Senioren-Journal - Wetterauer Zeitung

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Wetterauer
Ausgabe 1/2017
Senioren-Journal
Sonderbeilage der WETTERAUER ZEITUNG vom 28. Januar 2017
Alles Gute für
2017
2
Senioren-Journal
Burgfestspiele Bad Vilbel: Ehrenamtliche Helfer immer
willkommen.
S. 8/9
Die Mitglieder des Kunstvereins Bad Nauheim engagieren sich tatkräftig.
S. 4/5
 Ein Anruf hilft weiter
Lothar Halaczinsky probt mit einigen Mitstreitern für Polizei und Feuerwehr
das Mehrgenerationenkonzert am 4. Februar.
S. 10
Notruf, Unfall, Überfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 10
Feuerwehr, Rettungsdienst, Notarzt . . . . . . . . . 1 12
Polizei Friedberg . . . . . . . . . . . . . . . . . (0 60 31) 6 01 - 0
 Inhaltsverzeichnis
Ehrenamt für die Kunst
Mit Mobi-Partner unterwegs
Pflege: Gern daheim
Helfer für Burgfestspiele gesucht
Programm der Hospizhilfe Wetterau
Ratgeber: »Pflegefall – was tun?«
Veranstaltungstipps
Musik verbindet: Mehrgenerationenkonzert
Der Sicherheitstipp: Sturz im Haushalt
Geld verloren – und jetzt?
Goldrausch und »Geisterbär«
»Demenz für Anfänger«
Buchtipps
S. 4/5
S. 6/7
S. 7
S. 8/9
S. 9
S. 9
S. 10
S. 10
S. 11
S. 12
S. 13
S. 14
S. 15
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ambul. Hospizdienst BV . . . . . . . . . . (0 61 01) 60 48 92
Ökum. Diakoniestat. Fb. . . . . . . . . . . . . (0 60 31) 44 55
DRK Friedberg . . . . . . . . . . . . . . . . (0 60 31) 6 00 02 10
Caritas-Sozialstation . . . . . . . . . . . . (0 60 32) 34 70 994
Johanniter Bad Nauheim . . . . . . . . . (0 60 32) 91 46 - 0
Altenselbsthilfe BN . . . . . . . . . . . (0 60 32) 7 31 31/32
Amb. Pflege Bürgerhospital Fbg.. . . (0 60 31) 89 32 89
Caritas Sozialstation BV . . . . . . . . . . . (0 61 01) 6 49 67
Sozialzentrum Butzbach . . . . . . . . . . . . (0 60 33) 74 81
Essen auf Rädern . . . . . . . . . . . . . . . . . (0 60 33) 9 60 50
Malteser Hilfsdienst. . . . . . . . . . . . . . . (0 60 33) 9 81 70
Sozialstation Mittl. Wett. . . . . . . . . . . . (0 60 35) 1 87 89
Sozialstation Nt., Rb., Wöl. . . . . . . . (0 60 03) 81 01 22
ASB Karben: Amb. Pflegedienste . . (0 60 39) 80 02 90
Hausnotruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (0 60 39) 8 00 29 50
Ev. Krankenpflegever. BV . . . . . . . . . . (0 61 01) 8 50 53
Nachbarschaftshilfe BV . . . . . . . . . . . (0 61 01) 60 48 90
Nachbarschaftshilfe Fb.. . . . . . . . . (0 60 31) 1 61 88 80
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Im Notfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 12
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3
Senioren-Journal
Gähnende Leere im Geld- Sich im Nahverkehr zurecht zu finden, ist gar nicht so Sam R. Milekey: »Das bludepot. Was nun?
S. 12 schwer: Mit Mobi-Partner unterwegs.
S. 6/7 tige Buch«.
S. 13
 Impressum
Wetterauer
Senioren-Journal:
Sonderbeilage der »Wetterauer Zeitung«, Mittelhessische Druck- und
Verlagshaus GmbH & Co. KG,
Marburger Straße 20, 35390 Gießen
(zugleich auch ladungsfähige Anschrift
für alle im Impressum genannten
Verantwortlichen).
Mitteilung gemäß § 5 des Hessischen
Pressegesetzes:
Allein wirtschaftlich beteiligt an der
Herausgabe des Wetterauer SeniorenJournals ist die Mittelhessische Druckund Verlagshaus GmbH & Co. KG
in Gießen.
Auflage: 23 550
Redaktion:
Frauke Ahlers,
Telefon (0 60 32) 9 42-6 01
Verantwortlich für
Anzeigen:
Anzeigenleitung: Jens Trabusch,
Telefon (06 41) 30 03-2 11
Anzeigenverkaufsleitung:
Ulrich Brandt,
Telefon (0 60 32) 9 42-520
Fax (0 60 32) 9 42-18
Titelseite:
Foto: N. Merz
Gestaltung: Bernd Rühl
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
der Januar ist ein langer,
unwirtlicher Monat, so ist
der Eindruck für viele von
uns. Immer wieder höre
ich diese Aussage, im
Sportstudio, beim Einkaufen, von Kollegen.
Das mag daher
kommen, dass wir
nach
der
abwechslungsreichen
festlichen
Zeit der Feiertage
zum Jahresende
nun vor dem
Neubeginn
stehen, der uns erst
einmal etwas zäh erscheint.
Heute Nacht ist Schnee
gefallen, ich schaue aus
dem Fenster und denke:
Ich möchte einen Schnee-
spaziergang machen, mit
einem Kind. Den Schlitten
im Schlepptau, ein rosiges
kleines Mondgesicht, das
sich mir zuwendet – in
schlechten
Momenten
überkommt mich
bei diesem Gedanken die Melancholie des Januar,
denn ich weiß,
dass diese Zeiten
mit meinen Kindern längst hinter
mir liegen und mit
Enkeln bestensfalls
in ein paar Jahren
ansatzweise
wiederholt
werden können. In guten
Momenten erinnere ich
Kinderlachen, Picknick an
den zugefrorenen Waldteichen, tobende Jungen und
Mädchen und glücklich
plaudernde Mütter, ohne
dabei in eine kleine Untiefe
abzutauchen.
Musik,
Freundinnen treffen, Lektüre (zum Beispiel »Das
blutige Buch«, das neue
Werk von Sam R. Milekey,
alias Rotraut Mielke) – das
hilft, wenn auch nicht immer, gegen den Winterblues. Immerhin ist der Januar, wenn Sie dieses Senioren-Journal in Händen halten, fast vorbei, und er hat
sich auch noch überraschend sonnig gezeigt. Möge es Ihnen die nächsten
Tage helfen, die Zeit bis
zum Frühling zu verkürzen. Alles Gute für 2017
wünscht Ihnen
Frauke Ahlers/Foto: nic
Qualität hat einen Namen
Kaiserstraße 8 · 61169 Friedberg
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Kaiserstraße 6 · 61169 Friedberg
Tel. 0 60 31/ 69 39 60 · Fax 0 60 31/ 69 39 59
E-Mail: [email protected]
wo…? an der Burg … wo sonst?
4
Senioren-Journal
Ehrenamt für die Kunst
Mitglieder des Kunstvereins Bad Nauheim sind vielfältig aktiv
Acht Ausstellungen werden jährlich in der Galerie
der Trinkkuranlage geboten,
die letzte große Ausstellung
des Jahres gehört traditionell den Mitgliedern des
Kunstvereins Bad Nauheim.
Über 100 Mitglieder zählt
der Verein, 29 von ihnen
präsentierten zum Jahresende 2016 vielseitige Einblicke
in die unterschiedlichen
Stilrichtungen der Kunst.
Derzeit werden rund 25 Arbeiten und Installationen
von Angela Kiersch aus
Neukirchen-Vlyn gezeigt.
»So ein großes Interesse wie
hier habe ich vorher noch
nie erlebt«, sagte die Künstlerin bei der Eröffnung ihrer
Ausstellung Anfang Januar.
