BUSINESS BRIEFING 12. 8. 2011 | Nr. 8 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. NACHHALTIGE INVESTMENTS Topthema: Deutsche Asset Manager prüfen UN PRI-Mitgliedschaft 2 Produkte: Investoren bevorzugen Unternehmensanleihen 10 Geldanlage besser ohne oder mit Emotionen? Die Zehn Gebote haben menschliche Werte auf ewig verankert, nicht nur solche der Christenheit. Werte, die unzweifelhaft emotional geprägt sind. Umso erstaunlicher ist, dass ein Vermögensverwalter, JRC, „Zehn Gebote“ postuliert – für erfolgreiche Geldanlagen. Empfehlungen für profane Dinge wie Zieldefinition, Basisstrategie, Besteuerung, Renditeerwartung, Risikoprofil, Liquiditätsbedarf, Marktsituation, Produktauswahl, Produktverständnis und Beratungsqualität. Und all dem schickt er als Grundregel voraus: „Lassen Sie sich möglichst nicht von Emotionen leiten.“ Weiter kann man von den Zehn Geboten kaum entfernt sein. Nun gut, es ist auch eher ein Marketing-Papier. Doch der Rat, die Emotionen auszuschalten, scheint nur auf den ersten Blick vernünftig, auf den zweiten Blick ist er widersprüchlich und unklug. Widersprüchlich, da der Asset-Manager dem Vertrauen eine wichtige Rolle für den Anlageerfolg beimisst, aber offenbar nicht zugesteht, dass Vertrauen nicht bloß über nackte Fakten, sondern durch (teils unbewusste) Gefühle gegenüber dem Berater oder Portfoliomanager entsteht. Mit Unterstützung von Inhalt Topthema Zögerliche Bekenntnisse von Vermögensverwaltern zu verantwortlichem Investieren ..2 Widersprüchlich und unklug, weil sich viele der gestellten Fragen, wie etwa: „Welches Risikoprofil habe ich?“ nur durch subjektive, emotionale Einschätzungen, auch zur eigenen Person, beantworten lassen. Das trifft auch für die Sondierung von Anlagezielen zu. Es geht nicht nur um die Wahl zwischen Vermögensaufbau, Kapitalerhalt, Ertragsmaximierung oder Spekulation, sondern um die Frage, ob und wie zusätzliche, wertorientierte Ziele erreichbar sind. So weit hat JRC nicht gedacht. Für die Antworten sind Emotionen und Intuition relevant, ebenso der gesunde Menschenverstand. Die Grundregel sollte folglich vielmehr lauten: Seien Sie sich Ihrer Emotionen bewusst und schenken Sie Ihrer Intuition Gehör. Dann erkennt man leichter, wenn Reflexe – ob aus Geldgier oder Menschenliebe – womöglich zu unerwünschten Resultaten führen. Zudem ist Intuition ein guter Ratgeber, der etwa Anlegerinnen dazu bringt, weniger sprunghaft und risikobereit zu sein – und dadurch nachgewiesenermaßen an der Börse bessere Ergebnisse einzufahren. Intuition rät, in Realwerte zu investieren und nicht in Spekulationsblasen für undurchsichtige Produkte. Zusätzlich die Wirkungen von Kapitalanlagen auf Mensch und Umwelt zu berücksichtigen, dazu rät der gesunde Menschenverstand. Die zweite Grundregel sollte also lauten: Nutzen Sie ihn! Meldungen & Ausblick ................14 Eine spannende Lektüre und nützliche Anregungen wünscht Ihnen Susanne Bergius Diesen Newsletter abonnieren: handelsblatt-nachhaltigkeit.de Asset Management Internationale Meldungen .......6 Produkte & Konzepte Betriebliche Altersvorsorge ist meist konventionell ...............7 Unternehmensanleihen sind wieder gefragt ..............................10 Köpfe & Außenansicht Claudia Kemfert zum Nutzen des Klimaschutzes .....................13 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. BUSINESS BRIEFING NACHHALTIGE INVESTMENTS SEITE 2 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Zögerliche Bekenntnisse TOPTHEMA 12. 8. 11 | Nr. 8 Einige deutsche Vermögensverwalter prüfen dieses Jahr eine Unterzeichnung der UN-Prinzipien für verantwortliches Investieren. Manche beobachten noch. Eine exklusive Umfrage unter den Top-20. Schaut man auf die Liste der Unterzeichner der stark wachsenden globalen Investoren-Initiative UN Principles for Responsible Investment (PRI) sieht man nur 17 aus Deutschland: Lediglich fünf Kapitaleigner und sechs Vermögensverwalter, die anderen sind Dienstleister. Für den Exportweltmeister ist das mager, um nicht zu sagen peinlich (siehe Tabelle): Allein die Nachbarn Frankreich, Niederlande und Schweiz stellen 70, 55 und 47 Unterzeichner. In Südafrika bekennen sich 33 zu den Prinzipien für verantwortliches Investieren, in Brasilien 46. Den PRI sind aktuell 927 institutionelle Investoren mit mehr als 25 Billionen Dollar verwaltetem Vermögen beigetreten. Warum ist Deutschland so weit abgeschlagen? „Ein Mysterium“, sagten ausländische Vermögensverwalter diesem » Newsletters im März. Um dem Mysterium auf die Spur zu kommen, befragten wir die 20 größten Vermögensverwalter (siehe Tabelle S. 3). Nur drei haben selbst unterzeichnet, WestLB Mellon AM dieses Jahr. Bei sieben Instituten haben die überwiegend ausländischen Muttergesellschaften unterzeichnet, zuletzt die Generali im Mai. Bei zwei Instituten haben sich Tochter- oder Schwestergesellschaften zu den Prinzipien verpflichtet. Somit sind die Grundsätze verantwortlichen Investierens in Deutschland stärker anzuwenden, als die Unterzeichnerliste vermuten lässt – zumindest die 20 größten Vermögensverwalter betreffend. Die vielen anderen mit Hauptsitz in Deutschland sind davon unbeleckt – die Ausnahmen BPE Fund Investors, Finance In Motion und Newcomer Palero Capital bestätigen die Regel. UN PRI verantwortlich investieren Unterzeichner der UN PRI in Europa (Auswahl) Staaten Großbritannien Frankreich Anzahl 120 70 Niederlande 55 Einige Institute erwägen oder prüfen die Mitgliedschaft Schweiz 47 Die meisten anderen befragten Top-Institute erwägen immerhin eine Unterzeichnung. Allianz Global Investors (AGI), Bayern Invest und Dekabank prüfen sie derzeit. Es ist folglich zu erwarten, dass noch dieses Jahr oder 2012 weitere deutsche Institute sich dazu bekennen werden, zentrale Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte (internationales Kürzel: ESG) bei ihrer Aktienanalyse und dem Portfoliomanagement systematisch zu berücksichtigen und den Dialog zu Wertpapieremittenten aufzunehmen. Talanx, Mutterkonzern von Ampega Gerling, betrachtet verantwortliches Handeln und Investieren als Grundlage seiner Firmenphilosophie. Doch mit der Umsetzung ist es noch nicht weit her. Die Herangehensweise an den Aspekt der Nachhaltigkeit für Analyse und Portfoliomanagement werde momentan erarbeitet, heißt es, die PRI seien Teil der Betrachtungen. Nur die Metzler Gruppe und die Helaba Invest ziehen sie gar nicht in Betracht, Franklin Templeton beobachtet noch und SGSS antwortete nicht. „Wir investieren als langfristige Investoren per se nur in nachhaltige Unternehmen“, behauptet ein Sprecher von Metzler. Eine Unterzeichnung sei unnötig, weil Kirchen, Stiftungen und Pensionsfonds oft eigene Vorgaben machten und die Bank dem hiesigen Rechtsrahmen unterliege. So einfach ist das. Bei der Helaba klingt es noch einfacher: Sie habe wegen ihres Renten-Schwerpunktes kein eigenes fundamentales Aktienresearch, sondern mache quantitative regelgebundene Analysen für kennzahlenbasierte Investmentansätze, etwa zu Dividendenrenditen oder dem Verhältnis langfristiger zu kurzfristigen Anleihen. Dafür seien die UN PRI irrelevant. Experten sehen das anders. Die PRI sollen für alle Assetklassen gelten Dänemark 28 Finnland 26 Schweden 24 Spanien 19 Deutschland 17 Italien 11 Norwegen 6 Irland 4 Belgien 3 Estland 3 Luxemburg 3 Österreich 2 Liechtenstein 1 Polen 1 Unterzeichner aus Ländern anderer Kontinente (Auswahl) USA 131 Australien 119 Brasilien 46 Kanada 35 Südafrika 33 Japan 18 Hong Kong 10 Stand: 04.07.2011 Quelle: UN PRI © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. BUSINESS BRIEFING NACHHALTIGE INVESTMENTS SEITE 3 und ließen sich auch für kennzahlenbasierte