Krankheit, Gesundheit, Leben und Sterben

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Krankheit, Gesundheit, Leben und Sterben
Stand 1. Oktober 2013
Nach 30 Jahren Berufserfahrung als Kassenarzt im Fach Allgemeinmedizin mit der
Zusatzweiterbildung Naturheilverfahren, will ich meine Erfahrungen als Tipps zur Gesundung und
Vorbeugung von Krankheiten weiterreichen. Darüber hinaus gehe ich zum Schluss ein auf
Grundsatzfragen, die das Leben und Sterben betreffen.
Die Systematik der Betrachtung beginnt am Kopf und endet quasi am Fuß.
Sie folgt nicht der Wertigkeit von Krankheitsbildern sondern geht in der Regel scheibchenweise
von oben nach unten. Bestimmte Krankheitsbilder, die mir hier nicht wichtig erscheinen, werden
weggelassen, so gehe ich z.B. nicht auf Haarausfall ein.
Themen:
1) Kopfschmerzen
2) Gehirnerschütterung
3) Augenprobleme
4) Stirnhöhlenentzündung
5) Kieferhöhlenentzündung
6) Mittelohrentzündung
7) Schnupfen und/oder Halsschmerzen
8) Bakterielle Angina
9) Nackenschmerzen
10) Schulterschmerzen
11) Schilddrüsenerkrankungen
12) Bronchitis
13) Pneumonie
14) Blockierungen im Brustwirbelsäulenbereich
15) Rückenschmerzen allgemein
16) Funktionelle Herzbeschwerden
17) Sodbrennen
18) Reizdarmsyndrom
19) Blasenentzündung
20) Hämorrhoiden
21) Prellungen/Zerrungen
22) Hautprobleme
23) Schlafstörungen
24) Allgemeine gesundheitliche Betrachtungen zur Krankheitsvorbeugung, Gesunderhaltung,
Leben und Sterben
a) Naturheilverfahren
b) Philosophische Betrachtungen
1) Kopfschmerzen
Soweit sie nicht Ausdruck weiter gehender Gefahren sind - kann man natürlich mit
Kopfschmerztabletten behandeln, es kann auch damit gelingen, den Kopf ganz heiß zu duschen. ca
20 bis 60 Sekunden lang, dabei ist darauf zu achten, dass man sich nicht die Kopfhaut verbrennt.
Wer lange Haare hat oder dessen Haare in Form sind, hat danach allerdings einen gewissen
Aufwand. Eine weitere gute Möglichkeit ist, die gesamte Stirn mit Pfefferminzöl z.B. mit
Japanischem Heilpflanzenöl einzureiben. Ein bis dreimal in 30 Min. führt oft zu ausreichendem
Erfolg.
2) Gehirnerschütterung
Entscheidend ist, die nächsten 12 Stunden unter Beobachtung zu sein, z.B. durch Angehörige. Falls
es zu einem Schädelbruch über dem Ohr gekommen ist mit nachfolgender Sickerblutung, zeigt
sich das in den nächsten 12 Stunden. Sollte sich in dieser Zeit das Bewusstsein negativ verändern,
sind sofortige weitere ärztliche Maßnahmen dringend notwendig. Ich spreche mich hiermit gegen
routinemäßige MRT oder CT oder Schädelröntgen aus. Zur Not kann man dem Arzt unterschreiben,
dass man auf weitergehende Diagnostik verzichten will.
3) Augenprobleme
Bei Bindehautentzündungen kann man Augentrost-Augentropfen versuchen, bei stärkerer eitriger
Entzündung helfen oft nur antibiotische Augensalben oder Augentropen vom Arzt verordnet.
Bei trockenem Auge sollte man einen Versuch machen mit roborierenden Maßnahmen, wie z.B.
abendliche kurze Kaltgüsse an das geschlossene Auge unter fließendem Wasser für 1 bis 2 Wochen.
Einfache Augensalben wie Bepanthen Augensalbe oder anderes vor dem Schlafengehen können
förderlich sein. Man kann auch mit einem gefeuchteten Watteträger vorsichtig den Lidrand
massieren, um die Drüsenöffnungen zu reinigen.