Viele Gäste waren gekommen und neugierig auf die
außergewöhnlichen Installationen und Arbeiten, die
nun bis zum 5. Februar 2017
in den Galerieräumen zugänglich sind. »Für den Jahresbeginn
ausgesprochen
gelungen terminiert«, lobte
Erste Stadträtin Brigitta
Nell-Düvel in ihrer Eröffnungsansprache. Hell und
inspirierend wirken die Werke Kierschs positiv auf den
Betrachter. »Alles vergeht,
aber Neues erstrahlt – mit
erstaunlicher
Leichtigkeit
und Perfektion.«
Hinter jeder Ausstellung
steht ein engagiertes Team
des Kunstvereins. In Zusammenarbeit mit der Stadt
Bad Nauheim werden Ausstellungen auf die Beine gestellt. Kaum neigt sich eine
Schau dem Ende zu, wird
der Kunstverein erneut aktiv
und packt tatkräftig mit an.
So auch in der aktuellen
Ausstellung von Angela
Kiersch.
Denn die Arbeit für die
Vereinsmitglieder beginnt
nicht erst mit einer Vernissage. So haben Hiltrud Hölzinger und Christan Thiel
wichtige Vorarbeiten geleistet. »Die Wände mussten
bearbeitet werden«, sagt der
Vorsitzende des Kunstvereins, Klaus Ritt. »Für die aktuelle Ausstellung benötigen
wir ruhige Flächen.«
Eingetroffen sind alle Ausstellungsarbeiten vier Tage
vor der Vernissage. »Esra
Edel hat sie mit einem
Sprinter aus Duisburg geholt«, erzählt Ritt. »Am gleichen Abend wurde noch
ausgepackt.«
Die Künstlerin selbst hat
sich mit Manfred Damm sofort an die Arbeit gemacht.
Schon am nächsten Morgen
ging es für Christian Thiel
und Klaus Ritt auf die hohe
Leiter. Mit einer langen Teleskopstange und Schlinge
wurde eine der wichtigsten
Installationen in der Rotunde platziert. »Wir haben hier
eine Höhe von 6,14 Metern«, so Ritt. »Da reicht eine Leiter nicht aus.« Die
Rotunde hat eine wichtige
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Gut besucht ist die erste Vernissage des Jahres in der Galerie der Trinkkuranlage.
(Fotos: Weigelt)
Bedeutung. Schon von außen bietet sie beim Flanieren einen »Eyecatcher«.
An Reaktionen mangelt es
der aktuellen Installation
nicht. In unterschiedlichen
Höhen angehängt, bietet
sich den Besuchern auch eine Betrachtung aus nächster
Nähe.
Alle Arbeiten erhalten ihre
Plätze nach Raumgefühl.
Die
Künstlerin
Angela
Kiersch fügt individuelle
Formen ganz unterschiedlich zu einen neuen Gesamtbild zusammen. Die
58-Jährige arbeitet mit Kiefernnadeln, Blättern, Lärchenästen oder Kletten. »Ich
habe schon als Kind gern
experimentiert«, sagt sie,
»mit dem gearbeitet, was ich
vor der Haustür finde.« Angela Kiersch hebt nicht nur
auf, was am Boden liegt,
sondern baut es auch wieder auf. Die Künstlerin untersucht die Eigenschaften
der Elemente und experimentiert mit ihren ungenutzten Fähigkeiten, eine
eigene neue Spannung zu
erzeugen. »Hier geht es aber
nicht um Recycling«, so
Kiersch. Sie nutzt vielmehr
ihre Wahrnehmung, schaut
genau hin und lässt sich von
der Lust an der Entdeckung
ihrer »ungenutzten Fähigkeiten« leiten. Dabei verzichtet sie auf zusätzliche
Materialien oder Kleber.
Eine Spannung, die spürbar wird. »Eine Ausstellung
wie diese wird es nicht wieder geben«, meint Klaus
Ritt, während er einen großen Sockel betrachtet. Auf
den Sockel gehöre ein Ausstellungsstück, das sich
durchsetzt. »Ein Schritt folgte dem anderen«, erklärt er.
Am Ende werde alles ins
rechte Licht gerückt. Licht
sei der letzte wichtige Faktor. »Wenn die Schatten
dann richtig fallen, haben
wir die richtige Wirkung.«
Corinna Weigelt
✘
Geöffnet hat die Galerie
der Trinkkuranlage dienstags bis freitags von 14 bis 18
Uhr sowie samstags, sonntags und an den Feiertagen
von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Gezeigt wird die
aktuelle Ausstellung bis zum
5. Februar 2017.
Jürgen Wegener und Klaus
Ritt packen mit an.
5
Senioren-Journal
Die letzte Ausstellung des Jahres gehört immer den Mitgliedern.
Angela Kiersch bei den Vorbereitungen.
Besonderer Blickfang.
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6
Senioren-Journal
Mit Mobi-Partner unterwegs
Keine Angst vor öffentlichen Verkehrsmitteln
Wie funktioniert der Fahrkartenautomat Wie lese ich
einen Fahrplan? Wo fährt
mein Zug oder Bus ab? Alles
Fragen, die gerade ältere
Menschen, die bisher kaum
Bahn und Bus gefahren
sind, oft davon abhalten, öffentliche Verkehrsmittel zu
benutzen.
Dem wollen Karin Holler
sowie Bernd und Monika
Zaake entgegenwirken. Die
drei Friedberger sind ehrenamtliche Mobi-Partner des
RMV, der aktive Seniorinnen und Senioren als Ansprechpartner für Menschen
mit weniger oder gar keiner
Erfahrung bei der Nutzung
von Bussen und Bahnen
einsetzt.
RMV-Kennenlernfahrten
»Ich mache das schon seit
sechs Jahren, und es macht
mir Spaß « sagt Karin Holler, die im letzten Jahr mit
dem Ehepaar Zaake zwei
aktive Mitstreiter in Friedberg gewinnen konnte.
»Erst hat mein Mann sich
zum Mobi-Partner ausbilden lassen, ich fand es interessant, so habe ich es auch
gemacht«, erzählt Monika
Zaake.
Die Mobi-Partner geben
kostenlos
Hilfestellungen
und praktische Tipps, vom
Lesen von Fahrplänen über
den Umgang mit der Fahrplanauskunft im Internet bis
hin zur Erklärung der Funk-
tion des Fahrkartenautomaten vor Ort. Auch bei der
konkreten Planung von
Fahrten helfen die drei gern.
Der RMV unterstützt seine
Mobi-Partner mit regelmäßigen Informationen über
sein Angebot, und im vierteljährlichen Rhythmus findet ein Austausch mit anderen
RMV-Mobi-Partnern
statt. Um ihre Arbeit bekannter zu machen, aber
auch Seniorinnen und Senioren die Angst vor öffentlichen Verkehrsmitteln zu
nehmen, führen die drei
Friedberger Mobi-Partner,
unterstützt vom Seniorenbeirat der Stadt, »RMVKennenlernfahrten« durch.
Zur letzten Fahrt im Oktober nach Hanau waren 15
Teilnehmer gekommen, so
wie Klaus Edzards, der viele
Jahre mit der Bahn zur Arbeit nach Frankfurt fuhr.
»Mit dem RMV habe ich
keine Probleme, ich finde
einfach das Angebot der
Mobi-Partner gut«, meint
der Kreisstädter. Ähnlich
sieht dies Michaele Gnau.
»Trotz meiner Gehbehinderung komme ich überall hin,
auch wenn es ohne Aufzüge
im Friedberger Bahnhof
schon etwas anstrengend
ist«, sagt die Seniorin.
»Wir wollen mit unseren
Fahrten eine Mischung aus
Information und Touristik
bieten«, meint Karin Holler
bei der Begrüßung der Teilnehmer in der im März eröffneten RMV-Mobilitäts-
»Essen auf Rädern«
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VGO-Mitarbeiterin Barbara Sondergeld erläutert den
Teilnehmern der Kennenlernfahrt die Handhabung des
Fahrkartenautomaten.
(Fotos: lod)
zentrale an der Ecke Haingraben/Hanauer
Straße.
VGO-Mitarbeiterin Barbara
Sondergeld erläuterte den
Aufgabenbereich der beiden
VGO-Mitarbeiter
Sylke
Baum und Steffen Klos.
Mit dabei war auch Jürgen
Priem, Mitglied im Fahrgastbeirat des Wetteraukreises, der die Broschüre »Tarifinformationen für den
Wetteraukreis« vorstellte.
