[Text eingeben] Praktikumsbericht Fachbereich: Innere Medizin Zeitrahmen: 01.09.2010 – 30.09.2010 Hôpital Lariboisiére 2, rue Ambroise - Paré 75 PARIS 10ème Als Medizinstudentin im 6. Semester der LMU München war ich auf der Suche nach einer Möglichkeit, meine damals zweite Famulatur mit einem schönen und aufregenden Auslandsaufenthalt zu verbinden, und da mein Französisch schon etwas eingerostet war, mein Liebe zu Frankreich aber seit jeher groß, beschloss ich, mich um eine Famulaturstelle in Frankreich zu bemühen. Durch Recherche im Internet und einen guten Tipp einer Freundin, wählte ich bewusst den Weg des persönlichen Briefes nach Frankreich. Das heißt, ich schickte meine Bewerbungsunterlagen und einen französischen Lebenslauf nach Frankreich, vor allem an die Chefärzte der Kliniken in Paris, stellte mich vor und bekundete meinen Wunsch ein „Stage“ bei ihnen abzuleisten. Die Adressen fand ich ohne Probleme auf der Internetseite der „Assistance Publique ‐ Centre Hospitalier“ (www.aphp.fr), welche alle großen Kliniken in Paris beinhaltet. Schon nach einer Woche bekam ich meine ersten Zusagen und nach einer kurzen Bedenkzeit und Abwägung wählte ich das Hôpital Lariboisière aus und sagte dort zu. Zu meinen weiteren Vorbereitungen ist zu sagen, dass ich einen Französischsprachkurs an der LMU belegte, um der Sprache wieder näher zu kommen, desweiteren informierte ich mich über die Stadt Paris und suchte mir ein Zimmer in einer Pariser Wohngemeinschaft. Dort läuft es so, dass man sich am besten selber im Internet in einem Forum anmeldet und wartet, bis man kontaktiert wird. Ich hatte Glück und ich kam für den Monat bei einer jungen Französin unter. Die Preise in Paris sind dennoch horrend, dessen muss man sich vorher bewusst sein! 2 Tage vor Beginn des Praktikums reiste ich per TGV nach Paris, fand ich zurecht und erschien am ersten Tag früh morgens in der Klinik. Ich wurde vom Chefarzt begrüßt und eingewiesen, auf die Station gebracht und dort allen vorgestellt. Die Aufnahme durch die Ärzte, Studenten und Schwestern war von Anfang an sehr herzlich und ich fühlte mich sofort wohl. Wir Studenten nahmen an der Arbeit der Ärzte teil, verfolgten Visiten und Gespräche, machten die Aufnahmen und körperlichen Untersuchungen von Patienten und das, was so anfiel. [Text eingeben] Da die französischen Studenten nur vormittags in der Klinik eingeteilt sind und nachmittags Uni haben, durften auch die ausländischen Studenten oft schon nach dem Mittag gehen, was viel Zeit zur Stadterkundung zuließ. Dennoch blieb ich manchmal auch bis abends, da oft nachmittags mehr und Interessanteres für uns zu tun war als morgens. Einmal die Woche gab es zusätzlich eine Lehrveranstaltung und eine interdisziplinäre Besprechung, an der ich stets teilnahm. Die 4 Woche vergingen somit wie im Flug, zumal ich die letzte Woche nichtmehr auf Station, sonder im Ambulanzsektor mitmachte. Dies gefiel mir auch sehr gut, war hier nämlich mehr Zeit für Arzt‐ Patient‐ Beziehung und ein bisschen langsameres Sprachtempo! ;‐) Generell klappt es mir der Sprache recht gut, anfangs war es natürlich schwer, reinzukommen aber gegen Ende fühlte ich mich sehr sicher und verstand wirklich jedes Wort. Das Praktikum hat mir bezüglich sozialer Kompetenz und richtigen Untersuchungstechniken sehr viel gebracht, da ich dies wirklich jeden Tag bewusst üben konnte. Auch die Theorie wurde uns manchmal abgefragt, z.B. jeden Dienstag bei der Chefarztvisite. Negativ fand ich, dass ich dann doch nicht so stark in wirklich verantwortungsvolle Aufgaben eingebunden wurde, wie gedacht. Es liegt aber wohl einfach daran, dass ich doch Ausländerin war und es auf einer Internistischen Station nun einmal nicht so viel „Praktisches“ zu tun gibt, wie beispielsweise im OP. Dennoch bin ich sehr zufrieden mit meiner Praktikumserfahrung in Paris und würde es auf jeden Fall nochmal so machen. Mein Französisch konnte ich deutlich verbessern. Schön war auch, dass die Freizeit relativ groß war, und somit viel Zeit zum Genießen der Stadt da war. Ich finde, so etwas auch sehr wichtig, wenn man schon an fremden Orten verweilt. Meine Freizeit verbrachte ich allein, mit Besuch aus Deutschland, meiner Mitbewohnerin und ein paar Erasmus Studenten die ich kennenlernen durfte. Leider habe ich keine finanzielle Unterstützung durch Student und Arbeitsmarkt bekommen können, da die finanziellen Mittel zu dem Zeitpunkt circa 2 Monate vor Beginn des Praktikums schon alle vergeben waren. Dies war natürlich schade, die Finanzspritze hätte ich natürlich gut gebrauchen können. Ich denke, wenn man etwas früher dran ist, dann hat man gute Chancen auf Förderung. Ich blicke Alles in Allem positiv auf diesen Monat in Paris zurück und kann jedem nur empfehlen, den Schritt zu wagen und Verpflichtungen des Studiums mit einem wenn auch kurzen Auslandaufenthalt zu verbinden. Ich bedanke mich recht herzlich dafür!