Das Auge bedarf genauso der Pflege wie andere Organ; der Feuchtigkeitsfilm auf der Hornhaut ist
kompliziert, viele Drüsen sind beteiligt am Aufbau der Schichten. Wichtig sind Pausen vom
angestrengten Sehen, ausreichend Lidschlag, nicht immer mit aufgerissenen Augen sehen, evtl.
besser nach unten, damit die Lidspalte schmaler ist. Palming ist eine Entspannungsmethode für 1
Minute bei der man die Hohlhände auf die Augen legt, kein Licht hereinlässt und dabei die Augen
offen hat. Die Augen entspannen sich dabei besonders gut.
4) Stirnhöhlenentzündung
Wenn man morgens aufwacht ohne Kopfschmerzen, dann aber nach 1 bis 3 Stunden
Stirnkopfschmerzen einsetzen, hat man wahrscheinlich eine Stirnhöhlenentzündung bei
vorausgehendem Schnupfen. Bei Kopfbeugung nimmt der Schmerz zu, evtl. besteht dabei auch das
Gefühl, als ob etwas fließt. Entscheidend ist, den Kanal von der Nase zur Stirnhöhle frei zu
bekommen. Wärme ist dabei entscheidend. Z.B. eine Lampe auf Nase und Stirn oder ein Stirnband,
z.B. die gesamte Nacht. Nasenspray zur Abschwellung mit Nachsprühen nach 10 Min. mehrmals
am Tag und schleimlösende Mittel sind sehr wichtig. Der ganze Körper ist warm zu halten,
besonders die Füße, viel trinken ist wichtig. Der Arzt hat noch mehr Möglichkeiten.
5) Kieferhöhlenentzündung
Die Symptome sind der Druck seitlich der Nase, zunehmend bei Kofbeugung.
Die Therapie ist die Gleiche wie bei der Stirn. Wichtig ist mal links, mal rechts zu liegen, damit der
Schleim aus der Höhle hinauslaufen kann, der Eingang liegt nämlich oberhalb der Höhle.
6) Mittelohrentzündung
Wie bei Stirnhöhlenentzündung beschrieben, schlafen eher auf dem gesunden Ohr, damit der Kanal
von der Nase zum Mittelohr frei kommt.
7) Schnupfen und/oder Halsschmerzen
Wenn er sich ankündigt volles Programm zu Erhöhung der Körpertemperatur. Das kann ein
aufwendiges Überwärmungsbad sein, bei hoher Temperatur bis man schwitzt, das können
warm-heiße Unterschenkelbäder sein, bis man schwitzt, das können eine Wärmflasche, warm-heiße
Getränke sein, das kann schnelle Durchwärmung mittels Kleidung sein, am wichtigsten ist die
schnelle Durchwärmung der Füße.
Bei Halsschmerzen das Lutschen von Bonbons nicht vergessen. Durch das ständige Schlucken wird
die "Drainage" auf der Schleimhaut im Rachen gefördert.
8) Bakterielle Angina
Es bestehen starke Halsschmerzen ohne Schnupfen, der Rachen ist tief rot oder man sieht eitrige
Beläge. Sie tritt meist auf, wenn großer Stress gerade vorbei ist oder weiterhin ein psychischer
Konflikt besteht. Die Streptokokken tragen wir meist ohne Symptome in uns, bei Nachlassen der
Abwehr kommt es zur Vermehrung. Eine gute Option ist Penicillin, das einzige Antibiotikum, dass
großtechnisch aus einem Pilz gewonnen wird, ein Naturprodukt, dass chemisch noch etwas
verändert wird. Ohne Penicillin dauert die Heilung deutlich länger.
9) Nackenschmerzen
Je wärmer die Haut im Nacken, umso eher entspannt sich die Muskulatur. Ein Geschirrhandtuch
wird schmal gefaltet um den Nacken gelegt und mit einer Sicherheitsnadel fixiert. Am Tag ist ein
Schal sinnvoll.
10) Schulterschmerzen
Hier gilt ähnliches wie für den Nacken, Wärmflasche, Wärmesalbe, Massage durch den Partner, zur
Vorbeugung gute Kleidung, die die Schulterhöhe gut wärmt. Bei Frauen aus modischen Gründen
oft ein Problem. Wer beruflich lange in einer Halteposition verharrt, sollte oft Pausen einlegen und
ein Bewegungsprogramm für die Schultern durchführen. Schulterkreisen nach vorn, nach hinten,
Schultern heben und senken, Kopf beugen und strecken, Kopf nach links und rechts drehen. Alles
10 bis 20 mal alle 90 Minuten.
Ausprobieren. Bei Massagen oder Krankengymnastik auf Verordnung droht dem Arzt ein Regress.
