Vorkurs zur Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler Univ.–Prof. Dr. W. Krumbholz Univ.–Prof. Dr. W. Seidel Dr. R. Eichwede Dr. R. Hinst Herbsttrimester 2015 18. unveränderte Auflage Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Fächergruppe Mathematik/Statistik Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg Holstenhofweg 85 22039 Hamburg Telefon: BwKz: E-Mail: WWW: 040/6541-2370 (Dr. Martin Schäfer) oder -3632 (Dipl.-Math. Miriam Seifert) 7926-2370 oder -3632 [email protected] http://www.hsu-hh.de/compstat Danksagung: Wir möchten uns herzlich bei Yvonne Schmitz (Köllner), Petra Maaß und Hana Ševčı́ková für das Schreiben des Manuskriptes und das Erstellen der Graphiken bedanken. Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen der Mengenlehre 1.1 Der Begriff der Menge und ihre Darstellungsformen . . . . . . . . . . . . . 1.2 Grundlegende Mengenoperationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1 3 2 Die 2.1 2.2 2.3 2.4 7 7 7 8 8 Zahlenmengen Die natürlichen Zahlen IN Die ganzen Zahlen ZZ . . . Die rationalen Zahlen Q I . Die reellen Zahlen IR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Bruchrechnung 11 4 Rechnen mit reellen Zahlen 4.1 Grundlegende Rechenregeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2 Abgeleitete Rechenregeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3 Die Faktorzerlegung einer Summe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 15 17 20 5 Lineare Gleichungen 23 6 Lineare Ungleichungen und Beträge 6.1 Ungleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2 Das Lösen von Ungleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.3 Beträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 29 31 35 7 Quadratische Gleichungen und Ungleichungen 7.1 Das Quadrieren und die Quadratwurzel . . . . . . . . . . . 7.2 Die reinquadratischen Gleichungen und Ungleichungen . . . 7.3 Die gemischtquadratische Gleichungen . . . . . . . . . . . . 7.4 Der Zusammenhang zwischen Koeffizienten und Lösungen . 7.5 Gleichungen, die auf quadratische Gleichungen führen . . . 7.5.1 Bruchgleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.5.2 Wurzelgleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.5.3 Biquadratische Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . 7.6 Quadratische Ungleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.6.1 1. Lösungsweg: Lösung mit Hilfe der Linearfaktoren 7.6.2 2. Lösungsweg: Lösung mit Hilfe von Beträgen . . . 7.6.3 3. Lösungsweg: Graphische Lösung . . . . . . . . . . 41 41 43 44 46 48 48 49 50 51 51 52 53 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . i Inhaltsverzeichnis 8 Potenzen und Wurzeln 8.1 Potenzen mit natürlichen Exponenten . 8.2 Potenzen mit ganzzahligen Exponenten 8.3 Die n-te Wurzel . . . . . . . . . . . . . . 8.4 Potenzen mit rationalen Exponenten . . 8.5 Das Lösen von Potenzgleichungen . . . . 9 Das 9.1 9.2 9.3 . . . . . 57 57 58 59 60 61 Logarithmische Rechnen Der Logarithmus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rechenregeln für Logarithmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Das Lösen von Exponentialgleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 65 65 67 10 Summen- und Produktzeichen 10.1 Das Summenzeichen . . . . . 10.2 Doppelsummen . . . . . . . . 10.3 Das Produktzeichen . . . . . 10.4 Die Fakultät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 71 74 76 77 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Funktionen 11.1 Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.2 Graphische Darstellung von Funktionen . . . . . . . 11.3 Elementare Funktionen und ihre Graphen . . . . . . 11.3.1 Polynome oder ganz-rationale Funktionen . . 11.3.2 Gebrochen-rationale Funktionen . . . . . . . 11.3.3 Weitere elementare Funktionen . . . . . . . . 11.4 Eigenschaften von Funktionen . . . . . . . . . . . . . 11.4.1 Nullstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.4.2 Beschränktheit und Monotonie . . . . . . . . 11.5 Differentialrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.5.1 Der Begriff und die Bedeutung der Ableitung 11.5.2 Die Berechnung der Ableitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 . 83 . 85 . 86 . 86 . 90 . 91 . 94 . 94 . 99 . 101 . 101 . 103 12 Lösungen 115 Index 126 Literatur 127 ii Inhaltsverzeichnis iii 1 1 Grundlagen der Mengenlehre Das Kapitel wird bewusst sehr kurz gehalten, da die Mengenlehre nur Mittel zum Zweck ist. Sie sollen am Ende die wesentlichen Mengenoperationen kennen und diese anwenden können. Dazu sind jedoch einige Definitionen notwendig. 1.1 Der Begriff der Menge und ihre Darstellungsformen Mit Hilfe der Mengenlehre können umfangreiche und komplizierte Problemstellungen und deren Lösungen kompakt und übersichtlich dargestellt werden. Die Definitionen gehen auf den deutschen Mathematiker Georg Cantor (∗1845, †1918) zurück. Was ist eine Menge ? Definition 1.1 Unter einer Menge verstehen wir die Zusammenfassung von bestimmten unterscheidbaren Objekten (Dingen). Von jedem dieser Objekte muss eindeutig feststellbar sein, ob es zur entsprechenden Menge gehört oder nicht. Die einzelnen Objekte, aus denen sich eine Menge zusammensetzt, heißen Elemente dieser Menge. Mengen werden mit großen lateinischen Buchstaben bezeichnet : z.B. A, B, C, . . . , X, Y, Z, A1 , A2 , . . . Elemente werden i.a. mit kleinen lateinischen Buchstaben bezeichnet : z.B. a, b, c, . . . , x, y, z, a1 , a2 , . . . Ist ein Element a in einer Menge A enthalten, so schreiben wir: a ∈ A. Ist a jedoch nicht in A, so schreiben wir: a ̸∈ A. 1 1 Grundlagen der Mengenlehre Wie stellen wir Mengen dar ? 1. Beschreibende Darstellung: Beispiel 1.1 (Beispiel für beschreibende Mengendarstellungen) A = Menge, der am 1.10.1997 an der UniBwH immatrikulierten Studenten. B = Menge aller LKW mit Hamburger Kennzeichen. 2. Aufzählende Darstellung: Beispiel 1.2 (Beispiel für aufzählende Mengendarstellungen) G = {2, 4, 6} U = {1, 3, 5, 7, . . .} (Menge aller geraden Zahlen eines Würfels.) (Menge aller ungeraden natürlichen Zahlen.) 3. Angabe einer charakterisierenden Eigenschaft: siehe Abschnitt 1, Aufgabe 1. 4. VENN–Diagramme: 2 11 3 7 9 6 10 A A = {2, 3, 6, 7, 9, 10} 2 1 B B = {11, 2, 1} Abbildung 1.1: Beispiel für VENN–Diagramm. Zwei Spezialfälle gilt es noch zu nennen, die leere Menge und die Grundmenge: Definition 1.2 Eine Menge, die kein Element enthält, heißt leere Menge. Sie wird mit Ø oder { } bezeichnet. Die Grundmenge G enthält alle betrachteten Elemente. Beispiel 1.3 A sei die Menge der Zahlen kleiner als 10. 1. In der Grundmenge der natürlichen Zahlen IN ist A = {1, 2, . . . , 9}. 2. In der Grundmenge der ganzen Zahlen ZZ ist A = {. . . , −4, −3, −2, −1, 0, 1, 2, . . . , 9}. Obacht: {Ø} bezeichnet eine Menge, die die leere Menge enthält. Diese Menge ist also nicht leer! 2 1.2 Grundlegende Mengenoperationen 1 1.2 Grundlegende Mengenoperationen In diesem Kapitel sollen grundlegende Mengenoperationen dargestellt werden: Gleichheit von Mengen: Zwei Mengen A und B sind gleich, falls beide Mengen aus genau denselben Elementen bestehen, wenn also jedes Element von A auch in B und jedes Element von B auch in A enthalten ist: A = B ⇔ (a ∈ A ⇒ a ∈ B) ∧ (b ∈ B ⇒ b ∈ A). Bemerkung 1.1: Das mathematische Zeichen ”∨” ist eine Abkürzung des lat. ”vel” und steht für das logische ”oder”. Äquivalent dazu bedeutet das Zeichen ”∧” das logische ”und”. Beispiel 1.4 Hier gilt A = B: 3 32 12 10 9 3 2 3 1 6 5 4 6 A B Abbildung 1.2: Beispiel für die Gleichheit von Mengen. Teilmengen: A heißt Teilmenge von B (A ⊂ B), wenn A in B enthalten ist, d. h., falls jedes Element der Menge A auch in der Menge B ist: A ⊂ B ⇔ (a ∈ A ⇒ a ∈ B). Beispiel 1.5 Sei X = Menge aller Städte in Bayern, Y = Menge aller Städte in Europa, Z = Menge aller Städte in Frankreich. Es gilt: X ⊂ Y , Z ⊂ Y , X ̸⊂ Z. Durchschnitt: Der Durchschnitt (Schnittmenge) A ∩ B (lies: A geschnitten B) ist die Menge derjenigen Elemente, die sowohl in A als auch in B enthalten sind: A ∩ B = {x|(x ∈ A) ∧ (x ∈ B)}. (lies: {alle x, für die gilt: x in A und x in B}.) 3 1 Grundlagen der Mengenlehre B A B A A∩B A ∩ B = {} A und B disjunkt oder elementfremd Abbildung 1.3: Beispiele für den Durchschnitt von Mengen. Vereinigung: Die Vereinigung A ∪ B (lies: A vereinigt B) der Mengen A und B besteht aus denjenigen Elementen, die zumindest einer der beiden Mengen angehören, also den Elementen, die entweder zu A oder zu B oder zu beiden Mengen gehören: A ∪ B = {x|(x ∈ A) ∨ (x ∈ B)}. (lies: {alle x, für die gilt: x in A oder x in B}.) B A B A A∪B A∪B Abbildung 1.4: Beispiele für die Vereinigung von Mengen. Differenzmenge: Die Differenzmenge B \ A (lies: B ohne A) besteht aus denjenigen Elementen, die zu B aber nicht zu A gehören: B \ A = {x|(x ∈ B) ∧ (x ̸∈ A)}. (lies: {alle x, für die gilt: x in B und x nicht in A}.) A B A=B\A A B B\A Abbildung 1.5: Beispiele für die Differenzmenge. Komplementärmenge: Falls A eine Teilmenge von B ist, besteht die Komplementärmenge/das Komplement A von A bezüglich B aus denjenigen Elementen, die zu B aber nicht zu A gehören. 4 1.2 Grundlegende Mengenoperationen A 1 A B G A=G\A A=B\A Abbildung 1.6: Beispiele für die Komplementärmenge. Die De Morganschen Regeln: Gegeben sei eine Grundmenge G sowie zwei Mengen A, B mit A ⊂ G, B ⊂ G. Es sei A bzw. B Komplement von A bzw. B bezüglich G. Dann gilt: A∩B =A∪B A∪B =A∩B De Morgansche Regeln Die folgenden Graphiken dienen zur Illustration der De Morganschen Gesetze. A B A A∩B G B A∪B G Abbildung 1.7: Zur Veranschaulichung von A ∩ B = A ∪ B. A G B A∪B A B A∩B G Abbildung 1.8: Zur Veranschaulichung von A ∪ B = A ∩ B. 5 1 Grundlagen der Mengenlehre Aufgaben zu Abschnitt 1 1. Durch welche charakteristischen Eigenschaften können die folgenden Mengen beschrieben werden? a.) A = {2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, . . .} b.) B = {1, 4, 9, 16, 25, 36, 49, 64, . . .} c.) C = {2, 4, 8, 16, 32, 64, 128, . . .} 2. Gegeben sind die folgenden Mengen: A = { 34 ; 52 ; 8; 94 ; 11 4 } 225 50 C = { 49 ; 256 ; 72 } B = {23 ; D={ x2 y2 √ 81 8 16 ; 25; 6 ; 2, 75} |x und y sind natürliche Zahlen } Prüfen Sie, ob folgende Aussagen stimmen: a.) A = B b.) C ⊂ D c.) A ⊂ D 3. Gegeben sind die Mengen: A = {1, 3, 5, a, q} B = {2, 4, 6, b, p} C = {5, 6, a, b, q, p} Geben Sie die folgenden Mengen an: a.) A ∪ B b.) A ∩ B c.) A \ B d.) A \ C e.) B \ C f.) C \ A g.) C \ B h.) C \ (A ∪ B) i.) C \ (A ∩ B) 4. Gegeben seien die Grundmenge G G = {1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20}, sowie die Mengen A = {1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10}, B = {2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20}, C = {11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20}. Bestimmen Sie die folgenden Mengen: a.) A ∪ B b.) A ∩ B 6 c.) C \ A ∪ B e.) A ∪ (B ) d.) A ∩ B f.) C \ A ∪ B 2 2 Die Zahlenmengen In diesem Abschnitt werden verschiedene Zahlenbereiche behandelt. Ausgangspunkt sind die natürlichen Zahlen. Diese Menge weiten wir sukzessive aus, bis wir zu den reellen Zahlen gelangen. 2.1 Die natürlichen Zahlen IN Welche Zahlen werden beim Zählen von irgendwelchen Dingen benutzt? Wie heißen diese Zahlen? Zum Zählen irgendwelcher Dinge benutzen wir die natürlichen Zahlen IN, mit IN = {1, 2, 3, 4, . . .}. Die natürlichen Zahlen bilden die Grundlage der gesamten Zahlenlehre. Beim Addieren und Multiplizieren natürlicher Zahlen ergeben sich stets wieder natürliche Zahlen. Beim Subtrahieren natürlicher Zahlen ergibt sich nur dann wieder eine natürliche Zahl, wenn der Minuend größer als der Subtrahend ist. Sind Minuend und Subtrahend gleich, so ist das Ergebnis Null: a − a = 0 ̸∈ IN. - IN hat unendlich viele Elemente. - IN ist abgeschlossen bezüglich der Addition und Multiplikation, d.h. die Summe bzw. das Produkt zweier natürlicher Zahlen ist wieder eine natürliche Zahl. 1 2 3 4 5 6 Abbildung 2.1: Veranschaulichung von IN auf dem Zahlenstrahl. 2.2 Die ganzen Zahlen ZZ Beispiel 2.1 (Negative Zahlen) Ein Geschäftsmann besitzt bei der Bank ein Guthaben von 3400 DM. Er nimmt ein Darlehen von 6000 DM auf. Wie ist jetzt seine Vermögenslage bei der Bank? 7 2 Die Zahlenmengen In diesem Fall ist eine Subtraktion auszuführen, bei der der Subtrahend größer als der Minuend ist. Die Zahlen, von denen wir ausgehen und die Zahl, zu der wir gelangen, unterscheiden sich durch die zusätzliche Bezeichnung ’ – ’ vor dem Resultat: −1, −2, −3, −4, . . .. Dies führt auf die ganzen Zahlen ZZ = {0, ±1, ±2, ±3, . . .}. - ZZ hat unendlich viele Elemente. - ZZ ist abgeschlossen bezüglich Addition, Multiplikation und Subtraktion. - IN ⊂ ZZ. −3 −2 −1 0 1 2 3 4 Abbildung 2.2: Veranschaulichung von ZZ auf dem Zahlenstrahl. 2.3 Die rationalen Zahlen Q I Beim Dividieren zweier ganzer Zahlen ergibt sich nur dann wieder eine ganze Zahl, wenn der Dividend ein ganzzahliges Vielfaches des Divisors ist. Andernfalls erhalten wir eine rationale Zahl. Rationale Zahlen können mit Hilfe von Brüchen dargestellt werden, bei denen im Zähler und im Nenner je eine ganze Zahl steht. Besteht der Nenner des vollständig gekürzten Bruches nur aus Produkten der Primfaktoren 2 und 5, so ergibt sich eine endliche Dezimalzahl: 3 4 = 0, 75; 4 5 = 0, 8; 27 20 = 1, 35. Andernfalls erhalten wir eine sogenannte unendliche periodische Dezimalzahl: 2 3 = 0, 66666 . . . = 0, 6; 7 18 = 0, 38; 15 7 = 2, 142857. Umgekehrt lassen sich endliche und unendliche periodische Dezimalzahlen in Brüche verwandeln. -Q I hat unendlich viele Elemente. -Q I ist abgeschlossen bezüglich Multiplikation, Addition, Subtraktion und Division. - IN ⊂ ZZ ⊂ Q I. 2.4 Die reellen Zahlen IR Die reellen Zahlen IR erweitern die rationalen √ Zahlen √ durch unendliche, nicht periodische Dezimalzahlen. Solche Zahlen sind z.B. 2, 5, π. Alle auf der Zahlengerade darstellbaren Zahlen heißen reelle Zahlen. Die Menge der reellen Zahlen bezeichnen wir mit IR. Eine reelle Zahl, welche nicht rational ist, d.h. eine Zahl, die sich nicht als Bruch ausdrücken lässt, heißt irrational. 8 2.4 Die reellen Zahlen IR √ Beispiel 2.2 (Beweis, daß√ 2 eine√irrationale Zahl ist) Wir zeigen √ die Behauptung ( 2 ∈ IR, 2 ̸∈ Q I ) mit Hilfe eines indirekten Beweises: Annahme: 2 ∈ Q I ⇒ Es gibt zwei natürliche Zahlen p, q, welche teilerfremd sind, mit √ 2 = ⇔ 2 = ⇔ 2q 2 = p q p2 q2 p2 2 |quadrieren | · q2 ⇒ p2 ist eine gerade Zahl und damit muss auch p gerade sein! Es gibt also ein r ∈ IN mit p = 2r. Quadrieren ergibt p2 = 4 · r2 . Hieraus erhalten wir mit p2 = 2q 2 : ⇔ 2q 2 = 4r2 ⇔ q 2 = 2r2 . Damit ist auch q eine gerade Zahl und der Bruch pq kann durch 2 gekürzt werden. Dies ist √ nach Voraussetzung nicht möglich. Durch diesen Widerspruch muss die Annahme 2√∈ Q I falsch sein! ⇒ 2 ∈ IR\Q I. Bemerkung 2.1: Wir vereinbaren, dass die Menge IR+ alle reellen Zahlen enthält, die echt größer als Null sind, d.h. IR+ = {x ∈ IR|x > 0}. IR− definieren wir als: IR− = {x ∈ IR|x < 0}. Als Fazit diese Abschnittes halten wir fest: - IR hat unendlich viele Elemente. - IR ist abgeschlossen bezüglich Multiplikation, Addition, Subtraktion und Division. Betrachten wir nun alle vorgestellten Zahlenmengen, so ist zu folgern, daß die natürlichen Zahlen eine Teilmenge der ganzen Zahlen sind. Diese sind ihrerseits wiederum eine Teilmenge der rationalen Zahlen. Letztere ergeben vereinigt mit den irrationalen Zahlen die reellen Zahlen. Das nachfolgende Bild veranschaulicht diesen Zusammenhang: 9 2 Die Zahlenmengen √1 11 π e 13 5 11 0 2 11 27 -7 2 3 IN 10 ZZ e2 √ 3 21 11 1 2 -21 3 9 71 6 5 7 Q I √ 2 IR Abbildung 2.3: Veranschaulichung der Zahlenmengen mit einigen Zahlenbeispielen. Wie sollten Sie weiter vorgehen? Im folgenden soll es darum gehen, verlorengegangene und/oder nicht erlernte Fähigkeiten aufzufrischen bzw. nachzuarbeiten. Wir beginnen dabei mit der Bruchrechnung und dem Rechnen mit reellen Zahlen, was natürlich sehr leicht ist, aber sicher beherrscht werden sollte, um die folgenden Kapitel bearbeiten zu können. Rechnen Sie daher einige der Aufgaben zu den drei nachfolgenden Abschnitten (am besten die drei bis vier letzten von jedem Aufgabentyp) und prüfen Sie sich selbst. Wenn Sie sehr unsicher waren oder mehrere Fehler gemacht haben, dann arbeiten Sie die entsprechenden Passagen nach. Wenn nicht – dann geht es danach weiter mit Kapitel 6. 10 3 Bruchrechnung 3 Der allgemeine Bruch ab , wenn a und b beliebige reelle Zahlen sind (b ̸= 0), ist eine andere Schreibweise des allgemeinen Quotienten a : b. Dabei bezeichnen wir a als Zähler bzw. Dividend und b als Nenner bzw. Divisor. Folgende Regeln der Bruchrechnung sind seit Adam Ries (ca 16. Jhd.) bekannt: Erweitern und Kürzen Beispiel 3.1 (Kürzen) 21 3·7 3 = = ; 56 8·7 8 a2 · b3 a2 · b · b2 b2 = = ; a3 · b a2 · b · a a ax + bx (a + b)x x = = ; 2a + 2b 2(a + b) 2 ab + ac a(b + c) b+c = = . ad + ae a(d + e) d+e Einen Bruch zu kürzen, bedeutet, Zähler und Nenner durch die gleiche Zahl zu dividieren. Brüche können aber nur dann gekürzt werden, wenn: 1. Zähler und Nenner sich je in ein Produkt verwandeln lassen! 2. Diese Produkte gemeinsame Faktoren haben! Obacht: Falls im Zähler und im Nenner Summen stehen, können gemeinsame Faktoren ausgeklammert werden, durch die dann gekürzt wird (siehe Beispiel 3.1, 4. Gleichung). Denn: Aus Differenzen und Summen kürzen nur die Dummen! Beispiel 3.2 (Erweitern) 2 2·3 6 = = ; 5 5·3 15 17 17 · 5 85 = = . 6 6·5 30 Einen Bruch zu erweitern, bedeutet, Zähler und Nenner mit der gleichen Zahl zu multiplizieren. 11 3 Bruchrechnung Addition und Subtraktion von Brüchen Zwei oder mehrere Brüche heißen gleichnamig, wenn diese den gleichen Nenner besitzen. Beispiel 3.3 (Addition und Subtraktion von gleichnamigen Brüchen) a b c a−b+c − + = ; 5 5 5 5 4 5 4+5 9 + = = ; 11 11 11 11 a b c a−b+c − + = . d d d d Gleichnamige Brüche werden addiert bzw. subtrahiert, in dem wir ihre Zähler addieren bzw. subtrahieren und dem Ergebnis den gemeinsamen Nenner geben. Betrachten wir in einem nächsten Schritt ungleichnamige Brüche, d.h. Brüche, die unterschiedliche Nenner besitzen: Beispiel 3.4 (Addition und Subtraktion von ungleichnamigen Brüchen) 2·2 5 4 5 9 3 2 5 + = + = + = = ; 3 6 3·2 6 6 6 6 2 1 1 1·q 1·p q−p − = − = . p q p·q q·p q·p Ungleichnamige Brüche werden vor dem Addieren bzw. Subtrahieren gleichnamig gemacht. Dazu erweitern wir diese auf den gemeinsamen Hauptnenner. Dieser ist das kleinste gemeinsame Vielfache der gegebenen Nenner. Beispiel 3.5 (Hauptnenner) 1. 1 + 5 = 1 · 3 + 5 · 2 = 3 + 10 = 13 . 4 6 4·3 6·2 12 12 2. 1 1 a+b + a−b = = = 1 · (a − b) 1 · (a + b) + (a + b)(a − b) (a − b)(a + b) (a − b) + (a + b) (a − b)(a + b) 2a . (a + b)(a − b) Multiplikation und Division von Brüchen Beispiel 3.6 (Multiplikation von mehreren Brüchen) 3 5 3·5 15 · = = ; 4 7 4·7 28 12 x u x·u · = ; y v y·v 6 10 60 4 · 15 4 · = = = . 