Ammon, Mutschler, Scholz: Arzneimittel — 2015/12/21 — page 1 — le-tex Alendronsäure O HO P HO HO O P OH OH NH2 (4-Amino-1-hydroxybutyliden)diphosphon= säure (IUPAC) In Handelspräparaten als Natriumalendronat-Trihydrat, Mononatriumalendronat Einordnung Bisphosphonat, Osteoporosemittel ATC: M05BA04 M05BB03 (Kombination Alendronsäure und Colecalciferol) DDD-Erw.: 10 mg oral DDD-Kdr.: Noch nicht festgelegt Pharmakodynamik Durch Hemmung der Osteoklasten-Aktivität blockiert das Bisphosphonat Alendronsäure die Calciumfreisetzung aus dem Knochen und damit den Knochenabbau. Die Substanz reichert sich vor allem an den Stellen der aktiven Resorption an. Unter Therapie gebildeter Knochen ist von normaler Qualität. Pharmakokinetik: Alendronsäure PB [%] 78 BV [%] 0,6–0,7 HWZ [h] 1,9 (aus dem Plasma) > 10 Jahre (aus dem Knochen) tmax [h] 1 WE [h] 24 WD [d] 10 E Keine Biotransformation, Exkretion fast ausschließlich renal Bioverfügbarkeit: Nach peroraler Gabe tre- ten innerhalb von einer Stunde maximale Plasmaspiegel auf. Die Bioverfügbarkeit liegt für die Nüchterneinnahme bei nur 0,6– 0,7 % und verschlechtert sich, wenn innerhalb von 0,5–1 Stunde danach Nahrung zugeArzneimittel – Information und Beratung Status (Rx) führt wird. Insbesondere calciumhaltige Nahrungsmittel wirken sich negativ aus. Verteilung: Die Plasmaproteinbindung beträgt 78 %. Das Verteilungsvolumen wird mit etwa 2500 l, entsprechend 35,7 l/kg, angegeben. Mindestens 50 % einer intravenös verabreichten Dosis werden von den Knochen aufgenommen. Es kommt zur Adhärenz von Alendronsäure an der Knochenoberfläche. Metabolismus: Alendronsäure wird nicht metabolisiert. Exkretion: Der nicht an den Knochen gebundene Anteil einer intravenös verabreichten Dosis (ca. 50 %) wird zeitnah renal ausgeschieden. In den Fäzes finde sich bei dieser Applikationsform nur Spuren von Alendronsäure wieder. Die Plasma-Eliminationshalbwertszeit beträgt 1,9 Stunden, der entsprechende Wert für die Elimination aus dem Knochen liegt bei bis zu 10 Jahren. Bei Morbus Paget, Osteomalazie und renaler Osteodystrophie findet eine beschleunigte Elimination statt. Anwendungsgebiete • • • Postmenopausale Osteoporose bei Frauen Osteoporose bei Männern Therapie und Prävention der glucocorticoidinduzierten Osteoporose bei Frauen nach der Menopause Darreichungsform/Anwendung Tablette: Zur peroralen Einnahme, unzer- kaut, morgens nach dem Aufstehen in aufrechter Haltung, mindestens 30 Minuten vor dem Essen Die Einnahme sollte mit einem großem Glas Wasser (200 ml) erfolgen (mit Leitungswasser, nicht mit Mineralwasser, Orangensaft oder Kaffee), nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln. Nach der Einnahme darf der Patient sich für 30 Minuten nicht hinlegen. Er sollte sich erst dann wieder hinlegen, wenn eine Nahrungsaufnahme erfolgt ist. Dauer der Anwendung Wird vom Arzt bestimmt Stand: Oktober 2015 Alendronsäure Ale Ammon, Mutschler, Scholz: Arzneimittel — 2015/12/21 — page 2 — le-tex Seite 2 Alendronsäure Abgabehinweise: Alendronsäure Beratung: Bei Schluckbeschwerden, neu auftretendem Sodbrennen oder Schmerzen hinter dem Brustbein ist ein Arzt aufzusuchen, da bei der Anwendung von Alendronsäure die Gefahr einer massiven Reizung des Ösophagus besteht. Das Risiko schwerer ösophagealer UAW ist bei Patienten erhöht, die das Arzneimittel nicht korrekt einnehmen. Unter der Behandlung mit Alendronsäure ist auf eine ausreichende Versorgung mit Calcium und Vitamin D zu achten. Während einer Bisphosphonat-Behandlung sollte bei Oberschenkel-, Hüft- oder Leistenschmerzen ein Arzt konsultiert werden, da die Möglichkeit einer Fraktur des Oberschenkels (unvollständige Femurfraktur) besteht. Bei Patienten mit schlechter Zahngesundheit empfehlen sich regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen in Kombination mit geeigneten Präventionsmaßnahmen. Dosierung: 1-mal 10 mg pro Tag oder 1-mal 70 mg pro Woche Anwendung: Alendronsäure muss nüchtern morgens nach dem Aufstehen in aufrechter Haltung mindestens 30 Minuten vor dem Essen eingenommen werden. Die Einnahme sollte mit einem großem Glas Wasser (etwa 200 ml) erfolgen. Die zeitgleiche perorale Applikation weiterer Arzneimittel sollte unterbleiben. Besondere Handhabung: Die Tabletten dürfen nicht zerkaut oder gelutscht werden. Nach der Einnahme darf der Patient sich für 30 Minuten nicht hinlegen. Er sollte sich erst dann wieder hinlegen, wenn eine Nahrungsaufnahme erfolgt ist. Anwendungsdauer: Wird vom Arzt bestimmt Wichtige Wechselwirkungen: Calcium-Präparate, Antazida und andere peroral applizierte Arzneimittel: Diese Substanzen können zu einer Beeinträchtigung der Resorption von Alendronsäure führen; NSAIDs (z. B. Diclofenac, Indometacin oder Diclofenac): Bei gleichzeitiger Anwendung zusammen mit Alendronsäure ist wegen möglicherweise verstärkten gastrointestinalen Beschwerden Vorsicht geboten. Interaktion mit Nahrung: Gleichzeitig eingenommene Milchprodukte, andere calciumreiche Getränke und Nahrungsmittel, Kaffee und Orangensaft vermindern die Resorption von Alendronsäure. Ein zweistündiger Einnahmeabstand ist unbedingt einzuhalten. Wichtige UAW: Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall, Flatulenz, saures Aufstoßen, ösophageales Ulkus, Knochen-, Muskel- und Gelenkschmerzen Fragen an den Patienten: Nehmen Sie derzeit regelmäßig Schmerzmittel ein? (siehe Wechselwirkungen) Leiden Sie unter Reizungen oder Ulzerationen des Magen-Darm-Trakts? (siehe Warnhinweise) Warnhinweise: Alendronsäure kann lokale Irritationen an den Schleimhäuten des oberen Gastrointestinaltrakts, insbesondere Ösophagitis, ösophageale Ulzera und ösophageale Erosionen verursachen. Aufgrund der Stimulation der Knochenmineralisation durch Alendronsäure können Abnahmen des Serum-Calciums und -Phosphats auftreten. Bevor eine Therapie mit Alendronsäure begonnen wird, ist daher insbesondere eine bestehende Hypocalcämie auszugleichen. Vor allem bei Patienten unter Glucocorticoidtherapie ist eine ausreichende Versorgung mit Calcium und Vitamin D wichtig, da hier die Calciumresorption vermindert sein kann. Während der Einnahme von Alendronsäure kommt es selten zu Osteonekrosen des Kiefers. Besonders gefährdet sind Patienten nach einer Zahnextraktion und/oder einer lokalen Infektion (einschließlich Osteomyelitis) sowie Patienten mit schlechter Mundhygiene, Parodontitis und/oder schlecht angepasstem Zahnersatz. Bei Tumorpatienten sowie bei Patienten unter Anwendung von Corticosteroiden, Chemotherapie und Strahlentherapie besteht offenbar ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Osteonekrosen des Kiefers. Vor allem bei Patienten unter Langzeitbehandlung muss mit meist schlecht heilenden Schrägfrakturen entlang des Oberschenkelknochens gerechnet werden. Diese Frakturen entstehen häufig bilateral, mit oder ohne vorangehendes Trauma. Diese Abgabehinweise umfassen nur die wichtigsten Informationen zum Arzneistoff und sind nicht vollständig. Vollständige Angaben zu UAW, Wechselwirkungen und Kontraindikationen finden sich in den Gebrauchsinformationen für Fachkreise. Stand: Oktober 2015 Arzneimittel – Information und Beratung Ammon, Mutschler, Scholz: Arzneimittel — 2015/12/21 — page 3 — le-tex Seite 3 Therapieregime: Alendronsäure Osteoporose (Perorale Applikation) Einzeldosis Initialdosis Erhaltungsdosis TMD Erwachsene 10 mg 10 mg/d 1-mal 10 mg/d 10 mg Ältere Dosierung entsprechend „Erwachsene” (keine Dosisanpassung notwendig) Nierenkranke Bei einer Kreatinin-Clearance < 35 ml/min wird eine Therapie nicht empfohlen Leberkranke Keine Einschränkung bekannt Anstelle einer einmal täglichen Applikation von 10 mg Alendronsäure stehen Präparate zur einmal wöchentlichen peroralen Applikation von 70 mg zur Verfügung. Beim Versäumnis der Einnahme einer wöchentlichen Dosis sollte die Applikation am nächsten Morgen nach Bemerken des Versäumnisses erfolgen. Allerdings sollten keine zwei Tabletten am selben Tag angewendet werden. Zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen liegen keine Erfahrungen vor. Die Behandlung erfolgt üblicherweise als Langzeittherapie. Gegenanzeigen • • • • • Überempfindlichkeit gegen Alendronsäure Erkrankungen des Ösophagus und andere Faktoren, welche