sein und es war

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Erfahrungsbericht des Auslandsstudium an der Haagse Hogeschool in Den Haag
Vorbereitung:
Per Mail hatten wir erfahren, dass es für uns, als ersten Bachelorkurs, die Möglichkeit geben sollte ein Auslandsstudium zu absolvieren. Meine Freundin und ich fanden diese Idee sehr verlockend und deshalb haben wir uns
auch für ein Auslandsstudium entschieden. Die Bewerbung für ein solches Auslandstudium ging relativ schnell
und fiel aufgrund unseres gutem Notenschnitts auch positiv auf.
Danach ging es leider nicht mehr so unkompliziert weiter. Wir sollten nun ein Learning Agreement abschließen,
dass die Heimathochschule und die Gasthochschule akzeptiert. Leider war es uns nicht möglich, wie in der ersten
Mail angegeben, einen Kurs zur Erlernung der Landessprache zu belegen. Weiterhin stellte sich die Fächerwahl
als sehr schwierig dar. Auf der Internetseite der Haagse Hogeschool war es sehr schwer Fächer zu finden, die
zu unserem Bachelorstudiengang passten. Schließlich, nach regen Mailverkehr mit der Gastuniversität wurden
„Fächerpakete“ angeboten. Diese Fächer wurden dann wiederum von unserer Heimatuniversität abgelehnt. Beispielsweise wurde das Fach Englisch SCC abgelehnt und kurz vor Antreten des Auslandsstudiums dann doch noch
akzeptiert. Des Weiteren musste ich meine Einstellungsbehörde „ Stadt Gelsenkirchen“ über das Auslandsstudium
informieren. Das Auslandsstudium wurde mir glücklicherweise genehmigt. Es wurde eine akzeptable Lösung gefunden, die darin bestand, dass ich das Auslandsstudium an Stelle des Projektes absolviere und die längere Dauer
mit 3 Wochen eigenem und einer Woche Sonderurlaub ausgleiche.
Insgesamt kann man sagen, dass die Vorbereitung sehr schwierig war, da es immer wieder Probleme mit der
Fächerwahl gab. Aufgrund der wohl mangelnden Kommunikation zwischen den beiden Hochschulen wurden Fächer entweder von der einen oder der anderen Hochschule nicht akzeptiert. Auch ein Besuch der Gasthochschule
vor Antritt des Auslandsstudiums konnte nicht weiterhelfen, da unser Ansprechpartner am Tag der offenen Tür
nicht zu gegen war. Letztendlich wurde das Learning Agreement erst in Den Haag vollständig akzeptiert und
unterschrieben.
Unterkunft:
Die Suche nach einer Unterkunft in den Niederlanden gestaltete sich auch als kompliziert. Unser Vorteil war es
jedoch, dass wir uns zu zweit eine Wohnung nehmen wollten und somit ein größeres Budget zur Verfügung
hatten. Trotzdem mussten wir feststellen, dass Wohnungen in den Niederlanden sehr teuer sind, insbesondere in
Südholland. So stießen wir bei unserer Internetsuche nach eine Wohnung beispielsweise auf eine Einzimmerwohnung mit 7 qm für 300 Euro Miete. Außerdem mussten wir eine möbilierte Wohnung finden. Nach langer Suche,
haben wir schließlich eine Ferienwohnung gefunden. Das Problem war jedoch, dass diese noch renoviert werden
musste. Wir erklärten uns damit einverstanden.
Leider teilte der Vermieter uns ca. 3 Monate vor Beginn des Auslandsstudiums mit, dass die Wohnung nicht
rechtzeitig fertig wird. Wir mussten also wieder nach einer Unterkunft suchen und fanden auch glücklicherweise
eine sehr schöne Ferienwohnung für die wir 1000 Euro im Monat zahlen mussten. Die Wohnungsuche war zwar
schwierig aber im Endeffekt erfolgreich. Wir haben eine sehr schöne Wohnung gefunden, in der meine Freundin
und ich das erste Mal zusammen gewohnt haben.
Studium an der Gasthochschule:
An der Haagse Hogeschool belegten wir Fächer aus dem Studiengang International Public Management belegt.
Wann die Fächer wo stattfanden, mussten wir auf einer internen Internetseite nachschauen. Zu unserem Glück
unterstützte uns eine Austauschstudentin, die bereits kurz vorher angekommen war, beim Zurechtfinden auf
dieser Seite. Sie teilte uns mit, dass sie alle Sachen alleine herausfinden musste und Unterstützung von Seiten der
Uni in Den Haag nicht zu erwarten sei. Dieser Eindruck bestätigte sich uns gegenüber leider auch. Unsere Anwesenheit schien den Offiziellen nicht besonders am Herzen zu liegen und Probleme mussten stets selber gelöst
werden. Das Studium an sich war sehr Interessant und anspruchsvoll. Alle Fächer wurden auf Englisch unterrichtet. Das letzte Mal, dass ich Englisch hatte war 2008 beim Abitur.