Von den Teilnehmern gab
es für die Mobilitätszentrale
viel Lob, vor allem für die
große aktuelle Anzeige aller
abfahrenden Züge und Busse am Bahnhof. Bemängelt
wurde der nicht behindertengerechte Zugang mit drei
Stufen und einem fehlenden
Handlauf. »Das mit dem
Handlauf nehmen wir auf«,
versprach Sondergeld. Für
Besucher im Rollstuhl steht
eine mobile Rampe zur Verfügung.
Im Bahnhof erklärte Sondergeld ausführlich die doppelte Nutzungsmöglichkeit
der Fahrkartenautomaten,
an denen der Kunde sowohl
RMV-Tickets als auch Fahrkarten für den DB-Fernverkehr lösen kann. Das wird
sich möglicherweise 2018
ändern. Dann übernimmt
nach einer gewonnenen
Ausschreibung eine Privatfirma den Fahrkartenvertrieb an den Automaten.
»Was die DB als bisheriger
Automatenbetreiber dann
macht, wissen wir noch
nicht«, so Sondergeld.
Zur Sicherheit!
Der Johanniter-Hausnotruf.
Zuhause in vertrauter Umgebung leben und
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Hilfe bekommen. Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne.
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(Fortsetzung auf Seite 7)
7
Senioren-Journal
Gern daheim
Pflege oft in den eigenen vier Wänden
Die meisten Menschen
wünschen sich, in ihrem
vertrauten Zuhause gepflegt
zu werden. Im Wetteraukreis
sind es über 68 Prozent der
Pflegebedürftigen, die durch
die Inanspruchnahme von
unterschiedlichsten Hilfsangeboten
ein
möglichst
selbstständiges Leben in
den eigenen vier Wänden
führen können. Etwa 30
Prozent der Pflegebedürftigen leben in einer stationären Einrichtung. Zu diesem
Ergebnis kommt die Barmer
in ihrem jüngsten Pflegereport. Über 42 Prozent der
Pflegebedürftigen
lassen
sich ihr Pflegegeld auszahlen. »Dies ist ein deutliches
Zeichen dafür, dass die Pflege durch Angehörige oder
andere Netzwerke durchgeführt wird«, weiß Kerstin
Englert, Leiterin der Barmer-Geschäftsstelle
in
Friedberg.
Professionelle
Pflegekräfte werden erst
dann angefordert, wenn die
Betreuung durch Angehörige nicht mehr im erforderlichen Maße möglich ist. Das
ist meist auch der Zeitpunkt, an dem die Leistungen aus der Pflegeversicherung umgestellt werden:
Von der Auszahlung des
Pflegegeldes auf die Möglichkeit der Pflegesachleistung. Im Wetteraukreis nehmen nur 26 Prozent der
Pflegebedürftigen die Hilfen
eines ambulanten Pflegedienstes in Anspruch.
Um so lange wie möglich
selbstständig bleiben zu
können, sind vor allem zwei
Faktoren ausschlaggebend:
Die Wohnsituation und die
Pflegebereitschaft der Angehörigen. »Hier heißt es,
rechtzeitig zu handeln und
sich über entsprechende
Hilfsangebote zu informieren«, so Kerstin Englert. Der
Umzug in eine barrierefreie
Wohnung kann eine gute
Lösung sein. Manchmal
helfen aber auch schon klei-
ne bauliche Veränderungen,
um das Wohnumfeld aus
pflegerischer Sicht zu verbessern. Für solche Maßnahmen können Pflegebedürftige eine finanzielle Unterstützung beantragen.
Allerdings darf man den
Blick auf die pflegenden Angehörigen nicht vergessen.
Die Belastungen, einen Angehörigen tagtäglich zu
pflegen, kosten Kraft und
zehren an der Gesundheit.
Es gibt aber vielfältige Angebote und rechtliche Möglichkeiten, die nicht immer
ausgeschöpft werden. Dazu
zählen Pflegekurse und Seminare, Regelungen zur Vereinbarkeit von Pflege und
Beruf sowie die Möglichkeit
von Kurzzeit- und Verhinderungspflege.
Alle Pflegebedürftigen haben zusätzlich die Möglichkeit, Entlastungsangebote
oder Pflegebegleiter für die
Bewältigung des Alltags
(Haushaltsführung,
Fahrdienste) von bis zu 125 Euro
monatlich im Rahmen der
Kostenerstattung zu nutzen.
»Gerne informieren wir unsere Versicherten und halten
auch entsprechendes Informationsmaterial bereit«, so
Englert.
pm
Die drei Friedberger Mobi-Partner (v. l.): Monika und
Bernd Zaake und Karin Holler.
(Fotos: lod)
Fortsetzung von Seite 6
Themen im Bahnhof waren einmal mehr fehlende
Toiletten und Aufzüge. Mit
dem Zug fuhr die Gruppe
zunächst bis Hanau Nord.
Dort klappte der Anschluss
an den Bus, der die Teilnehmer zum Schloss Philippsruh brachte. Nach einer einstündigen Führung durch
die historischen Räume ging
es mit dem Bus zurück in
die Innenstadt zu Mittagessen und Einkaufsbummel.
Einige Teilnehmer fuhren
weiter ins Puppenmuseum
nach Wilhelmsbad. Für die
individuelle Rückfahrt hatten Bernd und Monika Zaake Vorschläge ausgearbeitet
und als Handzettel verteilt.
»Wir werden eine solche
Fahrt im nächsten Jahr wieder anbieten, vielleicht nach
Marburg«, stellte Holler in
Aussicht.
H. Schuchardt
✘
Bei Fragen und Problemen rund um den öffentlichen Nahverkehr stehen die
Mobi-Partner Karin Holler,
Tel. 0 60 31/1 23 01, oder
Bernd und Monika Zaake,
Tel. 0 60 31/6 70 77 37, nicht
nur Senioren zur Verfügung.
Wer Interesse an einer Tätigkeit als Mobi-Partner hat,
wendet sich an den RMV,
Jürgen Priem vom Fahr- Tel. 0 69/27 30 71 15, E-Mail
gastbeirat erklärt die Ta- rmv-mobipartner@rms-consu
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8
Senioren-Journal
Ehrenamtliche Helfer gesucht
Einlass-Team der Burgfestspiele freut sich über Verstärkung
Die Burgfestspiele in Bad
Vilbel gehören zu den kulturellen Leuchttürmen in
der Wetterau.
Um das Wohl und die
Wünsche der Burgfestspielbesucher kümmern sich viele Mitarbeiter und Helfer.
Zu ihnen gehören neben
den Kartenbüro- und Gastroteams, die blau gekleideten Hostessen und die ehrenamtlichen Helfer- und
Helferinnen in schwarzer
Kleidung.
Koordiniert werden die
Ehrenamtlichen von Marianne Steyer (83). Sie wirkte
bereits bei der Premiere der
Burgfestspiele 1987 hinter
den Kulissen mit. Gemeinsam mit der elf Jahre älteren
Helli Weiß war sie bei der
ersten Aufführung für Organisation, Auskünfte sowie
den Einlass der Gäste zuständig. Anfangs erstreckte
sich die Spielzeit über drei
Wochen mit je drei Aufführungen.
Start Anfang Mai
Heute beginnt die Festspielzeit im Sommer Anfang
Mai und geht bis zum Ende
der zweiten Septemberwoche. Die Dauer der Festspiele und die über 300 Vorstellungen stellen die Koordinatoren wie Marianne Steyer vor große Herausforderungen. Immer wieder für
die beliebten Freilichtspiele
gesucht werden ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.
Sie begrüßen mit einem
freundlichen Lächeln die
Festspielbesucher an den
beiden Eingängen der Wasserburg, kontrollieren die
Eintrittskarten, geben Pausenkarten aus und sammeln
diese wieder ein, geben
Auskünfte. Und das unabhängig vom Wetter bei gleißendem
Sonnenschein
ebenso wie bei Regen oder
Sturm.
Zu den »Neuen« im Team
der Ehrenamtlichen gehören seit der letzten Saison
Doris Bitterling und Corda
Brandt. Die Dortelweilerin
Doris Bitterling kennen regionale Besucher meist von
ihren Auftritten als Sängerin
und Gitarristin der Band
»The Twisters« her. Den
Kontakt zu Marianne Steyer
und dem Ehrenamts-Team
stellte Ehrenamtliche Martina Steinbrenner her. »Ich
wurde sehr herzlich im
Team aufgenommen«, freut
sich die hauptberufliche
Sparkassenkauffrau Doris
Bitterling. Sie war zehnmal
im Einsatz. »Ich hatte bei
den
Kindervorstellungen
Sonntagnachmittags Dienst
sowie je einmal vormittags
bei einer Matinee und
abends bei einer Vorstellung.
