Auslandssemester an der University of Missouri-Kansas City Von August bis Dezember 2013 verbrachte ich ein Auslandssemester an der University of Missouri-Kansas City. Im Folgenden möchte ich meine Erfahrungen in Bezug auf die Vorbereitungen, den Aufenthalt und das Studium kurz darstellen. Im WS 2012 wurde ich durch einen Hinweis in einer Vorlesung auf das Partnerprogramm mit der UMKC aufmerksam und entschloss mich, eine Bewerbung abzugeben. Hierfür musste ich einen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben auf Englisch, mein Notenblatt sowie einen TOEFL - Test vorlegen. Meine anfänglichen Bedenken, dass mein Notendurchschnitt nicht ausreicht, wurde nach kurzer Nachfrage im Fachbereich widerlegt. Gerade wenn man, so wie ich, den TOEFL – Test noch ablegen muss, sollte man die Bewerbungsfrist (15. 2.) im Auge behalten. Nach einem Interview auf Englisch bekam ich die Zusage für einen Studienplatz für das Fall Semester und konnte mit den eigentlichen Vorbereitungen beginnen. Für die offizielle Bewerbung an der UMKC musste ich nun mehrere Formulare ausfüllen und nach Erhalt der Zusage aus den USA mein Visum beantragen. Die Beantragung des Visums ist relativ aufwendig und man muss dieses persönlich aus München, Frankfurt oder Berlin abholen. Bereits beim Ausfüllen des Online Formulars sollte man sehr gewissenhaft arbeiten, ansonsten kann es passieren, dass man das Visum ein zweites Mal beantragen muss. Des Weiteren muss man z.B. eine Impfbescheinigung auf Englisch mitbringen, den Flug buchen, eine Vorauswahl der Kurse treffen, ggf. Zwischenmieter für das eigene WG-Zimmer finden usw. Es ist ein relativ großer Organisationsaufwand, der gut geplant, aber zu bewältigen ist, wenn man früh genug anfängt. Durch das Partnerabkommen der Universitäten wird vieles auch erleichtert, wie z.B. die Wohnungssuche. Ich kann nur empfehlen sich für ein Zimmer in einem Apartment auf dem Campus zu entscheiden, denn dadurch entfällt eine langwierige Suche von Deutschland aus, alle Universitätsgebäude sind zu Fuß erreichbar und ich habe durch meine tollen Mitbewohnerinnen sehr schnell Anschluss gefunden. Ich hatte mein eigenes Bad und im Zimmer befindet sich ein Bett, Schreibtisch, Schrank und als Gemeinschaftszimmer eine offene Wohnküche. Allerdings muss ich hier auch erwähnen, dass die Miete für ein solches Zimmer relativ hoch ist ( ca. $700 pro Monat), für mich aber eine gute Lösung, weil es sich nur um ein Semester gehandelt hat. Man hat ebenfalls die Möglichkeit sich für eine Mensa dort anzumelden, aber auch das ist mit hohen Kosten verbunden und es ist günstiger sich selbst mit Lebensmitteln zu versorgen. Auf jeden Fall sollte man auch im Vorfeld gut über die Finanzierung des Semesters nachdenken, sich für Stipendien bewerben (DAAD, Promos) und abklären, ob man evtl. für Auslandsbafög in Frage kommt. Die Studiengebühren werden durch das Partnerabkommen zum Teil erlassen und man hat die Möglichkeit die restlichen Kosten ganz unkompliziert in monatlichen Raten abzubezahlen während man in den USA ist. Bezahlt wird in den USA fast ausschließlich mit Kreditkarte, ich habe mir einfach eine Karte von meiner Hausbank bestellt, bei der nur ein kleiner Auslandsumsatz erhoben wurde. Die Anreise nach Kansas City verlief gut, man kann sogar kostenlos vom Flughafen abgeholt werden. In den ersten Tagen nach der Ankunft findet ein Orientierungstag statt, es wird der Campus besichtigt, wichtige Hinweise zur Einschreibung in die Kurse gegeben und man hat die