Schülermaterial

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Abitur 20_ _
Technik - Elektrotechnik -
Vorschlag A
eA
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Bearbeitungszeit: 300 Min.
A. Prüfungsaufgabe
Kommentiert [K1]:
Bitte verwenden Sie die Vorlagen der Niedersächsischen.
Landesschulbehörde in ihrer jeweils gültigen Version.
Situationsbeschreibung 1
Kommentiert [K2]:
Die Prüfungsaufgabe, d.h. eine gesamte Klausur, basiert auf
einer oder ggf. mehreren komplexen Situationsbeschreibungen, die sich an beruflicher Handlungskompetenz orientieren
und das Potenzial haben, in den Aufgaben Kompetenzen und
Inhalte gemäß RRL (aus mindestens zwei Lerngebieten; bei
beiden Vorschläge aus drei Lerngebieten) zu berücksichtigen.
Im Großraumbüro einer Spedition sind 4-lampige Deckenleuchten (Rasterleuchten) installiert,
bei denen häufiger defekte Leuchtstofflampen vorkommen. Die Mitarbeiter im Büro beklagen sich
insbesondere darüber, dass bei den Leuchten immer zwei der eingesetzten Leuchtstofflampen
gleichzeitig ausfallen. Als Elektroniker erhalten Sie den Auftrag, die Rasterleuchten zu untersuchen
und instand zu setzen (1. Aufgabe).
1. Aufgabe
insgesamt 80 Punkte
Bei der Untersuchung einer Rasterleuchte im Großraumbüro stellen Sie fest, dass in der Leuchte
jeweils zwei der vier Leuchtstofflampen wie folgt zusammengeschaltet sind:
► Hinweis: Das verlustarme Vorschaltgerät (VVG) ist als Reihenschaltung einer Induktivität
LV mit einem ohmschen Widerstand RV aufzufassen. Die Leuchtstofflampen sind als
ohmsche Widerstände RLa1 und RLa2 anzusehen.
Auf dem Leistungsschild der Leuchte stehen für jeweils zwei Lampen folgende Angaben:
220/230 V – 50 Hz
2 x 18 W
cos φ = 0,55
Mittels Widerstandsmessung bestimmen Sie den ohmschen Widerstand des Vorschaltgerätes zu:
RV = 54 Ω
Bei der Untersuchung der Schaltung erhalten Sie folgende Messwerte:
Versorgungsspannung:
Stromstärke:
Spannung am Vorschaltgerät:
U = 230 V
I = 0,38 A
UV = 198 V
1.1 Analyse der vorgefundenen Leuchtstofflampenschaltung
5 Punkte
Nennen Sie die fachliche Bezeichnung der oben dargestellten Leuchtstofflampenschaltung, die Sie
in der Rasterleuchte vorgefunden haben.
Erklären Sie kurz, warum bei einem Defekt immer zwei der insgesamt vier eingesetzten Leuchtstofflampen gleichzeitig ausfallen.
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Mustervorschlag_Niedersachsen_BG_Technik_Elektrotechnik_Schülermaterial
Kommentiert [K3]:
Bei diesem Vorschlag basiert die Prüfungsaufgabe auf zwei
Situationsbeschreibungen, die Kompetenzen und Inhalte aus
drei Lerngebieten berücksichtigen.
Kommentiert [K4]:
In den Aufgaben werden jeweils Problemstellungen beschrieben und übergreifende Ziele oder Handlungsprodukte
formuliert. Dabei ist zu berücksichtigen:
 Die Aufgabenstellungen sollen verschiedene Kompetenzen
integrieren und so angelegt sein, dass in den Teilaufgaben
Handlungs- bzw. Lösungsalternativen ermöglicht werden
(Komplexe Aufgabenstellung).
 Es sollten bezogen auf die Aufgaben jeweils alle Schritte des
Handlungskreises Berücksichtigung finden.
 Die Aufgaben können lerngebietsübergeifend angelegt werden.
