Einführung
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Politischer Humanismus und europäische Renaissance Prof. Dr. Alexander Thumfart Brunelleschi: Dom von Florenz 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 2 L.B. Alberti: Sala del Té, Mantova 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 3 Sandro Botticelli: La Primavera 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 4 Piero della Francesca: Città ideale 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 5 Michelangelo: Davide 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 6 Pontormo: Portrait einer Dame 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 7 Jan Vermeer: Selbstportrait im Spiegel 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 8 Albrecht Dürer: Melencolia I 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 9 Raffaele Sanzio: Die Schule von Athen 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 10 Ambrogio Lorenzetti: Buon Governo (Palazzo Pubblico, Siena 1337/38) 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 11 Gliederung der Vorlesung 1. Was ist eigentlich Humanismus? Wo können wir Antwort auf diese Frage finden? 2. Fünf Modelle und ein Neuanfang: wie die Geschichte erzählt wird 3. Die (italienische) Stadt als Entstehungs- und Entfaltungsraum des zivilen Humanismus 4. Dramatis personae: Francesco Petrarca Coluccio Salutati Leonardo Bruni Leon-Battista Alberti Poggio Bracciolini 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 12 Gliederung der Vorlesung Die Zentralperspektive und die Konstruktion des Wissens Nicolaus Cusanus und Giovanni Pico della Mirandola Girolamo Savonarola Niccoló Machiavelli Donato Giannotti Erasmus von Rotterdam /Die Dunkelmännerbriefe Albrecht Dürer 5. Schluss 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 13 Gliederung der Vorlesung Gliederungspunkt 1: Was ist eigentlich Humanismus und wo können wir eine Antwort auf diese Frage finden/erhoffen? 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 14 Georg Wilhelm Friedrich Hegel 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 15 Georg Wilhelm Friedrich Hegel „Lassen wir es gelten, dass überhaupt vom Vortrefflichen auszugehen ist, so hat für das höhere Studium die Literatur der Griechen vornehmlich und dann die der Römer die Grundlage zu sein und zu bleiben. Die Vollendung und Herrlichkeit dieser Meisterwerke muss das geistige Band, die profane Taufe sein, welche der Seele den ersten und unverlierbaren Ton und Tinktur für Geschmack und Wissenschaft gebe. (…) Wenn das erste Paradies das Paradies der Menschennatur war, so ist dies das zweite, das höhere, das Paradies des Menschengeistes“ 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 16 Wilhelm von Humboldt 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 17 Wilhelm von Humboldt „Die ganze wissenschaftliche Bildung der neueren Zeit ist auf das Studium des Altertums gegründet, von welchem sie sich, wie schön sich immer Sprache und Literatur der neueren Völker ausgebildet haben und ferner ausbilden mögen, nur zu ihrem Verderb trennen kann.“ 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 18 Jacob Burckhardt 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 19 Jacob Burckhardt (in Basel auf dem Weg zur Vorlesung) 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 20 Jacob Burckhardt „In der Beschaffenheit dieser Staaten, der Republiken wie Tyranneien, liegt nun zwar nicht der einzige, aber der mächtigste Grund der frühzeitigen Ausbildung des Italieners zum modernen Menschen. Daß er der Erstgeborene unter den Söhnen (Sic!) des jetzigen Europas werden mußte, hängt an diesem Punkte.“ 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 21 Ernst Cassirer 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 22 Paul Oskar Kristeller 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 23 Paul Oskar Kristeller „Den Schwerpunkt dieser Studien bildet eine Gruppe von Fächern, bei der es sich im wesentlichen weder um klassische Philologie noch um Philosophie handelt, sondern die man vielleicht - grob gesagt - als Literatur bezeichnen könnte.“ 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 24 Nicolas L. Baker „Intellectual historians have argued that … the Florentine republic and Italian Renaissance republicanism more broadly constituted an essential stepping-stone to the development of pluralist, participatory democracies in Western Europe and North America. In so doing, they have demonstrated that the civic governments of north-central Italy from the thirteenth through the sixteenth centuries constituted an important moment in the development of the Western political tradition and its accompanying values of equality, individualism, selfgovernment, and civic responsibility.