Leistungsnachweis Lehrgang PB, Modul BWP-2-1, Fachdidaktik: Stundenvorbereitung für 2. Klasse SHT zum Thema: „Menschenrechte, Grund‐ und Freiheitsrechte“ – Menschenrechte von Gabriele Manai, BEd Juli 2015 VL Gabriele Manai, Bed. Thema: „Menschenrechte, Grund- und Freiheitsrechte“ Ich habe mich für dieses Thema entschieden, weil es unsere Schülerinnen und Schüler für das Augenmerk auf Ungerechtigkeiten auf dieser Welt sensibilisieren soll und die Rechte aller Meschen, egal welcher Hautfarbe, Herkunft, Einstellungen, etc. mittragen sollen. Viele unserer Schülerinnen und Schüler haben Migrationshintergrund oder sind sogar Flüchtlinge. Sie können über die Realität der Menschenrechte, wie sie in den verschiedensten Herkunftsländer gehandhabt werden, offen darüber sprechen... und ich hoffe, dass die einen oder anderen sich Gedanken über ihre eigenen Einstellungen zu diesem Thema machen bzw. die Einstellungen, die sie mit sich tragen, durch Traditionen, Vorurteile, Medien usw. geprägt, überdenke,, aber allemal darüber diskutieren. Die Stundenvorbereitung ist für 100 Minuten konzipiert und kann in einer zweiten Klasse zur Erarbeitung des Themas oder zur Wiederholung/Festigung eingesetzt werden. Natürlich auch in allen anderen Klassen, da unsere Schülerinnen und Schüler dieses Thema von der ersten bis zur vierten Klasse begleitet. Didaktische Methode: Als didaktische Methode habe ich u.a. das Modell der Lernspirale nach Klippert gewählt, da dieses die Gruppenarbeit und somit die Kompetenz der Teamarbeit fördert. Die Präsentationen der Ergebnisse erfolgen teils in Gruppenarbeiten, in Gruppenpuzzles bzw. im Plenum. Ziele: - Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Menschenrechten und Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft sowie auf der ganzen Welt auseinander, tauschen Erfahrungen mit dem Partner/der Partnerin/Gruppe/Plenum aus und vergleichen ihre Ergebnisse. - Schülerinnen und Schüler setzen sich mit den rechtlichen Grundlagen der Menschenrechte, dem Leben, der Arbeit, der Bildung, der Gesellschaft intensiv auseinander und gestalten ein Mindmap zu Kinderarbeit/Menschenrechte. - Schülerinnen und Schüler diskutieren über Menschenrechte und bilden sich eigene Meinungen. VL Gabriele Manai, Bed. Formulierung der Lernergebnisse/geförderte Kompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler... - betrachten Bilder kritisch und finden dazupassende Überschriften als auch Bildtexte - lesen, markieren und verstehen einen Text aus dem PB-Buch „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ vom 10. Dezember 1948 und Text von UNICEF bezüglich Kinderarbeit - exzerpieren und gestalten Mindmaps - üben durch die Präsentation die freie Rede - analysieren ihre Ergebnisse - diskutieren, reflexieren und bilden sich eigene Meinungen Weitere Kompetenzen, die gefördert werden: - soziale Kompetenz - Kommunikation - Umgang mit „Digitalen Medien“ - Kreativität Formulierung der Arbeitsaufträge für die Schülerinnen und Schüler Name: .......................................................................... Klasse: ............ Datum: ....................... Arbeitsauftrag 1 (Partnerarbeit/Plenum): VL Gabriele Manai, Bed. Zeitvorgabe: 10 Minuten! Betrachten Sie die Bilder! Was sehen Sie darauf? Finden Sie gemeinsam in Partnerarbeit passende Überschriften zu den Bildern! Welchen Bildtext (maximal 2 bis 5 Sätze) würden Sie unter das Bild schreiben? Zeitvorgabe: 10 Minuten! Stellen Sie anschließend im Plenum Ihre Bildtitel vor! Diskussion! Überschrift Bild Fotoquelle Bildtext (2-5 Sätze) Unicef Stol.it ebay Arbeitsauftrag 2 (Einzelarbeit): Zeitvorgabe: 25 Minuten! VL Gabriele Manai, BEd. Lesen Sie die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ vom 10. Dezember 1948 in Ihrem PB‐Buch ,Gesellschaft in Bewegung’ auf den Seiten 150 und 151! Unterstreichen Sie jene 5 Artikel (von 30), die Sie für besonders wichtig erachten! Machen Sie sich Notizen und begründen Sie Ihre Auswahl: Artikel Nr. Menschenrecht Begründung Arbeitsauftrag 3 (Gruppenarbeit – 4 Personen): Zeitvorgabe: 10 Minuten! Stellen Sie nun gegenseitig Ihre Notizen vor! Gibt es Gemeinsamkeiten? Welche