die ösophageale Entleerung verzögern Unfähigkeit, für mindestens 30 Minuten aufrecht zu stehen oder zu sitzen Hypocalcämie Schwangerschaft Unerwünschte Arzneimittelwirkungen • • Siehe Tabelle UAW Warnhinweise • Alendronsäure kann lokale Irritationen an den Schleimhäuten des oberen Gastrointestinaltrakts, insbesondere Ösophagitis, ösophageale Ulzera und ösophageale Erosionen, verursachen. Die Substanz sollte daher bei Patienten mit aktiven gastrointestinalen Erkrankungen wie beispielsweise Gastritis, Erkrankungen des Ösophagus, Ulzera, Dysphagie und gastrointestinalen Blutungen nur unter besonderer Vorsicht verabreicht werden. Beim Auftreten von Schmerzen beim Schlucken, Problemen an der Speiseröhre und neu auftretendem oder sich verschlimmerndem Sodbrennen ist das Arzneimittel abzuset- Arzneimittel – Information und Beratung • zen und ein Arzt aufzusuchen. Das Risiko schwerer ösophagealer UAW ist bei Patienten erhöht, die das Arzneimittel nicht korrekt einnehmen. Aufgrund der Stimulation der Knochenmineralisation durch Alendronsäure können Abnahmen des Serum-Calciums und -Phosphats auftreten. Bevor eine Therapie mit Alendronsäure begonnen wird, ist daher insbesondere eine bestehende Hypocalcämie auszugleichen. Andere Erkrankungen, die wie Vitamin-D-Mangel und Hypoparathyreoidismus den Mineralstoffwechsel beeinträchtigen, sollten ebenfalls adäquat behandelt werden. Vor allem bei Patienten unter gleichzeitiger Glucocorticoidtherapie ist eine ausreichende Versorgung mit Calcium und Vitamin D wichtig, da hier die Calciumresorption vermindert sein kann. Dabei ist jedoch zu beachten, dass Calcium die Absorption von Alendronsäure verringert. Ein Einnahmeabstand von 2 Stunden ist angeraten. Während der Einnahme von Alendronsäure kommt es selten zu Osteonekrosen des Kiefers. Besonders gefährdet sind Patienten nach einer Zahnextraktion und/oder einer lokalen Infektion (einschließlich Osteomyelitis) sowie Patienten mit schlechter Mundhygiene, Parodontitis und/oder schlecht angepasstem Zahnersatz. Bei Patienten mit schlechter Zahngesundheit sollten regelmäßige Stand: Oktober 2015 Ale Alendronsäure Alendronsäure Ammon, Mutschler, Scholz: Arzneimittel — 2015/12/21 — page 4 — le-tex Seite 4 Alendronsäure UAW: Alendronsäure Häufigkeit • • • Art ≥ 10 % Nicht berichtet ≥ 1 % < 10 % Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Dyspepsie, Verstopfung, Durchfall, ösophageales Ulkus, Dysphagie, aufgetriebenes Abdomen, saures Aufstoßen, Knochen-, Muskel- und Gelenkschmerzen ≥ 0,1 % < 1 % Übelkeit, Erbrechen, Gastritis, Ösophagitis, ösophageale Erosionen, Melaena, Hautausschlag, Pruritus, Erythem ≥ 0,01 % < 0,1 % Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Urtikaria und Angioödem, symptomatische Hypocalcämie, Entzündungen am Auge, Ösophagusstriktur, oropharyngeale Ulzerationen, Perforationen, Ulzera und Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt, Ausschlag mit Photosensitivität, Osteonekrose des Kiefers, Myalgie, Unwohlsein, Fieber < 0,01 % Schwere Hautreaktionen einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermaler Nekrolyse zahnärztliche Untersuchungen mit geeigneten Präventionsmaßnahmen empfohlen werden. Kieferchirurgische Eingriffe sind während der Therapie soweit möglich zu vermeiden. Bei Tumorpatienten sowie bei Patienten unter der Anwendung von Corticosteroiden, Chemotherapie und Strahlentherapie besteht offenbar ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Osteonekrosen. Während der Therapie mit Bisphophonaten wie Alendronsäure wurde über meist reversible Knochen-, Gelenk- und/oder Muskelschmerzen berichtet. Vor allem bei Patienten unter Langzeitbehandlung muss mit meist schlecht heilenden Schrägfrakturen entlang des Oberschenkelknochens gerechnet werden. Diese Frakturen entstehen häufig bilateral, mit oder ohne vorangehendes Trauma. Insbesondere bei atypischen Femurfrakturen kann ein Absetzen der Bisphosphonat-Therapie erwogen werden. Während einer Behandlung sollte den Patienten geraten werden, dem behandelnden Arzt über jegliche Oberschenkel-, Hüft- oder Leistenschmerzen zu