Wenn nichts mehr geht, wird er die Verordnung ausstellen.
11) Schilddrüsenerkrankungen
Fast nur Frauen sind betroffen. Deutschland war ein Jodmangelgebiet mit entsprechender
Anpassung der Schilddrüse. Heute kommt die Nahrung aus der ganzen Welt, wir haben keinen
Mangel mehr. Das wird als ein Grund angesehen für die Zunahme von Schilddrüsenerkrankungen,
vermutlich spielt Stress auch eine Rolle. Bei Depression und Müdigkeit sollte der Laborwert
basales TSH mitbestimmt werden. Die meist lebenslange Behandlung ist kostengünstig.
12) Bronchitis
Wichtig ist das warm halten der Brust, des Körpers, vor allem der Füße, reichlich trinken,
schleimlösende Mittel. Antibiotika verkürzen nicht den Verlauf. Bei Reizhusten hilf das Inhalieren
von Lindenblütentee.
13) Pneumonie
Sie ist eine schwere Erkrankung und bedarf der absoluten Schonung und Wärmung sonst
Behandlung wie bei Bronchitis. Brustwickel sind gut: ein Saunatuch trocken um die Brust gelegt
und mit Sicherheitsnadeln fixiert über Nacht. Sie dauert oft lang, bis zu sechs Wochen. Sie tritt auf,
wenn das Immunsystem stark heruntergefahren ist, z.B. bei schweren Enttäuschungen, denkbar ist
sie auch nach großer lang anhaltender Kälte im Brustbereich.
14) Blockierungen im Brustwirbelsäulenbereich
Hier hilft die Chirotherapie, meistens löst sich die Blockierung nach spätestens 10 bis 14 Tagen von
selbst. Wärme ist gut, heiße Duschen.
Wichtig sind langfristig Rückenübungen mit isometrischen Übungen, z.B. auf dem Bauch liegend
10 Sekunden Kopf strecken und Beine anheben, 5
Sekunden ablegen, 10 x wiederholen. Das Ganze 1- 2 x tgl.
15) Rückenschmerzen allgemein
Oberer Rücken, unterer Rücken
Wärme hilft als heiße Dusche, als Wärmflasche, Wärmesalbe, häufig sind Drucktechniken hilfreich,
d.h. auf festgestellte Muskelhärten 1 - 2 Minuten mit der Faust, Finger oder einem Tennisball Druck
ausüben, der Muskel entspannt sich, der Schmerz lässt nach. Hilfreich ist ein breiter Gurt,
Motorrad- oder Fahrradgurt, er gibt Halt und wärmt, die Muskulatur kann sich gegen den Gurt
abstützen und ist entlastet. Bewegung hilft, auch wenn es schmerzt, was geht, geht. Ob
Schmerzmittel wirklich sinnvoll sind, sei dahingestellt. Wenn der Schmerz komplett abgeklungen
ist, sollten - vor allem wenn es sich um wiederkehrende Beschwerden handelt - bestimmte
Überlegungen angestellt werden. Kräftigung, Lockerung der Rücken- und Bauchmuskulatur durch
isometrische Übungen, Kraftsport, Dehnübungen, Ausdauertraining usw.. Verbesserung der
Haltung, Verbesserung beim Sitzen usw.. Rückenschmerzen zählen zu den Volkskrankheiten, es ist
sehr wichtig, sich um den Rücken zu kümmern. Aus meiner Sicht kommt man an täglichen
Übungen nicht vorbei. Selbst wenn die Bandscheiben Schaden genommen haben, ist noch alles
drin.
16) Funktionelle Herzbeschwerden
Sie werden auch Da Costa Syndrom oder fachsprachlich heute Somatoforme Störung im Bereich
Herz/Kreislauf genannt, früher auch Soldatenherz. Das drückt schon etwas aus, in welchen
Stresssituationen es auftreten kann. Das Typische sind Druck - teils auch länger anhaltend - oder
kurze Stiche im Bereich der linken Brust. Sie treten in über 90% in Ruhe oder spontan auf. Bei der
bedenklichen Angina pectoris durch eine Verengung der Herzkranzgefäße treten derartige
Beschwerden in über 90% bei körperlicher Belastung auf, z.B. beim Treppensteigen. Solche
Beschwerden bei körperlicher Belastung sind auf jeden Fall abzuklären. Die funktionellen
Beschwerden, die manchmal auch mit schnellem Puls, Ängsten, dem Gefühl, nicht richtig Luft zu
bekommen oder auch Schwindel einhergehen, klingen oft ab, wenn man etwas über die harmlose
Diagnose weiß. Ein Belastungs-EKG ist nicht notwendig, außer wenn sich jemand gar nicht mehr
beruhigen kann.
