Informationen zu Auflösungsvermögen, Anwendungen der

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PS4
Grundlagen-Vertiefung
Version vom 2. März 2012
Inhaltsverzeichnis
1 Vertiefende Grundlagen zu Auösungsvermögen eines Gitters.
2
2 Einteilung und Entstehung von Spektren
3
2.1
Entstehung optischer Spektren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
2.2
Einteilung von Spektren nach Art der Entstehung . . . . . . . . . . . . . .
4
2.3
Einteilung von Spektren nach ihrem Aussehen
5
. . . . . . . . . . . . . . . .
3 Überblick über naturwissenschaftliche Anwendungen der Spektrokopie
6
Vertiefung PS4
1 Vertiefende Grundlagen zu Auösungsvermögen eines Gitters.
1 Vertiefende Grundlagen zu Auösungsvermögen
eines Gitters.
Der Zusammenhang zwischen Auösungsvermögen
A = λ/∆λ
und Anzahl
N
der Gitter-
linien eines optischen Gitters wird im Folgenden hergeleitet.
Bei N Wellenzentren (Spalten) ist eine Spektrallinie n-ter Ordnung von der benachbarten
mit (n+1)-ter Ordnung durch (N-2) Nebenmaxima, also durch (N-1) Minima getrennt. Die
Spektrallinie n-ter Ordnung entsteht bei einem Gangunterschied von
nλ
zwischen zwei
benachbarten Wellenzügen. Bei der nächstfolgenden Spektrallinie von (n+1)-ter Ordnung
ist dieser Gangunterschied um eine ganze Wellenlänge
λ angewachsen. Folglich ist er beim
γ erst um einen Bruchteil von λ
ersten auf die Linie n-ter Ordnung folgenden Minimum
angewachsen, nämlich von
nλ
auf
n λ + λ/(N − 1).
Jetzt soll eine Spektrallinie n-ter Ordnung der Wellenlänge
λ + ∆λ von der Spektrallinie n-
λ zu unterscheiden sein. Dazu muss die Linie der Wellenlänge
λ+∆λ mindestens in das erste Minimum γ neben der Spektrallinie der Wellenlänge λ fallen
ter Ordnung der Wellenlänge
(Rayleighsche Grenzlage). Somit erhalten wir:
n (λ + ∆λ) = n λ +
λ
N −1
(1)
Für grosse N kann in Näherung statt (N - 1) nur N geschrieben werden. Damit folgt dann:
A =
λ
= nN
∆λ
(2)
In Worten: Beim Gitter ist das Auösungsvermögen für eine Spektrallinie erster Ordnung
gleich der Zahl der Gitterönungen N. Für Spektrallinien höherer Ordnungszahl n steigt
es proportional mit n.
Ein Prisma macht immer nur ein einziges Spektrum. Zu ihm gehört zu jeder Richtung
nur eine Wellenlänge. Ein Gitter hingegen macht stets eine ganze Reihe von Spektren mit
verschiedender Ordnunsgzahl n und alle diese Spektren überlappen sich. Zu jeder Richtung
gehören mehrere Wellenlängen
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Vertiefung PS4
2 Einteilung und Entstehung von Spektren
2 Einteilung und Entstehung von Spektren
Elektromagnetische Wellen können einerseits von einem Körper emittiert und absorbiert
werden, andererseits kann Strahlung an einem Medium reektiert und durch ein Medium
transmittiert werden. Ein Spektrum deniert die Abhängigkeit der Intensität der Strahlung
von der Wellenlänge bzw. Frequenz.
Die Einteilung der Spektren kann erfolgen nach der Art ihrer Entstehung, nach ihrem
Aussehen oder nach dem Gerät ihrer Erzeugung.
