnen_,%Schlüssel_%,%Symbol_%oder% Kampfwörter?%–%eine%Begriffsklärung% In! einer! lexikologischen! Betrachtung! politischer! Sprache! spielt! besonders! der! Terminus! Schlagwort! eine! große! Rolle.! Rund! um! diesen! Begriff! gruppiert! sich! eine! Fülle! weiterer! Termini,!die!teils!als!Synonyme,!teils!aber!auch!mit!unterschiedlichen!Definitionsgrenzen! verwendet!werden.!Es!hat!sich!als!große!Schwierigkeit!erwiesen,!diese!Termini!voneinanT der!abzugrenzen,!da!ihre!Verwendung!in!der!Fachliteratur!nicht!einheitlich!ist!und!zudem! viele!derartige!Termini!existieren.!In!der!folgenden!Übersicht!der!wichtigsten!Termini!soll! versucht! werden,! die! in! der! Analyse! verwendeten! Kategorien! klar! zu! definieren.! Dabei! orientiere! ich! mich! weitgehend! an! Christiane! Wanzeck,! die! eine! gut! verständliche! ÜberT sicht!der!Termini!erstellt!hat!(vgl.!2010,!136f).! Der! Terminus! Schlagwort* ist! dabei! der! am! weitesten! gefasste! Begriff.! Wanzeck! spricht! davon,! dass! „der! Terminus! Schlagwort! […]! in! mancher! Hinsicht! zu! einer! Art! Oberbegriff! geworden![ist]“!(2010,!136).!Charakteristisch!für!Schlagwörter!ist,!dass!sie!(1)!in!der!ÖfT fentlichkeit! häufig! gebraucht! werden,! (2)! eine! ausgeprägte! emotive! Komponente! haben! und! dadurch! provozieren! und! (3)! prägnant! sind,! d.!h.! politische! Einstellungen! kompriT miert! wiedergeben! (vgl.! Wanzeck! 2010,! 136).! In! der! Verwendung! der! Kategorie! SchlagM wort! liegt! der! Fokus! auf! der! Funktion! dieser! Wörter! für! ihre! Verwender! (vgl.! Wanzeck! 2010,!136).!Klein!spricht!metaphorisch!von!Schlagwörtern!als!„Instrumente[n]!der!politiT schen!Beeinflussung“!und!„Hauptwaffen!der!politischen!Auseinandersetzung“!(Klein!1989,! 11).! Auch! Braun! sieht! das! Merkmal! der! Schlagwörter! auf! pragmatischer! Ebene,! wenn! er! Dieckmann! folgendermaßen! zitiert:! „Ein! Wort! ist! kein! Schlagwort,! sondern! wird! als! Schlagwort! gebraucht.“! (Dieckmann! 1969,! zit.! n.! Braun! 1993,! 208)! Dieckmann! stellt! auT ßerdem!folgende!Kriterien!für!Schlagwörter!auf,!die!denen!von!Wanzeck!sehr!ähneln:!UnT bestimmtheit,!Verallgemeinerung,!scheinbare!Klarheit,!Gefühlsbelastung,!Typisierung!und! Programmkondensierung!(vgl.!Dieckmann!1969!zit.!n.!Braun!1993,!208).! Wanzeck!weist!außerdem!auf!ein!Merkmal!der!Schlagwörter!auf!morphologischer!Ebene! hin,!sie!seien!häufig!eine!„prägnante!Wortbildung“!(2010,!138).!Dies!scheint!insofern!einT leuchtend,! als! sich! beispielsweise! mit! einem! mehrgliedrigen! Kompositum! eine! gesellT schaftliche!Debatte!praktischerweise!auf!ein!einziges!Wort!kondensieren!lässt.! Zusammenfassend! könnte! man! Schlagwörter! als! Wörter! charakterisieren,! die! in! erster! Linie! dadurch! gekennzeichnet! sind,! dass! sie! zur! politischen! Meinungsbildung! genutzt! werden,!in!der!Öffentlichkeit!eine!gewisse!Frequenz!aufweisen!und!dabei!gefühlsbeladen,! vage!und!politische!Einstellungen!komprimierend!sind.! Schlagwörter,! die! für! einen! bestimmten! Zeitabschnitt! derartig! prägend! werden,! dass! sie! diesen!auch!im!Nachhinein!gesehen!noch!charakterisieren,!werden!auch!oft!als!SchlüsselM wörter! bezeichnet.! Der! Unterschied! vom! Schlagwort! zum! Schlüsselwort! –! so! Wanzeck! –! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 98& ! erschließt!sich!also!aus!der!Perspektive:!Schlagwort!bezeichnet!die!Funktion!eines!Wortes! für!die!Verwender,!Schlüsselwort!für!Außenstehende!(vgl.!Wanzeck!2010,!137).! Fahnenwörter*sind,!so!Oskar!Panagl!im!Vorwort!zu!Fahnenwörter*der*Politik,*„voluntarisT tisch!getönte!Signalausdrücke!einer!Partei,!eines!Lagers!oder!einer!Ideologie,!die!als!idenT titätsstiftende! Kampfbegriffe! bewußt! gewählt! und! dezidiert! verwendet! werden! […]“! (1998,!21).!Dabei!kommt!es!oft!auf!den!(parteilichen)!Standpunkt!an,!ob!ein!solches!FahT nenwort!positiv!oder!negativ!bewertet!wird.!Wanzeck!führt!beispielsweise!das!Wort!konM servativ* an,! das! sowohl! für! ‚pflichtbewusst,! traditionsbewusst’! stehen! kann! als! auch! für! 'rückständig,!intolerant'!(vgl.!2010,!141).! Ein!negativ!gebrauchtes!Fahnenwort!wird!als!Stigmawort!bezeichnet!(vgl.!Panagl!1998,!19! und!Wanzeck!2010,!140).!Stigmawörter!haben!stark!negative!emotive!Funktion!und!werT den!in!der!politischen!Sprache!dafür!benützt,!den!„Feind“!zu!diskreditieren!bzw.!sich!von! politischen!Gegnern!abzugrenzen.! Der! Terminus! Hochwertwort* stammt! ursprünglich! aus! der! Werbesprachforschung! und! wird! dort! von! Ruth! Römer! das! erste! Mal! verwendet! (vgl.! Römer! 1968,! 98f.).! Nina! Janich! übernimmt!den!Terminus!und!versteht!darunter!„diejenigen!Ausdrücke![…],!die!ohne!die! grammatische! Struktur! eines! Komparativs! oder! Superlativs! geeignet! sind,! das! damit! BeT zeichnete!(bei!Substantiven)!oder!näher!Bestimmte/Prädizierte!(bei!Adjektiven)!aufgrund! ihrer!sehr!positiven!Inhaltsseite!aufzuwerten“!(Janich!2010,!169).!Sowohl!Römer!als!auch! Janich! verwenden! den! Terminus! im! Sinne! von! Bezeichnungen,* die* das* Bezeichnete* hoch* werten.!Beispiele!für!typische!Hochwertwörter!im!Sinne!dieser!Terminusverwendung!wäT ren!etwa!Juwel,!Stern,!genial,!gut!oder!ideal.!In!der!PolitischeT!SpracheTForschung!wird!der! Terminus! Hochwertwort! aber! häufig! in! einer! etwas! anderen! Art! und! Weise! gebraucht.! Frank! Liedtke! äußert! sich! dazu! in! seinem! Aufsatz! Bedeutung,* Metaphern,* Kognition.* Zu* einigen*Grundbegriffen*der*Analyse*politischer*Sprache:! Die! Sprache! der! Politik! zeichnet! sich! durch! das! gehäufte! Vorkommen! von! ‚Hochwertausdrücken‘!aus,!d.!h.!solchen!Vokabeln,!die!in!der!einen!oder!andeT ren! Weise! einen! positiven! Wert! gesellschaftlichen! Zusammenlebens! vermitT teln.!Diese!Ausdrücke!sind!durch!ein!hohes!Maß!an!Allgemeingültigkeit!ausgeT zeichnet,!sie!gelten!systemT!und!ideologieunabhängig![…]!(Liedtke!2002,!255).! Er! verwendet! den! Terminus! also! im! Sinne! von! 'einen! hohen! Wert! repräsentieren'! und! nennt! als! Beispiele! die! Wörter! Freiheit,! Gerechtigkeit! und! Demokratie.* Wanzeck! klassifiT ziert! die! Hochwertwörter! als! Untergruppe! der! Schlagwörter,! wobei! der! Fokus! bei! den! Hochwertwörtern! auf! der! semantischen! Ebene! liegt:! Kennzeichnend! ist! besonders! eine! spezielle! positive! Konnotation.! Mithilfe! des! in! 2.2.3! erläuterten! Modells! könnte! man! also! sagen:! Hochwertwörter! sind! all! jene! Wörter,! die! eine! starke,! positivTevaluative! BedeuT tungskomponente!aufweisen.!Dieses!Kriterium!wurde!auch!für!die!vorliegende!Arbeit!herT angezogen.!Oft!geht!dies!Hand!in!Hand!mit!einer!starken!deontischen!BedeutungskompoT nente.! Leitwörter,!Leitvokabeln!oder!Symbolwörter*sind!Termini!für!Wörter,!die!gesellschaftlichT politische! Grundwerte! bezeichnen! (vgl.! Wanzeck! 2010,! 140).! Die! obige! Definition! der! Hochwertwörter!von!Liedtke!würde!in!diesem!Sinne!eher!auf!diese!Kategorie!zutreffen.!Da! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 99& ! die! Grundwerte! aber! in! der! Gesellschaft,! in! der! sie! gelten,! wahrscheinlich! immer! stark! positiv!konnotiert!sind,!könnte!man!Leitwörter!als!eine!Untergruppe!der!Hochwertwörter! einordnen.! Allen! genannten! Kategorien! ist! gemeinsam,! dass! die! ihnen! zugehörigen! Wörter! auf! der! politischen!Bühne!zur!Selbstpositionierung,!zum!Überzeugen,!Werten,!Diskreditieren!etc.! verwendet! werden.! „Das! Wort! als! Waffe“! ist! eine! beliebte! Metapher! im! Bezug! auf! politiT sche! Sprachverwendung! und! so! spricht! man! oft! auch! etwas! dramatisierend! von! KampfM wörtern.! 3 Das%Wahlplakat%als%Textsorte% Auch!im!Zuge!einer!Wortschatzanalyse!darf!nicht!außer!Acht!gelassen!werden,!dass!WörT ter! nicht! für! sich! stehen,! sondern! immer! einem! Kontext! stehen.! Denn! „das! lexikalische! Sprachhandeln! des! Politikers! ist! in! größere! Handlungseinheiten! eingebettet,! von! denen! der!Text!die!komplexeste!ist“!(Girnth!2002,!72).!Daher!soll!nun!die!Textsorte!„Wahlplakat“! einer!genaueren!Betrachtung!unterzogen!werden.! Grundsätzlich! lässt! sich! festhalten,! dass! es! sich! um! öffentliche! Kommunikation! handelt.! Das!bedeutet,!ein!disperses,!nicht!anwesendes!Publikum!soll!mit!der!Textsorte!angesproT chen! werden.! Klein,! der! eine! Typologisierung! verschiedener! politischer! Textsorten! erarT beitet!hat,!schlägt!vor,!diese!vor!allem!nach!pragmatischen!Gesichtspunkten!zu!klassifizieT ren.! Dabei! nennt! er! die! Hauptkategorien! Emittent,! Adressat! und! kommunikative* GrundM funktion! (vgl.! Klein! 