Ein Erlebnis der besonderen Art: Segelkunstflieger

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Ein Erlebnis der besonderen Art: Segelkunstflieger Dietmar Poll darf mit
dem neu gebauten DFS Habicht D-6868 zum ersten Mal ein komplettes
Kunstflugprogramm auf der Airshow in Kornwestheim fliegen.
Angefangen hat alles mit einer Einladung der Kornwestheimer Segelflieger, die Dietmar Poll
von seinen Gummiseilstart-Events kennt, zur Teilnahme an deren Airshow am 17.-20.5.2012
am Flugplatz Pattonville bei Stuttgart. Er flog dort mit seinem doppelsitzigen Kunstflugsegler
„Pinocchio“ an drei Tagen mehrere Programme mit Musik und Rauchuntermalung.
Doch während der Aufrüstarbeiten rollte ein etwas höherer Anhänger mit recht unüblichen
Maßen ein. Daraus holten die Vaihinger Segelflieger Dieter Kemler und Tilman Drechsel ein
Juwel hervor: den neuen selbst gebauten DFS Habicht D-6868, der erst vor wenigen Wochen
seinen Jungfernflug hatte. Die beiden hatten unter Mitwirkung von Erich Grettenberger in
achtjähriger Arbeit dieses geschichtsträchtige Segelkunstflugzeug aus den Dreißigerjahren in
originalgetreuer Handarbeit nach den Plänen des Oldtimervereins Wasserkuppe nachgebaut.
Mehr dazu ist auf http://www.fsv-vaihingen.de/technik/habicht/ nachzulesen.
Dietmar Poll, selbst Flugzeugrestaurator und Segelkunstflugweltmeister 2009, schlich die
längste Zeit um das aufgerüstete Flugzeug, begutachtete interessiert viele Details und machte
Fotos. Vermutlich sah Dieter Kemler das Leuchten in seinen Augen und sprach die
unvorstellbaren Worte aus, ob Dietmar mal mit dem Habicht fliegen wolle. Das nennt man
grenzenloses Vertrauen, zumal sich die beiden das erste Mal über den Weg liefen und das
Flugzeug auch keine Kaskoversicherung hat. Es ist übrigens einer von nur drei fliegenden
Habichten auf der Welt. Dietmar Poll nahm diese Einladung auf Gegenseitigkeit mit einem
Flug im Pinocchio gerne an und bereitete ein volles Showprogramm vor, das mit Musik vor
dem zahlreichen Publikum „zelebriert“ wurde.
Der Start erfolgte auf der Kufe und nicht am abwerfbaren Rad, um nicht beim Abwurf das
Leitwerk zu beschädigen. Die Schleppmaschine hatte schon etwas Mühe, das schwere
Flugzeug in Schwung zu bekommen, aber bei ca 50 km/h hob der Habicht ab und dann
begann ein faszinierender Flug. Der Schlepp war stabil wie bei einem modernen
Segelflugzeug, doch nach dem Klinken eröffnete sich eine Welt, die nur ganz wenigen
vorbehalten ist. Aufgrund seiner geringen Spannweite und der großen Ruder ist dieses
Flugzeug überaus wendig und kann mit modernen Kunstflugzeugen ohne weiteres mithalten,
dies wohlgemerkt als Konstruktion von 1936 von Hans Jacobs.
Dietmar begann das Programm vorsichtig mit Trudeln und Looping, jedoch folgten bald
gesteuerte, gerissene, gestoßene und gezeitete Rollen und negative Figuren, und das im
offenen Cockpit. Herrlich, am Rücken zwischen sich und dem Boden nur Luft zu verspüren,
kein Glas verhinderte den ungestümen Kontakt mit dem Element. Ein Fotograf hatte Dietmar
mit dem Tele im Looping aufgenommen, das Leuchten in den Augen und die Begeisterung
sind sogar auf dem Foto erkennbar. Die Landung erwies sich als unspektakulär, im Slip bis
auf 20 cm über Boden und dann sanft ins Gras gesetzt wurde dieser Traumflug abgeschlossen.
Das Publikum bedankte sich mit tosendem Applaus. Der Flug ist auf Youtube zu sehen.
Dietmar Poll möchte sich auf diesem Wege für dieses faszinierede Erlebnis bei den Erbauern
bedanken und wünscht ihnen noch viele schöne Flüge mit ihrem DFS Habicht D-6868.
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