Artikel aus der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte finden die anderen Gruppenmitglieder besonders wichtig? Diskutieren Sie über Ihre Ergebnisse! Würden Sie nach der Diskussion Ihre Reihung neu überdenken oder sogar ändern? Arbeitsauftrag 4 (Gruppenarbeit): Zeitvorgabe: 25 Minuten! VL Gabriele Manai, BEd. Lesen Sie nun den Artikel „Grenzenlose Ausbeutung“ zum Thema Kinderarbeit, online abrufbar unter: http://www.younicef.de/denkkinderarbeit20.html Erstellen Sie zu diesem Thema ein Mindmap in Word/PPT/cmap oder anderen geeigneten Programmen! Speichern Sie Ihre Arbeit unter: Alle Schule (M)/Manai/PB/Klasse/Gruppenname ab. (Anmerkung: Jedes Gruppenmitglied hat eine Kopie davon bitte ausdrucken!) Arbeitsauftrag 5 (Gruppenpuzzle): Zeitvorgabe: 10 Minuten! Präsentieren Sie nun Ihr Mindmap den neuen Gruppenmitgliedern – je Person max. 2,5 Minuten! Arbeitsauftrag 6 (Plenum): Zeitvorgabe: 10 Minuten! Abschluss: Diskussion über Menschenrechte/Kinderarbeit im Plenum – „Empört Euch! (Hessel, Stephane 2014) Ausblick auf nächste Stunde: ARD-Dokumentation „Das schmutzige Geschäft mit Schokolade“ (Nestle und Kinderarbeit), abrufbar unter https://www.youtube.com/watch?v=lUJ7Elqy7YI plus Arbeitsblatt + Diskussion! Viel Erfolg wünscht VL Gabriele Manai, BEd. Stundenablauf – Lernspirale nach Heinz Klippert VL Gabriele Manai, BEd. Arbeitsschritt Sozialform Zeitbedarf Lernaktivitäten Arbeitsmaterial Geförderte Kompetenzen 1. Einführung PA 10’ - Bilder betrachten Arbeitsblatt: Arbeitsauftrag 1 Kreativität, sinnerfassendes Betrachten, Schreiben, soziale Kompetenz Arbeitsblatt: Arbeitsauftrag 1 Kommunikation, freie Rede, Argumentation, Zuhören, Meinungsbildung PB-Buch: Sinnerfassendes Lesen, Markieren, Verstehen, Ordnen, Schreiben, Begründen - Überschriften und - Bildtexte finden 2. Austausch Plenum 10’ - Vorstellen der Bildüberschriften und Bildtexte - Diskussion 3. Sachinformation EA 25’ - Text lesen: Allgemeine Erklärung der Menschenrechte - Textstellen auswählen, markieren - Tabelle ausfüllen: Textstellen niederschreiben und begründen 4. Austausch/ Auswertung GA 10’ - Gegenseitiges Vorstellen der Notizen zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte - Gemeinsamkeiten finden - Was ist den anderen Gruppenmitgliedern wichtig? - Diskussion Gesellschaft in Bewegung, S. 150/151 Arbeitsblatt: Arbeitsauftrag 2 Arbeitsblatt: Arbeitsauftrag 2 und 3 Kommunikation, freie Rede, Argumentation, Zuhören, Analysieren, Meinungsbildung - Eigene Reihung nochmals überdenken und bewerten 5. Vertiefung GA 25’ - Text von UNICEF über Kinderarbeit online lesen: „Grenzenlose Ausbeutug“ Arbeitsblatt: Arbeitsauftrag 4 Internet + PC + Drucker - Mindmap erstellen - Daten sichern Text „Grenzenlose Ausbeutung“: Sinnerfassendes Lesen, Verstehen, Exzerpieren, Ordnen, Kommunikation, Gestalten, Umgang mit digitalen Medien, soziale Kompetenz, Kreativität http://www.youni cef.de/denkkind erarbeit20.html 6. Präsentation Gruppenpuzzle GA 10’ - Bildung neuer Gruppen mittels Gruppenpuzzle Mindmaps Präsentation, freie Rede, Zuhören - Vorstellen der Mindmaps in den neuen Gruppen 7. Diskussion im Plenum und Ideenfindung, Ausblick auf nächste PBStunde Plenum/ L 10’ - Diskussion über Menschenrechte, Kinderarbeit - eigene Verhaltensweisen analysieren und reflektieren - Ideenfindung zu „Empört Euch!“ VL Gabriele Manai, BEd. Reflexionsfähigkeit, Diskussionsfähigkeit, soziale Kompetenzen Kinderarbeit: Grenzenlose Ausbeutung Kinderarbeit auf dem Bau gehört in Indien zum Alltag. Kinder haben das Recht, zur Schule zu gehen und eine Ausbildung zu machen. Sie haben aber auch das Recht, zu spielen und sich zu erholen. Das heißt aber nicht, dass Kinder nach der Schule keinen Finger mehr krumm machen müssen. Natürlich dürfen ‐ und sollen ‐ sie zu Hause mithelfen. Wenn sie 14 Jahre alt sind, können sie bis zu drei Stunden täglich im Familienbetrieb mitarbeiten oder mit Erlaubnis der Eltern auch für Geld "jobben". Die Arbeit muss jedoch grundsätzlich leicht und für Kinder und Jugendliche geeignet sein. Vor allen Dingen darf die Schule nicht zu kurz kommen. Weltweit arbeitet etwa jedes sechste Kind zwischen fünf und 