Zum ersten Mal begrüßt habe ich am Burgtor die Besucher am Pfingstmontag zu
einer Vorstellung von Ronja
Räubertochter zusammen
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Begleitung im Alltag
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beiter/­innen unterstützen Sie bei der
wie Reinigung und Wäschepflege
Erledigung Ihres Alltages.
• Alltagsassistenz – Begleitung außer
Haus, Unterstützung im Haushalt
Beispiele unserer Leistungen sind:
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mit uns absprechen.
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Personal)
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• Unterstützung bei der Grundpflege
leistungen – und erstellen ein Angebot.
Ingeburg Freese und Rüdiger Schwaabe gehören zu den
langjährigen Mitarbeitern im Ehrenamtsteam. (Foto: cf)
mit der erfahrenen Kollegin
Anke Tuengerthal.«
Corda Brandt wohnt seit
17 Jahren in Bad Vilbel. Die
Sachbearbeiterin kam durch
Kontakt zur Ehrenamtlichen
Monika Zeller zum Helferteam. »Ich fühle mich in Bad
Vilbel wohl und der Stadt
verbunden. Aus diesem
Grund engagiere ich mich
bei den Festspielen. Meinen
ersten Dienst hatte ich bei
der Premiere der Zauberflöte.«
Beide Frauen sagen, dass
ihnen der Kontakt zum Publikum Spaß gemacht hat.
»Wir sind durch unsere Berufe den Kontakt zu vielen
Menschen gewohnt. Das
Kontrollieren des Datums
auf und Abreißen der Eintrittskarten wie auch das Beantworten von Fragen ist
nicht schwer.«
Doris Bitterling sagt: »Die
Besucher sind fast alle nett.
Spätestens in der Pause sind
auch die entspannt, die gestresst zur Vorstellung kommen. Bei Regen hat mich
ein Junge ganz fürsorglich
gefragt, ob ich nicht friere,
und er mir eine warme Jacke
holen soll. Darüber habe ich
mich sehr gefreut.«
Zu denen, die sich bereits
viele Jahre im Team der ehrenamtlichen Helferinnen
und Helfer engagieren, gehören Rüdiger Schwaabe
und Ingeburg Freese. Rüdiger Schwaabe begleitet die
Burgfestspiele seit 1989 als
Ehenamtler: »Früher war es
familiärer. Heute ist auch
der Service durch den großen Zuspruch professioneller. Die Besucher freuen sich
aber immer über eine
freundliche Begrüßung, für
Auskünfte, Tipps und ein
nettes Gespräch.«
Fortsetzung auf Seite 9
Ihre Begleitung im Alltag
Betreuung • Hauswirtschaft • Reinigung
iS-Team
zuverlässig • kompetent • qualifiziert
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9
Senioren-Journal
Die beiden Senioren aus
der Kernstadt versichern,
dass ihnen der Kontakt zu
den Besuchern aus allen Altersgruppen immer wieder
viel Freude bereitet und sie
sich jedes Jahr aufs Neue
auf die Festspiele freuen.
Die Bandbreite der Einsatz-
✘
Infos und Kontakt zur
Koordinatorin gibt es bei
Die ehrenamtlichen Helferinnen Corda Brandt und den Burgfestspielen unter TeDoris Bitterling. (Foto: cf) lefon 0 61 01/55 94 55 .
»Der große Abflug«
Veranstaltungen Hospizhilfe Wetterau
Mit Veranstaltungen zum
Thema Sterben, Tod und
Trauer präsentiert der Verein
Hospizhilfe Wetterau auch
in diesem Jahr eine eigene
Veranstaltungsreihe.
Am 15. März wird zur einer Lesung mit Gespräch
eingeladen. Sabine Mehne
spricht im Bibliothekszentrum Klosterbau Friedberg
über ihr Buch »Der große
Abflug – Wie ich durch meine Nahtoderfahrung die
Angst vor dem Tod verlor«.
Bei einem Vortrag über unsere Sterbekultur unter dem
Titel »Wenn die alten Eltern
sterben« besteht am 12. Mai
im Nieder-Florstädter Saal
Lux die Möglichkeit, mit der
Autorin zu sprechen.
Das Theaterstück »Fegt
mich weg!« von und mit
Katrin Skok und Ursula
Mühlberger wird am 1. September auf dem Gelände
des Wölfersheimer Bauhofs
aufgeführt.
Am 30. September besteht
die Möglichkeit, gemeinsam
mit den Hospizbegleitern
einen Tagesausflug ins Krematorium nach Siegen zu
machen.
Für den 10. November
wird zum Konzert mit »Saitensprünge« in die Johanniskirche Dorheim eingeladen.
Bei allen Veranstaltungen
kann man mit den Referenten oder Hospizmitarbeitern
ins Gespräch kommen. Der
Eintritt ist frei.
Die Programme liegen an
den
Veranstaltungsorten
aus. Weitere Informationen
unter
der
Rufnummer
0 60 31/68 45 829.
pm
Pflegefall – was tun?
Wenn ein Mensch pflegebedürftig wird, stehen weitreichende Entscheidungen
an: Soll die Pflege in einem
Heim stattfinden oder zu
Hause, von wem wird sie
übernommen? Der Ratgeber
»Pflegefall – was tun?« gibt
Schritt für Schritt Hilfestellung, angefangen vom An-
trag bei der Pflegekasse bis
zur Organisation der Pflege.
Er stellt auch die Umstellung auf die neuen Pflegegrade und den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff vor.
Den Ratgeber gibt es für
16,90 Euro in allen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Hessen.
pm
• Alten- und Pflegeheim
• Kurzzeitpflege
• Verhinderungspflege
RENRESID
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BISSES
Z
EN
zeiten sei groß. Deshalb fänden Berufstätige, Hausfrauen und -männer, Studenten
und Senioren bestimmt für
sie passende Termine.
Dienste sind an allen Wochentagen und Wochenenden jeweils an Vor- und
Nachmittagen und abends.
Marianne Steyer sagt: »Unsere Ehrenamtlichen kommen aus Bad Vilbel und den
umliegenden Gemeinden.
Willkommen sind Helfer aus
allen Altersgruppen von
jungen Leuten bis zu Senioren.« Wichtig sind ein gepflegtes Äußeres, ein serviceorientiertes Auftreten,
gepaart mit Freundlichkeit,
Kommunikationsfreude und
Flexibilität. Ziel aller ist es,
ihren Beitrag zu leisten, damit die Festspielbesucher einen interessanten und unbeschwerten Abend in der
Wasserburg verbringen.
Christine Fauerbach
SEN
Fortsetzung von Seite 8
Pflege ist Vertrauenssache.
Vertrauen Sie uns, wir pflegen mit Freude in familiärer Atmosphäre!
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10
Senioren-Journal
 Veranstaltungstipps
Asyland – Im Rahmen des
Filmfestivals
»Globale«
wird am Sonntag, dem 29.
Januar, im Bad Nauheimer
Fanatasia Filmtheater der
Film »Asyland« gezeigt.
Beginn ist um 11 Uhr. Anschließend besteht Gelegenheit zur Diskussion mit
Werner
Schneider-Quindeau, Pfarrer i. R. aus
Frankfurt. »Asyland« erzählt vom Leben der Menschen, die in Erstaufnahmelagern für Geflüchtete
in Deutschland untergekommen sind, versucht nahe zu bringen, wie es in
diesen Menschen aussieht.
Eros – Dr. Friedhelm Häring ist mit: »So herrsche
denn Eros, der alles begonnen« in der Reihe »Mythen
– Spiegel des Lebens« am
30. Januar im Bibliothekszentrum Klosterbau, Friedberg, zu Gast. Beginn 19.30
Uhr, Veranstalter Kultur
auf der Spur, Volksbildungsverein Friedberg.
Hexen-Spaß – Das neue
Bibi
Blocksberg-Musical
für die ganze Familie ist
am Sonntag, dem 5. Februar, ab 14 Uhr in der Stadthalle Friedberg zu sehen.
