geschieden. Es erhält demgemäß das Paramylonkorn eine kalotten

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Czurda,
Morphologie
u n d Physiologie des
Aigenstärkekornes.
geschieden. Es erhält demgemäß das Paramylonkorn eine kalottenförmige Gestalt. Die Erscheinung erinnert an die zweiteiligen
Pyrenoide stärkeführender Algen. Bisweilen sind die beiden
Kalotten gleich, manchmal aber ungleich dick. Bei Euglena Pyrum
wird nach K 1 e b s (1883) das Paramylon nur auf der nach außen
gekehrten Chromatophorenseite, also nur in einer Kalotte ab­
geschieden. Bei einer von M a i n x (1927b) erst unlängst neu
beschriebenen Form [Euglena mucifera) bilden sich sogar die
Paramylonkörner in Form zweier Kalotten um besondere Fort­
sätze der Chromatophoren, die hier die Rolle der Pyrenoide spielen.
Die pyrenoidartigen Differenzierungen in den Chromatophoren
mancher Euglenen (E. anaboena, E. gracilis), welche an die zwei­
teiligen Pyrenoide der Chlorophyceen (Tetraspora, Stylosphaeridnim)
durch ihre bestimmt umschriebene Gestalt und durch die Färbbarkeit erinnern, unterscheiden sich durch ihr Verhalten bei der
Denaturierung. Soweit die vorliegenden Angaben unterrichten,
kommt es bei den Euglenen bei der Denaturierung nicht zur
Bildung eines stark lichtbrechenden zentralen Teiles und einer
peripheren Oberflächenschichte
(Schmitz
1881,
Ham­
b u r g e r 1911, L e m m e r m a n n 1900, M a i n x 1927b), die
sich durch das Verhalten gegen Farbstoffe und Verhalten beim
Eiweißnachweis von dem zentralen Teil unterscheidet. Diesem
Unterschied scheint eine besondere Bedeutung zuzukommen.
Auch bei den völlig farblosen Formen (Astasien) tritt Paramylon auf.
B. Das morphologische, physikalische und chemische Verhalten
des Paramylon.
Ebenso wie die Verteilung des Paramylons in der Zelle ist
auch die Gestalt des einzelnen Paramylonkornes ganz auffallend
mannigfaltig. Von kugeligen und mehr oder weniger langgestrecktellipsoidischen bis zu zylindrischen und linsenförmigen lassen sich
alle Übergänge auffinden. Die einzelnen Körner können auf­
fallend groß werden. Bei manchen Formen erreichen sie unter
Umständen eine Größenordnung, die wir nur von den Stärke­
körnern höherer Pflanzen her kennen (Abb. 1 9 b ) . Eine sehr
auffallende Eigentümlichkeit der Gestalt des Paramylons ist der
Umstand, daß es auch in Gestalt von Ringen in der Zelle ab­
geschieden wird. Bei manchen Arten sind nach den Zeichnungen
verschiedener Autoren auch die großen Paramylonkörner noch
ringförmig gestaltet. Die Ringöffnung kann außerordentlich weit
sein. Da auch bei Paramylonkörnern nur ein Wachstum durch
Apposition neuer Schichten von außen her denkbar ist, so muß
bei der gegebenen Gestalt ausgewachsener Körner angenommen
werden, daß im Zytoplasma eine Struktur in Ringform vorhanden
sein muß, die zur Anlage solcher Körner führt. Denn eine Er­
weiterung der Paramylonringe ist bei der kristallinischen Be­
schaffenheit wohl nicht in Betracht zu ziehen. Die Anlage und
das Wachstum dieser Gebilde ist eine sehr auffallende und heute
noch kaum verständliche Erscheinung. Zur Klärung dieser Ver-
Zugehörige Unterlagen
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