Investmentansätze nutzen, betonen Portfoliomanager anderer Institute mit Anleihen-Schwerpunkt. Nach einer grundsätzlichen Entscheidung, verantwortlich zu investieren, könne man die Grundgesamtheit an Wertpapieren, für die man Kennzahlen anwende, auch unter Einschluss von ESG-Aspekten definieren – schon allein um die größten Reputationsrisiken auszuschalten, die sich durch die Mitfinanzierung großer Umweltzerstörungen oder erheblicher Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen ergeben können. Auch bei der Gewichtung gewählter Titel könne man ESG-Aspekte einfließen lassen, das sei aber aufwendiger. Alternativ oder ergänzend, so Kenner, könnten Anbieter rein quantitativer Ansätze und von Indexfonds mit Firmen in Dialog treten oder spezialisierte Akteure damit beauftragen. Selbst die Universal-Investment erwägt eine Mitgliedschaft, obwohl sie kein „normaler“ Vermögensverwalter ist. Sie ist eine zentrale Administrationsplattform, die den Verwaltungsteil des Fondsmanagements für institutionelle Investoren und 350 Vermögensverwalter regelt. Institutionelle Kunden erhalten über alle ihre Anlagen – egal welcher Asset Manager das Vermögen managt – das Reporting zu den Fonds, Jahresberichte, steuerrelevante Dokumente und ähnliches. Darum ist ein Teil der PRI nicht relevant. Allerdings gibt es einen wesentlichen Berührungspunkt: Universal prüft automatisch täglich, ob Anlagerichtli- TOPTHEMA 12. 8. 11 | Nr. 8 Vermögensverwalter bei Prinzipien zu verantwortlichem Investieren unterschiedlich positioniert Name AUM* in Tausend Euro ** UN PRI KonzernunterMutter als zeichnet PRI-Mitglied UnterTochterfirmen Teilnahme an anderen zeichnung PRIInvestoreninitiativen wird geprüft Mitglieder **** CDP, DN, FNG, Eurosif, IIGCC u.a. DWS / DB Advisiors / DB Gruppe 233 267,30 ja, 2008 Union Investment Gruppe 141 803,50 ja, 2010 CDP, DN, FNG, DVFA-KPI ja, 2011 BVI-AK Nachhaltiges Investieren WestLB Mellon AM KAG mbH 16 042,00 Generali Investments Gruppe 85 880,80 ja, 2011 k.A. HSBC Trinkaus & Burkhardt Gruppe 79 335,20 ja, 2006 EP, EITI, UNEP FI, UN GC u.a. Axa IM Gruppe 47 431,00 ja, 2007 CDP, Eurosif, FFDP u.a. Meag Gruppe 38 682,40 ja, 2006 CDP Blackrock AM Deutschland AG (Ishares) 25 559,50 ja, 2008 CDP, ICGN, IIGCC, INCR u.a. LBBW AM Gruppe 19 785,50 ja, 2009 CDP, FNG u.a. Pioneer Gruppe 17 159,60 ja, 2009 Allianz Global Investors Europa Gruppe k.A. 368 657,80 nein ja Dekabank Gruppe 150 763,10 nein ja Bayern-Invest Gruppe 28 514,90 nein ja Universal-Investment Gruppe 115 358,40 nein wird erwogen Oppenheim Gruppe ja, 2007/2011 *** CDP, EITI, ICGN, SSEI, UNEP FI u.a. EP, UN GC CDP u.a. k.A. 22 606,90 nein wird erwogen Franklin Templeton Gruppe 15 719,80 nein wird erwogen Ampega Gerling Investment GmbH 15 232,60 nein wird erwogen Helaba Invest KAG mbH 71 772,30 nein nein k.A. Metzler Gruppe 33 015,80 nein nein k.A. SGSS Deutschland KAG mbH 33 572,60 Summe 1 560 161,00 in Prüfung ja, 2011 CDP, IGCC k.A. nein keine Antwort keine Antwort keine Antwort 4 6 ja/erwogen: 7 1 keine Antwort * AUM = verwaltetes Vermögen, Wertpapierprodukte ohne offene Immobilienfonds, ** Quelle: BVI per 31.05.2011 *** Drei ausländische Tochtergesellschaften von AGI haben die UN PRI 2007 und 2011 unterzeichnet **** selbst oder Mutter-/Schwester-/Tochtergesellschaften Erklärung der Abkürzungen: k.A. = keine Angaben; BVI = Bundesverband Investment und Asseet Management; CDP = Carbon Disclosure Project; DN = Deutscher Nachhaltigkeitskodex; DVFA KPI = Arbeitsgruppe des Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management zu nachhaltigen Kernindikatoren (ESG-KPI); EP = Equator Principles; Eurosif = European Sustainable Investment Forum; Forest Footprint Disclosure Projext; UNEP FI = UNEP Finance Initiative; EITI = Extractive Industry Transparency Initiative; ICGN = International Corporate Governance Network; IGCC = Investor Group on Climate Change; IIGCC = Institutional Investor Group on Climate Change; INCR = Investor Network on Climate Risk; FNG = Forum Nachhaltige Geldanlagen; SSEI = Sustainable Stock Exchange Initiative; UN GC = UN Global Compact; Stand: 09.08.2011 Quellen: eigene Recherche, Unternehmensangaben, BVI © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. BUSINESS BRIEFING NACHHALTIGE INVESTMENTS nien von Fonds eingehalten werden. „Passt ein Kunde nach der PRI-Unterzeichnung seine Anlagenrichtlinien an, fließt das in unsere Prüfung ein“, erläutert Geschäftführungsmitglied André Jäger. Inzwischen hätten teils große Asset-Manager entsprechende Standards, was sich in deren Investments widerspiegele. Auf Kundenwunsch werde auch ermittelt, ob sie mit einer bestimmten Investition ein hohes Risiko eingehen. „Darum entstand die Frage, ob es sinnvoll wäre, alle Kunden durch systematische Bereitstellung von ESG-Informationen zu sensibilisieren, und was Universal-Investment als unabhängige Schnittstelle wie leisten könnte.“ Das werde zurzeit ebenso wie eine PRI-Mitgliedschaft geprüft. Skeptisch hingegen äußert sich Oppenheim: „Aufgrund des hohen administrativen Aufwands ohne nennenswerten Mehrwert haben wir die Unterzeichnung derzeit zurückgestellt. Die Vertretung von Aktionärs- und Kundeninteressen gehört auch so zu den Grundsätzen unseres Investmentansatzes“, so Reinhard Pfingsten, Leiter Portfoliomanagement Private Vermögensverwaltung. Eine ethische Produktfamilie erzeuge Impulse für eine nachhaltige, verantwortungsbewusste Unternehmensführung. Nicht ganz klar scheint dem Haus der Unterschied zwischen nachhaltigen Geldanlagen, die auf vielen Kriterien beruhen, und verantwortlichen Investments, die ESG-Kernkriterien systematisch in die gesamte Wertpapieranalyse integrieren, um Risiken und Chancen zu erkennen. Der Behauptung, die PRI brächten für das Wertpapiermanagement keinen nennenswerten Mehrwert, widersprechen in- und ausländische Unterzeichner, die nicht nur den pekuniären und zeitlichen Aufwand im Blick haben. Die Beachtung der Prinzipien hätten den Informationslevel erhöht und den Investmentprozess gestärkt, berichtet etwa Sparinvest. Teil der PRI zu sein, sei ein logischer Schritt, wenn viele interne Praktiken ohnehin eigenen Zielen entsprächen, heißt es bei Axa IM. Und: „Es ist eine großartige Gelegenheit, Trends innerhalb der Asset Management-Industrie zu setzen, indem wir durch Dialog und Zusammenarbeit beste Praktiken teilen und selbst von Vorreitern lernen.“ SEITE 4 TOPTHEMA 12. 8. 11 | Nr. 8 Institutionelle beachten PRI bei Vergabe von Mandaten Ein weiterer Aspekt wird wichtig: Kapitaleigner, Vermögensverwalter und Finanzberater berücksichtigen bei der Auswahl neuer Manager zunehmend die Prinzipien für nachhaltiges Investieren, berichten Portfoliomanager. „Mit der Unterzeichnung kann man sich Marktpotenziale erschließen, weil die Anforderungen vermögender und institutioneller Investoren steigen – wer nicht dabei ist, kommt nicht in die engere Wahl für Mandate“, betont auch Robert Bopp, Senior Manager bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young. Investor-Relations-Profis berichteten vermehrt, nach der PRI-Mitgliedschaft befragt zu werden. Dies kann selbst für Institute wie die Meag relevant sein, deren Muttergesellschaften Mitglied ist. Die 100-prozentige Investment-Tochter der Munich Re verwaltet deren gesamtes Vermögen und hat die Verantwortung für alle PRI-Themen, inklusive der Umsetzung für die Vermögensverwaltung von Dritten. Das Kapital der Münchener Rück Stiftung verwaltet sie nach zahlreichen nachhaltigen Kriterien. Da die Munich Re Erstunterzeichnerin ist, hält die Meag eine eigene Unterschrift für unnötig. Doch ausländische Stiftungen, Pensionsfonds und Kirchen vergeben Mandate