GREGOR DOLAK Das Musikquiz Über 200 lustige, knifflige und verblüffende Rätsel für Klassikfans WILHELM HEYNE VERLAG MÜNCHEN INHALT I. DER VORHANG ÖFFNET SICH 9 Der Quiz-Moderator tritt vor das Publikum und begrüßt die Ratekandidaten – Gespräch zum Aufwärmen, Erklären der Regeln – und los geht’s II. AUFTAKT ZUM GROSSEN MUSIKQUIZ 13 Musik erklingt und die Kandidaten raten, wen oder was sie hören – Fragen zu Komponisten und ihren Werken III. PAUSEN-PLAUSCH 33 Theoriestunde: Jetzt sind Hintergrundinfos gefragt, Grundlage aller Musik – Fragen aus Musikgeschichte, Instrumentenkunde und Harmonielehre IV. FORTISSIMO AUF DEM PODIUM Praxistest: Dirigenten bringen Sinfonien zum Klingen, Instrumentalisten interpretieren Klassiker, Sänger-Stars singen Opernrollen – Fragen zu Künstlern, Orchestern und ihren Auftritten 41 V. HINTER DEN KULISSEN 59 Musik im Spiegel der anderen Künste – Fragen zu klingenden Themen aus Literatur, Theater, Film, Tanz, Medien und Musikwirtschaft VI. STIMMEN DER OPER 69 Bekannte Sänger, Regisseure und Dirigenten beschreiben ihr Lieblingswerk – Fragen zum Opernrepertoire VII. O-TÖNE DER MUSIKER 77 Berühmte Künstler erklären ihr wichtigstes Werk – Fragen zum Werkekanon VIII. SCHLUSS-AKKORD 79 Hörbares für Hingucker – Wissenswertes und Kurioses aus dem Bilderberg der klassischen Musik IX. FRENETISCHER APPLAUS 83 Lösungen zu allen Fragen X. DA CAPO – DIE ZUGABE Interpretation Ihres Quizergebnisses – welcher Musiktyp sind Sie? 185 I. DER VORHANG ÖFFNET SICH Der Quiz-Moderator tritt vor das Publikum und begrüßt die Ratekandidaten – Gespräch zum Aufwärmen, Erklären der Regeln – und los geht’s Ernste und komische Oper, Tragödie und Komödie liegen gelegentlich so nah beieinander wie die Antworten in Günther Jauchs Quizshow »Wer wird Millionär?«. Im Prominenten-Special sitzt an diesem Abend Fernsehmoderatorin Kim Fisher auf dem heißen Stuhl. Seit Minuten brütet die telegene Blondine über der kniffligen 500 000-Euro-Frage: Wer gilt als Erfinder der Schallplatte? Als Lösungen stehen zur Auswahl: a) Thomas Alva Edison c) Albert Einstein b) Emil Berliner d) Artur Fischer Doch Frau Fisher kommt nicht auf die richtige Lösung. Selbst Showmaster Jauch gesteht ehrlich, er wisse keinen Rat. Auch die anderen Berühmtheiten in der Runde – Komiker Mike Krüger, Grünen-Politiker Rezzo Schlauch, TV-Transvestit Lilo Wanders – wiegen zögerlich die Köpfe. Die TV-Dame muss schließlich passen und erspielt nur 250 000 Euro für den wohltätigen Zweck der Sendung. Ein achtbarer, aber verbesserungsfähiger Erfolg. Tags darauf mokieren sich in den einschlägigen Internet-Foren schon die selbst ernannten Quiz-Experten über die »tragische Lachnummer«. Was lernen wir daraus? 9 a) Richtig wäre natürlich Emil Berliner als Antwort gewesen. b) Im Grundwissen über klassische Musik klaffen in der Kulturnation Deutschland dramatische Lücken. c) Besonders tief sind diese Lücken offenbar unter deutschen Fernsehpromis. d) Dieses Buch kann deshalb unter Umständen sogar Millionen wert sein. Bitte einloggen: a) bis d) – alle vier Antworten treffen zu. Der Physiker Einstein mag ein hervorragender Geiger und findiger Kopf gewesen sein, der unter anderem einen speziellen