Instrumentekasten „Hofläden“ Fallbeispiel „Mini

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Instrumentekasten „Hofläden“
Fallbeispiel „Mini-Hofladen Müller“
Sabine Eva Wurzer
Berechnungsbereiche
1
Kostenrechnungamet
2
Was davon genau?
Kostenrechnung
     Bezugskalkulation
Preiskalkulation
Deckungsbeitragsrechnung
Gewinnermittlung
Sortimentsentscheidungen
3
Der „Mini-Hofladen“ Müller
Der kleine Hofladen der Familie Müller liegt in Wieselburg in
Niederösterreich. Der Laden wird von Frau Margarethe Müller
alleine geführt, sie wird allerdings ab und an von ihren drei
Kindern unterstützt. Die Kunden des Hofladens sind zum
größten Teil aus der nahen Umgebung und haben meist kleine
Familien.
Der Laden hat an folgenden Wochentagen geöffnet:
Dienstags – Freitags 9-13 Uhr
Samstags
9-12 Uhr
4
Das Sortiment
Das Sortiment des Hofladens Müller umfasst folgende
Produkte:
Erdbeermarmelade, 250 g / Stk.
Bauernbrot, 500 g / Stk.
Himbeersirup, 500 ml /Stk.
.
5
Produktion
Alle Produkte werden von Frau Margarethe Müller selbst
hergestellt. Die Marmelade und der Sirup werden hierbei
zweimal pro Jahr auf Vorrat produziert. Die Erdbeermarmelade
hierbei im Juni und Juli, und der Himbeersirup im Juli und
August, weil zu diesen Zeiten die frischen Früchte in der Region
verfügbar sind.
Das Bauernbrot wird monatlich auf Vorrat produziert, wobei die
Wecken in großen Gefriertruhen aufbewahrt und kurz vor dem
Verkauf aufgetaut werden.
6
Rezepte
Frau Müller verwendet für die Herstellung der Produkte folgende
Rezepte:
Zutaten fürs Bauernbrot:
250 g Weizenmehl
250 g Roggenmehl
1 Pkg. Germ
0,25 l Wasser
15 g Salz
10 g Brotgewürz
10 g Sauerteigextrakt
Zutaten für 12 Gläser Erdbeermarmelade:
2 kg Erdbeeren
1 kg Gelierzucker 2:1
1 Zitrone
1 Einmachglas
1 Etikette
Zutaten für 6 Flaschen Himbeersirup:
3 kg Himbeeren
1 Zitrone
1 l Wasser
2 kg Zucker
1 Pkg. Einmach-Hilfe
1 Glasflasche
1 Etikette
7
Einkauf
Der Hofladen Müller hat für alle Waren, welche schließlich zu
Endprodukten verarbeitet werden, einen Hauptlieferanten.
Dieser Lieferant ist ein regionaler Großhändler welcher, bei Bedarf
wöchentlich die Waren frisch an den Hof der Familie liefert.
Hierfür verrechnet er Spesen von € 7,00 pro Lieferung und er
gewährt regelmäßig einen Großhandelsrabatt von 5 % auf die
Rechnungssumme. Zusätzlich gewährt er einen Skonto-Abzug von
3 % wenn die Rechnungen innerhalb von 7 Tagen beglichen wird.
8
 Ebene eins
 Ebene zwei
 Ebene drei
» Ebene vier
› Ebene fünf
Vortragender Titel Vorname Nachname
9
Anwendungsbeispiele
Kostenrechnung
10
Bezugskalkulation
Theorie 1/2
Die Bezugskalkulation wird zur Berechnung des Einstandspreises
herangezogen. Dieser ist der Einkaufspreis von Waren, abzüglich
diverser Rabatte und Skonti, sowie zusätzlichen Kosten für die
Beschaffung der Waren, wie Transportkosten.
Das Berechnungsschema der Bezugskalkulation lautet wie folgt:
Rechnungspreis
- Rabatt
rabattierter Preis
+ Fakturenspesen
Rechnungsbetrag exkl. Ust.
- Skonto
Kassapreis
+ eigene Bezugsspesen
Einstandspreis
11
Bezugskalkulation
Theorie 2/2
Rabatte können in Form von Einzelhandelsrabatten,
Großhandelsrabatten, Sonderrabatten (Aktion…) und Mengenrabatten
auftreten.