17) Sodbrennen
Oft schließt der Mageneingang nicht richtig, Säure drückt nach oben.
Das Gewicht sollte normalisiert werden, ein großer Bauch drückt das Zwerchfell nach oben, keine
Mahlzeiten am späten Abend, nach dem Essen nicht sofort hinlegen, häufig kleine Mahlzeiten.
Reizstoffe wie Kaffe, Alkohol, Schmerzmittel meiden. Fett möglichst wenig, bleibt lange im
Magen, Eiweiße sind gut, sie regen die Peristaltik zum Magenausgang an.
Mittel, die die Säure neutralisieren oder die Bildung hemmen oder blockieren, kommen bei
Erfolglosigkeit in Frage.
Wenn das Sodbrennen nicht aufhört, ist eine Spiegelung ratsam.
18) Reizdarmsyndrom
Die Hauptbeschwerden sind Völlegefühl, Druck im Bauch, Blähungen, eher weicher Stuhl. Die
Beschwerden wechseln stark, abhängig von psychischem Stress, bestimmten Nahrungsmitteln. Es
gilt herauszufinden, was die Beschwerden verstärkt, am besten durch ein Protokoll der
eingenommenen Nahrung vor dem Auftreten der Beschwerden. Nach mehreren Protokollen
kristallisieren sich bestimmte Nahrungsmittel heraus, diese sind dann wegzulassen. Häufig sind eine
Unverträglichkeit von Milch, insbesondere Milchzucker, jeder 7. Mensch in Deutschland ist davon
betroffen. Es gibt in jedem größeren Geschäft laktosefreie Milch, wichtig für die Calciumzufuhr.
Hartkäse enthält sehr wenig oder kaum Milchzucker. Entkrampfend für den Darm ist
Pfefferminztee, als pflanzliches Kombinationsmittel - allerdings teuer - gibt es Iberogast Tinktur.
Manchmal beruhigt sich der Darm wieder nach kurzer Einnahmedauer. Wenn man herausgefunden
hat, was man nicht verträgt, macht es Sinn, dieses für einige Monate wegzulassen und es
anschließend nicht häufiger als 1 x pro Woche zu essen (Rotationsdiät).
Falls eine Histaminose vorliegt, kann man probieren, vor dem fraglichen Nahrungsmittel Cetirizin
10 mg - frei verkäuflich, preiswert - einzunehmen als diagnostischer Test. Man sollte sich dann
kundig machen, welche Nahrungsmittel besonders viel Histamin enthalten. Aber auch
unverträgliche Nahrungsmittel, die kein Histamin enthalten, können in der Darmschleimhaut zu
einer Histaminausschüttung aus bestimmten Körperzellen führen. Ob das Reizdarmsyndrom immer
mit Histamin zu tun hat, ist eine offene Frage. Wärme auf den Bauch, ob als Wärmflasche oder die
eigene Hand ist immer wohltuend und entkrampft. Wenn man sich bewegt, bewegt sich der Darm
mit und Verkrampfungen können sich lösen, Luftabgang führt wieder zu mehr Platz im Bauch.
Allergietest sind meistens nicht zielführend. Manchmal ergibt eine Stuhluntersuchung eine stark
gestörte Darmflora. Verschiedene Mittel können darauf Einfluss nehmen.
19) Blasenentzündung
Sie betrifft fast nur das weibliche Geschlecht. Die Harnröhre ist im unteren Drittel bakteriell
besiedelt, bei Geschlechtsverkehr wandern nach der Reibung die Keime schnell in die Blase, kalte
Füße und ein kaltes Gesäß können noch das ihrige dazu tun.
Man kann, wenn es nicht extrem ist, versuchen, mit reichlichem Trinken, beispielsweise den
entkrampfenden Kamillentee, die Sache auszukurieren. Empfohlen werden auch andere
Pflanzenextrakte. Wenn nach einem Tag keine Besserung eingetreten ist, sollte der Urin untersucht
werden und der Arzt entscheiden, was zu tun ist. Vorbeugend könnte wirken, dass man nach
Geschlechtsverkehr bald reichlich Wasser lässt, z.B. durch vorheriges Trinken. Wer dazu neigt,
sollte seine Füße und das Gesäß sowieso warm halten.