25 9 225 15 · 15 15 Brüche werden multipliziert, indem wir das Produkt der Zähler durch das Produkt der Nenner dividieren (Zähler mal Zähler, Nenner mal Nenner). Beispiel 3.7 (Multiplikation eines Bruches mit einer ganzen Zahl) a a·c ·c= . b b 3 3 5 15 ·5= · = ; 4 4 1 4 3 Brüche werden mit einer Zahl bzw. einer Unbekannten multipliziert, indem der Zähler mit dieser Zahl bzw. Unbekannten multipliziert wird. Beispiel 3.8 (Division von Brüchen) 2 4 : = 3 5 2 3 4 5 = 2 5 10 5·2 5 · = = = ; 3 4 12 6·2 6 x u : = 2. y v x y u v = x v x·v · = . y u y·u 1. Statt durch einen Bruch zu dividieren, wird mit seinem Kehrwert (hier: Kehrwert von 45 bzw. uv lautet 45 bzw. uv ) multipliziert. Aus dem 2. Teil von Beispiel 3.8 lassen sich auch zwei Sonderfälle ableiten: Für y = 1 erhalten wir: x: Für v = 1 erhalten wir: x y u v = x ( uv ) =x· v u = x·v u . · 1 u = x y·u . (x) :u= y u = x y Aufgaben zu Abschnitt 3 1. Kürzen Sie möglichst vollständig: a.) 24 64 f.) b.) 76a 57b g.) c.) 13s 52 h.) d.) 15ac 25bc 60xy 78x2 i.) e.) k.) x2 +2x−63 7−x py−qy ry+ty 6ax−4ay 9bx−6by g−h h−g p2 −pq q 2 −pq l.) (g+2)(g+5) g+5 q.) m.) r.) n.) a−3 a2 +3a−18 y 2 −4y−12 y 2 +y−2 s.) 20v 2 −45uv 15v 2 u py−qy+ry pz+rz−qz o.) u2 +7u+12 u+3 t.) 26m+26n 39m+39n 6m−15n 10n−4m p.) k3 −k2 −30k k2 +5k u.) 333m3 rs5 851n3 s2 t4 13 3 Bruchrechnung 2. Berechnen Sie die folgenden Ausdrücke und kürzen Sie vollständig: − a.) 8 15 b.) d.) 10 8 15 x + x + x x−y x+y 2 + 2 e+f e−f 2 − 2 e.) c c−d c.) 11 15 − + 7 15 − 1 15 d c−d f.) a − 2a 5 − g.) a−2b 2a−b h.) a 2 − a 3 i.) a+b 2 + k.) x 15 − x 6 5a−4b 2a−b a−b 4 − x 30 + x 10 · yz 55x2 16g 33 − − 9g 11 25a+9b a+b + l.) 5x 22 m.) a b n.) 18a−13b a+b o.) a a−b − b a+b p.) 2c 3ab2 − 5 9abc +z+ + 5x 6 b a − + 3b 8ac2 10a+25b a+b − 7a 12b2 c 3. Berechnen Sie die folgenden Ausdrücke: a.) b.) 7 9 5 9 · 27 28 · 12 f.) 33x2 16y 2 · g.) x2 c.) x y · w v h.) d.) r s · s t i.) e.) x−y x+y y−x y+x 36xy z2 3s 8p · y2 xz 10qr2 7ps 8 15 : 3 2 a b : x y yz ( k.) · · ) ( : 26s 5r3 b y · 14p2 r · a x 39qs ) l.) 1 r m.) 9a 28b n.) a b · cb · o.) r s : p.) 2a c :r : 12a c a s t · ( 1 x : a y ) 4. Vereinfachen Sie (das Ergebnis sollte ein Bruch sein): ( a.) b.) 14 ( a 4x − 25ax 12by b 3x + + 2c 3x 16bx 3ay ) ) : · 24x 3a−4b+8c 8x 21y ( c.) d.) ( a+ x yz b2 a + )( y xz b− − z xy a2 b − ) 2 z ) ( : x−y z ) +1 4 Rechnen mit reellen Zahlen 4 4.1 Grundlegende Rechenregeln Beispiel 4.1 (Umstellen) Vergleichen Sie die Summen 12 + 17 und 17 + 12 bzw. die Produkte 13 · 11 und 11 · 13. Die beiden Summen bzw. die beiden Produkte ergeben jeweils dasselbe Resultat. Es ist also gleich, in welcher Reihenfolge wir die Summanden einer Summe addieren bzw. die Faktoren eines Produktes miteinander multiplizieren. Für eine Summe gilt: Für ein Produkt gilt: a + b = b + a. a · b = b · a. Diese Regel heißt Kommutativgesetz. Das Kommutativgesetz kann auch auf Summen bzw. Produkte mit mehr als zwei Summanden bzw. Faktoren angewendet werden. Dabei dürfen die Summanden bzw. Faktoren beliebig umgestellt werden. Beispiel 4.2 (Vertauschen von Klammern) Berechnen Sie 11 + (5 + 8) und (11 + 5) + 8 bzw. 3 · (5 · 7) und (3 · 5) · 7. Die Klammern geben an, welcher Ausdruck zuerst berechnet werden sollte. Es macht hier jedoch keinen Unterschied, welcher Ausdruck zunächst berechnet wird. Daher: Für eine Summe gilt: Für ein Produkt gilt: (a + b) + c = a + (b + c). (a · b) · c = a · (b · c). Diese Regel heißt Assoziativgesetz, und sie besagt, dass in einer Summe bzw. einem Produkt die Summanden bzw. Faktoren beliebig mit Klammern verbunden werden dürfen. 15 4 Rechnen mit reellen Zahlen Beispiel 4.3 (Zusammenfassen von Summanden) Um die Summe 42 + 41 + 36 + 35 + 34 + 30 + 29 + 23 + 18 möglichst leicht zu berechnen, stellen wir sie um: (42 + 18) + (41 + 29) + (36 + 34) +30 + 35 + 23 = | {z 60 } | + {z 70 } | {z + } 70 +30 + 35 + 23 = 130 + 100 + 58 = 288. Beispiel 4.4 (Multiplizieren einer Summe mit einem Faktor) Berechnen Sie: 3 · (15 + 9) und (3 · 15) + 9. Die beiden Ergebnisse sind nicht identisch, die Klammern dürfen hier also nicht vertauscht werden. Sie zeigen in diesem Beispiel an, daß die Summe vor der Multiplikation zu berechnen ist. 3 · (15 + 9) = 3 · 24 = 72. Es geht aber auch anders. Durch Ausmultiplizieren erhalten wir: 3 · (15 + 9) = 3 · 15 + 3 · 9 = 45 + 27 = 72. Die hier angewandte Regel heißt Distributivgesetz und kann allgemein geschrieben werden als: (a + b) · c = (a · c) + (b · c). Beispiel 4.5 (Verallgemeinerung des Distributivgesetzes) (a1 + a2 + . . . + an ) · k = (a1 · k) + (a2 · k) + . . . + (an · k). Die Klammern auf der rechten Seite der Gleichung können auch weggelassen werden, da Punktrechnung vor Strichrechnung geht. Alle Regeln wurden nur für Addition und Multiplikation eingeführt. Dies genügt auch, da die Subtraktion als Addition eines negativen Wertes und die Division als Multiplikation mit dem Kehrwert aufgefasst werden kann: Beispiel 4.6 (Erweiterung der Regeln) a−b = a + (−b) a:b = a · 1b (a − b) : c = (a + (−b)) · 16 1 c = (−b) + a. 1 = b · a. 1 = a · c + 1c · (−b) = a : c − b : c. (b ̸= 0) (c ̸= 0) 4.2 Abgeleitete Rechenregeln 4.2 Abgeleitete Rechenregeln Zunächst erfolgt ein kleiner Exkurs, mit dessen Hilfe danach Spezialfälle des Distributivgesetzes erläutert werden: Vorzeichenregeln: Ein Produkt a · b ist positiv, wenn a und b positiv oder a und b negativ sind. Das Produkt ist negativ, wenn genau einer der beiden Faktoren negativ ist, also entweder a negativ und b positiv oder a positiv und b negativ. Ein Produkt ist Null, wenn mindestens einer der Faktoren Null ist. 4 Für das Distributivgesetz folgt somit beispielsweise: Beispiel 4.7 (Vorzeichen (1)) v · (a + b − c) = v · a + v · b − v · c Sei Sei v=1 : 1·a+1·b−1·c = a + b − c. v = (−1) : (−1) · a + (−1) · b − (−1) · c = −a−b+c. Beispiel 4.8 (Vorzeichen (2)) 1. 6 + (3 − 2 + 8) = 6 + 3{− 2 + 8 = 6 + 9 = 15. 4 − (6) = −2. 2. 4 − (5 + 7 − 9 + 3) = 4−5−7+9−3 = −2. Besteht also ein Summand aus einer Klammer, vor der ein ”+” steht, so kann die Klammer ohne Vorzeichenänderung weggelassen werden. Lassen wir die Klammer nach einem ”−”-Zeichen weg, so müssen alle Vorzeichen in der Klammer vertauscht werden. Entsprechendes ist auch, beim Setzen von Klammern zu beachten: Beispiel 4.9 (Setzen von Klammern) 1. 5 + 7 + 8 − 2 − 3 − 6 = (5 + 7 + 8) − (2 + 3 + 6) = 20 − 11 = 9. 2. −38 − 17 − 45 + 8 + 13 = (8 + 13) − (38 + 17 + 45) = 21 − 100 = −79. Natürlich kann der Faktor vor der Klammer auch ungleich ”1” sein: 17 4 Rechnen mit reellen Zahlen Beispiel 4.10 (Distributivgesetz) 5(a + b + c) = 5a + 5b + 5c. (−4)(a − b − 2c) = −4a + 4b + 8c. Eine beliebige Zahl wird also mit einer in einer Klammer stehenden Summe multipliziert, in dem diese Zahl unter Beachtung der Vorzeichenregeln mit jedem Summanden multipliziert wird und die entsprechenden Produkte mit den resultierenden Vorzeichen aufaddiert werden. Der umgekehrte Vorgang heißt Ausklammern. Dabei werden in einer Summe von Produkten gleiche Faktoren zusammengefasst und vor die Klammer geschrieben: Beispiel 4.11 (Ausklammern (1)) 2a + 4a + 9a + 15a = a(2 + 4 + 9 + 15) = 30a. 6xyz + 8axy − 12f xy = 2xy(3z + 4a − 6f ). Mit Hilfe des Distributivgesetzes ergibt sich auch das Produkt zweier Summen, indem wir die erste Summe als Zahl auffassen und diese dann, wie bisher, mit der zweiten Summe multiplizieren (siehe Beispiel 4.12 (∗)). Danach muß das Distributivgesetz allerdings noch einmal angewandt werden (siehe Beispiel 4.12 (∗∗)): Beispiel 4.12 (Ausmultiplizieren (1)) (∗) (∗∗) (a + 4)(b + 2) = (a + 4)b + (a + 4) · 2 = ab + 4b + 2a + 8. Wir multiplizieren also zwei Summen miteinander, indem wir jedes Glied der ersten Summe mit jedem Glied der zweiten Summe multiplizieren (Achtung Vorzeichen!) und die entstehenden Teilprodukte addieren: Beispiel 4.13 (Ausmultiplizieren (2)) 2 }| z { 1 z }| { (a + b)(c −d) = ac + a · (−d) + bc + b · (−d) = ac − ad + bc − bd. (g − h)(h +1) = g · h + g · 1 + (−h) · h − h · 1 = −h2 − h + g · h + g. | {z } 3 | {z } 4 (a + b)(c + d)(e + f ) = (ac + ad + bc + bd)(e + f ) = ace + ade + bce + bde + acf + adf + bcf + bdf. 18 4.2 Abgeleitete Rechenregeln Auch hier ist in vielen Rechnungen die umgekehrte Richtung von Interesse. Dabei werden Terme, die identisch sind, ausgeklammert: Beispiel 4.14 (Ausklammern (2)) (Terme, die ausgeklammert werden, sind unterstrichen.) 1. ac + ad − bc − bd = a(c + d) − b(c + d) = (a − b)(c + d). 2. 10xu + 6xw − 15yu − 9yw = 2x(5u + 3w) − 3y(5u + 3w) = (2x − 3y)(5u + 3w). 3. i2 + 2ik + k 2 = i2 + ik + ik + k 2 = i(i + k) + k(i + k) = (i + k)(i + k). Das letzte Beispiel leitet über zu wichtigen Spezialfällen. Sind nämlich die beiden Klammerausdrücke, die multipliziert werden sollen, identisch, dann ergeben sich die 1. und die 2. Binomische Formel: (a + b)2 = (a + b)(a + b) = a2 + 2ab + b2 . (a − b)2 = (a − b)(a − b) = a2 − 2ab + b2 . 1. Binomische Formel 2. Binomische Formel Die 3. Binomische Formel bezieht sich auf einen etwas anderen Fall: (a + b)(a − b) = a2 + ab − ab − b2 = a2 − b2 . 3. Binomische Formel Beispiel 4.15 (Anwendung der Binomischen Formeln) 1. (u + 5)2 = u2 + 2 · u · 5 + 52 = u2 + 10u + 25. 2 2. (j − 1) = j 2 − 2 · j · 1 + 12 = j 2 − 2j + 1. 3. (3 − z)(3 + z) = 9 − z 2 . Zum Abschluß dieses Abschnitts soll noch auf Ausdrücke eingegangen werden, die von mehreren Klammern umgeben sind: Beispiel 4.16 (Ausdrücke mit mehreren Klammern) 1. 3c − (2x − (c + 3d)) = 3c − (2x − c − 3d) = 3c − 2x + c + 3d = 4c − 2x + 3d. 2. 4(13 − 3(5x − 2) + 5x) = 4 · 13 − 4 · 3 · (5x − 2) + 4 · 5x = 52 − 12 · 5x + 12 · 2 + 20x = 76 − 40x. 3. 5a − [(4a + 3b) − (b − 3a) − 8a] = 5a − [4a + 3b − b + 3a − 8a] = 5a − [2b − a] = 6a − 2b. 19 4 4 Rechnen mit reellen Zahlen An den Beispielen erkennen wir, dass zwei Strategien möglich sind: Von Innen nach Außen : Zunächst lösen wir die inneren Klammern auf, dann die nachfolgenden Äußeren. Von Außen nach Innen : Hier gehen wir genau entgegengesetzt vor: Wir fangen mit den äußeren Klammern an und arbeiten uns nach Innen vor. Obacht: Lösen Sie nur Klammern auf, die auch tatsächlich zusammengehören, d. h. zur Klammer, die als letztes aufgeht, gehört diejenige, die als erstes schließt. 4.3 Die Faktorzerlegung einer Summe Häufig ist es günstiger, eine Summe in ein Produkt zu zerlegen (z.B. bei der Bestimmung von Nullstellen). Diesen Vorgang nennen wir Faktorzerlegung. Dabei unterscheiden wir folgende Fälle: 1. Fall: Sämtliche Summanden der zu zerlegenden Summe enthalten einen gemein– samen Faktor. Beispiel: 15abx − 9b2 y + 12bz = 3b(5ax − 3by + 4z). 2. Fall: Durch Zusammenfassen geeigneter Summanden lässt sich das Ausklammern gemeinsamer Faktoren mehrfach nacheinander wiederholen. Beispiel: pq − qr − p + r = q(p − r) − (p − r) = (p − r)(q − 1). (Siehe auch Beispiel 4.14). 3. Fall: Die Zerlegung ist mit Hilfe der drei Binomischen Formeln möglich. Beispiel: 16a2 + 24ab + 9b2 = (4a + 3b)2 . 4. Fall: Treffen alle bisherigen Fälle nicht zu, so ist die Faktorzerlegung etwas umständlicher mit der Polynomdivision durchzuführen (siehe S. 95). Aufgaben zu Abschnitt 4 1. Multiplizieren Sie die folgenden Ausdrücke aus: a.) b.) c.) d.) e.) f.) g.) h.) i.) 20 (8x + 3y)(12x + 7y) (3p + 5q)(2x + 4y) (2g + 1)(6h + 5) (4a2 + 3a)(5a + 4) (2c2 + 6f 2 )(7c2 + 3f 2 ) (0, 2g + 0, 1)(0, 6k + 0, 3) (f + v)(3f − v)f (−a)(2a − 1)(a + 2) 4(2c − 3)(2c + 1) k.) l.) m.) n.) o.) p.) q.) r.) s.) (−2, 6ax + 1, 3x)(−3, 1bx + 0, 8x) (−2)(2m + 3n)(3m + 2n) (x + 1)(x + 2)(x + 3) (3p − 2q)(p + 4q)(x − y) (−5)(a + 2b)(3x − 2y)(x + y) (2f − o)(t − h) + 3f (t + h) (8a − 5b)(u + v) + (3a − 4b)(u + v) (9a − 4b)(c − d) − (2a − 5b)(c − d) (8m + 8n)(s + r) − 3m(s + r) − 4n(s + r) 4.3 Die Faktorzerlegung einer Summe 2. Klammern Sie weitestmöglich aus: a.) ap2 + bp2 − aq 2 − bq 2 b.) 12x − 20y + 5a2 y − 3a2 x c.) 90mv 2 − 40mw2 + 135uv 2 − 60uw2 d.) 9c2 e2 − 4c2 − 9d2 e2 + 4d2 e.) 18a5 − 24a3 b2 + 15a4 b − 20a2 b3 f.) bx3 − by 3 − cx3 + y 3 c 4 g.) 10gw3 − 80g − 6hw3 + 48h h.) 32a5 + 108a2 b3 + 27b5 + 8a3 b2 i.) 216m3 x3 + 27m3 y 3 − 64x3 − 8y 3 k.) 375w3 l3 − 24o3 l3 − 1500w3 lf 2 + 96o3 lf 2 l.) w2 l − w2 y − 4ilw + 4yiw − 4yi2 + 4i2 l m.) −9u2 p2 − 24u2 pq + 9m2 p2 − 16u2 q 2 + 24m2 pq + 16m2 q 2 n.) 200a3 b2 + 32b3 c2 + 200b5 + 32a3 c2 − 160a3 bc − 160b4 c o.) 4p2 s2 − 6p2 rs + 16q 2 s2 + 36q 2 r2 − 24q 2 rs + 9p2 r2 3. Vereinfachen Sie: a.) b.) c.) d.) e.) f.) g.) h.) 4x − [(a − 4x) + (3y + 17a) − (98x + 3y)] [(6u − 9v) − 3u] − [(3u − 8w) − (u + 9v − 7w)] (9a2 − a) + 4x − [(4ax + 3x − a) + 8a2 − (ax − x)] 19 10 11 1 5 1 2 2 r − [ 3 m − ( 2 r − 2 m)] − [ 3 r + ( 6 m − 3 r)] 65x − 49y − {33z − [28y − (19z − 15x)] + (35 − 21y)} 16 7, 5a + {2, 4x − [1, 2b + (8, 25a − 2, 7x) − ( 15 4 a − 5 x)]} 5(u + 2(u − v − 3(u − v)) + 4(u − v) − 2u) 2(i − 4(j − i + 3(i − j) + 5) − k) 21 5 Lineare Gleichungen Beispiel 5.1 (Lineare Gleichung (1)) Gesucht ist die Lösung der Gleichung a) 5x − 15 ⇔ 5x ⇔ 5x ⇔ x = = = = 5 | + 15 5 + 15 20 |:5 4. b) ⇔ ⇔ ⇔ 1 3p + 16 1 3p 1 3p p = = = = −5 | − 16 (U nbekannte isolieren) −5 − 16 (Zusammenf assen) −21 | : 13 (Division) −63. Gleichung a) wird also von x = 4 und Gleichung b) von p = −63 erfüllt. Um eine Gleichung zu lösen, wird solange umgeformt, bis die Unbekannte allein auf einer Seite steht. Dabei sind folgende Umformungen erlaubt: 1. Addition: 2. Subtraktion: 3. Multiplikation: 4. Division: In einer Gleichung dürfen zu beiden Seiten gleiche Zahlen/Terme addiert werden: Wenn a = a′ , dann gilt a + b = a′ + b. (Siehe Schritt ”Unbekannte isolieren” in Beispiel 5.1 a).) In einer Gleichung darf von beiden Seiten die gleiche Zahl abgezogen werden: Wenn a = a′ , dann gilt a − b = a′ − b. (Siehe Schritt ”Unbekannte” isolieren in Beispiel 5.1 b).) In einer Gleichung dürfen beide Seiten mit gleichen Termen (ungleich Null) multipliziert werden: Wenn a = a′ , dann gilt a · b = a′ · b. (Siehe Schritt ”Division” in Beispiel 5.1 b).) In einer Gleichung dürfen beide Seiten durch gleiche Zahlen (ungleich Null) dividiert werden: Wenn a = a′ , dann gilt a : b = a′ : b. (Siehe Schritt ”Division” in Beispiel 5.1 a).) 23 5 5 Lineare Gleichungen Beispiel 5.2 (Lineare Gleichung (2)) 5 5 x + x = 15 ⇔ 6 9 ⇔x= ( ) 5·3 5·2 25 + x = 15 ⇔ x = 15 18 18 18 |· 18 25 15 · 18 54 = . 25 5 Hier muss zunächst die Unbekannte zusammengefasst werden, um dann durch Multiplikation mit dem Kehrwert die Unbekannte auf der einen Seite der Gleichung zu isolieren. Beispiel 5.3 (Gleichung ohne Lösung) ( ) 4 x − 32 = 2 (2x + 4) − 1 ⇔ 4x − 6 = 4x + 8 − 1 ⇔ 4x = 4x + 13. (Auflösen der Klammer) |+6 Diese Gleichung kann kein x erfüllen. Durch Subtraktion von 4x kann diese Gleichung in den Widerspruch 0 = 13 überführt werden. Die Ausgangsgleichung hat also keine Lösung! Beispiel 5.4 (Gleichung mit unendlich vielen Lösungen) ⇔ ⇔ ∗⇔ ∗∗ ⇔ 3 (x + 2) + 12 3x + 6 + 12 3x + 18 3x 0 = = = = = 4 (x + 3) − (x − 6) 4x + 12 − x + 6 3x + 18 | − 18 3x | − 3x 0. Die Gleichungen * und ** sind identisch und für jedes beliebige x erfüllt. Somit ist jedes beliebige x ∈ IR eine Lösung der Ausgangsgleichung. Sie besitzt unendlich viele Lösungen. Beispiel 5.5 (Bruchgleichung (1)) 3 x−5 ⇔ ⇔ ⇔ ⇔ 24 7 + 2= x−5 3 + 2 (x − 5)=7 3 + 2x − 10=7 2x=14 x=7. | · (x − 5) |+7 |:2 (Hauptnenner : x − 5) (Auflösen der Klammer) (Isolieren) (Herstellen der Form x =...) Lineare Gleichungen können auch beim Lösen von Bruchgleichungen entstehen. Bei Bruchgleichungen machen wir in einem ersten Schritt zunächst den Nenner gleichnamig, d.h. wir suchen den gemeinsamen Hauptnenner und erweitern die einzelnen Brüche entsprechend. Danach gehen wir wie gehabt vor: Kochrezept: 1. 2. 3. 4. Falls x im Nenner auftritt, wird die Gleichung mit dem Hauptnenner multipliziert. Auflösen der Klammern. Zusammenfassen gleichartiger Glieder. Isolieren der Unbekannten auf der einen Seite der Gleichung, d.h. allgemeine Form : a · x = b. 5. Division durch a ergibt : x = ab (a ̸= 0)! Es können folgende Fälle unterschieden werden: 1. Fall a ̸= 0, b beliebig ⇒ Die Gleichung hat eine eindeutige Lösung! 2. Fall a = 0, b ̸= 0 ⇒ Die Gleichung besitzt keine Lösung! 3. Fall a = 0, b=0 ⇒ Die Gleichung besitzt unendlich viele Lösungen! Obacht: In einer Bruchgleichung muss zum Abschluss geprüft werden, ob die Lösung überhaupt definiert ist. Dies ist genau dann der Fall, wenn durch die Lösung keiner der Nenner Null wird. Dies führt zum Begriff des Definitionsbereiches (ID). Der Definitionsbereich ist die Menge, in der die Gleichung zulässig ist. Im Beispiel 5.5 ergibt sich für x = 5 im Nenner Null, somit muss x ̸= 5 für die Lösung der Gleichung sichergestellt werden. Der Definitionsbereich ergibt sich somit zu: ID = IR \ {5}. Beispiel 5.6 (Bruchgleichung (2)) ⇔ ⇔ ⇔ ⇔ 1 x+3 x−3 (x+3)(x−3) = x216−9 x+3 = x216−9 (x−3)(x+3) + x + 3 + x − 3 = 16 2x = 16 x = 8 1 x−3 + (Hauptnenner : x2 − 9) | · (x2 − 9) |:2 Der Definitionsbereich ist hier der Zahlenbereich, für den der Nenner ungleich Null ist, d.h. es müssen alle x ausgeschlossen werden, die im Nenner eine Null erzeugen: x2 − 9 = (x − 3)(x + 3) = 0 ⇔ x = 3 ∨ x = −3. In diesem Fall erzeugen ”±3” je eine ”Null”, somit lautet der Definitionsbereich: ID = IR \ {−3; +3}. Da 8 ∈ ID ist, lautet die Lösung: IL = {8}. 25 5 5 Lineare Gleichungen Beispiel 5.7 (Bruchgleichung (3)) Gesucht ist die Lösung der Gleichung 7 x − 3 x−9 = 4 x+12 | · x(x − 9)(x + 12) Der Hauptnenner lautet x(x − 9)(x + 12). Daher wird hier mit ihm multipliziert: ⇔ 7(x − 9)(x + 12) − 3 · x · (x + 12) = 4x(x − 9) ⇔ 7x2 + 21x − 756 − 3x2 − 36x = 4x2 − 36x Nach dem Ausmultiplizieren und dem erneuten Zusammenfassen muss jetzt die Unbekannte auf einer Seite isoliert werden: ⇔ 4x2 − 15x − 756 = 4x2 − 36x | − 4x2 + 36x + 756 ⇔ 21x = 756 | : 21 (Dividieren) ⇔ x = 36 Bestimmung des Definitionsbereiches: Der Hauptnenner ist das Produkt x(x − 9)(x + 12). Dieses ist Null, wenn mindestens einer der Faktoren Null ist, also: 1. x = 0. 2. x − 9 = 0 ⇔ x = 9. 3. x + 12 = 0 ⇔ x = −12. Somit gilt: ID = IR \ {−12; 0; 9}. Da 36 ∈ ID ist, ist dies eine Lösung der Gleichung! Zum Abschluss der Aufgabe empfiehlt es sich immer, eine Probe zu machen. Durch Einsetzen der Lösung ergibt sich hier: 7 3 4 7 1 1 7 4 1 3 1 − = ⇔ − = ⇔ − = ⇔ = . 36 27 48 36 9 12 36 36 12 36 12 Das Ergebnis ist also richtig. 26 Aufgaben zu Abschnitt 5 1. Berechnen Sie den Wert der Variablen in folgenden Gleichungen: a.) b.) c.) d.) e.) f.) g.) h.) i.) k.) l.) m.) n.) o.) 7(8e − 5) = 133 (17 − 3x)11 = (2x + 1)2 5(2a + 7) = 9(2a − 5) 18z + 12(3z − 1) = 25z + 17 3 3 5 (26 − 8x) = 2 (5x − 6) 6(5z − 2) − 5(6z − 5) = 4(9 − 2z) + 1 7(4f − 3) − 3(6f − 2) = 9(2f + 1) − 4(4f + 3) 0, 4(3x − 1, 5) + 0, 3(5x − 8) = 3, 04 − 0, 5(4, 6 − 2x) 1 1 2 1 1 8 5 1 2 (5q − 3 ) − 5 (3q + 2 ) = 3 (2q + 3 ) − 2 (q − 3 ) (v + 2)(v + 1) = (v − 2)(v + 9) 4(l + 3)(l − 1) + 20 = (2l − 1)(5l + 1) − (3l − 5)(2l + 1) 2(5j + 12)(3j − 4) − 9j(2 − j) = 32 − (3j + 6)(10 − 13j) (m + 1)(6m + 1) − 3(3 − m)(2m − 1) = (4m − 5)(3m + 1) ( 32 u − 2)( u2 + 14 ) − ( 16 u − 34 )(2u − 9) + 4 = 0 5 2. Lösen Sie die Gleichungen unter Verwendung der Binomischen Formeln: a.) b.) c.) d.) e.) f.) g.) h.) i.) k.) l.) m.) n.) o.) (e + 5)2 = (7 − e)2 + 24 (x − 1)2 + (x + 2)2 = 2x2 (a + 9)2 − (a − 5)2 = 28 (z − 32 )2 = 2(z − 25 )(z + 52 ) − (z + 12 )2 2(3b + 8)2 − 3(2b − 7)(2b + 7) = (100 + b)(2b − 1) + (13 − 2b)2 + 2 (3g − 4)2 − 8g(g − 4) = (g + 4)2 (k + 6)(k − 6) = (k − 2)2 (c + 5)2 + (c − 3)2 = (c − 7)2 + (c + 4)2 − 11 (3y − 5)2 − (2y + 3)(3 − 2y) = 2y(7y − 22) − (y + 6)2 (5r + 4)(5r − 4) − (3 − 3r)2 − (2r − 8)(8r − 2) + 41 = 0 (s + 14)2 + (3s − 6)(6 + 3s) = (46 + 7s)(2s − 1) − (7 − 2s)2 5(6x + 1)2 − 4(7x − 5)2 = (2x − 25)(70 − 8x) −(2 − x)(x + 2) − (3x − 5)2 = (−x + 4)(8x − 3) (h + 4)2 = h2 + 160 27 5 Lineare Gleichungen 3. Geben Sie ein Ergebnis für die jeweiligen Gleichungen an: a.) b.) c.) d.) e.) f.) g.) 2c−41 + c−4 9 5 =9 17−3f − 6 = 17+f 5 11 9−k 2 − 5+k = 1 − 7 14 2n+15 n − 2n−5 = + 4n−9 4 9 12 2(x+3) 11x−37 + 3x − = 5 5 2 3 y+ 12 y+ 2y+1 1 4 2 − 4 = 4 − 5 q+1 q−2 q+1 7q−2 12 − 3 = 4 − 15 h.) i.) k.) l.) m.) n.) o.) 5(2p−0,4) − 7(7p − 1, 9) = 3(3p−0,1) 0,3 0,5 1 − 32 (2v + 15) + 67 (4v − 15) + 38 v 1 1 1 1 13 8r + 9r + 12r + 24r − 72 = 0 3 5 8 1 1 11 4t − 14 − 7t = t + 4 − 14t 1 − 2w−10 = 20−w 3w 2w 3x 3x+5 6x−2 5 = 15x + 10 3,7 4z−3,5 1,5z − 2,5z = 18, 7 − 50 =0 4. Lösen Sie die Gleichungen und geben Sie den Definitionsbereich an: a.) 5 2u+4 l.) 2 1,5x+1,2 b.) 3 z+7 = m.) 1 y+3 c.) 2 t−3 + =0 n.) 7 p d.) 2a+4 3a−5 = 5 2 o.) e.) 15 2c+1 − 20 3c f.) 13 2g−3 − 11 g+3 g.) 3h2 −5h−23 4h2 +3h+8 h.) 12w2 −7w+5 18w2 −11w+9 i.) k.) 3v v +6 4 1 4 2 f 5 =1 4 z+11 5 9 2 y−3 = − 3 p−9 2 o+1 − 1 o2 = 2 o p.) 15 q−2 − 4 q+2 =0 q.) 3e−19 e2 −20e+91 3 4 r.) 6i+7 2i+3 s.) 9 2x2 −x ( 1l −1) = = 2 3 −4=0 t.) 3 4 3 f + 32 5 u.) = 1 y−5 + 3 3,5x−0,8 4 p+12 =0 − = − = = 8i−5 3i−4 − − =0 3 (o+1)2 5 q 2 −4 5 e−13 = − 7 e−7 2i2 −35i+77 6i2 +i−12 2 4x2 −1 = 2x28+x 1 ( 1+l ) 1 − 2 + =0 1 1 ( l +1) ( 1−l ) 6 1 −1) (1+ m2 ) ( m−3 − =3 2 1 (1− m ) ( m−3 +1) Wie sollten Sie weiter vorgehen? Alle folgenden Kapitel dienen dazu, die in den vorangegangenen Abschnitten erlangten Kenntnisse an mehr oder weniger einfachen Problemen anzuwenden. Auch hier gilt, lösen Sie einige der zugehörigen Aufgaben und entscheiden Sie selbst, ob Sie das zugehörige Kapitel lesen müssen. Die nächsten beiden Abschnitte über Ungleichungen und Beträge sowie über quadratische Gleichungen und Ungleichungen sollten Sie aber unbedingt lesen und möglichst vollständig bearbeiten, da die Klausurergebnisse immer wieder zeigen, dass Sie hier größte Defizite haben. 