Krankheit, Gesundheit, Leben und Sterben Stand 1. Oktober 2013 Nach 30 Jahren Berufserfahrung als Kassenarzt im Fach Allgemeinmedizin mit der Zusatzweiterbildung Naturheilverfahren, will ich meine Erfahrungen als Tipps zur Gesundung und Vorbeugung von Krankheiten weiterreichen. Darüber hinaus gehe ich zum Schluss ein auf Grundsatzfragen, die das Leben und Sterben betreffen. Die Systematik der Betrachtung beginnt am Kopf und endet quasi am Fuß. Sie folgt nicht der Wertigkeit von Krankheitsbildern sondern geht in der Regel scheibchenweise von oben nach unten. Bestimmte Krankheitsbilder, die mir hier nicht wichtig erscheinen, werden weggelassen, so gehe ich z.B. nicht auf Haarausfall ein. Themen: 1) Kopfschmerzen 2) Gehirnerschütterung 3) Augenprobleme 4) Stirnhöhlenentzündung 5) Kieferhöhlenentzündung 6) Mittelohrentzündung 7) Schnupfen und/oder Halsschmerzen 8) Bakterielle Angina 9) Nackenschmerzen 10) Schulterschmerzen 11) Schilddrüsenerkrankungen 12) Bronchitis 13) Pneumonie 14) Blockierungen im Brustwirbelsäulenbereich 15) Rückenschmerzen allgemein 16) Funktionelle Herzbeschwerden 17) Sodbrennen 18) Reizdarmsyndrom 19) Blasenentzündung 20) Hämorrhoiden 21) Prellungen/Zerrungen 22) Hautprobleme 23) Schlafstörungen 24) Allgemeine gesundheitliche Betrachtungen zur Krankheitsvorbeugung, Gesunderhaltung, Leben und Sterben a) Naturheilverfahren b) Philosophische Betrachtungen 1) Kopfschmerzen Soweit sie nicht Ausdruck weiter gehender Gefahren sind - kann man natürlich mit Kopfschmerztabletten behandeln, es kann auch damit gelingen, den Kopf ganz heiß zu duschen. ca 20 bis 60 Sekunden lang, dabei ist darauf zu achten, dass man sich nicht die Kopfhaut verbrennt. Wer lange Haare hat oder dessen Haare in Form sind, hat danach allerdings einen gewissen Aufwand. Eine weitere gute Möglichkeit ist, die gesamte Stirn mit Pfefferminzöl z.B. mit Japanischem Heilpflanzenöl einzureiben. Ein bis dreimal in 30 Min. führt oft zu ausreichendem Erfolg. 2) Gehirnerschütterung Entscheidend ist, die nächsten 12 Stunden unter Beobachtung zu sein, z.B. durch Angehörige. Falls es zu einem Schädelbruch über dem Ohr gekommen ist mit nachfolgender Sickerblutung, zeigt sich das in den nächsten 12 Stunden. Sollte sich in dieser Zeit das Bewusstsein negativ verändern, sind sofortige weitere ärztliche Maßnahmen dringend notwendig. Ich spreche mich hiermit gegen routinemäßige MRT oder CT oder Schädelröntgen aus. Zur Not kann man dem Arzt unterschreiben, dass man auf weitergehende Diagnostik verzichten will. 3) Augenprobleme Bei Bindehautentzündungen kann man Augentrost-Augentropfen versuchen, bei stärkerer eitriger Entzündung helfen oft nur antibiotische Augensalben oder Augentropen vom Arzt verordnet. Bei trockenem Auge sollte man einen Versuch machen mit roborierenden Maßnahmen, wie z.B. abendliche kurze Kaltgüsse an das geschlossene Auge unter fließendem Wasser für 1 bis 2 Wochen. Einfache Augensalben wie Bepanthen Augensalbe oder anderes vor dem Schlafengehen können förderlich sein. Man kann auch mit einem gefeuchteten Watteträger vorsichtig den Lidrand massieren, um die Drüsenöffnungen zu reinigen. Das Auge bedarf genauso der Pflege wie andere Organ; der Feuchtigkeitsfilm auf der Hornhaut ist kompliziert, viele Drüsen sind beteiligt am Aufbau der Schichten. Wichtig sind Pausen vom angestrengten Sehen, ausreichend Lidschlag, nicht immer mit aufgerissenen Augen sehen, evtl. besser nach unten, damit die Lidspalte schmaler ist. Palming ist eine Entspannungsmethode für 1 Minute bei der