 Je Aufgabe müssen alle drei Anforderungsbereiche abgebildet werden; die Einordnung in diese erfolgt unter Berücksichtigung des bisherigen Unterrichtes. Bezogen auf die gesamte
Prüfungsaufgabe (Klausur) müssen die drei Anforderungsbereiche ungefähr im Verhältnis 30 % - 40% - 30% stehen.
 Die Aufgaben dürfen nicht überwiegend mathematisch geprägt und nicht ausschließlich aufsatzartig angelegt sein.
Bei der 1. Aufgabe ist das Handlungsprodukt die Untersuchung
und Instandsetzung einer Rasterleuchte. Die Aufgabe ist so
angelegt, dass eine berufliche Handlungssituation abgebildet
wird, bei der eine Orientierung am Handlungskreis vorliegt.
Kommentiert [K5]:
Zu jeder Aufgabe werden die insgesamt zu erreichenden
Punkte auf dem Aufgabenblatt angegeben.
Kommentiert [K6]:
Die Aufgaben können in Teilaufgaben untergliedert werden,
die in Bezug zur Situationsbeschreibung und zur Aufgabe
stehen. Diese Untergliederung darf nicht zu kleinschrittig sein,
damit offene Aufgabenstellungen und alternative Lösungswege
ermöglicht werden. Dabei ist zu berücksichtigen:
 Die Teilaufgaben sind als Arbeitsaufträge/Handlungsanweisungen unter Verwendung von Operatoren (z.B. aus den EPA
Technik) zu formulieren.
 Die erste Teilaufgabe sollte nicht dem Anforderungsbereich
III zugeordnet werden.
 Die Teilaufgaben sollen möglichst so unabhängig voneinander sein, dass die Schülerin bzw. der Schüler die Aufgabe
weiter bearbeiten kann, auch wenn sie bzw. er die Teilaufgabe
nicht oder fehlerhaft bearbeitet. Ggf. ist die Vorgabe von
Zwischenergebnissen oder alternativen Daten sinnvoll, die
eine weitere Bearbeitung ermöglichen.
 Bei der Erstellung der Teilaufgaben sollte parallel der
Lösungsweg erarbeitet werden, um Schwierigkeitsgrad und
Zeitaufwand für die Bearbeitung abschätzen zu können.
Kommentiert [K7]:
Zu jeder Teilaufgabe werden die zu erreichenden Punkte auf
dem Aufgabenblatt angegeben.
Kommentiert [K8]:
Operator aus den EPA Technik, Anforderungsbereich I.
Kommentiert [K9]:
Operator aus den EPA Technik, Anforderungsbereich I oder II;
hier Einordnung in Anforderungsbereich I (s. Lehrermaterial).
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1.2 Weitere Untersuchung der Leuchtstofflampenschaltung
28 Punkte
Zur weiteren Untersuchung der Lampenschaltung sollen die Betriebswerte überprüft werden.
Zeichnen Sie das vollständige Ersatzschaltbild der oben dargestellten Lampenschaltung und das
zugehörige qualitative Zeigerdiagramm der Spannungen.
Berechnen Sie den Leistungsfaktor cos φ der Schaltung, die Induktivität LV des Vorschaltgerätes,
die Spannungen ULa1 und ULa2 an den Leuchtstofflampen, deren Widerstände RLa1 und RLa2 sowie
die entsprechenden Leistungen PLa1 und PLa2.
Beurteilen Sie Ihre Ergebnisse im Vergleich zu den Angaben auf dem Leistungsschild der Leuchte.
1.3 Vorschlag zur Erweiterung der vorgefundenen Lampenschaltung
13 Punkte
Bei der Untersuchung der Leuchte stellen Sie fest, dass kein Kondensator installiert ist und schlagen vor, jeweils zwischen Außenleiter L1 und Neutralleiter N einen lagermäßig vorhandenen Kondensator mit einer Kapazität von 3,5 μF zu schalten.
Begründen Sie ausführlich den Zweck dieses Vorschlags - also des Zuschaltens eines Kondensators zwischen Außenleiter L1 und Neutralleiter N.