2.1 Entstehung optischer Spektren
Für das Entstehen optischer Spektren im sichtbaren Spektralbereich sind die Elektronen
der äuÿersten Energieniveaus (Schalen) verantwortlich. Durch Energiezufuhr (z.B. Erwärmen) wird ein äuÿeres Elektron auf ein höheres Energieniveau gehoben. Das Atom ben−8
det sich für kurze Zeit (ca. 10
s) in einem angeregten Zustand. Kehrt das Elektron auf ein
niedriges Energieniveau zurück, wird die Energiedierenz
Lichtquant) der Frequenz
ν
∆E
als Lichtblitz (Wellenzug,
ausgestrahlt. Es gilt:
∆E = hν
worin
h
das Plank'sche Wirkungsquantum ist.
Nach dem
Kirchho'schen Strahlungsgesetz
sendet jeder Sto in angeregtem Zustand
Strahlung derselben Frequenz aus, die er auch absorbieren kann. Atomtheoretisch ist das
selbstverständlich, da ein Elektron bei einem bestimmten Bahnübergang nur denselben
Energiebetrag
∆E
bzw.
hν
absorbieren kann, den es beim Rücksprung wieder emittiert.
Werden von einem Sto (z.B. von einem kalten Gas - vgl. Abb. 1) aus einem kontinuierlichen Spektrum bestimmte Frequenzen absorbiert (Absorptionslinien) und dadurch
deren Intensität im Vergleich zum übrigen Frequenzbereich stark geschwächt, so erhält
man ein
Absorptionsspektrum,
z.B. Frauenhofer'sche Linien im kontinuierlichen Son-
nenspektrum.
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Vertiefung PS4
2 Einteilung und Entstehung von Spektren
Abbildung 1: Entstehung (schematisch) und Aussehen verschiedener Spektren
2.2 Einteilung von Spektren nach Art der Entstehung
•
Emissions-Spektren
Die spektrale Zerlegung der Strahlung, die von Atomen, Molekülen oder Materie
in unterschiedlichen Aggregatszuständen ausgesendet (emittiert) wird, bezeichnet
das Emissionsspektrum. Spektren, die von der elektronischen Anregung von Atomen
und Molkülen herrühen liegen im sichtbaren Bereich und heiÿen daher auch optische
Spektren. Dazu gehören Emissionsspektren, die von Lichtquellen, die infolge hoher
Temperatur oder elektrischer oder chemischer Anregung ausgesandt werden (z.B.
Glühbirne).
•
Absorptions-Spektren
Beim Durchgang von kontinuierlicher elektromagnetischer Strahlung durch Materie
werden einzelne Wellenlängen oder Wellenlängenbereiche nicht durchgelassen (absorbiert). Es entstehen schwarze Linien (Frauenhofer Linien) in der spektralen Verteilung (z.B. Sonnenlicht). Absorptionsspektren sind invers zu den entsprechenden
Emissionspektren.
•
Reexions-Spektren
Spektrale Zerlegung der elektromagnetischen Strahlung die beim Auftreen auf Materie reektiert wird. Bei der Reexion spielt neben den Materialeigenschaften auch
die Oberächenbeschaenheit eine Rolle. Reexionsspektren werden von allen extern
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Vertiefung PS4
2 Einteilung und Entstehung von Spektren
bestrahlten Gegenständen ausgesendet.
•
Transmissions-Spektren
Als Transmissions-Spektrum bezeichnet mam die spektrale Verteilung elektromagnetischer Strahlung nach dem Durchgang durch Materie. Die Transmissionsspektroskopie ermöglicht eine umfangreiche optische Charakterisierung optischer Filter
und Dünnschichtlme.
2.3 Einteilung von Spektren nach ihrem Aussehen
•
Kontinuierliche Spektren
Das Spektrum umfasst den gesamten Wellenlängenbereich ohne Lücken. Diese Spektren entstehen durch Strahlung von glühenden festen oder üssigen Stoen sowie angeregter Gase oder Dämpfe hoher Dichte. Thermische oder Schwarzkörper-Strahlung
ist ebenfalls kontinuierlich. Das Abbremsen von Elektronen und Ionen im Plasma
oder Festkörpern führt ebenso zu koninuierlicher Stahlung (z.B. Bremsstrahlung im
Röntgenspektrum).