man die Hohlhände auf die Augen legt, kein Licht hereinlässt und dabei die Augen offen hat. Die Augen entspannen sich dabei besonders gut. 4) Stirnhöhlenentzündung Wenn man morgens aufwacht ohne Kopfschmerzen, dann aber nach 1 bis 3 Stunden Stirnkopfschmerzen einsetzen, hat man wahrscheinlich eine Stirnhöhlenentzündung bei vorausgehendem Schnupfen. Bei Kopfbeugung nimmt der Schmerz zu, evtl. besteht dabei auch das Gefühl, als ob etwas fließt. Entscheidend ist, den Kanal von der Nase zur Stirnhöhle frei zu bekommen. Wärme ist dabei entscheidend. Z.B. eine Lampe auf Nase und Stirn oder ein Stirnband, z.B. die gesamte Nacht. Nasenspray zur Abschwellung mit Nachsprühen nach 10 Min. mehrmals am Tag und schleimlösende Mittel sind sehr wichtig. Der ganze Körper ist warm zu halten, besonders die Füße, viel trinken ist wichtig. Der Arzt hat noch mehr Möglichkeiten. 5) Kieferhöhlenentzündung Die Symptome sind der Druck seitlich der Nase, zunehmend bei Kofbeugung. Die Therapie ist die Gleiche wie bei der Stirn. Wichtig ist mal links, mal rechts zu liegen, damit der Schleim aus der Höhle hinauslaufen kann, der Eingang liegt nämlich oberhalb der Höhle. 6) Mittelohrentzündung Wie bei Stirnhöhlenentzündung beschrieben, schlafen eher auf dem gesunden Ohr, damit der Kanal von der Nase zum Mittelohr frei kommt. 7) Schnupfen und/oder Halsschmerzen Wenn er sich ankündigt volles Programm zu Erhöhung der Körpertemperatur. Das kann ein aufwendiges Überwärmungsbad sein, bei hoher Temperatur bis man schwitzt, das können warm-heiße Unterschenkelbäder sein, bis man schwitzt, das können eine Wärmflasche, warm-heiße Getränke sein, das kann schnelle Durchwärmung mittels Kleidung sein, am wichtigsten ist die schnelle Durchwärmung der Füße. Bei Halsschmerzen das Lutschen von Bonbons nicht vergessen. Durch das ständige Schlucken wird die "Drainage" auf der Schleimhaut im Rachen gefördert. 8) Bakterielle Angina Es bestehen starke Halsschmerzen ohne Schnupfen, der Rachen ist tief rot oder man sieht eitrige Beläge. Sie tritt meist auf, wenn großer Stress gerade vorbei ist oder weiterhin ein psychischer Konflikt besteht. Die Streptokokken tragen wir meist ohne Symptome in uns, bei Nachlassen der Abwehr kommt es zur Vermehrung. Eine gute Option ist Penicillin, das einzige Antibiotikum, dass großtechnisch aus einem Pilz gewonnen wird, ein Naturprodukt, dass chemisch noch etwas verändert wird. Ohne Penicillin dauert die Heilung deutlich länger. 9) Nackenschmerzen Je wärmer die Haut im Nacken, umso eher entspannt sich die Muskulatur. Ein Geschirrhandtuch wird schmal gefaltet um den Nacken gelegt und mit einer Sicherheitsnadel fixiert. Am Tag ist ein Schal sinnvoll. 10) Schulterschmerzen Hier gilt ähnliches wie für den Nacken, Wärmflasche, Wärmesalbe, Massage durch den Partner, zur Vorbeugung gute Kleidung, die die Schulterhöhe gut wärmt. Bei Frauen aus modischen Gründen oft ein Problem. Wer beruflich lange in einer Halteposition verharrt, sollte oft Pausen einlegen und ein Bewegungsprogramm für die Schultern durchführen. Schulterkreisen nach vorn, nach hinten, Schultern heben und senken, Kopf beugen und strecken, Kopf nach links und rechts drehen. Alles 10 bis 20 mal alle 90 Minuten. Ausprobieren. Bei Massagen oder Krankengymnastik auf Verordnung droht dem Arzt ein Regress. Wenn nichts mehr geht, wird er die Verordnung ausstellen. 