Internationales Jugendtreffen in Berchum EU fördert Workshops rund um europäische Werte Hohenlimburg, 08.04.2009, Carolin Annemüller, 0 Kommentare, Trackback-URL Berchum. Gibt es gemeinsame Werte für alle europäischen Länder? 70 Jugendliche aus 12 Nationen beschäftigen sich derzeit mit dieser Frage in der Jugendbildungsstätte Berchum. In Theaterszenen, Videos und Diskussionen. Sie kommen unter anderem aus Italien und Spanien, mehrheitlich aber aus den östlichen Nachbarländern in Europa wie Russland, Georgien, der Ukranine oder Moldawien. Diesem Miteinander von Ost und West fühlt sich das East-West-East-Netzwerk verpflichtet, dem die evangelische Schülerarbeit von Westfalen angehört. Seit 2004 besteht die Kooperation bereits, jetzt treffen sich die jungen Studenten und Mitarbeiter verschiedener europäischer Bildungsorganisationen — darunter sind viele bekannte Gesichter — bereits zum 5. Mal in Berchum. 50 000 Euro kostet die Organisation eines solchen internationalen Treffens, wie Paul Gaffron, Leiter der Jugendbildungsstätte Berchum, verrät. „Auch in diesem Jahr ist es uns wieder gelungen, für diese internationale Begegnung eine Förderung aus dem EU-Programm ,Jugend in Aktion' zu erhalten”, sagt er. Die Vorbereitung ist aufwändig, und es gibt immer wieder Probleme, insbesondere bei der Visa-Beschaffung für die jungen Europäer. „Der Steuerzahler zahlt die Treffen und deutsche Botschaften verhindern sie. Insbesondere in Moldawien und der Ukraine”, kritisiert Gaffron. Doch das Überwinden der bürokratischen Hürden und die teils weite Anreise lohnen allemal — da sind sich die jungen Europäer einig. Als Multiplikatoren kehren sie nach einer ertragreichen Woche am Freitag in ihre Heimatländer zurück, publizieren die Ergebnisse des internationalen Jugendtreffens dort in Newslettern und auf den Internetseiten ihrer Organisationen. Mancher nimmt Ideen für die eigene Zukunft mit und zum Beispiel die Motivation, fließend Englisch lernen zu wollen. Andere sind offener geworden, haben ihre Standpunkte überdacht. Victor aus Polen zum Beispiel hat seine Meinung über den Islam in Berchum geändert. „Vorher wusste ich nicht viel über den Glauben der Moslems”, sagt er. „Dieses Treffen aber ist ein guter Weg, um aus erster Hand dazu zu lernen.” Und Tanja aus Estland legt vor allem Wert auf das enstandene Netzwerk: „Nach dem Projekt halten wir den Kontakt”, ist sie sich sicher. „Dann haben wir in jedem Teil von Europa Freunde.”