berichten. Wechselwirkungen • Calcium-Präparate, Antazida und andere peroral applizierte Arzneimittel: Diese Substanzen können zu einer Beeinträchtigung der Resorption von Alendronsäure führen. Stand: Oktober 2015 • NSAIDs (z. B. Diclofenac, Indometacin oder Diclofenac): Bei gleichzeitiger Anwendung zusammen mit Alendronsäure ist wegen möglicherweise verstärkten gastrointestinalen Beschwerden Vorsicht geboten. Schwangerschaft/Stillzeit Schwangerschaft: Bisphosphonate wie Alen- dronsäure dürfen nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden. Klinische Studien liegen nicht in ausreichendem Maß vor. Tierversuche ergaben Hinweise auf eine mögliche Überwindung der Plazentaschranke und auf eine negative Auswirkung auf die fetale Skelettentwicklung. Stillzeit: Zur Anwendung von Alendronsäure während der Stillzeit liegen keine Erkenntnisse vor. Obwohl ein direkter schädigender Effekt auf das Kind unwahrscheinlich ist, sollte die Einnahme zur Sicherheit vermieden werden. Überdosierung/Anwendungsfehler Symptome akut: Nach einer Überdosierung sind Hypocalciämie, Hypophosphatämie, Hypomagnesiämie und Beschwerden im oberen Gastrointestinaltrakt wie Magenverstimmungen, Sodbrennen, Ösophagitis, Gastritis und Ulzera möglich. Symptome chronisch: k. A. Therapie: Der Patient sollte sich vollständig aufrecht halten. Die Gabe von Aktivkohle, Milch oder Antazida zur Bindung von AlenArzneimittel – Information und Beratung Ammon, Mutschler, Scholz: Arzneimittel — 2015/12/21 — page 5 — le-tex dronat kann hilfreich sein. Wegen des Risikos einer ösophagealen Irritation sollten kein Erbrechen eingeleitet werden. In schweren Fällen sind eine EKG-Überwachung und die intravenöse Gabe von Calciumionen angeraten. Hinweis: Nach peroraler Einnahme von 0,7 mg/kg wurden verstärkte gastrointestinale Beschwerden beobachtet. Art des Anwendungsfehlers: Applikation im Liegen Akute Toxizität: LD oral 200 mg/kg (Hund) LDL0 i. v. 10 mg/kg (Hund) (Ataxie, gastrointestinale Störungen), 30 mg/kg (Ratte) (Somnolenz, gastrointestinale Ulzerationen und Blutungen) LD50 oral 966 mg/kg (Maus), 552 mg/kg (Ratte) Aufbewahrung/Haltbarkeit Keine besonderen Anforderungen Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre Handelspräparate Originalpräparat: Fosamax Generika (Bsp.): Alendromed, Alendronat acis, Alendron beta, Alendron-Hexal, Alendronsäure-ratiopharm, Tevanate Kombinationspräparate (Bsp.): Alendronsäure + Colecalciferol (Fosavance) Alendronsäure + Alfacalcidol (Tevabone) Seite 5 Informationsquellen Amtliche Fassung des ATC-Index mit DDD-Angaben für Deutschland, Bundesministerium für Gesundheit, Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information, 2015 DRUGDEX® System. Thomson Healthcare. Alendronate Friese K, Mörike K, Neumann G, Windorfer A, Kleinebrecht J (Begr). Arzneimittel in der Schwangerschaft und Stillzeit. 7. Aufl., Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2009 Martindale: The Complete Drug Reference. S. Sweetman (Hrsg.) über Thomson Healthcare MSD Sharp & Dohme GmbH. Fachinformation Fosamax 10 mg FachInfo-Service – Fachinformationsverzeichnis Deutschland (einschließlich EU-Zulassungen) Rote Liste® Service GmbH. Stand März 2015 MSD Sharp & Dohme GmbH. Fachinformation Fosamax einmal wöchentlich 70 mg Tabletten FachInfo-Service – Fachinformationsverzeichnis Deutschland (einschließlich EU-Zulassungen) Rote Liste® Service GmbH. Stand März 2015 Mutschler E, Geisslinger G, Kroemer HK, Menzel S, Ruth P. Arzneimittelwirkungen. 10. Aufl., Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2013 Schaefer C, Spielmann H. Arzneiverordnungen in Schwangerschaft und Stillzeit. 