11) Schilddrüsenerkrankungen Fast nur Frauen sind betroffen. Deutschland war ein Jodmangelgebiet mit entsprechender Anpassung der Schilddrüse. Heute kommt die Nahrung aus der ganzen Welt, wir haben keinen Mangel mehr. Das wird als ein Grund angesehen für die Zunahme von Schilddrüsenerkrankungen, vermutlich spielt Stress auch eine Rolle. Bei Depression und Müdigkeit sollte der Laborwert basales TSH mitbestimmt werden. Die meist lebenslange Behandlung ist kostengünstig. 12) Bronchitis Wichtig ist das warm halten der Brust, des Körpers, vor allem der Füße, reichlich trinken, schleimlösende Mittel. Antibiotika verkürzen nicht den Verlauf. Bei Reizhusten hilf das Inhalieren von Lindenblütentee. 13) Pneumonie Sie ist eine schwere Erkrankung und bedarf der absoluten Schonung und Wärmung sonst Behandlung wie bei Bronchitis. Brustwickel sind gut: ein Saunatuch trocken um die Brust gelegt und mit Sicherheitsnadeln fixiert über Nacht. Sie dauert oft lang, bis zu sechs Wochen. Sie tritt auf, wenn das Immunsystem stark heruntergefahren ist, z.B. bei schweren Enttäuschungen, denkbar ist sie auch nach großer lang anhaltender Kälte im Brustbereich. 14) Blockierungen im Brustwirbelsäulenbereich Hier hilft die Chirotherapie, meistens löst sich die Blockierung nach spätestens 10 bis 14 Tagen von selbst. Wärme ist gut, heiße Duschen. Wichtig sind langfristig Rückenübungen mit isometrischen Übungen, z.B. auf dem Bauch liegend 10 Sekunden Kopf strecken und Beine anheben, 5 Sekunden ablegen, 10 x wiederholen. Das Ganze 1- 2 x tgl. 15) Rückenschmerzen allgemein Oberer Rücken, unterer Rücken Wärme hilft als heiße Dusche, als Wärmflasche, Wärmesalbe, häufig sind Drucktechniken hilfreich, d.h. auf festgestellte Muskelhärten 1 - 2 Minuten mit der Faust, Finger oder einem Tennisball Druck ausüben, der Muskel entspannt sich, der Schmerz lässt nach. Hilfreich ist ein breiter Gurt, Motorrad- oder Fahrradgurt, er gibt Halt und wärmt, die Muskulatur kann sich gegen den Gurt abstützen und ist entlastet. Bewegung hilft, auch wenn es schmerzt, was geht, geht. Ob Schmerzmittel wirklich sinnvoll sind, sei dahingestellt. Wenn der Schmerz komplett abgeklungen ist, sollten - vor allem wenn es sich um wiederkehrende Beschwerden handelt - bestimmte Überlegungen angestellt werden. Kräftigung, Lockerung der Rücken- und Bauchmuskulatur durch isometrische Übungen, Kraftsport, Dehnübungen, Ausdauertraining usw.. Verbesserung der Haltung, Verbesserung beim Sitzen usw.. Rückenschmerzen zählen zu den Volkskrankheiten, es ist sehr wichtig, sich um den Rücken zu kümmern. Aus meiner Sicht kommt man an täglichen Übungen nicht vorbei. Selbst wenn die Bandscheiben Schaden genommen haben, ist noch alles drin. 16) Funktionelle Herzbeschwerden Sie werden auch Da Costa Syndrom oder fachsprachlich heute Somatoforme Störung im Bereich Herz/Kreislauf genannt, früher auch Soldatenherz. Das drückt schon etwas aus, in welchen Stresssituationen es auftreten kann. Das Typische sind Druck - teils auch länger anhaltend - oder kurze Stiche im Bereich der linken Brust. Sie treten in über 90% in Ruhe oder spontan auf. Bei der bedenklichen Angina pectoris durch eine Verengung der Herzkranzgefäße treten derartige Beschwerden in über 90% bei körperlicher Belastung auf, z.B. beim Treppensteigen. Solche Beschwerden bei körperlicher Belastung sind auf jeden Fall abzuklären. Die funktionellen Beschwerden, die manchmal auch mit schnellem Puls, Ängsten, dem Gefühl, nicht richtig Luft zu bekommen oder auch Schwindel einhergehen, klingen oft ab, wenn man etwas über die harmlose Diagnose weiß. Ein Belastungs-EKG ist nicht notwendig, außer wenn sich jemand gar nicht mehr beruhigen kann. 