Verbrennungsmotoren III Der Dieselmotor S. 186 wurde 1897 (1927) entwickelt, um den Wirkungsgrad gegenüber dem Ottomotor zu verbessern (durch höhere Drücke und Temperaturen ) auf 30 bis 35 %. Arbeitsweise • • • • Nur Luft wird rel. hoch verdichtet (30 bis 50 bar). o Kurz vor OT (15 - 30 ) wird der Kraftstoff unter hohem Druck (100 - 2300 bar) eingespritzt. Nach einem Zünd verzug von 0,7 - 3 ms kommt es zur Selbstzündung. o Der Druck steigt im Arbeitstakt auf 60 - 80 bar (bei 2000 - 2500 C) an. Gemischbildung • • • • Durch den Luft überschuss wird der Kraftstoff vollständig ausgenützt. Der Kraftstoff muss zünd willig sein. Die Zündwilligkeit wird durch die Cetan zahl ausgedrückt. Bei zu langem Zünd verzug (z.B. bei kaltem Motor) wird zuviel Kraftstoff eingespritzt, der dann verspätet und explosions artigverbrennt. ( Wirkungsgrad und Leistung fallen; Rauch entwicklung) Einspritzverfahren direkt indirekt höherer Wirkungsgrad weichere Verbrennung, geringerer Einspritzdruck, Pumpe und (Zapfen )Düse sind weniger belastet, Start hilfe (Glühkerze) nötig luftverteilende ... wandverteilendes .. Direkteinspritzung hart, laut , Mehrloch düse ( schmutz empfindlich) Einspritzdruck:150 - 300 bar M Verfahren Kraftstoff verdampft schichtweise, "weich", Einspritzdruck 175 bar Common Rail: 1400 bar Pumpe-Düse: 2050 bar Vorkammer-V. Teilverbrennung Überdruck Verwirbelung Wirbelkammer-V. gute Verwirbelung durch die Verdichtung Vorteile von Common Rail: • Einspritzmenge und -zeitpunkt werden über das Druckregel ventil gesteuert • innerhalb des Kennfeldes frei wählbarer Einspritzdruck • hohes Druckangebot bei niedrigen Drehzahlen • flexibler Einspritzbeginn mit Vor-, Haupt und Nacheinspritzung • leichte Anpassung an die Gegebenheiten des Motors • durch Piloteinspritzung sanfter Druckanstieg und weichere Verbrennung (Nageln geringer) sowie besseres Abgas durch gründlichere Verbrennung Eigenschaften • • • • • • • im Vergleich zum Otto Motor geringer Verbrauch (guter Wirkungsgrad) weniger Schadstoffe (außer Ruß und NOx) günstiges Betriebsverhalten schwere, stabile Bauweise ungünstigeres Leistungsgewicht sinnvoll einsetzbar: für 2 Takt Verfahren mit Abgasturbolader ( kein "Turboloch") für minderwertigere Kraftstoffe problemlos bei dünner Luft (Luftüberschuss!) Md n - unkultivierter Lauf begrenzte Höchstdrehzahl (langsamere Brenngeschwindigkeit, größere Masse) höhere Produktionskosten Verbrennungsmotoren III Der Dieselmotor S. 286 1. a) Warum erreicht ein Dieselmotor einen höheren (thermischen) Wirkungsgrad als ein Ottomotor? b) Zählen Sie weitere Vor und Nachteile auf! a) Höhere Drücke und Temperaturen verbessern den thermodynamischen Wirkungsgrad eines Kreisprozesses. Durch den größeren Luftüberschuss verläuft die Verbrennung vollkommener. b) geringer Verbrauch, weniger Schadstoffemission (außer NOx), rußt, gleichmäßiger Drehmomentverlauf ==> noch günstigeres Betriebsverhalten, verarbeitet billigere und schwer vergasbare Schweröle, laut und niedrige Enddrehzahl geringere Leistungsdichte gleichbleibende Luftmenge auch bei Teillast gleicher Druck 2. Skizziert ist das idealisierte p v Diagramm eines Dieselmotors. a) Wie ändert sich das Diagramm, wenn nur mit halber Kraftstoffmenge gearbeitet wird? a) Tragen Sie in anderer Farbe das p v Diagramm eines Ottomotors ein! (Verdichtungsverhältnis ist anders!) b) Wie verändert sich das Diagramm von b), wenn nur mit halber Kraftstoffmenge gearbeitet wird? Ottomotor: kleinere Verdichtung weniger Gas wird verdichtet 3. Warum eignet sich der Dieselmotor besser als der Ottomotor ... a) für das Zwei Takt Verfahren b) für eine Kombination mit einem Abgasturbolader? a) Da der Kraftstoff erst beim Verdichten (kurz vor OT) eingespritzt wird, können keine Spülverluste auftreten. b) Da auch im Teillastbereich die Luft nicht gedrosselt wird, wird die Abgasturbine ausreichend mit Luft versorgt. Das „Turboloch“ (beim Beschleunigen bei niedrigen Drehzahlen) ist kaum spürbar. 4. Feder a) Um welche Düse handelt es sich? b) Welche konstruktiven Maßnahmen sorgen dafür, dass die Düsennadel bei ca. 200 bar öffnet? a) Mehrlochdüse (für Direkteinspritzung) b) Der Druck im Kraftstoff bewirkt eine Kraft auf die kegelige Ringfläche der Düsennadel. Wird diese Kraft größer als die eingestellte Vorspannkraft, so öffnet die Düse. 5. Ein 125-kW-Dieselmotor hat bei 1500 1/min sein höchstes Drehmoment von 705 Nm und dort einen spezifischen Kraftstoffverbrauch von b = 200 g/kWh. Wie lange kann er mit 100 kg Kraftstoff bei 1500 1/min (unter Volllast) arbeiten? 4,52 h geg.: n = 1500 1/min Md = 705 Nm b = 200 g/kWh oder auch mit „Dreisatzrechnung“ P = Md ⋅ ω = Md ⋅ 2 ⋅ π ⋅ n = 705 Nm ⋅ 2 ⋅ π ⋅ 1500 = 110, 7 kW 60 s 100 kg ⇒ = 500 kWh b= m W =m = W b 0,2 kg / kWh P =W t ⇒ 500 kWh = 4,52 h t =W = P 110,7 kW