“ 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 25 Eine Orientierungsdefinition Was Humanismus kennzeichnet und charakterisiert: eine textbasierte, kollektiv-dialogische und durch und durch historisch grundierte Reflexion auf die politischen Elemente (Prinzipien, Institutionen, Akteure, Prozesse, Voraussetzungen) des sozialen Handelns der Menschen (im Plural). 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 26 Stephen Greenblatt 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 27 Stephen Greenblatt „Der Anbruch der Renaissance, das Freisetzen der Kräfte, die unsere Welt geformt haben, lässt sich nicht aus einem einfachen Grund erklären. Gleichwohl möchte ich in diesem Buch eine wenig bekannte, für die Renaissance jedoch exemplarische Geschichte erzählen, die Geschichte von Poggio Bracciolonis Wiederentdeckung des Gedichts De rerum natura (…) Natürlich kann man ein Gedicht allein nicht verantwortlich machen für eine so umfassende geistige, moralische und gesellschaftliche Transformation – das vermag ein einziges Werk nicht (…) Mit diesem ganz besonderen Buch der Antike, das plötzlich in den Blick geriet, verhielt es sich allerdings doch etwas anders. So ist hier zu erzählen, wie die Welt plötzlich um ein Geringes aus der Bahn gestoßen wurde, ein zufälliger Ruck, der einen folgenschweren Richtungswechsel auslöste“, ja sogar einen „epochale(n) Wandel“ in Gang setzte. 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 28 Gliederungspunkt 2 5 Generalthesen und ein Neuanfang Wie die Geschichte erzählt wird 04.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 29 Alfred von Martin: Geburtstag/ -ort 24.07.1882 Berlin Deutschland Studium International Forschungsschwerpunkt Historische Soziologie (Renaissance) Werke „Soziologie der Renaissance“ These Verfalls-These „Die Kunst der Frührenaissance, als Kunst des bürgerlichen Aufstiegs, ist voller Natürlichkeit, Kraft und Spannung (…) Der Verfall trat ein (…), da das Bürgertum begann, lieber einem (…) Lebensgenuß sich hinzugeben als sich angestrengter Arbeit zu widmen.“ XX.XX.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 30 Hans Baron: Geburtstag/ -ort 22.07.1900 Berlin Deutschland Studium Humboldt-Universität Berlin Forschungsschwerpunkt Historiker (Renaissance) Werke “The Crisis of the Early Italian Renaissance” These Konstanz-These „The ideal (i.e. libertas, A.T.) itself was, and remained, an ever recurrent persuasion among Florentines down to the time of Machiavelli.“ Baron, Crisis, 1966: 455. XX.XX.2017 Al-Farabi: Der Musterstaat Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 31 Quentin Skinner: Geburtstag/ -ort 26.11.1940 Oldham England Studium Cambridge University Forschungsschwerpunkt Politische Ideengeschichte (Renaissance; 17. Jahrhundert) Werke “The Foundations of Modern Political Thought I/II: The Renaissance“ These Rekurrenz-These „Although many Florentine political writers felt ready to endorse the rule of the Medici after 1512, the same period also witnessed the last and finest flowering of the city‘s earlier traditions of republican thought.“ XX.XX.2017 Al-Farabi: Der Musterstaat Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 32 James Hankins: Geburtstag/ -ort 1955 Philadelphia - USA Studium Duke University; Columbia University Forschungsschwerpunkt Historiker (Renaissance) Werke „Renaissance Civic Humanism: Reappraisals and Reflections“ These Bruch-These Zitat: „Machiavelli (…) breaks with humanist tradition.“ XX.XX.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 33 Eugenio Garin: Geburtstag/ -ort 09.05.1909 Rieti – Italien Studium Universität Florenz Forschungsschwerpunkt Historiker; Philosoph (Renaissance) Werke „Der Mensch der Renaissance“ These Rhapsody-These „Die ‚neuen‘ Philosophen, rebellisch und voll innerer Unruhe, waren eine Art fahrender Ritter der Gelehrsamkeit, die sich in einer Welt der Träume und magischen Künste, der Utopien und der Illusion (…) bewegten; sie stellten kritische Reflexionen an (…) und begaben sich auf mystische Streifzüge zwischen den Seelen der Sterne und mathematischen Formeln (…).“ XX.XX.2017 Staatstheorie des italienischen Bürgerhumanismus 34