Erfahrungsbericht aus Växjö (Schweden) - WWW-Docs for B

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Erfahrungsbericht aus Växjö (Schweden)
Ich habe im Wintersemester 06/07 und im Sommersemester 07 in Växjö studiert. Bei
der Ankunft wird alles sehr unkompliziert geregelt. Man geht einfach zum
Auslandsamt und bekommt seinen Zimmerschlüssel und einen Zettel mit wichtigen
Terminen. In den folgenden Einführungstagen erfährt man alles Weitere. Die
Mitarbeiter vom Auslandsamt sind alle sehr freundlich und haben immer ein offenes
Ohr für kleinere Probleme und sie können perfekt Englisch. In Schweden kann so gut
wie jeder Englisch sprechen, trotzdem empfand ich es als hilfreich einen
Schwedischsprachkurs an der Uni zu besuchen. So erfährt man mehr über die Kultur
und die Lebensart in Schweden.
Anreise
Am günstigsten ist es nach Kopenhagen zu fliegen und dann mit dem Zug weiter
nach Växjö zu fahren. Stockholm ist weiter weg und die Zugtickets kosten auch
wesentlich mehr. In Växjö gibt es aber auch den Smålands Airport, wo es aber nur
Flugverbindungen von und nach Stockholm gibt. Eine andere Alternative wäre mit
dem Auto entweder über Dänemark zu fahren oder die Fähre zwischen Deutschland
und Dänemark/Schweden zu nehmen.
Universität
Die Uni ist eine reine Campus Uni. Der Campus ist sehr grün und die meisten
Wohnheime liegen auch direkt auf dem Campus. In der Bibliothek gibt es viele
Gruppenräume, wo man ungestört in der Gruppe arbeiten kann. In den Unigebäuden
selbst gibt es viele Möglichkeiten sich einfach mal auf eine Couch zu setzen und
einen Kaffee zu genießen. Außerdem gibt es Mikrowellen, wo man mitgebrachtes
Essen selbst erwärmen kann.
Unterbringung
Ich habe im Seminarievägen gewohnt. Das ist ein Studentenwohnheim in der Stadt,
in dem fast nur Austauschstudenten wohnen. Die Miete beträgt ungefähr 250 Euro
im Monat, wobei alle Nebenkosten inklusive Internet schon mit drin sind (man muss
nur ein Netzwerkkabel mitbringen, um die Telefondose mit dem Rechner zu
verbinden). Die Steckdosen sind so wie in Deutschland, man braucht also keinen
Adapter. Man wohnt auf einem so genannten Corridor, wo jeder Student sein
eigenes Zimmer und sein eigenes Bad hat. Die Küche und das Wohnzimmer teilt
man sich mit den 12 anderen Studenten vom Corridor. Dadurch lernt man ziemlich
schnell sehr viele Leute kennen und bleibt nicht lang allein. Der einzige Nachteil ist
die Entfernung zum Campus (4,5 km). Mit dem Fahrrad braucht man dafür 20 min.
Es fahren auch Busse, aber die sind sehr teuer und fahren gerade im Sommer sehr
selten.
Die Wohnheime auf dem Campus sind ähnlich aufgebaut. Allerdings sind einige
davon etwas teurer und man hat bei weitem mehr deutsche Austauschstudenten, als
im Seminarievägen.
Kurswahl
Alle Kurse werden auf Englisch angeboten und die Professoren können alle sehr gut
Englisch. In vielen Kursen gibt es Gruppenarbeiten oder Projekte, wobei die Kurse
meistens nicht länger als 8 Wochen dauern. Es ist kein Problem seine Kurswahl vor
Ort zu ändern.
Finanzen
Schweden ist etwas teurer als Deutschland, besonders der Alkohol ist erheblich
teurer. Es gibt aber Lidl, Netto und Willys (ein preiswerter schwedischer Supermarkt)
in Växjö. Schweden hat noch keinen Euro, das gültige Zahlungsmittel sind
schwedische Kronen (SEK). Ich habe mir ein Konto bei der SEB Bank eingerichtet
und konnte dann bei der schwedischen SEB gebührenfrei Bargeld abheben.
Ansonsten ist es auch völlig unkompliziert ein schwedisches Konto zu eröffnen.
Außerdem kann man in Schweden fast überall mit Visa Karte bezahlen.
Reisen
Es gibt organisierte Reisen nach Stockholm, Tallin (Estland), Kalmar, Lappland und
nach Russland. Für Tallin reicht der deutsche Personalausweis, aber für Russland
braucht man einen aktuellen Reisepass. Växjö ist auch ein guter Ausgangspunkt, um
Südschweden privat mit dem Auto zu erkunden.
Fazit
Ich wollte erst nur ein Semester bleiben und habe dann auf ein zweites verlängert.
Diese Entscheidung habe ich nicht bereut. So ein Auslandssemester ist eine
einmalige Chance, die sich auf jeden Fall lohnt. Wer sich so eine Chance entgehen
lässt, dem ist nicht mehr zu helfen!
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