8. Aufl., Urban & Fischer/Elsevier München, 2012 Vanessa Kaiser / Monika Neubeck Bewertung • • • • • Alendronsäure ist ein Bisphosphonat zur Vorbeugung und Behandlung der Osteoporose. Bisphosphonate wie Alendronsäure verringern die Knochenresorption bzw. die Frakturhäufigkeit und sind bei Osteoporose Mittel der 1. Wahl. Im Vergleich zu den nicht basisch substituierten Bisphosphonaten ist bei Alendronsäure das Verhältnis von Resorptions- und Mineralisierungshemmung sehr günstig. Das basisch substituierte Alendronat wirkt effektiver als nicht basische Bisphosphonate, da es sich im sauren Milieu des Knochenresorptionsbereichs anreichert. Im Gegensatz zu Estrogenen geht von Bisphosphonaten kein erhöhtes Risiko für Brustkrebserkrankungen oder Thromboembolien aus. Arzneimittel – Information und Beratung Stand: Oktober 2015 Ale Alendronsäure Alendronsäure Ammon, Mutschler, Scholz: Arzneimittel — 2015/12/21 — page 1 — le-tex Amikacin Status (Rx) OH NH2 HO HO O HO H2N OH O O NH2 O OH N H HO O H OH H2N (2S)-4-Amino-N-[(1R,2S,3S,4R,5S)-5-amino2-[(2S,3R,4S,5S,6R)-4-amino-3,5-dihydroxy6-(hydroxymethyl)oxan-2-yl]oxy4-[(2R,3R,4S,5S,6R)-6-(aminomethyl)- 3,4,5-trihydroxyoxan-2-yl]oxy-3-hydroxy= cyclohexyl]-2-hydroxybutanamid (IUPAC) In Handelspräparaten als Amikacin (1289), Amikacinsulfat (1290) Abgabehinweise: Amikacin Beratung: Falls nach Anwendung von Amikacin eine Einschränkung des Gehörs vermutet wird, sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden. Während der Behandlung mit Amikacin muss auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Dosierung: Erwachsene und Kinder > 12 Jahre: Täglich 15 mg/kg Amikacin verteilt auf 1–2 Einzelgaben Säuglinge, Kleinkinder und Kinder: Täglich 15– 20 mg/kg verteilt auf 1–2 Einzelgaben Anwendung: Zur intravenösen Infusion Besondere Handhabung: Die intravenöse Infusion erfolgt bei Erwachsenen meist über 30 bis 60 Minuten, während der Zeitraum bei Säuglingen und Kleinkindern auf 1 bis 2 Stunden ausgedehnt werden sollte. Anwendungsdauer: Wird vom Arzt bestimmt Wichtige Wechselwirkungen: Andere neuro-, oto- und nephrotoxische Substanzen (z. B. Carboplatin, Cephalosporine, Ciclosporin, Tacrolimus, Gentamycin, Vancomycin und Amphotericin B): Zusammen mit Amikacin ist eine Verstärkung dieser schädigenden Effekte möglich; Rasch wirkende Diuretika (z. B. Furosemid und Mannitol): Die nephrotoxische Wirkung von Amikacin kann durch diese Substanzen verstärkt werden; Muskelrelaxanzien (z. B. Tubocurarin) oder Inhalationsnarkotika (z. B. Halothan): Amikacin bewirkt eine Verstärkung der durch diese Substanzen ausgelösten neuromuskulären Blockade; β-Lactam-Antibiotika (z. B. Penicilline, Cephalosporine): Amikacin wirkt zusammen mit diesen Substanzen synergistisch. Interaktion mit Nahrung: Nicht relevant Wichtige UAW: Schwindel, Nystagmus, Tinnitus, Druck auf den Ohren, Schwerhörigkeit, Übelkeit, Einschränkung der Nierenfunktion, Schädigung der Nierentubuli Fragen an den Patienten: Ist bei Ihnen in nächster Zeit ein chirurgischer Eingriff mit Narkose geplant? (s. Wechselwirkungen) Leiden Sie unter Nierenfunktionsstörungen? (s. Warnhinweise) Warnhinweise: Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, Vorschädigung am Vestibular- oder Hörapparat sowie mit neuromuskulären Erkrankungen sollten nur nach besonders strenger Indikationsstellung und unter engmaschiger Überwachung mit Amikacin behandelt werden. Faktoren, die das Risiko für eine Toxizität durch Amikacin erhöhen, sind Nierenfunktionsstörungen, fortgeschrittenes Lebensalter und Dehydratisierung. Bei Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen wie Morbus Parkinson kann es durch Amikacin zu curareähnlichen Wirkungen und somit zu einer Verstärkung der Muskelschwäche kommen. Bei Früh- oder Neugeborenen besteht wegen der noch unreifen renalen Funktion die Gefahr einer verzögerten Ausscheidung von Amikacin und somit einer Kumulation. Diese Abgabehinweise umfassen nur die wichtigsten Informationen zum Arzneistoff und sind nicht vollständig. Vollständige Angaben zu UAW, Wechselwirkungen und Kontraindikationen finden sich in den Gebrauchsinformationen für Fachkreise. Arzneimittel – Information und Beratung Stand: Oktober 2015 Amikacin Ami Ammon, Mutschler, Scholz: Arzneimittel — 2015/12/21 — page 2 — le-tex Seite 2 Amikacin Einordnung Aminoglykosid-Antibiotikum ATC: D06AX12 J01GB06 S01AA21 DDD-Erw.: 1 g parenteral DDD-Kdr.: Noch nicht festgelegt Pharmakodynamik Das bakterizid wirkende Aminoglykosid-Antibiotikum Amikacin ist ein halbsynthetisches Derivat von Kanamycin. Wegen