28 6 Lineare Ungleichungen und Beträge Dieses Kapitel ist zweigeteilt. Zunächst befassen wir uns mit Ungleichungen. Dabei sollen vor allem die Rechenregeln für Ungleichungen erläutert werden. Danach wird erklärt, was ein Betrag ist und welche Eigenschaften dieser besitzt! 6.1 Ungleichungen Wenn a und b nicht gleich sind, schreiben wir a ̸= b. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ist a größer als b (a > b), oder a ist kleiner als b (a < b). Eine Verknüpfung von Zahlen oder Rechenausdrücken durch die Zeichen ”>”oder ”<” heißt Ungleichung. Es ist klar, dass a > a oder a < a unmöglich ist. Ebenso evident ist der folgende Grundsatz: Wenn a > b, ist b < a ! Bemerkung 6.1: 1. a > 0 bedeutet, dass a rechts von der Null auf dem Zahlenstrahl liegt. a heißt dann positiv. Im Fall von a < 0 heißt a negativ. 2. Für jedes a ∈ IR gilt genau eine der folgenden Beziehungen: a > 0 oder a = 0 oder a < 0 ! { } 3. Wenn a > 0 und b > 0 ist a +· b > 0, d.h. die Summe bzw. das Produkt zweier positiver Zahlen ist wieder positiv. 4. Wenn a > b folgt a − b > 0 ! 5. Die Beziehungen a ≥ b (a ist größer oder gleich b) besagt, dass a entweder größer als b oder gleich b ist. Also ist a nicht kleiner als b ! Von den beiden Beziehungen a > b oder a = b kann höchstens eine richtig sein. Entsprechendes gilt für a ≤ b (a kleiner gleich b). Auch Verknüpfungen von Rechenausdrücken mit ”≤” oder ”≥” heißen Ungleichungen. Für den Umgang mit Ungleichungen gelten die folgenden, zum Teil aus Kapitel 5 bekannten Rechenregeln: 29 6 6 Lineare Ungleichungen und Beträge Rechenregeln für Ungleichungen: 1. Aus a < b ∧ b < c folgt: 2. Aus a < b folgt: 3. Aus a < b folgt: 4. Aus Aus 5. Aus 6. Aus a < c. a + c < b + c für beliebiges c. a · c < b · c für beliebiges c > 0. a · c > b · c für beliebiges c < 0. 0 < a < b folgt: 0 < 1b < a1 . 0 < a ≤ b folgt: 0 < 1b ≤ a1 . a ̸= 0 folgt: a · a = a2 > 0, d.h. Quadrate sind stets größer oder gleich Null, aber nicht negativ. a > b und c > d folgt: a + c > b + d. (Statt ”<” ist auch ”>”, ”≥” oder ”≤” möglich.) Obacht: Auf die besondere Bedeutung der Regel 3 muß noch einmal hingewiesen werden: Die Multiplikation mit negativen Zahlen dreht das Ungleichheitszeichen um. Beispiel 6.1 (Rechenregel) Aus 3 < 5 und 5 < 9 f olgt : 3 < 9. Aus 3 < 5 f olgt : 3+4<5+4 ⇔ 7 < 9. Aus 3 < 5 f olgt : 3·2<5·2 ⇔ 6 < 10. 3 · (−2) > 5 · (−2) ⇔ −6 > −10. 1 1 Aus 3 < 5 f olgt : 5 < 3. 1 2 3 4 5 6 Abbildung 6.1: Veranschaulichung von 3 < a < 5 auf dem Zahlenstrahl. Mit 3 < a < 5 sind alle Elemente des schwarzmarkierten Bereiches gemeint. Die Endpunkte 3 bzw. 5 jedoch nicht ! Wir schreiben daher auch: 3 < a < 5 entspricht a ∈ (3; 5). Die letzte Schreibweise heißt Intervallschreibweise. Die runden Klammern stehen für ein offenes Intervall. Dieses enthält die Endpunkte nicht. Im Gegensatz dazu beinhaltet ein abgeschlossenes Intervall die Endpunkte. Ein Intervall heißt: abgeschlossen: [a; b] = offen: (a; b) = halboffen: a.)rechtsseitig [a; b) = b.)linksseitig (a; b] = 30 {x|a ≤ x ≤ b}. {x|a < x < b}. {x|a ≤ x < b}. {x|a < x ≤ b}. 6.2 Das Lösen von Ungleichungen Zweiseitig begrenzte Intervalle werden durch doppelte Ungleichungen beschrieben, einseitig begrenzte Intervalle dagegen nur durch eine einzige Ungleichung. Beispiel 6.2 (Intervallschreibweisen) {x|x < a} = (−∞; a), {x|x ≤ a} = (−∞; a], {x|x ≥ a} = [a; +∞), {x|x > a} = (a; +∞). 6.2 Das Lösen von Ungleichungen Für das Lösen von Ungleichungen stellen wir zwei Verfahren vor: Ein graphisch anschauliches und ein rechnerisches Verfahren. Beide sind äquivalent, dennoch ist der Zugang mit Hilfe der anschaulichen Vorgehensweise wohl intuitiver. Dazu benötigen wir an dieser Stelle jedoch schon den Funktionsbegriff, der Ihnen aber sicherlich aus der Schule bekannt ist. Sollten Sie damit Probleme haben, lesen Sie kurz die Abschnitte 11.1 und 11.2. Beispiel 6.3 (Lineare Ungleichung (1)) Bestimmen Sie die Lösungsmenge von: 5x − 9 < ⇔ 2x − 9 < ⇔ 2x < ⇔ x < 3x − 5 | − 3x −5 |+9 4 | · 12 2 Das Ergebnis lautet also −∞ < x < 2 und damit : IL = {x ∈ IR| x < 2} = (−∞; 2). Die zweite Lösungsmöglichkeit ergibt sich, in dem wir beide Seiten der Ungleichung getrennt betrachten und als Funktionen auffassen. Diese können wir uns als Geraden in der x-y-Ebene veranschaulichen (s. dazu auch Abschnitt 11.2). 31 6 6 Lineare Ungleichungen und Beträge y 4 f1 ys f2 S −3 xs 3 x −2 −6 −10 Die zwei Gerade schneiden sich im Punkt S. Gesucht sind alle Werte x, für die die Gerade y = 5x − 9 kleiner ist als die Gerade y = 3x − 5. Diese Werte liegen links von der x-Koordinate des Schnittpunktes. Wir müssen also nur die Schnittpunkte der Geraden berechnen und ein Intervall konstruieren, das alle x-Werte links von xs erfaßt: 5x − 9 = 3x − 5 ⇔ 2x = 4 ⇔ x = 2 Die x-Koordinate des Schnittpunktes ist also xs = 2, somit lautet die Lösungsmenge: IL = {x ∈ IR| x < 2} = (−∞; 2). Abbildung 6.2: Graph der Funktion f1 (x) = 5x − 9 und f2 (x) = 3x − 5. Beispiel 6.4 (Lineare Ungleichung (2)) 1 > 2 | · (x − 1) (⋆) x − ID = IR \ {1}. 1 Bei der Multiplikation mit (x − 1) ist zu beachten, dass dieser Ausdruck auch negative Werte annehmen kann, wenn x nur klein genug ist. Daher ist eine Fallunterscheidung nötig: 1. Fall: (x − 1) < 0 ⇔ x < 1. In diesem Fall dreht sich das Ungleichheitszeichen um! Es gilt also: (⋆) ⇔ ⇔ ⇔ ⇔ 1 1 3 x < 2(x − 1) < 2x − 2 |+2 < 2x | · 12 3 > 2 Die Lösung lautet somit x > 32 . Voraussetzung dieses Falles ist aber x < 1. Es wird also eine Zahl gesucht, die sowohl kleiner als ” 1” als auch größer als ” 32 ” ist. Eine derartige Zahl, die beide Bedingungen erfüllt, existiert nicht, also IL1 = {}. 2. Fall: (x − 1) > 0 ⇒ x > 1. Hier gilt: (⋆) ⇔ 1 > 2(x − 2) | + 2 ⇔ 3 > 2x | · 12 ⇔ x < 32 In diesem Fall sind zwei Bedingungen zu beachten; nämlich x > 1 und x < 1, 5: 32 6.2 Das Lösen von Ungleichungen 0 1 2 3 Abbildung 6.3: Veranschaulichung von 1 < x < 1, 5 auf dem Zahlenstrahl. Dort, wo sich beide Pfeile überschneiden, liegt die Lösungsmenge IL2 für diesen Fall: IL2 = {x ∈ IR | 1 < x < 1, 5} = (1; 1, 5). Für die Ungleichung 1 x−1 > 2 ergibt sich somit die Gesamtlösungsmenge zu: ILges = IL1 ∪ IL2 = {} ∪ {x ∈ ID|1 < x < 1, 5} = {x ∈ ID | 1 < x < 1, 5}. y 3 f1 1 Zeichnen der Funktion y = x−1 und der konstanten Gerade y = 2 liefert nebenstehendes Bild. Gesucht sind alle x-Werte, für die die Hyperbel oberhalb der waagerechten Gerade liegt. Dies sind alle Werte zwischen 1 (ergibt sich aus dem Definitionsbereich) und xs . Berechnung des Schnittpunktes: 3 1 x−1 = 2 ⇔ 1 = 2x − 2 ⇔ x = 2 . Somit ergibt sich als Lösungsmenge: IL = {x ∈ ID| 1 < x < 23 } = (1; 32 ). S 1 f2 f2 −1 1 xs 3 x −2 Abbildung 6.4: Graph der Funktionen 1 f1 (x) = 2 und f2 (x) = x−1 . Beispiel 6.5 (Lineare Ungleichung (3)) (⋆) 4x + 24 ≥5 3−x | · (3 − x) ID = IR \ {3} Auch hier ist eine Fallunterscheidung nötig, da je nach Wahl von x, der Faktor (3 − x) größer oder kleiner Null sein kann: 1. Fall: (3 − x) < 0 ⇔ x > 3: (⋆) ⇔ 4x + 24 ≤ 5(3 − x) ⇔ 4x + 24 ≤ 15 − 5x | + 5x ⇔ 9x + 24 ≤ 15 | − 24 ⇔ 9x ≤ −9 |:9 ⇔ x ≤ −1 Die beiden Forderungen x > 3 und x ≤ −1 sind miteinander nicht vereinbar. Somit gilt: IL1 = {}. 33 6 6 Lineare Ungleichungen und Beträge 2. Fall: (3 − x) > 0 ⇒ 3 > x ⇒ x < 3 : (⋆) ⇔ 4x + 24 ≥ 5(3 − x) | + 5x − 24 ⇔ 9x ≥ −9 | : 9 ⇔ x ≥ −1 Die Veranschaulichung auf dem Zahlenstrahl liefert: x<3 −3 −2 [ −1 0 x ≥ −1 1 2 ( 3 4 Abbildung 6.5: Veranschaulichung der Intervalle (−∞; 3) und [−1; ∞) auf dem Zahlenstrahl. Somit lautet die Lösungsmenge: IL2 = {x ∈ ID| − 1 ≤ x < 3} = [−1; 3). Und die Gesamtlösungsmenge: ILges = IL1 ∪ IL2 = [−1; 3). y 28 24 S 20 16 f1 Um Rechenaufwand zu sparen, zeichnen wir hier die Geraden, die sich nach der Fallunterscheidung ergeben: 1. Fall: Gesucht sind x-Werte x > 3, für die die Gerade y = 4x + 24 unterhalb von der Geraden y = 15 − 5x verläuft. Solche Werte gibt es aber eindeutig nicht! IL1 = ∅. 12 2. Fall: Gesucht sind x-Werte x < 3, für die die Gerade y = 4x + 24 oberhalb von der anderen liegt. Solche Werte liegen 4 genau zwischen der x-Koordinate des f2 Schnittpunktes und der 3. x Schnittpunktberechnung: −3 −1 1 3 4x + 24 = 15 − 5x ⇔ 9x = −9 ⇔ xs x = −1. Somit ergibt sich Abbildung 6.6: Graph der Funktionen IL2 = {x ∈ ID| − 1 ≤ x < 3}. f1 (x) = 4x + 24 und Gesamt: f2 (x) = 15 − 5x. IL = IL1 ∪ IL2 = [−1; 3). 8 Fazit: Lineare Ungleichungen lösen wir prinzipiell wie lineare Gleichungen. Es sind jedoch die speziellen Eigenschaften zu beachten, besonders die Umkehrung des Ungleichheitszeichens 34 6.3 Beträge bei der Multiplikation mit einer negativen Zahl! Falls in einer Ungleichung ein Bruch vorkommt, dessen Nenner die Variable x enthält, wird dieser Nenner dadurch beseitigt, dass die Ungleichung mit ihm multipliziert wird. Dies erfordert Fallunterscheidungen: Ist der Nenner in Abhängigkeit vom Argument x positiv, so bleibt das Ungleichheitszeichen erhalten, während es bei der Multiplikation mit einen negativen Nenner umgedreht werden muß! Außerdem ist bei Ungleichungen mit Bruchtermen immer der Definitionsbereich zu nennen und bei der Angabe der Lösungsmenge entsprechend zu beachten. 6.3 Beträge Der Betrag einer Zahl ist ihr Abstand zum Nullpunkt der Zahlengeraden. Unter Abstand verstehen wir dabei die Differenz zweier Zahlen, wobei die größere von beiden der Minuend ist. Es resultiert immer eine positive Zahl. Daher haben sowohl ‘a‘ als auch ‘ − a‘ den gleichen Abstand zum Nullpunkt. Der Betrag |a| einer Zahl a ist definiert als: { |a| = a, −a, 6 a ≥ 0. a < 0. Eigenschaften des Betrages: 1. Es ist stets |a| ≥ 0. Weiter ist (|a|)2 = a2 . 2. |a − b| = |b − a|. Dies ist der Abstand zwischen a und b. 3. |a · b| = |a| · |b| ; ab = |a| |b| (b ̸= 0). 4. |a + b| ≤ |a| + |b| (Dreiecksungleichung, auch für mehr als zwei Summanden gültig). 5. Alle reellen Zahlen, welche bei vorgegebenen x0 die Ungleichung |x−x0 | ≤ d erfüllen, haben von x0 höchstens den Abstand d. Die Lösungsmenge der Betragsgleichung lautet also: IL = [x0 − d; x0 + d] = {x ∈ IR| x0 − d ≤ x ≤ x0 + d} ! 35 6 Lineare Ungleichungen und Beträge Beispiel 6.6 Geben Sie die Lösungsmenge an: (⋆) |x − 2| < 3 1. Fall: x − 2 ≥ 0 ⇒ x ≥ 2: Hier können die Betragsstriche ersatzlos wegfallen: (⋆) ⇔ x − 2 < 3 | + 2 ⇔ x < 5 IL1 = {x ∈ IR| 2 ≤ x < 5}. Die Lösungsmenge lautet: 2. Fall: x − 2 < 0 ⇒ x < 2: (⋆) ⇔ (−1)(x − 2) ⇔ −x + 2 ⇔ −x ⇔ x < < < > 3 3 |−2 1 | · (−1) −1 Die Lösungsmenge lautet: IL2 = {x ∈ IR| − 1 < x < 2}. Somit ergibt sich gesamt: ILges = IL1 ∪ IL2 = {x ∈ IR| x ∈ (−1; 5)}. y f2 S1 −(x − 2) 2 1 −1 −1 Abbildung Auch hier besteht die Möglichkeit, das Problem graphisch zu lösen. Dazu müssen wir f1 den Verlauf der Betragsfunktion darstellen. S2 Dies gelingt am einfachsten, in dem wir zunächst die Gerade y = x − 2 zeichnen. Da der Betrag keine negativen Ergebnisse lief2 fert, ist der gepunktete Teil unterhalb der xx Achse sicherlich falsch. Wir korrigieren den 1 3 5 Fehler, indem wir diesen Teil an der x-Achse spiegeln – dies entspricht dem Zeichnen der Geraden y = −(x − 2)! Damit haben wir die typische ”∨-Form” der reinen Betragsfunktion. Gesucht sind jetzt alle x-Werte, für die 6.7: Graph der Funktio- der Betrag von (x − 2) kleiner ist als 3. Dies nen f1 (x) = 3 und sind alle Werte zwischen den x-Koordinaten f2 (x) = |x − 2|. der beiden (!) Schnittpunkte. (x − 2) Berechnung der Schnittpunkte: S1 : −(x − 2) = 3 ⇔ −x + 2 = 3 ⇔ x = −1, S2 : (x − 2) = 3 ⇔ x = 5. Somit können alle x-Werte zwischen −1 und 5 als Lösungsmenge angegeben werden: IL = {x ∈ R| − 1 < x < 5} = (−1; 5) Bemerkung 6.2: 36 6.3 Beträge Gesucht waren alle reellen Zahlen, deren Abstand von ”2” kleiner als ”3” ist, so dass eine schnelle Lösung mit Hilfe der Betragseigenschaft (5.) möglich gewesen wäre! Beispiel 6.7 Gesucht ist die Lösungsmenge der Ungleichung: |2x + 4| > 6 Zur Lösung der Ungleichung müssen die Betragszeichen beseitigt werden. Dazu ist eine Fallunterscheidung nötig: 1. Fall: 2x + 4 ≥ 0 ⇔ 2x ≥ −4 ⇔ x ≥ −2: Da (2x + 4) > 0 in diesem Fall positiv ist, können die Betragsstriche weggelassen werden, es gilt also: ⇔ ⇔ 2x + 4 > 6 | − 4 2x > 2 | · 12 x > 1. Die Lösungsmenge ergibt sich somit aus: also: IL1 = {x ∈ IR|x > 1}. 6 x ≥ −2 und x > 1, 2. Fall: 2x + 4 < 0 ⇔ 2x < −4 ⇔ x < −2 : In diesem Fall ist das Argument negativ, der Betrag führt zu einem Vorzeichenwechsel. Dieser wird durch ein einseitiges Multiplizieren von ” (−1)” an Stelle des Betrages dargestellt: ⇔ ⇔ ⇔ ⇔ (−1) · (2x + 4) −2x − 4 −2x − 10 −10 −5 > > > > > 6 6 |−6 0 | + 2x 2x | · 12 x. Die Lösungsmenge ergibt sich aus: also IL2 = {x ∈ IR|x < −5}. Für die Gesamtlösung gilt: x < −5 und x < −2, ILges = IL1 ∪ IL2 = {x ∈ IR| (x < −5) ∨ (x > 1)} = IR \ [−5; 1]. 37 6 Lineare Ungleichungen und Beträge y f2 f2 Auch hier besteht die Möglichkeit einer graphischen Lösung. Dazu veranschaulichen wir S2 uns zunächst die Betragsfunktion, indem wir 4 2x + 4 die Gerade y = 2x + 4 in die x-y-Ebene ein−(2x + 4) 2 zeichnen. Da die Betragsfunktion nicht negativ sein darf, kann der gepunktete Teil der Gerade x unterhalb der x-Achse so nicht stehenbleiben. −5 −2 −1 1 2 Wir korrigieren den Fehler, indem wir die Gerade y = −(2x + 4) einzeichnen, oder indem wir den angesprochenen gepunkteten Teil an der x-Achse spiegeln. Nach dem alten Rezept Abbildung 6.8: Graph der Funktio- sind jetzt alle x-Werte gesucht, für die der Benen f1 (x) = 6 und trag größer als 6 ist. S1 6 f1 f2 (x) = |2x + 4|. Dies sind aber Werte, die entweder links von der x-Koordinate des Punktes S1 oder rechts von der x-Koordinate des Punktes S2 liegen. Obacht: Aufgrund der ”∨-Form” der Betragsfunktion gibt es jetzt zwei Schnittpunkte! Berechnung der Schnittpunkte: S1 : −(2x + 4) = 6 ⇔ 2x = −10 ⇔ x = −5, S2 : (2x + 4) = 6 ⇔ 2x = 2 ⇔ x = 1. Somit ergibt sich die Lösungsmenge als: IL = {x ∈ R| (x < −5) ∨ (x > 1)} = IR \ [−5; 1]. Aufgaben zu Abschnitt 6 1. Stellen Sie die Intervalle mit Hilfe des Zahlenstrahls dar und bestimmen Sie dann die Schnittmenge: a.) x > −3 und x < 4 b.) x < −3 und x ≥ 1 c.) −2 < x < −1 und − 1, 5 < x < 1 38 d.) 2 < x ≤ 3, 5 und 2, 5 ≤ x < 4, 5 e.) 1 < x < 5 und 1, 5 < x ≤ 3 6.3 Beträge 2. Bestimmen Sie die Lösungsmengen und geben Sie diese in Intervallschreibweise an: a.) b.) c.) d.) e.) f.) g.) 4b − 20 < 0 3q − 12 > 0 2p + 5 ≤ 0 5r + 2 ≥ 0 4t − 1 < t + 8 2z + 9 > 7 − 4z 3a − 32 ≥ 52 a − 4 h.) i.) k.) l.) m.) n.) o.) 2−x 3 < 4x−3 2 a − 2x < b − 3x, a, b ∈ IR x+2 x+3 −3 ≤ 2 5 − d > 2d + 11 und 3d − 7 < 4d − 2 5r − 1 > 3(r + 1) und 3r + 2 < 7 − 2r 5x + 7a ≤ 3a + x und 5x + 7a ≥ 3x + 5a, a ∈ IR 9a − 7x ≥ 6b − 4x und x ≤ a, (a, b > 0) 3. Geben Sie die Lösungsmengen und den Definitionsbereich an: a.) b.) c.) d.) 1 x >1 1 y ≤1 1 v+1 ≥ 2 1 5 4−a > 2 e.) f.) g.) h.) 3 2b+5 ≥ 4 1 17 4x−18 ≤ 63x+567 133 8c−5 > 7 z 3 + 2z 2 > 0 i.) (x + 2)(x + 3) < (x − 1)(x − 2) k.) l.) 5 9 2d−5 ≤ 2d+7 11 2 2x+1 ≥ 17−3x m.) 18r + 12(3r − 1) < 25r + 17 4. Geben Sie die folgenden Mengen zur Grundmenge IR an: {q |q − 2| + |q + 1| = 4} {r |4r + 5| = 3|r − 1|} {p |2p + 1|| − |2p − 1| = 1} {x |6x + 25| = 13} {z |17 − 8z| − 19 = | − 11z − 6|} a.) {x |12x − 4| = 12 } b.) c.) d.) e.) f.) h.) {a |a + |a − 1|| = 2} i.) {y |y + a| + |y − a| = 2a}, a ∈ IR+ k.) {l |l + 2a| + |l − a| = 4a}, a ∈ IR+ + l.) {q | q−|q| q | = a}, a ∈ IR g.) {y ||13y − 6| − |7 − 2y|| = 1} 5. Bestimmen Sie die Lösungsmengen und geben Sie den Definitionsbereich an: a.) |a| < 3 h.) b.) |p − 2| ≥ 3 i.) c.) |15x − 17| < 12 k.) |4 − 3k| > 2k + 10 |3x| < |x + 1| − x 1 4 |t+3| > |t−2| d.) |4m + 3| > 11 l.) |q − 1| − |q + 2| + |q − 2| < 0 s.) e.) |l − 5| ≤ 2 m.) |z| > |a| · z, a fest in IR f.) |2o + 3| ≤ 5 n.) g.) |2h − 10| ≤ h o.) 2d+3 |4d−6| 2−3b |4b+5| p.) q.) r.) t.) >2 u.) > 12 v.) |5r+2| < |2+4r| 3r 5r + 1 |2x−4| x+5 ≤ 1 5g+2 |3g−7| ≥ 2 |y+a| + y−a > 1, a ∈ IR |y+a| y−a > 1, a ∈ IR− 1 1 12 |a+6| − a−6 > |a2 −36| 1 2 f −3 + |1−f | ≤ 0 39 6 7 Quadratische Gleichungen und Ungleichungen 7.1 Das Quadrieren und die Quadratwurzel Unter einem Quadrat einer Zahl a verstehen wir das Produkt a · a. Dafür schreiben wir kürzer: a · a = a2 . Es gilt stets a2 ≥ 0 und a2 = 0 ⇔ a = 0. Bemerkung 7.1: 1. a2 = (−a)2 . 7 2. Binomische Formeln: (a + b)2 = a2 + 2ab + b2 . 2 (a − b) = a2 − 2ab + b2 . (a + b)(a − b) = a2 − b2 . ( )2 1. Binomische Formel 2. Binomische Formel 3. Binomische Formel 2 3. (a · b)2 = a2 · b2 , bzw. ab = ab2 , d.h. das Quadrat eines Produktes bzw. Quotienten ist gleich dem Produkt der Quadrate der Faktoren bzw. dem Quotienten der Quadrate von Dividend und Divisor! y 4. Das graphische Bild der Quadratfunktion heißt Parabel. Im Fall y = x2 hat diese nebenstehende Gestalt. Die Parabel verläuft nur im 1. und 2. Quadraten. Ihr tiefster Punkt heißt Scheitelpunkt der Parabel. Die y-Achse ist die Symmetrieachse, d.h. (−x)2 = (+x)2 ! 8 6 4 2 −3 −1 1 3 x Abbildung 7.1: Graph der Normalparabel. 41 7 Quadratische Gleichungen und Ungleichungen Unter der Quadratwurzel einer positiven Zahl c verstehen wir eine positive Zahl a, √ deren Quadrat c ist. Wir schreiben: c = a. Die Quadratwurzel von ’0’ ist ’0’ ! Ist a eine √ 2 beliebige reelle Zahl, so gilt für a : a, , √ 0, , a2 = −a , wenn a > 0 wenn a = 0 wenn a < 0 = |a|. Ziehen wir also die Wurzel aus dem Quadrat einer reellen Zahl, so erhalten wir nicht unbedingt die reelle Zahl selbst als Ergebnis. Diese ergibt sich nur wieder für positive reelle Zahlen! Haben also zwei Zahlen a, b ∈ IR die gleichen Quadrate, so darf nicht auf die Gleichheit der Zahlen selbst, sondern lediglich auf die Gleichheit der Beträge geschlossen werden: Also nicht a2 = b2 ⇒ a = b, sondern: a2 = b2 ⇒ |a| = |b| ⇒ a = b oder a = −b. Rechenregel für Quadratwurzeln: √ √ √ 1. c · d = c · d. Das Produkt von Quadratwurzeln ist gleich der Quadratwurzel aus dem Produkt der Radikanden. 2. √ √c d √ = dc . Der Quotient zweier Quadratwurzeln ist gleich der Quadratwurzel des Quotienten. √ 3. Die Funktion y = x ist die Umkehr√ funktion von y = x2 , weil ( x)2 = x. Da x2 nur positive Werte annimmt, √ kann x nur für positive Werte definiert werden. Die Umkehrfunktion ist nur dann eindeutig, wenn wir der Quadratfunktion nur positive x oder nur negative x zugrundelegen. Graphisch ergibt diese sich, wenn wir die Funktion f (x) = x2 an der Winkelhalbierenden spiegeln. y 4 3 2 1 −2 −1 −1 1 2 3 4 x Abbildung 7.2: Wurzelfunktion. 42 7.2 Die reinquadratischen Gleichungen und Ungleichungen 7.2 Die reinquadratischen Gleichungen und Ungleichungen Die Frage, für welche x–Werte ein Term der Form ax2 + c (reinquadratischer Term) einen gegebenen Wert d annimmt, führt zu der Aufgabe, die Gleichung ax2 + c = d zu lösen: Beispiel 7.1 (Lösen einer reinquadratischen Gleichung) 2x2 − 23 ⇔ 2x2 ⇔ x2 ⇒ x1 Obacht: x2 = 9 4 = 3 = 29 = 49 = 23 | + 32 |:2 √ | ± ... |x2 = − 32 ⇒ IL = {− 32 ; 32 }. hat als äquivalente Gleichung nicht x = 32 , sondern |x| = 32 . Kochrezept: Um die Gleichung ax2 + c = d (a ̸= 0) zu lösen, bringen wir sie auf die ! Form x2 = d−c a = e. Diese Gleichung hat √ √ genau zwei Lösungen, wenn e > 0 ist: IL = {+ e; − e}. genau eine Lösung, wenn e = 0 ist: IL = {0}. keine Lösung, wenn e < 0 ist: IL = {}. 7 Beispiel 7.2 (Lösen von reinquadratischen Ungleichungen) a.) 2x2 − 3 2 < 3 ⇔ 2x2 < 9 2 ⇔ x2 < 9 4 ⇒ |x| < 3 2 ⇒ x > − 32 |+ 3 2 |:2 √ | ± ... x< 3 2 ⇒ IL = {x ∈ IR|x ∈ (− 32 ; 32 )}. b.) 2x2 − 3 2 > 3 ⇔ 2x2 > 9 2 ⇔ x2 > 9 4 ⇒ |x| > 3 2 ⇒ x < − 32 x> |+ 3 2 |:2 √ | ± ... 3 2 ⇒ IL = {x ∈ IR\[− 32 ; 32 ]}. 