Fakturenspesen werden vom Verkäufer aufgrund von extra
Verpackung oder Lieferkosten verrechnet.
Eigene Bezugsspesen sind Spesen die selbst beglichen werden
müssen und können zB. den Warentransport betreffen.
Ein Skonto wird häufig vom Verkäufer gewährt wenn man seine
Rechnungen innerhalb einer gewissen Frist bezahlt. Diese Frist und
der Skonto %-Satz sind in der Regel auf der Rechnung angegeben.
Der ermittelte Einstandspreis wird schließlich für die Berechnung der
Produktpreise verwendet.
12
Bezugskalkulation
Anwendungsbeispiel Bauernbrot
Im Dezember 2009 bäckt Frau Margarethe Müller das Bauernbrot für
den Monat Jänner 2010. In Summe will sie 230 Wecken zu je 500 g
backen.
Laut Rezept benötigt Sie dafür folgende Zutaten von ihrem Lieferanten:
Zutat
Packungsgröße
Menge für 1 x 500 g Wecken
Menge für 230 x 500 g Wecken
Menge Packungen
Weizenmehl
kg
250 g
57 500 g = 57,5 kg
58
Roggenmehl
kg
250 g
57 500 g = 57,5 kg
58
Germ
Pkg.
1 Pkg.
230
230
Salz
kg
15 g
3 450 g = 3,45 kg
4
Brotgewürz
30 g Pkg.
10 g
2 300 g
77
Sauerteigextrakt
30 g Pkg.
10g
2 300 g
77
13
Bezugskalkulation
Anwendungsbeispiel Bauernbrot
In folgender Tabelle werden alle Einzelpreise des Großhändlers, die
bestellte Menge und der Gesamtpreis pro Zutat für alle 230 Brotwecken
zusammengefasst:
Zutat
Einzelpreis
Bestellte Packungen
Gesamtpreis
Weizenmehl
0,75
58
43,5
Roggenmehl
1,61
58
93,38
Germ
0,21
230
48,30
Salz
0,75
4
3
Brotgewürz
1,61
77
123,97
Sauerteigextrakt
1,61
77
123,97
Summe
436,12
Die Waren werden vom Großhändler um € 7,-- direkt zum Hofladen
geliefert. Außerdem gewährt der Händler einen Großhandelsrabatt von
5 % und einen Skonto von 3 % bei Bezahlung innerhlab von 7 Tagen ab
Rechnungsdatum (03.12.2009). Der Skonto wird von Familie Müller,
durch Bezahlung am 07.12.2009, ausgenutzt.
14
Bezugskalkulation
Anwendungsbeispiel Bauernbrot
Lösung:
- +
+
Gesamtpreis Waren
5 % Großhandelsrabatt
rabattierter Preis
Fakturenspesen
Rechnungsbetrag exkl. Ust
3 % Skonto
Kassapreis
eigene Bezugsspesen
Einstandspreis
€
€
€
€
€
€
€
€
€
436,12
21, 81
414,31
7,-421,31
12,64
408,67
0,00
408,67
 ergibt eine Differenz von 6,72%
Bezugskosten:
Der Hofladen Müller hat somit am 07.12.2009 den Betrag von € 408,67 an den regionalen Großhändler zu bezahlen.
15
Bezugskalkulation
Anwendungsbeispiel Bauernbrot
Um nun die Einstandspreise für die einzelnen Zutaten auszurechnen
wird die prozentuelle Differenz herangezogen:
Zutat
Einzelpreis Großhändler
- %uelle Differenz
Weizenmehl
0,75
6,72
Roggenmehl
1,61
Germ
Berechnungsvorgang
Differenzbetrag
Einstandspreis
0,75 x 6,7 2/ 100
0,05
0,70
6,72
1,61 x 6,72 / 100
0,11
1,50
0,21
6,72
0,21 x 6,72 / 100
0,01
0,20
Salz
0,75
6,72
0,75 x 6,72 / 100
0,05
0,70
Brotgewürz
1,61
6,72
1,61 x 6,72 / 100
0,11
1,50
Sauerteigextrakt
1,61
6,72
1,61 x 6,72 / 100
0,11
1,50
Die erhaltenen Einstandspreise können nun zur Preiskalkulation der
Bauernbrot-Wecken verwendet werden. Die Preise für die Marmelade
und den Sirup sind in den nachfolgenden Beispielen angegeben.
