Merkblatt Schuppenflechte: Das können Sie tun Bei Patienten mit Schuppenflechte (Psoriasis) sind häufig Knie, Ellenbogen und Kopfhaut betroffen. Dort schuppt die Haut stark. Viele Psoriasis ist eine chronische Krankheit. Sie wird vererbt. Die unterschiedlichsten Faktoren können einen Psoriasis-Schub auslösen, zum Beispiel: • starke emotionale Belastung, Stress, zu wenig Schlaf • Kümmel, Nelken, Nüsse, Pfeffer • Nikotin und Alkohol • Medikamente wie Betablocker gegen Bluthochdruck (Nadolol, Propanolol), Resochin gegen Malaria, Lithium gegen Depressionen, Goldsalze gegen Rheuma. • Hautverletzungen nach Kratzern, Sonnenbrand – aber auch Narben oder Tattoos • Infektionskrankheiten wie Hals- und Mandelentzündungen, Windpocken, Röteln, Masern • ein veränderter Hormonspiegel A) Therapien Eine Heilung ist nicht möglich. Therapien und Medikamente können die Beschwerden jedoch lindern. Schulmedizin • Leichte und mittelschwere Psoriasis: Sie wird am häufigsten mit Salben, Cremen, Lotionen oder Bädern behandelt. Da man diese auf der Hautoberfläche anwendet, bezeichnet man sie auch als topische oder lokale Therapien. Folgende Wirkstoffe haben sich bewährt: Harnstoff, Salicylsäure, Kortison, Vitamin-D-Derivate. Sie hemmen die Entzündungen. • Chronische Psoriasis: Therapien mit UV-Licht – teils in Kombination mit Bädern – bringen eine deutliche Verbesserung. Zum Beispiel: SchmalspektrumUVB-Licht, Photo-Sole-Therapie (Balneophototherapie), Puva-Therapie, © Gesundheitstipp, Postfach 277, 8024 Zürich Juni 2008 Seite 1/1 Patienten leiden auch an Arthritis – einer Krankheit der Gelenke, die häufig zusammen mit der Schuppenflechte auftritt. Laser-Therapie. Lichttherapien dürfen Patienten aber nur mit grosser Vorsicht anwenden: Es drohen Sonnenbrand und Hauttumoren. Schwere Psoriasis: Bei schweren • Symptomen sind Medikamente zum Einnehmen manchmal unumgänglich. Man bezeichnet sie auch als systemische Therapien. Folgende Substanzen haben sich bewährt: Retinoide, Cislosporin, Methotrexat. Diese Medikamente haben teils starke Nebenwirkungen. Man setzt sie deshalb nur ein, wenn andere Behandlungen erfolglos geblieben sind. Alternative Therapien Behandlungen aus der Alternativmedizin sind verbreitet: Akupunktur und klassische Homöopathie können bei Psoriasis immer wieder Erfolge erzielen. Aber aufgepasst: Die Psoriasis verläuft meist schubweise – es gibt deshalb zu jedem Zeitpunkt Spontanheilungen. Ernährung Eine Diät reich an Omega-3-Fettsäuren kann helfen. Einschränken sollte man sich hingegen mit Wurst, fettreichen Fleischsorten, Rahm, Butter und Ei: Die darin enthaltene Arachidonsäure fördert Entzündungen. B) Psoriasis und Psyche Viele Psoriasis-Patienten leiden doppelt. Denn Schuppenflechte greift nicht nur die Haut, sondern auch das Selbstbewusstsein an. Häufig fühlen sich Betroffene niedergeschlagen oder depressiv. Psoriasis hat auch einen grossen Einfluss auf soziale Beziehungen: Man wagt es nicht, das Haus zu verlassen, und einen Partner zu finden, ist schwierig. Wichtig ist hier, zusammen mit dem Hausarzt Strategien zu erarbei- ten, wie man damit umgehen soll. Klar ist: Der Betroffene beurteilt sein Aussehen meist negativer als die Menschen in seiner Umgebung. C) Das können Patienten tun • Pflegen Sie Ihre Haut, damit sie feucht und geschmeidig bleibt. Gut eignen sich fetthaltige Cremen und Salben, Bäder mit rückfettenden Ölen, Teer-, Salzund Schwefelzusätzen. Benützen Sie zum Haarewaschen Spe• zialshampoos, die die Schuppen besser lösen. • Duschen Sie kalt oder lauwarm. • An schuppenden Stellen sollten Sie möglichst nicht rubbeln und kratzen. • Tragen Sie keine engen Kleider. • Trinken Sie möglichst wenig Alkohol. • Gehen Sie regelmässig an die Sonne. Die UV-Strahlen bringen das Abwehrsystem der Haut auf Touren und helfen dem Körper, Vitamin D zu bilden. • Entspannen Sie sich – zum Beispiel mit Meditation, Yoga, Autogenem Training. • Fischöl hilft gegen die Entzündung: Nehmen Sie während vier Monaten täglich 10 bis 75 Gramm Fischöl. Danach 6 bis 10 Gramm (in Kapselform) jeweils unmittelbar vor dem Essen. D) Adressen, weitere Infos • Schweizerische Psoriasis und Vitiligo Gesellschaft, Tel. 031 359 90 99 www.spvg.ch • • Psoriasis-Sprechstunde im Unispital www.psoriasis-netz.de Zürich, Di 9 bis 11 Uhr, Tel. 044 255 25 33 Quellen: Gesundheitstipp-Arzt Thomas Walser (www.dr-walser.ch/psoriasis.htm), Gesundheitstipp-Ratgeber «Gesunde Haut» Medizinische Kontrolle: Dr. med. Thomas Walser