43 7 Quadratische Gleichungen und Ungleichungen Obacht: Beachten Sie die jeweiligen Intervallschreibweisen! y Graphisch sind bei a.) alle x gesucht, für 8 die 2x2 − 32 unterhalb der gepunkteten Ge6 rade y = 3 liegen. Dies führt auf das Intervall zwischen xS1 und xS2 , wobei die Endpunkte aufgrund der ”Echt-kleiner-Relation” S2 S1 4 nicht im Intervall enthalten sind. Das Pro2 blem läßt sich also wieder auf eine Schnittpunktbestimmung zurückführen. Bei b.) sind xS1 x alle x gesucht, für die also 2x2 − 32 oberhalb −3 −1 1 xS2 3 der gestrichelten Gerade liegt, d.h. alle Wer−2 te bis auf das Intervall von xS1 bis xS2 einschließlich des jeweiligen Endpunktes! Abbildung 7.3: Lösen von reinquadratischen Ungleichungen. 7.3 Die gemischtquadratische Gleichungen Eine Gleichung der Form x2 + bx + c = 0 (∗), in der b, c gegebene Zahlen und x die Unbekannte bezeichnet, heißt quadratische Gleichung mit einer Unbekannten in Normalform. Ist b = 0, so liegt eine reinquadratische, ist b ̸= 0, so liegt eine gemischtquadratische Gleichung vor. Um eine solche Gleichung zu lösen, gehen wir wie folgt vor: Beispiel 7.3 (Lösen einer gemischtquadratischen Gleichung (1)) x2 − 7x + 2 = 10 ⇔ x2 ⇔ x2 − 7x + ( ⇔ ⇔ =⇒ x1 − 44 7 2 = 9 2 − 7x = 8 ( )2 7 2 )2 x − 27 |x − 27 | x2 − |−2 7 2 = 8+ = = 81 4 9 2 |+ 49 4 ( )2 7 2 (Isolieren der Unbekannten) (Addition der quadrat. Ergänzung) (2. binom. Formeln) |± √ ... = − 29 =⇒ IL = {−1; 8}. (Wurzelziehen) 7.3 Die gemischtquadratische Gleichungen Für die allgemeine Form (∗) gilt: |−c | + ( 2b )2 x2 + bx + c = 0 x2 + bx = −c ⇔ ⇔ x2 + bx + ( )2 ( ⇔ x+ b 2 )2 b 2 ( )2 b 2 ( )2 b 2 = = −c − c (Hier: 1. Binomische Formel !) Diese Gleichung hat: ( )2 • genau zwei Lösungen, wenn 2b − c > 0 ist! • genau eine Lösung, wenn • keine Lösung, wenn ( )2 b 2 ( )2 b 2 − c = 0 ist! − c < 0 ist! Kochrezept: Um gemischtquadratische Gleichungen x2 + bx + c = 0 zu lösen, isolieren wir zunächst alle Terme, die ’x’ enthalten, auf einer Seite, d.h. x2 + bx = −c. Diese Gleichung wird in eine der binomischen Formeln umgeformt. Dazu wird auf beiden Seiten die quadratische Ergänzung addiert. Für diese gilt: “Den Faktor vor x halbieren, quadrieren, addieren !” 7 Obacht: Häufig liegt auch die Form ax2 + bx + c = 0 (a ̸= 0) vor. Hier ist die Gleichung erst durch a zu dividieren und dann gemäß ”Kochrezept” zu verfahren! Beispiel 7.4 (Lösen einer gemischtquadratischen Gleichung (2)) 3x2 − 11x + 7 = 0 7 x2 − 11 3 x+ 3 = 0 ⇔ ⇔ x2 − ⇔ x2 − ⇔ ⇔ =⇒ x1 = 11 6 + = − 73 11 x ( 3)2 11 11 3 x+ 6 ( )2 x − 11 6 |x − 11 6 | √ 37 6 x2 = 11 6 |:3 | − 73 121 7 36 − 3 37 36 √ 37 6 = = = − |+ |± { √ 37 6 =⇒ IL = ( 11 6 √ )2 ... √ √ } 11− 37 11+ 37 ; . 6 6 Ist c = 0, so kommen wir durch Ausklammern schneller zum Ziel: 45 7 Quadratische Gleichungen und Ungleichungen Beispiel 7.5 (Lösen einer gemischtquadratischen Gleichung (3)) 2x2 − 5x = 0 ⇔ x(2x − 5) = 0 Ein Produkt ist genau dann ”0”, wenn mindestens einer der Faktoren ”0” ist. Daher folgt: 1. Fall: x1 = 0 2. Fall: 2x2 − 5 = 0 ⇔ x2 = } 5 2 { } 5 . ⇔ IL = 0; 2 Beispiel 7.6 (Herleitung einer allgemeinen Lösung) ax2 + bx + c = 0 x2 + ab x + ac = 0 ⇔ ⇔ x2 + ab x = − ac ⇔ x2 + ab x + ( ( ⇔ x+ )2 b 2a )2 b 2a = = | : a (a ̸= 0) | − ac |+ ( b 2a )2 b2 − ac 4a2 b2 −4ac 4a2 Diese Gleichung hat nur eine Lösung, wenn b2 − 4ac ≥ 0 ist. Sie ist dann äquivalent zu: √ b |x + | = ± 2a ⇒ IL = { b2 − 4ac b =⇒ x1 = − − 4a2 2a √ b2 − 4ac b x2 = − + 2a 2a √ b2 − 4ac 2a } √ √ −b− b2 −4ac −b+ b2 −4ac ; . 2a 2a Am Radikanden b2 − 4ac können wir also erkennen, ob es überhaupt und wenn ja, wie viele Lösungen es gibt. b2 − 4ac heißt Diskriminante der Gleichung ax2 + bx + c = 0. Die obige Lösung ist Ihnen sicher bekannt unter dem Begriff p-q-Formel. 7.4 Der Zusammenhang zwischen Koeffizienten und Lösungen Sind x1 und x2 die Lösungen der Gleichung x2 + bx + c = 0, so gilt: x1 + x2 = −b und x1 · x2 = c. Dieser Zusammenhang wird als Satz von Vieta bezeichnet. 46 7.4 Der Zusammenhang zwischen Koeffizienten und Lösungen Bei einer quadratischen Gleichung in Normalform ist das konstante Glied gleich dem Produkt, der Koeffizient des Gliedes entgegengesetzt gleich der Summe der beiden Lösungen. Folgerung: ⇔ ⇔ ⇔ ⇔ x2 + bx + c x2 + (−1) · (x1 + x2 )x + x1 · x2 x2 − x1 x − x2 x + x1 · x2 x(x − x1 ) − x2 (x − x1 ) (x − x2 )(x − x1 ) = = = = = 0 0 0 0 0 Damit ist das Polynom x2 + bx + c in die Linearfaktoren (x − x1 ) und (x − x2 ) zerlegbar, wenn eine reelle Lösung existiert. Es zeigt sich: 1. Durch Einsetzen von x1 bzw. x2 für x verschwindet jeweils ein Linearfaktor. Die Gleichung wird erfüllt! 2. Außer x1 und x2 gibt es keine weiteren Zahlen, welche die Gleichung erfüllen. Beispiel 7.7 (Satz von Vieta (1)) 2x2 − x − 10 = 0 ⇔ x2 − ⇔ x2 − ⇔ ⇔ x 2 x 2 −5 = 0 ( )2 1 4 ( )2 x − 14 x − 14 + |:2 = 5+ = = |+5+ ( )2 1 4 1 16 81 16 9 4 ⇒ x1 = − 49 + 1 4 = −2 oder x2 = 9 4 + 1 4 = 5 2 . Probe mit Hilfe des Satzes von Vieta: x1 + x2 = −2 + x1 + x2 = (−2) · 5 2 5 2 = 12 = −b. = −5 = c. Somit ist auch eine Zerlegung in Linearfaktoren möglich: 5 5 5 x (x − (−2)) · (x − ) = (x + 2)(x − ) = x2 + 2x − x − 5 = x2 − − 5 2 2 2 2 . Beispiel 7.8 (Satz von Vieta (2)) Die Gleichung x2 + px + q = 0 hat die Lösung x1 = 5 und x2 = −3. Wir bestimmen die Parameter p, q in der Ausgangsgleichung! Mit dem Satz von Vieta gilt: p = −(5 − 3) = −2 und q = 5 · (−3) = −5. Die Gleichung lautet also: x2 − 2x − 15 = 0. Probe: (x − 5)(x − (−3)) = x2 − 5x + 3x − 15 = x2 − 2x − 15! 47 7 7 Quadratische Gleichungen und Ungleichungen 7.5 Gleichungen, die auf quadratische Gleichungen führen 7.5.1 Bruchgleichungen Beispiel 7.9 (Bruchgleichungen) 2 x 8x−7 1. = 3x−4 2 + 3 6 2 ⇔ 3x + 2 · (8x − 7) = 3x − 4 ⇔ 3x2 + 13x − 10 = 0 |·6 | − 3x + 4 |:3 ⇔ |+ x2 ⇔ x2 + 13 3 x + 13 3 x ( ⇔ ⇔ − ( 10 )32 13 6 )2 13 x+ 6 x + 13 6 + = 0 10 169 3 + 36 289 36 17 6 = = = 13 ⇒ x1 = { − 17 6 − }6 ⇒ IL = −5; 23 . x2 = 17 6 10 3 ( + (Hauptnenner suchen) 13 6 )2 (Herstellen der Normalform) (Isolieren der Unbekannten) (quadratische Ergänzung) |± − √ ... (1. binom. Formel) 13 6 Eine Untersuchung des Definitionsbereiches liefert hier ID = IR, da im Nenner nur Konstanten auftreten. 2. ⇔ x(x−3) 2(x−3) x 2 + x x−3 2x (x−3)2 + = = 3 x−3 − 2 2·2(x−3) 3·2 (x−3)2 − 2·(x−3) ⇔ x(x − 3) + 2x = 6 − 4(x − 3) ⇔ x2 − 3x + 2x = 6 − 4x + 12 ⇔ ⇔ ⇔ ( x2 ID = IR\{3} (Definitionsbereich) (Hauptnenner) + 3x = 18 x+ 3 )2 = 2 x + 32 = 72 4 √ + | + 4x (Herstellen der Normalform |+ und Isolieren) |± 9 4 ( )2 √ ... 81 4 ⇒ x1 = − 92 − 32 = −6 x2 = ⇒ IL = {−6} , da 3 ̸∈ ID. 3 2 (quadr. Ergänzung, Zusammenfassen u. Wurzelziehen) 9 2 − 3 2 =3 Kochrezept: Lösen einer Bruchgleichung 1. Definitionsbereich feststellen. 2. Alle Bruchterme auf einen gemeinsamen Hauptnenner bringen. 3. Mit dem Hauptnenner durchmultiplizieren. 4. Die entstehende bruchtermfreie Gleichung lösen. 5. Probe durchführen. 48 7.5 Gleichungen, die auf quadratische Gleichungen führen 7.5.2 Wurzelgleichungen Beispiel 7.10 (Wurzelgleichungen) √ Lösen Sie die Gleichung x − 2 + 14 = x. Dazu bestimmen wir zunächst den Definitionsbereich, der sich aufgrund der Bedingung ergibt, dass der Ausdruck unter der Wurzel nicht negativ sein darf: √ x −√2 + 14 ⇒ x−2 ⇒ x−2 ⇔ x−2 ⇔ ⇔ ⇔ ⇒ 292 4 − 198 841−792 4 √ 49 4 = x2 − 29x + ( = = ID = {x ∈ IR|x − 2 ≥ 0} = [2, ∞) |(. . .)2 (Wurzel isolieren) (Quadrieren) | − x − 142 (Herstellen der Normalform) x x − 14 (x − 14)2 x2 − 28x + 142 −198 = x2 − 29x ⇒ Probe = = = = x− x − )2 ( 29 2 29 2 29 2 x1 = − 72 + 29 2 = 11 )2 |+ ( 29 2 )2 (quadrat. Ergänzung) (2. binom. Formel) |± √ ... x2 = 7 2 (Wurzelziehen) + 29 2 = 18 . } √ √ 11 − 2 + 14 = 9 + 14 = 17 ̸= 11 √ √ ⇒ IL = {18}. ! x2 = 18 : 18 − 2 + 14 = 16 + 14 = 18 = 18 7 x1 = 11 : Kochrezept: Lösen einer Wurzelgleichung 1. Definitionsbereich bestimmen. 2. Wurzel isolieren. 3. Quadrieren. 4. Die entstehenden Gleichung lösen. 5. Probe in der Ausgangsgleichung. Bemerkung 7.2: Der zweite Schritt ”Wurzel isolieren” ist sehr wichtig. Täten wir dieses nicht, so ergäbe sich mittels 1. binomischen Formel: √ 2 √ x − 2 + 142 = x2 |(. . .) ⇔ ( x√ − 2 + 14) = x ⇔ x − 2 + 2 · x − 2 · 14 = x2 Dieser letzte Ausdruck enthielte aber wiederum den Wurzelausdruck, dessen, wir uns eigentlich entledigen wollten. 49 7 Quadratische Gleichungen und Ungleichungen 7.5.3 Biquadratische Gleichungen Gleichungen der Form ax4 + bx2 + c = 0 heißen biquadratische Gleichungen, weil die Unbekannte nur in Potenzen ”2” und ”4” vorkommt. Biquadratische Gleichungen werden gelöst, indem wir das Quadrat der Variablen durch eine neue Variable ersetzen (substituieren) und so das Problem auf eine quadratische Gleichung zurückführen: Beispiel 7.11 (Biquadratische Gleichung (1)) Lösen Sie die Gleichung: 2z 4 − z 2 − 15 = 0 Die Substitution z 2 = u führt zu folgender quadratischen Gleichung: 2u2 − u − 15 ⇔ u2 − u2 ⇔ u2 − u2 + ( 14 )2 ⇔ (u − 14 )2 ⇔ = 0 = 15 2 = 15 2 + 121 = 16 |u − 41 | = √ | + 15, : 2 | + ( 14 )2 1 16 121 16 Somit lautet die Lösung der quadratischen Gleichung: 1 11 1 5 u1 = 11 4 + 4 = 3 u2 = − 4 + 4 = − 2 . Für die Lösung der biquadratischen Gleichung gilt nun: z2 = 3 z 2 = − 52 √ √ ⇒ z1 = 3, z2 = − 3 ⇒ keine Lösung √ √ IL = {− 3, 3}. Beispiel 7.12 (Biquadratische Gleichung (2)) 2x4 − 3x2 − 20 = 0 ⇒ 2y 2 − 3y − 20 = 0 Substitution: y = x2 ⇒ y1 = − 52 oder y2 = 4, also x2 = − 52 (keine Lösung, da ein Quadrat keine negativen Werte annehmen kann) oder x2 = 4. Somit: ⇒ IL = {−2; 2}. Kochrezept: Lösen einer biquadratische Gleichung 1. Das Quadrat der Variablen durch eine neue Variable substituieren (im Bsp.: y = x2 ). 2. Die entstehende quadratische Gleichung lösen. 3. Die Substitution rückgängig machen. 50 7.6 Quadratische Ungleichungen 7.6 Quadratische Ungleichungen Reinquadratische Ungleichungen wurden bereits in Abschnitt 7.2 angesprochen und gelöst. Daher werden hier nur gemischtquadratische Ungleichungen behandelt. Für diese gibt es drei Lösungswege: 7.6.1 1. Lösungsweg: Lösung mit Hilfe der Linearfaktoren Beispiel 7.13 (Quadratische Ungleichungen (1)) x2 − 10x + 6 < −10 | + 10 ⇔ x2 − 10x + 16 < 0 Nun bestimmen wir zunächst die Linearfaktoren: x2 − 10x + 16 = 0 ⇔ (x − 5)2 = −16 + 25 ⇔ |x − 5| = 3 ⇒ x1 = 8 oder x2 = 2. Somit lautet die Zerlegung: (x − 8)(x − 2) = x2 − 10x + 16 < 0. Die Lösung erhalten wir jetzt, indem wir beachten, unter welchen Bedingungen das Produkt kleiner Null ist, d.h unter welcher Bedingung genau ein Faktor negativ ist. In diesem Fall also: 1. x − 8 < 0 ∧ x − 2 > 0 ⇔ x < 8 ∧ x > 2 ⇒ x ∈ (2; 8). 2. x − 8 > 0 ∧ x − 2 < 0 ⇔ x > 8 ∧ x < 2 ⇒ keine Lösung! Die Lösung lautet also: IL = {x ∈ IR| x ∈ (2; 8)}. Kochrezept: Zur rechnerischen Lösung quadratischer Ungleichungen bringen wir diese auf die Form x2 + bx + c < 0 (bzw. > 0, ≤ 0, ≥ 0). Ist die linke Seite in ein Produkt zweier Linearfaktoren zerlegbar, so erhalten wir die Lösungsmenge, indem wir beachten, unter welchen Bedingungen das Produkt beider Linearfaktoren < 0 (bzw. > 0, ≤ 0, ≥ 0) ist. 51 7 7 Quadratische Gleichungen und Ungleichungen 7.6.2 2. Lösungsweg: Lösung mit Hilfe von Beträgen Beispiel 7.14 (Quadratische Ungleichungen (2)) ⇔ ⇔ ⇔ ⇔ x2 − 10x + 6 x2 − 10x + 16 (x − 5)2 (x − 5)2 |x − 5| −10 | + 10 0 | − 16 + (5)2 9 9 3 < < < < < 1. Fall x < 5: −x + 5 < 3 ⇔ −x < −2 ⇔ x > 2 =⇒ IL1 = {x| 2 < x < 5}. 2. Fall x ≥ 5: x − 5 < 3 ⇔ x < 8 =⇒ IL2 = {x| 5 ≤ x < 8}. ILges = IL1 ∪ IL2 = {x ∈ IR|2 < x < 8}. Alle quadratischen Ungleichungen können in die allgemeine Form x2 + bx + c < > ≥ 0 ≤ überführt werden. Daher soll im folgenden die allgemeine Lösung der Gleichung x2 + bx + c > 0 exemplarisch hergeleitet werden: x2 + bx + c > 0 ⇔ ⇔ ⇔ ( x2 + bx > −c b 2 2 + 2b x+ x )2 > > b2 4 b2 4 |+ ( )2 b 2 −c −c 1. Fall: b2 4 − c < 0. Dann erfüllt jedes x ∈ IR diese Ungleichung. IL = IR. 2. Fall: b2 4 − c ≥ 0 ⇒ x + 2b > √ b2 4 − c. x + 2b = x − (− 2b ) stellt den Abstand des Punktes x von (− 2b ) auf der Zahlen√ gerade dar. Dieser Abstand soll größer als bedeutet dies: 1. Fall: x < − 2b : −x − ⇔ b 2 b2 4 − c sein. Für die Lösungsmenge √ > x < b2 c 4 −√ 2 b − 2 − b4 −c Da der{ Ausdruck auf der rechten Seite kleiner ist als − 2b gilt: ( )} √ 2 IL1 = xx ∈ −∞; − 2b − b4 − c . 52 7.6 Quadratische Ungleichungen 2. Fall: x ≥ − 2b : x+ ⇔ b 2 √ > x > b2 c 4 −√ 2 b − 2 + b4 −c Da der Ausdruck auf der rechten Seite der letzten Ungleichung größer ist als − 2b , gilt: √ 2 b b IL2 = xx ∈ − + − c; +∞ . 2 4 Und gesamt: ILges = IL1 ∪ IL2 = {x ∈ IR| x ∈ (−∞; − 2b − √ b2 4 − c) ∨ x ∈ (− 2b + √ b2 4 − c; +∞)}. 7.6.3 3. Lösungsweg: Graphische Lösung Wie bereits mehrfach angesprochen, können wir durch Zeichnen und Schnittpunktberechnung ebenfalls Ungleichungen lösen. Dieses Vorgehen lässt sich auch auf quadratische Ungleichungen übertragen: Beispiel 7.15 (Quadratische Ungleichungen (3)) 7 x2 − 10x + 6 < −10 y Gesucht sind alle x-Werte, für die die Parabel unterhalb der konstanten ”Funktion” y = −10 liegt. Diese Werte liegen aber genau zwischen den x-Koordinaten der beiden Schnittpunkte. Somit gilt es zunächst, diese zu berechnen: x2 − 10x + 6 = −10 ⇔ x2 − 10x + 16 = 0 ⇔ (x − 2)(x − 8) = 0 ⇒ x1 = 2 ∨ x2 = 8. −2 −8 2 4 6 8 10 x f2 S1 S2 f1 −14 −20 Somit ergibt sich die Lösungsmenge als: IL = {x ∈ IR| 2 < x < 8} = (2; 8) Abbildung 7.4: Graph der Funktionen f1 (x) = −10 und f2 (x) = x2 − 10x + 6. 53 7 Quadratische Gleichungen und Ungleichungen Bemerkung 7.3: Aufgrund des Parabelverlaufes muss sich als Lösungsmenge einer quadratischen Ungleichung immer entweder ein Intervall oder der Bereich der reellen Zahlen ohne ein bestimmtes Intervall ergeben. Im Falle einer Normalform von quadratischen Ungleichung ergibt sich erstere Lösung für das Ungleichheitszeichen ”< (≤)”, letztere Lösung für das Ungleichheitszeichen ”> (≥)”. Aufgaben zu Abschnitt 7 1. Bestimmen Sie die Lösungsmengen rechnerisch: a.) b.) c.) d.) e.) f.) g.) h.) i.) x2 + 3 = 12 y 2 + 35 = 60 z 2 + 19 = 95 1 t2 − 16 = 12 u2 − 2, 25 = 0 65 − x2 = 1 −3 − y 2 = −52 2, 3 − z 2 = 0, 05 1 2 4 v − 39 = 3 k.) l.) m.) n.) o.) p.) q.) r.) s.) − 2 = 25 4, 5 − 2y 2 = 0 √ 2 √ √ 1 2z − 2 = 2 2 √ √ 1 2 + 3= 3 3u √ 1 − 17w2 = 2328 x2 < 9 x2 ≥ 9 z2 ≥ 0 x2 < −1 1 2 3w t.) u.) v.) w.) x.) y.) z.) 3y 2 ≥ 12 √ 2 √ 3z < 6 1 − 2x2 < −31 5 < 17 − 13 y 2 2 − 78 ≥ 1 − z2 2 − 45 t2 ≤ 34 9u2 − 125 ≤ 4u2 2. Lösen Sie die Gleichungen mit Hilfe der quadratischen Ergänzung oder mittels Ausklammern: a.) b.) c.) d.) e.) x2 − 8x = 0 y 2 + 3y = 0 r2 + 3r + 4 = 0 s2 + 8s + 17 = 1 y 2 − 8y + 20 = 4 f.) g.) h.) i.) k.) y 2 − 5y + 10 = 4 y 2 + 4y = −5 n2 + 6n + 72 = 0 v 2 + 8v = −11 w2 − 16 w = 95 l.) m.) u.) o.) 3 s2 − 45 s = − 25 z 2 − z − 10 = −10 t2 − 2t − 4 = −1 k 2 + 7k = 18 3. Lösen Sie mit Hilfe der Lösungsformel aus Bsp.7.6: a.) x2 + 6x + 5 = 0 b.) y 2 + 8y − 9 = 0 c.) 3a2 − 4a = 4 d.) 2v 2 − 5v = 42 e.) z 2 − 13z − 48 = 0 f.) 2w2 = 0, 18 − 1, 6w g.) 2t2 + 9t = −7 h.) 3m2 − 11m + 10 = 0 i.) y 2 − y − 20 = 0 4. Geben Sie b und c in der Gleichung x2 + bx + c = 0 an, wenn x1 und x2 Lösungen der Gleichung sind: a.) x1 = 2 x2 = 5 b.) x1 = 0 x2 = 7 c.) x1 = −2 x2 = −5 d.) x1 = 12 x2 = − 27 2 e.) x1 = √ − 32 x2 = −√ 3 f.) x1 = 6 x2 = − 6 5. Zerlegen Sie, wenn möglich, die folgenden Terme in Linearfaktoren: a.) x2 − 3x + 4 b.) x2 + 3x − 10 54 c.) −3z 2 + 7z + 5 d.) 2y 2 − 2y − 1 e.) 3x2 + 5x + 4 f.) 2r2 + 2r − 4 7.6 Quadratische Ungleichungen 6. Lösen Sie die folgenden Gleichungen und geben Sie, wenn nötig, die Definitionsbereiche an: √ 9 a.) x−8 =x n.) 3x + 8x2 − 9x − 20 = 4 o.) d.) − 3 = 2x−4 5 √ v+2 v =3 √ z + z = 20 e.) t4 − 13t2 + 36 = 0 r.) f.) −29y 2 + 100 = −y 4 √ 6 − 1 − 4x = x6 s.) x+3 x x + x−2 = 5 3x−2 2x−3 x−3 + x+7 = v 4 − 11v 2 + 18 u.) b.) c.) g.) h.) i.) k.) 5 x−2 p.) q.) t.) 5 v.) =0 w.) (u2 − 14)2 = 5(6u2 − 49) √ m.) 7 + 3x2 + x − 5 = 2x l.) x.) y.) x+11 x+3 2x+1 − 5+x = 0 x+1 9 x−2 x−1 − 5 = x+2 √ x−5=5− √ x 2x+1 10 2 + 3−2x = 2 (w2 + 2)2 + 3(2w √ x−3− + 1) = (3w + 1)2 √ x+6=9 7−x x x − x+8 = 5 2 u4 + u2 − 12 = 0 √ v+5= √ v + 12 − 1 1 3 2 2z−3 + 1+z = 2z 2 −z−3 2(2a+1) 7a−4 2a+3 = 4a−1 7. Geben Sie die jeweiligen Lösungsmenge in Intervallschreibweise an: a.) (x − 3)(x(+ 5) >)0 b.) (2x + 5) x − 6 10 >0 c.) (x − 3)(1 − x) ≥ 0 d.) x2 − 7x + 12 < 0 e.) x2 − 2x − 3 ≥ 0 11u − 10 < 3u2 f.) 3z 2 + 18z + 24 > 0 l.) g.) −2t2 + 8t > −42 m.) 0, 8t2 + 2, 5t ≥ −1, 25 h.) 0, 9 + 0, 4u2 > 1, 2u i.) 1 ≥ 43 r + 41 r2 k.) 3x + 10 ≥ x2 n.) o.) p.) −a2 + 2a > 1 w2 w 1 8 + 2 + 2 ≤0 3q 2 − 7q > 6 8. Geben Sie die Lösungsmenge an: a.) b.) c.) 2n+3 4n+7 2n−3 + 2n−4 > 7 3x4 − 4x2 − 4 ≤ 0 |x2 − 2x − 15| > 1 d.) 2x+11 5x+2 < 0 3x e.) x−2 > 2 f.) x2 +2x−3 x+1 ≤0 g.) x2 + 3x − 8 < 0 h.) 19a3 − 7a2 = 16a3 + 4a2 + 20a i.) |4x2 + 16x − 17| ≤ 0 55 7 8 Potenzen und Wurzeln 8.1 Potenzen mit natürlichen Exponenten Beispiel 8.1 (Potenzen (1)) 55 = 5 · 5 · 5 · 5 · 5; (−2)4 = (−2) · (−2) · (−2) · (−2). Sei n eine natürliche und a eine reelle Zahl. Dann verstehen wir unter der Potenz an das Produkt aus n gleichen Faktoren a. Wir schreiben: an = |a · a · a · a{z· a · . . . · a}. n−F aktoren a heißt Basis, n Exponent oder Hochzahl der Potenz an ! 8 Potenzgesetze: (n, m ∈ IN) (P1) am · an = a . . · a} · a . . · a} = am+n . | · .{z | · .{z m−F aktoren n−F aktoren n n n·m . (P2) (an )m = a · . . . · an} = a | · a {z | · a ·{z. . . · a} = a m−F aktoren mn−F aktoren . . · b} = (a · b) · (a · b) · . . . · (a · b) = (a · b)n . (P3) an · bn = a . . · a} · b| · .{z | · .{z | {z } Analog: n−F aktoren n−F aktoren n = abn für b ̸= 0. b ( a )n n−F aktoren Obacht: Die n-te Potenz einer negativen Zahl ist bei geradem Exponenten n positiv und bei ungeradem Exponenten negativ, weil: { (−1)n = 1, (−1), falls n gerade ist! falls n ungerade ist! 57 8 Potenzen und Wurzeln 8.2 Potenzen mit ganzzahligen Exponenten Beispiel 8.2 (Potenzen (2)) a5 a·a·a·a·a a3 a·a·a a2 a·a 1 = = a2 ; 3 = = 1; 3 = = , (a ̸= 0). 3 a a·a·a a a·a·a a a·a·a a n Im Quotienten aam (m, n ∈ IN, a ̸= 0) können also Faktoren gekürzt werden. Wir können dabei drei Fälle unterscheiden: n • n > m ⇒ Alle Faktoren des Nenners werden gekürzt, d.h. ⇒ aam = an−m . • n = m ⇒ Zähler und Nenner kürzen sich vollständig, d.h. ⇒ • n < m ⇒ Alle Faktoren des Zählers werden gekürzt, d.h. ⇒ an am an am = 1. = 1 am−n . n Damit für beliebige natürliche Zahlen n, m die Formel aam = an−m genutzt werden kann, müssen Potenzen mit negativen Zahlen und die Potenz a0 = 1 eingeführt werden: Sei a ̸= 0, dann gilt: a0 := 1; a−n = 1 an , n ∈ IN. Somit gelten jetzt folgende Potenzgesetze für Zahlen n, m ∈ IN, a, b ∈ IR\{0}: Potenzgesetze (P1) am an (P2) (an )m (P3) an · bn n (P4) aam = = = = am+n . an·m . ( )n (a b)n ; ab = an−m . an bn . Obacht:• (P1) und (P4) setzen die gleiche Basis voraus, während (P3) den gleichen Exponenten erfordert. • Im Sonderfall a = 0 gilt: 00 = 1 und 0n = 0, ∀n ∈ IN. Beispiel 8.3 (Rechnen mit Potenzen) p7 1. · r 2. 58 ( q5 q8 : p4 r 4 ) = p7 · q 5 · r 4 p3 r 3 7−4 5−8 4−1 = p · q · r = = r · p4 · q 8 q3 ( p·r q )3 . (a4 · b2 · x · y 3 )2n+1 a8n+4 · b4n+2 · x2n+1 · y 6n+3 = = a4n · b6 · x−6n−3 · y 6n−1 (an+1 · bn−1 · x2n+1 · y)4 a4n+4 · b4n−4 · x8n+4 · y 4 ( )2 ( )6n−1 b3 4n . =a · xy x 8.3 Die n-te Wurzel 3. 186 · 255 · 84 (2 · 32 )6 · (52 )5 · (23 )4 26+12 · 32·6 · 52·5 = = 245 · 754 · 362 (23 · 3)5 · (3 · 52 )4 · (22 · 32 )2 215+4 · 35+4+2·2 · 52·4 218 · 312 · 510 219 · 313 · 58 52 = 2·3 25 = . 6 = 8.3 Die n-te Wurzel Zwischen√den Zahlen ”2” und ”4” können wir die Beziehung 22 = 4 herstellen. Äquivalent √ dazu ist 4 = 2. Entsprechend schreiben wir nun wegen 23 = 8 auch 3 8 = 2, und wir nennen ”2” die dritte Wurzel (oder Kubikwurzel) von ”8”. Um die Quadratwurzel und √ √ die Kubikwurzel deutlich zu unterscheiden, schreiben wir auch 2 a und 3 a. Gleichzeitig √ √ wird so nahegelegt, auch 4 a, 5 a, . . . einzuführen. Ist a die n–te Potenz einer nicht–negativen Zahl x, so nennen wir x die n-te Wurzel von a. Wir schreiben: √ xn = a =⇒ x = n a. a heißt der Radikand, n Wurzelexponent. Das Radizieren oder Wurzelziehen ist die Umkehrung des Potenzierens! 8 Spezialfälle: √ n=1 : 1a = a √ √ 2 n=2 : √ a = a (Quadratwurzel) n n beliebig : 0 = 0 Obacht: 1. Wir vereinbaren, dass der Radikand einer n-ten Wurzel nie negativ sein darf. Wir schreiben deshalb z.B. für die Lösung der Gleichung x3 = −5 √ √ 3 nicht x = 3 −5, sondern x = − 5. 