14 Jahren ‐ das sind etwa 150 Millionen. Für einen Hungerlohn sind sie in der Landwirtschaft, als Straßenverkäufer oder Dienstboten beschäftigt ‐ und das unter Bedingungen, die ihrer Gesundheit und Entwicklung schwer schaden. Diese Kinder müssen nicht nur ihrer Familie bei der Hausarbeit oder auf dem Feld helfen ‐ viele von ihnen schuften stundenlang in Betrieben und Fabriken. Einige Zahlen und Fakten: Rund 8,4 Millionen Mädchen und Jungen weltweit haben ein besonders schlimmes Schicksal: Sie werden als Kindersoldaten, Schuldknechte oder Zwangsarbeiter ausgebeutet. Mindestens eine Million Kinder werden allein jedes Jahr in Asien als Prostituierte missbraucht. Die meisten arbeitenden Kinder leben in Afrika südlich der Sahara. 69 Millionen Mädchen und Jungen im Alter zwischen fünf und 14 Jahren. In Süd‐ und Ostasien gibt es 66 Millionen Kinderarbeiter, in Südamerika 12 Millionen. Kinderarbeit ist oft kaum sichtbar. Zigtausende Kinder tauchen in keiner Statistik auf. Sie schuften in Haushalten, als Müllsammler und Schuhputzer und sind nirgendwo registriert. Andere werden als Drogenkuriere missbraucht. Viele arbeitende Kinder erhalten keine Bezahlung. Vor allem Hausmädchen bekommen oft nicht mehr als Essen und eine Unterkunft. Was ist Kinderarbeit? Laut Kinderrechtskonvention ist Kinderarbeit verboten wenn sie gefährlich oder schlecht für die Gesundheit ist wenn die Kinder nicht zur Schule gehen können wenn sie die körperliche, seelische oder soziale Entwicklung schädigt. Ausdrücklich verboten sind Sklaverei, der Einsatz von Kindern unter 18 Jahren als Soldaten, Kinderhandel, ‐prostitution und Kinderpornographie, Drogenhandel oder andere illegale Aktiviäten. Ursachen für die Kinderarbeit Kinder fertigen aus Lehm Steine an. Die meisten Kinder arbeiten, weil ihre Eltern zu arm sind, die Familie allein zu ernähren. Viele von ihnen verdienen sogar das Geld für die ganze Familie. Für die Arbeitgeber ist dies meist ein gutes Geschäft: Kinder lassen sich viel leichter ausbeuten und geben weniger Widerworte. Sie bekommen weniger Geld und finden aus diesem Grund häufiger Arbeit als die Erwachsenen. Kinderarbeit einfach zu verbieten ist deshalb keine Lösung. Würden die Kinder ihre Arbeit verlieren, hätten ihre Familien gar kein Geld mehr. Kinder, die nicht arbeiten dürften, müssten betteln oder stehlen. Das Wichtigste ist es deshalb, bessere Arbeitsbedingungen für die Kinder zu schaffen und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit zu geben, auch die Schule zu besuchen. In jedem Fall müssen Zwangsarbeit, Gewalt und ausbeuterische Arbeit verhindert und bestraft werden. Was tun, damit Kinder nicht ausgebeutet werden? Kinderarbeit einfach abzuschaffen ist nicht einfach. Aber ausbeuterische Kinderarbeit ist ein Verbrechen, das bekämpft werden muss. Dafür setzt UNICEF sich ein: Auch arbeitende Kinder müssen zur Schule gehen können. Denn nur wer etwas gelernt hat, hat Aussichten auf eine bessere Zukunft. Arme Familien brauchen Hilfe und Unterstützung. Arbeitgeber und Regierungen müssen Kinder schützen und Verbrecher bestrafen. Fair sein! Auch hier in Deutschland werden Waren verkauft, an deren Herstellung Kinder beteiligt waren: z.B. Teppiche, Fußbälle, T‐Shirts, Orangensaft, Mikrochips. Doch immer mehr Menschen wollen mit gutem Gewissen einkaufen. Waren mit Fairtrade‐Siegel stehen zum Beispiel für bessere Arbeitsbedingungen für die Produzenten ‐ eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Kinder nicht mehr mitarbeiten müssen. Fragt im Zweifel im Geschäft nach, wie und wo das Produkt hergestellt wurde. Das "TransFair‐Siegel" zeichnet Waren aus, die den Produzenten zu einem fairen Preis abgekauft werden. Dieser Preis liegt über dem Durchschnittspreis auf dem Weltmarkt. Das bedeutet mehr Verdienst für die Arbeit und die Familien. Das Angebot fair gehandelter Produkte ist inzwischen groß: Kaffee, Tee, Kakao, Schokolade, Fruchtsäfte, Honig, Bonbons, Bananen, Wein, Gewürze, Reis ‐ aber auch Rosen, Bälle und Kleidung. Mehr dazu, z.B. eine aktuelle Liste aller Produkte, findet Ihr unter www.fairtrade­ deutschland.de. Quelle: http://www.younicef.de/denkkinderarbeit20.html