Hinzu kam, dass wir Fächer aus dem zweiten und dritten Jahr belegt hatten, die fortgeführt bzw. auf einander
aufgebaut haben. Dies war natürlich ein Nachteil gegenüber den anderen Studenten. Gerade in der Anfangszeit
mussten wir sehr viel aufholen und lernen. Es war zwar anstrengend, hat aber auch sehr viel Spaß gemacht. Es
war ein ganz anderes studieren, als an der FHöV. In unseren Kursen waren Studenten aus den USA, China, Vene-
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zuela, Mali etc. Es war sehr interessant in einem so internationalen Kurs zu sein und es war schön, dass man auf
englisch auch mit allen sprechen konnte. Ich denke, dass sich während meines Auslandsstudiums mein Englisch
wesentlich verbessert hat. Die Studenten und die Dozenten haben uns sehr gut aufgenommen, was dazu führt,
dass ich das studieren an sich als sehr positiv beschreiben kann.
Alltag und Freizeit:
Gerade in der Anfangszeit verbrachten wir viel Zeit mit lernen. Nach den Vorlesungen haben wir gelernt und am
Wochenende besonders. In einem Fach mussten wir zusätzlich einige Essays schreiben, was sehr zeitintensiv war.
Nach und nach konnten wir aber erfolgreich den Stoff aufholen und hatten so mehr Freizeit. Diese nutzen wir, wie
für die Niederlanden typisch, mit Radtouren und besuchten einige niederländische Städte, wie Den Haag, Rotterdam oder Delft. Dabei fiel uns sehr häufig auf, das die Niederlande sehr international sind. In der Bahn, in der Stadt,
im Restaurant etc. waren so gut wie immer Menschen, die sich auf englisch unterhalten haben. Außerdem fiel uns
auf, dass so gut wie jeder in den Niederlanden englisch spricht. Selbst wenn man etwas auf niederländisch gefragt
hat und die Leute merkten, dass man nicht so sicher in der Sprache ist, haben Sie mit einem englisch gesprochen.
Ich denke auch das hat dazu geführt, dass sich mein Englisch verbessert hat, während mein niederländisch so gut
wie gar nicht besser geworden ist. Es ist einfach nicht notwendig gewesen niederländisch zu sprechen und es war
verblüffend, wie oft und wieviele Menschen in Holland Englisch sprechen. Die Radtouren und das Besuchen der
niederländischen Städte hat sehr viel Spaß gemacht und es war sehr interessant, so eine internationale Gesellschaft kennen zu lernen.
Fazit:
Gerade zu Beginn des Auslandsstudiums bzw. in der Vorbereitung hatten wir, wie bereits erwähnt mit sehr vielen
Widrigkeiten zu kämpfen. Die mangelnde Absprache der beiden Hochschulen über die Fächerwahl war sehr nervig
und anstrengend. Immer wieder gab es verschiedene Informationen über das Auslandsstudium, über Fächer, Zeiten
etc. Hinzu kamen die Verhandlungen mit den Einstellungsbehörden und die schwierige Unterkunftssuche.
Man merkte sehr oft bei der Planungsphase, dass das Projekt Auslandsstudium neu für die FHöV war und man
anscheinend nicht gut darauf vorbereitet war. Man musste als Student sehr viele Probleme selber lösen, was nicht
immer einfach war.Unzureichende Informationen oder Informationen, die nur an einen der Austauschstudenten
weitergegeben wurden erschwerten das Auslandsstudium erheblich. Sehr viel Mailverkehr (oft mit keinen oder
verspäten Antworten), ein Besuch der Uni vorab und letzendlich eine Telefonkonferenz mit dem Verantwortlichen
zeigten, dass in der Vorbereitung nicht alles glatt gelaufen ist. Die mangelnde Unterstützung an der Uni in Den
Haag gerade zu Beginn des Auslandsstudiums war etwas enttäuschend.
Demgegenüber steht jedoch eine tolle und einzigartige Erfahrung. Dozenten und Studenten, egal aus welchem
Herkunftsland haben uns gut aufgenommen und das Lernen hat wirklich Spaß gemacht. Außerdem war es toll, die
Niederlande so intensiv kennen zu lernen. Wie bereits beschrieben, war es sehr interessant eine so internationale
Gesellschaft kennen zu lernen, die sich doch sehr von der deutschen unterscheidet. Auch die bereits beschriebenen
Probleme haben denke ich dafür gesorgt, dass ich eigenständiger geworden bin. Trotz vieler Probleme haben wir
uns nicht unterkriegen lassen und haben es schließlich geschafft ein erfolgreiches Auslandsstudium zu gestalten.
Mein Fazit fällt daher positiv auf und ich kann jedem nur raten, so eine Erfahrung zu machen. Allerdings nur mit
dem Wissen, dass es anspruchsvoll ist und man auch damit rechnen muss auf viele Probleme zu stoßen, die man
oft auch alleine lösen muss.
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