•
Linienspektren
Das Spektrum besteht aus einzelnen scharf begrenzten Linien (Spektrallinien), denen
eine bestimmte Wellenlänge zugeordnet werden kann. Diese werden auch
Spektren
diskrete
genannt und entstehen durch Strahlung angeregter atomarer Gase kleiner
Dichte. Jedes chemische Element emittiert ein ganz bestimmtes Linienspektrum.
•
Bandenspektren
Ein Bandesspektrum ist ein Linienspektrum, bei dem die Linien so dicht gehäuft
auftreten, dass sie als Banden erscheinen. Angeregte molekulare Gase unter geringem
Druck emittieren Bandenspektren.
Schematisch dargestellt sind die drei Arten von Spektren in der Abbildung 2.
Abbildung 2: Die drei Arten von Spektren schematisch im Vergleich
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Vertiefung PS4 3 Überblick über naturwissenschaftliche Anwendungen der Spektrokopie
3 Überblick über naturwissenschaftliche Anwendungen
der Spektrokopie
Spektroskopische Methoden sind das moderne Werkzeug der Naturwissenschaften zur Aufklärung und Identizierung atomarer, molekularer und Festkörper-Strukuren. Die Atomspektroskopie beinhaltet die Messung der Eigenschaften einzelner Atome, vor allem ihre
Elektronen-Energieniveaus. In der Molekülspektroskopie werden neben dem Molekülaufbau auch Molekülschwingungen und -rotationen untersucht. Die Festkörperspektroskopie
untersucht die Eigenschaften der Bandstrukturen diverser kristalliner und nichtkristalliner
Festkörper.
Je nach Wellenlänge der verwendeten elektromagnetischen Strahlung kommen verschiedene Messverfahren zur Anwendung. Radiowellen ( 100 m Wellenlänge) werden in der
Kernresonzspektroskpoie (NMR oder Hochfrequenzspektroskopie) verwendet. Mikrowellen
(1 m bis 1 mm) werden in der Elektronenspinresonanz (ESR/EPR) - Spektroskopie zur
Klärung des Elektronenspinresonanzzustandes oder der Hyperfeinstruktur eingesetzt. Kürzere Mikrowellen (1 mm bis 1
µm) kommen in der Schwingungsspektroskopie zum Einsatz
zur Aufklärung von Rotations- und Schwingungszuständen in Molekülen. Infrarotstrahlung (1 mm bis 0,8
µm)
regt Schwingungs- und Rotationsfreiheitsgrade in Molekülen an
(IR-Spektroskopie). Inelastische Streuung in diesem Wellenlängenbereich an Molekülen
und Festkörpern ist die Raman-Spektroskopie, eine von Raman entwickelte Methode zur
Aufklärung der Molekülstrukturen. Sichtbares Licht (750 nm bis 350 nm) wird in der
Atomspektroskopie zur Untersuchung der Energiezustände der äuÿeren Elektronen verwendet. Röntgenstrahlung (10 nm bis 10 pm) kommt in der Elektronenspektrokopie, der
Auger-Elektronen-Spektroskopie und der Möÿbauer-Spektroskopie zur Untersuchung der
Energieniveaus der Rumpfelektronen und innerer Elektronen zur Anwendung. Die Gammaspektroskopie (100 pm bis 1 pm) untersucht Kernzustände, -übergänge und Anordnung
der Nukleonen.
In der modernen Festkörperphysik gewinnt die
Fourier-Spektroskopie
zunehmend an Be-
deutung. Während konventionelle Spektrometer ein dispersives Element enthalten, welches
das Licht in die einzelnen Wellenlängen aufspaltet, wird in der Fourier-Spektroskopie das
Licht durch ein Michelson-Interferometer (siehe 3. Teil von PS 4) geschickt und die Intensität nach dem Durchgang als Funktion der Spiegelstellung gemessen. Eine Fouriertransformation ergibt dann die Intensität als Funktion der Wellenzahl des Lichtes.
Literaturangaben
•
Auszug aus E. Hecht.,
•
W. Walcher,
•
R.P. Pohl,
Optik, Addison-Wesley
Praktikum der Physik, Teubner Studienbücher
Optik und Atomphysik, Springer
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