2. Potenzen mit geradem Exponenten sind immer nicht–negative Zahlen. Nur bei ungeraden Exponenten n besitzen b und bn das gleiche Vorzeichen: a) Bei gerader Ordnung 2n (n ∈ IN) gilt daher: Sei x2n = (−x)2n = a. Wenn a > 0, dann existieren immer zwei Lösungen: √ √ x1 = + 2n a oder x2 = − 2n a. 59 8 Potenzen und Wurzeln b) Bei ungerader Ordnung 2n + 1, (n ∈ IN) gilt: Sei x2n+1 = a (n ∈ IN). Die einzige Lösung dieser Gleichung lautet √ √ für a > 0: 2n+1 a = x und für a < 0: − 2n+1 |a| = x. Wurzelgesetze: √ √ √ (W1) n a · b = n a · n b (W2) (W3) √ n a b √ n n a = √ na √ n b (Vgl. P3). (Vgl. P3). √ n n = ( a) = a (Inversion). Mit den Definitionen √ 1 1 1 1 a n = n a, a ≥ 0, bzw. a− n = 1 = √ ,a > 0 n a an können Wurzeln als Exponenten dargestellt und somit die Potenzgesetze (P1)–(P4) angewendet werden. Dies legt eine weitere Ausweitung der Potenzgesetze nahe. 8.4 Potenzen mit rationalen Exponenten Sei a eine positive Basis, und sei n ∈ IN bzw. m ∈ IN\{1}: √ 1 n n 1 (P2) 1 m n √ . a = (an ) m = an· m = a m ; a− m = m an Beispiel 8.4 (Erweitern der Hochzahlen) Sei m x = an =⇒ ⇐⇒ ⇐⇒ =⇒ xn (xn )k xk·n x = = = = am (am )k ak·m m k·m a k·n = a n Der Wert einer Potenz mit rationalem Exponenten bleibt also unverändert, wenn die Hochzahl erweitert oder gekürzt wird! Für Potenzen mit rationalem Exponenten gelten dieselben Rechenregeln wie für Potenzen mit ganzen Exponenten (P1 bis P4). 60 8.5 Das Lösen von Potenzgleichungen Beispiel 8.5 (Rechnen mit rationalen Potenzen) 1. √ √ √ 1 1 1 1 1 1 z · 3 z · 6 z = z 2 · z 3 · z 6 = z 2 + 3 + 6 = z 1 = z. 1 √ 1 1 − 2 + 16 ) 2 (9 = u 9 = 9 u. √ 2 1 = u u · 6u u9 · u6 (√ )3 ( √ ) ( )3 ( )2 5 2 4 5 2 9 2 3. a b · a b = a2 b4 5 · a2 · b9 5 2. √ u· 1 u2 = 2 9 12 6 4 18 = a5 · b 5 · a5 · b 5 6 12 4 18 = a5+5 · b 5 + 5 = a2 · b6 . (√ 8 4. x5 y4 √ 5. 6. 3 · √ ) √ 12 √ x y : 6 5 x4 y3 = √ x2 · y x · y −1 = 3 x8 1 y2 x2 · y · 1 x 12 1 y 12 · 2 2 x3 ( ( )1 x y 1 y2 = √ 1 = x 24 = 1 y 12 1 x2 ·y·x 2 )1 3 1 y2 24 ( 5 x . y2 1 = x2 · y 2 )1 3 5 1 =x6 · y 6 = √ 6 x5 · y. √ √ 1 1 2 3 13 3 √ 91 13 x3 · x2 (x3 ) 2 · (x2 ) 3 x2+3 x6 60 − 13 6 20 = x 60 = x · √ = x31 . = = = x √ 1 1 13 2 2 5 4 x · x2 x4 · x5 x4+5 x 20 8.5 Das Lösen von Potenzgleichungen Beispiel 8.6 (Lösungen von Potenzgleichungen) x2 x2 x2 x3 x3 x3 =5 =0 = −5 =5 =0 = −5 Die Die Die Die Die Die Gleichung Gleichung Gleichung Gleichung Gleichung Gleichung hat hat hat hat hat hat 2 Lösungen: 1 Lösung: keine Lösung: 1 Lösung: 1 Lösung: 1 Lösung: √ √ IL = {+ 5, − 5}. IL = {0}. IL = { Ø. √ } IL = + 3 5 . IL = { {0}. } √ IL = − 3 5 . 8 Obacht: Im letzten Fall wurde, wie vereinbart, unter√dem Wurzelzeichen ein √ nichtnegativer Radikand verwendet! (Nicht x = 3 −5, sondern x = − 3 5.) Die Lösbarkeit einer Gleichung der Form xn = a (n ∈ IN) hängt also vom Vorzeichen von a und davon, ob n gerade oder ungerade ist, ab: Eine Gleichung der Form xn = a hat bei geradem n ∈ IN für √ √ a > 0 : 2 Lösungen, nämlich: + n a, − n a. a = 0 : 1 Lösung, nämlich: 0. a < 0 : keine Lösung. 61 8 Potenzen und Wurzeln Ist n hingegen ungerade, so lautet die Lösung von xn = a: √ n für a ≥ 0 x = +√ a n und für a < 0 x = − |a| ! Eine solche Gleichung hat also stets genau eine Lösung! Beispiel 8.7 (Potenzgleichungen) √ √ 1. x4 = 16 ⇔ x = + 4 16 ∨ x = − 4 16 ⇔ x = +2 ∨ x = −2 =⇒ IL = {−2; 2}. √ √ 2. x3 = −12 ⇔ x = − 3 12 =⇒ IL = {− 3 12}. 4 10 3. x0,4 = 5 ⇔ x 10 = 5 ⇔ x = 5 4 =⇒ IL = {55, 9017}. 4. x−3 = 2 ⇔ x3 = 1 2 ⇔ x= 1 √ 3 2 =⇒ IL = {0, 7937}. Aufgaben zu Abschnitt 8 1. Vereinfachen Sie! −4 a.) (x−2 ·y3 ) ( b.) c.) d.) a2 ·x−1 4a 3b )3 ( : )−3 9b 2a (5ab)−2 · (0, 4ac)−3 ( 2x3 − 5x + 4 + 6x a−5 ·b−7 ·c−3 a9 ·b−3 ·c−1 · a·b−9 ·c3 a3 ·b−2 ·c−7 −1 −2 3·x ·y x4 ·y −1 : 4x −3 ·y 6 4x0 ·y −3 ( −5 )−3 ( −2 3 )−5 8c · 3·a4b−5·c 9a−3 ·b9 ( −2 3 )2 ( −4 )−3 3u ·v 2v : 3u −2 4u3 ·v −2 e.) f.) g.) ) −1 · 1, 7 · x−2 h.) 2. Fassen Sie jeweils zu einem einzigen Term zusammen! a.) 27 · 3−5 b.) c.) e.) 5−1 : 125 ( (−2)3 f.) )−5 ( )−3 ( 5 4 ( )5 1 2 · 0, 8−3 ) · 5−5 i.) · (−2)12 g.) x−7 · x3 d.) 12−6 : 16−3 l.) h.) 2u2m−1 · u2−m · 7u−(m+1) x−4 · y 4 · x−1 · y −4 k.) 43 · an−1 · b · 0, 54 · a3−n · b−3 (a + b)−k · x2k−l · y 1−2n · (a + b)k−2 · x−(k+l) · y 2−n 3. Schreiben Sie den Ausdruck nur mit einem Wurzelzeichen und stets mit rationalem Nenner und ohne Verwendung negativer Exponenten: √ a.) b.) c.) d.) 62 √ 3 4 √ √ 3 x· x √ √ 3 4 c · c2 2· √ 3 x2 · y · e.) f.) g.) √ xy −1 h.) √ √ 3 √ √ √ c c· 3 c· c· 6c √√ √ √ 3 5 15 a · b · a−2 · b : a · b−4 √ k √ n a3k ·bk+1 ·c2(k−1) d2k ek+1 f k−1 y 1−3n xn−1 z 1−2n , (k > 1) , (n > 1) 8.5 Das Lösen von Potenzgleichungen 4. Geben Sie die Lösungsmenge an: a.) x4 = 625 b.) 12x3 − 0, 768 = 0 c.) 103 · x5 = 10−2 d.) 2x3 + 0, 25 = 0 e.) 5x3 − 20 = 7 − 3x3 f.) 1, 2x5 + 0, 00243 = 0, 2 · x5 g.) 10 = (2 − 3t)3 h.) −4 = (4k − 1)3 i.) (1 − 5y)2 = 2 5. Zerlegen Sie Zähler und Nenner in Faktoren und vereinfachen Sie: a.) a6 +a5 a4 +a3 c.) b.) 12b3 ·c2 −18b2 ·c3 5b2 c2 +c2 b2 d.) pn+1 −5pn pn−1 −5pn−2 g 2n −q 2n g n+1 −g·q n e.) f.) cp −cp+2 cp+1 +cp y 2m +14·y m +49 y 2m −49 8 63 9 Das Logarithmische Rechnen 9.1 Der Logarithmus Beispiel 9.1 (Logarithmus) Gesucht sind Lösungen der folgenden Gleichungen: a.) 10x = 100 ⇒ x = 2, da 102 = 100. b.) 7x = 7 ⇒ x = 1, da 71 = 7. c.) 2x = 1 128 ⇒ x = −7, da 2−7 = 128. Für jedes a > 0 mit a ̸= 1 und b > 0 hat die Gleichung ax = b genau eine Lösung. Diese Lösung heißt Logarithmus von b zur Basis a und wird mit x = loga b bezeichnet. Es gilt also: x = loga b ⇔ ax = b. Bemerkung 9.1: Logarithmen unterscheiden sich in der Wahl der Basis. Die häufigsten Basen sind: 1. Basis a = 10: Logarithmen zur Basis 10 heißen dekadische Logarithmen. Wir schreiben statt x = log10 b auch x = lg b, x = lg b ⇔ 10x = b. 9 2. Basis a = e: Logarithmen, die zur Basis die Eulersche Zahl e = 2, 71828 . . . haben, heißen natürliche Logarithmen und finden bei vielen Naturprozessen Verwendung. Wir schreiben statt x = loge b auch x = ln b ⇔ ex = b. 9.2 Rechenregeln für Logarithmen Rechenregeln für Logarithmen hängen eng mit den bekannten Potenzgesetzen zusammen. Daher werden im folgenden die Regeln mit Hilfe der bekannten Potenzgesetze plausibel gemacht: 65 9 Das Logarithmische Rechnen Rechenregeln für Logarithmen: Sei u = ax , v = ay bzw. x = loga u, y = loga v. 1. Aus u · v = ax · ay = ax+y folgt loga (u · v) = x + y = loga u + loga v, d.h. der Logarithmus eines Produktes ist gleich der Summe der Logarithmen der Faktoren: loga (u · v) = loga u + loga v. 2. Der Logarithmus eines Quotienten ist gleich der Differenz der Logarithmen von Dividend und Divisor (Herleitung: Analog), d.h.: loga u v = loga u − loga v. 3. Aus uz = (ax )z = ax·z ergibt sich: loga (uz ) = x · z = z · loga u, d.h. ziehen wir den Logarithmus einer Potenz, so ist dieser gleich dem Produkt aus dem Exponenten der Potenz und dem Logarithmus der Potenzbasis, d. h. : log uz = z · log u. 4. Wegen u = a0 = 1: loga u = loga 1 = 0. Wegen u = a1 = a: loga u = loga a = 1. Einige Spezialfälle: ( ) 1. Wegen Regel(2) und Regel(4) gilt: loga 2. Da √ √ 1 n u = u n ist, folgt: loga ( n u) = 1 n 1 v = loga (1) − loga (v) = − loga (v). · loga u. 3. Da Exponentialfunktion und Logarithmus sich gegenseitig ”aufheben”, gilt: aloga b = b oder 10lg b = b oder eln b = b. 4. Auf dem Taschenrechner finden wir i.d.R. nur den dekadischen und den natürlichen Logarithmus. Um jetzt aber auch den Logarithmus zu einer beliebigen anderen Basis berechnen zu können, bedarf es nicht eines neuen Taschenrechners (TR). Sei a eine Basis, die nicht auf dem TR ist, und b eine Basis die mit dem TR berechnet werden kann: (3) x) ax = blogb (a (R.3) x·log a b = b . Somit lässt also die Potenz zur Basis a in eine solche mit Basis b umwandeln. Für diese gilt: c = ax ⇔ c = bx·logb a ⇔ logb c = x · logb a logb c ⇔ x = log a. b Somit kann also die Lösung der Gleichung c = ax =⇒ x = loga c bestimmt werden, ohne explizit loga c berechnen zu müssen, denn loga c = 66 lg c lg a = ln c ln a = logb c logb a . 9.3 Das Lösen von Exponentialgleichungen Beispiel 9.2 (Anwendung der Formel) In Beispiel 9.2 müsste der Logarithmus zur Basis 2 berechnet werden. Mit obiger Formel gilt: ln 5120 log2 (5120) = lglg5120 2 = ln 2 ≈ 12, 13. Beispiel 9.3 (Rechnen mit Logarithmen) 1. log(u · v · w) = log u + log v + log w. 2. log2 (3ab2 ) = log2 3 + log2 a + log2 b2 = [( 3. log 8a3 ·x 19·by 3 )−3 ] = (−3) · log [( ( 8a3 ·x 19·b·y 3 1 ln 2 · (ln 3 + ln a + 2 · ln b). )] = (−3) · log(8a3 · x) − log(19 · b · y 3 ) ) ( ) = (−3) · 3 (log a − log y) + log(8x) − log(19b) . 4. log3 a + log3 b − log3 c = log3 5. ( a·b c ) = ln( a·b c ) ln 3 . 5 5 · (2 · log u − log v) = (log u2 − log v) 3 3 ( 2) = 35 · log uv [( = log u2 v (√ 3 = log )5 ] 3 u10 v5 ) . 6. m · ln(x + y) − n · (ln x + ln y) = ln(x + y)m − ln(x · y)n = ln ( (x+y)m (x·y)n ) . 9.3 Das Lösen von Exponentialgleichungen Eine Gleichung ax = b mit (a, b > 0) heißt Exponentialgleichung. Durch Logarithmieren geht diese über in lg(ax ) = x lg a = lg b. Für a ̸= 1 (somit lg a ̸= 0) erhalten wir die Lösung der Exponentialgleichung: ax = b, (a, b > 0, a ̸= 1) =⇒ x = lg b lg a = ln b ln a . Beispiel 9.4 (Exponentialgleichungen) 1. 7x = 23 ⇔ ln(7x ) = ln 23 ⇔ x · ln 7 = ln 23 ⇔ x = 2. 3x = 2x+1 ⇔ 3x 2x =2 ⇔ ( )x 3 2 ln 23 ln 7 ≈ 1, 6113. = 2 ⇔ x · lg( 32 ) = lg 2 ⇔ x = ln 2 ln 23 ≈ 1, 7095. 67 9 9 Das Logarithmische Rechnen Natürlich gibt es auch logarithmische Gleichungen. Für diese gelten ähnliche Grundsätze: Beispiel 9.5 (Logarithmische Gleichungen) 2 · lg x − lg(4x − 4) = 0 x2 ⇔ lg 4x−4 = 0 | Logarithmieren x2 0 ⇔ 4x−4 = 10 ⇔ x2 = 4x − 4 2 ⇔ x − 4x + 4 = 0 ⇔ (x − 2)2 = 0 =⇒ x1,2 = 2 Kochrezept: Kommen in einer Gleichung ein oder mehrere Logarithmen vor, so fassen wir diese solange zusammen, bis die Form loga (f (x)) = c vorliegt. Hieraus folgt aber f (x) = ac . Diese Gleichung kann nach x aufgelöst werden und wir erhalten so die gesuchte Lösung. Aufgaben zum Abschnitt 9 1. Berechnen Sie die folgenden Logarithmen: a.) b.) c.) log2 4 lg 100 log2 64 d.) e.) f.) √ g.) lg 1000 h.) log2 √12 i.) log4 11 1 log5 625 log2 0, 25 lg 0, 1 2. Zerlegen Sie in bezug auf irgendeine Basis: ( a.) log x·y z b.) log(a−5 ) ( c.) log d.) log e.) log ( ( 1 √ 3 f.) g.) ) b 6a x2 [( h.) log i.) log k.) log ) √1 u ) ( ) 5·a2 ·x 7b y 2 ( √ ) log 2·uv4 w log ) ] 2 2 a b3 l.) log m.) 2a3 b o.) log a5 x3 p.) log (√ ) ) 1 1 1 ) ((u·v 2 ) 3 √ ( 1 (72a4 ·b) 3 √ 3 9ab (( log 1 (u·v 3 ) 2 log n.) (√ k.) log5 15 l.) log8 √18 m.) logn n x3 ·x 1 3 ) )3 ) 2 2u3 w2 5u2 v 5 ) √ 3xy 4 · z 1 (2a2 b) 3 3. Fassen Sie zu einem einzigen Logarithmus zusammen: − log x − log y e.) 3 · log 3 − 2 · log x − 21 log y b.) log 2 + 2 · log x − 2 · log a f.) log(x − y) − 2 log x c.) 1 2 (log 5 + log a) 1 2 log u + log w − g.) 1 2 h.) log a + n · log(a + x) − d.) 68 ( a.) 2 · log v ) log a − 31 log(a2 − x) 1 n · log(a − x) 9.3 Das Lösen von Exponentialgleichungen 4. Bestimmen Sie den Wert der Unbekannten: a.) 5g = 2 b.) lg(3k − 2) = (−1) c.) 4, 5x = 0, 85 √ d.) lg 6m + 4 = e.) 3 4 log2 5 + log2 u − log2 (1 + u2 ) = 1 f.) lg y − 1 = log5 y g.) log(v + 2) + log v − log 3 = 0 h.) lg l = 3 − i.) 5r+1 = k.) lg l 2 r 2 · 72r log2 (z + 2) · log3 2 = 1 9 69 10 Summen- und Produktzeichen Summen und Produktzeichen werden eingesetzt, um Summen mit vielen Summanden bzw. Produkte, die aus einer großen Anzahl von Faktoren bestehen, einfacher darzustellen. 10.1 Das Summenzeichen Beispiel 10.1 (Summenzeichen) Summe der ersten 1000 natürlichen Zahlen 1 + 2 + 3 + ... + 1000. Wir schreiben kürzer: 1 + 2 + 3 + ... + 1000 = 1000 ∑ i. i=1 1000 ∑ i bedeutet, dass alle Zahlen von 1 bis 1000 aufzuaddieren sind. i=1 Bemerkung 10.1: Bei obiger Summe ist jede aufaddierte Zahl von i abhängig. Das Summenzei∑ chen kann immer dann sinnvoll eingesetzt werden, wenn jeder Summand von i abhängt. Es seien m, n ganze Zahlen mit m ≤ n. Für beliebige reelle Zahlen ai , i = m, m + 1, ..., n setzen wir n ∑ 10 ai := am + am+1 + ... + an i=m (Sprich: Summe der ai von i gleich m bis n). Dabei heißt i Index, m untere Summationsgrenze, ∑ n obere Summationsgrenze. heißt Summenzeichen. 71 10 Summen- und Produktzeichen Für das Rechnen mit Summen gelten die folgenden Regeln: Rechenregeln für Summen: (ai , bi ∈ IR, i = m, m + 1, ..., n, m, n ∈ ZZ) 1. Summe aus konstanten Summanden: n ∑ i=m a=a + a +{z. . . + a} = (n − m + 1) · a für beliebiges a ∈ IR. | n−m+1 2. Ausklammern eines konstanten Faktors: n ∑ i=m c · ai = c · am + c · am+1 + . . . + c · an = c · (am + am+1 + . . . + an ) = c · für beliebiges c ∈ IR. n ∑ ai i=m 3. Trennung zweier Summen: n ∑ (ai ± bi ) = (am ± bm ) + (am+1 ± bm+1 ) + . . . + (an ± bn ) i=m = (am + am+1 + . . . + an ) ± (bm + bm+1 + . . . + bn ) = n ∑ i=m ai ± n ∑ bi . i=m 4. Indexverschiebung: n ∑ ai = i=m n+k ∑ ai−k für beliebiges k ∈ ZZ. i=m+k Bemerkung 10.2: Der Summationsindex kann beliebig bezeichnet werden, z.B. mit i, j, k, l, r: n ∑ r=m ar = n ∑ i=m ai = n ∑ l=m n ∑ al = aj = j=m n ∑ ak k=m Beispiel 10.2 (Rechenregeln) 1. 5 ∑ 1 = 1 + 1 + 1 + 1 = 4 · 1 = (5 − 2 + 1) · 1. i=2 2. 5 ∑ 2k = 2 · (2 + 3 + 4 + 5) = 2 · k=2 3. 3 ∑ 3 ∑ 5 ∑ 3 ∑ 3 ∑ j+ k = 1 + 2 + 3 = (3 − 2) + (4 − 2) + (5 − 2) = j2. (Regel 3) (k − 2). (Regel 4) j=1 5 ∑ k=3 (k − 2)2 = (3 − 2)2 + (4 − 2)2 + (5 − 2)2 = 12 + 22 + 32 = k=3 72 (Regel 2) j=1 k=1 5. k. k=2 (j + j 2 ) = (1 + 2 + 3) + (12 + 22 + 32 ) = j=1 4. 5 ∑ (Regel 1) 3 ∑ k=1 k2 . 10.1 Das Summenzeichen 6. 3 ( ∑ ) (l − 1) + (l + 1)2 = (Regel 4) l=1 = ((1 − 1) + (1 + 1)2 ) + ((2 − 1) + (2 + 1)2 ) + ((3 − 2) + (3 + 1)2 ) = ((5 − 4) + (4 − 2)2 ) + ((6 − 4) + (5 − 2)2 ) + ((7 − 4) + (6 − 2)2 ) = 6 ( ∑ ) (l − 4) + (l − 2)2 . l=4 Für bestimmte Summen lassen sich Summenformeln angeben. Es gilt: n ∑ n(n + 1) . 2 k=1 n ∑ n(n + 1)(2n + 1) k2 = . 6 k=1 k= Beispiel 10.3 (Summenformeln) 4·5 = 10. 2 j=1 20 ∑ 20 · 21 · 41 2. j 2 = 12 + 22 + . . . + 202 = = 2870. 6 j=1 1. 3. 4 ∑ j =1+2+3+4= 5 ∑ 3 ∑ k2 − k=1 k = (12 + 22 + 32 + 42 + 52 ) − (1 + 2 + 3) k=1 5 · 6 · 11 3 · 4 − 6 2 = 55 − 6 = = 49. 4. 5. 1000 ∑ k=500 10 ∑ k= (l − 1000 ∑ k− k=1 4)2 499 ∑ k= k=1 1000 · 1001 499 · 500 − = 375750. 2 2 = (4 − 4)2 + (5 − 4)2 + (6 − 4)2 + (7 − 4)2 l=4 +(8 − 4)2 + (9 − 4)2 + (10 − 4)2 = 02 + 12 + 22 + 32 + 42 + 52 + 62 = = 6 ∑ l=0 6 ∑ 10 l2 l2 l=1 6 · 7 · 13 6 = 91. = Obacht: 73 10 Summen- und Produktzeichen Beachten Sie bei Anwendung einer der Summenformeln immer die Summationsgrenzen. Diese lautet für die obigen Formeln immer Eins. Um aber auch von einer anderen Zahl an addieren zu können, muss wie in Beispiel 10.3.4 vorgegangen werden. Gesucht ist die Summe aller Zahlen von 500 bis 1000, berechnet wird die Summe aller Zahlen von 1 bis 1000 abzüglich derjenige Summe der Zahlen von 1 bis 499. 10.2 Doppelsummen Haben wir Summen mit vielen Summanden, so sind diese häufig sowohl von einem Index i als auch einem Index j abhängig. Wir verwenden dann doppelt indizierte Summanden aij und sogenannte Doppelsummen und summieren über beide Indizes. Beispiel 10.4 (Doppelsummen) Jeweils eine Ferienwohnung für 2, 3, 4, 5 und 6 Personen wird von Mai bis August vermietet. Es werden damit die folgenden Erträge erzielt: Monat Mai Juni Juli August i 1 2 3 4 2 200 400 600 800 3 300 600 900 1200 Personen 4 5 400 500 800 1000 1200 1500 1600 2000 6 600 1200 1800 2400 Welcher Gesamtbetrag wird aus diesen Wohnungen für die Monate Mai bis August erzielt? Um den Gesamtbetrag zu berechnen, gehen wir wie folgt vor: Wir summieren die einzelnen Spalten auf und ermittelt so die Mieteinnahmen für Mai bis August für jede einzelne Ferienwohnung. Dann werden wir die Teilbeträge aufsummieren. Ein solches Vorgehen lässt sich mathematisch mit Hilfe einer Doppelsumme beschreiben. Die Miete für eine Ferienwohnung hängt einerseits vom Monat ab, andererseits von der Belegungsgröße. Ordnen wir jedem Monat die nebenstehende Zahl i zu, so ergibt sich: Miete im Monat i für mit j Personen belegte Wohnung = 100 · i · j. Damit lässt sich die Gesamtmiete berechnen durch die folgende Doppelsumme: 4 ∑ 6 ∑ (100 · i · j). i=1 j=2 74 10.2 Doppelsummen Es ist 4 ∑ 6 ∑ 100 · i · j = 100 · i=1 j=2 4 ∑ 6 ∑ (i · j) i=1 j=2 = 100 · 4 ( ∑ ( i· i=1 = 100 · 20 · ( = 2000 · 4 ∑ j=1 4·5 2 )) 6·7 −1 2 i ) = 20000. Für das Rechnen mit Doppelsummen gelten die folgenden Rechenregeln: Rechenregeln für Doppelsummen: (aij ∈ IR, i = m1 , ..., n1 , j = m2 , ..., n2 , m1 , n1 , m2 , n2 ∈ ZZ) 1. Vertauschen der Summenzeichen: n1 ∑ n2 ∑ aij = i=m1 j=m2 n2 ∑ n1 ∑ aij j=m2 i=m1 2. Doppelsumme über konstante Summanden: n1 ∑ n2 ∑ i=m1 j=m2 a= n2 ∑ (a + a + . . . + a) = (n1 − m1 + 1) · (a + a + . . . + a) i=m2 | {z } n1 −m1 +1 | = (n2 − m2 + 1)(n1 − m1 + 1) · a für beliebiges a ∈ IR. {z n2 −m2 +1 } 3. Ausklammern eines Faktors: n1 ∑ n2 ∑ i=m1 j=m2 c · aij = c · am1 m2 + c · am1 m2 +1 + . . . + c · am1 n2 + . . . + c · an1 m2 + . . . + c · an1 n2 = c · n1 ∑ n2 ∑ i=m1 j=m2 4. Trennung von Doppelsummen: n1 ∑ n2 ∑ i=m1 j=m2 (aij ± bij ) = n1 ∑ n2 ∑ i=m1 j=m2 aij ± 10 aij für beliebiges c ∈ IR. n1 ∑ n2 ∑ bij . i=m1 j=m2 5. Indexverschiebung: n1 ∑ n2 ∑ i=m1 j=m2 aij = n∑ 1 −k n∑ 2 −l i=m1 −k j=m2 −l a(i+k)(j+l) für beliebige k, l ∈ ZZ. 75 10 Summen- und Produktzeichen Beispiel 10.5 (Rechenregeln für Doppelsummen) 1. 3 ∑ 2 ∑ (ij) i=1 j=1 = 1·1+1·2+1·3+1·2+2·2+3·2 (Regel 1) = 1·1+2·1+3·1+2·1+2·2+2·3 = 2 ∑ 3 ∑ (ij) = 18. j=1 i=1 2. 4 ∑ 3 ∑ 1 = (4 − 2 + 1)(3 − 1 + 1) · 1 = 3 · 3 · 1 = 9 i=2 j=1 3. 4 ∑ 3 ∑ (2kl2 ) = 2 · k=2 l=1 4. 4 ∑ 5 ∑ 5 7 ∑ ∑ (kl2 ) = 2 · ( 4·5 2 − 1) · k=2 l=1 (il + l2 ) = i=1 l=2 5. 4 ∑ 3 ∑ 4 ∑ 5 ∑ (il) + i=1 l=2 4 ∑ 5 ∑ 3 ∑ (Regel 2) l2 = 2 · 9 · 14 = 252 (Regel 3) l=1 l2 (Regel 4) i=1 l=2 = 10 · 14 + (4 + 1 − 1) · (55 − 1) = 140 + 216 = 356. (i − 2)(k + 1) = i=3 k=2 3 6 ∑ ∑ i=1 k=1 (i · (k + 2)) = 198 (Regel 5) 10.3 Das Produktzeichen Beispiel 10.6 (Produktzeichen) Jede ungerade natürliche Zahl lässt sich schreiben als n = 2i − 1 mit einem i ∈ IN. Für das Produkt der ersten 100 ungeraden Zahlen können wir kürzer schreiben: 1 · 3 · 5 · 7 · 9 · ... · 199 = 100 ∏ (2i − 1). i=1 Allgemein gilt: Es seien m, n ganze Zahlen mit m ≤ n und ai , i = m, m + 1, ..., n beliebige vom Index i abhängige reelle Zahlen. Wir definieren dann n ∏ ai := am · am+1 · ... · an i=m (Sprich: Produkt der ai von i gleich m bis n). Π heißt Produktzeichen. 76 10.4 Die Fakultät Für das Rechnen mit Produkten gelten die folgenden Rechenregeln: Rechenregeln: (ai , bi ∈ IR, i = m, m + 1, ..., n, m, n ∈ ZZ) 1. n ∏ i=m 2. n ∏ a=a a . . . · a} = an−m+1 für beliebiges a ∈ IR. | · a · {z n−m+1 (c · ai ) = c · am · c · am+1 · . . . · c · an i=m = c| · c ·{z. . . · c} n−m+1 3. n ∏ n ∏ i=m (ai · bi ) = i=m 4. n ∏ i=m n ∏ n ∏ i=m (ai ) i=m n+k ∏ ai = ai = cn−m+1 n ∏ ai für beliebiges c ∈ IR. (bi ). i=m ai−k für beliebiges k ∈ ZZ (Indexverschiebung). i=m+k Beispiel 10.7 (Rechenregeln für Produktzeichen) 1. 6 ∏ 3 = 3 · 3 · 3 · 3 · 3 = 35 = 36−2+1 = 243. i=2 2. 4 ∏ (2j) = (2 · 1) · (2 · 2) · (2 · 3) · (2 · 4) = 24−1+1 j=1 3. 3 ∏ i=1 4. 7 ∏ k=3 (2i2 ) = 3 ∏ i=1 (2i · i) = 3 ∏ (2i) · i=1 3 ∏ i=1 i = 23 ( 3 ∏ i=1 4 ∏ j=1 j = 24 · (1 · 2 · 3 · 4) = 384. i)2 = 23 · 62 = 288. (k − 2) = (3 − 2) · (4 − 2) · (5 − 2) · (6 − 2) · (7 − 2) = 1·2·3·4·5 = 5 ∏ 10 k k=1 = 120. 10.4 Die Fakultät Dem Produkt der ersten n natürlichen Zahlen kommt in der Mathematik eine besondere Bedeutung zu. Daher führen wir ein spezielles Symbol ein: 77 10 Summen- und Produktzeichen Es sei n ∈ IN. Wir definieren n ∏ n! := i und 0! := 1 i=1 (Sprich: n bzw. 0 Fakultät) und nennen n! die n-te Fakultät oder Fakultät von n für n ∈ IN ∪ {0}. Beispiel 10.8 (Fakultät) 4 ∏ 1. 4! = i = 24. i=1 38 ∏ 2. 38! = i=1 35 ∏ 35! i = j 1 · 2 · ... · 35 · 36 · 37 · 38 = 36 · 37 · 38. 1 · 2 · ... · 35 j=1 Im folgenden sollen verschiedene Anwendungen für Fakultäten angegeben werden: Beispiel 10.9 (Kombinatorik) Wieviele Möglichkeiten gibt es, die Buchstaben A, B, C anzuordnen? Aufschreiben aller möglichen Anordnungen ergibt: ABC, ACB, BAC, BCA, CAB, CBA. Dies sind 6 = 3 · 2 · 1 = 3! Möglichkeiten. Allgemein gilt: Es gibt n! Möglichkeiten, n eindeutig unterscheidbare Dinge anzuordnen. Eine weitere Anwendung von Fakultäten in der Kombinatorik sind Binomialkoeffizienten. Es seien k, n ∈ IN ∪ {0} und k ≤ n. Der durch ( ) n k := n! k! (n − k)! (Sprich: n über k) definierte Ausdruck heißt Binomialkoeffizient. Beispiel 10.10 (Binomialkoeffizient) 1. 