KreiselKompass entwickelte. Der Tüftler Fischer hat neben Hunderten anderen Dingen auch den nach ihm benannten Dübel erdacht. Dem Amerikaner Edison verdanken wir ein Grammophon mit Tonträgern in zylindrischer Form. Doch die Schallplatte als erstes wirkliches Massenmedium zum Abspielen von Musik geht eindeutig auf das Konto des deutschen Erfinders Emil Berliner. Sein Patent diente ihm später als Grundstock für die Plattenfirma »Deutsche Grammophon Gesellschaft«, die bis heute Marktführer auf dem Sektor der klassischen Musik- und Opernaufnahmen ist. Was Jauch, Fisher und die anderen Zelebritäten nicht wussten, kann die Leser des vorliegenden Buches nach der Lektüre nicht mehr verunsichern. Gesammeltes Wissen aus der großen, weiten Welt der ernsten Musik bündelt unser Bändchen auf unterhaltsame Weise: als Ratespiel. Wer alle Fragen aus dem Stand beantwortet, darf sich als genialer Musik-Champion fühlen. Wer gelegentlich nicht weiterweiß, kann etwaige Lücken spielerisch schließen. Also setzen Sie sich bequem, platzieren Sie ein Glas Wasser (gerne auch Rotwein) auf Ihrem Pult. Und: Konzentration bitte! Das Saallicht dimmt herunter, dramatische Musik fährt hoch. Der Ratekandidat sitzt in seiner persönlichen Musik-Quizshow. Mehr als 200 Fragen zu Komponisten, Werken, Interpreten und zur Aufführungspraxis hat der Autor zusammengetragen. Mal in offener Form, mal im Multiple-choice-Verfahren. Manchmal sind übrigens 10 auch mehrere der angebotenen Lösungsvorschläge richtig. Und Achtung: Hüten Sie sich vor Fangfragen! Zur Abwechslung finden Sie am Ende der Rätselstrecke noch zwei Spezialabteilungen: Im Kapitel »Stimmen der Oper« erklären bekannte Künstler wie die Sopranistin Anna Netrebko oder Dirigent Christian Thielemann ihr liebstes Stück Musik – und unsere Kandidaten sollen herausfinden, von welcher Oper die Rede ist. Für die Augenmenschen unter den Klassikhörern folgen danach noch einige Bilderrätsel: Erkennen Sie den Komponisten? Wessen Notenhandschrift können Sie lesen? Zur Lösung der Fragen sind alle Hilfsmittel erlaubt. Schlagen Sie in einschlägigen Lexika oder Musikfachbüchern nach. Googeln Sie im Internet.Versuchen Sie es in Gemeinschaftsarbeit mit Freunden, Bekannten, Verwandten. Rufen Sie einen Telefonjoker mit Expertenkenntnissen an. Alles ist erlaubt – außer Schummeln bei der Punktevergabe. Die Fragen sind nach fünf Schwierigkeitsgraden unterschieden: von (sehr leicht) bis (sehr schwer). Haben Sie eine Frage vollständig gelöst – also bei offenen Fragen zumindest dem Sinn nach eine umfassend richtige Antwort gefunden –, dürfen Sie sich jeweils einen bis fünf Punkte gutschreiben. Alle Fragen finden Sie im Anhang des Quiz-Durchgangs unter der jeweiligen Seriennummer ausführlichst beantwortet. Am Ende addieren Sie alle erreichten Punkte und lesen in der abschließenden Bewertung nach: Sind Sie ein Klassikexperte, der umgehend ins Kritiker-Fach wechseln sollte? Oder könnten Sie als weniger erfolgreicher Ratekönig zumindest neben Kim Fisher in Jauchs nächster Promisendung bestehen? Wie auch immer Sie bei diesem Musikquiz abschneiden: In unserem umfänglichen Antwortkatalog können Sie Ihren Wissensdurst – sofern überhaupt Schwachstellen bei