17) Sodbrennen Oft schließt der Mageneingang nicht richtig, Säure drückt nach oben. Das Gewicht sollte normalisiert werden, ein großer Bauch drückt das Zwerchfell nach oben, keine Mahlzeiten am späten Abend, nach dem Essen nicht sofort hinlegen, häufig kleine Mahlzeiten. Reizstoffe wie Kaffe, Alkohol, Schmerzmittel meiden. Fett möglichst wenig, bleibt lange im Magen, Eiweiße sind gut, sie regen die Peristaltik zum Magenausgang an. Mittel, die die Säure neutralisieren oder die Bildung hemmen oder blockieren, kommen bei Erfolglosigkeit in Frage. Wenn das Sodbrennen nicht aufhört, ist eine Spiegelung ratsam. 18) Reizdarmsyndrom Die Hauptbeschwerden sind Völlegefühl, Druck im Bauch, Blähungen, eher weicher Stuhl. Die Beschwerden wechseln stark, abhängig von psychischem Stress, bestimmten Nahrungsmitteln. Es gilt herauszufinden, was die Beschwerden verstärkt, am besten durch ein Protokoll der eingenommenen Nahrung vor dem Auftreten der Beschwerden. Nach mehreren Protokollen kristallisieren sich bestimmte Nahrungsmittel heraus, diese sind dann wegzulassen. Häufig sind eine Unverträglichkeit von Milch, insbesondere Milchzucker, jeder 7. Mensch in Deutschland ist davon betroffen. Es gibt in jedem größeren Geschäft laktosefreie Milch, wichtig für die Calciumzufuhr. Hartkäse enthält sehr wenig oder kaum Milchzucker. Entkrampfend für den Darm ist Pfefferminztee, als pflanzliches Kombinationsmittel - allerdings teuer - gibt es Iberogast Tinktur. Manchmal beruhigt sich der Darm wieder nach kurzer Einnahmedauer. Wenn man herausgefunden hat, was man nicht verträgt, macht es Sinn, dieses für einige Monate wegzulassen und es anschließend nicht häufiger als 1 x pro Woche zu essen (Rotationsdiät). Falls eine Histaminose vorliegt, kann man probieren, vor dem fraglichen Nahrungsmittel Cetirizin 10 mg - frei verkäuflich, preiswert - einzunehmen als diagnostischer Test. Man sollte sich dann kundig machen, welche Nahrungsmittel besonders viel Histamin enthalten. Aber auch unverträgliche Nahrungsmittel, die kein Histamin enthalten, können in der Darmschleimhaut zu einer Histaminausschüttung aus bestimmten Körperzellen führen. Ob das Reizdarmsyndrom immer mit Histamin zu tun hat, ist eine offene Frage. Wärme auf den Bauch, ob als Wärmflasche oder die eigene Hand ist immer wohltuend und entkrampft. Wenn man sich bewegt, bewegt sich der Darm mit und Verkrampfungen können sich lösen, Luftabgang führt wieder zu mehr Platz im Bauch. Allergietest sind meistens nicht zielführend. Manchmal ergibt eine Stuhluntersuchung eine stark gestörte Darmflora. Verschiedene Mittel können darauf Einfluss nehmen. 19) Blasenentzündung Sie betrifft fast nur das weibliche Geschlecht. Die Harnröhre ist im unteren Drittel bakteriell besiedelt, bei Geschlechtsverkehr wandern nach der Reibung die Keime schnell in die Blase, kalte Füße und ein kaltes Gesäß können noch das ihrige dazu tun. Man kann, wenn es nicht extrem ist, versuchen, mit reichlichem Trinken, beispielsweise den entkrampfenden Kamillentee, die Sache auszukurieren. Empfohlen werden auch andere Pflanzenextrakte. Wenn nach einem Tag keine Besserung eingetreten ist, sollte der Urin untersucht werden und der Arzt entscheiden, was zu tun ist. Vorbeugend könnte wirken, dass man nach Geschlechtsverkehr bald reichlich Wasser lässt, z.B. durch vorheriges Trinken. Wer dazu neigt, sollte seine Füße und das Gesäß sowieso warm halten. 