2. 78 (4) 2 = 4! 2!2! = 1·2·3·4 1·2·1·2 4 = 7! 4!3! = 1·2·3·4·5·6·7 1·2·3·4·1·2·3 (7) = 6. = 5·6·7 1·2·3 = 35. 10.4 Die Fakultät Fakultäten und Binomialkoeffizienten haben die folgenden Eigenschaften: Es seien k, n ∈ IN ∪ {0}. 1. (n + 1)! = (n + 1) · n!. 2. 3. ( n) k ( n) k = + ( n ) n−k ( n ) k+1 ∀ k ≤ n. = (n+1) ∀ k ≤ n − 1. k+1 Eine einfache Hilfestellung zur Berechnung von Binomialkoeffizienten liefert das Pascalsche Dreieck, welche Eigenschaft 3. ausnutzt. Abbildung 10.1: Pascalsches Dreieck. Jede Reihe enthält die Binomialkoeffizienten erhalten wir durch einfache Additionen. ( n) k für k = 0, 1, ..., n und die Reihe (n+1) k Binomialkoeffizienten können verwendet werden, um Ausdrücke der Form (a + b)n für n ∈ IN kurz darzustellen. Die 1. Binomische Formel besagt: 10 (a + b)2 = a2 + 2ab + b2 . Wir sehen leicht: ( ) 2 (a + b) = 2 0 ( ) 2 a b + 1 2 0 ( ) 2 a b + 2 1 1 0 2 a b = 2 ∑ k=0 ( ) 2 k a2−k bk (mit a0 = 1 und b0 = 1). 79 10 Summen- und Produktzeichen Für (a + b)3 erhalten wir (a + b)3 = (a + b)(a + b)(a + b) = (a2 + 2ab + b2 )(a + b) 3 2 3 = a + 3a2 b ( + 3ab + b( ( ) ) ) ( ) 3 3 3 2 3 3 3 ∗ 2 = a + a b+ ab + b 0 1 2 3 ( ) = = ( ) ( ) ( ) 3 3 0 3 2 1 3 1 2 3 0 3 a b + a b + a b + a b 0 1 2 3 3 ∑ ( ) 3 k k=0 a3−k bk . ∗ Im Pascalschen Dreieck lesen wir für n = 3 die Zahlen 1, 3, 3, 1 ab. Somit ist 1 = ( ) ( ) ( ) 3 = 31 , 3 = 32 , 1 = 33 . (3) 0 , Allgemein gilt: n (a + b) = n ∑ ( ) k=0 n n−k k a b k ∀ a, b ∈ IR, n ∈ IN (Binomischer Lehrsatz) Bemerkung 10.3: Der Beweis des binomischen Lehrsatzes ist eine Ihrer ersten Übungsaufgaben. Aufgaben zu Abschnitt 10 1. Schreiben Sie mit Hilfe des Summenzeichens: a.) 2 + 4 + 6 + 8 + 10 + 12 + 14 + 16 + 18 + 20 1 1 1 1 1 1 1 1 1 + + + + + + + + 4 5 6 7 8 9 10 11 12 c.) 9 + 36 + 81 + 144 + 225 + 324 b.) d.) 1 + 3 + 7 + 15 + 31 + 63 + 127 + 255 + 511 + 1023 2. Bestimmen Sie jeweils die oberen und unteren Summationsgrenzen k und l, so dass gilt: a.) 10 ∑ i=1 80 ai = l ∑ i=k ai−7 b.) 5 ∑ i=2 bi = l ∑ i=k bi+2 10.4 Die Fakultät 3. Berechnen Sie die folgenden Summen: a.) b.) c.) 12 ( ) ∑ i i=1 10 ∑ 2 (j − 1) g.) k2 h.) j=1 10 ∑ ) 20 ( ∑ j+1 f.) j=1 5 ( ∑ j=1 19 ( ∑ j=7 k=5 d.) e.) 8 ∑ ((k + 4)(k − 4)) k=4 20 ∑ 21 ∑ i=2 i=1 (i + 5) − l l=1 ) j j+1 18 ( ) ∑ 1 ) 4j−3 − 2j + 1 − 8 ( ∑ ) 4k − k 2 + 2 − i.) (i − 5) j − k=4 20 (√ ∑ l+l k.) l=2 19 ( ∑ 1+ i=1 16 ∑ 22i i=4 5 ( ∑ ) 2l − (l + 3)2 + 1 l=1 ) (√ ) 37 √ ∑ l−l −2 k=19 22 ∑ )2 √ i+1+i −2· (k − 17)3 + (m − 2) m=4 4. Schreiben Sie die folgenden Summen mit Hilfe einer Doppelsumme: a.) 2 + 4 + 6 + 3 + 6 + 9 + 4 + 8 + 12 + 5 + 10 + 15 b.) 25 + 36 + 49 + 64 + 81 + 100 + 100 + 144 + 196 + 256 + 324 + 400 5. Berechnen Sie die folgenden Doppelsummen: a.) 3 ∑ 4 ∑ (6j + 3ij) 4 ∑ 5 ∑ b.) i=1 j=1 (j + i)2 i=1 j=1 6. Schreiben Sie die folgenden Produkte mit Hilfe des Produktzeichens: a.) 4 · 6 · 8 · 10 · 12 b.) 1 · 9 · 25 · 49 · 81 · 121 · 169 · 225 c.) (−1) · 1 2 ( ) · − 13 · 1 4 ( · − 15 ) 7. Berechnen Sie die folgenden Ausdrücke: a.) 11 ( ∏ j=3 1− 1 j−1 ) 100 ∏ b.) j=1 j+1 j 60 ∏ c.) ((k + 50)(k − 50)) k=40 d.) 5 ∏ (−2)k k=1 10 8. Berechnen Sie die folgenden Ausdrücke: a.) (10) 2 b.) (15) 4 + (15) 5 c.) 7! (10) 8 d.) 8! 2! 10! 4! · · · 3! 1! 7! 9! 9. Berechnen Sie (a + b)4 und (a + b)5 . Verwenden Sie dabei das Pascalsche Dreieck. 10. Berechnen Sie die Zeilen des Pascalschen Dreiecks für n = 8 und n = 9. 81 11 Funktionen In diesem Kapitel gehen wir zunächst auf den Funktionsbegriff selbst und auf die Veranschaulichung von Funktionen ein. Danach werden grundlegende reelle Funktionen (elementare Funktionen), die eigentlich von der Schule her bekannt sein sollten, besprochen. Die letzten beiden Abschnitte beschäftigen sich mit einigen Aspekten der Kurvendiskussion. Neben der Nullstellenberechnung und einigen Überlegungen zur Monotonie stehen dabei der Begriff der Ableitung sowie die zugehörigen Rechenregeln im Mittelpunkt. Wir verzichten an dieser Stelle auf eine ausführliche Kurvendiskussion. 11.1 Grundbegriffe In unzähligen praktischen Situationen hängen die Daten einer ökonomischen Größe y in eindeutiger Weise von den Daten einer anderen Größe x ab. Beispiel 11.1 (Funktionen) a) Die Einkommenssteuer y hängt (unter fixierten Verhältnissen wie Steuerklasse, Kinderzahl etc.) in eindeutiger Weise vom Einkommen x ab. Mögliche Werte für x : x ≥ 0. b) Die Produktionskosten y hängen eindeutig von der produzierten Menge x ab. Mögliche Werte für x : 0 ≤ x ≤ g, wobei g Kapazitätsgrenze für die zu produzierende Menge ist. Allgemein können wir sagen, dass jedem Wert x aus einem gewissen Bereich von Werten eindeutig ein Wert y zugeordnet ist. Dies führt zum Funktionsbegriff: Definition 11.1 Wenn einer jeden reellen Zahl x aus einem Bereich ID ⊂ IR eindeutig eine reelle Zahl y zugeordnet ist, so sagen wir, y ist eine Funktion von x und schreiben y = f (x). 83 11 11 Funktionen Bemerkung 11.1: 1. Schreibweise: f : ID −→ IR, y = f (x). 2. Bezeichnungen: ID : Definitionsbereich, x : Argument, Urbild, y : Funktionswert, Bild. Der Bereich der entstehenden y-Werte heißt Wertebereich! 3. Mit Hilfe der Zuordnungsvorschrift ersehen wir auch den (mathematisch größtmöglichen) Definitionsbereich. Die Funktion f (x) ist nämlich nur für alle diejenigen x definiert, für die dieser Ausdruck mathematisch sinnvoll ist. Beispiel 11.2 (Definitionsbereiche) 1. f (x) = x2 − 1 −→ für alle reellen Zahlen sinnvoll, daher ID = IR. 1 2. f (x) = x−1 −→ für x = 1 wird der Nenner Null, daher ID = IR \ {1}. √ 4 3. f (x) = x2 − 1 −→ das Argument der Wurzel muss positiv sein, daher −→ ID = {x ∈ IR |x| ≥ 1}. Ökonomisch sinnvolle Definitionsbereiche sind in der Praxis i.a. kleiner als mathematisch mögliche! Beispiel 11.3 (Pareto-Funktion) Eine Annahme über die Einkommensverteilung kann durch die Pareto-Funktion f˜(x) = (α − 1) · cα−1 · x−α getroffen werden. Diese Funktion ist zwar mathematisch sinnvoll für alle x ∈ IR \ {0}, ökonomisch jedoch nur für positive Einkommen x mit x ≥ c und α > 1. f˜(x) c x Abbildung 11.1: Pareto-Funktion: (α − 1) · cα−1 · x−α 84 11.2 Graphische Darstellung von Funktionen Ökonomische Interpretation: f˜(x) bezeichnet die absolute Anzahl der Einkommensempfänger mit einem Mindesteinkommen von x DM. Je größer das Einkommen, desto geringer ist auch die Anzahl derer, die es erhalten. Ein gewisses Einkommen c wird in einer Volkswirtschaft nicht unterschritten (z.B. 610 DM), so dass alle mindestens diesen Betrag verdienen. 11.2 Graphische Darstellung von Funktionen Um eine Funktion f (x) zu zeichnen, bestimmen wir zunächst für einige konkrete x-Werte den zugehörigen Funktionswert f (x). Die so errechneten Zahlenpaare (x, f (x)) stellen wir übersichtlich mit Hilfe einer Wertetabelle dar. Solche berechneten Zahlenpaare können wir uns aber auch mit Hilfe eines rechtwinkligen Koordinatensystems als Punkte veranschaulichen: 4 2. Quadrant (−2, 5; 3) Ordinatenachse, y-Achse 1. Quadrant 3 (1; 2) 2 1 Abszissenachse, x-Achse −3 −2 3. Quadrant −1 1 2 3 −1 4 5 4. Quadrant (3; −1) Abbildung 11.2: Koordinatensystem mit Bezeichnung und Darstellung einiger Zahlenpaare. Beispiel 11.4 • Funktionsvorschrift • Wertetabelle berechnen f (x) = x2 −1 2 11 +1 x 0 1 −1 2 −2 f (x) 1 2 1 1 5 2 5 2 1 2 5 8 − 12 5 8 85 11 Funktionen f (x) 2 • Übertragen der Zahlenpaare als Punkte ins Koordinatensystem 1 −2 −1 1 2 x Bemerkung 11.2: 1. Beim Verbinden der Punkte ist darauf zu achten, dass jedem x eindeutig ein y=f(x) zugeordnet ist. Nur dann handelt es sich um eine Funktion! Anschaulich bedeutet dies, dass eine Senkrechte auf der Abszisse den Graph der Funktion nur einmal schneiden kann! 2. Ist eine Funktion erst einmal im Koordinatensystem veranschaulicht, so können wir sehr leicht zu beliebigen Argumenten x den zugehörigen Funktionswert ermitteln. 11.3 Elementare Funktionen und ihre Graphen 11.3.1 Polynome oder ganz-rationale Funktionen Die einfachsten und zugleich auch wichtigsten Funktionen sind die Polynome: Definition 11.2 Eine Funktion der Form f (x) = a0 + a1 x + a2 x2 + ... + an−1 xn−1 + an xn heißt ganz-rationale Funktion oder Polynom. Die reellen Zahlen a0 , a1 , ..., an heißen Koef f izienten des Polynoms. Der Exponent der höchsten vorkommenden Potenz von x heißt Grad des Polynoms, an wird auch Leitkoeffizient genannt. Beispiel 11.5 (Ganz-rationale Funktionen) 1. f (x) = 10, a0 = 10, Grad n = 0. 2. f (x) = 2x2 − x + 1, a0 = 1, a1 = −1, a2 = 2, Grad n = 2. 3. f (x) = k · x2m+1 + x − 1, a0 = −1, a1 = 1, a2 = . . . = a2m = 0, a2m+1 = k, Grad n = 2m + 1. 86 11.3 Elementare Funktionen und ihre Graphen Einige Anmerkungen zu den Graphen ganz-rationaler Funktionen: 1. Für Grad n = 0 liegt mit f (x) = a0 ein konstantes Polynom vor: jedes reelle x hat ein und denselben Funktionswert a0 ∈ IR. Der zugehörige Graph ist also eine Parallele zur Abszisse. 2. Durch f (x) = a1 x + a0 (a1 ̸= 0) ist eine lineare Funktion gegeben. Diese besitzt den Grad n = 1. Der zugehörige Graph ist eine Gerade, bei der a0 den Ordinatenabschnitt und a1 die Steigung kennzeichnet! Im Falle a0 = 0 und a1 = 1 wird durch f (x) = x die identische Abbildung von IR nach IR beschrieben. f (x) f (x) y2 a0 f (x) = a0 = const ∆y a0 y1 x x1 Abbildung 11.3: Darstellung einer konstanten und einer x2 ∆x linearen x Funktion. Die funktionale Vorschrift einer linearen Funktion ist durch zwei Punkte (x1 , y1 ), (x2 , y2 ) eindeutig bestimmt. In diesem Fall gilt: (1) y1 = a1 x1 + a0 (2) y2 = a1 x2 + a0 Durch Differenzbildung (1)-(2) erhalten wir: y1 − y2 = a1 x1 + a0 − (a1 x2 + a0 ) = a1 (x1 − x2 ) Damit kann aber a1 berechnet werden als y1 − y2 y2 − y1 (3) a1 = = x1 − x2 x2 − x1 d.h. die Steigung a1 ergibt sich als Quotient aus absolutem Anstieg der Funktionswerte ∆y = y2 − y1 in Bezug zur Differenz der Argumente ∆x = x2 − x1 . Zur Berechnung von a0 setzen wir (3) in (1) ein und erhalten: a0 = y1 − a1 x1 = y1 − y2 − y1 · x1 . x2 − x1 3. Die quadratische Funktion ist gekennzeichnet durch die Form f (x) = a2 x2 +a1 x+a0 (a2 ̸= 0). Der Graph ist hier bekanntlich eine Parabel, die für a2 > 0 nach oben und für a2 < 0 nach unten geöffnet ist. Beispiel 11.6 (Quadratische Funktionen) 87 11 11 Funktionen f (x) f (x) 1 −1 3 x 1 f2 1 f1 −3 −1 −1 3 x 1 −1 Abbildung 11.4: Darstellung quadratischer Funktionen f1 (x) f2 (x) = − 21 x2 = x2 − x − 1 und + 2. 4. Mit f (x) = a3 x3 + a2 x2 + a1 x + a0 (a3 ̸= 0) liegt ein Polynom dritten Grades (kubisches Polynom) vor. Für a3 > 0 kommt der Graph bei wachsendem x ∈ IR aus dem 3. Quadranten eines Koordinatensystems, macht evtl. einen Schlenker und verschwindet im ersten Quadranten. Für a3 < 0 verläuft der Graph analog aus dem zweiten in den vierten Quadranten. Beispiel 11.7 (Kubische Funktionen) f (x) f (x) 5 5 f1 1 −1 −1 −5 1 1 x −1 −1 −5 x 1 f2 Abbildung 11.5: Darstellung kubischer Funktionen f1 (x) = x3 und f2 (x) = −2x3 + x + 1. 5. Der Graph eines Polynoms mit geradem Grad ist stets parabelförmig! Der Graph von Polynomen ungeraden Grades verläuft bei positivem Leitkoeffizienten aus dem dritten in den ersten Quadranten. Um ganz-rationale Funktionen überhaupt zeichnen zu können, müssen wir die Funktionswerte berechnen. Dazu gibt es ein einfaches Schema, das im folgenden vorgestellt werden soll: 88 11.3 Elementare Funktionen und ihre Graphen Beispiel 11.8 (Berechnung von Funktionswerten von Polynomen) f (x) = x6 − 2x5 + 3x4 − x3 − 3x2 + 5 Gefordert sei, f (2) zu berechnen! Weg 1: Da 26 = 64, 25 = 32, 24 = 16, 23 = 8 und 22 = 4 gilt: f (2) = 64 − 2 · 32 + 3 · 16 − 8 − 3 · 4 + 5 = 33. Dieser Weg ist umständlich, da er das Speichern von Zwischenergebnissen im Taschenrechner erfordert. Weg 2: Das Polynom lässt sich durch schrittweises Ausklammern von x umwandeln in: f (x) = x6 − 2x5 + 3x4 − x3 − 3x2 + 5 4 − 2x3 + 3x2 − x − 3) · x2 + 5 = (x ( 3 ) = [{( (x − 2x2 + 3x) − 1) · x} − 3 · x]2 + 5 = x2 − 2x + 3 · x − 1 · x − 3 · x2 + 5 = [{((x − 2) · x + 3) · x − 1} · x − 3] · x2 + 5 Um nun f (2) zu berechnen, müssen wir folgendes in den Taschenrechner eingeben: 2 − 2 = × 2 + 3 = × 2 − 1 = × 2 − 3 = × 4 + 5 = 33 Das zugehörige Schema heißt Horner-Schema. Dazu ordnen wir die Koeffizienten wie folgt an: 1 x=2 −2 3 −1 −3 0 5 Koeffizienten des Polynoms mit a1 = 0 abschreiben 1 Das weitere Vorgehen wird aus dem nächsten Bild deutlich. Die schrägen Pfeile bedeuten immer “Multiplikation mit dem Argument x” (hier x = 2), die senkrechten Pfeile “Addition mit dem darüberstehenden Koeffizienten”: 1 x=2 + ·2 1 −2 3 −1 −3 2 0 6 10 0 + ·2 3 + ·2 5 + ·2 7 + ·2 0 5 14 28 14 + ·2 11 + 33 = f (2) 89 11 Funktionen 11.3.2 Gebrochen-rationale Funktionen Definition 11.3 Den Quotienten zweier Polynome nennen wir eine gebrochen-rationale Funktion, d.h. ∑ n R(x) ai x i f (x) = = ∑mi=0 k Q(x) k=0 bk x (ai , bk ∈ IR, i = 0, . . . , n, k = 0, . . . , m). Bemerkung 11.3: 1. Ist Q(x) eine Konstante ungleich Null, so erhalten wir wiederum Polynome. 2. Der Definitionsbereich ID einer gebrochen-rationalen Funktion besteht aus der Menge der reellen Zahlen, mit Ausnahme derjenigen Zahlen, für die der Nenner Null ist. 3. Die Graphen gebrochen-rationaler Funktionen können verschiedenartigste Eigenschaften haben. So kann beispielsweise ein Graph aus zwei Ästen bestehen, die nicht zusammenhängen. Im folgenden einige Beispiele aus der vielfältigen “Welt der gebrochen-rationalen Funktionen”: 90 11.3 Elementare Funktionen und ihre Graphen Beispiel 11.9 (Gebrochen-rationale Funktionen) f (x) 3 f (x) 2 f2 1 −2 f1 −1 1 f1 1 3 x 2 −3 −2 −1 1 2 3 x −1 −2 Abbildung 11.6: Darstellung gebrochen-rationaler Funktionen f1 (x) = 1 x und f2 (x) = x2 1+x2 . 11.3.3 Weitere elementare Funktionen a.) Wurzelfunktionen f (x) 2 √ x √ 3 x √ 4 x 1 (1, 1) −1 1 √ 3 x 2 3 x −1 Definition 11.4 Eine Funktion heißt Wurzel√ funktion,wenn diese der Form f (x) = n x genügt. Der Definitionsbereich ID einer Wurzelfunktion mit geradem Wurzelexponenten ist ID = IR+ ∪ {0}, während für Wurzelfunktionen mit ungeradem Exponenten ID = IR gilt. Eigenschaften der Wurzelfunktionen: √ n Alle Wurzelfunktionen x gehen durch den √ n Punkt (1;1), denn 1 = 1 ∀ n. Abbildung 11.7: Wurzelfunktionen. 91 11 11 Funktionen b.) Exponentialfunktionen Definition 11.5 Es sei a > 0 und a ̸= 1. Eine Funktion der Form f (x) = ax heißt eine Exponentialfunktion. Der Definitionsbereich einer Exponentialfunktion ist ID = IR. e−x Eigenschaften der Exponentialfunktionen: f (x) 3 ex 1.) Die Funktion f (x) = ax kann leicht in eine Exponentialfunktion zur Basis e umgewandelt werden: x ax = eln a = ex·ln a . 2x 2 1.1x 1 −2 2.) Alle Exponentialfunktionen gehen durch den Punkt (0;1), da a0 = 1 ∀ a gilt. −1 1 2 Abbildung 11.8: Exponentialfunktionen. x 3.) Eine Exponentialfunktion nimmt nur positive Werte an und zwar jeden Wert von IR+ genau einmal. 4.) Ist a > 1 und lassen wir die Argumente stark ansteigen, so strebt der Ausdruck ax ins Unendliche. Ist jedoch a < 1, so nimmt ax bei zunehmendem Argument ab, wird aber nie negativ! 5.) Mit der Exponentialfunktion wird der Potenzbegriff implizit auf reelle Zahlen erweitert. Die Potenzgesetze P1 bis P4 sind aber auch mit dieser Erweiterung ohne Einschränkung gültig. 6.) Die Exponentialfunktion wird benötigt, um natürliche Wachstumsvorgänge (z.B. Bakterienkulturen) zu beschreiben. Diese genügen i.d.R. nämlich nicht dem linearen Wachstum! c.) Logarithmische Funktionen Definition 11.6 Es sei a > 0 und a ̸= 1. Eine Funktion der Form f (x) = loga x heißt eine Logarithmusfunktion. Der Definitionsbereich einer Logarithmusfunktion ist ID = IR+ . 92 11.3 Elementare Funktionen und ihre Graphen Eigenschaften der Logarithmusfunktionen: f (x) 2 1.) Gemäß Kapitel 9.2 gilt log1.5 x loga x = ln x 1 2.) Das Rechnen mit Logarithmen wurde bereits ausführlich in Kapitel 9.2 behandelt. log x 1 2 3 ln x log x = . ln a log a 3.) Die Logarithmusfunktion ist die Umkehrfunktion zur Exponentialfunktion. Wir erhalten diese somit auch, wenn wir die Exponentialfunktion an der Winkelhalbierenden spiegeln würden. Somit fallen Wertebereich der Exponentialfunktion und Definitionsbereich des Logarithmus zusammen. x −1 −2 Abbildung 11.9: Logarithmusfunktionen. d.) Trigonometrische Funktionen Es gibt folgende trigonometrischen Funktionen: 1.) f (x) = sin(x) (Sinus), ID = IR. 2.) f (x) = cos(x) (Cosinus), ID = IR. ( sin(x) cos(x) (Tangens), ID = IR\{x | x = π · k + 4.) f (x) = cot(x) = cos(x) sin(x) (Cotangens), ID = IR\{x | x = k · π, k ∈ ZZ}. 1 2 , k ∈ ZZ}. f (x) 1 f (x) 1 sin(x) π 2 −1 ) 3.) f (x) = tan(x) = π cos(x) 3π 2 2π x π 2 π 3π 2 2π −1 Abbildung 11.10: Trigonometrische Funktionen. 93 x 11 11 Funktionen Bemerkung 11.4: 1.) Es gilt sin2 (x) + cos2 (x) = 1 ∀x ∈ IR. 2.) Eine kleine Wertetabelle: 0◦ 30◦ 45◦ 60◦ 90◦ sin(x) 0 cos(x) 1 √ 2 2 √ 2 2 1 2 √ 3 2 √ 3 2 1 1 2 0 11.4 Eigenschaften von Funktionen 11.4.1 Nullstellen Definition 11.7 Ein Argumentwert x0 heißt Nullstelle einer Funktion f (x), wenn f (x0 ) = 0. Um Nullstellen einer Funktion f (x) zu bestimmen, muss die Gleichung f (x) = 0 nach x aufgelöst werden. Je nach Art der Funktion führt dies zu verschiedenen Problemstellungen: Nullstellen linearer Funktionen f (x) = m · x + b = 0 ⇐⇒ x = − b , m m ̸= 0 Obacht: Die Forderung m ̸= 0 ist keine wesentliche Einschränkung. Wäre dies nämlich der Fall, degeneriert die lineare Funktion f (x) = m · x + b zu einer konstanten Funktion f (x) = 0 · x + b = b. Eine konstante Funktion hat aber entweder keine oder falls b = 0 unendlich viele Nullstellen! Nullstellen quadratischer Funktionen Die Funktionsvorschrift lautet: f (x) = a2 x2 + a1 x + a0 , a2 ̸= 0. Daher finden wir die Nullstellen aus der Gleichung: a2 x2 + a1 x + a0 = 0. Diese hat nicht immer eine reelle Lösung, somit sind Nullstellen nicht zwingend vorhanden. Die Bestimmung von Nullstellen gemischtquadratischer Gleichungen wurde ausführlich in Kapitel 7.3 behandelt. 