Fusion – die Rolle des Human Resources in der Fusion der zwei grössten Bauunternehmungen der Schweiz Kurzfassung Der Implenia-Konzern ist im Jahre 2006 durch die Fusion von Zschokke und Batigroup entstanden und ist das führende Bau- und Baudientsleistungsunternehmen der Schweiz. Durch den Zusammenschluss haben sich diverse Problemstellungen eröffnet, denen vor allem im Bereich Human Resources Management zu wenig Beachtung geschenkt wurde. Im Vorfeld von Fusionen werden die verschiedensten Überlegungen gemacht, doch das „People Management“ findet dabei oft keine oder zuwenig Berücksichtigung. Der Faktor Human Resources muss aber zwingend miteinbezogen werden; nur dann haben Zusammenschlüsse eine reelle Chance. Die Mehrheit aller Misserfolge bei Fusionen können auf die Human Resources Faktoren zurückgeführt werden. Die Themen Unternehmenskultur, Change Management und auch die Entwicklung der Führungskräfte werden oft unterschätzt. In dieser Arbeit werden die Differenzen zwischen der Theorie und der Praxis der Aufgaben des Human Resources Management während einer Fusion aufgezeigt und mögliche Lösungsvorschläge erarbeitet. Es werden folgende Themenbereiche untersucht: - Aufgaben der Abteilung HR bei einer Fusion - HRM-Aufgaben der Linie bei einer Fusion - Führung - Unternehmenskultur und Change Management Durch die Fusion werden gewohnte Werte, Verhaltensmuster und Ansprechspartner in Frage gestellt, was zu unvermeidbaren Veränderungen und Widerständen führt. Das Human Resources Management muss während des Fusionsprozesses sicherstellen, dass die Mitarbeitenden der fusionierenden Firmen nicht unnötig verunsichert und belastet werden. Die ständige Bereitschaft, für die Mitarbeitenden aller Führungsstufen da zu sein, ist enorm wichtig. Diese wichtigen Punkte konnte die Abteilung HR der Implenia Bau AG nicht optimal wahrnehmen. Die administrativen HR-Aufgaben wurden priorisiert, ausgearbeitet und umgesetzt. Mit einem ausgearbeiteten Kommunikationskonzept können die Mitarbeitenden ebenfalls über alle wichtigen Änderungen informiert werden. Die Einbindung der Abteilung HR ist unvermeidlich, da viele Informationen aus dem Bereich Human Resources Management kommen. Die Neuorganisation des Human Resources Management im Corporate Center wurde während der Fusionsphase gestartet und ist bis heute noch nicht ganz abgeschlossen. Die Organisation wird in administrative HR-Partner, in HR-Business-Partner und in einen strategischen HR-Konzern-Partner aufgebaut. So kann sichergestellt werden, dass die Linie und die Mitarbeitenden optimal betreut werden. Die Entwicklung der Führungskräfte ist eine enorm wichtige Aufgabe. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Führung mit der neuen Situation nicht überfordert ist. Auch dem Faktor Unternehmenskultur muss dringend mehr Beachtung geschenkt werden. Nur als eine Einheit kann ein entsprechendes finanzielles Resultat erwirtschaftet werden. Die Konzernleitung muss hier als gutes Beispiel vorangehen und ihr Commitment allen Führungskräften kommunizieren und vorleben. Der Aufbau und die Implementierung eines strategischen Human Resources Management ist dringend notwendig. In Hinsicht auf die Internationalisierung des Konzerns ist dieser Punkt unumgänglich geworden. In dieser Arbeit wird eine Reihe von Handlungsoptionen vorgeschlagen, die auch eineinhalb Jahre nach der Fusion noch umgesetzt werden können. Es müssen hier klare Prioritäten bei der Massnahmeauswahl gesetzt werden. Für die Umsetzung der vorgeschlagenen Lösungen sind die volle Unterstützung und klare Weisungen der Konzernleitung nötig. Erstellt von: Martina Buchmann, Human Resource Management 33