20) Hämorrhoiden 80 % der Menschen sind im Laufe des Lebens irgendwann davon betroffen. Aufgelagertes Blut ist ein Zeichen. Mit dem Stuhl vermischtes Blut hat einen ganz anderen Stellenwert und bedarf der baldigen Abklärung. Bei Hämorrhoidenbeschwerden ist es wichtig, dass der Stuhl weich ist, z.B. durch ballaststoffreiche Kost, das gelingt auch mit Leinsamen oder Flohsamen, man sollte mehr trinken. Das Pressen ist ungünstig. Hämorrhoidalzäpfchen und Salben in den Analkanal für einige Tage helfen, dass sich die Haut zusammenzieht und abheilt. 21) Prellungen/Zerrungen Wie man bei Fußballspielern in der Bundesliga beobachten kann, wird jemand herbeigerufen und erzeugt eine örtliche Unterkühlung mit einem Kältespray. Die Blutgefäße ziehen sich zusammen, die Blutung steht, es kommt nicht zu einem größeren Bluterguss mit Schwellung und Druck im Gewebe. Einen Kältespray oder Vergleichbares wird man unterwegs in der Regel nicht dabei haben, aber eine Kompression tut es auch. Einfach sofort Finger drauf, Handballen drauf und drücken, mindestens drei Minuten komprimieren, aus venösen Gefäßen blutet es normalerweise nur zwei bis drei Minuten, aus arteriellen Gefäßen etwas länger, deswegen bei einer stärkeren Prellung oder einer Gelenkverstauchung fünf Minuten fest komprimieren, bei einem Muskelriss würde ich noch länger 5 bis 10 Minuten mit der Faust komprimieren. Anschließend keine oder nur mäßige Bewegung oder Belastung. 22) Hautprobleme Nachgewiesen ist bei der Pubertätsakne ein ungünstiger Einfluss von zuviel schnell resorbierbarem Zucker, also weg von üblichen Zuckergetränken. Die Haut ist ein großes unterschätztes Organ. Viele Hautkrankheiten, deren genaue Ursachen wir nicht kennen, sind abhängig vom Gesamtzustand der Person, sei es Dauerstress, einseitige Ernährung, Mangel an Luft und Licht, Mangel an körperlicher Bewegung. Entsprechend ist der therapeutische Ansatz, in dem er eine gesunde Lebensweise einbezieht. Örtlich macht es Sinn, die Säure und das Fett auf der Haut zu lassen, anstatt es durch Seife zu entfernen. Triggerstellen bedürfen der gründlichen Reinigung, aber nicht die Bereiche auf denen nichts los ist. Nachfetten kann nicht schaden. Fett und Feuchtigkeit auf zu trockener Haut pflegt. Die Haut der Luft, dem Licht und dem z.B. auch kalten Wasser auszusetzen belebt die Haut. Trockenbürsten führt zu einer stärkeren Durchblutung - nicht gut auf gereizter Haut. Zuviel Feuchtigkeit an bestimmten Hautstellen lässt die Haut quellen, Pilze können siedeln. Dem häufigen Fußpilz zwischen den Zehen kann man durch kleine Abstandspolster (Reformhaus) gut begegnen, die für eine bessere örtliche Belüftung sorgen. Luftige Schuhe sind bei Schweißfuß angeraten. UV-Licht hilft der Haut, aber ein Sonnenbrand schadet. Eine leichte Rötung ist zu akzeptieren. Besonders der Kopf sollte richtig geschützt werden. Die Haut verzeiht keine Jugendsünden, sie wird faltiger, entwickelt eher Hautkrebs. Aber dann ist es zu spät für die Vorsorge, dann muss man sich im Alter in den belasteten Bereichen konsequent vor der direkten Sonne schützen. Besser in jungen Jahren die Haut schützen durch Lichtschutz als Salbe oder Kleidung, z..B. Schirmmütze. Kortisoncremes bei Hautkrankheiten oder Reizung sind immer nur für eine kurze Zeit sinnvoll, um die Haut wieder zu beruhigen. Kortison wird morgens um 6 Uhr einmal täglich von der Nebennierenrinde ausgeschüttet, es führt zu Entquellung der Haut. Eine Verteufelung von Kortison ist dumm, Dauergebrauch ist das Problem. 