20) Hämorrhoiden
80 % der Menschen sind im Laufe des Lebens irgendwann davon betroffen.
Aufgelagertes Blut ist ein Zeichen. Mit dem Stuhl vermischtes Blut hat einen ganz anderen
Stellenwert und bedarf der baldigen Abklärung.
Bei Hämorrhoidenbeschwerden ist es wichtig, dass der Stuhl weich ist, z.B. durch ballaststoffreiche
Kost, das gelingt auch mit Leinsamen oder Flohsamen, man sollte mehr trinken. Das Pressen ist
ungünstig.
Hämorrhoidalzäpfchen und Salben in den Analkanal für einige Tage helfen, dass sich die Haut
zusammenzieht und abheilt.
21) Prellungen/Zerrungen
Wie man bei Fußballspielern in der Bundesliga beobachten kann, wird jemand herbeigerufen und
erzeugt eine örtliche Unterkühlung mit einem Kältespray. Die Blutgefäße ziehen sich zusammen,
die Blutung steht, es kommt nicht zu einem größeren Bluterguss mit Schwellung und Druck im
Gewebe. Einen Kältespray oder Vergleichbares wird man unterwegs in der Regel nicht dabei haben,
aber eine Kompression tut es auch. Einfach sofort Finger drauf, Handballen drauf und drücken,
mindestens drei Minuten komprimieren, aus venösen Gefäßen blutet es normalerweise nur zwei bis
drei Minuten, aus arteriellen Gefäßen etwas länger, deswegen bei einer stärkeren Prellung oder
einer Gelenkverstauchung fünf Minuten fest komprimieren, bei einem Muskelriss würde ich noch
länger 5 bis 10 Minuten mit der Faust komprimieren. Anschließend keine oder nur mäßige
Bewegung oder Belastung.
22) Hautprobleme
Nachgewiesen ist bei der Pubertätsakne ein ungünstiger Einfluss von zuviel schnell resorbierbarem
Zucker, also weg von üblichen Zuckergetränken.
Die Haut ist ein großes unterschätztes Organ. Viele Hautkrankheiten, deren genaue Ursachen wir
nicht kennen, sind abhängig vom Gesamtzustand der Person, sei es Dauerstress, einseitige
Ernährung, Mangel an Luft und Licht, Mangel an körperlicher Bewegung. Entsprechend ist der
therapeutische Ansatz, in dem er eine gesunde Lebensweise einbezieht. Örtlich macht es Sinn, die
Säure und das Fett auf der Haut zu lassen, anstatt es durch Seife zu entfernen. Triggerstellen
bedürfen der gründlichen Reinigung, aber nicht die Bereiche auf denen nichts los ist. Nachfetten
kann nicht schaden. Fett und Feuchtigkeit auf zu trockener Haut pflegt. Die Haut der Luft, dem
Licht und dem z.B. auch kalten Wasser auszusetzen belebt die Haut. Trockenbürsten führt zu einer
stärkeren Durchblutung - nicht gut auf gereizter Haut. Zuviel Feuchtigkeit an bestimmten
Hautstellen lässt die Haut quellen, Pilze können siedeln. Dem häufigen Fußpilz zwischen den Zehen
kann man durch kleine Abstandspolster (Reformhaus) gut begegnen, die für eine bessere örtliche
Belüftung sorgen. Luftige Schuhe sind bei Schweißfuß angeraten.
UV-Licht hilft der Haut, aber ein Sonnenbrand schadet. Eine leichte Rötung ist zu akzeptieren.
Besonders der Kopf sollte richtig geschützt werden. Die Haut verzeiht keine Jugendsünden, sie wird
faltiger, entwickelt eher Hautkrebs. Aber dann ist es zu spät für die Vorsorge, dann muss man sich
im Alter in den belasteten Bereichen konsequent vor der direkten Sonne schützen. Besser in jungen
Jahren die Haut schützen durch Lichtschutz als Salbe oder Kleidung, z..B. Schirmmütze.
Kortisoncremes bei Hautkrankheiten oder Reizung sind immer nur für eine kurze Zeit sinnvoll, um
die Haut wieder zu beruhigen. Kortison wird morgens um 6 Uhr einmal täglich von der
Nebennierenrinde ausgeschüttet, es führt zu Entquellung der Haut. Eine Verteufelung von Kortison
ist dumm, Dauergebrauch ist das Problem.