Der internationale Welthexentag steht an und das
ausgerechnet in Neustadt!
Doch wie das festliche Programm umsetzen? Das will
doch nicht etwa den verstaubten Althexen Mania
und Walpurgia überlassen
bleiben. So sehen es jedenfalls Bibi Blocksberg und
ihre
Junghexenfreundin
Schubia, die gern etwas
mehr Schwung in diese
Traditionsveranstaltung
bringen wollen. Doch ein
Problem: Junghexen ist die
Anwesenheit an diesem
Tag verboten. Aufwendige
Inszenierung, tolle neue
Lieder und ganz viel »Hex
hex!« (www.cocomico.de)
Männerhort – Im Rahmen
der Volksbühne ist am
Freitag, dem 10. Februar, in
der Stadthalle Friedberg,
Beginn 20 Uhr, die Komödie »Männerhort« zu sehen. In jeder x-beliebigen
deutschen Stadt kann man
sie
samstagnachmittags
zusammen sehen: Pärchen
die gemeinsam shoppen
gehen! Was für die Frauen
Unterhaltung verspricht,
ist für die Männer der
blanke Horror. Wie schön
wäre es, wenn man(n) einen Ausweg finden könnte, ohne dass Frau böse
wird! Helmut, Erol und
Lars scheinen das Paradies
gefunden zu haben. Ein
Heizungskeller im Einkaufszentrum, versteckt,
nur für die eingeschworene Männertruppe. (volksbuehne-friedberg.de)
Erlesenes – Am 15. Februar
ist Jens Rosteck zu Gast in
der Reihe »Erlesenes in Bad
Nauheim« mit »BREL – der
Mann, der eine Insel war«.
Unvergessener Jacques Brel!
Die Welt des Chansons lag
dem beeindruckenden Sänger mit der expressiven Mimik zu Füßen. Badehaus 2,
19.30 Uhr.
pm
Zurzeit wird fleißig geprobt für das Konzert am 4. Februar.
(Foto: sky)
Musik verbindet
Mehrgenerationenkonzert am 4. Februar
Der Rosbacher Lothar Halaczinsky kennt in seinem
Familien- und Freundeskreis eine ganze Reihe von
Hobbymusikern, die es an
Talent nicht fehlen lassen,
und mehr können, als im eigenen Kämmerlein einen
Radio-Song musikalisch zu
begleiten. Am 4. Februar um
19 Uhr stellt sich im Pfarrsaal der katholischen Kirchengemeinde St. Michael
Rosbach (Preulgasse 27) eine spontan entstandene
Formation aus mehreren
Generationen vor, um bei
einem Benefizkonzert Hits
von gestern bis heute zum
Besten zu geben. »Oft hat
sich nur die Version der
Schallplatten-Hits in die
Köpfe der Zuhörer eingeschlichen«, sagt der Initiator.
Es gebe aber vielerlei Interpretationen, die einen Song
manchmal ganz neu erscheinen lassen.
Ein Dutzend Musikfreunde treffen sich seit vier Wochen in seinem Wohnzimmer und proben nach Feierabend den »Danny Boy«
von Johnny Cash aus dem
Jahr 1965, oder die »Old
Laughing Lady« von Neil
Young.
Mundharmonika
und Saxofon, Piano und Percussion sind ebenso dabei
wie Gitarre und Bass.
Schüler und Studenten,
junge (oder bereits herange-
reifte) Eltern sind ebenso
dabei wie Großeltern und
Rentner. »Der Altersunterschied beträgt bis zu 50 Jahre«, sagt Halaczinsky. Und
genau darin liegt der Reiz
bei seiner Idee. Junge Stimmen treffen auf erfahrene
Instrumentalisten, und aus
dem Miteinander entwickelt
sich ein Sound, der einen
frischen Mix aus bekannten
Versionen und individuellen
Arrangements ergibt. »Es
gibt Klassiker, wo wir uns
nah an die Originale halten«, sagt er. Andererseits
gebe es aber auch Traditionals, die eigene Interpretationen
zulassen.
Von
Rhythm & Blues über Country, Folk oder Singer und
Songwriter bis hin zu den
Beatles oder Joan Baiz reicht
die Palette. »Das Konzert«
lautet der Titel, den er für
seinen musikalischen Abend
ausgesucht hat. Getränke
und kleine Speisen werden
angeboten, und statt einer
Kasse wird es ein Spendenkörbchen geben, in das jeder Gast eine Spende für die
Instandhaltung des Gemeindezentrums hineinlegen kann.« Um unsere Planung zu erleichtern, bitten
wir nach Möglichkeit um
vorherige Anmeldung«, lässt
Halaczinsky wissen. E-Mail:
[email protected].
sky
Senioren-Journal
Tödlicher Sturz im Haushalt
11
Senioren überproportional häufig betroffen
Zu Hause fühlen wir uns
am sichersten. Gleichzeitig
jedoch sind im Haushalt die
Unfallzahlen am höchsten.
Im
Zehn-Jahres-Durchschnitt sind zwischen 2005
und 2014 pro
Jahr mehr als
8000
Menschen
in
Deutschland Der
durch einen
Haushaltsunfall
gestorben. Und das
mit steigender Tendenz:
Von 2005 mit 6697 tödlich
Verunglückten stieg die Zahl
auf 9044 Verstorbene im Jahr
2014. »Ein trauriges Plus
von rund 35 Prozent,« kommentiert Dr. Susanne Woelk,
Geschäftsführerin der Aktion DAS SICHERE HAUS
(DSH), Hamburg, diese
Zahlen des Statistischen
Bundesamtes.
83 Prozent. Kurz gesagt: Je
älter ein Mensch ist, desto
höher ist sein Risiko, einen
Sturz mit Todesfolge im eigenen Haushalt zu erleiden.
Missgeschicke wie zum
Beispiel ein
Ausrutschen
in der Küche, gehen in
Jahvom jungen
ren
noch
glimpflich
aus. Im höheren Alter
aber können
sie durch zurückgehende
Muskelkraft
und Koordinationsfähigkeit
lebensgefährlich sein. Langsamere Reflexe und die längere Reaktionszeit älterer
Menschen erschweren das
Abfangen des eigenen Körpers und das Wiederaufstehen nach einem Sturz.
Schon jüngere Senioren
und »Best-Ager« sollten
deshalb über eine gezielte
Sturzprävention nachdenken und die individuell passende Strategie entwickeln:
»Wer zum Beispiel 55 Jahre
alt ist und sein Badezimmer
renovieren lassen will, sollte
auch an genügend Haltegriffe, eine möglichst ebenerdige Dusche und einen
rutschhemmenden Bodenbelag denken«, rät Woelk.
Viele Einbauten und Hilfsmittel seien heutzutage optisch attraktiv und würden
Tipp
Sicherheits
BERATER
Tendenz steigend
Die DSH geht davon, dass
die Tendenz anhalten wird.
Die demografische Entwicklung ist dafür der Hauptgrund. Schon heute sind
rund 80 Prozent der Unfallopfer 75 Jahre und älter.
Bei den Stürzen, der mit
großem Abstand häufigsten
Unfallart im Haushalt, liegt
dieser Wert sogar bei rund
weder an Krankenhaus die Balance besteht darin,
noch an Gebrechlichkeit er- sich beim Zähneputzen auf
innern.
die Zehenspitzen oder auf
nur ein Bein zu stellen. TaiChi, Qigong oder Tanzen
Balance-Übung
tun der Seele gut, sind oft
gesellige Bewegungsformen
Nachlassende Kraft und und dienen gleichzeitig daschwindendes Balancege- zu, das Balancegefühl zu erfühl begünstigen Stürze. halten.
Kraft lässt sich mit einfaDie DSH hat ein kostenlochen Übungen aufbauen, ses Sturz-Bundle zusamzum Beispiel mit leichtem mengestellt, das auch in
Hantel-Training für den Bi- größeren Mengen verfügbar
zeps – wobei sich die Hantel ist.
auch gut durch eine gefüllte
Das Paket enthält den
0,5- oder 1-Liter-Plastikfla- Selbsttest »Bin ich sturzgesche ersetzen lässt.
fährdet«, ein »Krafttraining
Auch ein flotter Spazier- für ältere Menschen«, die
gang wenigstens alle zwei Broschüre »Sicher leben
Tage stärkt das Kreislaufsys- auch im Alter« sowie das
tem und die Beinmuskula- Faltblatt »Alltägliche Stoltur.
perfallen«.