Ihnen auftauchen – auf komfortable Weise stillen. Und nun bitte: Silentium. Uuuuuund: Auftakt! Viel Spaß beim Kniffeln, Grübeln und Rätseln wünscht Ihnen Gregor Dolak September 2006 11 II. AUFTAKT ZUM GROSSEN MUSIKQUIZ Musik erklingt und die Kandidaten raten, wen oder was sie hören – Fragen zu Komponisten und ihren Werken 1. KLEINE NACHTMUSIK Unser gesuchter Mann hat die ganze Welt mit seinen himmelsgleichen Tönen betört. Zugleich aber war das Genie ein Freund deftiger Formulierkunst. In einem seiner Briefe entbietet er einer Verwandten folgenden Gruß: »Iezt wünsch ich eine gute Nacht, scheissen sie ins Beet dass es kracht; Schlafens gesund, reckens den arsch zum mund, ich gehe izt nach schlaraffen, und thue ein wenig schlaffen.« Vom welchem Komponisten stammen die frivolen Worte? 2. MANN IM MOND Romantisch verklärte Titel tragen manche von Beethovens berühmten Werken. Warum nannte der durchaus nicht mondsüchtige Grübelkopf seine Klaviersonate op. 27 in cis-Moll »MondscheinSonate«? a) Weil er sie bei Mondschein komponierte. b) Weil ihn eine Romanze mit seiner Schülerin Luna Maria zu Werthersheim zu dem schwelgerischen Stück inspirierte. c) Weil er ursprünglich plante, sie nur in Vollmondnächten zu spielen. d) Beethoven nannte das Stück gar nicht »Mondschein-Sonate«. 13 3. SCHALL UND RAUCH Wie ist es um Ihr Namensgedächtnis bestellt? Nennen Sie den Vornamen der folgenden Komponisten: a) Schubert b) Webern c) Schostakowitsch d) Pfitzner e) Messiaen f) Scarlatti g) Britten h) Mussorgsky i) Rodrigo j) Smetana 4. PATHETISCH IM MONDSCHEIN Ein Meisterpianist hat diese Werke zum »Neuen Testament der Klaviermusik« erklärt. Was im biblischen Sinne die Erneuerung des christlichen Glaubens war, hat Komponist Ludwig van Beethoven für das Spiel an den schwarzen und weißen Tasten geleistet: Seine Klaviersonaten definieren die Kunst am Pianoforte von Grund auf neu. Wie viele Klaviersonaten hat Beethoven geschrieben? 5. STERNENMUSIK Nur wenige Stücke des klassischen Werkekanons stehen vor astrologischem Hintergrund. Eigentlich erstaunlich, da doch die Sterne seit Erfindung der Sphärenharmonien durch griechische Philosophen so nah an der Musik angesiedelt sind. Der britische Komponist Gustav Holst hat diese Lücke geschlossen und während des Ersten Weltkriegs seine Orchestersuite »Die Planeten« geschrieben, in der beinahe unser gesamtes Sonnensystem erklingt. Warum aber fehlt in diesem 1919 uraufgeführten Astral-Opus der Planet Pluto? a) Weil Holst ihn vergaß. b)Weil Holst in eine Schaffenskrise geriet. c) Weil Holst den Planeten durch Micky Maus’ Hund Pluto diskreditiert sah. d)Weil der Planet zum Zeitpunkt der Uraufführung noch nicht entdeckt war. 14 6. HÖREN UND SEHEN Schon in jungen Jahren bemerkte Ludwig van Beethoven, dass sein Gehör langsam nachließ. Bis heute fasziniert seine Verehrer ganz besonders, dass der aufbrausende Komponist große Teile seines Werkes in völliger Taubheit zu Papier brachte und sie nur mit seinem »inneren Ohr« hören konnte. Welches der folgenden Werke hat Beethoven geschrieben, als er schon völlig ertaubt war? a) das Streichquartett Nr. 13 B-Dur b) die Oper »Fidelio« c) die Sinfonie Nr. 9 d-Moll d) die Klaviersonate cis-Moll »Mondschein« 7. KOBOLDE IM OHR Das jugendliche Genie Felix Mendelssohn Bartholdy landete einen frühen Hit. Inspiriert hat ihn zu diesem Werk, das bis heute zu seinen populärsten zählt, ein berühmtes Theaterstück, für das er eine Art Ouvertüre schreiben wollte. Für welchen Theater-Klassiker hat Mendelssohn Bartholdy diese märchenhaft traumselig schöne Orchestermusik komponiert? 