LESER SCHREIBEN FÜR LESER Dafür lohnt sich Englisch Vor Kurzem hatten die Fachschülerinnen und Fachschüler des 2. Schuljahres der Fachschule für Landwirtschaft in Haldensleben eine besondere Englischstunde. Diese wurde von Jörn Tost gehalten, welcher von seinem 18-monatigen Aufenthalt in Australien und Neuseeland gerade erst zurückgekehrt war. Der Praktikant saß vor zwei Jahren selbst noch auf dem Stuhl in Haldensleben, bevor er sich aufmachte, im Rahmen seines Praktikums ans andere Ende der Welt zu gehen, um dort Erfahrungen auf Farmen zu sammeln. Praktika im Ausland haben an der Fachschule Tradition. Sie werden jährlich von einigen Praktikantinnen und Praktikanten in Anspruch genommen. Dabei stellen neben den USA und Kanada Australien und Neuseeland bevorzugte Ziele dar. Der Heimkehrer begrüßte die Fachschüler mit „Hi guys“ und legte im feinsten Englisch los, um seine Betriebe und Einsatzbereiche vorzustellen. Da war von 12.000 Hektar Fläche die Rede, vom „header“, wie der Mähdrescher bei den Australiern bezeichnet wird und von „Be relaxed“, weil Hektik nicht existiert. Entfernungen lassen sich nach seinen Aussagen in Stunden wiedergeben und für Mähdrescher, die ja Überbreite haben, benötigt man in Down Under Begleitfahrzeuge – a front car and a back vehicle. Während der Erntezeit sind 14 bis 16 Stunden Jörn Tost bei seinem Vortrag. nichts Ungewöhnliches. Im „header“ erledigt man Essen und Trinken, denn mit GPS braucht man nicht anzuhalten. Und in ENZED, wie die Neuseeländer ihr Land nennen, hat er auf einer Ziegenfarm mit 40 Hektar Weideland gearbeitet. Wer so viel gearbeitet hat, braucht natürlich auch Urlaub, bei dem sich Jörn Land und Sehenswürdigkeiten allein oder in Gruppe erschlossen hat. Gespannt lauschten die Zuhörer seinen Ausführungen, bemüht so viel wie möglich mitzukriegen. Dabei halfen auch die zahlreichen ausgewählten Bilder und Filmsequenzen, die der Vortragende vorbereitet hatte. Natürlich waren Fragen willkommen, alles in Englisch, damit der Lerneffekt sich lohnt. Jörn Tost, der vor seinem Auslandsaufenthalt nur befriedigende Englischkennt- aus Volksstimme Haldensleber Rundschau, 27.04.2011 Foto: privat1 nisse aufweisen konnte, wurde von den Fachschülerinnen und Fachschülern gut verstanden, weil er sich eine gute Aussprache angeeignet und nicht zu schnell gesprochen hat. Er wurde gefragt, wie er so gut Englisch gelernt hat, worauf er antwortete: „Wenn du da bist, wo sie nur Englisch sprechen und du nichts anderes hörst, dann lernst du es ganz schnell. Außerdem sind alle sehr nett, du kannst immer fragen. Ich habe mein elektronisches Wörterbuch nur in den ersten Wochen gebraucht. Danach habe ich mir viel erklären lassen und nachgefragt. Dadurch wurde ich schnell besser.“ Am Ende der Stunde stellten die Lernenden übereinstimmend fest: Englisch lernen lohnt sich auf jeden Fall. Renate Bock Haldensleben