16
Preiskalkulation
Theorie 1/2
Dies Kalkulation wird verwendet um den Verkaufspreis inkl.
Umsatzsteuer zu berechnen. Dies ist jener Preis den die Kunden inklusive
der Umsatzsteuer für die verschiedenen Produkte zu bezahlen haben.
Die Berechnungsgrundlage für die Preiskalkulation sind die Selbstkosten.
Diese setzten sich aus allen Aufwendungen für die Herstellung der
Produkte, wie die Zutaten oder Material, zusammen.
Das Berechnungsschema lautet folgendermaßen:
Selbstkosten
+ Gewinn
Nettoerkaufspreis
+ eventuelle Sonderkosten
Verkaufspreis exkl. Ust.
+ Umsatzsteuer
Verkaufspreis inkl. Ust.
17
Preiskalkulation
Anwendungsbeispiel „Bauernbrot“
 ergibt 1 Stück Bauernbrot á rund 500 g
Angabe:
Zutaten fürs Bauernbrot:
250 g Weizenmehl
250 g Roggenmehl
1 Pkg. Germ
0,25 l Wasser
15 g Salz
10 g Brotgewürz
10 g Sauerteigextrakt
Angenommene Preise:
Weizenmehl 
Roggenmehl 
Germ 
€ 0,20/Pkg.
Wasser
€ 0,002/l
Salz 
€ 0,70/kg
Brotgewürz 
Sauerteigextrakt
€ 0,70/kg
€ 1,50/kg
€ 1,5/30 g
€ 1,5/30 g
18
Preiskalkulation
Anwendungsbeispiel „Bauernbrot“
Berechnung der Selbstkosten für einen 500 g Wecken Bauernbrot:
250 g Weizenmehl 
+ 250 g Roggenmehl
€ 0,70/4
€ 1,5/4
€ 0,18
€ 0,38
+ 1 Pkg. Germ
+ 0,25 l Wasser
+ 15 g Salz
€ 0,20
€ 0,002/4
€ 0,70/67*
€ 0,20
€ 0,001
€ 0,009
+ 10 g Brotgewürz
+ 10 g Sauerteigextrakt
€ 1,50/3
€ 1,50/3
€ 0,50
€ 0,50
€ 1,77
Preiskalkulation für einen 500 g Wecken Bauerbrot:
Selbstkosten
+ 25 % Gewinn 
Nettoverkaufspreis 
+ eventuelle Sonderkosten 
Verkaufspreis exkl. Ust.
+ 10 % Umsatzsteuer
Verkaufspreis inkl. Ust.
* 1000 g/15 g= 66,66 mal  0,70/0,67!
€ 1,77
€ 0,44
€ 2,21
€ 0,00
€ 2,21
€ 0,22
€ 2,43
ecken
W
g
0
ot, 50
r
b
n
r
e
es Bau
h
c
s
i
r
F
nur
€ 2,43
19
Preiskalkulation
Anwendungsbeispiel „Erdbeermarmelade“
Zutaten für die Erdbeermarmelade:
2 kg Erdbeeren
1 kg Gelierzucker 2:1
1 Zitrone
1 Einmachglas
1 Etikette
Angenommene Preise:
Erdbeeren  € 1,50/kg
Gelierzucker 2:1 
Zitrone  € 0,50/Stk.
Einmachglas 
Etikette  € 0,05/Stk.
 ergibt rund 3 kg Marmelade
= 12 Stk. á 250 g Gläsern
Angabe:
€ 1,5/500 g
€ 1,80 /Stk.
20
Preiskalkulation
Anwendungsbeispiel „Erdbeermarmelade“
Lösung:
Selbstkosten für 12 Gläser Erdbeermarmelade:
2 kg Erdbeeren 
1 kg Gelierzucker 2:1 
1 Zitrone 
€ 1,50*2
€ 1,5 *2
€ 0,50
€ 3,-€ 3,-€ 0,50
12 Einmachgläser 
12 Etiketten 
€ 1,80*12
€ 0,05*12
€ 21,60
€ 0,60
1 Glas Erdbeermarmelade
€ 28,70
€ 2,39
Preiskalkulation für einen 250 g Glas Erdbeermarmelade:
Selbstkosten
+ 33 % Gewinn 
Nettoverkaufspreis 
+ eventuelle Sonderkosten 
Verkaufspreis exkl. Ust.
+ 10 % Umsatzsteuer
Verkaufspreis inkl. Ust.