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12
Senioren-Journal
Geld verloren und jetzt?
Rechtsanwältin Dagmar Steidl gibt Tipps – Verjährungsfristen
Wie lege ich mein Geld
gewinnbringend an? Diese
Frage stellen sich auch viele
ältere Menschen und investieren beispielsweise in Aktien oder Fonds, wobei sie
oft das Risiko einer solchen
Geldanlage unterschätzen.
Groß ist der Jammer, wenn
das Geld verloren ist.
»Wenn das Kind in den
Brunnen gefallen ist, dann
komme ich ins Spiel, und oft
ist das Kind schon zu tief
gefallen«, sagt Dagmar
Steidl. Die Fachanwältin für
Bank- und Kapitalmarktrecht ist Mitglied in der vom
Bad Nauheimer Rechtsanwalt Klaus Ruppert gegründeten »Deutschen Gesellschaft für Seniorenrecht und
-medizin«.
Steidl: »Ziel unserer Gesellschaft ist es, präventiv zu
wirken und insbesondere
ältere Menschen gerade in
Geldangelegenheiten
zu
sensibilisieren.« Dazu gehören Informationsveranstaltungen, wie Ende letzten
Jahres in der Stadthalle
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Friedberg. Steidl sprach zum
Thema: »Geld verloren und
jetzt?«
Menschen, die Geld in
Aktien, Fonds oder strukturierten Produkten wie Zertifikate angelegt haben, rät
sie, immer wachsam zu sein.
Wichtig sei, die Depotauszüge und Berichte sorgfältig
zu lesen, insbesondere bei
geschlossenen Fonds.
»Es gibt viele Warnzeichen, die von den Menschen einfach ignoriert werden«, so die Anwältin, die
eine Reihe solcher Signale
nennt. Dazu gehören ein erheblicher Wertverlust im
jährlichen Depotauszug, die
nicht erfolgte Auszahlung
einer fälligen Anlage oder
ausgebliebene Auszahlungen bei geschlossenen Beteiligungen. Dann sollte der
Aktionär ebenso aktiv werden, wie beim Erhalt eines
Schreibens, in denen von
Liquidation oder Insolvenz
die Rede ist.
»Viele werden dann von
ihrem Berater vertröstet,
und dann ist es manchmal
zu spät«, sagt die Fachanwältin. Was viele Menschen
nicht wissen: Die Verjährungsfrist beträgt in solchen
Fällen nur drei Jahre ab der
Entstehung des Anspruchs
und der Kenntnis, dass ein
Anspruch besteht. »So steht
es kurz zusammengefasst
im Gesetz«, so Steidl, die in
ihren 20 Berufsjahren immer
wieder mit der Verjährungsfrist zu kämpfen hat.
Was die Anwältin wiederholt feststellt, ist die Unwissenheit der Anleger, die ihrem Berater bei der Bank
oder Sparkasse voll vertrauen. So wie eine 80-Jährige,
die Beteiligungen für einen
bereits geschlossenen Immobilienfonds
erworben
hatte. »Investitionsgegenstand war eine Beteiligungsgesellschaft in Österreich,
die in Immobilien investierte. Es gab noch nicht einmal
Dagmar Steidl, Fachanwältin für Bank- und Kapitalmarktrecht.(Foto: lod)
eine Endlaufzeit«, schildert
Steidl den Fall, die bei einem Verfahren vor einem
Ombudsmann
erreichte,
dass die Seniorin nahezu ihr
ganzes verloren geglaubtes
Geld zurückbekam.
Steidl rät, nicht in Panik zu
verfallen, wenn ein Wertverlust bemerkt wird. Viele verkauften dann schnell ihre
Anlage, schießen sogar Geld
nach oder zahlen zurückgeforderte
Ausschüttungen
zurück. Das sei ebenso
falsch, wie geforderte Erklärungen abzugeben oder gegenüber dem Berater den
Vorwurf der Falschberatung
zu erheben. Für Steidl gilt,
besonnen, strukturiert, überlegt und keinesfalls allein zu
handeln. Erste Informationen kann man bei den Verbraucherzentralen einholen.
Hilfe gibt es auch von Sachverständigen, die sich auf
Kapitalanlagen spezialisiert
haben. Diese beleuchten
neutral die wirtschaftliche
Seite einer Anlage, dürfen
aber keine Rechtsberatung
machen.
Die gibt es nur beim Anwalt, den man so früh wie
möglich aufsuchen sollte.
Bei der Wahl des Anwalts
sollte auf einschlägige Fachkompetenz geachtet werden: »Ich rate dazu, vorab
alle Informationen und Material über die Anlage, wie
Depotauszüge, Kaufbelege,
Verträge, Schreiben, Beratungsprotokolle und Verkaufsprospekt zusammenzustellen. Das hilft enorm
bei der Erstberatung.«
Harald Schuchardt
Senioren-Journal
Goldrausch und »Geisterbär«
13
Fantasy-Roman von Rotraut Mielke alias Sam R. Milekey
Als Autorin frisch und flott
geschriebener Romane über
die Generation der BestAger kennt man Rotraut
Mielke bisher. Nun begibt
sie sich als Sam R. Milekey
mit »Das blutige Buch« ins
Fantasyfach. Und das, weil
sie vor rund 20 Jahren in
Westkanada
einem
»Geisterbären« begegnet ist.
Ihre Frisur hat sich verändert, ihr Buchgenre auch. Da
Frauen bekanntlich Wandlungen im Leben auf diese
Weise begleiten, verwundert
es nicht, dass sie nun längere Haare trägt. Geblieben
sind freilich ihr verschmitztes Lachen, ihr Humor, der
in »Rentner-Disco« und
»Rentner-WG« immer wieder aufblitzte.
Jetzt also Fantasy, eine Geschichte, die in einem künftigen Jahrhundert und in
der Vergangenheit zugleich
spielt. Einem zunächst eher
unsympathisch wirkenden
Protagonisten namens Luther gerät ein altes Buch in
die Hände, das von einem
enormen Goldschatz erzählt. Den möchte Luther
finden, begibt sich deshalb
auf – von der Obrigkeit
streng reglementierte –
Zeitreise.
Die
unterschiedlichen
Epochen, die Charaktere beschreibt die Autorin glaubwürdig und fesselnd. Der
Held interessiert, die logisch
entwickelte
Geschichte
zieht in ihren Bann. Wie ist
Rotraut Mielke auf diesen
Stoff gekommen? Die Begegnung mit einem Kermode-Bären, erzählt sie, war
der Auslöser dafür. Vor mehr
als 20 Jahren war sie mit ihrem Mann in Westkanada
auf Reisen, dort sahen sie
eines dieser Tiere, die sich
mit ihrem hellblonden Fell
von anderen Bärengenossen
unterscheiden und von den
Indianern
»Geisterbären«
genannt werden. Daraus
entwickelte sich nach und
nach die Idee zu einer Indiana-Saga. Diese findet
sich quasi in dem alten Buch
wieder, das Luther scheinbar zufällig entdeckt. Blutig
geht es zu in »Milekeys«
Fantasy-Roman, ein Mord
geschieht, und Luther muss
 »Das blutige Buch«
Ein alter Indianer zwischen
den Welten, ein goldgieriger
Mensch des 21. Jahrhunderts auf Zeitreise: Der Roman »Das blutige Buch«
von Sam R. Milekey (Rotraut Mielke) verwebt Vergangenheit und Zukunft auf
spannende Weise. Ein zu-
nächst
unsympathischer
Held mit einer Schwäche für
alte Bücher verfällt dem
Goldrausch und muss sich
entscheiden zwischen Menschenleben und Reichtum.
»Das blutige Buch«, Machandel Verlag, ISBN 978-395959-023-5, 12,90 Euro.
sich zwischen Gold und
Menschenleben entscheiden. Etwa ein Jahr hat die in
Friedberg lebende Autorin
an ihrem Buch gearbeitet,
Ende Oktober ist es im Machandel Verlag erschienen.
