Platzhalter für Bild, Bild auf Titelfolie hinter das Logo einsetzen Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach (Lehramt, Biologie, Geoökologie, Pharmazie) Christof Maul, Sommersemester 2014 Allgemeines und Organisatorisches ● Kontaktdaten Christof Maul [email protected] 391-7382 PC-Institut Hans-Sommer-Str. 10 Büro: 4. OG, Raum 410 ● zur Vorlesungs-Homepage https://www.tu-braunschweig.de/pci/lehre/vorlesung Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 2 Christof Maul PC für Nebenfach - Organisatorisches Vorlesungs-Homepage ● https://www.tu-braunschweig.de/pci/forschung/maul/people/hcm/vl Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 3 Christof Maul Allgemeines und Organisatorisches Klausur ● Geoökologie und CuV Lehramt 04.08.2014 (Teil)klausur 2stündig (Vorlesungsstoff) Wiederholungsklausur im Februar/März 2015 ● Biologie Teilklausur NAT04 (PC) Vorlesung PC, keine Praktikumsinhalte voraussichtlich im Februar/März 2015 ● Pharmazie ??? nach dem 4. Semester im Rahmen des Ersten Staatsexamens Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 4 Christof Maul PC für Nebenfach - Organisatorisches Praktika Physikalische Chemie für Studierende der Geoökologie: SS 2014 (jetzt) ● optional Modul Physik und Chemie II: vorgesehen für das 2. (laufende!) Semester alternativ zu den Praktika Physik oder Chemie https://www.tu-braunschweig.de/pci/lehre/praktika/geooek Last Minute-Anmeldung noch möglich für Studierende der Biologie: WS 2014/5 ● verpflichtend Modul NAT04: vorgesehen für das 3. Semester Es stehen ausreichend Plätze zur Verfügung. https://www.tu-braunschweig.de/pci/lehre/praktika/biologie - Anmeldung ab Juli 2014 für Studierende der Pharmazie: WS 2014/5 ● verpflichtend zusammen mit Physik-Praktikum, vorgesehen für das 2. Semester veranstaltet von der Physik (Dr. Dirk Menzel, Inst. f. Physik der Kondensierten Materie) Es stehen ausreichend Plätze zur Verfügung. http://www.ipkm.tu-bs.de/index.php?id=63 Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 5 Christof Maul PC für Nebenfach - Organisatorisches Literatur & Lehrmaterial ● Software: SimChemistry für Windows Molekulardynamik-Software zu Ausbildungszwecken kostenfrei herunterladbar: www.simchemistry.co.uk ● Nachschlagewerke Chemgapedia Physikalische Chemie www.chemgapedia.de IUPAC Gold Book - aktuelles Kompendium chemischer Terminologie goldbook.iupac.org CRC Handbook of Chemistry and Physics umfangreiche Tabellen mit Stoffeigenschaften von chemischen Verbindungen CRC Press, erscheint jährlich neu, derzeit aktuell: 94. Auflage (2013/4) Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 6 Christof Maul PC für Nebenfach - Organisatorisches Literatur & Lehrmaterial ● Lehrbücher für Nebenfach-Studierende Basiswissen Physikalische Chemie* Claus Czeslik, Heiko Seemann und Roland Winter *verfügbar im IP-Adressbereich der TU Braunschweig und über VPN Physikalische Chemie und Biophysik* Gerold Adam, Peter Läuger und Günther Stark Kurzlehrbuch Physikalische Chemie Peter W. Atkins und Julio de Paula ● Lehrbücher für Hauptfach-Studierende Physikalische Chemie (5. Aufl., 2013) Peter W. Atkins und Julio de Paula Lehrbuch der Physikalischen Chemie Gerd Wedler (6. Aufl. 2012) Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 7 Christof Maul PC für Nebenfach - Organisatorisches Online-Umfrage-System: eduVote ● http://www.eduvote.de/downloads_students.html App herunterladen oder ● Teilnahme unter http://www.eduvote.de/vote.html ● Wenn Ihr Nachbar kein Smartphone besitzt, können Sie Ihres weitergeben. Eine erneute Abstimmung mit deselben Gerät ist nach 10 Sekunden möglich. Umfrage 1 Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 8 Christof Maul Allgemeines und Organisatorisches Teilgebiete der Physikalischen Chemie und Inhalte der Vorlesung ● klassische und statistische Thermodynamik Energie und Gleichgewicht Reinstoffe und Mischsysteme Ein- und Mehrphasensysteme (homogen/heterogen) ● Kinetik und Transportprozesse Reaktionsgeschwindigkeiten Diffusion, Wärmeleitung, Viskosität ● Elektrochemie Thermodynamik und Kinetik/Transport geladener Teilchen ● Spektroskopie und Aufbau der Materie Wechselwirkung Strahlung - Materie Theoretische Chemie, Reaktionsdynamik Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 9 Christof Maul Allgemeines und Organisatorisches Warum müssen Sie sich mit PC beschäftigen und warum ist das sinnvoll? Thermodynamik: Energieerzeugung technisch, Kraftwerke, Motoren, Kühlschränke und Klimaanlagen... Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 10 Christof Maul Allgemeines und Organisatorisches Warum müssen Sie sich mit PC beschäftigen und warum ist das sinnvoll"? Thermodynamik: Energieerzeugung biologisch, Energieversorgung des gesamten Organismus und der einzelnen Zelle, Nahrungs- und Atmungskette, Löslichkeiten... Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 11 Christof Maul Allgemeines und Organisatorisches Warum müssen Sie sich mit PC beschäftigen und warum ist das sinnvoll"? Thermodynamik: Gleichgewichte in komplexen Mischsystemen (Atmosphäre, Organismus), Trennverfahren (Chromatographie, Destillation...) Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 12 Christof Maul Allgemeines und Organisatorisches Warum müssen Sie sich mit PC beschäftigen und warum ist das sinnvoll"? pixabay.com (Gewollte) Explosion Kinetik und Transport: Reaktionsgeschwindigkeiten, Katalyse Enzymkinetik, Atmung und Blutkreislauf, Wirkstofftransport Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 13 Christof Maul Allgemeines und Organisatorisches Warum müssen Sie sich mit PC beschäftigen und warum ist das sinnvoll"? pixabay.com Wie kommt das das Wasser in die Baumkrone? Kinetik und Transport: Reaktionsgeschwindigkeiten, Katalyse Enzymkinetik, Atmung und Blutkreislauf, Wirkstofftransport Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 14 Christof Maul Allgemeines und Organisatorisches Warum müssen Sie sich mit PC beschäftigen und warum ist das sinnvoll"? pixabay.com Batterien, Akkumulatoren, Brennstoffzellen, Elektromobilität Elektrochemie technisch: TD und Kinetik geladener Teilchen Akkumulatoren, Brennstoffzelle, ("Elektromobilität"), Korrosion Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 15 Christof Maul Allgemeines und Organisatorisches Warum müssen Sie sich mit PC beschäftigen und warum ist das sinnvoll"? Wikipedia Membranpotenzial Elektrochemie biologisch: TD und Kinetik geladener Teilchen Membranpotenziale, Signalleitung im Organismus, Muskelkontraktion... Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 16 Christof Maul Allgemeines und Organisatorisches Struktur der Vorlesung VL1 25.04. VL2 02.05. VL3 09.05. VL4 16.05. VL5 23.05. VL6 30.05. VL7 06.06. kinetische Gastheorie Thermochemie Gleichgewicht 13.06. Exkursionswoche VL8 20.06. Elektrochemie VL9 27.06. VL10 04.07. VL11 11.07. Transportprozesse VL12 18.07. Kinetik VL13 25.07. Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 17 Christof Maul Allgemeines und Organisatorisches Physikalische Chemie makrokopisch mikroskopisch System-Zustandsgrößen Teilcheneigenschaften • Druck p • Temperatur T • Volumen V • Stoffmenge n .... • Ortskoordinaten ri • Impulskoordinaten pi • Potenziale V(ri, rj, ...) bzw. Wechselwirkungen (Kräfte) F(ri, rj, ...) = -V Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 18 Christof Maul Allgemeines und Organisatorisches Physikalische Chemie System-Zustandsgrößen sind prinzipiell als statistische Mittel aus den Teilcheneigenschaften ableitbar. Schwerpunkt der Vorlesung auf makroskopischer Betrachtung, bisweilen ergänzt um mikroskopische Betrachtungsweise, wo es dem Verständnis dient. Einfachstes und illustratives Beispiel dafür: Die kinetische Gastheorie Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 19 Christof Maul Thermodynamik - Kinetische Gastheorie Kinetische Gastheorie - 3 Annahmen für das ideale Gas • Gas besteht aus sehr vielen Teilchen (Atomen oder Molekülen) der Masse m, die unablässig in Bewegung sind. • Teilchen haben kein (bzw. vernachlässigbares) Eigenvolumen. • Teilchen üben keine Wechselwirkung (Kräfte) untereinander aus außer elastischen Stößen.* * Elastischer Stoß: Zusammenstoß wie unter Billardkugeln (daher auch Harte-Kugel- bzw. HardSphere-Modell genannt), bei dem die kinetische Energie erhalten bleibt und sich nur die Bewegungsrichtung ändert. Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 20 Christof Maul Thermodynamik - Kinetische Gastheorie Das ideale Gas - ein virtuelles Experiment SimChemistry für Windows • Einfaches (2-dimensionales) Molekulardynamik-Programm • für maximal 500 Teilchen Programmierbar: • Teilchengröße • Teilchenmasse • Systemtemperatur • Teilchen-Wechselwirkungen (Anziehungs- und Abstoßungskräfte) Messbar: • makroskopische Zustandsgrößen • Druck, Temperatur, Volumen, Dichte, ... Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 21 Christof Maul Thermodynamik - Kinetische Gastheorie Gasdruck p: Stöße auf die Wand Gastemperatur T: mittlere kinetische Energie der Teilchen Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 22 Christof Maul Thermodynamik - Kinetische Gastheorie Berechnung des makroskopischen Gasdrucks p aus der mikroskopischen mittleren Teilchengeschwindigkeit <v>* Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 23 Christof Maul Thermodynamik - Kinetische Gastheorie Berechnung des makroskopischen Gasdrucks p aus der mikroskopischen mittleren Teilchengeschwindigkeit <v>* Gefäßdimension (würfelförmig) Zahl der Stöße pro Zeit Zahl der Stöße pro Zeit pro Wand Impulsübertrag pro Stoß Kraft pro Wand Druck V = L3 1 =< vL> Δt <v > 6L Dp = 2m<v> F= Δp Δt F A (elastische Reflexion) m <v > 2 3L m< v >2 3V = p= = pV ist proportional zur kinetischen Energie, und damit der Temperatur, der Gasteilchen 2 pV= m <3v > =const.∼Ekin∼T * Eigentlich müsste hier die quadratisch gemittelte Geschwindigkeit <v2>1/2 stehen (s. Vorlesung 2), aber das ändert nichts an der Argumentation. Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 24 Christof Maul Thermodynamik - Druck Druckeinheiten alt und neu N kg SI-Einheit: 1 Pa (Pascal) = 1 m =1 ms 2 2 gebräuchlich: 1 bar = 105 Pa, 1 mbar = 1 hPa = 100 Pa Standarddruck neu (IUPAC): po = 1 bar = 105 Pa alt: 1 atm = 760 Torr = 760 mm Hg = 1013.25 mbar Standarddruck alt: po' = 1 atm = 760 Torr = 1.01325 po Vorsicht bei "Standard"angaben! Immer prüfen, welcher Standard gemeint ist! Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 25 Christof Maul Thermodynamik - Druck Wieso 760 Torr? Quecksilbermanometer p= Mit mHg g A = V ρHg g A =ρHg g Δ h bzw. Δh= ρ p g Hg p = 1013.25 mbar, g rHg = 13.595 cm (bei 0°C) m g = 9.81 s 3 2 ergibt sich Dh = 760 mm Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 26 Christof Maul Thermodynamik - Zustandsgleichung des idealen Gases Die Zustandsgleichung des idealen Gases verknüpft Zustandsgrößen miteinander: • Druck p, Volumen V, Temperatur T, Stoffmenge n. Es wird betrachtet die Änderung einer Zustandsgröße ("Zustandsfunktion") bei Variation einer anderen Zustandsgröße ("Zustandsvariablen"), z.B. die Abhängigkeit des Drucks p von der Temperatur T für einen gegebene Stoffmenge n und ein gegebenes Volumen V. p: Zustandfunktion, T: Zustandsvariable konstantes Volumen: isochore Prozessführung Virtuelles Experiment: Isochore Zustandsänderung p n, V const. T Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 27 Christof Maul Thermodynamik - Zustandsgleichung des idealen Gases Isochore Zustandsänderung des idealen Gases p(T) = const. ∙ T p/T = const.* oder p(T) ist eine Ursprungsgerade wenn T in K gemessen wird, d.h. p = 0 Pa für T = 0 K. Dies ist der absolute Nullpunkt der Temperaturskala, eine tiefere Temperatur kann es nicht geben, da sonst der Druck des idealen Gases negativ würde. *Gesetz von Amontons, auch (zweites) Gesetz von Gay-Lussac Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 28 Christof Maul Thermodynamik - Zustandsgleichung des idealen Gases Zustandsänderungen des idealen Gases p isochor (n,V const.) p(T) = const.∙T oder • Gesetz von Amontons (Gay-Lussac) p/T = const. n,V const. V isobar (n,p const.) V(T) = const.∙T • Gesetz von Charles oder V/T = const. n,p const. p isotherm (n,T const.) p(V) = const./V oder • Gesetz von Boyle-Mariotte oder T p∙V = const. n,T const. V p,T const. V(n) = const.