€ 2,39
€ 0,79
€ 3,18
€ 0,00
€ 3,18
€ 0,32
€ 3,50
e,
elad
m
r
a
m
beer
d
r
E
e
t
mach
e
g
t
las
s
b
l
Se
250 g G
nur
0
5
,
3
€
21
Preiskalkulation
Anwendungsbeispiel „Himbeersirup“
Zutaten für den Himbeersaft:
3 kg Himbeeren
1 Zitrone
1 l Wasser
2 kg Zucker
1 Pkg. Einmach-Hilfe
1 Glasflasche
1 Etikette
Angenommene Preise:
Himbeeren 
Zitrone  € 0,50/Stk.
Zucker
€ 0,80/kg
Einmach-Hilfe
Wasser
€ 0,002/l
Glasflasche 
Etikette  € 0,05/Stk.
 ergibt rund 3 l Himbeersaft
= rund 6 Stk. á 500 ml Flaschen
Angabe:
€ 1,70/kg
€ 0,30/ Pkg.
€ 0,20 /Stk.
22
Preiskalkulation
Anwendungsbeispiel „Himbeersirup“
Lösung:
Selbstkosten für einen 6 Flaschen Himbeersirup:
3 kg Himbeeren
1 Zitrone

1 l Wasser
€ 1,70*3
€ 0,50
€ 0,002
€ 5,10
€ 0,50
€ 0,002
2 kg Zucker
1 Pck. Einmach-Hilfe
€ 2*0,80
€ 0,30
€ 1,60
€ 0,30
1 Glasflasche
1 Etikette
€ 0,20
€ 0,05
€ 0,20
€ 0,05
€ 7,75
1 Flasche Himbeersirup
€ 1,29
Preiskalkulation für eine 500 ml Flasche Himbeersirup:
Selbstkosten
+ 150 % Gewinn 
Nettoverkaufspreis 
+ eventuelle Sonderkosten 
Verkaufspreis exkl. Ust.
+ 20 % Umsatzsteuer
Verkaufspreis inkl. Ust.
irup,
s
r
e
e
b
r Him
e
t
h
c
a
em
Selbstg
500 ml
nur
8
8
,
3
€
€ 1,29
€ 1,94
€ 3,23
€ 0,00
€ 3,23
€ 0,65
€ 3,88
23
Kostenrechnung – Deckungsbeitragsrechnung
Theorie 1/2
Der Deckungsbeitrag kann zur Bezahlung von Fixkosten verwendet
werden. Fixkosten sind alle Kosen, welche jedes Monat/Jahr
automatisch anfallen und die nicht, oder nur kaum, beeinflusst
werden können, z.B. Versicherungskosten oder die Miete, Strom,
Personal und Instandhaltung.
Berechnet wird der Deckungsbeitrag wie folgt:
Erlöse
- variable Kosten
Deckungsbeitrag
Die Erlöse und auch alle Kosten werden ohne Umsatzsteuer
herangezogen. Variable Kosten, sind alle Kosten die direkt für die
Produkterstellung benötigt werden. Für Erdbeermarmelade wären das
z.B. Erdbeeren, Gelierzucker, Zitronen, Einmachgläser und Etiketten
zum Beschriften.
24
Kostenrechnung – Deckungsbeitragsrechnung
Theorie 2/2
Durch die Anwendung der Deckungsbeitragsrechnung wird ersichtlich wie
viel Geld man zur Bezahlung von fix anfallenden Kosten zur Verfügung
hat. Somit kann man einfach feststellen, wie viele Produkte man
verkaufen muss um Kosten, wie Miete, Strom und Versicherungen,
bezahlen zu können.
Auch im Falle von kurzfristig nötigen Abverkäufen, kann einfach
ermittelt werden, welchen Preis man verlangen muss um keinen Verlust
durch den Verkauf zu erzielen.
Hierzu ein Beispiel:
Das Mindesthaltbarkeitsdatum von 20 Flaschen Apfelsaft läuft in fünf Tagen ab. Der netto Verkaufspreis pro Flasche beträgt €
1,50 und die variablen Kosten betragen € 0,80. Sie müssen somit bei einem Abverkauf mindestens € 0,80 verlangen um keinen
Verlust zu erwirtschaften. Alle Beträge über € 0,80 führen zu einem Deckungsbeitrag und somit zur Möglichkeit fixe Kosten
abzudecken.