8. IM NEBENBERUF GENIE Einen soliden Beruf in der Hinterhand zu wissen ist im wankelmütigen Künstlergewerbe nie verkehrt. Manche Komponisten verdingten sich als Versicherungsvertreter oder als Immobilienmakler. Der italienische Opernkomponist Giuseppe Verdi aber hatte sich in seinem Selbstverständnis einem im Wortsinn irdischeren Broterwerb verschrieben. Was gab Verdi stets als seinen eigentlichen Beruf an? a) Metzger b) Schuster c) Bauer d) Steuerberater 9. EHE-RING DES NIBELUNGEN Liebesbande quer durch die Klassik-Dynastien treten in der Musikgeschichte eher selten auf. Komponist Richard Wagner dagegen 15 wusste nicht nur die Granden seiner Zunft zu schätzen, sondern auf Brautschau auch deren Sprösslinge. Wessen Tochter war Wagners Ehefrau Cosima? 10. BACHS BASSLINIE Namensgeber eines großen Meisterwerks zu sein sichert zeitlosen Ruhm weit über den Tod hinaus. Wenn auch manche Musikstücke aller Welt bekannt sind, während deren Namenspatrone in Vergessenheit geraten. Siehe Johann Sebastian Bach: Nach wem hat der Barockkomponist die berühmten »Goldberg Variationen« benannt? 11. BAROCK’N’ROLL Geschichte wiederholt sich nicht. Aber manchmal kreuzen sich die Wege begnadeter Musiker geografisch, selbst wenn sie sich nie begegnen konnten. Welche Musiklegenden verschiedener Epochen wohnten im selben Haus in London? a) Georg Friedrich Händel und Jimi Hendrix b) Henry Purcell und Paul McCartney c) Johann Sebastian Bach und Liam Gallagher d) Luigi Cherubini und Sid Vicious 12. MOZART 2006 Pa-pa-pa-pageno, Figaro und Don Giovanni stimmen die Lobeshymne an, zu Ehren ihres begnadeten Schöpfers: Welches Jubiläum feierte Wolfgang Amadeus Mozart im Jahr 2006? a) 250. Geburtstag b) 150. Todestag c) 227. Namenstag d) 200. Geburtstag 13. SCHLIMMER FINGER Übertriebener Ehrgeiz kann einen feingliedrigen Künstler glatt sein Handwerkszeug kosten. Die Folgen sind nicht selten tragisch. Womit ruinierte sich Robert Schumann seine Pianistenkarriere, ehe sie überhaupt richtig begonnen hatte? 16 14. TROMPETENSIGNAL Die Melodie kennt wohl jeder Fernsehzuschauer. Ihr Schöpfer dagegen ist nur wenigen bekannt. Welcher französische Komponist hat die bei Übertragungen von deutsch-österreichisch-schweizerischen Gemeinschaftsproduktionen zu hörende Erkennungsmelodie der TV-Eurovision geschrieben? 15. SCHILLERNDE KLÄNGE Mancher Tonsetzer liebt die Dichter seiner Zeit so sehr, dass er ihre Poeme gerne zu Musik verdichtet. So schufen die Klassiker über die Genregrenzen hinweg Synergien, die beide Sphären befruchteten. Klangvolle Worte fanden Verstärkung durch imposante Töne, große Musik betonte Texte, die deren Wirkung steigerten. In einem Fall ist die Symbiose sogar zur heimlichen deutschen Nationalhymne aufgestiegen: Welches Schiller-Gedicht vertonte Beethoven in seiner Neunten Sinfonie? 