Erklären Sie weiterhin den Unterschied zwischen einer Parallel- und einer Reihenkompensation in
Bezug auf den jeweils fließenden Strom.
Beurteilen Sie in diesem Zusammenhang und für den konkreten Fall eine mögliche Anwendung
der Reihenkompensation alternativ zur vorgeschlagenen Parallelkompensation.
1.4 Überprüfung des Erweiterungsvorschlags
Kommentiert [K10]:
Zu jeder Teilaufgabe werden die zu erreichenden Punkte auf
dem Aufgabenblatt angegeben.
Kommentiert [K11]:
Operator aus den EPA Technik, Anforderungsbereich II.
Kommentiert [K12]:
Operator aus den EPA Technik, Anforderungsbereich I oder II;
hier Einordnung in Anforderungsbereich II (s. Lehrermaterial).
Kommentiert [K13]:
Operator aus den EPA Technik, Anforderungsbereich II oder
III; hier Einordnung in Anforderungsbereich III (s. Lehrermaterial).
25 Punkte
Vor der Umsetzung des Erweiterungsvorschlags soll noch überprüft werden, ob der vorhandene
Kondensator mit 3,5 μF richtig dimensioniert ist.
Zeichnen Sie das erweiterte Ersatzschaltbild der in Teilaufgabe 1.2 untersuchten Lampenschaltung mit einem zwischen Außenleiter L1 und Neutralleiter N zugeschalteten Kondensator.
Überprüfen Sie rechnerisch den Gesamtstrom IK dieser erweiterten Schaltung mit Kondensator.
► Hinweis: Sollten Sie in Teilaufgabe 1.2 zu keinem plausiblen Ergebnis gekommen sein,
nehmen Sie zur Bestimmung der Teilspannungen folgende Werte an:
RV = 54 Ω, LV = 1,65 H, RLa1 = 130 Ω, RLa2 = 130 Ω.
Entwickeln Sie hierzu auch das quantitative Zeigerdiagramm der Spannungen und der Ströme.
► Hinweise zum Maßstab: 1 cm ≙ (20 V; 50 mA)
Überprüfen Sie mit Hilfe des Zeigerdiagramms grafisch den Phasenverschiebungswinkel φK und
den zugehörigen Leistungsfaktor cos φK.
Erläutern Sie anhand der ermittelten Ergebnisse, in welcher Weise sich die Parallelschaltung des
vorhandenen Kondensators auf die elektrischen Größen auswirkt.
1.5 Abschließende Einordnung und Beurteilung des Erweiterungsvorschlags
9 Punkte
Im Großraumbüro der Spedition sind insgesamt 16 baugleiche Rasterleuchten installiert. Bei Entladungslampen gelten ab einer Leistung von 250 W bei Kundenanlagen besondere Technische
Anschlussbedingungen (TAB) des Verteilungsnetzbetreibers (VNB).
Nennen Sie zur abschließenden Beurteilung des Erweiterungsvorschlags die hierfür relevanten
Vorgaben in den TAB.
Ordnen Sie in diesem Zusammenhang die vorliegende Leuchtstofflampenschaltung ohne bzw. mit
zugeschaltetem Kondensator entsprechend ein.
Beurteilen Sie abschließend die Dimensionierung des Kondensators mit 3,5 µF.
► Hinweis: Sollten Sie in Teilaufgabe 1.4 zu keinem plausiblen Ergebnis gekommen sein,
nehmen Sie zur Bearbeitung der Teilaufgabe 1.5 geeignete Werte an.
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Mustervorschlag_Niedersachsen_BG_Technik_Elektrotechnik_Schülermaterial
Kommentiert [K14]:
Hier werden Zwischenergebnisse vorgegeben, um eine weitere
Bearbeitung dieser Teilaufgabe zu ermöglichen, wenn die
Schülerin bzw. der Schüler die vorangegangenen Teilaufgaben
nicht lösen kann.
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Bearbeitungszeit: 300 Min.