2000,! 734f.).! Vereinfachend! könnte! man! dies! in! folgender! Frage! ausT drücken:!Wer!richtet!den!Text!an!wen!und!mit!welcher!kommunikativen!Hauptabsicht?! Angewandt! auf! das! Wahlplakat! bedeutet! dies! Folgendes:! Emittenten! sind! die! politischen! Parteien,! Adressaten! die! Wähler/innen! und! die! kommunikative! Grundfunktion! kann! als! Erzeugen*von*Zustimmungsbereitschaft!charakterisiert!werden.!Konkret!sind!die!KommuT nikationsziele!von!Wahlplakaten!vor!allem:!auf!die!Wahl!aufmerksam!zu!machen,!ZustimT mung! für! die! Partei! und! Ablehnung! für! die! Gegenpartei! zu! erreichen! und! schließlich! die! Wählerschaft!dazu!zu!bewegen,!die!Eigenpartei!zu!wählen.!Neben!diesen!Hauptkategorien! beschreibt!Klein!die!Textsorten!noch!detaillierter!anhand!weiterer!Kriterien,!die!er!in!den! Kategorien! Pragmatische,* Semantische,* Grammatische* sowie* Rhetorische* Kategorien* zuT sammenfasst! (vgl.! Klein! 2000,! 734f.).! Da! Klein! den! Wahlplakaten! nur! einen! sehr! kurzen! Abschnitt! widmet,! erfolgt! die! Beschreibung! nach! seinen! Kriterien! anhand! des! vorliegenT den!Materials.! 3.1 Pragmatische1Kategorien1 Texthandlungsmuster:! Die! Parteien! versuchen! Wähler/innen! für! sich! zu! gewinnen,! inT dem! sie! positive! Werte! und! Emotionen! mit! der! eigenen! Partei! sowie! dem/der! eigenen! Spitzenkandidat/in!verknüpfen,!gleiches!mit!dem!politischen!Gegner!auf!negative!Art!und! Weise! versuchen,! Argumente! für! den! eigenen! Standpunkt! vorbringen! sowie! schließlich! explizit!auf!den!Wahltermin!hinweisen.! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 100& ! Textart:*Kombination!aus!Bildern!und!Schrifttext.!!! Geltungsmodus:! Der! Geltungsmodus! von! Wahlkampftexten! ist! geprägt! durch! die! DiffeT renz! zwischen! Wahrheitsanspruch! auf! Emittentenseite! und! Skepsis! auf! Adressatenseite! (vgl.!Klein!2000,!742).! Textsorten9Intertextualität:! Wahlplakate! treten! oft! in! Reihen! auf,! d.!h.,! gleiche! SloganT Teile!oder!leicht!abgewandelte!Slogans!finden!sich!auf!mehreren!Plakaten.! 3.2 Semantisch8thematische1Kategorien1 Thema:!Die!bevorstehende!Wahl,!besonders:!Spitzenkandidaten/Tkandidatinnen,!zentrale! Wahlkampfpositionen.! Lexik:! Da! dies! der! eigentliche! Gegenstand! dieser! Arbeit! ist,! wird! darauf! in! Kapitel! 4! anT hand!einer!empirischen!Analyse!genauer!eingegangen.! 3.3 Grammatische1Kategorien1 Syntax:! Ähnlich! wie! Werbeplakate! zeichnen! sich! Wahlplakate! vor! allem! durch! die! VerT wendung!von!kurzen,!schlagkräftigen!Slogans!aus.!Da!der!Textanteil!meist!nur!gering!ist,! ist! auch! eine! Syntaxbeschreibung! schwierig.! Häufig! werden! allerdings! wenig! komplexe! Satzstrukturen!bevorzugt,!satzwertige!Phrasen!ohne!Prädikat!oder!Subjekt!bis!hin!zu!EinT WortTSätzen! kommen! vor.! Der! Punkt! ist! ein! sehr! beliebtes! Satzschlusszeichen,! noch! vor! dem!Ausrufezeichen.! Verbkategorien:! Vorherrschend! ist! der! Indikativ! Präsens,! mit! dem! Tatkräftigkeit! und! Wirklichkeitsbezug! signalisiert! wird.! Der! Konjunktiv! kommt! praktisch! nicht! vor,! vereinT zelt! finden! sich! ZukunftsT! oder! Vergangenheitsformen.! Aufforderungen! werden! –! so! sie! über!das!Verb!ausgesprochen!werden!–!praktisch!nie!direkt!durch!Imperativformen!ausT gedrückt,!sondern!meist!in!Infinitivstrukturen!versteckt.! Personenbezug& durch& Personalformen:! Personalpronomen! der! ersten! Person! Plural! dominieren,! wobei! mit! ihnen! aber! auf! unterschiedliche! Personengruppen! referiert! wird.! So!bezieht!sich!wir!manchmal!auf!die!Bevölkerung!als!Ganzes,!manchmal!auf!die!kommuT nizierende! Partei,! manchmal! (vor! allem! bei! rechtsgerichteten! Parteien)! auch! explizit! auf! einen! Bevölkerungsanteil! ohne! Migrationshintergrund.! Bisweilen! wird! die! Wählerschaft! auch!mit!der!höflichen!Anrede!Sie!und!Ihnen!angesprochen.! 3.4 Rhetorische1Kategorien1 Bauform:! Typische! Bestandteile! eines! Wahlplakats! sind:! das! Parteilogo,! ein! Wahlslogan! sowie! eine! Wahlankündigung! bzw.! Taufforderung,! meist! grafisch! umgesetzt! durch! einen! kleinen! Kreis! mit! einem! Kreuz! darauf.! Dominierend! ist! auf! dem! Wahlplakat! in! den! allerT meisten! Fällen! der! Bildanteil:! Sehr! häufig! finden! sich! Bilder! von! Wahlkandidaten/T kandidatinnen,!aber!auch!fiktive!Wähler/innen!werden!abgebildet.!Neben!den!von!Bildern! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 101& ! dominierten!Plakaten!werden!auch!reine!Textplakate!mit!prominent!platzierten!Slogans!in! den!Parteifarben!eingesetzt.! Rhetorische& Figuren/Tropen:! Die! Wahlslogans! enthalten! nicht! selten! rhetorische! FiguT ren,!wahrscheinlich!um!Aufmerksamkeit!zu!erregen!bzw.!im!Gedächtnis!haften!zu!bleiben.! Im!vorliegenden!Korpus!fanden!sich!etwa!Alliterationen,!Parallelismen,!Metaphern,!rhetoT rische!Fragen!und!Reime.! 4 Der%Wortschatz%von%Wahlplakaten%2006–2008% 4.1 Das1Korpus1 Gegenstand! der! Untersuchung! sind! nur! die! Wahlslogans;! Adds! wie! das! Parteisignet,! UnT terschriften!der!Kandidaten/Kandidatinnen,!Links!zur!Parteihomepage!oder!die!konkrete! Wahlaufforderung! (z.!B.! am* 28.* September* ÖVP* Liste* 2)! wurden! nicht! berücksichtigt.! Die! Entscheidung,! genau! diese! Plakate! in! das! Korpus! aufzunehmen,! wurde! aus! mehreren! Gründen!getroffen:!(1)!war!das!Ziel!eine!synchrone!Analyse!möglichst!aktueller!WahlplaT kate,!(2)!zeigte!die!Suche!nach!Plakaten!zur!Bundespräsidentenwahl!nur!wenige!ErgebnisT se,! (3)! war! zu! den! letzten! beiden! Nationalratswahlen! besonders! viel! Material! verfügbar.! Die! Plakate! der! Landtagswahl! 2008! wurden! mit! hinzugenommen,! um! neben! NationalT ratswahlen!eine!weitere!Wahlplakatart!im!Korpus!zu!haben.!Im!Nachhinein!gesehen!würT den!die!Plakate!der!Europawahl!2009!das!Korpus!!sinnvoll!ergänzen,!leider!hätte!dies!den! angestrebten!Umfang!dieser!Bachelorarbeit!überschritten.! BZÖ! KPÖ! 2%! 1%! Dinkhauser! 1%! FPÖ! 12%! SPÖ! 35%! Die! Grünen! 20%! ÖVP! 29%! Abbildung)1:)Korpusaufteilung)nach)Parteien) ! 4.2 Institutionsvokabular1 In!den!untersuchten!Wahlslogans!wird!Institutionsvokabular!verwendet,!allerdings!stellen! diese! Wörter! einen! eher! kleinen! Teil! des! Gesamtwortschatzes! dar.! Von! den! insgesamt! 1678! Wörtern! entfielen! nur! 42! auf! den! Bereich! des! Institutionswortschatzes,! was! einen! Anteil!von!2,5!%!ausmacht.!Am!häufigsten!werden!Wörter!für!politische!Ämter!gebraucht! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 102& ! wie!etwa!Bundeskanzler*im!Slogan!„Weil!er!es!kann!–!Bundeskanzler!Dr.!Wolfgang!SchüsT sel“! (NW! 2006:! ÖVP:! D)! oder! Landeshauptmann! im! Slogan! „Herwig! van! Staa.! Unser! LanT deshauptmann! für! Tirol“* (LW! 2008:! ÖVP:! K),! gefolgt! von! Bezeichnungen! für! politische! Gremien! wie! Parlament! oder! Nationalrat:! „Faire! Einkommen! für! Frauen.! Ihre! Wiener! Stimme!im!Parlament.“*(NW!2006:!SPÖ:!F),!„Neustart!statt!Stillstand.!Jakob!Auer!–!AbgeT ordneter!zum!Nationalrat.!Mit!voller!Kraft!in!den!nächsten!Jahren:!Heimat!bewahren,!für! Sicherheit!sorgen.“*(LW!2008:!ÖVP:!J).! Die! geringe! Vorkommenshäufigkeit! von! Institutionsvokabular! lässt! sich! damit! erklären,! dass!es!sich!hier!nicht!um!einen!Verwaltungstext!handelt,!sondern!um!eine!Textsorte,!deT ren!primäre!Funktion!das!Überzeugen!und!Emotionalisieren!ist.! 4.3 Ideologievokabular1 4.3.1 Schlagwörter% In!2.2.4!wurde!versucht!die!Kategorie!des!Schlagworts!zu!spezifizieren!und!es!wurde!festT gehalten,!dass!besonders!die!Funktion!des!Worts!für!die!Verwender!im!Mittelpunkt!steht.! Einige! Merkmale! wie! Gefühlsbeladenheit,! Frequenz,! Verallgemeinerung! und! ProgrammT kondensierung! sollen! helfen! Schlagwörter! zu! identifizieren.! Das! ursprüngliche! Vorhaben! der!SchlagwortTAnalyse!war,!zunächst!eine!quantitative!Übersicht!zu!erstellen,!wie!häufig! Schlagwörter!im!Korpus!gebraucht!werden.!Dies!hat!sich!als!schwierig!bis!unmöglich!herT ausgestellt!–!da!die!Kriterien!selbst!sehr!vage!sind!und!nicht!dazu!geeignet,!Wörtermengen! trennscharf!in!'Schlagwort'!oder!'NichtTSchlagwort'!einzuteilen.!So!könnte!man!beispielsT weise! alle! HochwertT! und! Stigmawörter! als! Schlagwörter! auffassen,! wenn! man! bedenkt,! dass!diese!als!Mittel!zur!politischen!Meinungsbildung!verwendet!werden,!gefühlsbeladen! und!häufig!vage!sind.!Allerdings!treten!diese!dann!nicht!immer!frequent!in!der!ÖffentlichT keit!auf.!Überhaupt!treffen!auf!die!wenigsten!Wörter!alle!SchlagwortTKriterien!zu,!auf!sehr! viele!hingegen!ein!paar.! Bei! einer! versuchten! Zählung! wurden! 