23) Schlafstörungen Der Schlaf gilt auch als der kleine Tod. Wenn man satt ist im übertragenen Sinne, kann man auch schlafen. Wenn der Kopf noch voll ist mit dem Unerledigten, wird es schwierig. Aber, in der Welt gibt es so viele Probleme, die ich allein nicht lösen kann. Ich akzeptiere das Ganze. Für heute ist es o.k. und ich bin o.k., müde bin ich sowieso... So mag der Schlaf dann kommen, auch wenn das Unerledigte noch im Raum steht. Wenn man nach einigen Stunden wieder wach sein sollte, mag es richtig sein, weiter zu grübeln, weiter zu denken, aber den Körper weiter tief ruhen zu lassen: "Ich denke, aber mein Körper schläft." Irgendwann hat sich mein Gehirn wieder müde gedacht und der Schlaf geht weiter. Auch, wenn nicht, die körperliche Ruhe führt zur Erholung und ich bin fit am nächsten Tag. Was nicht geht, ist, wenn man sich ärgert oder sich auf andere Weise richtig munter macht, in dem man redet oder sich stresst. Das ist neurotisch und sollte man lassen. Keine Hysterie in der Nacht. 24) Allgemeine gesundheitliche Betrachtungen zur Krankheitsvorbeugung, Gesunderhaltung, Leben und Sterben a) Naturheilverfahren: Die klassischen Naturheilverfahren versuchen über die Ernährung, ausreichend Bewegung, den Reizen von Luft, Licht und Wasser, mit Entspannungstechniken und allgemeinen Empfehlungen zur Lebensweise Einfluss zu nehmen. Das sind Dinge, die auch in einer Kur passieren. Teile davon sollten in den Alltag eingebaut werden. Nikotin und Alkohol im Übermaß oder andere Drogen verbieten sich von selbst. Der Zuckerkonsum, ob in Getränken oder sonst ist drastisch zu reduzieren. Auch raffinierte Kohlenhydrate wie Weißmehl sind zu reduzieren. Entsprechend sollte die Nahrung viel Obst, Gemüse, Salat und auch Kräuter enthalten, als basische Kost in täglicher großer Menge, z.B. 600 g täglich. Es gibt viele sekundäre Pflanzenstoffe, die großenteils noch nicht erforscht sind, aber es gibt deutliche Hinweise, dass sie vor Arterienverkalkung, Krebs usw. schützen können. Mehrfach wöchentlich ist für ausreichend Bewegung zu sorgen, auch mit Training des Kreislaufs. Kaltanwendungen als einfache tägliche Unterschenkelgüsse oder häufiges Saunen sind hilfreich. Zum Stressabbau empfiehlt es sich, langsamer zu machen oder häufig kleine Pausen einzubauen, in denen man runter kommt und wieder normal atmet. Für ausreichend und erholsamen Schlaf ist zu sorgen. Psychische oder körperliche Überforderungen sind zu meiden. Wenn man sich verausgabt, oft ohne es zu merken, oder körperliche Warnsymptome nicht beachtet, gerät der Körper in einen labilen Zustand und man hat man anschließend vielleicht ein echtes gesundheitliches Problem - das Leben ist verletzbar, wir sollten achtsam mit ihm umgehen. Es ist wichtig, dass das Leben Sinn macht. Viele Menschen leben vielleicht einfach so. Manche wollen tiefer gründen und wollen eine Orientierung. b) Philosophische Betrachtungen über das Leben und das Sterben unter Einbeziehung fünf spekulativer Sätze nach Hans Heinz Holz: Das Ganze ist das Wahre (Hegel); Denken und Sein sind dasselbe (Parmenides); alles spiegelt sich, das Große ins Kleine und das Kleine ins Große zurück (Nikolaus von Kues); alles Mögliche drängt sich zur Verwirklichung (Leibniz); man muss nicht nur analysieren sondern auch handeln (Karl Marx). Das Ganze ist das Wahre. Solange das in der Welt nicht gesehen und umgesetzt wird, bleibt alles oberflächliches Stückwerk. Dieses Stückwerk ist eine sportliche Herausforderung, ich akzeptiere den Ist-Zustand, gehe in Mitgefühl und werde aktiv. Meine Aufgabe ist es, mehr von dem Wahren in die Welt zu bringen, egal in welche Richtung andere drängen. Das ist eine