Situationsbeschreibung 2
Ein mittelständisches Unternehmen projektiert und fertigt Komplettlösungen für Autowaschstraßen, bei der das zu waschende Fahrzeug automatisch mittels Unterflurförderband und Mitnehmer am linken Vorderrad durch die Anlage transportiert wird. Als Mitarbeiter des Unternehmens sind Sie mit der Lösung einzelner Teilaufgaben beauftragt. Ein Technologieschema, die
Zuordnungsliste SPS und die Funktionsbeschreibung der geplanten Autowaschstraße liegen vor
(Anlagen 1 und 2).
In Ihrer Verantwortung liegen die Automatisierung der Waschstraße (2. Aufgabe) sowie die Auswahl und Dimensionierung des Antriebssystems für das Unterflurförderband (3. Aufgabe).
2. Aufgabe
insgesamt 60 Punkte
Kommentiert [K15]:
Aus der Situationsbeschreibung 2 leiten sich bei diesem Aufgabenvorschlag lerngebietsübergreifend zwei Aufgaben ab
(2. und 3. Aufgabe).
Kommentiert [K16]:
Zur Bearbeitung notwendige Materialien wie Tabellen etc.
können entweder direkt in die Aufgabenstellungen integriert
oder als Anhang unter „Material“ eingefügt werden. Auf Anhänge sollte ggf. in der Aufgabenstellung hingewiesen werden.
Aus Platzgründen sind bei der Situationsbeschreibung 2 die
Materialien (Technologieschema, Zuordnungsliste, Funktionsbeschreibung, …) überwiegend nicht in die Aufgabenstellung
integriert, sondern als Anhänge eingefügt, auf die hier deutlich
hingewiesen wird.
Die speicherprogrammierte Steuerung (SPS) für die Autowaschstraße soll mit einem Automatisierungsgerät vom Typ Siemens SIMATIC S7-300 (mit PS-, CPU- und DI16/DO16-Baugruppe)
realisiert werden. Zum Stillsetzen der Anlage bei gefahrbringenden Bewegungen ist dabei eine
Sicherheitsschaltung mit NOT-HALT-Schütz Q0 vorgesehen, welches über ein NOT-HALTSicherheitsschaltgerät angesteuert wird.
2.1 Steuerstromkreis mit SPS (Anschlussplan)
16 Punkte
Zeichnen Sie für die beschriebene speicherprogrammierte Steuerung den Steuerstromkreis mit
SPS (Anschlussplan) einschließlich der notwendigen Freigabekontakte des NOT-HALT-Schützes
Q0, aber ohne die Ansteuerung dieses Schützes über das NOT-HALT-Sicherheitsschaltgerät unter Beachtung des Technologieschemas, der Zuordnungsliste SPS und der Funktionsbeschreibung
(Anlagen 1 und 2).
2.2 GRAFCET nach DIN EN 60848
22 Punkte
Entwickeln Sie für den Betrieb der Autowaschstraße den GRAFCET nach DIN EN 60848 unter
Beachtung des Technologieschemas, der Zuordnungsliste SPS und der Funktionsbeschreibung
(Anlagen 1 und 2).
► Tauschen Sie den GRAFCET anschließend gegen die Musterlösung ein (Anlage 3).
2.3 STEP7-Programm
22 Punkte
Das STEP7-Programm für die Waschstraße soll als Ablaufsteuerung mit Schrittmerkern realisiert
werden.
Entwerfen Sie auszugsweise entsprechend der Funktionsbeschreibung und der vorgegebenen
Musterlösung des GRAFCET (Anlagen 2 und 3) die STEP7-Programmierung in FUP für …
a)
… den Initialschritt (Merker M1.0) einschließlich Richtimpuls (Merker M100.1),
b) … den Schritt 2 (Merker M2.0),
c)
… die Ausgangszuweisung für den Leuchtmelder P2 (Ausgang A5.2: „+ Unterbodenwäsche“),
d) … die Ausgangszuweisung für das Ventil Q5 (Ausgang A4.5: Wasser Unterbodenwäsche
„auf“).