214! Schlagwörter! ausgemacht.! Die! Sinnhaftigkeit! einer!quantitativen!Analyse!des!Korpus!hinsichtlich!der!Kategorie!Schlagwort!muss!allerT dings! grundsätzlich! angezweifelt! werden! –! Schlagwörter! scheinen! keine! SchwarzTWeißT Kategorie!zu!sein.!Zielführender!erscheint!es,!mit!ausgewählten!Beispielen!die!SchlagwortT Verwendung!auf!Wahlplakaten!zu!illustrieren.! Dazu!könnte!man!etwa!die!Slogans!„Neue!Fairness!braucht!das!Land!–!JugendarbeitslosigT keit! halbieren!“! (NW! 2006:! SPÖ:! D)! und! „Neue! Fairness! braucht! das! Land! –! 2TKlassenT Medizin! abschaffen!“! (W! 2006:! SPÖ:! C)! heranziehen,! worin! die! Schlagwörter! JugendarM beitslosigkeit* und! 2MKlassenMMedizin! enthalten! sind.! Auf! beide! Wörter! treffen! etwa! die! Merkmale! Gefühlsbelastung,! Kondensierung! eines! komplexeren! Sachverhaltes! und! hohe! Frequenz!im!öffentlichen!Sprachgebrauch!zu.!Als!unbestimmt!oder!verallgemeinernd!sind! sie! eher! weniger! zu! charakterisieren.! Trotzdem! sind! es! politische! Schlagwörter,! da! sie! einen!ganzen!Problemkomplex!auf!ein!Wort!herunterbrechen.!Aus!morphologischer!Sicht! ist!dies!möglich,!da!es!sich!bei!beiden!um!komplexe!Wortbildungen!handelt.!Sie!sind!desT halb!wegen!ihrer!Kürze!und!Prägnanz,!aber!auch!wegen!der!Gefühlsbelastung!in!WahlsloT IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 103& ! gans! gut! einzusetzen.! Beide! Wörter! enthalten! eine! deontische! Bedeutungskomponente! –! die! im! Wahlslogan! auch! thematisiert! wird:! abschaffen! und! halbieren! will! die! SPÖ! den! jeT weiligen!Zustand.! Im!Slogan!„Sozialstaat!statt!Zuwanderung!–!Wir!für!Österreich“!(NW!2006:!FPÖ:!B)!findet! sich! eine! etwas! andere! Art! von! Schlagwort.! Das! Wort! Sozialstaat! ist! zwar! auch! stark! geT fühlsbeladen!und!frequent!in!der!politischen!Sprachverwendung,!bestimmendes!Merkmal! ist! aber! seine! Unbestimmtheit! bzw.! scheinbare! Klarheit.! Diese! Unbestimmtheit! der! deT skriptiven! Bedeutung! zeigt! sich! vor! allem! im! „Kampf“! um! dieses! Wort! bzw.! verwandte! Wörter!und!der!Verwendung!in!unterschiedlichen!Kontexten.!In!Abschnitt!4.3.2!über!die! Hochwertwörter!wird!dies!etwas!genauer!erläutert.! Im! Slogan! „18.500,TT! Euro! monatlich! für! TIWAGTBeratung?! Billigerer! Strom! statt! ÖVPT StreiterTMillion.! Tirol! die! Treue“* (NW! 2006:! FPÖ:! J)! findet! sich! mit! ÖVPMStreiterMMillion! wieder!eines!jener!Schlagwörter,!das!eine!gesellschaftliche!Debatte!auf!ein!Wort!reduziert.! Durch! die! provokante! Übertreibung! der! Million! lässt! es! sich! hervorragend! als! Waffe! beT nutzen,!um!die!gegnerische!Partei!zu!diffamieren.! Im! folgenden! Slogan:! „Neustart! statt! Stillstand.! Innenministerin! Dr.! Maria! Fekter:! OpferT schutz! vor! Täterschutz!“! (NW! 2008:! ÖVP:! L)! sollen! die! Wörter! Opferschutz! bzw.! TäterT schutz! betrachtet! werden.! Beide! zeichnen! sich! durch! Gefühlsbelastung,! Unbestimmtheit,! scheinbare! Klarheit! und! Typisierung! aus.! Die! Programmkondensierung! ist! nicht! kennT zeichnendes!Merkmal,!ebenso!wenig!die!Frequenz.! Wie!gezeigt!wurde,!weisen!die!Schlagwörter!häufig!die!von!Dieckmann!genannten!MerkT male!in!unterschiedlicher!Gewichtung!auf!–!es!bleibt!deshalb!vage,!was!als!Schlagwort!zu! zählen! ist! und! was! nicht.! Allen! gemeinsam! ist! ihre! meinungsbeeinflussende! VerwenT dungsweise!–!was!aber!auf!Wahlplakaten!nicht!überrascht.!Deshalb!könnte!man!auch!festT halten,! dass! Schlagwörter! auf! Wahlplakaten! eine! tragende! Rolle! spielen! und! sehr! häufig! vorkommen.! 4.3.2 Hochwertwörter% Bei!der!Untersuchung!des!Materials!auf!Hochwertwörter!wurde!die!in!Kapitel!2.3.2!erläuT terte!Definition!verwendet!und!alle!jene!Wörter!gezählt,!die!durch!eine!eindeutige!positivT evaluative!Komponente!das!Bezeichnete!oder!näher!Bestimmte!aufwerten.!Dabei!soll!entT weder! die! Partei! im! Gesamten! oder! der/die! Wahlkandidat/Wahlkandidatin! aufgewertet! werden.!Vereinzelt!kommt!es!auch!vor,!dass!die!Länderbenennungen!Tirol!oder!Österreich! mit!Hochwertwörtern!aufgewertet!werden.! Soll!die!Partei!aufgewertet!werden,!so!erfolgt!dies!meistens!durch!die!Nennung!von!WerT ten,!für!die!die!Partei!stehen!will,!oder!Zuständen,!die!die!Partei!zu!verwirklichen!angibt.! Manchmal!ist!diese!Zuordnung!explizit!gemacht,!es!wird!direkt!ausgedrückt,!dass!die!ParT tei! einen! bestimmten! Zustand! herbeiführen! will:! „Neustart! statt! Stillstand.! Wir! schaffen! das:!Sichere!Heimat“*(NW!2008:!ÖVP:!A).!Oft!ist!diese!Verbindung!allerdings!auch!implizit! und!muss!vom!Adressaten!mitgedacht!werden:!„Neue!Fairness!braucht!das!Land!T!100000! Neue! Betreuungsplätze! für! unsere! Kinder!“! (NW! 2006:! SPÖ:! A).! Durch! die! Kenntnis! der! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 104& ! Textsorte! Wahlplakat! und! ihrer! Funktion! als! werbendes! Medium! ist! hier! klar,! dass! die! wahlwerbende! Partei! dem! Wähler/der! Wählerin! verspricht,! den! mit! Fairness! bezeichneT ten!Zustand!herbeizuführen.! Bei! einer! quantitativen! Auswertung! des! Korpus! ergibt! sich! eine! Anzahl! von! 187! HochT wertwörtern,! was! 11,1! Prozent! des! gesamten! Korpuswortschatzes! entspricht.! Allerdings! muss!eingeräumt!werden,!dass!diese!Prozentzahl!eine!Exaktheit!suggeriert,!die!in!der!UnT tersuchung! nicht! gegeben! ist.! Neben! den! eindeutigen,! typischen! Hochwertwörtern! wie! Freiheit,!Gerechtigkeit,!sozial!oder!modern*treten!im!Korpus!auch!Zweifelsfälle!auf,!wo!die! Klassifikation!schwierig!ist.!Soll!beispielsweise!das!Wort!Wende!im!Slogan!„Platz!da!!Wir! schaffen! Freiraum.! Tirol! kriegt! die! Kurve.! Wende! wählen“* (LW! 2008:! Die! Grünen:! G)! als! Hochwertwort! gezählt! werden?! Dafür! spricht! die! positive! emotionale! Konnotation! des! Wortes,!die!aber!lange!nicht!so!stark!ausgeprägt!ist,!wie!etwa!bei!Gerechtigkeit.*In!dieser! Arbeit!wurde!es!nicht!als!Hochwertwort!gezählt,!da!die!positive!Besetzung!des!Wortes!als! zu!schwach!und!zu!wenig!eindeutig!eingestuft!wurde.! Doch! trotz! aller! Zweifelsfälle! findet! sich! im! Korpus! eine! erhebliche! Anzahl! eindeutiger! Hochwertwörter,!die!Frequenz!dieser!Hochwertwörter!übertrifft!die!der!AlltagskommuniT kation!vermutlich!um!ein!Vielfaches.!In!vielen!Slogans!finden!sich!mehrere!dieser!Wörter,! oft! sogar! hintereinander! wie! im! folgenden! Beispiel:! „Sozial.! Entschlossen.! Zuverlässig.! Faymann.! Die! neue! Wahl.“! (NW! 2008:! SPÖ:! B).! In! diesem! Beispiel! finden! sich! vier! HochT wertwörter:! sozial,! entschlossen,! zuverlässig,! neu,* mit! denen! das! Bezeichnete! –! der! WahlT kandidat! Faymann! –! aufgewertet! wird.! Eine! Trias! nacheinander! aufgezählter! HochwertT wörter! wie! zu! Beginn! des! obigen! Slogans! findet! sich! wiederholt! auch! auf! anderen! WahlT plakaten,!ein!weiteres!Beispiel!sind!die!Wörter!Bildung,!Arbeit!und!Sicherheit*in!folgendem! Slogan:! „Neustart! statt! Stillstand! –! Herbert! Gösweiner! –! Kandidat! für! den! Nationalrat! –! Bildung,!Arbeit,!Sicherheit:!Für!Kirchdorf!mein!voller!Einsatz!“*(NW!2008:!ÖVP:!O).! Daher!kann!festgehalten!werden,!dass!Hochwertwörtern!in!Wahlslogans!eine!bedeutende! Funktion!zukommen!muss,!wenn!sie!mit!solch!großer!Häufigkeit!vorkommen.!!! Für! eine! Gegenüberstellung! einzelner! Wörter! wurde! das! Korpus! etwas! modifiziert,! da! SloganTTeile,! die! sich! auf! wiederholten! Plakaten! wiederfinden,! das! Ergebnis! verzerren! würden.! So! versah! die! FPÖ! im! Landtagswahlkampf! 2008! sämtliche! Plakate! mit! dem! SloT ganzusatz! Tirol* die* Treue,! wodurch! das! Wort! Treue! im! Korpus! siebenmal! vorkommt! und! zu!den!Spitzenreitern!zählen!würde,!obwohl!es!nur!in!genau!jener!Phrase!auftritt.!Deshalb! wurde!zum!Wortvergleich!mehrmaliges!Vorkommen!im!selben!Sloganteil!als!nur!ein!AufT treten!gezählt.!Ohne!die!SloganTWiederholungen!finden!sich!im!Korpus!141!HochwertwörT ter.!Auffällig!ist,!dass!es!einige!beliebte!Wörter!gibt,!die!parteienübergreifend!immer!wieT der!benützt!werden.! An! erster! Stelle! zu! nennen! ist! menschlich! bzw.! Menschen! mit! einer! absoluten! Häufigkeit! von! zehn! sowie! einem! zusätzlichen! Vorkommen! in! der! Wortbildung! Menschenrechte.! Im! Zuge!der!Nationalratswahl!2006!verwendete!etwa!sowohl!die!SPÖ!dieses!Wort!im!Slogan! „Menschlich.!Mutig.!Modern.!Ihre!Wiener!Stimme!im!Parlament.!Mag.!Andrea!Kuntzl“!(NW! 2006:! SPÖ:! G)! als! auch! die! ÖVP! in! ihrem! Slogan! „Österreich.! Gute! Aussichten! »modern! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 105& ! »sicher! »menschlich“! (NW! 2006:! ÖVP:! H).! Zwei! Aspekte! lassen! sich! am! Beispiel! dieser! beiden!Slogans!hervorheben:!Erstens!das!bereits!oben!beschriebene!Auftreten!von!HochT wertwörtern!im!„Dreierpack“,!wo!drei!dieser!Wörter!stakkatoartig!hintereinander!aufgeT zählt!werden,!ohne!dass!sie!näher!erläutert!werden.!In!diesen!Dreierkonstellationen!tritt! deutlich! hervor,! dass! die! Wörter! semantisch! ihrer! deskriptiven! Bedeutung! entleert! sind! und! in! erster! Linie! aufgrund! ihrer! emotionalen! Besetzung! gebraucht! werden.! Zweitens! möchte!ich!auf!die!Zusammenwirkung!von!Text!und!Bild!hinweisen.!Auf!beiden!Plakaten! findet!sich!gleichzeitig!mit!dem!Wort!menschlich* ein!großflächiges!Bild!der!wahlwerbenT ) Abbildung)2:)TextFBildFZusammenspiel) ÖVP)(NW)2006:)ÖVP:)H)) ) Abbildung)3:)TextFBildFZusammenspiel)SPÖ) (NW)2006:)SPÖ:)G)) den! Person! in! einer! den! Menschen! zugewandten! Handlung.! Im! Fall! der! ÖVP! sieht! man! Herrn!Schüssel!im!Dialog!mit!Jugendlichen,!auf!dem!Plakat!der!SPÖ!ist!es!Frau!Kuntzl,!die! mit! Kindern! interagiert.! Die! emotionale! Komponente! des! Bildes! und! des! Wortes! verT stärken!sich!hier!gegenseitig.! Eine!ähnliche!Häufigkeit!und!Funktion!wie!menschlich*hat!das!Wort!sozial.*Dieses!kommt! ebenfalls!zehn!Mal!vor!sowie!einmal!in!der!Wortbildung!Sozialstaat.!Parteienmäßig!stellt! sich!die!Aufteilung!folgendermaßen!dar:!fünf!Wortverwendungen!entfallen!auf!Plakate!der! SPÖ!und!sechs!Verwendungen!auf!solche!der!FPÖ.!Dieses!Ergebnis!könnte!man!als!einen! „Kampf“! um! dieses! Wort! interpretieren:! Die! FPÖ! versucht! ein! einstiges! Fahnenwort! der! SPÖ! für! sich! zu! vereinnahmen! und! mit! Bedeutungen! in! ihrem! Sinne! zu! besetzen.! Diese! Dynamik! hat! Josef! Klein! unter! dem! Terminus! Bezeichnungskonkurrenz! beschrieben.! BeT sonders!deutlich!wird!dies!in!folgendem!Slogan:*„Sozial*statt*Sozialistisch.*Jetzt*geht's*um* UNS*ÖSTERREICHER!“!(NW!2008:!FPÖ:!D)!Die!FPÖ!stellt!sozial!in!eine!GegensatzTRelation! zu! sozialistisch! und! spricht! der! SPÖ! somit! ab,! sozial! zu! sein.! Gleichzeitig! wird! durch! die! EntwederTOderTStruktur! mit! dem! Hochwertwort! sozial* das! Wort! sozialistisch! zum! StigT mawort.! Diese! Strategie! setzt! die! FPÖ! in! mehreren! Slogans! ein.! Mit! Plakataufschriften! nach! dem! Muster! Hochwertwort! statt* zweites* Wort! wird! das! zweite! Wort! als! etwas! Abzulehnendes! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 106& ! gekennzeichnet.!Als!weiteres!typisches!Beispiel!hierfür!soll!dieser!Slogan!dienen:!„SozialT staat!statt!Zuwanderung!–!Wir!für!Österreich“!(NW!2006:!FPÖ:!B).!Auch!hier!wird!suggeT riert,!dass!Zuwanderung!einen!Sozialstaat!ausschließe,!womit!das!Wort!Zuwanderung*abT gewertet!wird.! Als! drittes! häufiges! Hochwertwort! soll! hier! noch! sicher! bzw.! Sicherheit! genannt! werden,! das! 11! Mal! auftritt.! Davon! entfallen! acht! Nennungen! auf! die! ÖVP,! zwei! auf! die! FPÖ! und! eine! auf! die! SPÖ.! Dieses! Ergebnis! entspricht! den! Erwartungen,! da! das! Thema! Sicherheit! für!die!ÖVP!ein!zentrales!ist.!Auf!der!Parteihomepage!ist!beispielsweise!der!Punkt!„Reform! der! Sicherheitspolitik“! als! zweitwichtigstes! Thema! aufgelistet.! Insofern! kann! man! davon! sprechen,!dass!Sicherheit!für!die!ÖVP!ein!Fahnenwort!ist.! Weitere!mehrmals!verwendete!Hochwertwörter!sind!modern*(sechs!Nennungen),!Heimat* (fünf! Nennungen),! Arbeit* (fünf! Nennungen)! und! Fairness* (drei! Nennungen)! bzw.! gerecht* (drei!Nennungen).! 4.3.3 Stigmawörter% Die! Stigmawörter,! also! all! jene! Wörter! mit! einer! stark! evaluativ! negativen! Komponente,! stellen!den!Gegenpol!zu!den!Hochwertwörter!dar,!treten!aber!nicht!so!häufig!auf!wie!dieT se.! Wurden! bei! den! Hochwertwörtern! insgesamt! 187! Wörter! gezählt,! so! ist! die! Zahl! der! Stigmawörter!mit!69!deutlich!geringer.!Auch!fällt!auf,!dass!es!zu!fast!keinen!WortwiederT holungen!kommt:!Außer!den!Wörtern!Zuwanderung*und!Armut*tritt!kein!Stigmawort!dopT pelt!auf!(wobei!hier!wiederum!gleiche!Sloganzusätze!als!ein!Auftreten!gezählt!werden).! Weiters!ist!bemerkenswert,!dass!die!SPÖ!mit!nur!zwei!Stigmawörtern!vertreten!ist!–!obT wohl! der! Anteil! ihrer! Plakate! am! Korpus! der! größte! ist.! Die! meisten! Stigmawörter! verT wenden!die!ÖVP!mit!31!bzw.!die!Grünen!mit!26!Wörtern.!Folgendes!Textbeispiel!der!ÖVP! beeinhaltet!geradezu!eine!Anhäufung!an!Stigmawörtern:! „Neustart!statt!Stillstand! Wir!schaffen!das:!Sichere!Heimat.! Versprochen! –! Gehalten:! Konsequentes! Asylrecht,! Integration! vor! Zuwanderung,! SiT chere!Grenzen!–!Kriminalität!sinkt! Jetzt! umsetzen:! Ohne! Deutschkurs! keine! Zuwanderung,! volle! Härte! bei! KindesmissT brauch,! Nulltoleranz! gegenüber! Hasspredigern,! bei! Zwangsverheiratung! und! EhrenT mord,!Opferschutz!vor!Täterschutz“*(NW*2008:*ÖVP:*A)! Mit! den! Wörtern! Stillstand,* Zuwanderung,* Kriminalität,* Kindesmissbrauch,* Hassprediger,* Zwangsverheiratung,* Ehrenmord* und* Täterschutz* enthält! diese! einzige! Plakataufschrift! acht!Stigmawörter.!W3obei!nur!eines!dieser!Wörter!zur!Stigmatisierung!der!GegenparteiT en! gebraucht! wird! (nämlich! Stillstand),! die! restlichen! Wörter! bezeichnen! einen! Zustand! oder!eine!Handlung,!die!mit!einer!stark!deontischTnegativen!Komponente!belegt!sind.!BeT sonders! die! Wörter! Kindesmissbrauch,! Hassprediger,! Zwangsverheiratung! und! Ehrenmord* zeichnen!sich!durch!ihre!emotionale!Aufgeladenheit!aus.! Die! Grünen! wiederum! verwenden! derartige! Wörter! kaum! –! ihre! Stigmawörter! dienen! in! erster!Linie!dazu!die!Gegenparteien!zu!diskreditieren.!Mit!Slogans!wie!„Baggern.!BetonieT ren.!Abkassieren.!Kriegt!Tirol!die!Kurve?“*(LW!2008:!Die!Grünen:!C)!oder*„Garantiert.!Es! geht!auch!ohne!Skandale!und!Machtmissbrauch.!Van!der!Bellen!vertrauen“*(NW!2006:!Die! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 107& ! Grünen:!B)!werden!die!politischen!Gegner!abgewertet!und!die!eigene!Partei!als!eine!AlterT native!vorgestellt.!Dass!gerade!die!Grünen!sich!dieser!Wortstrategie!wiederholt!bedienen,! liegt!möglicherweise!daran,!dass!sie!sich!oft!in!der!Opposition!befinden!und!somit!die!beT stehende! Regierung! kritisieren! können.! Im! Falle! der! obigen! Slogans! waren! die! Grünen! sowohl! vor! der! Nationalratswahl! 2006! Oppositionspartei! (regierende! Parteien:! ÖVP! und! FPÖ)!als!auch!vor!der!Tiroler!Landtagswahl!2008!(regierende!Parteien:!ÖVP!und!SPÖ).! Fasst!man!die!Ergebnisse!der!Untersuchung!auf!HochwertT!und!Stigmawörter!zusammen,! so!kann!festgehalten!werden,!dass!Wertungen!auf!Wahlplakaten!allgegenwärtig!sind!und! sich!sehr!häufig!bereits!auf!der!Wortebene!zeigen.!Außergewöhnlich!viele!Wörter!werden! vor! allem! wegen! ihrer! evaluativen! und! weniger! auf! Grund! ihrer! deskriptiven! Funktion! gebraucht,!wobei!die!positive!Seite!überwiegt:!Die!Hochwertwörter!spielen!eine!wichtigeT re!Rolle!als!die!Stigmawörter.! 4.3.4 „Kampf%um%Wörter“%–%Bezeichnungs_%bzw.%Bedeutungskonkurrenz,%Verein_ nahmung%von%Fahnenwörtern%des%Gegners% Im!Rahmen!des!Ideologievokabulars!soll!hier!noch!auf!eine!spezielle!Dynamik!der!WortT verwendung!im!politischen!Kontext!eingegangen!werden:!den!„Kampf“!um!Wörter,!wie!es! etwa! Klein! formuliert! (Klein! 1989,! 17).! Klein! beschreibt! zwei! Arten! dieses! Kampfes:! (1)! Die! Bezeichnungskonkurrenz,! wobei! ein! bestimmter! Sachverhalt! mit! unterschiedlichen! Wörtern! bezeichnet! wird,! und! (2)! die! Bedeutungskonkurrenz,! wobei! Wörtern! unterT schiedliche!Bedeutungen!zugeordnet!werden.!Die!Bedeutungskonkurrenz!wiederum!lässt! sich! aufsplitten! in! den! semantischen! Kampf! um! die! deskriptive! und! den! semantischen! Kampf!um!die!deontische!Bedeutung!(Klein!1989,!21f.).! Ein!Beispiel!für!Bedeutungskonkurrenz!um!die!deskriptive!Komponente!wurde!bereits!in! Kapitel! 4.3.2! über! die! Hochwertwörter! erläutert.! Die! überraschend! häufige! Nutzung! des! Wortes!sozial*auf!Plakaten!der!FPÖ!kann!als!ein!solches!Phänomen!interpretiert!werden.! Der!Plakattext!„Sozial!statt!Sozialistisch.!Jetzt!geht's!um!UNS!ÖSTERREICHER!“!(NW!2008:! FPÖ:! D)! untermauert! diese! Interpretation.! Die! Strategie,! das! Hochwertwort! mit! eigenen! Inhalten!zu!besetzen,!wird!hier!offensichtlich.!Konkurrenz!ist!es!in!dem!Sinne,!als!das!Wort! auch!auf!Plakaten!der!SPÖ!einige!Male!auftaucht.! Ein! anderes! Wort,! um! das! gekämpft! wird,! ist! Heimat.! Auf! Plakaten! der! FPÖ! ein! gern! geT brauchtes! und! durchaus! als! deren! Fahnenwort! zu! bezeichnendes,! taucht! es! plötzlich! am! anderen!Ende!des!politischen!Spektrums!auf.!