oft nur an Vermögensverwalter, die auf der PRI-Liste stehen – wer nicht auf Anhieb dort zu finden sei, komme nicht in Frage, ist zu hören. Damit sich deutsche Vermögensverwalter dessen bewusst werden und um verantwortliche Geldanlagen voran zu treiben, entstand im Mai auf Initiative der KfW Bank ein deutsches PRI-Netzwerk. Es soll Mitgliedern und potenziellen Unterzeichnern den Austausch von Informationen und praktischen Erfahrungen erleichtern und Möglichkeiten transparent machen, wie die UN PRI mit Leben zu füllen sind und Vorteile für Kapitaleigner und Vermögensverwalter bringen können. Nach einer Unterzeichnung ist zu definieren, wie die Vorgaben im jeweili- © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. BUSINESS BRIEFING NACHHALTIGE INVESTMENTS gen Institut konkret umzusetzen sind. Das geht zwar nicht von heute auf morgen, aber im Ausland ist es üblich, sich erst einmal zu seiner Verantwortung zu bekennen und anschließend dafür zu sorgen, sie auch umzusetzen. Dann gilt: „Die Prinzipien werden bei allen Tochtergesellschaften angewendet werden“, sagt etwa ein Sprecher der Generali. Deren Frankreich-Tochter hat eine ESG-Analysemethode entwickelt, die nach und nach alle Ländergesellschaften anwenden sollen. Bei deutschen Vermögensverwaltern scheint es dagegen so, dass sie erst sicher sein wollen, die Anforderungen erfüllen zu können, bevor sie sich dazu verpflichten. Das zeigt sich am Beispiel der Dekabank: „Wir befürworten Inhalte und Ziele der UN-PRI und prüfen derzeit eine mögliche Unterzeichnung. Bis dahin implementieren wir die Prinzipien immer stärker in unsere konzernweiten Abläufe“, erläutert ein Sprecher. Es gebe noch keinen fest etablierten ESG-Analyse-Prozess, aber es sei auch für konventionelle Fonds bereits ein integrierter Prozess etabliert. Branchenanalysten würden Unternehmen individuell nach potenziell kritischen Geschäftsbereichen überprüfen und Vorwürfen nachgehen, um zu erkennen, inwieweit eine Investition vertretbar sei. Das gelte für alle neuen Investitionen und vermehrt für investierte Titel. Auf Probleme sprächen sie Firmen an, um sie zu einer Verhaltensänderung zu bewegen. Die internationale Diskussion um Anlagen in geächtete Streubombenhersteller hat hier offenbar sensibilisiert. Ein etabliertes ESG- und Nachhaltigkeitsresearch haben die AGI-Töchter RCM in Großbritannien und AGI Investments Europe. Ihre Analysen fließen in die jeweiligen plattformweiten Datenbanken ein und unterstützen die Portfoliomanager bei der Einzeltitelselektion, indem sie mögliche ESG-Risiken oder Chancen transparent machen. RCM hat ein zusätzliches Analysetool und das Thema wird bei internen Treffen adressiert. Es gibt aber keine Verpflichtung für alle Portfoliomanager des Konzerns, also auch der deutschen KaG und Cominvest, die ESG-Analysen systematisch zu beachten und zu belegen, dass sie das tun. Das zeigt die Antwort auf eine diesbezügliche Frage. Die Verbindlichkeit würde Experten zufolge steigen, wenn AGI als Ganzes die PRI unterzeichnete. Das wird zurzeit geprüft. SEITE 5 TOPTHEMA 12. 8. 11 | Nr. 8 Verbindlichkeit und Transparenz sind ausbaufähig Bei Vermögensverwaltern, deren „Mütter“ schon vor längerem unterzeichneten, sollten inzwischen ESG-Prozesse fest und konzernweit in der kompletten Analyse und dem Portfoliomanagement etabliert sein. Merkwürdig ist nur, dass einige auf entsprechende Rückfragen nicht antworteten. So ist unklar, ob die PRI uneingeschränkt auch für HSBC Trinkaus & Burkhardt gelten. Den Eindruck hat man nicht, denn auf deren Webseite ist nichts zu finden, nicht mal unter der Rubrik „Corporate Responsibility“. Auch Pioneer ließ die Fragen unbeantwortet, ob die Unterzeichnung für sämtliche Vermögensanlagen gilt und alle Portfoliomanager verpflichtet sind, die vom Research ermittelten ESG-Scores systematisch bei sämtlichen Anlageentscheidungen in allen Portfolien und Produkten zu beachten – also auch in Fonds, die keine Nachhaltigkeitsfonds sind. Die Frage, ob die Anleger nicht explizit nachhaltiger Produkte darüber informiert werden, dass ESG-Kriterien einfließen, ignorierten ebenfalls einige Antwortende. Das sind keine Einzelfälle. Zudem steigt die Vielfalt an teilnehmenden PRI-Organisationen, immer mehr Assetklassen werden einbezogen. Darum sollen ab 2013 strengere Rahmenbedingungen für ein besseres Reporting und eine bessere Kontrolle und Leistungsanalyse sorgen – die PRI pocht auf Glaubwürdigkeit. Mitte Juni hat sie einen Entwurf lanciert, der bis Ende Oktober zur Diskussion steht. Nächstes Jahr wird das Rahmenwerk getestet, die Teilnahme ist freiwillig. Dieses Jahr haben mehr als 500 Investoren aus 33 Ländern den jährlichen Fragebogen ausgefüllt, 44 Prozent waren einverstanden, die Antworten online zu veröffentlichen. Letzteres wird 2013 zur Pflicht. Susanne Bergius Mehr Informationen » Kontakt zum deutschen UN-PRI-Netzwerk » neues PRI-Rahmenwerk © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. BUSINESS BRIEFING NACHHALTIGE INVESTMENTS © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Ethik-Kodex für Aufsichtsräte Der Berufsverband für Finanzexperten, Financial Experts Association e.V. (FEA), hat Ende Juni einen Ethik-Kodex vorgestellt. FEA-Mitglieder müssen sich daran halten, insbesondere bei ihrer Arbeit in Aufsichtsräten oder deren Beratung. Zu den Verhaltensvorgaben gehören auch nachhaltige Aspekte. So muss künftig jeder Finanzexperte im Aufsichtsrat bei jeder Entscheidung sowohl das Unternehmensinteresse und die Integrität des Kapitalmarktes beachten, als auch die berechtigten Interessen aller am Wertschöpfungsprozess beteiligten Personen. Wörtlich heißt es: „Soweit für ihn erkennbar wird, dass eine von externen Stakeholdern (Financiers, Aktionären) gewünschte Strategie kurzfristige Gewinnerzielung auf Kosten von nachhaltigem Wachstum bewirkt, wird diese Konsequenz offen von ihm in den Gremien oder in Gutachten angesprochen.“ Bei gesundheitsgefährdenden Geschäftspraktiken oder Produkten soll er auf Alternativen hinwirken. Der » Kodex fordert auch persönliche Konsequenzen: Sollten Rechtsverstöße oder die Verletzung von Mitarbeiter- oder Kundenrechten in einem Unternehmen durch aktive Gremienarbeit nicht beendet werden können, soll das Mitglied sein Amt niederlegen. Die 2008 gegründete FEA ist nach eigenen Angaben der erste deutsche Berufsverband für Finanzexperten in Aufsichtsräten und Beiräten. SEITE 6 ASSET MANAGEMENT 12. 8. 11 | Nr. 8 Mit Unterstützung von Nachhaltigkeit stärkt Aktien und Staatsanleihen Mehrere Studien haben ergeben, dass sich eine nachhaltige Ausrichtung lohnt. Sie sind zwar von Investmenthäusern und nicht von unabhängigen Wissenschaftlern, doch gleichwohl aufschlussreich. Aktien von Unternehmen, die stark auf hohe ökologische, soziale und ethische Standards setzen, seien mittelfristig deutlich im Vorteil gegenüber denen von Firmen, die darauf weniger Wert legten, heißt es im Jahresbericht zu verantwortlichem Investieren der britischen First State Investment. Sie bezieht sich auf Studien zu weltweit anlegenden Portfolios, wonach Aktien mit dem höchsten Nachhaltigkeitswert über drei Jahre mehr als 20 Prozent besser abschnitten als niedrig bewertete Aktien. Eine Studie der britischen RCM belegt: Investoren hätten über fast fünf Jahre ihre Renditen um jährlich 1,6 Prozent erhöhen können, hätten sie in Firmen mit überdurchschnittlichen Umwelt-, Sozial- und Governance-Ratings investiert. Selbst in extremen Marktsituationen hätten ESG-Vorgaben die Performance nicht beeinträchtigt. Die Outperformance gelte über Branchen und Regionen hinweg. Auch Anleihen von Staaten, die mit Ressourcen besonders sorgsam umgehen, weisen seit Ende 2005 eine jährliche Überrendite von 2,4 Prozent auf, gemessen am WGBI (World Government Bond Index), ergab eine Studie der Schweizer Bank Sarasin. Das gelte für Industrie- und Mehr zum nachhaltigen Engagement der HypoVereinsbank finden stärker noch für Schwellenländer. TraditioSie unter www.hvb.de/nachhaltigkeit nelle Kreditratings, die Ressourceneffizienz und soziale Aspekte vernachlässigten, gäben keine Indikation für die Zukunft, warnen die Analysten. Susanne Bergius DIE UMWELT ZU SCHONEN IST GUT. IN SIE ZU INVESTIEREN NOCH BESSER. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. BUSINESS BRIEFING NACHHALTIGE INVESTMENTS © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Die zweite Säule ist meist konventionell SEITE 7 PRODUKTE & KONZEPTE 12. 8. 11 | Nr. 8 Die Möglichkeiten, mit betrieblicher Altersvorsorge den Ruhestand für sich oder die Beschäftigten nachhaltig vorzubereiten, sind begrenzt. Lesen Sie Teil 2 unserer Serie zur Altersvorsorge. Zwar haben 61 Prozent der Deutschen eine private Rentenversicherung, so eine Umfrage des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) aus dem Jahr 2010. Doch dies und die gesetzliche Rente reichen für die Hälfte der Erwerbstätigen nicht aus, um ihren Lebensstandard im Ruhestand zu halten. Es herrschten eklatante Mängel bei der Altersversorgung, ergab 2009 eine Studie der Universität Freiburg. Die Lücke soll die staatlich geförderte betriebliche Altersvorsorge (BAV) schließen, die als Teil der Betriebsrente zur sogenannten „zweiten“ Säule zählt: Seit 2002 hat jeder rentenversicherungspflichtige Arbeitnehmer ein gesetzlich verankertes Recht darauf. In Großunternehmen ist sie inzwischen gut etabliert. Doch erst 37 Prozent der Mittelständler bieten eine BAV an, so unlängst eine Ergo-Umfrage. Bei gemeinnützigen Organisationen ist das Bild laut Experten gemischt: Stark sozial oder ökologisch ausgerichtete Einrichtungen verfügen über eine BAV. Stiftungen, Vereine und soziale Träger haben vielfach keine. Die Vorteile der betrieblichen Altersvorsorge scheinen bei Arbeitnehmern zu wenig bekannt und Arbeitgeber scheuen die Komplexität des Themas. BAVs liegen jedoch im Interesse beider Seiten. Arbeitgeber können – teils mit wenig Aufwand – Lohnnebenkosten sparen und zudem eine BAV statt einer Einkommenserhöhung einsetzen. In der BAV liege eine echte Chance, wenn man sie gut strukturiere und nutze, urteilen unabhängige Finanzberater. „Sie stellt einen nicht zu unterschätzenden Vorteil bei der eigenen Positionierung als attraktiver Arbeitgeber dar, was angesichts des Mangels an Fach- und Führungskräften immer wichtiger wird“, sagt Heinz-Jürgen Busch, Vorstand der Versicherungsmaklerservice AG Best Intention. Zur Bindung von Führungskräften setzen manche arbeitgeberfinanzierte BAVs ein. Für Arbeitnehmer ist eine BAV viel günstiger als eine Privatversicherung. Grob bedeutet die Gehaltsumwandlung zum Beispiel: Statt rund 50 Euro ausgezahlt zu erhalten, landen 100 Euro in der BAV. Zudem sind Hinterbliebene abgesichert und eine Berufsunfähigkeitspolice ist auch Bestandteil. Berichtspflicht zur Nachhaltigkeit ist ein Schuss in Leere Langfristig agierende BAV-Anbieter tätigen zunehmend auch nachhaltige Investments über ethische, soziale und ökologische Kriterien, hat Berater Axel Hesse 2009 in einer Studie für das Bundesumweltministerium und die Bank Fortis ermittelt. Doch verbreitet ist das nicht. Zwar müssen seit 2002 Direktversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds die Kunden vor Vertragsabschluss über ökosoziale Anlageziele informieren und den Versicherten einmal jährlich offen legen, ob und wie sie nachhaltige Kriterien bei der Kapitalanlage berücksichtigen. Die Erwartung, dies bewege die Anbieter zur Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien bei neuen Produkten, hat sich jedoch nicht erfüllt, sagt Volker Weber, Vorsitzender des Forums Nachhaltige Geldanlagen. Der Nachhaltigkeitsanteil betrage im Schnitt lediglich zwei Prozent. Die Anbieter machten es sich meist einfach, indem sie schrieben, keine nachhaltigen Kriterien zu beachten. Wo für Finanzdienstleister die Sonne aufgeht. Eines ist sonnenklar: Kaum etwas wird Unternehmen zu solch grundlegenden Veränderungen zwingen, wie der Klimawandel und die Pflicht zu nachhaltigem Wirtschaften. Speziell für Finanzdienstleister haben wir deshalb ein Beratungspaket entwickelt, mit dem Sie schon jetzt Kosten und Ertragslage positiv beeinflussen können. Sie erfahren, wie gut Ihr Unternehmen auf die zahlreichen regulatorischen Vorgaben vorbereitet ist. Sie lernen, die damit verbundenen Risiken zu managen, Sie erfahren, wie Sie Ihre Performance steigern können und vieles mehr. Unsere Fachleute für Climate Change and Sustainability Services für Finanzdienstleister zeigen Ihnen gerne, was wann und wie zu tun ist. Mit umfassendem Service aus einer Hand, ganz gleich wo in der Welt Sie aktiv sind. Sprechen Sie doch einfach mit Max Weber und Robert E. Bopp. Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Max Weber, [email protected], Telefon +49 711 9881 15494 Robert E. Bopp, [email protected], Telefon +49 6196 996 13812 www.de.ey.com © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. BUSINESS BRIEFING NACHHALTIGE INVESTMENTS Für Direktzusagen und Unterstützungskassen gilt diese Pflicht nicht. Bei Pensionszusagen kann jeder Arbeitgeber die Details und auch eine nachhaltige Ausrichtung selbst bestimmen. Da ihre Durchführung kompliziert sei, sei sie aber nur für Vorstände, Geschäftsführer, Unternehmer und Führungskräfte interessant, sagen Finanzberater. Führungskräfte sollten bei ihrem Arbeitgeber erfragen, wie die für ihre Betriebsrente gesparten Gelder angelegt werden. „Einige Versicherungen und Pensionskassen bieten aber inzwischen die Möglichkeit, Sparbeträge unter Beachtung ökologischer, sozialer und ethischer Kriterien anzulegen – sei es durch Fonds oder indem sie das Deckungskapital nachhaltig anlegen“, berichtet Oliver Ginsberg, Fachberater bei Tetrateam, einem Zusammenschluss unabhängiger Finanzberater. Diese „saubere Rente“ sei nicht weniger rentabel als ein konventionelles Produkt und auch nicht weniger sicher. Beratern zufolge sind die Kosten mit denen konventioneller Angebote vergleichbar. „Die Angebote, das eingezahlte Geld nach nachhaltigen Kriterien verwalten zu lassen, sind aber sehr begrenzt und nicht ausgereift“, entgegnet Robert Czekala, BAV-Experte der unabhängigen Hamburger Finanzberatung Truscon. Sie beschränkten sich auf wenige Direktversicherungen und Pensionszusagen. Unterstützungskassen, Pensionskassen und Pensionsfonds seien in ihren Anlageoptionen staatlich derart reglementiert, dass sie Gelder kaum nachhaltig anlegen könnten. Der Gesetzgeber schreibt für alle BAVs vor, dass sie die eingezahlten Beiträge garantieren. Das tun sie mit ihnen vertrauten, klassischen Anlagen. Direktversicherungen legen Deckungsstock konventionell an Dies gilt auch für Direktversicherungen. Darum lande bei den meisten Anbietern das Gros des Kapitals in Wertsicherungstöpfen mit in der Regel konventionellen festverzinslichen Anlagen, sagt Czekala: „Nur ein Bruchteil kann in von Kunden ausgewählte nachhaltige Fonds fließen.