∙n • Gesetz von Avogadro T V V/n = const. p,T const. n Bei gleichen Temperaturen und Drucken bestehen gleiche Gasvolumina unabhängig von der Art des Gases aus gleich vielen Teilchen (aus Untersuchung von Gasreaktionen, etwa H 2+Cl2 → 2HCl oder Wasserelektrolyse: 2H2O → 2H2+O2) Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 29 Christof Maul Thermodynamik - Zustandsgleichung des idealen Gases Die Zustandsgleichung des idealen Gases Die in den Gasgesetzen von Boyle-Mariotte, Charles, Amontons und Avogadro auftretende Konstante ist für alle Gase dieselbe universelle Gaskonstante R = 8.314 JK-1mol-1 Damit lassen sich alle Gasgesetze vereinen zur Zustandsgleichung des idealen Gases: Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 30 Christof Maul p·V = n·R·T Thermodynamik - Kinetische Gastheorie Das dreidimensionale pVT-Diagramm des idealen Gases Isochoren p n,V const. T pV = nRT allgemeines Gasgesetz Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 31 Christof Maul V Thermodynamik - Kinetische Gastheorie Das dreidimensionale pVT-Diagramm des idealen Gases Isobaren V n,p const. T pV = nRT allgemeines Gasgesetz Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 32 Christof Maul V Thermodynamik - Kinetische Gastheorie Das dreidimensionale pVT-Diagramm des idealen Gases Isothermen p pV = nRT allgemeines Gasgesetz Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 33 Christof Maul n,T const. V Thermodynamik - Kinetische Gastheorie Das dreidimensionale pVT-Diagramm des idealen Gases Isothermen p pV = nRT allgemeines Gasgesetz Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 34 Christof Maul n,T const. V Thermodynamik - Kinetische Gastheorie Das dreidimensionale pVT-Diagramm des idealen Gases Isobaren V n,p const. T Isochoren p n,V const. T Isothermen p pV = nRT allgemeines Gasgesetz Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 35 Christof Maul n,T const. V Thermodynamik - Kinetische Gastheorie Interpretation der Temperatur als kinetische Energie mikroskopisch: Druck p des idealen Gases berechnet aus Wandstößen der Teilchen: p= m < v2 > 3V bzw. pV= 2 m <v 2 > 3 2 = 23 Ekin <v2>: mittlere quadratische Teilchengeschwindigkeit Ekin: mittlere kinetische Energie eines Teilchens makroskopisch: Zustandsgleichung des idealen Gases (n = 1 mol) pVM = RT Vergleich: RT= 23 Ekin⋅N A Ekin= 32 R mit Boltzmann-Konstante kB = N A Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 36 Christof Maul R NA T= 32 kB T Thermodynamik - Kinetische Gastheorie Interpretation der Temperatur als kinetische Energie Ekin= 32 kB T Boltzmann-Konstante kB= NR : mikroskopisches Pendant zur allgemeinen Gaskonstanten R A J 8.314 K⋅mol kB= NR = 6.023⋅10 A 23 1 mol =1.381⋅10−23 KJ Einatomiges ideales Gas besitzt drei Bewegungsfreiheitsgrade (f = 3): Translation in die drei Raumrichtungen x,y und z. Es gilt das Äquipartitionsprinzip: Jedem Bewegungsfreiheitsgrad kommt eine thermische Energie von ½kBT zu Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 37 Christof Maul Thermodynamik - Kinetische Gastheorie Signifikanz von Nachkommastellen bei Messwerten Der genaueste Messwert für die Boltzmann-Konstante kB ist derzeit kB = 1.380 6488(13)·10-23 JK-1 1.380 6488(13) ist übliche Kurzschreibweise für 1.380 6488 ± 0.0000013. Es ist unsinnig, weitere Nachkomma-Stellen anzugeben, da ja (in diesem Fall) bereits die 6. Stelle hinter dem Komma unsicher ist. Man nennt sinnvoll angebbare Stellen eines Messwerts (hier: 7) signifikante Stellen. Geben Sie bei eigenen Messungen (Praktika, Abschlussarbeiten) nicht mehr als die signifikanten Stellen an! Ermittlung siginifikanter Stellen ist Gegenstand der Fehlerrechnung → PC-Praktikum... Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 38 Christof Maul Thermodynamik - Kinetische Gastheorie Zusammenfassung ● Einführung in die physikalische Chemie ● Kinetische Gastheorie (Einführung) ● Ideales Gas: Teilchen in Bewegung kein Eigenvolumen, keine Wechselwirkung, nur elastische Stöße ● Zustandsgleichung des idealen Gases: ● Temperatur als Maß für Teilchenenergie ● allgemeine Gaskonstante R ● Avogadro-Konstante NA, Boltzmann-Konstante kB: Physikalische Chemie für Studierende im Nebenfach Sommersemester 2014 | 25.4.2014 | Seite 39 Christof Maul pV = nRT R = N Ak B