„Ich!wähle!Grün,!weil!Österreich!auch!meine! Heimat!ist.!Van!der!Bellen!vertrauen.“*(NW!2006:!Die!Grünen:!F)!–!so!plakatieren!die!GrüT nen! im! Nationalratswahlkampf! 2006! und! zu! sehen! ist! im! PlakatTHintergrund! ein! älterer! Herr!orientalischen!Aussehens.!Die!Strategie!ist!auch!hier!wieder!offensichtlich:!Das!Wort! Heimat!soll!so!gedeutet!werden,!dass!es!eine!mulitkulturelle!Komponente!enthält.!Im!GeT gensatz! dazu! bemüht! sich! die! FPÖ! ihre! Deutung! des! Worts! zu! etablieren:! „Heimatliebe! heißt:!Glockenklang!statt!Muezzingesang.!Tirol!die!Treue!–!Gerald!Hauser.!Tiroler!zuerst“* (LW!2008:!FPÖ:!G).!Heimat*wird!hier!verknüpft!mit!den!Phrasen!Tirol*die*Treue!und!TiroM ler* zuerst! und! soll! so! als! etwas! etabliert! werden,! was! stark! an! kulturelle! Zugehörigkeit! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 108& ! geknüpft! ist.! Dass! die! Gegenüberstellung! Glockenklang* statt* Muezzingesang* in! die! selbe! Kerbe!schlägt,!muss!wohl!nicht!weiter!erläutert!werden.! Im!Nationalratswahlkampf!2008!arbeitete!die!SPÖ!mit!folgendem!Plakattext:*„ZusammenT halt.!Für!eine!sichere!Zukunft.!Pflege!–!leistbar!und!menschlich.!Gerechte!und!sichere!PenT sionen.! Spitzenmedizin! für! alle! sichern.! Faymann.! Die! neue! Wahl.“* (NW! 2008:! SPÖ:! G).! Dieser!Slogan!ist!eine!Betrachtung!wert,!weil!er!dreimal!das!Wort!sicher*enthält,!ein!Wort,! das!für!die!SPÖ!untypisch!ist!und!eher!ein!Fahnenwort!der!ÖVP!ist.!Trotzdem!ist!es!nicht! als! typisches! Beispiel! für! Bedeutungskonkurrenz! zu! sehen,! denn! die! spezifisch! gewollte! Bedeutung! wird! nicht! konkret! thematisiert.! (Im! Gegensatz! zu! den! obigen! Beispielen! wo! durch! die! Wörter! statt,! auch,! heißt* impliziert! wird,! wie! ein! bestimmtes! Wort! wirklich! zu! verstehen!ist.)! Die!deontische!Bedeutungskonkurrenz!findet!dort!statt,!wo!Fahnenwörter!des!Gegners!als! Stigmawörter! gebraucht! werden,! sie! also! mit! negativer! Wertung! besetzt! werden.! Dies! trifft!etwa!auf!den!bereits!besprochenen!Slogan!„Sozial!statt!Sozialistisch.!Jetzt!geht's!um! UNS!ÖSTERREICHER!“!(NW!2008:!FPÖ:!D)!zu.!Hier!wird!das!Fahnenwort!der!SPÖ!sozialisM tisch*in!seiner!deontischen!Bedeutung!umgedeutet!zu!‚etwas!zu!Vermeidendes‘.!Ein!andeT res!Beispiel!ist!der!Plakattext!„Grün!oder!Rot?!Sie!haben!die!Wahl.“*(NW!2008:!Die!Grünen:! A),!der!seine!deontisch!umdeutende!Dynamik!jedoch!nur!in!Wechselwirkung!mit!dem!Bild! entfaltet.!Abgebildet!sind!nämlich!zwei!Knöpfe!mit!der!Aufschrift!START!auf!dem!grünen! bzw.!STOP*auf!dem*roten.!Zusammen!mit!der!abgespeicherten!Bedeutung!der!Farben!Rot! und!Grün!als!Ampelfarben!im!Straßenverkehr!wird!das!Wort!rot!als!Stigmawort!verwenT det!und!erhält!eine!negative!deontische!Bedeutung.! Für!Bezeichnungskonkurrenz!lassen!sich!im!vorliegenden!Korpus!fast!kein!Beispiel!finden.! Vielleicht! liegt! dies! auch! daran,! dass! Bezeichnungskonkurrenz! oft! in! der! Diskussion! von! Sachthemen!vorkommt,!die!wiederum!auf!Wahlplakaten!fast!nicht!stattfindet.!Der!einzige! Anknüpfungspunkt! eventueller! Bezeichnungskonkurrenz! lässt! sich! in! der! Verwendung! von! Stigmawörtern! für! Tatsachen! verwenden,! die! von! der! Gegnerseite! sicher! anders! beT zeichnet!würden.!So!tauchen!auf!den!Plakaten!der!FPÖ!Wörter!wie!EUMVerräter!und!ÖVPM Allmacht!auf!–!Wörter,!die!von!den!anderen!Parteien!sicher!nicht!verwendet!werden!würT den,!wollten!sie!sich!zu!dem!Thema!äußern.!Konkurrenz!liegt!aber!in!dem!Sinne!eigentlich! nicht!vor,!da!sich!die!Gegenparteien!eben!nicht!zu!den!bezeichneten!Sachverhalten!äußern! bzw.!es!fraglich!ist,!ob!sie!diese!überhaupt!thematisieren!wollten.! 4.4 Ressortvokabular1 Ressortvokabular! tritt! auf! Wahlplakaten! vor! allem! dann! auf,! wenn! Sachverhalte! aus! den! speziellen! Ressorts! Gegenstand! einer! breiten! öffentlichen! Diskussion! werden.! Nur! dann! macht!es!auch!Sinn,!diese!auf!Wahlplakaten!anzusprechen!–!denn!es!muss!dem!Adressaten! sofort! klar! sein,! worum! es! geht.! Grundsätzlich! spielen! daher! Wörter! der! einzelnen! FachT sprachen! eher! eine! untergeordnete! Rolle! auf! Wahlplakaten.! Mit! 32! Vertretern! sind! sie! weit!weniger!häufig!als!die!emotional!konnotierten!HochwertT!und!Stigmawörter.!Generell! stellt!sich!die!Frage,!ob!Ressortvokabular!auf!Wahlplakaten!nicht!immer!auch!zum!IdeoloT IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 109& ! gievokabular!gehört.!Denn,!um!noch!einmal!Dieckmann!zu!zitieren,!zum!IdeologievokabuT lar! gehören! alle! Wörter,! mit! denen! Politiker/innen! „ihre! Deutungen! und! Bewertungen! politischer!Sachverhalte!und!die!Ziele!und!Prinzipien!ihres!Handelns!artikulieren,![…]!um! die!Zustimmung!des!Publikums!zu!erlangen“!(Dieckmann!2005,!19).!Und!dies!würde!auch! auf!einen!Großteil!des!Ressortwortschatzes!auf!Wahlplakaten!zutreffen,!bewertet!wird!auf! Wahlplakaten!fast!immer.!Jedenfalls!gehören!diese!32!Wörter!auch!zum!Ressortvokabular,! weil!sie!den!jeweiligen!Fachsprachen!entnommen!wurden.! Konkret!sind!das!die!Bereiche!Soziales!und!Gesundheit!(19!Wörter),!Finanzen!(7!Wörter),! Asylwesen!(2!Wörter),!Verkehr!(1!Wort),!Energie!(1!Wort),!Bildung!(1!Wort)!und!Justiz!(1! Wort).!Damit!ist!der!Fachbereich!Soziales!und!Gesundheit!deutlich!mit!den!meisten!WörT tern!vertreten.!Ein!Beispiel!mit!sehr!vielen!Ressortwörtern!ist!dieser!etwas!längere!PlakatT text:! „Neustart!statt!Stillstand.! Wir!schaffen!das:!Leistbare!Pflege.!Versprochen!–!Gehalten:!Abschaffung!von!VermöT gensgrenze! und! Sparbuchkontrolle.! Doppelte! Förderung! bei! 24TStundenTBetreuung.! Erhöhung!des!Pflegegeldes.! Jetzt! umsetzen:! Pflegefonds! einrichten,! damit! Pflege! in! Zukunft! sicher! bleibt.! EnteigT nung!stoppen,!damit!das!Eigentum!der!Familien!sicher!bleibt“! (NW!2008:!ÖVP:!B)! In!diesem!Text!tauchen!die!Wörter!Vermögensgrenze!und!Sparbuchkontrolle!auf,!die!dem! Fachbereich!Finanzen!zuzuordnen!sind,!sowie!24MStundenMBetreuung,!Pflegegeld*und!PfleM gefonds,*Wörter!aus!dem!Ressort!Soziales!und!Gesundheit.! Trotz!aller!Einzelbeispiele!spielen!Ressortwörter!eine!eher!untergeordnete!Rolle!auf!den! untersuchten!Wahlplakaten.!Dies!könnte!wiederum!dadurch!erklärt!werden,!dass!SachdeT batten! selten! auf! Wahlplakaten! ausgetragen! werden.! Slogans,! wie! der! oben! zitierte,! sind! dabei!eher!die!Ausnahme.! 4.5 Wortschatzbesonderheiten1 4.5.1 Neologismen% Der! Anteil! an! Neologismen! bzw.! neuen! Wortbildungen! im! Korpus! ist! mit! 15! Bildungen! sehr! gering.! Auf! den! untersuchten! Wahlplakaten! finden! sich! im! Allgemeinen! wenige! Wortneubildungen,!sondern!es!wurde!auf!vorhandenes!Wortmaterial!zurückgegriffen.!Die! vorkommenden! Wortbildungen! sind! großteils! Determinativkomposita,! wobei! aber! oft! außersprachliches!Wissen!über!politische!Debatten!benötigt!wird,!um!diese!Komposita!zu! entschlüsseln.! Den! Löwenanteil! findet! man! dabei! auf! Plakaten! der! FPÖ:! TirolMVertreter,! EUMVerräter,!ÖVPMAllmacht,!TIWAGMBeratung,!ÖVPMStreiterMMillion!und!Muezzingesang*BeiT spiele!für!Neologismen!auf!den!Plakaten!der!Freiheitlichen.!Dabei!sind!diese!Slogans!meist! in! Reimen! gehalten,! was! sicher! mit! ein! Grund! für! die! Wortbildungen! ist.! Ein! weiterer! Grund! könnte! sein,! dass! die! Bildungen! oft! –! und! bestimmt! intendiert! –! sehr! provokativ! wirken! –.! Der! Slogan! der! KPÖ! „Gleichgewicht! statt! Reichgewicht! –! Die! Scheren! müssen! geschlossen!werden!“*(NW!2006:!KPÖ:!A)!beinhaltet!den!etwas!kreativeren!Neologismus! Reichgewicht.! Neben! den! Komposita! treten! noch! zwei! Suffixoidbildungen! auf:! WienM IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 110& ! feindlich!und!WienMfreundlich,*enthalten!im!Plakattext!„Es!darf!uns!nicht!egal!sein,!ob!wir! eine!WienTfreundliche!oder!eine!WienTfeindliche!Regierung!haben“*(NW!2008:!SPÖ:!E).! In!der!geringen!Vorkommenshäufigkeit!von!Wortneubildungen!zeigt!sich!ein!Unterschied! zu! Werbeanzeigen.! Denn! deren! Wortschatz! wird! oft! als! besonders! reich! an! Neologismen! beschrieben.!So!etwa!bei!Elsen!(vgl.!2004,!95),!die!Neologismen!aus!Kosmetikwerbungen! in! Frauenzeitschriften! analysierte! und! in! acht! analysierten! HeftTAusgaben! 571! NeologisT men! identifizierte.! Sie! kommt! zu! dem! Schluss,! dass! „stilistisch! markierte! Wortbildungen! [...]! alle! Werbetexte! [auszeichnen]“! (Elsen! 2004,! 102).! Obwohl! sich! die! Textsorten! WahlT plakat!und!Werbeanzeige!teilweise!