94 11.4 Eigenschaften von Funktionen Nullstellen von ganz-rationalen Funktionen Bei Polynomen höheren Grades gelingt die elementare Nullstellenbestimmung nur in Ausnahmefällen. Trotzdem gibt es einige Verfahren, die es unter bestimmten Bedingungen erlauben, die Nullstellen zu berechnen. Diese sind: 1. Polynomdivision Anhand eines Beispieles lässt sich die Polynomdivision am besten erklären: Beispiel 11.10 (Polynomdivision (1)) −6x + 2x2 − 20 Berechnen Sie : . x−5 Schritt 1: Zunächst ordnen wir die Glieder von Dividend und Divisor nach fallenden Potenzen, d.h. (2x2 − 6x − 20) : (x − 5) Schritt 2: Jetzt dividieren wir das erste Glied des Dividenden durch das erste Glied des Divisors, hier 2x2 : x und multiplizieren mit diesem Ergebnis den gesamten Divisor: (x − 5) · 2x = 2x2 − 10x Schritt 3: Dieses Ergebnis wird dann vom Dividenden subtrahiert. Wir wählen dazu die aus der herkömlichen Division bekannte Schreibweise: (2x2 − 6x − 20) : (x − 5) = 2x −(2x2 − 10x) 4x − 20 Für den verbleibenden Rest beginnen wir wieder bei (2.) und erhalten 4x : x = 4 und somit (2x2 − 6x − 20) : (x − 5) = 2x + 4 −(2x2 − 10x) 4x − 20 −(4x − 20) 0 Somit gilt: −6x + 2x2 − 20 = 2x + 4. x−5 Die Polynomdivision geht immer dann restlos auf, wenn der Divisor Linearfaktor einer Nullstelle des Polynoms ist. Somit müssen wir zunächst eine Nullstelle des Polynoms erraten. Dies erfolgt sinnvollerweise durch Ausprobieren aller ganzzahligen Teiler des konstanten Gliedes (mit entspr. Vorzeichenvariation). Dieses Verfahren aus Raten einer Nullstelle und anschließendem Dividieren lässt sich wie folgt zur Nullstellenbestimmung einsetzen: Beispiel 11.11 (Polynomdivision (2)) Sei f (x) = x3 − 2x2 − x + 2. Es gilt f (1) = 0, also ist x1 = 1 eine Nullstelle der Funktion. Aus x1 = 1 folgt x1 − 1 = 0, weswegen wir das Polynom durch (x − 1) 95 11 11 Funktionen teilen: (x3 − 2x2 − x + 2) : (x − 1) = x2 − x − 2 −(x3 − x2 ) −x2 − x −(−x2 + x) −2x + 2 −(−2x + 2) 0 Somit gilt also: (x − 1)(x2 − x − 2) = x3 − 2x2 − x + 2. Für die Nullstellenberechnung erfolgt jetzt eine Fallunterscheidung: (x − 1) = 0 ⇔ x1 = 1 2. Fall: x2 − x − 2 = 0 1. Fall: ⇔ x2 = −1 ∨ x3 = 2. x2 − x − 2 = 0 ist eine gemischtquadratische Gleichung, die mit Hilfe der Methoden aus Kapitel 7.3 gelöst werden kann. Fazit: Die Nullstellen von f (x) lauten: x1 = 1, x2 = −1 und x3 = 2. Es gilt daher: (x3 − 2x2 − x + 2) = (x − 1) · (x + 1) · (x − 2) 2. Horner-Schema (siehe S. 89) −2 1 x=1 + ·1 1 −1 + ·1 −1 −2 + ·1 −2 + 1 −1 −2 0 = f (1) 2 ⇒ (1x +(−1)x +(−2))·(x − 1) = x3 − 2x2 − x + 2 Wir erkennen, dass das Argument x = 1 eine Nullstelle des Polynoms ist. Außerdem wird deutlich, dass die letzte Reihe des Schemas den Koeffizienten des entstehenden (dividierten) Polynoms entspricht. Somit gibt es also zwei Möglichkeiten, die Faktorzerlegung eines Polynoms durchzuführen. Nullstellen gebrochen-rationaler Funktionen 96 11.4 Eigenschaften von Funktionen Eine gebrochen-rationale Funktion f (x) hat die Gestalt f (x) = g(x) , ID = {x ∈ IR| h(x) ̸= 0}, h(x) wobei g(x) und h(x) Polynome sind. Dann gilt aber: g(x) = 0 | · h(x) h(x) ⇔ g(x) = 0. f (x) = 0 ⇔ Fazit: Die Nullstellen einer gebrochen-rationalen Funktion sind diejenigen Nullstellen des Zählerpolynoms, für die das Nennerpolynom nicht gleichzeitig Null wird, d.h. alle Nullstellen des Zählers, für die f (x) definiert ist. Beispiel 11.12 (Nullstellen gebrochen-rationaler Funktionen (1)) f (x) = x3 − 2x2 − x + 2 x2 − 1 Der Definitionsbereich ergibt sich aus den Nullstellen des Nenners. Wegen: x2 − 1 = 0 ⇔ x1 = 1, x2 = −1 folgt: ID = IR\{−1; 1}. Die Nullstellen von f (x) erhalten wir mit f (x) = 0 ⇐⇒ x3 − 2x2 − x + 2 = 0 ⇐⇒ (x − 1)(x + 1)(x − 2) = 0. Da x1 = 1 und x2 = −1 nicht im Definitionsbereich enthalten sind, lautet die einzige Nullstelle von f (x) : x = 2. Beispiel 11.13 (Nullstellen gebrochen-rationaler Funktionen (2)) f (x) = 4(x − 3)(x + 2)(x + 1) x(x − 2) 11 Der Definitionsbereich lautet: ID = IR \ {0; 2}. Die Nullstellen des Zählers sind: x1 = 3, x2 = −2, x3 = −1. Da f (x) an allen diesen Stellen definiert ist, sind diese Nullstellen gleichzeitig die der Funktion f (x). 97 11 Funktionen Nullstellen weiterer Funktionen Nullstellen von Wurzel-, Exponential- und Logarithmusfunktion lassen sich in der Regel ebenfalls nicht explizit berechnen. Es gibt jedoch Fälle, in denen wir Ergebnisse erhalten, weil wir die speziellen Eigenschaften der Funktionen ausnutzen können. Dazu einige Beispiele: Beispiel 11.14 (Nullstellen logarithmischer Funktionen (1)) f (x) = ln(x − 1) Die Nullstelle ergibt sich aus: f (x) = 0 ⇐⇒ ln(x − 1) = 0 | exp(...) ⇐⇒ x−1 = e0 | ⇐⇒ x = 2. Beispiel 11.15 (Nullstellen von Exponentialfunktionen) f (x) = 3 · e−x − e3x f (x) = 0 ⇐⇒ 3 · e−x = e3x | ln(...) ⇐⇒ ln 3 − x = 3x ⇐⇒ x = ln43 . Beispiel 11.16 (Nullstellen von Wurzelfunktionen) √ f (x) = 4 4 − x2 Hier gilt : f (x) = 0 ⇐⇒ 4 − x2 = 0 ⇐⇒ x1,2 = ±2. Beispiel 11.17 (Nullstellen logarithmischer Funktionen (2)) f (x) = ln((x + 1) · x) Aus f (x) = 0 folgt: ln ((x + 1) · x) = ⇐⇒ ⇐⇒ ⇐⇒ ( x2 +x = 1 2 = x+ x1,2 )2 = ± f (x) hat somit die Nullstellen x1 = 98 √ 0 | exp(...). 1 | 1+ 5 4 √ 5−1 2 − 1 2 1 4 = √ ± 5−1 . 2 und x2 = √ − 5−1 . 2 + ( )2 1 2 11.4 Eigenschaften von Funktionen Beispiel 11.18 (Nullstellen trigonometrischer Funktionen) Die Nullstellen der periodischen Funktionen sin(x) und cos(x) sind ganzzahlige Vielfache von π bzw. von ungeraden, ganzzahligen Vielfachen von π2 . Vergleichen Sie dazu mit Abbildung 11.10 auf S. 93. • sin(k · π) = 0 • cos ( 2k+1 2 π ∀ k ∈ ZZ, ) ∀ k ∈ ZZ. =0 Bemerkung 11.5: Das Lösen von Exponential- und logarithmischen Gleichungen wurde auch im Kapitel 9.3 behandelt. 11.4.2 Beschränktheit und Monotonie Der Vollständigkeit wegen werden im folgenden die Begriffe Beschränktheit und Monotonie definiert. Definition 11.8 Eine Funktion f (x) heißt nach unten beschränkt, falls es eine Zahl m gibt, so dass f (x) ≥ m ist für alle x des Definitionsbereiches von f (x). m heißt eine untere Schranke. f (x) heißt nach oben beschränkt, falls es eine Zahl M gibt mit f (x) ≤ M für alle x ∈ ID. M heißt eine obere Schranke. Eine Funktion, die sowohl nach unten als auch nach oben beschränkt ist, heißt beschränkt. Beispiel 11.19 (Beschränktheit) f (x) 3 f (x) 8 7 6 5 4 3 2 1 −3 −2 −1 M =3 2 f1 1 m=1 1 2 −2 x −1 −1 f2 1 2 x 11 −2 Abbildung 11.11: Beispiel für eine nach unten f1 (x) = ex + 1 und für eine nach oben f2 (x) = −x2 + 3 beschränkte Funktion. 99 11 Funktionen f (x) 2 M = 1.5 1 m = 0.5 −2 −1 1 2 x Abbildung 11.12: Beispiel für eine beschränkte Funktion f (x) = 1 2 + e−x . 2 Definition 11.9 Eine Funktion f (x) heißt in einem Intervall I ihres Definitionsbereiches ID monoton wachsend, wenn für beliebige x1 , x2 ∈ I aus x1 < x2 auch f (x1 ) ≤ f (x2 ) folgt. Die Funktion heißt streng monoton wachsend, wenn aus x1 < x2 auch f (x1 ) < f (x2 ) folgt. Völlig analog ist der Begriff monoton fallend definiert: Definition 11.10 Eine Funktion f (x) heißt in I monoton fallend bzw. streng monoton fallend, wenn aus x1 < x2 stets folgt f (x1 ) ≥ f (x2 ) bzw. f (x1 ) > f (x2 ). Beispiel 11.20 (Monotonie) f (x) f (x) 4 4 3 3 f1 −1 f2 2 2 1 1 1 2 3 x −3 −2 −1 1 2 x Abbildung 11.13: Beispiel für streng monoton fallende f1 (x) = −x + 3 und streng monoton wachsende f2 (x) = ex Funktion. Es ist auch rechnerisch möglich, Monotonie zu zeigen. So gilt für die Funktion f (x) = −x + 3 : Wenn x1 < x2 ⇒ −x1 > −x2 ⇒ −x1 + 3 > −x2 + 3 und somit 100 11.5 Differentialrechnung f (x1 ) > f (x2 ), d.h. die Funktion erfüllt die obige Definition. Auf die andere Funktion lässt sich der ”Beweis” ebenfalls übertragen: Wegen x1 < x2 lässt sich x2 auch schreiben als x2 = x1 + c (c > 0). Dann gilt aber: ex2 = ex1 +c = ex1 · ec > ex1 , da ec > 1 ∀ c > 0. Damit ist f (x) = ex eine monoton wachsende Funktion. 11.5 Differentialrechnung In diesem Abschnitt wird der Begriff der Ableitung eingeführt. Dabei beschränken wir uns auf eine geometrische Interpretation der Ableitung und führen grundlegende Ableitungsregeln ein. Die thematisch eng zugehörigen Begriffe Grenzwert einer Funktion“ und ” Stetigkeit“ werden hier nicht erläutert – diese sollten jedoch aus der Schule bekannt sein. ” 11.5.1 Der Begriff und die Bedeutung der Ableitung Betrachten wir zunächst ein einführendes Beispiel aus dem Bereich der Geometrie: Beispiel 11.21 (Berechnung einer Tangente / linearen Approximation) Zu einer gegebenen Funktion f ist eine Gerade gesucht, die diese Funktion in einer kleinen Umgebung eines Punktes P gut approximiert: y t3 Wir erkennen, dass die Gerade t3 für diesen Zweck eher weniger, die Gerade t2 schon eher und die Gerade t1 sehr gut geeignet ist. Offensichtlich ist eine Bedingung für eine Get2 rade t, die zur linearen Approximation eiy0 P ner beliebigen Funktion f in einem Punkt (x0 , y0 ) dienen soll, dass t(x0 ) = f (x0 ) ist, P1 y1 d.h. Gerade und Funktion sollten in x0 dent1 selben Funktionswert aufweisen. Da die allx x1 x0 gemeine Geradengleichung t(x) := a1 x + a0 Abbildung 11.14: Verschiedene Geraden lautet (vgl. S. 87, Pkt. 2), folgt: f t1 , t2 , t3 zur linearen Approximation einer Funktion f im Punkt P . t(x0 ) = f (x0 ) ⇔ a1 x0 + a0 = f (x0 ) ⇔ a0 = f (x0 ) − a1 x0 (11.1) 101 11 11 Funktionen Somit haben wir den Ordinatenabschnitt a0 bestimmt, uns fehlt also noch die Bestimmung eines Wertes für die Steigung a1 . Für deren Bestimmung nutzen wir aus, dass t1 deshalb eine bessere Approximation als t2 darstellt, weil t1 in P dieselbe Steigung/Richtung wie f aufweist. Betrachten wir zunächst die Steigung von t2 , die – wie wir auf S. 87 gesehen haben – aufgrund der Kenntnis von (x0 , y0 ) und (x1 , y1 ) bestimmt werden kann: (1) t2 (x1 ) = ã1 x1 + ã0 = y1 (2) t2 (x0 ) = ã1 x0 + ã0 = y0 Durch Differenzbildung (1)-(2) folgt: ã1 x1 + ã0 − (a1 x0 + ã0 ) = y1 − y0 ⇔ ã1 (x1 − x0 ) = y1 − y0 y1 − y0 f (x1 ) − f (x0 ) ⇔ ã1 = = x1 − x0 x1 − x0 Die Ursache dafür, dass die Steigung ã1 nur unzureichend berechnet wird, ist, dass die Punkte (x0 , y0 ) bzw. (x1 , y1 ) zu weit voneinander entfernt sind. Ließe man x1 näher an x0 heranrücken“, näherte sich auch der Punkt y1 dem Punkt y0 auf der Kurve an und ” die Steigung von t2 gleiche sich immer mehr der von t1 an (dies lässt sich mit einem Geodreieck leicht nachvollziehen). Mathematisch formuliert ergibt sich die Steigung einer guten“ linearen Approximation als: ” f (x) − f (x0 ) a1 := lim . x→x0 x − x0 Dabei bezeichnet limx→x0 (·) den Grenzwert des Quotienten in dem Fall, dass sich x an x0 (sowohl rechts- als auch linksseitig) annähert. Eine Voraussetzung für die Existenz dieses Grenzwertes ist, dass für x → x0 auch f (x) gegen f (x0 ) strebt, d.h. f muss in x0 stetig“ ” sein, d.h. f darf beispielsweise in x0 keine Sprungstelle oder einen Pol aufweisen.1 Den Gedanken des Beispiels fassen wir jetzt allgemein: Eine gute lineare Approximation einer Funktion um einen Punkt P heißt Tangente. Dies ist eine Gerade, die in P sowohl denselben Funktionswert als auch dieselbe Steigung wie f aufweist, d.h. die Tangente berührt die Funktion in P . Eine Sekante (im Bild z.B. t2 ) hingegen kann in P zwar auch denselben Funktionswert aufweisen, jedoch führt die von f verschiedene Steigung in ihrem Fall dazu, dass sich ein weiterer Punkt P1 finden lässt, in dem diese f wiederum schneidet. Der Quotient (der im Beispiel zur Berechnung der Steigung ã1 der Sekante t2 dient) f (x) − f (x0 ) y − y0 ∆y = =: x − x0 x − x0 ∆x 1 Zum Begriff der Stetigkeit sei hier nur angemerkt, dass eine Funktion dann stetig ist, wenn diese sich zeichnen lässt, ohne dass der Stift abgesetzt werden muss. Dabei gilt die folgende Regel: Jede Funktion f , die in x0 differenzierbar ist, ist in x0 auch stetig. Aber: Nicht jede in x0 stetige Funktion ist in x0 differenzierbar. 102 11.5 Differentialrechnung heißt Differenzenquotient. Um die Steigung der Funktion f zu ermitteln, lassen wir P1 gegen P0 wandern, d.h. x strebt gegen x0 , so dass die Differenz beider Werte x − x0 := ∆x gegen Null strebt. Die Tangentensteigung erhält man also als Grenzwert der Sekantensteigung für ∆x → 0. Der Grenzwert des Differenzenquotienten lim x→x0 f (x) − f (x0 ) x − x0 bezeichnet geometrisch die Steigung der Tangente an die Funktionskurve f an der Stelle x0 . Diese Steigung heißt (erste) Ableitung von f an der Stelle x0 .2 Wir schreiben: f ′ (x0 ) = lim x→x0 f (x) − f (x0 ) f (∆x + x0 ) − f (x0 ) f (∆x) = lim = lim . ∆x→0 ∆x→0 ∆x x − x0 ∆x Eine Funktion, für die der Grenzwert lim∆x→0 f (∆x) ∆x existiert, heißt im Punkt x0 differenzierbar. Wenn f in x0 also differenzierbar ist, so ergibt sich eine gute lineare Approximation mit Hilfe der Tangentengleichung. Wegen Gleichung (11.1) und a1 = f ′ (x0 ) erhalten wir: t(x) = f ′ (x0 ) ·x + f (x0 ) − f ′ (x0 ) ·x0 = f (x0 ) + f ′ (x0 )(x − x0 ). | {z } a1 | {z } | {z a0 a1 } 11.5.2 Die Berechnung der Ableitung Es wäre mühsam, die Ableitung jedesmal als Grenzwert des Differenzenquotienten zu berechnen, daher stellen wir nur einige wichtige Ableitungen vor. In den vorherigen Abschnitten haben wir einige elementare Funktionen vorgestellt (Potenzfunktionen, Polynome, Exponentialfunktionen, ...) und gesehen, dass man diese auch beliebig miteinander verknüpfen kann. Daher werden wir zunächst die Ableitungen der elementaren Funktionen betrachten und in einem zweiten Schritt Regeln aufstellen, die bei verknüpften Funktionen / zusammengesetzten Funktionen zu betrachten sind. 2 Diese Ableitung muss aber nicht immer existieren. 103 11 11 Funktionen Obacht: Der Schwerpunkt unserer Betrachtungen liegt zwar auf der praktischen Berechnung von Ableitungen. Dies ist aber letztlich (fast) nur für die Klausur relevant, da das formale Differenzieren heute von jedem PC mit entsprechender Software durchgeführt werden kann. Wichtiger ist daher das Verständnis dessen, was durch die Ableitung ausgedrückt werden soll. Gerade in der BWL/VWL – auch wenn ein entsprechendes Beispiel hier fehlt – sollten die grundlegenden Begriffe beherrscht und angewendet werden können!3 Ableitungen der elementaren Funktionen 1.) Konstante Funktionen: Sei f : IR → IR mit f (x) = c. Dann gilt f ′ (x0 ) = lim x→x0 f (x) − f (x0 ) c−c = lim = 0. x→x0 x − x0 x − x0 Die Ableitung einer Konstanten ist Null ! Bemerkung 11.6: Dieses Ergebnis ist einsichtig, da der Graph von f eine Parallele zur x-Achse darstellt, die keine Steigung aufweist. 2.) Potenzfunktionen: Unter diesem Punkt wollen wir Funktionen der Form f : IR → IR mit f (x) = xn (n ∈ ZZ) betrachten. Beispiel 11.22 Sei n = 2, d.h. f : IR → IR mit f (x) = x2 . Für den Grenzwert des Differentialquotienten erhalten wir: f ′ (x) = lim x→x0 x2 − x20 f (x) − f (x0 ) = lim x→x0 x − x0 x − x0 = = (x − x0 )(x + x0 ) x − x0 lim x + x0 lim x→x0 x→x0 = 2 · x0 . Man kann dieses Ergebnis auch verallgemeinern: Die Ableitung für f (x) = xn lautet: f ′ (x) = n · xn−1 . Beispiel 11.23 1. Sei f : IR → IR mit f (x) = x5 . Dann lautet f ′ (x) = 5 · x4 . 2. Sei f : IR \ {0} → IR mit f (x) = x12 = x−2 . Dann lautet f ′ (x) = (−2) · x−2−1 = (−2) · x−3 = − x23 . Für einen geeignet gewählten Definitionsbereich lässt sich diese Regel auch auf negative Exponenten anwenden. 3 Für eine ausführliche Diskussion dieser Zusammenhänge siehe Tietze(). 104 11.5 Differentialrechnung 3.) Wurzelfunktionen: √ √ 1 Sei f : IR → IR mit f (x) = n x. In Abschnitt 8.3 haben wir gezeigt, dass n x = x n ist. Verallgemeinern wir die obige Regel auch auf diese Fall, ergibt sich: √ 1 1 1 Die Ableitung für f (x) = n x = x n lautet: f ′ (x) = n1 · x n −1 = √ n n−1 . x √ Beispiel 11.24 Sei n = 3, d.h. f : IR → IR mit f (x) = 3 x. Dann ist wegen √ 1 3 x = x3 : 1 2 1 1 1 1 f ′ (x) = · x 3 −1 = · x− 3 = · √ , x ̸= 0. 3 3 3 3 x2 Das Beispiel zeigt, dass die obige Regel auch in diesem Fall angewendet werden kann. Wir folgern daher, dass diese für beliebige Exponenten n Gültigkeit besitzt. 4.) Exponentialfunktionen: Sei f : IR → IR+ mit f (x) = ex . Dann kann man zeigen, dass f ′ (x) = ex unverändert erhalten bleibt. Die Ableitung von f (x) = ex lautet: f ′ (x) = ex 5.) Logarithmusfunktionen: Auch hier verzichten wir auf eine Herleitung: Wenn f : IR+ → IR mit f (x) = ln x ist, lautet f ′ (x) = x1 . Alle anderen Logarithmen sind mittels der entsprechenden Rechenregeln auf diesen natürlichen Logarithmus zurückzuführen (vgl. Kap. 9). Die Ableitung der Funktion f (x) = ln x lautet: f ′ (x) = 1 x Die obigen Ergebnisse können wir in der folgenden Tabelle zusammenfassen. Zusätzlich ergänzen wir die Ableitungen der trigonometrischen Funktionen. Funktion f (x) f f f f f f f : IR → IR, : IR → IR, : IR → IR+ , : IR+ → IR, : IR → IR, : IR → IR, : IR → IR, f (x) = c f (x) = xn f (x) = ex f (x) = ln x f (x) = sin(x) f (x) = cos(x) f (x) = tan(x) Ableitung f ′ (x) f ′ (x) = 0 f ′ (x) = n · xn−1 f ′ (x) = ex f ′ (x) = x1 f ′ (x) = cos(x) f ′ (x) = − sin(x) f ′ (x) = cos12 (x) = 1 + tan2 (x) 11 Weitere Ableitungsregeln Bis jetzt ist es uns möglich die Ableitung einiger spezieller elementarer Funktionen zu bilden. Dies ist im allgemeinen jedoch nicht ausreichend, um die Ableitungen beliebiger Funktionen zu bestimmen. Solche lassen sich i.d.R. als Verknüpfungen elementarer 105 11 Funktionen Funktionen darstellen, d.h. als Summe, Differenz, Produkt, Quotient oder Verkettung elementarer Funktionen. Beispiel 11.25 (Verkettete Funktionen/Kompositionen) Zur Wiederholung wollen wir kurz den Begriff der verketteten Funktion erläutern: 1.) h : IR → IR, h(x) = sin(x2 + 2). 2.) h : IR → IR+ , h(x) = e (x−3) 2 . Sei im ersten Beispiel f (x) = sin(x) und g(x) = x2 + 2, so lässt sich h darstellen als: h(x) = f (g(x)), d.h. das Argument der Funktion f ist die Funktion g(x). Im zweiten Beispiel gilt wegen f (x) = ex und g(x) = (x−3) ebenfalls h(x) = f (g(x)). Diese Wahl ist 2 x ˜ 2 nicht zwingend: so würde auch f (x) = e und g̃(x) = x − 3 die Gleichung h(x) = f (g(x)) erfüllen. Eine formale Definition einer verketteten Funktion oder Komposition wird in der Vorlesung Mathematik II erfolgen. Neben den verketteten Funktionen gibt es aber auch andere Möglichkeiten Funktionen zu verknüpfen. Nachfolgend geben wir daher bekannte Ableitungsregeln an, die sich ebenfalls mit Hilfe des Differenzenquotienten beweisen ließen. Bezeichnen im folgenden f und g zwei beliebige, differenzierbare Funktionen. Dann gelten die folgenden Differentiationsregeln, die wir ohne Beweis hier angeben: 1. Faktorregel: Für beliebiges c ∈ IR gilt: (c · f (x))′ = c · f ′ (x) 2. Summenregel: (f (x) + g(x))′ = f ′ (x) + g ′ (x) 3. Produktregel: (f (x) · g(x))′ = f ′ (x) · g(x) + f (x) · g ′ (x) ( 4. Quotientenregel: 5. Kettenregel: f (x) g(x) )′ = f ′ (x) · g(x) − f (x) · g ′ (x) g(x)2 f (g(x))′ = f ′ (g(x)) · g ′ (x) Bemerkung 11.7: Der Beweis dieser Regeln erfolgt auch mit Hilfe des Grenzwertes des Differenzenquotienten. Zum Abschluß dieses Abschnittes finden Sie zahlreiche Beispiele zu den obigen Regeln: Beispiel 11.26 (Faktorregel) 1.) f (x) = −13 · x3 , 106 f ′ (x) = −13 · (3 · x2 ) = −39 · x2 . 11.5 Differentialrechnung 2.) g(x) = 3 · ex , g ′ (x) = 3ex . ∗ 3.) h(x) = ln x4 , h′ (x) = (ln x4 )′ = (4 · ln x)′ = x4 . (∗ vgl. S. 66) ∗ f ′ (x) = (log2 (x))′ = 4.) f (x) = log2 (x), ( ln x ln 2 )′ = 1 ln 2 · x1 . (∗ vgl. S. 66) Beispiel 11.27 (Summenregel) 1.) h(x) = 5x2 + ex , 2.) g(x) = 10 · h′ (x) = 5 · (2 · x) + ex = 10x + ex . √ 5 x + 12 ln x2 , 1 g ′ (x) = 10 · (x 5 )′ + (ln(x))′ = 2 · x− 5 + 4 = 2 √ 5 4 x 1 x + x1 . 3.) f (x) = x3 + 4x2 − 71 x + 15, f ′ (x) = 3 · x2 + 4 · 2x − 1 7 · x0 = 3x2 + 8x − 71 . Beispiel 11.28 (Produktregel) 1.) h(x) = x5 · ex , h′ (x) = (x5 )′ · ex + x5 · (ex )′ = 5 · x4 · ex + x5 · ex = x4 · ex · (5 + x). 2.) g(x) = 5x2 · ln x, g ′ (x) = (5x2 )′ · ln x + 5x2 · (ln x)′ = 5 · 2x · ln x + 5x2 · 1 x = 10x · ln x + 5x = 5x(2 ln x + 1) 3.) f (x) = √ x · (x2 − x + 1), )′ √ √ ( f ′ (x) = ( x)′ · (x2 − x + 1) + x · (x2 − x + 1) √ 1 = 21 · x− 2 · (x2 − x + 1) + x · (2x − 1) √ √ = 12 · xx )(x2 − x + 1) + x · (2x − 1) ) √ (1 2 = x · 2x (x − x + 1) + 2x − 1 ) √ (x 1 1 x · 2 − 2 + 2x + 2x − 1 = √ = x 2 · (5x + 1 x − 3). 107 11 11 Funktionen 4.) l(z) = x · z 2 · ez , l′ (z) = (x · z 2 )′ · ez + (xz 2 )(ez )′ = 2xz · ez + xz 2 · ez = ez · xz(2 + z). Hierbei ist zu beachten, dass nicht nach x sondern nach z abzuleiten ist! 5.) f (t) = 3t2 · ln t · et = (3t2 · ln t)′ · et + 3t2 · ln t · (et )′ = [(3t2 )′ · ln t + 3t2 · (ln t)′ ] · et + 3t2 · ln t · et = [6t · ln t + 3t2 · 1t ] · et + 3t2 · ln t · et = 3t · et · [2 ln t + 1 + t · ln t] = 3t · et · [1 + ln(t)(2 + t)]. Beispiel 11.29 (Quotientenregel) 1.) f (x) = x2 +5x−6 x+2 , 2.) h(x) = tan x = f ′ (x) = sin(x) cos(x) , (x2 +5x−6)′ ·(x+2)−(x2 +5x−6)·(x+2)′ (x+2)2 = (2x+5)·(x+2)−(x2 +5x−6) (x+2)2 = 2x2 +9x+10−x2 −5x+6 (x+2)2 h′ (x) = = x2 +4x+16 . (x+2)2 [sin(x)]′ ·cos(x)−sin(x)·[cos(x)]′ cos2 (x) = = = cos2 (x)−[− sin2 (x)] cos2 (x) sin2 (x)+cos2 (x) cos2 (x) 1 . cos2 (x) Die Ableitung des Tangens ergibt sich also mit Hilfe der bekannten Beziehung sin(x) . Dabei nutzen wir aus, dass für alle x ∈ IR sin2 (x) + cos2 (x) = 1 tan(x) = cos(x) ist. 3.) g(x) = ln(x2 ) x , g ′ (x) = (ln(x2 ))′ ·x−ln(x2 )·(x)′ x2 = = = 4.) u(z) = 108 az 2 −1 , bz 2 +1 a, b, ∈ IR, u′ (z) = (2·ln x)′ ·x−2·ln(x)·1 x2 2· x1 ·x−2 ln(x) x2 1−ln x 2 · x2 . (az 2 −1)′ (bz 2 +1)−(az 2 −1)(bz 2 +1)′ (bz 2 +1)2 = 2az·(bz 2 +1)−(az 2 −1)·2bz (bz 2 +1)2 = 2z·(abz 2 +a−abz 2 +b) (bz 2 +1)2 = 2z(a+b) . (bz 2 +1)2 11.5 Differentialrechnung 5.) f (x) = b2 , ax2 +bx+c a, b, c ∈ IR, (ax2 + bx + c) · (b2 )′ − (ax2 + bx + c)′ · b2 (ax2 + bx + c)2 (2ax + b)b2 = − . (ax2 + bx + c)2 f ′ (x) = 6.) v(z) = ln z−z ez , v ′ (z) = 7.) g(x) = cot(x) = cos(x) sin(x) , (ln z−z)′ ·ez −(ln z−z)·(ez )′ (ez )2 g ′ (x) = ( ) cos(x) ′ sin(x) = ( z1 −1)·ez −(ln z−z)·ez (ez )2 = 1 −1−ln z+z z ez ( = = 1 tan(x) − ( ( )′ = ) 2 1 cos(x) sin(x) 2 cos(x) ) . (1)′ ·tan(x)−1·(tan(x))′ tan2 (x) = − sin21(x) . Beispiel 11.30 (Kettenregel) 1.) h(x) = sin(x2 + 2). Zunächst verdeutlichen wir uns die Verkettung. Hier gilt mit f (x) = sin(x) und g(x) = x2 +2, dass h(x) = f (g(x)). Dann ist aber f ′ (x) = cos(x) und g ′ (x) = 2x und somit: h′ (x) = f ′ (g(x)) · g ′ (x) = cos(x2 + 2) · 2x. 2.) h(x) = e x−3 2 . Hier gilt mit f (x) = ex und g(x) = und g ′ (x) = 21 folgt: h′ (x) = f ′ (g(x)) · g ′ (x) = e x−3 2 x−3 2 , dass h(x) = f (g(x)). Wegen f ′ (x) = ex · 12 . 