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Kommentiert [K17]:
Da ein korrekter GRAFCET Voraussetzung für die Bearbeitung
der nächsten Teilaufgabe 2.3 ist, tauscht die Schülerin bzw.
der Schüler nach Bearbeitung der Teilaufgabe 2.2 die eigene
Lösung bei der Klausuraufsicht gegen eine Musterlösung ein
(Anlage 3).
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3. Aufgabe
insgesamt 60 Punkte
Das Antriebssystem des Unterflurförderbandes für die Autowaschstraße soll mittels Getriebe,
Drehstrom-Asynchronmotor und Frequenzumrichter realisiert werden, wodurch die für Waschstraßen typische Fördergeschwindigkeit von nur ca. 6 … 10 m/min erzielt werden kann.
3.1 Dimensionierung des Antriebsmotors
15 Punkte
Der Konstrukteur des Getriebes für das Förderband fordert als Antrieb einen eigenbelüfteten
Drehstrom-Asynchronmotor (Käfigläufermotor) mit einem Bemessungsdrehmoment von ca. 18 Nm
und einer Bemessungsdrehzahl von ca. 1500 min-1.
Bestimmen Sie nach den genannten Vorgaben des Getriebe-Konstrukteurs für den einzubauenden
Motor mittels Tabellenbuch die erforderliche Baugröße sowie die folgenden Bemessungsgrößen:
Bemessungsleistung, Bemessungsdrehzahl, Bemessungsstrom, Bemessungsdrehmoment,
Bemessungswirkungsgrad und Bemessungsleistungsfaktor.
Überprüfen Sie außerdem, ob im konkreten Anwendungsfall bei dem gewählten Motor ein direkter
Motorstart mit Schütz am 400 V-Drehstromnetz ohne Weiteres zulässig wäre.
3.2 Antriebssteuerung mit Frequenzumrichter
14 Punkte
Die vorgesehene Antriebssteuerung des Käfigläufermotors mit einem Frequenzumrichter ist heutzutage gängige Praxis.
Stellen Sie die besonderen Merkmale des Motorbetriebs mit Frequenzumrichter strukturiert dar.
Nehmen Sie anhand der Merkmale Stellung zu der vorgesehenen Motorsteuerung mit Frequenzumrichter im Vergleich zu alternativen Antriebssteuerungen wie direkter Motorstart mit Schütz,
Stern-Dreieck-Starter oder Sanftanlaufgerät (Softstarter) unter Berücksichtigung des konkreten
Anwendungsfalls.
3.3 Funktionsweise des Frequenzumrichters
16 Punkte
Für das Antriebssystem des Unterflurförderbandes wählen Sie einen statischen Frequenzumrichter
mit U/f-Kennliniensteuerung, der nach folgendem Prinzip aufgebaut ist:
Skizzieren Sie für 0 ≤ t ≤ 40 ms untereinander zwei prinzipielle Spannungsverläufe der Ausgangsspannung UIII bei den beiden Frequenzen f1 = 50 Hz und f2 = 25 Hz.
Erklären Sie anhand des Prinzipschaltbildes und der skizzierten Spannungsverläufe die grundlegende Funktionsweise des gewählten Frequenzumrichters.
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3.4 Inbetriebnahme und Dokumentation des Antriebssystems
15 Punkte
Nach der Inbetriebnahme des Antriebssystems können zum Feinabgleich der Fördergeschwindigkeit des Unterflurförderbandes mit Hilfe des in Teilaufgabe 3.3 gewählten Frequenzumrichters
Drehfrequenzen bzw. Drehzahlen sowohl unterhalb als auch oberhalb der Bemessungsdrehzahl
des Motors eingestellt werden. Durch die entsprechende Ansteuerung wird der Motor dann entweder im Spannungsstellbereich oder aber im sogenannten Feldschwächbereich betrieben.
Dokumentieren Sie abschließend die Auswirkungen dieser beiden Betriebsarten auf das Betriebsverhalten des Drehstrom-Asynchronmotors bzw. des Antriebssystems anhand der qualitativen
U/f- und M/f-Kennlinie des Frequenzumrichters.
