Zeichnungen der italienischen Renaissance Da Vinci

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Zeichnungen der italienischen Renaissance
Die Renaissance nahm im 14. Jhd ihren Ausgang in Italien und leitete eine Kulturwende in
sämtlichen Lebens- und Geistesbereichen vom Mittelalter zur Neuzeit ein. Sie wurde begleitet
vom Humanismus und war geschichtlich verbunden mit der Reformation.
Das Ideengut der Renaissance und ihre Künstlerische Zielsetzung wurde auch in anderen
Ländern Europas aufgenommen, doch geschah dass dann erst um 1500, zu einem Zeitpunkt in
dem die Kulturentwicklung Italiens bereits der Hochrenaissance zustrebte. Viele
Renaissancekünstler waren Maler, Baumeister, Festungsingenieure, Konstrukteure, Erfinder
und Bildhauer zugleich, die größten von ihnen, Leonardo da Vinci und Michelangelo,
vereinigten diese Berufe zu einmaliger Universalität. Die Natur und ihre beherrschenden
Gesetze traten in den Vordergrund des Interesses. Wissenschaft und Künste verschmelzen so
zu einer grandiosen Universalität, der Gelehrte und der Künstler, einer Aufgabe dienend,
werden eins, gemeinsam fühlen sie sich berufen die Naturgesetze zu ergründen und die
Geheimnisse der Schöpfung in immer neuen Offenbarungen zu erhellen. Einer der großen
Schritte der Theorie in diesem Augenblick ist die Entdeckung der Zentralperspektive. Sie
sollte für Jahrhunderte die abendländische Kunst prägen. Aber neben der Erforschung der
wissenschaftlich greifbaren Natur ist es nun erst recht die Verehrung der Antike, die einwirkt.
In der Renaissance wurde die Handzeichnung zu einer selbstständigen Gattung der bildenden
Kunst.
Die extreme Betonung der Konturlinie in der Zeichnung, die zweierlei - nämlich Ausdruck
und Darstellung – zu tragen befähigt ist, fand Aufnahme in der sehr linearen Kunst der
Frührenaissance und wurde zu deren charakteristischem Merkmal. In der Renaissance kommt
der Zeichnung eine völlig neue Bedeutung zu, nämlich die, Konstruktion des Ungreibaren zu
sein , eine solche sichtbar und greifbar zu machen , ein Mittel, das wie die Geometrie zur
Welterkenntnis und Einsicht in den großen Gesetze befähigt. Die Zeichnung wird in der
Renaissance auch als Fundament der Malerei gewürdigt. Denn das Zeichnen galt lange als
Schulungsbehelf, als Mittel auf dem Weg zum eigentlichen Gemälde. In der Renaissance
jedoch verschwand diese Vorstellung und die Zeichnung wurde als göttliche Wissenschaft
bezeichnet. Zeichnen ist, als intellektuelle Abstraktion schlechthin, eine entscheidende
Methode der wissenschaftlichen Entdeckung der Welt, um mit solcher Fähigkeit die Wahrheit
der Gegebenheit zu klären.
Da Vinci
Der Italiener Leonardo da Vinci wurde am
- 15.4.1452 in Vinci bei Empoli geboren und
- starb am 2.5.1519 auf Schloss cloux bei Amboise.
- Er war Male, Bildhauer, Architekt, Kunsttheoretiker, Naturforscher und Erfinder. In
Florenz war er zunächst Schüler des Verrochios wo er
- 1472 als meister der Malergilde aufgenommen wurde.
- Drei Jahre später begann Da Vinci als selbstständiger Meister zu arbeiten
- 1482 – 1499 arbeitete er in Mailand am Hof Ludovico Sforzas wo er z.b. das
Abendmahl mahlte.
- 1500 – 1506 war er in Florenz tätig wo z.b. Die Mona Lisa von 1503 – 15056
entstannt.
- Von 1506 – 1513 ging er zurück nach Mailand, mahlte dort die Heilige Anna Selbdritt
oder auch Johannes der Täufer.
- Ab 1513 wohnte er in Rom und ab
- 1516 auf Einladung Franz 1 in Frankreich.
Leonardo da Vinci darf als beispielhafte Verkörperung des von der Renaissance geforderten
Universalmenschen gelten. In allen Kunst- und Wissenschaftsgebieten forschend und
schöpferisch tätig, erreichte er Unvergleichliches. Neben seinen vollendeten werken die
allerdings zum größten Teil zerstört wurden oder verloren gingen, geben daher seine
Zeichnungen, Skizzen und die theoretischen Schriften erst eine zulängliche Vorstellung vom
Umfang seiner Bestrebungen und Leistungen.