seiner schechten peroralen Bioverfügbarkeit wird die Substanz fast ausschließlich parenteral angewendet. Die Wirkung beruht wie bei allen Aminoglykosid-Antibiotika auf einer irreversiblen Bindung an die 30S-Untereinheit bakterieller Ribosomen. Als Folge wird die Translation bei der Proteinbiosynthese blockiert. Amikacinsulfat wird von den meisten Enzymen, die üblicherweise Aminoglykoside abbauen, nicht inaktiviert. Eine sekundäre Resistenzentwicklung wird daher selten beobachtet. Pharmakokinetik: Amikacin PB [%] 4–11 BV [%] 100 (intramuskulär oder intravenös) ~ 0 (peroral) HWZ [h] 2–3 tmax [h] 1 (intramuskulär) WE [h] k. A. WD [h] k. A. E Fast ausschließlich renale Exkretion in Form der Muttersubstanz Bioverfügbarkeit: Nach peroraler Gabe ist Amikacin praktisch nicht bioverfügbar. Daher erfolgt die Anwendung nahezu ausschließlich parenteral. Nach intramuskulärer Applikation werden nach etwa einer Stunde maximale Plasmaspiegel gemessen. Verteilung: Die Plasmaproteinbindung liegt zwischen 4 und 11 %, das Verteilungsvolumen bei 0,25 bis 0,34 l/kg Körpergewicht. Amikacin kumuliert in der Nierenrinde sowie in der Innenohrflüssigkeit und wird aus diesen Kompartimenten nur langsam eliminiert. Die Diffusion in den Liquor ist nur bei entzündeten Meningen ausreichend. Stand: Oktober 2015 Metabolismus: Eine relevante Biotransforma- tion findet nicht statt. Exkretion: Amikacin wird überwiegend renal durch glomeruläre Filtration mit teilweiser tubulärer Reabsorption ausgeschieden. Die renale Wiederfindung beträgt 90 bis 98 %. Die Exkretion über die Fäzes ist vernachlässigbar gering. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 2 bis 3 Stunden und ist bei Früh- und Neugeborenen auf bis zu 8 Stunden verlängert. Bei niereninsuffizienten Patienten wurden Halbwertszeiten von bis zu 82 Stunden berichtet. Anwendungsgebiete Infektionen durch Amikacin-empfindliche Erreger, wenn weniger toxische Antibiotika nicht wirkam sind: • • • • • • • • • Nosokomiale Infektionen der unteren Atemwege einschließlich schwerer Pneumonien Intraabdominale Infektionen einschließlich Peritonitis Komplizierte und rezidivierende Harnwegsinfektionen Haut- und Weichgewebeinfektionen einschließlich infizierter Brandwunden Bakteriämie und Septikämie Bakterielle Endokarditis (nur in Kombination mit einem β-Lactam-Antibiotikum) Postoperative intraabdominale Infektionen Bakterielle Meningitis Osteomyelitis Wirkspektrum: Gramnegative Erreger einschließlich Pseudomonaden, Eschericha coli, Proteus spp., Klebsiellen, Enterobacter spp., Serratia, Salmonellen, Shigellen, Acinetobacter, Citrobacter freundi, Providencien, Staphylococcus aureus, Nocardia asteroides, Mycobacterium tuberculosis und einige atypische Mykobakterien Bei Infektionen mit Haemophilus influenzae, Neisserien, Brucellen, Yersinia pestis, Franciscella tularensis sowie Mycobacterium avium, M. fortuitum und M. tuberculosis sollte die Empfindlichkeit der Erreger geprüft werden. Arzneimittel – Information und Beratung Ammon, Mutschler, Scholz: Arzneimittel — 2015/12/21 — page 3 — le-tex Seite 3 Therapieregime: Amikacin Bakterielle Infektionen (Parenterale Applikation: i. v. oder i. m.) Erwachsene und Kinder > 12 Jahre bzw. > 33 kg KG: Täglich 15 mg/kg Amikacin verteilt auf ein bis zwei Einzeldosen (1 g Amikacin entspricht etwa 1,3 g Amikacinsulfat) Säuglinge, Kleinkinder und Kinder: Täglich 15–20 mg/kg verteilt auf ein bis zwei Einzeldosen Neu- oder Frühgeborene: 7,5 mg/kg alle 12 Stunden, Neugeborene erhalten allerdings 10 mg/kg als Initialdosis Bei Patienten mit Niereninsuffizienz, Endokarditis oder bei febrilen neutropenischen Patienten sollte stets eine Verteilung auf zwei Einzeldosen erfolgen. Bei Niereninsuffizienz ist die Dosis zudem entsprechend zu reduzieren. Die maximale Tagesdosis für Erwachsene und Kinder > 12 Jahren liegt bei vitaler Indikation bei 1,5 g . Sie sollte allenfalls kurzfristig und unter ständiger Überwachung appliziert werden. Eine Dosis von 15 g darf über die gesamte Behandlung nicht überschritten werden, andere Aminoglykoside sind entsprechend anzurechnen. Innerhalb