Kommentiert [K18]:
Operator aus den EPA Technik, Anforderungsbereich III.
Kommentiert [K19]:
Die angehängten Materialien (Anlagen 1 bis 3) werden an
dieser Stelle kurz angeführt.
B. Material
Anlage 1: A: Technologieschema der Autowaschstraße
B: Zuordnungsliste SPS
Anlage 2: Funktionsbeschreibung der Autowaschstraße
Anlage 3: GRAFCET der Autowaschstraße nach DIN EN 60848 (Musterlösung)
Kommentiert [K20]:
Die zugelassenen Hilfsmittel sind an dieser Stelle vollständig
anzugeben.
C. Hilfsmittel
Fremdwörterlexikon, Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung, Taschenrechner,
Tabellenbuch/Formelsammlung ohne Rechenbeispiele (Brechmann, G; u.a.: Elektronik Tabellen,
Betriebs- und Automatisierungstechnik, Westermann Verlag, 1. Auflage, 2011),
Handbuch GRAFCET (Schmidt, G.: GRAFCET, Bildungsverlag EINS, 1. Auflage, 2008).
Hinweis:
Beim Einsatz von programmierbaren Taschenrechnern ist der vorhandene Speicher zu löschen.
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Anlage 1
A: Technologieschema der Autowaschstraße
B: Zuordnungsliste SPS
Symbol
Q0
B1
B2
B3
B4
B5
B6
B7
B8
B9
B10
B11
S1
S2
S3
Q1
Q2
Q3
Q4
Q5
Q6
Q7
Q8
P1
P2
P3
NO: Schließer
NO: Schließer
NO: Schließer
NO: Schließer
NO: Schließer
NO: Schließer
NC: Öffner
NO: Schließer
NO: Schließer
NO: Schließer
Adresse
E0.0
E0.1
E0.2
E0.3
E0.4
E0.5
E0.6
E0.7
E1.0
E1.1
E1.2
E1.3
E1.4
E1.5
E1.6
A4.1
A4.2
A4.3
A4.4
A4.5
A4.6
A4.7
A5.0
A5.1
A5.2
A5.3
Kommentar / logische Zuordnung
Freigabekontakt NOT-HALT-Schütz
Sensor Position 1
Sensor Position 2
Sensor Position 3
Sensor Position 4
Sensor Position 5
Sensor Position 6
Druckwächter Aktivschaum
Druckwächter Waschlauge
Druckwächter Wasser Unterbodenwäsche
Druckwächter Wasser Klarspülen
Druckwächter Heißwachs
Taster „START“
Taster Zusatzprogramm „+Unterbodenwäsche“
Taster Zusatzprogramm „+Wachs“
Motorschütz Bandmotor „ein“
Ventil Aktivschaum „auf“
Motorschütz Antrieb Rotationsbürste „ein“
Ventil Waschlauge „auf“
Ventil Wasser Unterbodenwäsche „auf“
Ventil Wasser Klarspülen „auf“
Ventil Heißwachs „auf“
Motorschütz Gebläse „ein“
Leuchtmelder „Betrieb“
Leuchtmelder Zusatzprogramm „+Unterbodenwäsche“
Leuchtmelder Zusatzprogramm „+Wachs“
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(Druck i.O.  B7 = 1)
(Druck i.O.  B8 = 1)
(Druck i.O.  B9 = 1)
(Druck i.O.  B10 = 1)
(Druck i.O.  B11 = 1)
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Anlage 2
Funktionsbeschreibung der Autowaschstraße
Bei der Autowaschstraße wird das zu waschende Fahrzeug automatisch mittels Unterflurförderband und Mitnehmer am linken Vorderrad durch die Anlage transportiert. Dadurch werden nacheinander die einzelnen Waschstationen erreicht, wobei sich zeitgleich immer nur ein Fahrzeug in
der Anlage befindet. Wegen der räumlichen Gegebenheiten läuft der Waschvorgang im Grundsatz
so ab, dass jede Waschaktion zunächst noch weiterläuft, wenn die nachfolgende Aktion schon
begonnen hat. Sie wird immer erst dann ausgeschaltet, wenn die jeweils übernächste Aktion beginnt. Dies ist nachfolgend noch genauer beschrieben.