“ Wie viel das sei, erführen Kunden meist nicht, sie müssten das selbst erfragen. „Selbst wenn Anbieter ein breites Sortiment an nachhaltigen Fonds für die private Altersvorsorge anbieten, sind diese nicht unbedingt für BAVs einsetzbar, geschweige denn, dass das meiste Geld dort hineinfließt“, warnt Czekala. Überdies seien Nachhaltigkeitskonzepte sehr verschieden, bei einigen seien Ölkonzerne im Portfolio, so Busch. Ausnahme seien die Angebote ausländischer Gesellschaften, die gemäß deren Rechtslage ermöglichen, 95 Prozent der eingezahlten Summen nachhaltig anzulegen. Als Vorreiter nennen Branchenexperten die britische Friends Provident. „Im Inland hat Oeco Capital ein Alleinstellungsmerkmal“, sagt Busch. Deren BAV sei nicht fondsgebunden, sondern alle Prämien flössen nach Abzug der Kosten in einen Deckungsstock, der komplett nachhaltig angelegt sei. Darüber entscheide ein Beirat, der mit strengen Ausschlusskriterien arbeite. Auch Tetrateam bewertet deren Nachhaltigkeitsleistung sehr hoch, bei Finanzstärke und Anlageerfolg liege Oeco Capital im Mittelfeld: Da sie im Vergleich zu anderen Anbietern noch jung sei, müsse sich ihre Leistungsfähigkeit erst erweisen. Hervorzuheben sei die Versicherung „Stuttgarter“, die mit der „Transparente“ eine BAV für Menschen anbiete, die keine Fonds mögen, sagt Ginsberg. Sie habe sich verpflichtet, für dieses Produkt die gesamten Prämien nach Kosten in konkrete nachhaltige Projekte anzulegen und veröffentliche sogar die kompletten Investitionen, sei also transparenter als Oeco Capital. „Sie ist eine dunkelgrüne Lösung eines hellgrünen Konzerns, so wie Ökostrom von konventionellen Versorgern.“ Aber auch Kriterien wie Finanzstärke, Beteiligungsquote der Versicherten am Anlageerfolg, Gestaltungsmöglichkeiten und Flexibilität seien bei der Bewertung zu beachten, betont Ginsberg. Hier stehe die Stuttgarter weit oben. Die Auswahl nachhaltig orientierter BAVs bei Pensionskassen ist in Deutschland vergleichsweise gering. In Österreich haben sich inzwischen neun von zehn betrieblichen Vorsorgekassen und drei von neun Branchenpensionskassen SEITE 8 PRODUKTE & KONZEPTE 12. 8. 11 | Nr. 8 BAV je nach Alter unterschiedlich genutzt BAV Altersgruppe Riester Angaben in % 20-29 11,0 30-39 22,4 50,9 34,7 40-49 24,6 22,9 50-59 22,5 8,5 60-69 3,6 0,1 Stand: 2009 Quelle: Universität Freiburg / Vorsorgeatlas Union-Investment BAV in Kürze • Bei der BAV vereinbaren Arbeitgeber und Arbeitnehmer, einen Teil des Bruttogehalts, bis zu 220 Euro pro Monat, in eine freiwillige betriebliche Altersversorgung einzuzahlen. Hierfür sind weder Steuern noch Sozialabgaben zu entrichten, und auch der Arbeitgeber spart Sozialversicherungsbeiträge. • Manchen Experten zufolge gibt es keine Pflicht, sich damit zu befassen. Andere sagen, der Gesetzgeber fordere vom Arbeitgeber, sie anzubieten und seine Beschäftigten umfassend zu informieren, inklusive individuell zugeschnittener Beispielrechnungen. Dies sei aus der Fürsorgepflicht ableitbar. • Es bestehen fünf Durchführungswege: Direktversicherung, Pensionskasse, Pensionsfonds, Direktzusage und Unterstützungskasse. Firmen entscheiden sich häufig für eine Direktversicherung oder Pensionskasse, womit sie das Kapital, das finanzielle Risiko und den Verwaltungsaufwand an den Versicherer abgeben. • Hat ein Betrieb keine Versorgungsordnung, kann der Arbeitnehmer als Durchführungsweg die Direktversicherung für sich in Anspruch nehmen. • Fachleute empfehlen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, sich von unabhängigen Experten, die nicht produktgebunden sind, beraten zu lassen, da sehr viele Dinge zu bedenken und die Stolpersteine zahlreich sind. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. BUSINESS BRIEFING NACHHALTIGE INVESTMENTS zu entsprechenden Kriterien verpflichtet, Tendenz steigend, berichtet Max Deml, Herausgeber von Ökoinvest. Deren Recherchen zeigten im Frühjahr, dass bei manchen ethische Aspekte nur für einen Teil der Anlagen gelten, aber einige haben sehr strenge Kriterien und einen Ethikbeirat. Fünf betriebliche Kassen haben ein offizielles Nachhaltigkeitslabel. In Deutschland sagten 22 der 154 Ende 2008 von Hesse befragten Pensionskassen, sie berücksichtigen ethische, soziale und ökologische Belange so, dass dies faktische Auswirkungen auf die Vermögensanlage habe; manche erläuterten das. Ihre Namen führt die Studie auf, neuere Erhebungen gibt es nicht. Laut Finanzberatern hingegen richten nur wenige Pensionskassen ihre Produkte oder gar das Deckungskapital tatsächlich entsprechend aus. Pensionskassen zwischen Recht und eigenem Willen Ein Beispiel ist die Pro-BAV Pensionskasse, die nach eigenen Angaben zwei Varianten bietet. Arbeitgeber können bei Standardfondsprodukten, für die 26 Fonds zur Wahl stehen, nachhaltige Anlagekonzepte beimischen. Oder sie können ein stärker nachhaltig ausgerichtetes Produkt wählen, bei dem der Teil der Prämie, der nicht für Kosten und Deckungsstock benötigt wird, in drei nachhaltige Fonds fließen kann. Online ist hierzu nichts zu finden. Der Prozentsatz des nachhaltig verwalteten Volumens hänge von der Laufzeit ab, so eine Sprecherin. Bei kürzeren Laufzeiten und gegen Ende der Laufzeit steige der für den Deckungsstock abgezweigte Prämienanteil. Dagegen bemüht sich die anthroposophisch ausgerichtete Hannoversche Pensionskasse, soweit es die gesetzlichen Vorgaben erlauben, die Gelder des Deckungsstocks in sozialverträgliche und ökologisch sinnvolle Projekte anzulegen. „Wir können nicht überprüfen, ob die Banken Schuldverschreibungen nur an nachhaltige Gewerbe geben, aber da, wo wir es beeinflussen können, investieren wir ausschließlich in ethisch Vertretbares“, sagt Friedrich Pfeffer, Leiter Kapitalanlagen der Hannoverschen Kassen. Darum investiere sie fast 19 Prozent per Hypothekendarlehen an Sozialeinrichtungen und neun Prozent in Wohnimmobilien, die zum Beispiel energetisch so saniert würden, dass bezahlbarer Wohnraum entstehe. Namenspfandbriefe machen 38 Prozent und Schuldscheindarlehen rund 33 Prozent aus. Ökotest hob auch mal die Kölner Pensionskasse hervor, die Ginsberg aber skeptisch beurteilt. Die Zeitschrift erwähne nicht die Schlupflöcher, die sich manche Pensionskasse offen halte. „So bieten die Kölner auf einer niedrig kalkulierten Lebenserwartung attraktive Garantierenten, im Kleingedruckten steht aber, dass diese gesenkt werden könnten, falls die Lebenserwartung höher ausfällt.“ Die Kritik von Ökotest, Versicherer hätten überzogene Sicherheitsmargen und erbrächten zu niedrige Garantieleistungen, teilt der Berater nicht. „Die Vorsicht kommt den Versicherten zugute: Die sich daraus ergebenden Überschüsse müssen die Versicherer zu 90 Prozent an die Versicherten weiterreichen.“ Und sie täten es oft zu höheren Prozentsätzen. Wie entwickelt sich der Markt? „Insgesamt sind BAVs mit öko-sozialen Anlagekriterien im Aufwind“, sagt Busch. Die Nachfrage steige, Anbieter berichteten über zunehmende Versicherungssummen. Auch Czekala erwartet eine Verbreiterung des Angebots. Ob das auch für konsequente Nachhaltigkeitskonzepte gilt, wird sich herausstellen. Unabhängig davon tue sich auch etwas hinsichtlich des Deckungskapitals, berichtet Hesse: „Betriebliche Direktversicherungen befassen sich mit gezielten Investitionen in Erneuerbare-Energien-Projekte sowie mit einer Anpassung bestehender Investmentprozesse, damit Anlagen in das Thema Streubomben und Landminen ausgeschlossen sind.“ Das wären nicht zu verachtende Schritte, bei großen Summen zu einer verantwortlicheren Kapitalanlagepolitik zu kommen. Susanne Bergius SEITE 9 PRODUKTE & KONZEPTE 12. 8. 