16. KRIEG IM KONZERTSAAL Im Laufe der Musikgeschichte steigerten die Komponisten die Klangfülle ihrer Werke durch immer neue Instrumente. Sie erweiterten ihre Orchester durch Bläser, Streicher, Schlagwerk. Einer aber wollte noch durchschlagender klingen als alle anderen: Welcher russische Komponist reihte sogar Kanonen ins Instrumentarium des Orchesters ein? a) Peter Tschaikowsky b) Dimitri Schostakowitsch c) Modest Mussorgsky d) Witold Lutoslawski 17. EPOCHALE REIHE Gewusst wann. Sortieren Sie folgende Werke nach der Reihenfolge ihrer Entstehung: Gustav Mahler »Kindertotenlieder« György Ligeti »Atmospheres« 17 Franz Schubert »Die schöne Müllerin« Claude Debussy »La mer« Wolfang Amadeus Mozarts Jupiter-Sinfonie Ludwig van Beethoven Fünfte Sinfonie Johann Sebastian Bach »Das wohltemperierte Klavier« 18. MUSIKER SO WEIT DAS AUGE REICHT Massenaufläufe im Konzertsaal sind schwer zu kontrollieren. Entsprechend diffizil gestalten sich die Proben zur »Sinfonie der Tausend«. Eine personalwirtschaftliche Meisterleistung. Welcher Komponist hat die vielstimmige Vielharmonie geschrieben? 19. KOPFLOSES GENIE Über Jahre herrschte Streit über den Kopf des Genies. Ist es seiner oder nicht – eine erschöpfende Antwort auf diese Frage konnte bis dato nicht gefunden werden. Wo lagert der Originalschädel des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart? 20. IM NATIONALEN MUSIKKANON So viel Hinweis sei gestattet: Sie lassen sich an zwei Händen abzählen. Wahre Kenner aber kann die Frage nicht in Verlegenheit bringen: Wie viele Sinfonien hat Ludwig van Beethoven komponiert? 21. OPERN-UNFALL Musik zum Sterben schön: Jacques Offenbachs Oper »Hoffmanns Erzählungen« haftet bis heute ein tragisch-diabolischer Unterton an, der wohl aus einem Unfall bei der ersten Aufführung herrührt. Welches tragische Ereignis überschattete die Uraufführung von »Hoffmanns Erzählungen« in Wien? 18 22. MUSIKSTADT LEIPZIG Die sächsische Stadt Leipzig rühmt sich als Heimatstadt großer Komponisten. Welcher? a) Johann Sebastian Bach c) Jacques Offenbach b) Felix Mendelssohn Bartholdy d) Robert Schumann 23. EXTREME ZEITLUPE Zeit ist relativ, so viel ist seit Albert Einsteins Relativitätstheorie klar. Manchmal dauert lange aber schon wirklich sehr lange. Wie lange dauert das längste Orgelwerk der Geschichte? a) 7 Stunden, 35 Minuten b) 2 Tage c) 15 Wochen d) 639 Jahre 24. SANG-, ABER NICHT KLANGLOS Wo Leute Lieder singen, da lass dich nieder. Denn schlechte Menschen kennen keine Lieder. So weit die Volksweisheit. Gerade in der Romantik erfuhr die Liedkunst indes eine musikalische Aufwertung, die weit über simple Volkslieder hinausging. Manche Komponisten schufen ganze Zyklen voller aufwändiger Gedichtvertonungen. Welches der folgenden Werke ist kein Liederzyklus? a) »Die Winterreise« b) »Prélude à l’après-midi d’un faune« c) »Der Tod und das Mädchen« d) »Des Knaben Wunderhorn« 25. MIT VIEL TAMTAM Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erweiterten die Komponisten das Instrumentarium des Orchesters immer waghalsiger. Um wuchtiger in die Breite des Klangspektrums vorzudringen und immer höhere und immer tiefere Frequenzen anzuspielen – kurz, um selbst ausgefallenste Geräusche erzeugen zu können. Welche seiner sinfonischen Programmmusiken hat der Spätromantiker Richard 19 Strauss unter anderem mit Wind- und Donnermaschine, Kuhglocken und einem Tamtam instrumentiert? 