Möglichkeit erste Kontakte zu anderen Studenten zu knüpfen. Während des gesamten Semesters, aber auch schon während der Vorbereitungszeit, konnte man sich mit den vielen aufkommenden Fragen an das International Office der UMKC wenden und es wurde schnell und unkompliziert geholfen. Die Gebäude der Universität liegen fast alle auf dem Campus, es gibt mehrere Bibliotheken mit Lernräumen, ein kostenloses Fitnessstudio, frei verfügbares Wlan und viele Veranstaltungen, die man nach Vorlesungsende besuchen kann. Ein öffentliches Verkehrsnetz, wie man es aus Deutschland kennt, ist nur bedingt vorhanden, aber nicht weit von den Apartments konnte man einen Bus zum nächsten Supermarkt nehmen. Hierfür fielen auch keine Extrakosten an, als Student konnte man mit seinem Studentenausweis kostenlos fahren. Die Einkausmeile von Kansas City war ebenfalls zu Fuß erreichbar. Ich habe mich auf dem Campus eigentlich immer sehr sicher gefühlt, wenn man kleine Sicherheitshinweise beachtet wie z.B. nicht nachts alleine auf dem Campus herumzulaufen. Die Kurse fingen 10 Tage nach meiner Ankunft an und meine anfängliche Nervosität verflog durch die freundlichen Professoren und Mitstudenten sehr schnell. Bis auf einen Kurs waren die Lerngruppen relativ klein, was es einfach machte, Anschluss zu finden. An Englisch als Unterrichtssprache habe ich mich sehr schnell gewöhnt und es nicht als Problem empfunden, den Stoff der einzelnen Veranstaltungen zu verstehen. Als sehr positiv habe ich es empfunden nicht am Ende des Semesters eine Prüfung über den gesamten Stoff schreiben zu müssen, sondern regelmäßig Tests oder kleine Hausarbeiten zu bearbeiten. Ich habe insgesamt 4 Kurse belegt und dieses Pensum war gut zu bewältigen. Leider habe ich nicht genau die Kurse bekommen, die ich mir im Vorfeld ausgesucht hatte, letztendlich haben mir die Veranstaltungen aber gut gefallen. Die Bloch School of Management hat zum Fall Semester 2013 ein neues Gebäude eröffnet, welches eine tolle Ausstattung aufweist und in dem man sich auch außerhalb der Kurse gut zum Lernen aufhalten kann. Mein Englisch hat sich durch dieses Auslandssemester sehr verbessert und es ist interessant, den Unterschied zwischen einem Studium in Deutschland und den USA kennen zu lernen. Vor allem habe ich zu schätzen gelernt, nicht jedes Semester mehrere tausend Dollar an Studiengebühren zahlen zu müssen. Nach Absprache mit dem Fachbereich vor Auswahl der Kurse ist es durch ein Learning Agreement auch möglich die Studienleistungen in Deutschland anerkennen zu lassen, sodass man nicht in Verzug im Studium kommt. Natürlich kann man neben dem Studium auch noch viele andere Sachen erleben. Ich habe einen Kurztrip nach New York unternommen und konnte diese eindrucksvolle Stadt kennen lernen. Auch in Kansas City habe ich Ausflüge unternommen, z.B. ins Baseball – Stadium oder ins nahe zur Uni gelegen Nelson Atkins Museum. Ich habe viele sehr freundliche und herzliche Menschen kennen gelernt und mit Thanksgiving einen traditionellen amerikanischen Feiertag mit der Familie einer Freundin gefeiert. Ich denke, es ist hilfreich sich für eine Universität zu entscheiden, mit der bereits ein Partnerabkommen besteht und die UMKC war für mich die richtige Wahl, da ich außerhalb Europas Studienerfahrungen sammeln wollte. In einem anderen Land zu studieren hat mir gezeigt, dass es sich lohnt offen für neue Erfahrungen und Menschen zu sein und ich könnte mir gut vorstellen, im Laufe meines Berufslebens auch im Ausland zu arbeiten.