23) Schlafstörungen
Der Schlaf gilt auch als der kleine Tod. Wenn man satt ist im übertragenen Sinne, kann man auch
schlafen. Wenn der Kopf noch voll ist mit dem Unerledigten, wird es schwierig. Aber, in der Welt
gibt es so viele Probleme, die ich allein nicht lösen kann. Ich akzeptiere das Ganze. Für heute ist es
o.k. und ich bin o.k., müde bin ich sowieso... So mag der Schlaf dann kommen, auch wenn das
Unerledigte noch im Raum steht. Wenn man nach einigen Stunden wieder wach sein sollte, mag es
richtig sein, weiter zu grübeln, weiter zu denken, aber den Körper weiter tief ruhen zu lassen: "Ich
denke, aber mein Körper schläft." Irgendwann hat sich mein Gehirn wieder müde gedacht und der
Schlaf geht weiter. Auch, wenn nicht, die körperliche Ruhe führt zur Erholung und ich bin fit am
nächsten Tag. Was nicht geht, ist, wenn man sich ärgert oder sich auf andere Weise richtig munter
macht, in dem man redet oder sich stresst. Das ist neurotisch und sollte man lassen.
Keine Hysterie in der Nacht.
24) Allgemeine gesundheitliche Betrachtungen zur Krankheitsvorbeugung,
Gesunderhaltung, Leben und Sterben
a) Naturheilverfahren:
Die klassischen Naturheilverfahren versuchen über die Ernährung, ausreichend Bewegung, den
Reizen von Luft, Licht und Wasser, mit Entspannungstechniken und allgemeinen Empfehlungen
zur Lebensweise Einfluss zu nehmen. Das sind Dinge, die auch in einer Kur passieren. Teile davon
sollten in den Alltag eingebaut werden. Nikotin und Alkohol im Übermaß oder andere Drogen
verbieten sich von selbst. Der Zuckerkonsum, ob in Getränken oder sonst ist drastisch zu
reduzieren. Auch raffinierte Kohlenhydrate wie Weißmehl sind zu reduzieren. Entsprechend sollte
die Nahrung viel Obst, Gemüse, Salat und auch Kräuter enthalten, als basische Kost in täglicher
großer Menge, z.B. 600 g täglich. Es gibt viele sekundäre Pflanzenstoffe, die großenteils noch nicht
erforscht sind, aber es gibt deutliche Hinweise, dass sie vor Arterienverkalkung, Krebs usw.
schützen können.
Mehrfach wöchentlich ist für ausreichend Bewegung zu sorgen, auch mit Training des Kreislaufs.
Kaltanwendungen als einfache tägliche Unterschenkelgüsse oder häufiges Saunen sind hilfreich.
Zum Stressabbau empfiehlt es sich, langsamer zu machen oder häufig kleine Pausen einzubauen, in
denen man runter kommt und wieder normal atmet. Für ausreichend und erholsamen Schlaf ist zu
sorgen. Psychische oder körperliche Überforderungen sind zu meiden. Wenn man sich verausgabt,
oft ohne es zu merken, oder körperliche Warnsymptome nicht beachtet, gerät der Körper in einen
labilen Zustand und man hat man anschließend vielleicht ein echtes gesundheitliches Problem - das
Leben ist verletzbar, wir sollten achtsam mit ihm umgehen.
Es ist wichtig, dass das Leben Sinn macht. Viele Menschen leben vielleicht einfach so. Manche
wollen tiefer gründen und wollen eine Orientierung.
b) Philosophische Betrachtungen über das Leben und das Sterben unter Einbeziehung fünf
spekulativer Sätze nach Hans Heinz Holz:
Das Ganze ist das Wahre (Hegel); Denken und Sein sind dasselbe (Parmenides); alles spiegelt sich,
das Große ins Kleine und das Kleine ins Große zurück (Nikolaus von Kues); alles Mögliche drängt
sich zur Verwirklichung (Leibniz); man muss nicht nur analysieren sondern auch handeln (Karl
Marx).