26. ORFFS SAUFLIEDER Aus alten Versen reimt mancher Tondichter klingende neue Musikpoeme. Auf welchem poetischen Grundstoff basieren Carl Orffs bis heute sehr populäre »Carmina burana«? 27. CONCERTO GROSSO Johann Sebastian Bachs berühmte »Brandenburgische Konzerte« zählen zu den bekanntesten Marken im Barockrepertoire. Vielleicht haben Sie die Stücke erst neulich mal wieder im Konzert gehört? Jetzt noch mal scharf nachgedacht und nachgezählt. Wie viele Konzerte umfassen Bachs »Brandenburgische Konzerte«? 28. PIZZA QUATTRO STAGIONI Jedes Kind kennt die Melodien, in der Werbung werden sie gelegentlich zur Untermalung von Seife oder Damenparfüm missbraucht. Kein Wunder, Frühling liegt in der Luft. Von welchem Komponisten stammen die beliebten Violinkonzerte »Vier Jahreszeiten«? 29. LIED DER DEUTSCHEN »Einigkeit und Recht und Frei-hei-heit …« In der Schule lernt jeder Deutsche Melodie und Text der Nationalhymne. Natürlich nur die dritte Strophe. Der Rest ist nach dem Dritten Reich in Misskredit geraten. Geschaffen wurde die Musik aber schon, als die heutige Bundesrepublik noch lange nicht existierte. Auf welcher klassischen Komposition basiert unsere Hymne? 30. KUNST DES ERBENS Der Erbe des ungarischen Komponisten Béla Bartók, Gábor Vásárhelyi, fällt immer wieder durch rigide Zensur von Inszenierungen und Aufführungen Bartók’scher Werke auf. In welchem verwandtschaftlichen Verhältnis steht Vásárhelyi überhaupt zum beerbten Großkünstler? 20 a) Er ist Bartóks Halbbruder aus der dritten Ehe von dessen Vater. b) Er ist Bartóks Enkel. c) Er steht in keinem direkten Verwandtschaftsverhältnis zu Bartók. d) Er war mit Bartóks inzwischen verstorbener einziger Enkelin verheiratet. 31. DADA HIER UND DORT Als Sonderling hauste Komponist Erik Satie um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Paris. Als exzentrischer Außenseiter unter den Tonschöpfern der Zeit nahm er in gewisser Weise den späteren Dadaismus vorweg und schrieb Stücke mit skurrilen Titeln. Welches der folgenden Stücke stammt nicht vom Mystiker und Großstadtneurotiker Satie? a) »Drei Stücke in Birnenform« b) »Teilweise Halluzination – Sechs Erscheinungen von Lenin an einem Konzertflügel« c) »Sport und Vergnügen« d) »Gebet für die Reisenden und Matrosen in Lebensgefahr an die liebe, erlauchte Jungfrau Maria, Mutter des Heilands« 32. BACH & SÖHNE CO. KG Vier von Johann Sebastian Bachs Söhnen machten später selbst als Komponisten auf sich aufmerksam. Welcher des Quartetts wurde auf dem europäischen Kontinent als »Klopstock der Töne« verehrt, also als Lyriker der Musik? a) Wilhelm Friedemann Bach b) Carl Philipp Emanuel Bach c) Johann Christian Bach d) Johann Wolfgang Bach 33. WECKER IM KONZERTSAAL Der Übervater der Wiener Klassik, Joseph Haydn, schuf eine schier unüberbietbare Zahl von Sinfonien. Von seinen Zuhörern forderte er unbedingte Aufmerksamkeit. Der berühmte Konzertschlaf war 21 Haydn ein Gräuel. In welcher seiner vielen Sinfonien baute er deshalb einen berühmten Paukenschlag ein, der das Publikum aufwecken sollte? 