ähneln,!wie!etwa!in!ihrer!persuasiven!Grundfunktion! und!ihrem!Reichtum!an!emotional!konnotierter!Sprache,!unterscheiden!sie!sich!also!hier! deutlich.! 4.5.2 Phraseologismen% Auch! auf! Phraseologismen! wurde! das! Korpus! untersucht,! wobei! sich! eine! beträchtliche! Anzahl! finden! ließ.! In! der! Definition! und! Klassifikation! der! Phraseologismen! wurde! die! Terminologie! aus! Kapitel! 17! des! Buchs! Einführung* in* die* deutsche* Sprachwissenschaft! übernommen!(vgl.!Bergmann/Pauly/Stricker!2010,!225–244).!Insgesamt!sind!48!PhraseoT logismen! belegt,! die! zwei! bis! neun! Einzelwörter! enthalten.! Die! gesamte! Wortanzahl! der! Phraseologismen! beträgt! 166! Wörter.! Der! längste! Phraseologismus! ist! Wer* kämpft* kann* verlieren,* wer* nicht* kämpft,* hat* verloren* (NW! 2008:! SPÖ:! AG),! der! kürzeste! (unter! andeT rem)!frischer*Wind*(NW!2008:!ÖVP:!V).! Am!häufigsten!finden!sich!Kollokationen!wie!Verantwortung*übernehmen,!die!Wahl*haben! oder!Wort*halten.!Diese!BeispielTKollokationen!sind!folgenden!Slogans!entnommen:!„Wir! übernehmen! Verantwortung! für! ein! soziales! Österreich.! Durchstarten! für! eine! bessere! Zukunft.“!(NW!2006:!SPÖ:!H),!„Duell!um!Österreich!–!Sie!haben!die!Wahl“!(NW!2006:!FPÖ:! D)!sowie!„Die!bessere!Wahl!–!Hält!Wort“!(NW!2008:!ÖVP:!E).! Neben!den!Kollokationen!treten!auch!Idiome!wie!im!folgenden!Slogan!auf:!„Nicht!schwarz! ärgern!! Tirol! kriegt! die! Kurve.! Wende! wählen“! (LW! 2008:! Die! Grünen:! J)! Wobei! dieses! Beispiel! sogar! zwei! Idiome! beinhaltet,! sich! schwarz* ärgern! und! die* Kurve* kriegen.! Eine! Besonderheit! des! Idioms! sich* schwarz* ärgern! in! diesem! Kontext! ist! seine! DoppeldeutigT keit.!Neben!seiner!idiomatischen!Bedeutung!‚sich!ganz!besonders!ärgern‘!ruft!es!auch!die! wörtliche! Bedeutung! der! Farbe! auf,! die! wiederum! für! eine! bestimmte! Partei! steht.! Das! Aufrufen!der!wörtlichen!Bedeutung!wird!dabei!unterstützt!durch!den!Plakathintergrund,! der!in!leuchtendem!Grün!gehalten!ist!und!somit!einen!Kontrast!zum!verbal!ausgedrückten! schwarz!darstellt.! Ein!anderer!PhraseologismenTTyp,!der!auftritt,!sind!Geflügelte!Worte!–!wie!etwa!das!von! der! FPÖ! viel! strapazierte! LiedTZitat! Tirol* die* Treue! (LW! 2008:! FPÖ:! F)! oder! der! DuT mas'sche!Schlachtruf!Einer*für*alle,*alle*für*einen.!(NW!2006:!BZÖ:!C).!Weiters!ist!eine!feste! Phrase! zu! finden! im! Slogan! „Das! Spiel! ist! aus:! Gute! Nacht! der! ÖVPTAllmacht!! Tirol! die! Treue!–!Gerald!Hauser.!Tiroler!zuerst“!(LW!2008:!FPÖ:!E)!und!ein!Gemeinplatz!in!„Auf!uns! Kärntner!kommt!es!an!!Wir!sind!Wir.“!(NW!2006:!BZÖ:!B).! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 111& ! 4.5.3 Stilebenen% In!einer!Betrachtung!der!Stilebenen!des!Wortschatzes!fiel!auf,!dass!die!meisten!Wörter!der! Standardsprache!entstammen.!Eines!der!zahlreichen!Beispiele!hierfür!ist!etwa!der!Slogan! „Verantwortung! seit! Generationen.! Das! ist! unser! Weg“! (LW! 2008:! ÖVP:! G)! –! keines! der! Wörter!des!Slogans!ist!als!besondere!Sprachvarietät!gekennzeichnet.!Wie!in!den!Kapiteln! 4.2! und! 4.4! erläutert,! treten! jedoch! einige! speziell! das! politische! System! beschreibende! Lexeme!bzw.!vereinzelte!Fachwörter!aus!den!Ressorts!auf.! Daneben!lässt!sich!noch!eine!weitere!kleine,!vom!Standardwortschatz!abweichende!GrupT pe!von!Wörtern!ausmachen:!24!Wörter!wurden!als!umgangssprachlich! markiert! klassifiT ziert.!Damit!nimmt!die!Umgangssprache!zwar!keinen!allzu!breiten!Raum!auf!Wahlplakaten! ein,! ist! aber! durchaus! ein! gebräuchliches! Mittel.! Vermutlich! soll! damit! Bürgernähe! bzw.! Regionalität! vermittelt! werden.! Unter! anderem! werden! etwa! die! Wörter! flott,! kriegen,! packeln,!blöd,!rasen,*raunzen*und*abkassieren!verwendet.!Besonders!auf!den!Plakaten!der! Grünen! treten! einige! dieser! umgangssprachlichen! Wörter! auf:! „Streiten.! Packeln.! Posten! schachern.! Kriegt! Tirol! die! Kurve?“! (LW! 2008:! Die! Grünen:! C)! oder! „Belehrt.! Beengt.! Für! blöd!verkauft.!Kriegt!Tirol!die!Kurve?“*(LW!2008:!Die!Grünen:!E).!Insgesamt!wurden!fünf! Plakate!nach!diesem!Muster!gestaltet,!wobei!auf!vieren!je!zwei!umgangssprachliche!WörT ter!auftauchen.! Auffällig! ist! auch,! dass! 20! der! umgangssprachlichen! Wörter! auf! den! Plakaten! der! LandT tagswahl! auftreten! und! nur! vier! auf! denen! einer! Nationalratswahl.! Dieses! Ergebnis! erT scheint!logisch,!wenn!man!bedenkt,!dass!Regionalität!in!der!Landtagswahl!eine!entscheiT dendere!Rolle!spielt!und!regional!gefärbte!Ausdrücke!überhaupt!nur!in!einem!bestimmten! Umkreis!verstanden!werden.! Zusätzlich!zu!den!genannten!24!umgangssprachlichen!Wörtern!finden!sich!noch!neun!weiT tere! Wörter,! die! eigentlich! standardsprachlich! sind,! aber! in! einer! umgangssprachlich! abT gekürzten! Form! vorkommen,! wie! etwa:! „Christian! Schenzel.! Steuern! runter.! Kaufkraft! rauf“!(NW!2008:!SPÖ:!Z).!Der!Grund!für!die!Verwendung!der!abgekürzten!Wörter!in!dieT sem!Slogan!liegt!wahrscheinlich!in!ihrer!Kürze!und!Prägnanz.!Die!einsilbigen!Wörter!verT leihen! dem! Slogan! mehr! Schärfe,! als! es! die! standardsprachlichen! Wörter! herunter! bzw.! hinauf*könnten.! 4.5.4 Geographische%Namen% Geographische! Namen! spielen! eine! wichtige! Rolle! auf! Wahlplakaten:! Auf! den! 154! WahlT plakaten!wurden!76!Namen!gezählt,!was!bedeutet,!dass!auf!fast!jedem!zweiten!Plakat!ein! solches!Wort!vorkommt.!Dabei!entfielen!mit!43!Wörtern!der!Großteil!auf!BundeslandbeT zeichnungen,! gefolgt! vom! Staatsnamen! Österreich! mit! 22Tmaligem! Auftreten! sowie! 12! Ortsbezeichnungen! und! sechs! Namen! einer! bestimmten! Region.! Wien! wurde! sowohl! als! OrtsT!als!auch!als!Bundeslandbezeichnung!gezählt.!Die!große!Häufigkeit!der!BundeslandT bezeichnungen!lässt!sich!relativ!einfach!durch!das!Korpus!erklären:!Durch!die!40!Plakate! der! Landtagswahl! Tirol! 2008! kommt! es! zu! einer! Häufung! in! dieser! Kategorie.! Allein! auf! diesen!Plakaten!werden!der!geographische!Name!Tirol!sowie!die!abgeleitete!PersonenbeT zeichnung! Tiroler* 31! Mal! verwendet.! Vergleicht! man! dies! mit! dem! Auftreten! des! Worts! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 112& ! Österreich*bei!der!Nationalratswahl,!so!fällt!auf,!dass!dieses!ungleich!geringer!ausfällt.!DaT raus!ließe!sich!schlussfolgern,!dass!der!Bezug!zur!Region!in!der!Landtagswahl!viel!wichtiT ger!ist!als!in!der!Nationalratswahl.! 5 Zusammenfassung% Was!lässt!sich!nach!dieser!Analyse!nun!zusammenfassend!über!den!Wortschatz!auf!WahlT plakaten! sagen?! Zunächst! soll! eine! kurze! Übersicht! über! das! quantitative! Ergebnis! der! einzelnen!Kategorien!gegeben!werden:! Kategorie& Anzahl&der&Wörter& Prozentanteil&am&Ge9 samtwortschatz& Gesamtes!Korpus! 1678! 100! Institutionsvokabular! 42! 2,5! Hochwertwörter! 187! 11,1! Stigmawörter! 69! 4,1! Ressortvokabular! 32! 1,9! Neologismen! 15! 0,9! Phraseologismen! 166! 9,9! Umgangssprachliche!Wörter! 24! 1,4! Geographische!Namen! 76! 4,5! Tabelle)1:)Übersicht)aller)Wortzählungen) ! Am!auffälligsten!ist!die!große!Anzahl!an!HochwertT!und!Stigmawörtern.!Emotional!konnoT tierte!Wörter!werden!außergewöhnlich!oft!verwendet,!und!zwar!in!einem!Kontext,!in!welT chem! klar! die! Emotion! betont! wird! und! die! deskriptive! Bedeutung! in! den! Hintergrund! rückt.!Damit!zeigt!sich!auf!der!Wortschatzebene,!dass!Wahlplakate!nicht!der!Ort!für!SachT debatten!sind,!sondern!dass!vorrangig!mit!Emotionen!gearbeitet!wird.!Das!bestätigt!auch! die! magere! Bilanz! von! 32! Wörtern,! die! sich! in! der! Untersuchung! des! Ressortvokabulars! ergeben!hat.! Die! quantitative! Untersuchung! der! Schlagwörter! hat! einige! Probleme! bereitet,! da! der! Terminus!Schlagwort!sich!als!keine!trennscharfe!Kategorie!erwiesen!hat.!Daher!wurde!auf! eine! zahlenmäßige! Darstellung! der! Schlagwörter! verzichtet! und! stattdessen! zu! zeigen! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 113& ! versucht,! dass! die! Merkmale,! die! Dieckmann! u.! a.! für! Schlagwörter! herausgearbeitet! haT ben,!in!unterschiedlicher!Ausprägung!auf!diese!zutreffen.! Der!von!Klein!theoretisch!beschriebene!Mechanismus!der!Bedeutungskonkurrenz!hat!sich! tatsächlich!an!einigen!„umkämpften“!Fahnenwörtern!praktisch!belegen!lassen.!Besonders! das!Wort!sozial!sticht!heraus,!das!von!der!FPÖ!umgedeutet!und!nun!–!wie!in!der!SelbstbeT zeichnung!soziale*Heimatpartei!zu!erkennen!ist!