NOT-HALT: Das Auslösen der NOT-HALT-Einrichtung mittels NOT-HALT-Schütz Q0 setzt alle
Schritte zurück; lediglich der Initialschritt (Merker M1.0) wird gesetzt.
Funktionsablauf: Der Waschvorgang läuft wie folgt ab:
 Der Initialschritt wird nach Umschalten der SPS von STOP auf RUN gesetzt. Nur während des
Initialschritts hat der Anlagenbediener die Möglichkeit, die Zusatzprogramme „+Unterbodenwäsche“ und/oder „+Wachs“ durch Betätigen des jeweiligen Tasters am Bedienpult (steigende
Flanke 0→1) anzuwählen. Bei Eintreten eines solchen Ereignisses - also bei entsprechender
Anwahl eines Zusatzprogramms - wird der jeweils zugehörige Leuchtmelder am Steuerpult
speichernd aktiviert.
 Der eigentlich Vorgang beginnt, wenn der Sensor Position 1 meldet, dass ein Fahrzeug in die
Anlage eingefahren ist, alle fünf Druckwächter B7 bis B11 melden, dass der Druck in den entsprechenden Zuleitungen in Ordnung ist und der Bediener am Steuerpult den „START“-Taster
S1 betätigt. Der Betrieb der Anlage wird ab jetzt durch den Leuchtmelder P1 am Steuerpult angezeigt. Ebenso wird der Bandmotor für das Unterflurförderband eingeschaltet. Des Weiteren
wird das Ventil Aktivschaum geöffnet.
 Erreicht das Fahrzeug den Sensor Position 2, bleibt das Ventil Aktivschaum weiterhin geöffnet.
Zusätzlich wird jetzt der Antrieb für die Rotationsbürste eingeschaltet und das Ventil Waschlauge geöffnet. Bei vorheriger Wahl des Zusatzprogramms „+Unterbodenwäsche“ wird außerdem noch das Ventil Wasser Unterbodenwäsche geöffnet.
 Bei Erreichen des Sensors Position 3, wird das Ventil Aktivschaum wieder geschlossen; alle
anderen Aktionen werden weiter ausgeführt. Zusätzlich wird bereits das Ventil Wasser Klarspülen geöffnet.
 Erreicht das Fahrzeug den Sensor Position 4, bleibt das Ventil Wasser Klarspülen weiterhin
geöffnet, wohingegen alle anderen Aktionen enden. Bei vorheriger Wahl des Zusatzprogramms
„+Wachs“ wird zusätzlich aber noch das Ventil Heißwachs geöffnet.
 Das Erreichen des Sensors Position 5 bewirkt einerseits das Schließen des Ventils Wasser
Klarspülen und andererseits das Einschalten des Gebläses für die Lufttrocknung des Fahrzeugs. Das Ventil Heißwachs bleibt gegebenenfalls noch geöffnet.
 Erreicht das Fahrzeug den letzten Sensor Position 6, werden alle noch geöffneten Ventile geschlossen und der Bandmotor ausgeschaltet. Das Gebläse für die Lufttrocknung bleibt dagegen
noch eingeschaltet.
 Nach einer Zeitverzögerung von 5 Sekunden werden abschließend auch das Gebläse und alle
Leuchtmelder ausgeschaltet. Ein vollständiger Waschvorgang endet hiermit. Fährt nun ein
weiteres Fahrzeug in die Anlage ein und erreicht den ersten Sensor Position 1, kann über den
Initialschritt ein neuer Funktionsablauf durch den Anlagenbediener gestartet werden.
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Anlage 3
GRAFCET der Autowaschstraße nach DIN EN 60848 (Musterlösung)
Diese Seite erst während der Bearbeitung der Prüfungsaufgabe
gegen die Lösung der Teilaufgabe 2.2 (GRAFCET) aushändigen!
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