11 | Nr. 8 BAV-Produkte Werden bei BAV-Produkten Ihres Instituts ethische, soziale und ökologische Belange bei der Vermögensanlage berücksichtigt? Antworten der Direktversicherungen 65 Ja, „berücksichtigt“, mit bereits faktin Auswirkun schen Auswirkungen auf die Verensanlage mögensanlage 15 Ja, „berücksichtigt“, jedoch bisher ohne Aus faktische Auswirau die kungen auf Vermögens Vermögensanl. Anteile in Prozent 20 Nein 58 Prozent aller Befragten gaben keine Antwort. Antworten der Pensionskassen 44 Ja, „berücksichtigt“, mit bereits faktin Auswirkun schen Auswirkungen auf die Verensanlage mögensanlage 31 Ja, „berücksichtigt“, jedoch bisher ohne Aus faktische Auswirkungen au auf die Vermögens Vermögensanl. Anteile in Prozent 25 Nein 44 Prozent aller Befragten gaben keine Antwort. Handelsblatt Quelle: BMU/Fortis/Hesse-Studie: „Betriebliche Altersvorsorge und nachhaltige Investments in Deutschland“, 2009 Bei der Umfrage wurde nicht differenziert, ob zum Beispiel nur einzelne Fonds zur Auswahl stehen, spezielle grüne Konzepte angeboten werden oder der Deckungsstock nachhaltig verwaltet wird. Darum sind die Anteile derer, die nachhaltige Belange beachten, mit Vorsicht zu genießen. Weiterführende Links » Studie „Betriebliche Altersvorsorge und nachhaltige Investments in Deutschland“ » Weitere Informationen zur BAVStudie der Universität Freiburg © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. BUSINESS BRIEFING NACHHALTIGE INVESTMENTS © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Mehr Sicherheit SEITE 10 PRODUKTE & KONZEPTE 12. 8. 11 | Nr. 8 Unternehmensanleihen sind bei Investoren derzeit sehr beliebt. Davon profitierten auch nachhaltige Rentenfonds im ersten Halbjahr. Durchschnittliche Renditeentwicklung Die Renditekurven der Anleihen zeichnen ein deutliches Bild: Investoren Basis: 01.06.2008; Angaben in % vertrauen ihr Geld derzeit lieber Staaten mit sehr guter Bonität an, trotz 8 30 teilweiser niedriger Zinsen, zum Beispiel Deutschland und der Schweiz, 27,9 Unternehmen mit guter Bonität ** oder großen Konzernen, die seit geraumer Zeit wieder verstärkt an den Fi7 25 nanzmärkten Anleihen platzieren. So rentieren fünfjährige deutsche Bundesanleihen mit nur 1,5 Prozent, europäische Staatsanleihen im Durch6 20 schnitt knapp fünf Prozentpunkte höher. Unternehmensanleihen mit „A“-Rating, also noch guter Bonitätseinschätzung, erzielen 3,5 Prozent. Das vergleichsweise hohe Zinsniveau der Euro-Staaten liegt vor allem 5 15 an den Problemen der Euro-Peripherieländer. Trotz immer neuer Hilfspa4,2 10,4 kete: Bis zur Pleite Griechenlands scheint es nur noch eine Frage der Zeit, 4 10 irische Staatsanleihen werden von den Ratingagenturen inzwischen nur Unternehmen mit schwacher Bonität * noch mit Ramsch-Status bewertet und Italien gilt nach Portugal und Spa3 5 nien als nächstes Problemkind der Europäischen Union (EU). Jun'08 Jan'09 Jan'09 Jan'10 Aug'11 „Investoren sind nach der Wirtschafts- und Finanzkrise wieder rendite* Chartverlauf entspricht dem BofAML Euro High Yield ** Chartverlauf entspricht dem BofAML EMU Corporate hungrig, möchten aber kein Länderrisiko eingehen“, resümiert Dirk SchieStand: 04.08.2011 reck vom Institut für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Darm© Handelsblatt Quelle: Thomson Reuters stadt. Das drückt sich in den stark unterschiedlichen Renditen aus, was bedeutet, dass gute Unternehmensanleihen als relativ sicher angesehen werden und die Kurse vieler Anleihen zuletzt wieder gestiegen sind (Erläuterung siehe „Performance“, S. 11). „Insbesondere die Risikoaufschläge für Anleihen von Spätzyklikern wie Medienwerten, aber auch von ausgewählten Industrieunternehmen sind im ersten Halbjahr 2011 überdurchschnittlich stark gesunken. Auch Öl- und Gaswerte schnitten dank des hohen Ölpreisniveaus sehr gut ab“, sagt Gerhard Wolf, Leiter Corporate Research bei der Landesbank Baden-Württemberg. Dagegen kamen Telekommunikationsunternehmen und Versorger stark unter Druck; Renditeentwicklung der letztere vor allem wegen des in Deutschland beschlossenen Atomausstiegs. Iboxx-Rentenindizes Nachhaltige Fonds mit leichtem Plus Insgesamt war es für die Inhaber von Unternehmensanleihen (Corporate Bonds) ein durchwachsenes erstes Halbjahr 2011. Im zweiten Quartal stieg die Rendite der Bonds mit guter Bonität – im Gegenzug sanken die Kurse und machten die Gewinne aus den Vormonaten wieder zunichte. Fasst man Kursentwicklung und Zinsausschüttung zusammen, blieb unter dem Strich für die Anleihen der verschiedenen Branchen, gemessen an den Iboxx-Rentenindizes für die einzelnen Sektoren, jedoch ein Plus (siehe Grafik). Besser schnitten dagegen die Anleihen von Unternehmen mit schwacher Bonität ab. Die Renditen ihrer High-YieldBonds, risikoreiche, hochverzinsliche Anleihen gingen stetig zurück, und die Kurse stiegen. Für die Inhaber von nachhaltigen Rentenfonds mit Anlageschwerpunkt in Unternehmensanleihen war das erste Halbjahrgemessen an der Performance der Fonds unter dem Strich in der Regel auch positiv, wie ein Rückblick von Feri Euro Rating Services zeigt. Doch von den sechs analysierten Fonds in der Feri-Datenbank schloss lediglich der Sparinvest-Ethical High Yield Value Bonds Euro, der sich auf die hochverzinslichen und risikoreichen Unternehmensanleihen konzentriert, mit einer Performance von mehr als fünf Prozent ab. Bei vier Corporate in % 2,39 Media 2,00 Oil & Gas 1,88 Industrial Goods & Services 1,72 Food & Beverage 1,61 Chemicals 1,42 Non-Financials 1,25 Retail 1,24 Automobiles & Parts 1,11 0,70 Utilities Telecommunications 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 Performancezeitraum 1. Hbj. 2011 Handelsblatt Quelle: LBBW Credit Research, Iboxx © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. BUSINESS BRIEFING NACHHALTIGE INVESTMENTS Bond-Fonds legten die Fondspreise leicht zu. Nur der BILKU 1 Carbon Efficient Bond Fonds beendete die ersten sechs Monate mit einem Minus (siehe Tabelle). Dieser nimmt ohnehin eine Sonderstellung hinsichtlich der Titelauswahl ein. „Ziel ist, mit den Investitionen des Fonds die Klimarisiken aus zu hohen CO2-Emissionen zu reduzieren“, erklärt Hans Georg Sprenger, Partner bei Elan Capital-Partners, den Managern des Fonds. Sie orientieren sich bei der Titelauswahl an der Trucost-Kennziffer „CO2-Ausstoß pro Million US-Dollar Umsatz“ und setzen gezielt auf Unternehmen mit vergleichsweise geringen CO2-Emissionen. Diese könnten langfristig Kosten für CO2-Emissionsrechte und eventuelle Steuern auf CO2-Emissionen vermeiden. Ausgeschlossen werden Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit „ offensichtlich ethischen Grundsätzen widerspricht“, so Sprenger – beispielsweise Alkoholproduzenten, Anbieter von Glücksspielen oder Rüstungshersteller. Dafür hat Elan keine Ratingagentur oder Expertenrunde eingebunden. Doch es gibt auch Grenzfälle: Anleihen von Siemens können wegen des hohen Anteils an grüner Technologie in den Fonds gekauft werden, trotz des Geschäftsaktivitäten beim Kernkraftwerksbau oder den früheren Korruptionsfällen. Die negative Performance im ersten Halbjahr erklärt Sprenger mit dem vergleichsweise hohen Anteil an Fremdwährungsanleihen, die etwa ein Viertel ausmachen. Im ersten Halbjahr haben sowohl US-Dollar als auch britisches Pfund gegenüber dem Euro schwächer notiert, was dem Fonds Verluste bescherte. Den stärksten Zuwachs bei den fünf Fonds mit Unternehmensanleihen im Investment-Grade-Bereich (Ratingkategorie für Schuldner, deren Schuldtitel als sicher anzusehen sind) hat im ersten Halbjahr der Liga-Pax-Corporates-Union erzielt. Der hat in auf Euro lautende Firmenanleihen mit guter Bonität investiert. Zwar werden hierbei nach Angaben von Union Investment keine Branchen ausgeschlossen, aber „bei der Auswahl der Wertpapiere prinzipiell auch Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt. Diese orientieren sich im Einklang mit christlich-ethischen Wertvorstellungen an sozialen, ökologischen und ökonomischen Faktoren.