–!als!deren!Fahnenwort!fungieren!soll.! Sowohl!bei!der!Untersuchung!des!Korpus!hinsichtlich!der!Kategorie!Umgangssprache!als! auch! bei! der! Analyse! der! geographischen! Bezeichnungen! hat! sich! herausgestellt,! dass! in! beiden!Kategorien!mehr!Beispiele!auf!den!Plakaten!der!Landtagswahl!zu!finden!sind.!Eine! mögliche! Erklärung! dafür! ist,! dass! Regionalität! bei! einer! Landtagswahl! einen! höheren! Wert!darstellt,!als!das!bei!einer!Nationalratswahl!der!Fall!ist.! Nach! der! Betrachtung! des! Materials! hinsichtlich! der! Neologismen! und! Phraseologismen! lässt! sich! die! These! aufstellen,! dass! sprachlich! auf! Wahlplakaten! Bekanntes! dem! UnbeT kannten!vorgezogen!wird.!So!finden!sich!kaum!Neologismen!–!was!besonders!im!Vergleich! zur! verwandten! Textsorte! der! Werbeanzeige! auffällt.! Anscheinend! ist! Originalität! in! der! WarenTWerbung! wichtiger! als! im! politischen! Wettbewerb;! hier! zählt! in! erster! Linie! VerT ständlichkeit.! Phraseologismen! werden! dagegen! überraschend! häufig! verwendet,! was! man!so!deuten!kann,!dass!dem!Rezipienten!mit!etablierten!Phraseologismen!die!MöglichT keit!geboten!wird,!an!Bekanntes!anzuknüpfen.!Zusätzlich!will!man!natürlich!textsortenbeT dingt!ein!extrem!heterogenes!Publikum!ansprechen,!was!es!wiederum!erschwert,!außerT gewöhnliche! Formulierungen! zu! verwenden! bzw.! es! notwendig! macht,! sehr! breit! verT ständlich!zu!sein.! 6 Abkürzungen% BZÖ! FPÖ! KPÖ! LW! NW! ÖVP! SPÖ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Bündnis!Zukunft!Österreich! Freiheitliche!Partei!Österreichs! Kommunistische!Partei!Österreichs! Landtagswahl! Nationalratswahl! Österreichische!Volkspartei! Sozialistische!Partei!Österreichs! 7 Abbildungen%und%Tabellen% Abbildung!1:!Korpusaufteilung!nach!Parteien......................................................................................101! Abbildung!2:!TextTBildTZusammenspiel!ÖVP........................................................................................105! Abbildung!3:!TextTBildTZusammenspiel!SPÖ.........................................................................................105! Tabelle!1:!Übersicht!aller!Wortzählungen..............................................................................................112! ! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 114& ! 8 Literatur% 8.1 Quellen1 Alle! Plakattexte! wurden! dem! Plakatarchiv! der! österreichischen! Nationalbibliothek! entT nommen!und!sind!dort!online!unter!folgenden!Links!abrufbar:! Nationalratswahl&2006& BZÖ:! ! A! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15974577! B! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978650! C! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978964! ! Die!Grünen:! ! A! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978972! B! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978986! C! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978992! D! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978998! E! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15979004! F! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15979016! G! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15979022! ! FPÖ:! ! A! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15973016! B! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15973023! C! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15973032! D! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16031166! ! KPÖ:! ! A! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15973004! B! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15973010! ! ÖVP:! ! A! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15974257! B! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15974565! C! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15974571! D! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978542! E! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978560! F! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978576! G! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978582! H! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978600! I! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978614! ! SPÖ:! ! A! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15977821! B! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978133! C! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978141! D! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978153! E! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978153! F! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978180! G! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978186! H! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978192! I! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978198! J! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978204! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 ! K! L! ! ! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978204! !http://data.onb.ac.at/rec/baa15978594! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! Landtagswahl&2008& ! Die!Grünen:! ! A! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030817! B! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030823!! C! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030829!! D! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030835!! E! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030841!! F! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030847!! G! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16031238!! H! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16031244!! I! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16031250!! J! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16031256!! K! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16031262!! L! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16031292!! ! FPÖ:! ! A! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030364! B! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030739!! C! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030745!! D! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030757! E! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030763! F! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030775! G! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030781!! H! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030793!! I! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030799!! J! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030805!! ! ÖVP:! ! A! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16029858!! B! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16029864!! C! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030250! D! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030316! E! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030322! F! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030328! G! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030334! H! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030340! I! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030346! J! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030352! K! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16030358! ! SPÖ:! ! A! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16029355!! B! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16029744!! C! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16029786!! D! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16029786!! E! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16029798!! F! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16029816!! G! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16029840!! ! ! ! ! ! ! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! IGEL120141 ! 115& Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 ! Nationalratswahl&2008& ! Die!Grünen:! ! A! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16121193! B! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16121199! C! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16121205! D! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16121211! E! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16121591! F! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16121615! G! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16121633! H! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16121645! I! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16121657! J! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16121663! K! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16121675! L! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16122056! ! Liste!Fritz!Dinkhauser:! ! A! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16121175! ! FPÖ:! ! A! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16120281! B! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16120287! C! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16120293! D! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16120299! E! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16121163! ! ÖVP:! ! A! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118992! B! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118998! C! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119004! D! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119016! E! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119356! F! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119368! G! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119374! H! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119386! I! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119398! J! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119410! K! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119416! L! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119422! M! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119428! N! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119434! O! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119440! P! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119789! Q! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119795! R! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119801! S! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119807! T! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119813! U! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119825! V! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119831! W! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119837! X! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16119885! ! ! SPÖ:! ! A! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118028! B! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118052! C! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118064! D! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118070! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! IGEL120141 ! 116& Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 117& ! E! F! G! H! I! J! K! L! M! N! O! P! Q! R! S! T! U! V! W! X! Y! Z! AA! AB! AC! AD! AE! AF! AG! AH! AI! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118076! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118082! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118088! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118094! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118106! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118112! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118124! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118482! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118488! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118500! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118530! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118548! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118560!! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118566!! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118578! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118926! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118938! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118956! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118968! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118980! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16118986! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16124256! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16124262! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16124610! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16124616! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16124640! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16124658! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16124664! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16124676! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16124688! !http://data.onb.ac.at/rec/baa16124694! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! [23.!04.!2013]! 8.2 Forschungsliteratur1 Ballnuß!1996! Petra! Ballnuß:! Leitbegriffe! und! Strategien! der! Begriffsbesetzung! in! den! Grundsatzprogrammen! von! CDU! und! SPD.! In:! Hajo! DiekmannsT henke/Josef! Klein:! Wörter! in! der! Politik.! Analysen! zur! LexemverT wendung! in! der! politischen! Kommunikation.! Opladen:! WestdeutT scher!Verlag!1996,!S.!29–76.! Bergmann!2010! Rolf! Bergmann/Peter! Pauly/Stefanie! Stricker:! Einführung! in! die! deutsche!Sprachwissenschaft.!Heidelberg:!Winter!2010.! Bergsdorf!1978! Wolfgang! Bergsdorf:! Politik! und! Sprache.! München/Wien:! Olzog! 1978!(=!Geschichte!und!Staat,!213).! Braun!1993! Peter! Braun:! Tendenzen! der! deutschen! Gegenwartssprache.! SprachT varietäten.!Stuttgart/Berlin/Köln:!W.!Kohlhammer!1993.! Dieckmann!2005! Walther!Dieckmann:!Deutsch:!politisch!–!politische!Sprache!im!GefüT ge!des!Deutschen.!In:!Jörg!Kilian!(Hg.):!Sprache!und!Politik.!Deutsch! im! demokratischen! Staat.! Mannheim:! Dudenverlag! 2005! (=! Thema! Deutsch,!6),!S.!11–30.! Elsen!2004! Hilke! Elsen:! Neologismen.! Formen! und! Funktionen! neuer! Wörter! in! verschiedenen!Varietäten!des!Deutschen.!Tübingen:!Narr!2004.! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 118& ! Girnth!2002! Heiko! Girnth:! Sprache! und! Sprachverwendung! in! der! Politik.! Eine! Einführung! in! die! linguistische! Analyse! öffentlichTpolitischer! KomT munikation.!Tübingen:!Niemeyer!2002!(=!Germanistische!ArbeitshefT te,!39).! Hermanns!1989! Fritz! Hermanns:! Deontische! Tautologien.! Ein! linguistischer! Beitrag! zur! Interpretation! des! Godesberger! Programmes! (1959)! der! SozialT demokratischen!Partei!Deutschlands.!In:!Josef!Klein!(Hg.):!Politische! Semantik.! Bedeutungsanalytische! und! sprachTkritische! Beiträge! zur! politischen! Sprachverwendung.! Opladen:! Westdeutscher! Verlag! 1989,!S.!69–153.! Janich!2010! Nina!Janich:!Werbesprache.!Ein!Arbeitsbuch.!Tübingen:!Narr!Francke! Attempto!2010.! Klein!1989! Josef! Klein:! Wortschatz,! Wortkampf,! Wortfelder! in! der! Politik.! In:! Josef! Klein! (Hg.):! Politische! Semantik.! Bedeutungsanalytische! und! sprachkritische! Beiträge! zur! politischen! Sprachverwendung.! OplaT den:!Westdeutscher!Verlag!1989,!S.!3–50.! Klein!1996! Josef!Klein/Hajo!Diekmannshenke!(Hg.):!Wörter!in!der!Politik.!AnalyT sen!zur!Lexemverwendung!in!der!politischen!Kommunikation.!OplaT den:!Westdeutscher!Verlag!1996.! Klein!2000! Josef!Klein:!Textsorten!im!Bereich!politischer!Institutionen.!In:!Klaus! Brinker!u.!a.!(Hg.):!TextT!und!Gesprächslinguistik.!Ein!internationales! Handbuch!zeitgenössischer!Forschung.!Berlin/New!York:!de!Gruyter! 2000! (=! Handbücher! zur! SprachT! und! KommunnikationswissenT schaft,!16.1),!S.!732–755.! Klein!2005! Josef!Klein:!„Grundwortschatz“!der!Demokratie.!In:!Jörg!Kilian!(Hg.):! Sprache! und! Politik.! Deutsch! im! demokratischen! Staat.! Mannheim:! Dudenverlag!(=!Thema!Deutsch,!6),!S.!128T140.! Liedtke!2002! Frank! Liedtke:! Bedeutung,! Metaphern,! Kognition.! Zu! einigen! GrundT begriffen! der! Analyse! politischer! Sprache.! In:! Oswald! Panagl/Horst! Stürmer! (Hg.):! Politische! Konzepte! und! verbale! Strategien.! Brisante! Wörter! –! Begriffsfelder! –! Sprachbilder.! Frankfurt/Main:! Lang! 2002! (=!Sprache!im!Kontext,!12).! Panagl!1998! Oswald! Panagl:! „Fahnenwörter“,! Leitvokabeln,! Kampfbegriffe:! VerT such! einer! terminologischen! Klärung.! In:! Oswald! Panagl! (Hg.):! FahT nenwörter! der! Politik.! Kontinuitäten! und! Brüche.! Wien/Köln/Graz:! Böhlau!1998!(=!Studien!zu!Politik!und!Verwaltung,!59),!S.!13–22.! Panagl!2007! Oswald!Panagl/Peter!Gerlich!(Hg.):!Wörterbuch!der!politischen!SpraT che!in!Österreich.!Wien:!ÖBV!2007.! IGEL120141 ! Susanne&Opitz:&Der&Wortschatz&von&Wahlplakaten1 1 119& ! Römer!1968! Ruth!Römer:!Die!Sprache!der!Anzeigenwerbung.!Düsseldorf:!PädagoT gischer!Verlag!Schwann!1968!(=!Sprache!der!Gegenwart,!4).! Wanzeck!2010! Christine!Wanzeck:!Lexikologie.!Göttingen:!Vandenhoeck!&!Ruprecht! 2010.! ! IGEL120141 !