Aufgabe, die man mit Willen und Stolz und Spaß beackern kann. Wenn man den falschen Zielen hinterherhechelt, endet man letztlich im Nichts, da ist nichts, auf das man wirklich stolz sein könnte, alles nur Seifenoper. Unser Intellekt, unser Geist unser Denken, das ist das, worauf es in erster Linie ankommt. Wenn wir das Richtige denken und pflegen, dann sind wir richtig, dann wird alles richtig, es strahlt in das Ganze ab. Leibniz hatte mit dem wirklichen Menschen diesen Menschen vor Augen. Was nützt das Wissen und Lamentieren, ergreife den Tag. Brecht hatte ein Schild auf seinem Schreibtisch mit dem Satz "Die Wahrheit ist immer konkret". Das könnte eine Aufforderung sein, als Vorbild zu leben, jetzt, direkt. Wenn man beispielsweise den Gesang Schiller/Beethoven "Freude schöner Götterfunken" über sich ergehen lässt, wird man darauf kommen, was der nächste Schritt sein könnte. Wir sollten in dieser Welt nicht unter unseren Möglichkeiten der Spezies Mensch bleiben. Der Mensch hat eine Würde, die Erde hat eine Würde. Mit Rücksicht auf den anderen und auf die Ressourcen der Erde zu leben, d.h. nachhaltig, tun wir auch das Beste, um selbst gesund zu bleiben und gut sterben zu können. Opfer einer Fremdbestimmtheit zu sein, übersieht, das alles das Eine ist. Ein Mensch, der das erkennt, wird den Pfeil noch abwenden können, der ihn trifft, mindestens innerlich, dann ist er kein Opfer. Wenn wir Sehende sind, bleiben wir in Schwung und können das Leben köstlich machen, dann gehört uns die ganze Welt und wir können die ganze Welt umarmen. Wenn im Leben aufgrund von Schwäche nichts mehr geht und ich alles falsch gemacht habe, besteht immer noch eine 100 %-ige Chance auf Leben. Ich gehe auf Akzeptanz: egal, was war. Unser Lebenslauf und auch der Lauf der Welt war folgerichtig, was der Fall war, war der Fall. Niemand kann die Vergangenheit ändern, niemand sollte sie beklagen, niemand hat Schuld, oder wir müssten das Ganze, den Kosmos anklagen, aber wen klagen wir dann an. Nach der Quantenphysik gibt es keine Teilchen, wir wissen nicht, was es gibt, die Dinge passieren einfach, Passierchen oder Wirks nach Hans Peter Duerr. Wir erschaffen das Leben selbst, wir entdecken und erfinden es, nach Meister Eckehart heißt der mögliche Mensch "Gott", "Gott gebiert mich und ich gebäre Gott". Diese Gottesgeburt in uns selbst ist der Zugang zur Ewigkeit, denn der einzige, der ewig ist, ist das Eine, das Ganze, das Wahre, Gott. Heruntergebrochen auf den Menschen ist es der Intellekt. Der Intellekt denkt und spricht das Wort aus. Er schafft über das Denken, das gedachte Wort das Sein. Nach Parmenides sind Denken und Sein dasselbe. Was wir denken ist. Es ist unser Geist, unser Intellekt, der der Grund des Seins zu sein scheint, wir erschaffen uns und auch die Ewigkeit selbst, indem wir uns im ewigen Sein eingebettet sehen, indem wir das so sehen und empfinden. Das ewige Sein ist eine reale Möglichkeit jedes Menschen. Es ist jedem Menschen möglich, für alle Ewigkeit bei Gott auf dem Schoß zu sitzen. Wer das nicht verstehen will, kann auch dort bleiben wo er ist, da würde Gott dann traurig sagen "Du Narr". Jeder hat sein wertvolles Leben aber wir müssen vom Grundsatz her bereit sein, zu sterben. Leben und Sterben in Würde, das findet statt in diesem Höhenflug des Seins, wir sollten nicht unter unseren Möglichkeiten bleiben. Wenn man diesem Selbstanspruch nicht genügt, so ist das auch in Ordnung, aber man hat wenigstens strebend sich bemüht. Dann kämen wir nach Goethe auch in den Himmel.