330 Seiten stark, im Taschenbuchformat und mit
folkloristisch anmutenden
Illustrationen versehen. Zudem ist es als E-Book erhältlich.
Rotraut Mielke bezeichnet
sich selbst als »Quereinsteigerin« ins Autorinnendasein. Nach dem ersten
Staatsexamen zum Lehramtsstudium von Mathematik und Physik landete
sie erst einmal in der Touristikbranche. Kurzgeschichten, Reisetagebücher. Der
Spaß am Schreiben lockte
sie zur Teilnahme an Wettbewerben und Lesungen. So
gewann Mielke vor fünf Jahren einen KurzgeschichtenWettbewerb, den die Studentenzeitung der Universität Freiburg ausgeschrieben
hatte.
Der
Kinderbuchversuch
im Selbstverlag war noch
nicht so erfolgreich, aber
dies macht Mielke nur sympathischer. Da sie nicht zu
denjenigen gehört, die so
schnell die Flinte ins Korn
werfen, schrieb sie fleißig an
anderen Sujets weiter, verfasste die »Rentner-WG«,
die der Frankfurter Verlag
mainbook herausgab, ebenso den folgenden »BestAger«-Roman
»RentnerDisco«. Mit einer Koautorin
erschien der »Campmobil
Guide West-Kanada« im
Vista Point Verlag.
Dann der erste Kontakt
zum Machandel Verlag: Rotraut Mielke steuerte eine
Geschichte zu einer Märchenanthologie bei. Da sie
seit Langem und sehr gern
Fantasy liest und ein großer
Asimov-Fan ist, ließ sie aber
auch der Gedanke an einen
eigenen Roman in dieser
Sparte nicht los. Nebenher
befasste sie sich mit Drehbuch-Schreiben, nahm dazu
an einem Internet-Workshop teil. Recht umtriebig
und stets neugierig auf
Neues offenbar, die Autorin,
die in ihrem Ehemann einen
freundlichen Begleiter und
Kritiker ihrer Texte hat und
von diesem ab und zu mehr
oder weniger nachdrücklich
zum
Golfspielen
vom
Schreibtisch weg an die frische Luft geholt wird.
Selbstredend hat MielkeMilekey weitere Skript-Pläne. Fantasy darf es als
nächstes ruhig wieder sein,
wie genau die Story läuft,
wird noch nicht verraten.
Frauke Ahlers
Natur spazieren gehen oder
die Zeitung lesen – ganz
egal was.
»Selbstsorge durch Resilienz«, also seelische Widerstandsfähigkeit, nennt das
die bekannte Internistin Dr.
Marianne Koch in einem Interview des Magazins »Zu
Hause pflegen – gesund
bleiben« der Unfallkasse
Hessen (UKH).
pm
Rotraut Mielke schreibt
Fantasy.
(Foto: Ahlers)
Auszeit ist wichtig
Pflegende
Angehörige
sollten Auszeiten von der
Pflege nehmen, wenn die
Situation für sie zu belastend wird. Schon die stundenweise Ablösung durch
eine professionelle Pflegekraft schenkt zeitliche Freiräume, in denen der Pflegende seinen eigenen Bedürfnissen
nachkommen
kann. Zum Beispiel in der
14
Senioren-Journal
Vergessen und Aufräumen
Bloggerin Malu Schäfer-Salecker zu »Demenz für Anfänger«
Malu
Schäfer-Salecker
schreibt in einem Blog
(www.buerstenwurm.de) berührend und sachlich zugleich über ihren Vater, der
an Demenz erkrankte und in
einem Pflegeheim wohnt. Exklusiv für das Senioren-Journal stellt sie nun in einer Reihe Bücher zum Thema Demenz vor, die sie gelesen hat.
In dieser Ausgabe ihr LeseEindruck von »Demenz für
Anfänger«.
Oma Paula war die Konstante im Leben ihrer Enkelin Zora Debrunner; ihr
Haus war Zoras zweites Zuhause. Sie verbrachte die
Ferien dort, auch eine lange
Zeit der Rekonvaleszenz.
Oma Paula war ihre Vertraute, sie besprachen am Küchentisch alles, den ersten
Liebeskummer, Schulprobleme und alles was ihnen
im Leben wichtig war. Doch
irgendwann
nach
dem
plötzlichen Tod von Zoras
Mutter, wurde Oma Paula
vergesslich und langsam dement. Es kam der Zeitpunkt,
da sie nicht mehr allein in
ihrem Haus leben konnte
und in ein nahe gelegenes
Heim ging. Anfang Januar,
als ich die letzten Seiten im
Buch las, ist Oma Paula gestorben.
»Omi Paulas Erinnerung
verschwand, und mit ihr
auch ich, Zora, aus ihrem
Leben. Doch irgendwie
machte das etwas anderem
Platz. Wir waren mit einem
Mal Paula und ich, ihr Gegenüber.« Das Vergessen
zieht sich in unterschiedlichen Episoden durch alle
Erzählungen im Buch. Mit
dem Vergessen von Zora
schwindet die gemeinsame
Vergangenheit, die gemeinsamen Erlebnisse, Reisen
und Gespräche gehen verloren, alles was das Leben mit
Paula ausgemacht hat. Es ist
schwer, zu erkennen, dass
man nur noch selbst diese
Erinnerungen
hat.
»Es
scheint, als wäre ich die Verwalterin unserer familiären
Anekdoten
geworden.«
Auch ich bin über die Jahre
zu einer Verwalterin der familiären Anekdoten geworden. Mein Vater hat gerne
Geschichten aus seinen beruflichen Auslandsaufenthalten erzählt, und im Laufe
der Zeit veränderten sich
diese. Der Ayers Rock lag
plötzlich nahe Bagdad, und
er fuhr mit seinem alten Auto und der Salami in den
Kongo. Nur ich kenne noch
die ursprünglichen Geschichten, und werde sie
auch aufschreiben müssen,
damit sie nicht verloren gehen.
Irgendwann war es soweit:
Es musste ein Heim für
Oma Paula gefunden werden, da sie einen weiteren
Winter in ihrem Haus ohne
Zentralheizung nicht mehr
„Sehen Sie selbst wie schön das Leben im Alter
sein kann“!
Mit unseren umfangreichen Beschäftigungs- und
Freizeitangeboten bieten wir Ihnen einen mit
Freude und Spaß erfüllten Tag. Bei uns ist jeden
Tag was los – wenn Sie möchten.
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durchstehen würde. »Immer
wieder mal habe ich das
Thema vorsichtig angeschnitten und bei Paula auf
Granit gebissen.« Als sich
ihr Zustand verschlechterte,
hatte Paula ein Einsehen
und besuchte mit Zora zwei
Einrichtungen. Das zweite
Heim fand schließlich ihre
Zustimmung. Ich kann gut
nachvollziehen, wie schwierig das für Zora war. Die
Last der Verantwortung
wiegt schwer. Ich hatte damals ein schlechtes Gewissen, das bis heute noch
nicht ganz weg ist, obwohl
es genau die richtige Entscheidung war. Als sich Paula für ein Heim entschieden
hatte, fiel Zora ein Riesenstein vom Herzen. Und
dann ging es ganz schnell.
»Wirklich einfach wird das
nicht, denn Paula hat sich in
den Kopf gesetzt, (vorher)
ihr Haus aufzuräumen.«
Und das Räumen geht im
Heim weiter.
Paula »marschiert nach
dem Frühstück zurück in ihr
Zimmer und räumt auf.
Nicht, dass sie das müsste.
Ihr Zimmer ist immer sauber. Aber sie macht es gerne.« Räumen, Aufräumen,
Ausräumen und Wegräumen ist ein roter Faden im
Buch. Nicht nur, dass Oma
Paula ihr Zimmer im Heim
aufräumt, sie fährt mit Zora
immer wieder in ihr Haus
und räumt dort Sachen aus
Malu Schäfer-Salecker.
und auf. Später muss Zora
entscheiden, was mit den
Dingen geschieht. Sie wird
selbst in das Haus ziehen
und wieder räumen müssen.