34. JEDER SCHUSS EIN TREFFER In Carl Maria von Webers Nationaloper »Der Freischütz« gießt der Jäger Max mit seinem Kumpan Caspar, der mit dem Teufel im Bunde steht, eine Reihe von so genannten »Freikugeln«. Wie viele dieser satanischen Wunderprojektile gießen Max und Caspar in der Wolfsschlucht? a) drei b) sieben c) 47 d) 295 35. DIE VOLLENDET UNVOLLENDETE Verrätseltes Geraune umschwirrt Franz Schuberts Siebte Sinfonie, die »Unvollendete« des Unvollendeten. Der Wiener Komponist starb mit gerade mal 31 Jahren als wenig bekannter Tonsetzer. Erst nach seinem Tod wurde seine Musik dem breiten Publikum bekannt, darunter auch das unvollständige Meisterwerk der Siebten. Seine Dritte Sinfonie brachte er in nur neun Tagen zu Papier. Die Siebte aber blieb ein Fragment. Wie viele Sätze umfasst diese Sinfonie? 36. RHEIN UND RAUS Drei Jahre lang wirkte der Romantiker Robert Schumann (1810– 1856) in Düsseldorf als städtischer Musikdirektor. Eine außerordentlich glückliche Zeit, in der er 23 eigene Werke uraufführte. Die öffentliche Anerkennung seiner Arbeit beflügelte ihn immer mehr. Insbesondere die Dritte Sinfonie in Es-Dur hat sich der Nachwelt tief ins Gehör gegraben. Welchen geografischen Ehrentitel trägt diese Schumann-Komposition? 22 Bildnachweis Seite 79: picture-alliance/dpa/dpaweb, Ullstein bild, Interfoto, picture-alliance/akgimages, Ullstein bild; Seite 80: picture-alliance/KPA/HIP/The British Library, Ullstein bild, Ullstein bild, picture-alliance/akg-images, Copyright Wienmuseum; Seite 81: Ullstein bild, picture-alliance/Berliner_Kurier, picture-alliance/dpa/dpaweb, picturealliance/KPA Honorar & Belege; Seite 82: Interfoto. SGS-COC-1940 Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100 Das für dieses Buch verwendete FSC-zertifizierte Papier München Super liefert Mochenwangen. Redaktion: Theresa Stöhr, München Originalausgabe 12/2006 Copyright © 2006 by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH www.heyne.de Printed in Germany 2006 Umschlaggestaltung: Hauptmann und Kompanie Werbeagentur, München–Zürich Umschlagabbildung: getty-images White Packert Satz: C. Schaber Datentechnik, Wels Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck ISBN-10: 3-453-60047-9 ISBN-13: 978-3-453-60047-8 UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE Gregor Dolak Das Musikquiz Über 200 lustige, knifflige und verblüffende Rätsel für Klassikfans ORIGINALAUSGABE Taschenbuch, Broschur, 192 Seiten, 12,0 x 18,7 cm 20 s/w Abbildungen ISBN: 978-3-453-60047-8 Heyne Erscheinungstermin: November 2006 Rätsel über Rätsel: Was haben John Philip Sousa und Adolphe Sax gemeinsam? Wer klassische Musik kennt und liebt, hat hier die Gelegenheit, mit seinem Wissen zu glänzen – oder noch dazuzulernen. Der „Focus“-Journalist Gregor Dolak hat über 200 abwechslungsreiche und unterhaltsame Fragen zusammengestellt: zu Komponisten und Werken, zu Interpreten und Aufführungspraxis – quer durch alle Genres und Epochen und in allen Schwierigkeitsgraden. Natürlich mit Lösungen im Anhang. Welches rätselhafte Musikstück hat den Bestsellerautor Eric-Emmanuel Schmitt zu einem Drama gleichen Titels inspiriert?