Im landwirtschaftlichen Bereich ist ein Deckungsbeitrag von rund 30 %
vom Nettoerlös üblich!
25
Kostenrechnung – Deckungsbeitragsrechnung
Anwendungsbeispiel „Erdbeermarmelade“
Zutaten für die Erdbeermarmelade:
2 kg Erdbeeren
1 kg Gelierzucker 2:1
1 Zitrone
1 Einmachglas
1 Etikette
Angenommene Preise:
Erdbeeren  € 1,50/kg
Gelierzucker 2:1 
Zitrone  € 0,50/Stk.
Einmachglas 
Etikette  € 0,05/Stk.
Netto Verkaufspreis 
 ergibt rund 3 kg Marmelade
= 12 Stk. á 250 g Gläsern
Angabe:
€ 1,5/500 g
€ 1,80 /Stk.
€ 3,18/Stk. á 250 g
26
Kostenrechnung – Deckungsbeitragsrechnung
Anwendungsbeispiel „Erdbeermarmelade“
Lösung:
Gesamte – Variable Kosten für 12 Gläser Erdbeermarmelade:
2 kg Erdbeeren 
1 kg Gelierzucker 2:1 
1 Zitrone  € 0,50
12 Einmachgläser 
12 Etiketten 
€ 1,50*2
€ 1,5 *2
€ 0,50
€ 1,80*12
€ 0,05*12
€ 3,-€ 3,-€ 0,50
€ 21,60
€ 0,60
€ 28,70
Gesamt-Deckungsbeitrag für 12 Gläser Erdbeermarmelade:
Gesamt-Erlöse für 12 Gläser 
€ 3,18 * 12
€ 38,16
- Gesamte-Variable Kosten für 12 Gläser 
- € 28,70
€ 9,46
Deckungsbeitrag pro Glas Erdbeermarmelade:
Gesamt-Deckungsbeitrag/Stück
€ 9,46/12
€ 0,79
= 25 % vom Erlös (=0,79*100/3,18)
27
Kostenrechnung – Deckungsbeitragsrechnung
Anwendungsbeispiel „Himbeersirup“
Zutaten für den Himbeersaft:
3 kg Himbeeren
1 Zitrone
1 l Wasser
2 kg Zucker
1 Pkg. Einmach-Hilfe
1 Glasflasche
1 Etikette
Angenommene Preise:
Himbeeren 
Zitrone  € 0,50/Stk.
Zucker
€ 0,80/kg
Einmach-Hilfe
Wasser
€ 0,002/l
Glasflasche 
Etikette  € 0,05/Stk.
Netto Verkaufspreis 
 ergibt rund 3 l Himbeersaft
= rund 6 Stk. á 500 ml Flaschen
Angabe:
€ 1,70/kg
€ 0,30/ Pkg.
€ 0,20 /Stk.
€ 3,23/Stk. á 500 ml
28
Preiskalkulation
Anwendungsbeispiel „Erdbeermarmelade“
Zutaten für die Erdbeermarmelade:
2 kg Erdbeeren
1 kg Gelierzucker 2:1
1 Zitrone
1 Einmachglas
1 Etikette
Angenommene Preise:
Erdbeeren  € 1,50/kg
Gelierzucker 2:1 
Zitrone  € 0,50/Stk.
Einmachglas 
Etikette  € 0,05/Stk.
 ergibt rund 3 kg Marmelade
= 12 Stk. á 250 g Gläsern
Angabe:
€ 1,5/500 g
€ 1,80 /Stk.
20
Kostenrechnung – Deckungsbeitragsrechnung
Anwendungsbeispiel „Bauernbrot“
Lösung:
Gesamte – Variable Kosten für einen 500 g Wecken Bauernbrot:
250 g Weizenmehl 
250 g Roggenmehl
1 Pkg. Germ
0,25 l Wasser
15 g Salz
10 g Brotgewürz
10 g Sauerteigextrakt
€ 0,70/4
€ 1,5/4
€ 0,20
€ 0,002/4
€ 0,70/77
€ 1,50/3
€ 1,50/3
€ 0,18
€ 0,38
€ 0,20
€ 0,001
€ 0,009
€ 0,50
€ 0,50
€ 1,77
Deckungsbeitrag für einen 500 g Wecken Bauernbrot:
Erlöse für 1 Bauernbrot 
€ 2,21
- Variable Kosten für 12 Gläser 
- € 1,77
€ 0,44
= 20 % vom Erlös (=0,44*100/2,21)
31
Gewinnermittlung
Theorie
Die Ermittlung des Gewinnes macht ersichtlich wie viel Geld man
in einem gewissen Zeitabschnitt verdient hat.