Das Ganze ist das Wahre. Solange das in der Welt nicht gesehen und umgesetzt wird, bleibt alles
oberflächliches Stückwerk. Dieses Stückwerk ist eine sportliche Herausforderung, ich akzeptiere
den Ist-Zustand, gehe in Mitgefühl und werde aktiv. Meine Aufgabe ist es, mehr von dem Wahren
in die Welt zu bringen, egal in welche Richtung andere drängen. Das ist eine Aufgabe, die man mit
Willen und Stolz und Spaß beackern kann. Wenn man den falschen Zielen hinterherhechelt, endet
man letztlich im Nichts, da ist nichts, auf das man wirklich stolz sein könnte, alles nur Seifenoper.
Unser Intellekt, unser Geist unser Denken, das ist das, worauf es in erster Linie ankommt. Wenn
wir das Richtige denken und pflegen, dann sind wir richtig, dann wird alles richtig, es strahlt in das
Ganze ab. Leibniz hatte mit dem wirklichen Menschen diesen Menschen vor Augen. Was nützt das
Wissen und Lamentieren, ergreife den Tag. Brecht hatte ein Schild auf seinem Schreibtisch mit dem
Satz "Die Wahrheit ist immer konkret". Das könnte eine Aufforderung sein, als Vorbild zu leben,
jetzt, direkt. Wenn man beispielsweise den Gesang Schiller/Beethoven "Freude schöner
Götterfunken" über sich ergehen lässt, wird man darauf kommen, was der nächste Schritt sein
könnte. Wir sollten in dieser Welt nicht unter unseren Möglichkeiten der Spezies Mensch bleiben.
Der Mensch hat eine Würde, die Erde hat eine Würde. Mit Rücksicht auf den anderen und auf die
Ressourcen der Erde zu leben, d.h. nachhaltig, tun wir auch das Beste, um selbst gesund zu
bleiben und gut sterben zu können.
Opfer einer Fremdbestimmtheit zu sein, übersieht, das alles das Eine ist. Ein Mensch, der das
erkennt, wird den Pfeil noch abwenden können, der ihn trifft, mindestens innerlich, dann ist er
kein Opfer. Wenn wir Sehende sind, bleiben wir in Schwung und können das Leben köstlich
machen, dann gehört uns die ganze Welt und wir können die ganze Welt umarmen.
Wenn im Leben aufgrund von Schwäche nichts mehr geht und ich alles falsch gemacht habe,
besteht immer noch eine 100 %-ige Chance auf Leben. Ich gehe auf Akzeptanz: egal, was war.
Unser Lebenslauf und auch der Lauf der Welt war folgerichtig, was der Fall war, war der Fall.
Niemand kann die Vergangenheit ändern, niemand sollte sie beklagen, niemand hat Schuld, oder
wir müssten das Ganze, den Kosmos anklagen, aber wen klagen wir dann an. Nach der
Quantenphysik gibt es keine Teilchen, wir wissen nicht, was es gibt, die Dinge passieren einfach,
Passierchen oder Wirks nach Hans Peter Duerr. Wir erschaffen das Leben selbst, wir entdecken und
erfinden es, nach Meister Eckehart heißt der mögliche Mensch "Gott", "Gott gebiert mich und ich
gebäre Gott". Diese Gottesgeburt in uns selbst ist der Zugang zur Ewigkeit, denn der einzige, der
ewig ist, ist das Eine, das Ganze, das Wahre, Gott. Heruntergebrochen auf den Menschen ist es der
Intellekt. Der Intellekt denkt und spricht das Wort aus. Er schafft über das Denken, das gedachte
Wort das Sein. Nach Parmenides sind Denken und Sein dasselbe. Was wir denken ist. Es ist unser
Geist, unser Intellekt, der der Grund des Seins zu sein scheint, wir erschaffen uns und auch die
Ewigkeit selbst, indem wir uns im ewigen Sein eingebettet sehen, indem wir das so sehen und
empfinden. Das ewige Sein ist eine reale Möglichkeit jedes Menschen. Es ist jedem Menschen
möglich, für alle Ewigkeit bei Gott auf dem Schoß zu sitzen. Wer das nicht verstehen will, kann
auch dort bleiben wo er ist, da würde Gott dann traurig sagen "Du Narr". Jeder hat sein wertvolles
Leben aber wir müssen vom Grundsatz her bereit sein, zu sterben. Leben und Sterben in Würde, das
findet statt in diesem Höhenflug des Seins, wir sollten nicht unter unseren Möglichkeiten bleiben.
Wenn man diesem Selbstanspruch nicht genügt, so ist das auch in Ordnung, aber man hat
wenigstens strebend sich bemüht.
Dann kämen wir nach Goethe auch in den Himmel.
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