von 24 bis 48 Stunden sollte ein Ansprechen auf die Therapie stattfinden. Wenn innerhalb von 3–5 Tagen keine klinische Reaktion erkennbar ist, sollte eine Alternativtherapie in Erwägung gezogen werden. Falls Zeichen einer Nierenfunktionsstörung wie Harnzylinder, Leukozyten oder Erythrozyten im Urin, Albuminurie, Verringerung der Kreatinin-Clearance, vermindertes spezifisches Gewicht des Urins, Hyperazotämie, Erhöhung des Serum-Kreatinins und Oligurie auftreten, sollten die Tagesdosis herabgesetzt und/oder die Behandlungsintervalle verlängert werden. Die Behandlung ist abzubrechen, wenn die Azotämie allmählich abnimmt. Ebenso beim Auftreten von Tinnitus, subjektivem Hörverlust oder falls in Kontroll-Audiogrammen ein signifikanter Verlust im Hochfrequenzbereich sichtbar wird. Darreichungsform/Anwendung Warnhinweise Infusions-/Injektionslösung: Zur intravenö- • sen Infusion oder zur intramuskulären Injektion Die intravenöse Injektion erfolgt bei Erwachsenen meist über 30 bis 60 Minuten, während der Zeitraum bei Säuglingen und Kleinkindern auf 1 bis 2 Stunden ausgedehnt werden sollte. • Dauer der Anwendung Wird vom Arzt bestimmt Die Behandlungsdauer sollte 7 bis 10 Tage und eine Gesamtdosis von 15 g nicht überschreiten. • Gegenanzeigen • • Überempfindlichkeit gegen Amikacin oder andere Aminoglykosid-Antibiotika Myasthenia gravis Unerwünschte Arzneimittelwirkungen Siehe Tabelle UAW Arzneimittel – Information und Beratung • Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, Vorschädigung am Vestibular- oder Hörapparat sowie mit neuromuskulären Erkrankungen sollte nur nach besonders strenger Indikationsstellung und unter engmaschiger Überwachung behandelt werden. Faktoren, die das Risiko für eine Toxizität durch Amikacin erhöhen, sind Nierenfunktionsstörungen, fortgeschrittenes Lebensalter und Dehydratisierung. Bei ersten Anzeichen für oto-, nephro- oder neurotoxische Effekte sollte die Dosis reduziert oder die Therapie mit Amikacin abgesetzt werden (s. Therapieregime). Neben der wiederholten Durchführung audiometrischer Untersuchungen und der Überwachung der Nierenfunktion sollte die Amikacin-Konzentration im Serum zur Sicherheit zweimal wöchentlich bestimmt werden. Bei Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen wie Morbus Parkinson kann es durch Amikacin zu curareähnlichen Stand: Oktober 2015 Ami Amikacin Amikacin Ammon, Mutschler, Scholz: Arzneimittel — 2015/12/21 — page 4 — le-tex Seite 4 Amikacin UAW: Amikacin Häufigkeit Art ≥ 10 % Nicht berichtet ≥ 1 % < 10 % Nicht berichtet ≥ 0,1 % < 1 % Schwindelgefühle, Drehschwindel, Nystagmus, Tinnitus, Druck auf den Ohren, Schwerhörigkeit, Übelkeit, Einschränkung der Nierenfunktion, Schädigung der Nierentubuli ≥ 0,01 % < 0,1 % Superinfektion oder Kolonisierung (mit resistenten Mikroorganismen oder Sprosspilzen), Anämie, Leukopenie, Granulozytopenie, Thrombozytopenie, Eosinophilie, Überempfindlichkeitsreaktionen, Hypomagnesiämie, Kopfschmerzen, Migräne, Parästhesie, Tremor, Hypotonie, Atemdepression, Erbrechen, Hautausschläge, Exantheme, Juckreiz, Urtikaria, Arthralgie, Arzneimittelfieber, Erhöhung der Aspartataminotransferase, der Alaninaminotransferase und der alkalischen Phosphatase < 0,01 % Anaphylaktischer Schock, Taubheit, Atemlähmung, neuromuskuläre Blockade, toxische Nephropathie, akutes Nierenversagen UAW ohne Angabe der Häufigkeit: Kreuzallergie zwischen Aminoglykosiden • Wirkungen und somit zu einer Verstärkung der Muskelschwäche kommen. Bei Früh- oder Neugeborenen besteht wegen der noch unreifen renalen Funktion die Gefahr einer verzögerten Ausscheidung von Amikacin und somit einer Kumulation. • β-Lactam-Antibiotika (z. B. Penicilline, Cephalosporine): Amikacin wirkt synergistisch zusammen β-Lactam-Antibiotika. Der antibakterielle Effekt wird somit verstärkt. Schwangerschaft/Stillzeit Schwangerschaft: Amikacin überwindet die Wechselwirkungen • • • Andere neuro-, oto- und nephrotoxisch wirkende Substanzen (z. B. Carboplatin, Cephalosporine, Ciclosporin, Tacrolimus, Gentamycin, Vancomycin und Amphotericin B): Zusammen mit Amikacin muss mit einer Verstärkung dieser schädigenden Effekte gerechnet werden. Nach Möglichkeit sollte eine gemeinsame Anwendung vermieden werden. Bei zwingendem Erfordernis sollte eine beonders engmaschige Überwachung erfolgen. Rasch wirkende Diuretika (z. B. Furosemid und Mannitol): Die nephrotoxische Wirkung von Amikacin kann durch diese Substanzen verstärkt werden. Muskelrelaxanzien (z. B. Tubocurarin) oder Inhalationsnarkotika (z. B. Halothan): Amikacin bewirkt eine Verstärkung der durch diese Substanzen ausgelösten neuromuskulären Blockade. Vor einer bevorstehenden Operation muss der Anästhesist bezüglich einer Amikacin-Anwendung informiert werden. Stand: Oktober 2015 Plazentaschranke und kann beim Fetus irreversible Schäden wie z. B. beidseitige Taubheit verursachen. Ein Anwendung während der Schwangerschaft sollte daher auf vitale Indikationen beschränkt bleiben. Stillzeit: Aufgrund des sehr wahrscheinlichen Übertritts von Amikacin in die Muttermilch sollte bei erforderlicher Applikation abgestillt oder das Stillen zumindest unterbrochen werden. Überdosierung/Anwendungsfehler Symptome akut: Es kann zu irreversiblen ototoxischen und meist reversiblen nephrotoxischen sowie curareartigen Wirkungen kommen. Symptome chronisch: k. A. Therapie: Die betroffenen Patienten sollten hinsichtlich ihrer Nierenfunktion und eines möglichen Gehörverlusts überwacht werden. Amikacin kann durch forcierte Diurese, Hämodialyse oder Peritonealdialyse aus dem Blut entfernt werden. Bei neuromuskulärer Blockade mit Atemstillstand muss künstlich Arzneimittel – Information und Beratung Ammon, Mutschler, Scholz: Arzneimittel — 2015/12/21 — page 5 — le-tex beatmet werden. Beim Auftreten curareartiger Wirkungen wird die Gabe von Calciumsalzen (z. B. 10 bis 20 %-iges Gluconat) empfohlen. Ein spezielles Antidot ist nicht verfügbar. Hinweis: Nephrotoxitität kann durch persistierende maximale Plasmakonzentrationen oberhalb von 20 bis 35 µg/ml und Minimalkonzentrationen oberhalb von 8 µg/ml ausgelöst werden. Akute Toxizität: Amikacinsulfat: LD50 i. v. 4000 mg/kg (Ratte) LD50 i. v. 280 mg/kg (Maus) LD50 i. v. 3000 mg/kg (Kaninchen) Aufbewahrung/Haltbarkeit Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre Nach Anbruch bei 2–8 °C 24 Stunden verwendbar Handelspräparate Originalpräparat: Amikacin B. Braun Infusi- onslösung Generika (Bsp.): Keine am Markt Kombinationspräparate (Bsp.): Seite 5 Informationsquellen Amtliche Fassung des ATC-Index mit DDD-Angaben für Deutschland, Bundesministerium für Gesundheit, Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information, 2015 B. Braun Melsungen AG. Fachinformation Amikacin. FachInfoService – Fachinformationsverzeichnis Deutschland (einschließlich EUZulassungen). Rote Liste® Service GmbH, Stand Dezember 2011 DRUGDEX® System. Thomson Healthcare. Amikacin Friese K, Mörike K, Neumann G, Windorfer A, Kleinebrecht J (Begr). Arzneimittel in der Schwangerschaft und Stillzeit. 7. Aufl., Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2009 Martindale: The Complete Drug Reference. S. Sweetman (Hrsg.) über Thomson Healthcare Mutschler E, Geisslinger G, Kroemer HK, Menzel S, Ruth P. Arzneimittelwirkungen. 10. Aufl., Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2013 Schaefer C, Spielmann H. Arzneiverordnungen in Schwangerschaft und Stillzeit. 8. Aufl., Urban & Fischer/Elsevier München, 2012 Monika Neubeck Keine am Markt Bewertung • • • • Amikacinsulfat ist ein Aminoglykosid-Antibiotikum zur Behandlung schwerer Infektionen, insbesondere mit gramnegativen Keimen. Wegen ihrer besonderen Struktur ist das Abwandlungsprodukt von Kanamycin gegen Keime wirksam, bei denen andere Aminoglykosid-Antibiotika wie Neomycin oder Gentamicin nicht mehr eingesetzt werden können. Wegen seiner oto- und nephrotoxischen Wirkungen und zur Vermeidung von Resistenzentwicklungen darf Amikacin nur nach besonders strenger Indikationsstellung appliziert werden. Die Substanz ist peroral praktisch nicht bioverfügbar und muss daher parenteral verabreicht werden. Arzneimittel – Information und Beratung Stand: Oktober 2015 Ami Amikacin Amikacin