Berechnet wird der Gewinn folgendermaßen:
Erlöse
- variable Kosten
Summe der Deckungsbeiträge
- fixe Kosten
Gewinn
Die Erlöse werden durch den Nettoverkaufspreis mal der
verkauften Menge an Produkten errechnet.
32
Kostenrechnung – Gewinnermittlung
Mini-Hofladen Müller – Dezember 2009
Im Dezember 2009 konnte der Laden der Familie Müller
folgende Produkte absetzen:
Bauernbrot:
Erdbeermarmelade:
Himbeersirup:
505 verkaufte Wecken
356 verkaufte Gläser
310 verkaufte Flaschen
33
Fixe Kosten
Folgende Fixe Kosten fallen im Durchschnitt monatlich für den
kleinen Hofladen an:
Versicherung: €
40,-Gebäudeinstandhaltung:
€
Heizkosten: €
20,-Stromkosten: €
15,-Personalkosten:
€ 700,-Summe
€ 795,--
20,--
Bei rund 17 Verkaufstagen pro Monat ergibt das
€ 46,76 fixe Kosten pro Tag.
34
Kostenrechnung – Gewinnermittlung
Mini-Hofladen Müller – Dezember 2009
Lösung:
Gewinnermittlung:
505 Wecken Bauernbrot
+ 356 Gläser Erdbeermarmelade
+ 310 Flaschen Himbeersirup
Summe der Erlöse
- variable Kosten 505 Wecken Bauernbrot
- variable Kosten 356 Gläser Erdbeermarmelade
- variable Kosten 310 Flaschen Himbeersirup
Summe der Deckungsbeiträge
- fixe Kosten
Gewinn
€ 2,20* 505 € 1.116,05
€ 3,18*356 € 1.132,08
€ 3,23*310 € 1.001,30
€ 3.249,43
€ 1,77*505 € 893,85
€ 2,39*356 € 850,84
€ 1,29*310 € 399,90
€ 1.104,84
€ 795,-€ 309,84
35
Sortimentsentscheidung
Theorie
Wenn in einem Betrieb begrenzte Möglichkeiten zur Verfügung
stehen, kann mit Hilfe der Deckungsbeitragsrechnung
festgestellte werden, welches Angebot an Produkten den höchsten
Gewinn erwirtschaftet.
Hierzu benötigt man die ungefähren Absatzzahlen, die Menge von
der begrenzten Einheit (z.B. Zeit, Fläche) und den
Deckungsbeitrag pro Produkt.
Zuerst müssen die einzelnen Deckungsbeiträge der Produkte
ermittelt werden. Nach der Höhe der Deckungsbeiträge wird eine
Rangreihung vorgenommen. Den Produkten mit den höchsten
Deckungsbeiträgen wird hierbei der Vorzug gegeben. Nun werden
die Produkte mit den jeweiligen Absatzmengen der Reihe nach
von der begrenzen Einheit abgezogen, bis alles aufgebraucht ist.
36
Sortimentsentscheidung
Anwendungsbeispiel „Apfelmus“
Frau Margarethe Müller überlegt mit Anfang Jänner, ein neues
Produkt einzuführen: Apfelmus á 500 g Gläsern. Allerdings ist der
kleine Hofladen durch die drei bisherigen Produkte bereits sehr
beladen. In Summe hat der Hofladen eine Präsentationsfläche von
4 m². Die Produkte beanspruchen folgende Flächen für sich:
Produkt
Präsentationsfläche pro Produkt
Bauernbrot
0,15 m²
Erdbeermarmelade
0,02 m²
Himbeersirup
0,01 m²
Pro Glas Apfelmus wird eine Fläche von 20 cm² benötigt. Nun liegt
es an Frau Müller, das nun neue Sortiment auf die vorhandene
Verkaufsfläche möglichst gewinnbringend zu verteilen.