Als Maler hat er die Schönheitsideale der italienischen Hochrenaissance am reinsten
verwirklicht. Er vereinigt die reife Beherrschung aller künstlerischen Mittel mit exakten
naturwissenschaftlichen Studien und verband szenisch agierende Figuren mir
Landschaftshintergründen in einheitlichen Körper- und Raumauffassung sowie in einer der
linearen Schärfe abmildernden Lichtführung, als Bildhauer verlieh er den plastischen Massen
raumschaffende Bewegung.
Als Architekt war er z.b. am Mailänder Dom und am Dom zu Pavia tätig. Daneben baute er
besonders Befestigungsanlagen.
Die Zeichnung ist für Leonardo Buchstabe, Wort, Satz und Satzbau. Statt sich in Worten
auszusprechen drückt er sich mit Silberstift, Bleistift, Kohle und Feder aus. Es ist sozusagen
eine Idealschrift die seinen Gedankengängen und seinen Einblicken in das Wesen der Dinge
folgt.
Die Menschlichen Proportionen
Diese Zeichnung hat die Maße 34,4 * 24,5 und ist eine Kielfederzeichnung mit leichter
Aquarellierung. Es entstannt 1509 und hä ngt heute in der Galleria dell`Accademia, Vened.
Die Zeichnung entstannt mit Hilfe des Franziskaners Borgo San Sepolcro der ihm Nachhilfe
in Algebra gab. Die Freundschaft war für beide eine Bereicherung den Pacioli profitierte von
Leonardos Denkvermögen und seiner Vorstellungskraft. 1509 veröffentlichten sie schließlich
gemeinsam das Buch „de divina proportione“in dem unter anderem der goldene Schnitt
definiert wurde. In diesem Buch befindet sich auch die überaus berühmt gewordenen
Zeichnungen. Diese Zeichnung wird oft als Symbol für Leonardo benutzt. Sie zeigt einen
nackten Mann in einem Kreis und einem Quadrat steht und sowohl 4 Beine als auch 4 Arme
hat. Dieser Druck ist übrigens auch auf der ital. 1 Euro Münze.
Diese Proportionsstudie setzt die menschliche Gestalt in unmittelbare Beziehung zu den
Idealformen von Quadrat und Kreis. Diese waren die perfekten Formen der Renaissance. Die
Arme des Menschen entsprechen in der gesamten Breite exakt dessen Größe die 6, 5 Köpfe
beträgt. Da Vinci arbeitete hier sowohl mit feineren als auch mit stärkeren Linien. Er benutzt
außerdem noch Konturlinien zur Formbeschreibung. Die Zeichnung wirkt nicht sehr plastisch
da er weder mit Größenunterschieden oder Überschneidungen noch mit irgendwelchen
anderen plastisch wirkenden Elementen arbeitet.
5 Groteske Köpfe
„Es scheint mir, dass eine nicht aus der Erfahrung geborene Wissenschaft leer und voller
Irrtümer ist, Erfahrung ist die Mutter aller Gewissheit, eine unmittelbare Erfahrung, die in
ihren Ursprüngen, mitteln und Zielen einen der 5 Sinne durchlaufen hat... und wenn wir schon
die Gewissheit von allem Bezweifeln, das die Sinne aufgenommen haben um wie viel mehr
müssten wir Dinge bezweifeln die diesen Sinnen wiedersprechen, wie die Existenz Gottes
oder der Seele, oder ähnlichen Dinge, über die es immer Kontroversen und Behauptungen
gibt.“
Hierbei handelt es sich um ein Zitat von da Vinci das in Verbindung mit dieser Zeichnung zu
nennen ist.
Diese 26+15,7 cm große Kielfeder Zeichnung entstannt um 1485 bis 1490 und hängt he ute im
Windsor Castle in der Royal Collection in London. Man sieht 5 Ausdrucksvolle Personen mit
der Betonung auf deren Gesichtern und Mimik. Da Vinci benutzt hier jegliche Sorten von
Linien wie lange,kurze, dicke, dünne und in jede Richtung. Die Formen beschreibt er durch
Konturlinien und lässt die Zeichnung plastisch erscheinen durch Verdichtung der Linien und
Formlinien. Die 5 Personen sind räumlich dargestellt und man kann sowohl Dunkel- als auch
Hellstellen erkennen. Plastische Darstellung erreicht er zudem durch Überschneidung der
Personen. Diese Zeichnung wirkt sehr realistisch und der Name passt sehr gut zu diesem
Werk. Diesen Titel gab Da Vinci einigen seiner Werke, bei allen sind Ähnliche Leute zu
sehen.
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