Mein Vater hat zu Hause
jede Nacht seinen Werkzeugkeller aufgeräumt und
tagsüber den Müll sortieren,
war eine seiner wichtigen
Aufgaben, die er mit absoluter Sorgfalt erledigte. Pappkartons wurden so zerkleinert, dass sie ordentlich in
die Papiertonne passten und
wehe, wir haben das nicht
richtig gemacht. Noch im
Heim war er viele Nächte
unterwegs und hat nach
Pappkarton gesucht, um
diese ordnungsgemäß zu
zerkleinern und wegzuräumen.
Manchmal habe ich den
Eindruck, dass Demente damit stellvertretend das Gedächtnis und das Leben aufräumen und nicht immer einen guten Platz für alles finden. Manches Lebenskapitel
bleibt leider auf der Strecke.
(Zora Debrunner: »Demenz für Anfänger, Tagebuch eines Enkelkindes«,
List Taschenbuch, Ullstein
Buchverlage Berlin, ISBN
978-3-548-61278-2)
15
Senioren-Journal
 Buch-Tipp
Rechts blinken, links abbiegen: Sonja ist schon einer echt eigene Persönlichkeit. Mit über vierzig versucht sie noch, den Führerschein zu machen, hat dabei und überhaupt Schwie-
genüber und denjenigen,
die man bekocht – dies alles vermittelt das Buch veganer
Kochkunst,
das
schnell fester Bestandteil
der wöchentlichen Kochplanung wird. (Amy Chaplin: Celebrating Whole
Food, Narayana Verlag,
ISBN 978-3-946566-01-4) fa
..... 3IOHJHHGLHQVW
..................
Der Schnee, das Feuer, die
Schuld und der Tod: In abgeschiedene
Bergwelten
entführt das Werk von Gerhard Jäger, in ein Tiroler
Dorf, in dem alte Geheimnisse unter tiefem Schnee
begraben liegen. als der
junge Wiener Historiker
Max Schreiber droht, die
alten Geschichten aufgrund seiner Buchrecherchen wieder hervorzuholen, sich gar in eine junge
Frau des Dorfes zu verlieben, entspinnt sich ein zunächst subtile, später offen
zutage tretender Kampf
zwischen dem Eindringling und den Dorfbewohnern. Schreiber verschwindet schließlich spurlos. Jahre später unternimmt ein
Familienangehöriger den
Versuch, Schreibers Spur
wieder aufzunehmen, stößt
auf abgrundtiefe Verstrickungen. Poetisch, bildhaft, fesselnd erzählt Jäger
die Geschichte Schreibers,
weckt filmhaft anmutende
Bilder vor den Augen des
Lesers. Absolut packend.
(Gerhard
Jäger:
Der
Schnee, das Feuer, die
Schuld und der Tod, Blessing ISBN: 978-3-89667571-2)
rigkeiten, sich gegen ihre
Fahrlehrerin und ihre fordernde Umwelt abzugrenzen. Alltag einer oft recht
verloren wirkenden Einsamen unserer Zeit. Mit Realitätssinn und Lebensweisheit zugleich beschreibt
Dorthe Nors das Leben ihrer Nicht-Heldin, die dem
Leser durchaus sympathisch wird, zuweilen allerdings in ihrer Hilflosigkeit
auch verzweifelt macht.
(Dorthe Nors: Rechts blinken, links abbiegen, Kein
& Aber, ISBN 978-3-03695747-0
Eine kurze Geschichte
von Gehirn und Geist:
Können wir unser Gehirn
überhaupt verstehen? Und
woher wissen wir, wie wir
fühlen und denken? Wissenschaftsautor Matthias
Eckoldt nimmt die Leser
mit auf einen anregenden
Streifzug durch die Geschichte des Gehirns und
seiner Erforschung, die
von der Steinzeit bis ins
heutige
Internetzeitalter
reicht, vom »Lebensgeist«
der Griechen bis zu Spiegelneuronen und modernen
Netzwerktheorien.
Gut lesbar, unterhaltsam
wird hier Wissen vermittelt
und ein Blick auf die in der
Rückschau teils skurril anmutenden Forschungsmethoden der Vergangenheit
geworfen. (Dr. Matthias
Eckoldt: Eine kurze Geschichte von Gehirn und
Geist, ISBN: 978-3-57055277-3)
Celebrating Whole Food:
Mehr als 150 vegetarische
und vegane Rezepte präsentiert Amy Chaplin in
diesem wunderschön aufgemachten Kochbuch, das
sich auch dekorativ auf
dem Küchentisch macht.
Vorratshaltung, gesunder
Ernährung, mal mit mehr,
mal mit weniger Aufwand,
Lust an der Zubereitung,
Achtsamkeit den Nahrungsmitteln, den Speisen
und damit sich selbst ge-
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Spezialisierte Medizin für ältere Menschen
Menschen werden immer älter. Viele sind dank
der Errungenschaften der modernen Medizin, einer gesunden Ernährung und einem ausgeprägten Gesundheitsbewusstsein bis ins hohe Alter fit
und vital. Trotzdem steigt mit dieser demographischen Veränderung auch die Menge derjenigen
Personen an, die mit einer zunehmenden Zahl
von Krankheiten leben. So genannte multimorbide Patienten bedürfen immer häufiger einer stationären medizinischen Betreuung. Außerdem
benötigen sie eine besondere Art von Medizin
– eine spezialisierte Behandlung, die neben einer
akut-medizinischen Versorgung zusätzlich auf
Mobilisierung ausgerichtet ist. Die Klinik für Altersmedizin (Geriatrie) am Bürgerhospital Friedberg
wurde 2001 eröffnet und zwischenzeitlich zweimal vergrößert. Aktuell verfügt sie über 56 Betten.
Die meisten Patienten, die hier aufgenommen
werden, sind über 70 Jahre alt, leiden gleichzeitig an unterschiedlichen Krankheiten und kommen wegen akuter Beschwerden, die ihre Selbstständigkeit bedrohen. „Vieles heilt bei älteren
Menschen langsamer aus“, erläutert Chefarzt
Dr. med. Jörn Kuntsche. Manchmal bleiben die
feinen Veränderungen im Verhalten eines betroffenen Menschen dem Laien aber auch verborgen oder werden falsch interpretiert. Dies kann
dazu führen, das eine notwendige Therapie zu
spät eingeleitet wird.
In der Klinik für Geriatrie arbeitet deshalb ein
multiprofessionelles Team aus Ernährungsberatern, Logopäden, Physiotherapeuten, Psychologen und Sozialarbeitern eng zusammen, um
jedem Patienten die bestmögliche Versorgung
zu sichern. Ein wichtiges Thema dabei sind die
Schluckstörungen, die unbehandelt zu schweren
Erkrankungen wie beispielsweise Lungenentzündung und damit auch zum Tod führen können.
Schätzungsweise 14 Prozent der selbstständig
lebenden Menschen im Alter leiden daran, außerdem 50 Prozent der Pflegeheimbewohner
und 70 Prozent der älteren Patienten im Krankenhaus. Hier kooperiert die Klinik für Geriatrie
mit dem ebenfalls im Bürgerhaus ansässigen
Kompetenzzentrum für Logopädie und Schluckstörungen.
Im Zentrum der Behandlung steht stets die Mobilisation der Patienten. „Wir möchten unsere
Patienten in ein möglichst selbstbestimmtes und
selbstständiges Leben entlassen“, betont Dr.
Kuntsche. Wichtig ist ihm auch die gleichzeitige
Beratung und Unterstützung der Angehörigen,
die mit der Betreuung und Pflege eines älteren
Menschen manchmal an ihre Grenzen kommen
und dafür Rat und Hilfe brauchen.
Für Rückfragen ist die Klinik für Geriatrie erreichbar unter Tel.: 06031 89-3493 oder per E-Mail: [email protected].
Gesundheit und mehr… immer in Ihrer Nähe!
Bad Nauheim:
Hochwaldkrankenhaus, Tel.: 06032 702-0
GZW Diabetes-Klinik, Tel.: 06032 706-0
Friedberg:
Bürgerhospital Tel.: 06031 89-0
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
Tel.: 06031 89-40
Schotten:
Kreiskrankenhaus, Tel.: 06044 61-0
Gedern:
Schlossbergklinik, Tel.: 06045 6006-0
Wir wünschen Ihnen beste Gesundheit.
Sollten Sie aber Hilfe benötigen,
sind wir rund um die Uhr für Sie da!
www.gz-wetterau.de
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