37
Sortimentsentscheidung
Anwendungsbeispiel „Apfelmus“
Zutaten fürs Apfelmus:
1 kg Äpfel
100 g Zucker
10 g Zimt
1 St. Vanilleschote
 ergibt 2 Gläser Apfelmus
á rund 500 g
Rezept:
Angenommene Preise:
Äpfel 
€ 0,50/kg
Zucker 
€ 0,80/kg
Zimt 
€ 1,50/30 g
Vanilleschote
€ 0,40/Stk.
Netto Verkaufspreis
€ 2,00/Glas
38
Sortimentsentscheidung
Pro Tag werden im Hofladen der Familie Müller, aufgrund von
Erfahrungswerten, folgende Mengen verkauft:
Bauernbrot:
Erdbeermarmelade:
Himbeersirup:
25 Wecken
15 Gläser
12 Flaschen
Neues Apfelmus:
geschätzte 10 Gläser
Aufgrund dessen, dass Frau Müller den Hofladen alleine führt,
werden die Waren nur einmal täglich, nämlich Abends nachgefüllt.
Das heißt, es kann pro Tag nur jene Menge an Produkten verkauft
werden, welche sich auch in den Regalen befindet.
39
Sortimentsentscheidung
Anwendungsbeispiel „Apfelmus“
Berechnung des Deckungsbeitrags des Apfelmuses:
Gesamte – Variable Kosten für 2 500 g Gläser Apfelmus:
1 kg Äpfel 
100 g Zucker
10 g Zimt
1 Vanilleschote
€ 0,50
€ 0,80/10
€ 1,50/30
€ 0,40
Variable Kosten pro Stück
€
€
€
€
€
€
0,50
0,08
0,50
0,40
1,48
0,74
Gesamt-Deckungsbeitrag für 2 Gläser Apfelmus:
Gesamt-Erlöse für 2 Gläser 
€ 2,00 * 2
- Gesamte-Variable Kosten für 12 Gläser 
Deckungsbeitrag pro Glas Apfelmus:
Gesamt-Deckungsbeitrag/Stück
€ 2,52/2
€ 4,00
- € 1,48
€ 2,52
€ 1,26
= 63 % vom Erlös
40
Sortimentsentscheidung
Anwendungsbeispiel „Apfelmus“
Rangreihung der Produkte nach Deckungsbeitrag:
Deckungsbeitrag pro Stk.= € 0,79
Nummer 3
Deckungsbeitrag pro Stk.= € 0,44
Nummer 4
Deckungsbeitrag pro Stk.= € 1,93
Nummer 1
.
Deckungsbeitrag pro Stk.= € 1,26
Nummer 2
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Sortimentsentscheidung
Anwendungsbeispiel „Apfelmus“
Aufgrund der Rangreihung der Deckungsbeiträge kann nun das
Sortimentsprogramm festgelegt werden. Das heißt es werden
folgende Mengen von den Produkten angeboten:
Produkt
Verkaufte Stück pro Tag
Benötigte Fläche
Vorhandene Fläche
Himbeersirup
4 m²
12 Flaschen
12*0,01 cm² = 0,12 m²
Zwischensumme
Apfelmus
10 Gläser
10*0,02 cm² = 0,2 m²
-0,20 m²
3,68 m²
15 Gläser
15*0,02 cm²= 0,30 m²
Zwischensumme
Bauernbrot
- 0,12 m²
3,88 m²
Zwischensumme
Erdbeermarmelade
Benötigte Fläche
-0,30 m²
3,38 m²
25 Wecken
25*0,15 cm² = 3,75 m²
-0,37  /0,15 =2,47= 3 Wecken =22 Wecken
werden angeboten
Aufgrund der begrenzten Fläche können vom Bauernbrot, welches den geringsten Deckungsbeitrag aller Produkte hat, nur
22 Wecken präsentiert werden.
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Sortimentsentscheidung
Anwendungsbeispiel „Apfelmus“
Werden alle Produkte dieses Sortiments an einem Tag verkauft,
erwirtschaftet der Hofladen Müller folgenden Gewinn:
Lösung:
Gewinnermittlung:
12 Flaschen Himbeersirup
+ 10 Gläser Apfelmus
+15 Gläser Erdbeermarmelade
+ 22 Wecken Bauernbrot
Summe der Erlöse
- fixe Kosten
Gewinn
€ 1,93* 12
€ 1,26*10
€ 0,79*15
€ 0,44*22
€ 23,16
€ 12,60
€ 11,85
€ 9,68
€ 57,29
€ 46,76
€ 10,53
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Danke!
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