3.) h(x) = (sin(x))5 . Hier lautet f (x) = x5 und g(x) = sin(x), so dass h(x) = f (g(x)). Mit f ′ (x) = 5 · x4 und g ′ (x) = cos(x) gilt: h′ (x) = f ′ (g(x)) · g ′ (x) = 5 · (sin(x))4 · cos(x) = 5 sin4 (x) · cos(x). Im folgenden verzichten wir auf die Angabe der Verkettung und bestimmen die Ableitung jeweils direkt: 4.) g(s) = √ s2 − 1, [ 1 g ′ (s) = (s2 − 1) 2 ]′ [ ] · (s2 − 1)− 2 · [(s2 − 1)]′ = 1 2 = √1 2· s2 −1 1 · 2s = √ s . s2 −1 109 11 11 Funktionen ( 5.) h(x) = x2 1+x )3 h′ (x) = 3 , ( x2 1+x )2 ( · x2 1+x )′ ( = 3 ( = 3 x2 1+x x2 1+x )2 )2 4 x = 3 (1+x) 2 · (x2 )′ ·(1+x)−x2 ·(1+x)′ (1+x)2 · 2x(1+x)−x2 (1+x)2 2x+2x2 −x2 (1+x)2 5 (x+2) = 3 x(1+x) 4 . 6.) f (z) = (ln(z 2 + 1))3 , f ′ (z) = 3 · (ln(z 2 + 1))2 · [ln(z 2 + 1)]′ = 3 · (ln(z 2 + 1))2 · 2 1 z 2 +1 2 +1)) = 3 (ln(zz 2 +1 · 2z = 6z · [ 7.) u(z) = 5 · cos3 (2z), u′ (z) = 5 · (cos(2z))3 ]′ · (z 2 + 1)′ (ln(z 2 +1))2 . z 2 +1 [ ] = 5 · 3 · (cos(2z))2 · [cos(2z)]′ = 15 · cos2 (2z) · (− sin(2z)) · 2 = −30 · cos2 (2z) · sin(2z). Natürlich lassen sich diese Regeln auch noch beliebig kombinieren, wie die nachfolgenden Beispiele zeigen. Beispiel 11.31 (Differentiation beliebiger Funktionen) ( 1.) f (x) = x x2 1+x )3 , f ′ (x) = 1· ( 2.) h(z) = 5 · sin4 (z) · cos(z), ( x2 1+x )3 = x2 1+x = x6 (1+x)3 )3 [( +x x2 1+x )3 ] ′ 5 (x+2) + x · 3 x(1+x) 4 (vgl. 5.) in Beispiel 11.30) [ · 1+ 3(x+2) 1+x ] = x6 (7+4x) . (1+x)4 { h′ (z) = 5 · [sin4 (z)]′ · cos(z) + sin4 (z) · [cos(z)]′ { = 5 · 4 sin3 (z) · sin(z)′ · cos(z) } + sin4 (z) · [− sin(z)] [ ] = 5 · sin3 (z) · 4 cos2 (z) − sin2 (z) [ ] = 5 · sin3 (z) · 4 − 5 sin2 z . 3.) g(x) = √ 5 x6 x . Hier existieren zwei Lösungsmöglichkeiten: 110 } 11.5 Differentialrechnung a) g ′ (x) = √ √ ( 5 x6 )′ ·x− 5 x6 ·(x)′ x2 = = = 1 √ ((x6 ) 5 )′ ·x− 5 x6 x2 4 √ 1 ·(x6 )− 5 ·(x6 )′ ·x− 5 x6 5 x2 4 √ 1 ·(x6 )− 5 ·6x5 ·x− 5 x6 5 x2 = 4 1 6 ·(x6 )− 5 ·x6 −(x6 ) 5 5 x2 = 1 1 6 ·(x6 ) 5 −(x6 ) 5 5 x2 1 (x6 ) 5 x2 = 1 5 · √ 5 x, und somit g ′ (x) = 1 5 · x− 5 = 1 5 = √ 5 x6 x10 = 1 5 · √ 5 1 x4 Erheblich leichter ist: b) g(x) = 4.) f (x) = √ 5 6 x x √ ln x , x2 −1 √ = 5 x6 x5 = f ′ (x) = = = 4 1 5 · √ 5 1 . x4 √ √ ( ln x)′ ·(x2 −1)− ln x·(x2 −1)′ (x2 −1)2 √ −1 1 ·(ln x) 2 ·(ln x)′ ·(x2 −1)− ln x·2x 2 (x2 −1)2 √ 2 x√−1 − ln x·2x x2√ −1−4x2 ln x 2x ln x = 2x· . (x2 −1)2 ln x·(x2 −1)2 Aufgaben zu Abschnitt 11 1. Zeichnen Sie die folgenden Funktionen und bestimmen Sie den Definitionsbereich: a.) f (x) = e2·ln x b.) f (z) = zz−1 2 −4 1 c.) f (a) = a2 − 1 + (a−1) 2 d.) f (y) = sin(e−y ) 2. Gegeben sei p(b) = 3b5 − 4b4 + 2b2 − 7b − 16. Berechnen Sie mit Hilfe des HornerSchemas: a.) p(2) b.) p(−2) c.) p(3) d.) p(−1) 3. Zerlegen Sie in Faktoren: a.) b.) c.) d.) x2 + 7x + 12 m2 + 5m + 6 y 2 + 5y − 6 r2 − 5r − 6 e.) f.) g.) h.) c2 − 5c + 6 x2 − 5xy + 6y 2 a2 + 13a + 40 b2 + 10b + 9 i.) k.) l.) m.) w2 + w − 56 s2 − 9s + 18 p2 − 7pq + 12q 2 2x2 − 24x + 72 111 11 11 Funktionen 4. Berechnen Sie mittels Polynomdivision: a.) b.) c.) d.) (a3 − 1) : (a − 1) (12a2 + ab + 16a − 6b2 + 12b) : (3a − 2b + 4) (n3 + n2 m + nm2 + m3 ) : (n2 + m2 ) (6u2 − uv − 14v 2 ) : (3u + 4v) 5. Zerlegen Sie die folgenden Polynome weitestgehend in ein Produkt: a.) y 4 − 3y 3 + y 2 + 3y − 2 = 0 b.) v 5 + 8v 4 + 24v 3 + 34v 2 + 23v + 6 = 0 c.) g 3 − 3g 2 − 10g + 24 = 0 d.) k 4 + 7k 3 + 17k 2 + 17k + 6 = 0 e.) a3 − 6a2 + 11a − 12 = 0 6. Geben Sie zu den folgenden Funktionen den Definitionsbereich und alle Nullstellen an: b.) x3 − 6x2 − 9x + 14 x3 + x2 − 4x − 4 f (x) = ln(x2 − 1) c.) f (x) = e− x2 − 1 3x2 + 7x − 2 x2 + x − 2 f.) f (x) = 2 · e−2x − e2x a.) f (x) = e.) 1 f (x) = x + 4 − g.) f (x) = ln(x − 2) + ln(x + 1) √ h.) f (x) = 3 3 − x2 d.) f (x) = e−x · ln x · (x2 + 16x − 297) 7. Differenzieren Sie die folgenden Funktionen mit Hilfe der Produktregel und der Summenregel: a.) b.) c.) d.) a(x) = cos(x) + sin(x) b(x) = x3 + 5 sin(x) c(x) = x sin(x) + cos(x) d(x) = 4x3 sin(x) e.) f.) g.) h.) e(x) = 3 sin(x) cos(x) f (x) = 5 ln x − x cos(x) g(x) = (ln x)2 2 2 h(x) = x 2ln x − x4 8. Differenzieren Sie die folgenden Funktionen mit Hilfe der Quotientenregel: 2x + 1 3x + 2 ln x b(x) = 2 x a.) a(x) = c.) c(x) = b.) d.) d(x) = ln x x x2 1 + 3x5 5 tan(x) x3 8 f.) f (x) = 8 x e.) e(x) = 9. Bestimmen Sie von den folgenden verketten Funktionen h(x) = f (g(x)) die elementaren Funktionen f (x) und g(x). Differenzieren Sie anschließend die Funktionen mit Hilfe der Kettenregel: a.) h(x) = cos(x2 ) b.) h(x) = (cos(x))3 c.) h(x) = 3 + (ln x)2 112 d.) h(x) = sin(1 + ln x) e.) h(x) = sin3 (5x) f.) h(x) = ln(cos(5x)) g.) h(x) = (1 + sin(x))10 h.) h(x) = log(sin(3x)) 11.5 Differentialrechnung 10. Differenzieren Sie die folgenden Funktionen: a.) a(x) = (2x3 − 2x + 5)4 b.) b(x) = c.) c(x) = d.) d(x) = sin(3x) (x2 +1)5 x 5 ln(3x + 5) 3 −( 9√ ) 1 √2x+3−3 ln 3 2x+3+3 e.) e(x) = 6x2 + 3x − 1 f.) f (x) = g.) g(x) = sin2 (x) cos(x) √ i.) i(x) = 1 2a a+x ln( a−x ) 2 j.) j(x) = − 2ax+b sin(x) 2 h.) h(x) = (ex )3 11 113 12 Lösungen Lösungen zu den Aufgaben aus Abschnitt 1 Aufgabe 1.) A = Menge aller geraden natürlichen Zahlen B = {12 , 22 , 32 , 42 , . . .} =Menge aller Quadrate von natürlichen Zahlen C = {21 , 22 , 23 , . . .} = Menge aller Zweierpotenzen mit natürlichem Exponenten Aufgabe 2.) a) richtig, da : 4 3 = 86 ; 9 4 b) falsch, da zwar c) falsch, da z.B. 4 3 8 = 23 ; 32 22 ; 2 √2 ( 3)2 = = Aufgabe 3.) a) {1, 2, 3, 4, 5, 6, a, b, p, q} b) {} c) A 9 4 √ = 152 162 = 225 256 ; √ und 3 ̸∈ IN 81 52 = 25; 11 16 ; 4 = 2, 75 √ √ ( 2·5)2 50 √ = 72 aber 2 · 5 ̸∈ ( 2·6)2 d) {1, 3} e) {2, 4} f) {6, b, p} IN g) {5, a, q} h) {} i) C Aufgabe 4.) a) {11, 13, 15, 17, 19} b) {1, 3, 5, 7, 9, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20} c) {12, 14, 16, 18, 20} d) {11, 13, 15, 17, 19} e) {1, 3, 5, 7, 9, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20} f) {2, 4, 6, 8, 10} Lösungen zu den Aufgaben aus Abschnitt 3 Aufgabe 1.) f) p−q a) 83 r+t 4a b) 3b g) 2a 3b h) (−1) c) 4s i) − pq d) 3a 5b 10y e) 13x k) − 23 l) (g + 2) m) (a + 6)−1 n) y−6 y−1 o) (u + 4) p) (k − 6) q) (−1)(x + 9) r) 4v−9u 3uv s) yz t) 23 3 rs3 u) 9m 23n3 t4 L 115 12 Lösungen Aufgabe 2.) a) 15 b) 33 x c) x d) f f) 3a 5 g) (−2) h) a6 i) 3a+b 4 l) 35x−43g 33 2 2 m) a +abz+b ab n) 3 a2 +b2 o) (a+b)(a−b) e) 1 x k) − 30 p) Aufgabe 3.) a) 34 b) 20 3 c) xw yv f) g) h) d) r t i) e) (−1) k) 48c3 −40bc+27b3 −42a2 c 72ab2 c2 27x 20z xy z2 l) m) n) 1 16 45 y2 b2 o) p) 1 r2 3 112b 1 rt s2 2y cx Aufgabe 4.) a) 2 b b) 175a 32b + 14 a c) d) b4 −a4 ab x2 +y 2 −z 2 −2xy xy(x−y+z) Lösungen zu den Aufgaben aus Abschnitt 4 Aufgabe 1.) a) 96x2 + 92xy + 21y 2 b) 6px + 10qx + 12py + 20qy c) 12gh + 10g + 6h + 5 d) 20a3 + 31a2 + 12a e) 14c4 + 48c2 f 2 + 18f 4 f) 0, 12gk + 0, 06k + 0, 06g + 0, 03 g) 3f 3 + 2f 2 v − v 2 f h) −2a3 − 3a2 + 2a i) 16c2 − 16c − 12 Aufgabe 2.) a) (a + b)(p2 − q 2 ) b) (3x − 5y)(4 − a2 ) c) (2m + 3u)(9v 2 − 4w2 ) · 5 d) (9e2 − 4)(c2 − d2 ) e) (3a2 − 4b2 )(6a3 + 5a2 b) f) (x3 − y 3 )(b − c) g) 2(w3 − 8)(5g − 3h) Aufgabe 3.) a) 106x − 18a b) u + w 116 k) 8, 06abx2 − 4, 03bx2 − 2, 08ax2 + 1, 04x2 l) −12m2 − 26mn − 12n2 m) x3 + 6x2 + 11x + 6 n) 3p2 x + 10pqx − 8q 2 x − 3p2 y − 10pqy + 8q 2 y o) −15ax2 − 5axy + 10ay 2 − 30bx2 − 10bxy + 20by 2 p) 5f t + f h − ot + oh q) 11au + 11av − 9bu − 9bv r) 7ac − 7ad + bc − bd s) 5ms + 5mr + 4ns + 4nr h) (8a3 + 27b3 )(4a2 + b2 ) i) (27m3 − 8)(8x3 + y 3 ) k) (l3 − 4lf 2 )(375w3 − 24o3 ) l) (l − y)(w2 − 4i(w − i)) m) (m2 − u2 )(3p + 4q)2 n) 8(a3 + b3 )(25b2 − 20bc + 4c2 ) o) (p2 + 4q 2 )(9r2 − 6rs + 4s2 ) c) a2 − 3ax d) 14r − 4m e) 80x − 52z − 35 f) 3a + 1, 9x − 1, 2b g) −5u h) −14i + 16j − 2k − 40 Lösungen zu den Aufgaben aus Abschnitt 5 Aufgabe 1.) a) e = 3 b) x = 5 c) a = 10 d) z = 1 e) x = 2 f) z = 3 g) f = 32 h) x = 11 5 i) q = 23 k) v = 5 l) l = −1 m)j = −2 n) m = 5 o) u = 32 Aufgabe 2.) a) b) c) d) e=2 x = − 52 a = −1 z = 15 2 e) b = 4 f) gilt für alle g ∈ IR g) k = 10 h) c = 2 i) y = −2 n) x = − 17 5 k) r = 0 o) h = 18 l) s = 3 m)die Gleichung besitzt keine Lösung in IR Aufgabe 3.) a) b) c) d) c = 34 f = −6 k = 13 3 n=6 e) f) g) h) x=7 y = 12 q = 11 p = 1, 7 i) v = 9 k) r = 2 l) t = −1 m)w = 8 n) keine Lösung 4 o) z = 21 Aufgabe 4.) a) b) c) d) e) f) g) h) i) k) u = 12 , z = 5, t = − 53 , a = 3, c = 4, g = 8, h = −4, w = 3, v = 12, f = 25 , ID = IR \ {−2} ID = IR \ {−7; −11} ID = IR \ {3} ID = IR \ { 53 } ID = IR \ {0; − 12 } ID = IR \ { 23 ; −3} ID = IR ID = IR ID = IR \ {−24} ID = IR \ {0; − 52 } l) m) n) o) p) q) r) s) t) u) x = 2, 08, y = 9, p = 36, o = − 14 , q = −3, e = 15, i = 5, keine Lösung, l = 75 , m = 4, 8 ID = IR \ {− 54 ; 35 } ID = IR \ {5; ±3} ID = IR \ {0; −12; 9} ID = IR \ {−1; 0} ID = IR \ {±2} ID = IR \ {7; 13} ID = IR \ {− 32 ; 43 } ID = {0; ± 12 } ID = IR \ {±1} ID = IR \ {0, 2, 3} L 117 12 Lösungen Lösungen zu den Aufgaben aus Abschnitt 6 Aufgabe 1.) a) -3 -2 -1 0 -3 -2 -1 0 1 2 3 2 3 4 b) 1 4 c) -2 -1 0 3 4 Entspricht {x ∈ IR|x ∈ [2, 5; 3, 5]} 5 e) 1 2 3 4 Entspricht: {} Entspricht {x ∈ IR|x ∈ (−1, 5; −1)} 1 d) 2 Entspricht {x|x ∈ (−3; 4)} Entspricht {x ∈ IR|x ∈ (1, 5; 3])} 5 Aufgabe 2.) a) b) c) d) e) IL = {b ∈ IR| b ∈ (−∞; 5)} IL = {q ∈ IR| q ∈ (4; +∞)} IL = {p ∈ IR| p ∈ (−∞; − 25 ]} IL = {r ∈ IR| r ∈ [− 25 ; +∞)} IL = {t ∈ IR| t ∈ (−∞; 3)} l) IL1 = {d ∈ IR|d < −2} m) n) o) IL1 = {r ∈ IR|r > 2} IL1 = {x ∈ IR|x ≤ −a} IL1 = {x ∈ IR|x ≤ (3a − 2b)} ⇒ 1. Fall: a ≥ b 2. Fall: a < b f) g) h) i) k) IL = {z ∈ IR| z ∈ (− 31 ; +∞)} IL = {a ∈ IR| a ∈ [− 20 3 ; ∞)} IL = {x ∈ IR| x ∈ ( 13 14 ; +∞)} IL = {x ∈ IR| x ∈ (−∞; b − a)} IL = {x ∈ IR|x ∈ [− 13 5 ; ∞)} und IL2 = {d ∈ IR|d > −5} ⇒ ILges = {d ∈ IR|d ∈ (−5; −2)} und IL2 = {r ∈ IR|r < 1} ⇒ ILges = Ø und IL2 = {x ∈ IR|x ≥ −a} ⇒ ILges = {−a} und IL2 = {x ∈ IR|x ≤ a} ⇒ ILges = {x ∈ IR|x ∈ (−∞; a]} ⇒ ILges = {x ∈ IR|x ∈ (−∞; (3a − 2b)]} Aufgabe 3.) a) b) c) d) e) f) g) h) i) k) l) m) ID = IR \ {0}, ID = IR \ {0}, ID = IR \ {−1}, ID = IR \ {4}, ID = IR \ {− 52 }, ID = IR \ {−9; 92 }, ID = IR \ { 85 }, ID = IR, ID = IR, ID = IR \ {− 72 ; 52 }, ID = IR \ {− 21 ; 17 3 }, ID = IR, IL = {x ∈ IR|x ∈ (0; 1)} IL = {y ∈ IR|y ∈ IR \ (0; 1]} IL = {v ∈ IR|v ∈ (−1; − 12 ]} IL = {a ∈ IR|a ∈ (−6; 4)} IL = {b ∈ IR|b ∈ (− 52 ; − 17 8 ]} IL = {x ∈ IR|x ∈ (−9; 92 ) ∨ x ∈ [ 873 5 ; ∞)} IL = {c ∈ IR|c ∈ ( 85 ; 3)} IL = {z ∈ IR \ {0}|z ∈ (−2; ∞)} IL = {x ∈ IR|x ∈ (−∞; − 12 )} IL = {d ∈ IR|d ∈ (− 72 ; 25 ) ∨ d ∈ [10; ∞)} IL = {x ∈ IR|x ∈ (− 12 ; 5] ∨ x ∈ ( 17 3 ; ∞)} IL = {r ∈ IR|r ∈ (−∞; 1)} Aufgabe 4.) a) b) 118 7 3 { 24 ; 8} {− 32 ; 52 } d) e) { 14 } {− 19 3 ; −2} g) h) 4 14 { −2 11 ; 0; 5 ; 15 } 3 {2} k) l) {− 25 a; 23 a} Nur lösbar für a = 0 bzw. a = 2. c) {−8; − 27 } 8 {− 43 ; − 19 } f) {[−a; a]} i) a = 0 ⇒ q ∈ IR+ a = 2 ⇒ q ∈ IR− Aufgabe 5.) a) b) c) d) e) f) g) h) i) k) l) {a ∈ IR|a ∈ (−3; 3)} {p ∈ IR|p ∈ IR \ [−1; 5]} {x ∈ IR|x ∈ ( 13 ; 29 15 )} {m ∈ IR|m ∈ IR \ [− 72 ; 2]} {l ∈ IR|l ∈ [3; 7]} {o ∈ IR|o ∈ [−4; 1]} {h ∈ IR|h ∈ [ 10 3 ; 10]} {k ∈ IR|k ∈ IR \ [− 65 ; 14]} {x ∈ IR|x ∈ (− 13 ; 13 )} {t ∈ IR|t ∈ (− 14 3 ; −2) ∧ t ̸= −3} {q ∈ IR|q ∈ (+ 31 ; 5)} {z ∈ IR|z ∈ IR− ∨ (z ∈ IR+ ∧ |a| < 1)} 9 5 {d ∈ IR|d ∈ ( 10 ; 2 ), d ̸= 23 } 62 5 {b ∈ IR|b ∈ (− 45 ; − 58 51 ), b ̸= − 4 } 2 {r ∈ IR|r ∈ IR \ [− 5 ; 2]} {x ∈ IR|x ∈ (−∞; −5) ∪ [− 13 ; 9]} 7 {g ∈ IR|g ∈ [ 12 11 ; 16], x ̸= 3 } {y ∈ IR|y ∈ (a; ∞)} {y ∈ IR|y ∈ (a; 0)} {a ∈ IR|a ∈ (−∞; −6)} {f ∈ IR|f ∈ [ 73 ; 3)} m) n) o) p) q) r) s) t) u) v) Lösungen zu den Aufgaben aus Abschnitt 7 Aufgabe 1.) a) b) c) d) IL = {−3; 3} IL = {−5; 5} IL = {− 23 ; 23 } IL = {− 43 ; 34 } k) l) m) n) IL = {−9; 9} IL = {− 23 ; 32 } IL = {−2; 2} IL = {0} e) IL = {− 32 ; 32 } o) IL = {} f) g) h) i) IL = {−8; 8} IL = {−7; 7} IL = {− 23 ; 32 } IL = {−12, 96; 12, 96} p) q) r) s) IL = {x ∈ IR|x ∈ (−3; 3)} IL = {x ∈ IR \ (−3; 3)} IL = {z ∈ IR} IL = {} Aufgabe 2.) a) b) c) IL = {0; 8} IL = {0; −3} IL = {} e) f) g) d) IL = {−4} h) IL = {4} IL = {2; 3} IL = {} √ IL = {± 11 2 i) k) l) t) IL = {y ∈ IR \ (−2; 2)} √ √ u) IL = {z ∈ IR|z ∈ (− 4 2; 4 2)} v) IL = {x ∈ IR \ [−4; 4]} w) IL = {y ∈ IR|y (∈ (−6; 6)} ) √ x) y) z) √ IL = {± 5 − 4} IL = {− 23 ; 56 } IL = { 15 ; 35 } √ IL = {z ∈ IR \ − 215 ; 215 } ( ) IL = {t ∈ IR \ − 45 ; 45 } IL = {u ∈ IR|u ∈ [−5; 5]} m) n) o) IL = {0; 1} IL = {−1; 3} IL = {−9; 2} − 3} Aufgabe 3.) a) b) c) IL = {−5; −1} IL = {−9; 1} IL = {− 23 ; 2} d) e) IL = {− 72 ; 6} f) IL = {−3; 16} g) 9 1 IL = {− 10 ; 10 } 7 IL = {− 2 ; −1} h) i) IL = { 53 ; 2} IL = {−4; 5} Aufgabe 4.) a) b) x2 − 7x + 10 = 0 x2 − 7x = 0 c) d) x2 + 7x + 10 = 0 3 x − 17 = 0 x2 − 14 e) f) x2 + 43 x + 94 = 0 x2 − 6 = 0 119 L 12 Lösungen Aufgabe 5.) ( a) geht nicht c) b) (x + 5)(x − 2) d) ( z− y− )( ) √ √ 7+ 109 7− 109 z − 6 6 √ )( √ ) 1+ 3 1− 3 y − 2 2 Aufgabe 6.) IL = {−1; 9} b) ID = IR \ {2}, c) ID = IR+ , d) ID = IR+ , e) f) g) ID = {x ∈ IR|x ≤ 14 }, h) ID = IR \ {0; 2}, i) ID = IR \ {−7; 3}, k) l) ( IL = {− 47 ± 425 4 } IL = {1} IL = {16} IL = {±2; ±3} IL = {±2; ±5} IL = {−30; −42} IL = { 23 ; 3} IL = {10} √ IL = {± 2; ±3} IL =) {±3; ±7} √ 61+1 ; 6 √ 61−1 6 geht nicht f) 2(r + 2)(r − 1) [ √ ] √ 721−9 n) ID = IR \ − 721+9 ; , IL = {} 16 16 a) ID = IR \ {8}, m)ID = IR \ − e) √ , IL = {27} o) ID = IR \ {−5; − 12 }, p) ID = IR \ {−2; 1}, q) ID = {x ∈ IR|x ≥ 5}, r) ID = IR \ { 23 }, s) t) ID = {x ∈ IR|x ≥ 3}, u) ID = IR \ {−8; 0}, v) w) ID = IR \ (−∞; −5), x) ID = IR \ {−1; 32 }, IL = {−4; 13} IL = {− 32 ; 3} IL = {9} √ √ IL = { 23 √ − 5;√23 + 5} IL = {± 2; ± 3} IL = {} 8 IL = {−7; } √ 7 2 IL = {± 2 } IL = {4} IL = {1} y) ID = IR \ {− 32 ; 41 }, IL = {2; 25 } Aufgabe 7.) a) b) c) d) e) IL = IR \ [−5; 3] IL = IR \ [− 52 ; 35 ] IL = [1; 3] IL = (3; 4) IL = IR \ (−1; 3) f) g) h) i) k) IL = IR \ [−4; −2] IL = (−3; 7) IL = IR \ { 32 } IL = [−4; 1] IL = [−2; 5] l) IL = IR \ [ 35 ; 2] m)IL = IR \ (− 52 ; − 58 ) n) IL = {} o) IL = {−2} p) IL = IR \ [− 32 ; 3] Aufgabe 8.) a) b) c) d) e) f) g) h) i) ID = IR \ { 32 ; 2}, ID = IR \ {− 25 }, ID = IR \ {2}, ID = IR \ {−1}, IL = {( 32√; 13 ) ∪ (2; 92 )} 8√ IL = [− 2; 2]√ √ √ √ IL = IR \ {[1 − 17; 1 − 15] ∪ [1 + 15; 1 + 17]} 2 IL = (− 11 2 ; −5) IL = ID \ [−4; 45 ] IL = {x ∈ ID|x ∈ (−∞; −3) ∨ x ∈ (−1; 1)} IL = {} IL = {− 34 ; 0;√5} √ IL = {−2 − 233 ; −2 + 233 } Lösungen zu den Aufgaben aus Abschnitt 8 Aufgabe 1.) a) x9 (a·y 6 )2 3 b) 6 = 216 120 c) 5((2c)3 · a5 · b2 )−1 d) 3, 4x − 8,5 x + 6,8 x2 + e) b 10,2 x3 f) 3· ( y )8 x g) 6ab2 h) (6v 2 · u4 )−1 Aufgabe 2.) a) 1 9 b) 1 54 c) − 18 = 1 625 d) 3−6 g) x−4 e) 1 h) 14 f) 10−5 i) Aufgabe 3.) √ a) 6 32 √ x b) √ c) c √ d) 6 x5 · y x−5 e) √ 3 4 c √ 6 f) Aufgabe 4.) a) ±5 b) 0, 4 c) 0, 1 d) − 12 e) 23 f) −0, 3 ( )2 k) 4 · ab xk−2l · (y 3 )1−n l) (a + b)2 g) h) i) g) b3 a2 h) √ b·f a3 · b · c2 · d2 · e · f√ e · c2 z2 · n x · y 3 z y ·x √ 3 1 10) ≃ 0, 0515 3 (2 − √ 3 1 · (1 − 4 √ 4) ≃ −0, 1469 1 2) ⇒ x1 ≃ 0, 4828; 5 (1 ± x2 ≃ −0, 0828 Aufgabe 5.) a) a2 b) (2b − 3c) c) p2 n n d) g +q g e) 1 − c m +7 f) yym −7 Lösungen zu den Aufgaben aus Abschnitt 9 Aufgabe 1.) a) 2 b) 2 c) 6 d) −4 e) −2 f) −1 g) 32 h) − 12 i) 1, 72972 k) 1, 68261 l) − 21 m) 1 Aufgabe 2.) a) b) c) d) e) f) g) h) i) k) l) m) n) o) p) log x + log y − log z −5 · log a − 13 · log b log 6 + log a − 2 log x − 12 · log u log 5 + 2 log a + log x − (log 7 + log b + 2 log y) log 2 + log u + 12 log w − 4 log v 4 log a − 6 log b 1 2 (log 2 + 3 log a + log b) 5 3 2 log a − 2 log x log u 6 log 2 + log a 5 · log x 1 2 (log 2 + 3 log u + 2 log w − (log 5 + 2 log u + 5 log v)) log 3 + log x + 4 log y + 12 log z − 13 (log 2 + 2 log a + log b) L 121 12 Lösungen Aufgabe 3.) ( ) 1 a) log xy ) ( 2 2x b) log a2 ( √ c) log( 5a) (√ ) u·w d) log v2 3√ e) log x2 · y ( ) x−y f) log x2 )3 ( ) √ a g) log √ 3 2 ( a − xn ) a(a + x) √ h) log n a−x Aufgabe 4.) a) log5 2 ≃ 0, 43068 7 b) 10 c) log (0, 85) ≃ −0, 10805 √ 4,5 1000−4 d) ≃ 4, 6038 6 e) u1 = 12 ; u2 = 2 1 f) 5− log 2 ≃ 4, 7651 · 10−3 g) 1; die negative Lösung entfällt! h) 100 log 5 i) log 19,6 ≃ 0, 5409 k) 1 Lösungen zu den Aufgaben aus Abschnitt 10 Aufgabe 1.) a) 10 ∑ 2i b) i=1 12 ∑ j=4 1 j c) 6 ∑ (3i)2 d) i=1 10 ( ∑ i=1 Aufgabe 2.) a) k = 8, l = 17 b.) k = 0, l = 3 Aufgabe 3.) a) e) i) 39 178 95 b) f) k) 45 39 20 380 0 c) g) 355 3 11 20 d) h) 110 −325 Aufgabe 4.) a) 5 ∑ 3 ∑ (ij) b) i=2 j=1 2 ∑ 10 ∑ (i2 j 2 ) i=1 j=5 Aufgabe 5.) a) 360 b) 670 Aufgabe 6.) a) 6 ∏ (2i) b) i=2 8 ∏ (2i − 1)2 c) i=1 5 ∏ (−1)i i=1 Aufgabe 7.) a) 1 10 b) 101 c) 0 d) -32768 Aufgabe 8.) a) 45 122 b) 4368 c) 226800 d) 640 1 i ) 2i − 1 Aufgabe 9.) (a + b)4 = a4 + 4 a3 b + 6 a2 b2 + 4 a b3 + b4 (a + b)5 = a5 + 5 a4 b + 10 a3 b2 + 10 a2 b3 + 5 a b4 + b5 Aufgabe 10.) n = 8: n = 9: 1 1 8 9 28 36 56 84 70 56 28 8 1 126 126 84 36 9 1 Lösungen zu den Aufgaben aus Abschnitt 11 Aufgabe 1.) a) b) 100 15 80 10 60 5 40 −3 −2 20 −1 −5 1 2 3 −10 2 4 6 8 10 −15 ID = IR \ {−2, 2} ID = IR+ c) d) 15 12.5 10 7.5 5 2.5 −4 −2−2.5 −5 1 0.5 −3 2 4 6 8 10 −2 −1 1 2 3 −0.5 −1 ID = IR \ {1} L ID = IR Aufgabe 2.) 123 12 Lösungen a) 10 b) −154 d) −14 c) 386 Aufgabe 3.) a) (x + 3)(x + 4) b) (m + 2)(m + 3) c) (y − 1)(y + 6) d) (r + 1)(r − 6) e) (c − 2)(c − 3) f) (x − 2y)(x − 3y) g) (a + 5)(a + 8) h) (b + 1)(b + 9) i) (w − 7)(w + 8) k) (s − 3)(s − 6) l) (p − 4q)(p − 3q) m) 2(x − 6)2 Aufgabe 4.) a) (a2 + a + 1) · (a − 1) = a3 − 1 b) (3a − 2b + 4) · (4a + 3b) = 12a2 + ab + 16a − 6b2 + 12b c) (n2 + m2 ) · (n + m) = n3 + n2 m + nm2 + m3 d) (2u − 3v) · (3u + 4v) − |{z} 2v 2 = 6u2 − uv − 14v 2 Rest Aufgabe 5.) a) (y − 2)(y + 1)(y − 1)2 = 0 b) (v + 1)3 (v + 2)(v + 3) = 0 c) (g + 3)(g − 4)(g − 2) = 0 d) (k + 1)2 (k + 3)(k + 2) = 0 e) (a2 − 2a + 3)(a − 4) = 0 Aufgabe 6.) a) b) c) d) e) f) g) h) ID = IR \ {−2, −1, 2}, ID = IR \ [−1, 1], ID = IR \ {0}, ID = IR+ , ID = IR \ {1, −2}, ID = IR, ID = {x ∈ IR|x > 2}, ID = IR, Nullstellen: Nullstellen: keine Nullstelle Nullstellen: Nullstellen: Nullstelle: Nullstelle: Nullstellen: x1 = 1,√ x2 = 7 √ x1 = − 2, x2 = 2 x1 = 1, x2 = 11 x1 = −1, x2 = 2, x3 = −3 x = ln42√ x = 1+2√13 √ x1 = − 3, x2 = 3 Aufgabe 7.) a) b) c) − sin(x) + cos(x) 3x2 + 5 cos(x) x cos(x) d) 12x2 sin(x) + 4x3 cos(x) e) 3 cos2 (x) − 3 sin2 (x) = 6 cos2 (x) − 3 f) x5 − cos(x) + sin(x) · x x g) 2 ln x h) x ln x Aufgabe 8.) a) b) 1 (3x+2)2 1−2 ln x x3 c) d) (1−ln x) x2 (−2x−15x4 ) (x2 +3x5 )2 1 2 (x) x−3 tan(x) x4 e) 5 cos f) − x649 = 5 (1+tan Aufgabe 9.) a) b) c) d) e) f) g) h) 124 f (x) = cos(x), g(x) = x2 , f (x) = x3 , g(x) = cos(x), f (x) = 3 + x2 , g(x) = ln(x), f (x) = sin(x), g(x) = 1 + ln(x), f (x) = x3 , g(x) = sin(v), v = 5x, f (x) = ln(x), g(x) = cos(5x), f (x) = x10 , g(x) = 1 + sin(x), f (x) = log(x), g(x) = sin(3x), h′ (x) = − sin(x2 ) · 2x h′ (x) = 3(cos(x)2 · (− sin(x)) h′ (x) = 2 ln(x) · x1 h′ (x) = cos(1 + ln(x)) · x1 h′ (x) = 15(sin(5x))2 · cos(5x) 5 h′ (x) = cos(5x) · (− sin(5x)) = −5 tan(5x) ′ h (x) = 10(1 + sin(x))9 · cos(x) h′ (x) = 3 cot(3x) ln 10 2 (x))x−3 tan(x) x4 Aufgabe 10.) a) b) c) d) 8(2x3 − 2x + 5)3 (3x2 − 1) e) 12x + 3 3(x +1) cos(3x)−10x sin(3x) (x2 +1)6 x 3x+5 f) sin(x)(1 + cos(x) √ 1 √ (x−3)( 2x+3) h) 6xe3x 2 g) 2 i) 1 cos2 (x) ) j) 1 a2 −x2 4a (2ax+bx)2 sin(x) 2 L 125 Literaturverzeichnis [1] Bewert, Fritz; Brunewitz, Willy; Schmidt, Ronald–Ulrich: Lehr– und Übungsbuch Mathematik, 18. Aufl., Thun, Frankfurt/Main 1985. [2] Bosch, Karl: Brückenkurs Mathematik, 2. Aufl., München, Wien 1989, (ISBN 978-3-486-58410-3). [3] Breitung, Karl Filip Pavel: Einführung in die Mathematik für Ökonomen, München, Wien 1989. [4] Pfuff, Franz: Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler, Braunschweig/Wiesbaden 1980. [5] Purkert, Walter: Brückenkurs Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler, 1. Aufl., Stuttgart, Leipzig 1995. [6] Simon, Hans; Stahl, Kurt; Grabowski, Helmut: Taschenbuch der Schulmathematik, 1. Aufl., Thun 1980. [7] Tietze, Jürgen: Einführung in die angewandte Wirtschaftsmathematik, Braunschweig/Wiesbaden 1995. 127