“ Zum Stichtag 30. Juni lag der Schwerpunkt auf Anleihen mit einer durchschnittlichen Zinsbindung von ein bis fünf Jahren, was Kursauschläge der Anleihen dämpft. Im vergangenen 12-Monats-Zeitraum (30.6.) hat der Fonds gut drei Prozent zugelegt, im Jahr davor sogar mehr als 15 Prozent. Nur wenige Branchen schließen Dexia Sustainable Euro Corporate Bonds Cap und der Parvest Sustainable Bond Euro Corporate aus. Beide verfolgen den Bestin-Class-Ansatz, wobei bei letzterem nur „die Sektoren Tabak, Alkohol und Waffen ausgeschlossen werden“, so Managerin Corynne Roux-Buisson. Dem gegenüber hat der Liga-Pax-Corporates-Fonds der Union Investment weitere Kriterien: „Anleihen von Bayer stehen wegen dem Ausschlusskriterium ’Verhütung’ und RWE wegen ’Atomenergie’ nicht auf der Kaufliste“, sagt deren Sprecher Mar- SEITE 11 PRODUKTE & KONZEPTE 12. 8. 11 | Nr. 8 Rendite und Performance Die Rendite setzt sich aus den Kursen der Anleihen und der meist jährlichen Zinszahlungen zusammen. Steigt der Kurs der Anleihe, sinkt die Rendite und umgekehrt. Bei der Berechnung der Performance werden sowohl die Kurse der im Fonds enthaltenen Anleihen als auch die gezahlten Zinsen berücksichtigt. Reaktion auf das Zinsumfeld Je länger die Restlaufzeit beziehungsweise die durchschnittliche Zinsbindung einer Anleihe ist, umso stärker reagiert der Anleihekurs auf Veränderungen des allgemeinen Zinsniveaus. Bei steigenden Zinsen gibt der Kurs tendenziell nach, bei fallenden Zinsen steigt er an. Nachhaltige Fonds auf europäische Unternehmensanleihen Fonds Stand: 30.06.2011 ISIN Volumen (Mio. €) Performance 6 Monate 1 Jahr 3 J (p.a.) 5 J (p.a.) Mgmt.geb. p.a. Sparinvest-Ethical High Yield Value Bonds Euro LU0473784196 53,01 5,67% 18,41% - - 1,25% 4,70% 13,78% 13,01% 7,54% Merrill Lynch Euro High Yield Index * BILKU 1 Carbon Efficient Bond Fonds AL LU0490096079 1,46 -0,92% - - - 0,95% Dexia Sustainable Euro Corporate Bonds C Cap BE0945493345 327,08 1,07% 2,22% 4,07% 2,34% 0,60% Liga-Pax-Corporates-Union LU0199537852 117,26 2,10% 3,13% 4,37% 2,19% 0,60% Natixis Impact Euro Corporate Bd Fd R/A (Euro) LU0155380156 54,95 0,69% 1,68% 5,43% 3,43% 1,10% Parvest Sustainable Bond Euro Corporate C LU0265288877 135,3 1,50% 2,25% 6,31% - 0,75% 1,29% 2,00% 7,22% 4,75% Citigroup EuroBIG Corporate Bonds * * jeweiliger Vergleichsindex Quelle: Feri Euro Rating Services © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. BUSINESS BRIEFING NACHHALTIGE INVESTMENTS © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. kus Temme. Ein Ausschluss einzelner Unternehmen kann Einfluss auf die FondsPerformance haben. Fondsmanagerin Aurélie Ribeiro von Dexia nennt ein Beispiel: „Das französische Atomunternehmen Areva, das allerdings nicht Bestandteil unseres Anlageuniversums ist, hat im ersten Halbjahr die Performance von Rentenfonds positiv beeinflussen können.“ SEITE 12 PRODUKTE & KONZEPTE 12. 8. 11 | Nr. 8 Firmen begeben viele Bonds Neue Euro-Unternehmensanleihen Weiterhin hohe Emissionstätigkeit Den Fonds dürften die Investments auch in Zukunft nicht ausgehen. Bereits im ersten Halbjahr emittierten die Unternehmen wieder fleißig Anleihen. Auf 50,6 Milliarden Euro summierten sich die Corporate Bonds von Unternehmen mit guter Bonität. Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten der vergangenen Jahre ging das Volumen zurück, verglichen mit dem „Spitzenjahr 2009“ sogar deutlich. Allerdings bleibt 2009 ein Ausnahmejahr, viele Firmen hatten Nachholbedarf. Aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise war ihnen die Kapitalaufnahme im zweiten Halbjahr 2008 verwehrt. Anders war die Situation bei Unternehmen mit schwacher Bonität. Die 26,1 Milliarden Euro, für die sie im ersten Halbjahr 2011 neue Anleihen platzierten, waren das höchste Volumen in den vergangenen Jahren. Das hat einen Grund: „Investoren stellen auch wieder Firmen mit schwacher Bonität Geld zur Verfügung, die Unternehmen nutzen dieses günstige Umfeld zur Refinanzierung ihrer Schulden“, sagt Schiereck.. Noch 2009 waren Anleger deutlich zurückhaltender. Das zeigt sich an den Renditen – fast 28 Prozent konnten Investoren mit dem High-Yield-Bonds damals erzielen. Aber, gibt Dirk Schiereck zu Bedenken: „Keiner weiß, wie lange das Fenster für diese Firmen offen steht. Ein endgültiger Zahlungsausfall von Griechenland könnte die Finanzierungsmöglichkeiten abrupt beenden.“ „Anleger sollten sich im Klaren sein, dass High-Yield-Bonds ein deutlich höheres Ausfallrisiko haben. Deshalb ist es sinnvoll, die Entwicklung der Ratings genau zu beobachten“, rät LBBW-Experte Wolf und nennt ein Beispiel : „Bei General Motors dauerte es keine fünf Jahre, bis aus dem ehemals durchschnittlichen Rating ein Totalausfall wurde.“ Außerdem verringere sich bei sinkender Bonität die Liquidität der Anleihen, was einen Verkauf zusätzlich erschwere. Dass Investoren Unternehmen dennoch derzeit als sicherer als viele EuroStaaten einschätzen, spiegelt sich in den Ratings noch nicht wieder. Zwar wurde die Bonität der Euro-Problemstaaten ein oder mehrere Male in diesem Jahr herabgestuft, aber die Ratings für Unternehmen nur selten angehoben. Unter den Dax-30-Konzernen wurden nur bei Heidelberg Cement und Henkel dieses Jahr das Rating oder der Ausblick verbessert, Commerzbank und RWE hingegen heruntergestuft. Den Energiekonzern belasten vor allem die Kosten für die Brennelementesteuer und der Wegfall von Einnahmen aus Atomstrom durch die Energiewende in Deutschland, begründet die Ratingagentur Moodys. Insgesamt sind die europäischen Unternehmen heute aber besser in Form als die Problemländer. Das Handelsblatt hat die 500 größten börsennotierten Konzerne analysiert und kommt zu dem Ergebnis, dass die Unternehmen im vergangenen Jahr ihre Erträge im Durchschnitt um 74 Prozent auf 501 Milliarden Euro steigern konnten. Seit 2009 haben die Unternehmen Kosten gesenkt, nun zahlt sich das aus. Die Umsätze sind im Jahr 2010 „nur“ um 13,8 Prozent gestiegen. Das heißt, die Unternehmen arbeiten jetzt erheblich profitabler als bislang. In Folge dessen blieben von jedem Euro Umsatz 7,3 Cent Reingewinn übrig; 2009 waren es nur 4,8 Cent. Die Analyse zeigt auch, dass die Gewinne und Renditen fast aller Unternehmen flächendeckend stark gestiegen sind – unabhängig davon, aus welchem Land sie kommen. Über Erfolg und Misserfolg entscheiden nicht der Firmensitz, sondern die Produkte und die Präsenz im Ausland, besonders in den schnell wachsenden Schwellenmärkten Asiens und Südamerikas. Stefan Schneider Unternehmen mit guter Bonität* in Mrd. € 1. Halbjahr Gesamtjahr 251,49 187,7 133,47 109,96 74,7 2008 50,6 (1.Hj.) 61,2 2009 2010 2011 Unternehmen mit schwacher Bonität** 25,54 0 2008 19,8 6,3 2009 26,1 (1.Hj.) 41,88 2010 2011 *Bonitätsnote im Bereich Investment-Grade von den großen Ratingagenturen; **Bonitätsnote im Bereich Non-Investment-Grade von den großen Ratingagenturen Quelle: Société Générale; Handelsblatt Indizes von Bank of America/Merrill Lynch Neue Fonds Die Erste Sparinvest hat den Trend zu Firmenanleihen bereits genutzt und Anfang Mai den Espa Vinis Bond Euro-Corporate in einer ausschüttenden (ISIN: AT0000A0PHH8) und einer thesaurierenden Variante (ISIN: AT0000A0PHJ4) aufgelegt. Sarasin plant, einen bestehenden Rentenfonds nachhaltig umzupositionieren. Die Bank will dazu aber noch keine Details veröffentlichen. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. BUSINESS BRIEFING NACHHALTIGE INVESTMENTS © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Grüne Investmentbank unbedingt nötig SEITE 13 INITIATIVEN & AKTIONEN 12. 8. 11 | Nr. 8 Expertin Anleger sollten nicht nur auf hohe Renditen starren, sondern in Zukunftsmärkte investieren, fordert die renommierte Wirtschaftsexpertin Claudia Kemfert. Lohnt sich Umweltschutz finanziell? Macht er wettbewerbsfähiger? Umweltschutz ist betriebswirtschaftlich rentabel und volkswirtschaftlich effizient. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Arbeitsplätze verdoppelt, heute arbeiten hierfür schon über zwei Millionen Menschen. Umwelt- und Klimaschutz sind die wichtigsten Märkte der Zukunft. Sei es Energieeffizienz, Recycling- oder Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Mobilität, Wasser- und Müllaufbereitung, intelligente Netze und erneuerbare Energien: In keinen anderen Markt werden in den nächsten Jahrzehnten mehr Investitionen fließen. Deutsche Unternehmen können davon eindeutig profitieren, da sie Weltmarktführer in fast allen Bereichen sind. Jedes Unternehmen, das sich gezielt hineinbewegt, kann enorm profitieren. So liefert die Chemiebranche wichtige energieeffiziente Produkte, etwa für den Transport- und den Gebäudesektor. Die Liste der unternehmerischen Profiteure von höherer Ressourceneffizienz ist auch in anderen Branchen lang. Claudia Kemfert leitet seit 2004 die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und ist Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der privaten Universität Hertie School of Governance in Berlin. Sie berät die Bundesregierung und EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso. Sie riefen auf, in wachstumsträchtige Zukunftbranchen zu investieren, um die Wirtschafts- und Klimakrise zu lösen. Was ist Ihr Resümee? Insbesondere Investitionen für Infrastrukturverbesserung und nachhaltige Energieversorgung haben die Wirtschaftskrise gelöst. Die Energiewende in Deutschland verstärkt diesen Trend. Energieeffizienz, nachhaltige Mobilität und Energieerzeugung sind Wirtschaftsmotoren. Deutschland kann insbesondere vom Boom in Asien profitieren. Dort sind deutsche Produkte gefragt. Das Ziel, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren, ist durch die Wirschaftskrise in den Hintergrund gerückt. Nun boomt die Wirtschaft wieder und die Treibhausgase steigen. Ein Wettbewerb um die besten Klimaschutztechniken könnte den Knoten platzen lassen, zumal damit neue Märkte erschlossen werden können. Nicht jede Firma kann sich Umweltinvestitionen leisten. Was ist zu tun? Energie wird teurer werden. Je mehr Energie eingespart wird, desto mehr Kosten können vermieden werden. Zudem wächst der Markt, Kunden fragen zunehmend nach Umweltschutzprodukten. Natürlich müssen ebenso innovative Finanzierungsmodelle geschaffen werden, um das notwendige Kapital bereitzustellen. Brauchen wir wie Großbritannien und Australien eine „Grüne Investmentbank“, die Innovationen und Effizienz mitfinanziert und Milliarden-Kapital privater Investoren anzieht? Unbedingt! Um die Energiewende zu finanzieren und die neuen Märkte mit ausreichend Kapital zu versorgen, ist es dringend notwendig, Investmentbanken zu schaffen, die sich gezielt auf grüne Anlagen spezialisieren. Insbesondere Transparenz, Information sowie ausreichende und attraktive Finanzierungsmodelle sind unerlässlich. Ich empfehle allen Anlegern, nicht nur einseitig auf hohe Renditen zu starren, sondern in Zukunftsmärkte zu investieren und genau zu schauen, welche Umwelt- und Sozialwirkungen Investitionen haben. Die Fragen stellte Susanne Bergius Preisträger In Kürze erhält Claudia Kemfert den Umweltpreis Wissenschaft der größten unternehmerischen Umweltorganisation Europas, B.A.U.M.e.V., für ihre Forschungen zur ökonomischen Bewertung von Klima-, Energie- und Verkehrspolitikstrategien. Weitere Preisträger sind in der Kategorie „Großunternehmen“ Harry J. M. Brouwer von Unilever Deutschland sowie in der Kategorie „kleine und mittelständische Unternehmen“ Martin Viessmann von den Viessmann Werken GmbH & Co. KG und Ralf Lokay von der Druckerei Lokay e. K.. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. BUSINESS BRIEFING NACHHALTIGE INVESTMENTS © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. Finanzethik-Kongress beleuchtet aktuelle Entwicklungen Am 6. und 7. Oktober findet in Eichstätt-Ingolstadt der zweite Finanzethikon statt, ausgerichtet von der dortigen Katholischen Universität. Die Teilnehmer wollen unter anderem wissenschaftliche Erklärungen und praktische Lösungsansätze für Fragen rund um Ethik und Nachhaltigkeit im Finanzsystem finden. Unter anderem sollen eine bessere Finanzmarktordnung sowie Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Regulierung diskutiert werden. Auch Erfahrungen mit Ethikkodizes und Selbstverpflichtungen zu ethischem Handeln sowie Grundsätze einer ethischen Führungskräfteausbildung stehen auf dem Programm. Nach den jüngsten Entwicklungen in der EU-Schuldenkrise werden Fragen nach Wirtschafts- und Unternehmensethik im Finanzsystem wieder wichtiger. Der Kongress wendet sich an Finanzprofis und Vertreter aus Gesellschaft, Kirche, Politik, Praxis und Wissenschaft. » http://www.finanzethik-kongress.de/index.htm SEITE 14 MELDUNGEN & AUSBLICK 12. 8. 11 | Nr. 8 Mit Unterstützung von Entwicklungspolitische Kriterien in der Finanzanlage Wie ethische Investments die Entwicklungspolitik unterstützen, soll die Fachtagung zu nachhaltigen Geldanlagen der Evangelischen Akademie Bad Boll klären. Sie findet am 15. und 16. September statt und richtet sich an private Anleger ebenso wie an Finanzverantwortliche aus Organisationen und Unternehmen. Die Tagung beleuchtet den neuen Trend, dass Anlageformen entwicklungspolitische Kriterien berücksichtigen – etwa, ob ein Unternehmen Menschenrechte einhält oder Korruption bekämpft. Experten aus Wissenschaft und Praxis stellen den Teilnehmern Anlageformen und -modelle vor und erläutern, welche Anforderungen diese erfüllen müssen, um tatsächlich nachhaltig in Entwicklungsländern zu wirken. Genauso wichtig wird die Frage sein, worauf Anleger bei solchen Anlageformen achten sollten. » http://www.ev-akademie-boll.de/ Erscheinungsweise: monatlich Erscheinungsart: kostenloses Abonnement Konzeption & Organisation: Susanne Bergius Redaktion: Jürgen Röder (Verantwortlicher im Sinne des §55 Abs.2 RStV), Susanne Bergius, Stefan Schneider Produktion: Heide Braasch Internet: www.handelsblatt-nachhaltigkeit.de Kontakt: [email protected] +49(0)211/887-0 Anzeigenverkauf: iq media marketing gmbh, www.iqm.de/newsletter Email: [email protected] +49(0)211-887-3355 Verlag: Handelsblatt GmbH (Verleger im Sinne des Presserechts) Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Email: [email protected], Tel.: 01805 365365 (EUR 0,14/Min.) Geschäftsführung: Marianne Dölz, Dr. Tobias Schulz-Isenbeck, Dr. Michael Stollarz AG Düsseldorf HRB 38183, UID: DE 812813090 Dieser Newsletter stellt ausdrücklich keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben und Quellen übernommen. Die ausgewählten Anlageinstrumente können je nach den speziellen Anlagezielen, dem Anlagehorizont oder der individuellen Vermögenslage für einzelne Anleger nicht oder nur bedingt geeignet sein. Die in diesem Dokument enthaltenen Empfehlungen und Meinungen wurden von der Redaktion nach bestem Urteilsvermögen geprüft und entsprechen dem Stand zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments und können sich aufgrund künftiger Ereignisse oder Entwicklungen ändern. Dieses Dokument darf in anderen Ländern nur in Einklang mit dort geltendem Recht verteilt werden, und Personen, die in den Besitz dieses Dokuments gelangen, sollten sich über die dort geltenden Rechtsvorschriften informieren und diese befolgen. Kein Teil dieses Newsletters darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages verändert oder vervielfältigt werden. BUSINESS BRIEFING zu Nachhaltigen Investments Die nächste Ausgabe erscheint am 16.09.2011. – Newsletter bestellen unter www.handelsblatt-nachhaltigkeit.de © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected].