Bericht nach 1 Monat, Thilo, 2016-17

Werbung
Bericht über meinen Freiwilligendienst
nach einem Monat
Name: Thilo K.
Name des Projekts und der Partnerorganisation: Schulprojekt Riobamba, Fundación
Proyecto Ecológico Chiriboga
Dauer des Freiwilligendienstes (von / bis): 2016 – 2017
1. Warum hast du dich für einen Freiwilligendienst im Ausland entschieden? Welche Erwartungen
und welche Motivation haben dich zu der Wahl deines Projekts bewegt?
Ich hatte schon länger über einen Freiwilligendienst nachgedacht. Bekannte und Verwandte hatten
schon einen Freiwilligendienst absolviert und mit davon erzählt. Die Erfahrungen und Erzählungen
haben mir sehr zugesagt. Natürlich ist jede Freiwilligenerfahrung einzigartig, jedoch hatten alle
überwiegend Gutes zu erzählen und, dass es eine einmalige Zeit war.
Ich habe mich erkundigt mit welchen Organisationen und in welchen Bereichen die Freiwilligen
tätig waren.
So bin ich auf den SCI gekommen. Leider erst relativ spät weswegen schon viele Projekte belegt
waren. Mich hat besonders Südamerika gereizt, da mich die Kultur fasziniert hat und von
Erzählungen über ich die Landschaft begeistert war.
Ich konnte mir gut vorstellen mit Kindern zu arbeiten. Da meine Englisch-Kenntnisse gut sind, habe
ich mich für ein Schulprojekt in der Sierra beworben. Glücklicherweise wurde ich auch
angenommen. Ich freue mich riesig und versuche den Kindern spielerisch Englisch beizubringen.
2. Welche Vorbereitung hast du durch deine Entsendeorganisation erhalten? Wie hast du dich
selbst auf den Freiwilligendienst vorbereitet? Hast du Vorschläge zur Verbesserung der
Vorbereitung durch den SCI?
Mit dem SCI hatte ich ein Vorbereitungsseminar, es gab sehr viele Informationen, die spannend
vermittelt wurden.
Für die Arbeit in der Schule gab es auch viele Informationen, natürlich in der Theorie, da es für
jede Einsatzstelle andere Sachen zu beachten gibt. In der Theorie haben sich die Denkanstöße
super angehört und waren für mich auch nachzuvollziehen. Wie ich im Projekt aber feststellen
muss, ist jede Klasse individuell und es ist schwierig den Kindern viel in 80 bis 120 Minuten pro
Woche Englisch beizubringen, da viele Schüler sich nicht mehr an die in der Letzten Wochen
gelernten Vokabeln oder Sätze erinnern. Von Vorfreiwilligen haben sie Sachen beigebracht
bekommen und können sich auch noch grob an die Themen erinnern. Z.B. Zahlen, Farben,
Früchte oder Tiere. Sobald ich aber nachgehakt habe was für Farben sie kennen, kamen viele
nicht mehr mit. Ich selbst habe mich zur Vorbereitung mit Vorfreiwilligen ausgetauscht und im
Internet recherchiert, was man den Kindern einfach und spielerisch beibringen kann.
3. Was ist dein erster Eindruck von deinem Projekt? Welche Aufgaben übernimmst du bereits, bzw.
welche Aufgaben wirst du übernehmen?
In meinem Projekt war ich am Anfang an 2 Schulen tätig, Montags bis Mittwochs in der Schule
General Juan Lavalle, im Norden von Riobamba, (die um die 800 Schüler hat) Donnerstags und
Freitags in der Schule Miguel Angel Leon (5 de Junio) mit weitaus mehr Schülern, im Osten. In der
1
Juan Lavalle hatte ich 8 Klassen a ca. 35 Schülern und unterrichtete die 6. und 7. Klasse. Die
Kinder sind 10-12 Jahre alt und die meisten freuen sich riesig Englisch zu lernen. Ich habe um
Hilfe gebeten und auch in den meisten Klassen bekommen. Die Lehrer waren hilfsbereit und
freuen sich mit mir zu reden. Die Lehrer waren in den Klassen anwesend was unglaublich hilft, um
die Kinder ruhig zu halten. Aber durch Missverständnisse und Konflikte mit der Direktorin wurde
entschieden, dass ich nur noch in der Schule Miguel Angel Leon (5 de Junio) arbeite.
An der Schule 5 de Junio Unterrichte ich fünfte Klassen für drei Stunden die Woche und helfe
Lehrern in 3 Klassen der 9. und 10. Klasse. Ich habe gefragt ob es möglich ist, dass ich ein Paar
Stunden die Woche bei Klassen zugucken kann und nur mithelfe um ein besserer Lehrer zu
werden und Inspiration für meine Klassen zu kriegen. Für die fünften Klassen ist es das erste mal,
dass sie Englisch haben, die anderen haben schon Vorkenntnisse. Die Lehrer sind sehr nett und
hilfsbereit.
4.Waren die Informationen zu deinem Projekt, die du vor Beginn deines Freiwilligendienstes
bekommen hast, ausreichend? Was hat gefehlt?
Ich habe viel mit Vorfreiwilligen geredet die in meinem Projekt waren und Berichte von Ehemaligen
gelesen, ich fand die Informationen ausreichend.
5. Hat es durch deine Partnerorganisation noch eine Vorbereitung im Gastland gegeben? Was
habt ihr gemacht? Waren weitere internationale oder lokale Freiwillige mit dabei?
Ja, es gab eine Woche on-arrival-seminar in der Fundation Chiriboga mit allen deutschen
Freiwilligen und Freiwilligen die ein MTV machen. Wir haben Informationen zum Verhalten in den
Gastfamilien bekommen, darüber geredet was bei Problemen in der Schule oder Familie gemacht
werden sollte, Informationen zum Schulsystem und Lehrtipps von Lehrern bekommen.
6. Hast du bereits Ansprechpartnerinnen oder Ansprechpartner in der Partnerorganisation und/oder
in deinem Projekt?
Virginia, die Leiterin der Partnerorganisation war für mich ein guter Ansprechpartner bei Problemen
mit der Schule.
In der Schule 5 de Junio habe ich eine gute Beziehung zu den Lehrern und kann Fragen offen
stellen. Sie freuen sich mir zu helfen.
Ansonsten rede ich viel mit meiner Gastfamilie, sie ist eine ungemeine Hilfe in allen Fällen.
7. Hast du eine Mentorin oder einen Mentor in Deutschland? Hattest du bereits Kontakt mit ihr oder
ihm?
Ja, in Deutschland hatte ich Kontakt, seit dem ich in Ecuador bin nicht so viel. Es hat sich noch
nichts ergeben, da wenn ich Probleme oder Fragen habe versuche diese Vorort zu lösen.
2
8. Wie ist deine Unterkunft und Verpflegung?
Ich lebe in einer Gastfamilie in einem großen dreistöckigen Haus. In der untersten Etage wohnt die
Großmutter, darüber die Familie vom Onkel und darüber meine Familie und ich. Im Haus habe ich
mein eigenes Zimmer. Das Essen in meiner Familie ist super und auch ansonsten bin ich meiner
fürsorglichen Mutter unglaublich dankbar. Ich kann das Stadtzentrum gut zu Fuß erreichen (ca. 20
Minuten) und kann gut überall hinkommen. Nur zur Schule ist es schwierig zu kommen, da von
meinem Haus kein Bus direkt hinfährt. Zurzeit fährt mich meine Gastmutter morgens hin, ich bin
aber auf der Suche nach einem Fahrrad.
9. Hast du schon Personen außerhalb der Partnerorganisation und des Projekts kennen gelernt,
mit denen du deine Freizeit verbringst? Hast du genug Rückzugsmöglichkeiten oder hättest du
gerne mehr Kontakte?
Durch Zufall habe ich in Quito andere Freiwillige, die auch in Riobamba Projekte haben getroffen.
Insgesamt weiß ich von 10 anderen deutschen Freiwilligen und 2 amerikanischen Freiwilligen in
Riobamba, wir treffen uns relativ regelmäßig und es gibt immer etwas zu unternehmen. Jeden Tag
morgens und abends von 7-8 Uhr gibt es in einem Park Zumba stunden und Mittwochs gibt es in
dem örtlichen Rathaus einen kostenlosen Tanzkurs. Ansonsten kann man in Parks gut Fußball
oder Basketball spielen. Durch andere Freiwillige habe ich auch schon Ecuadorianer
kennengelernt und unternehme hin und wieder was mit ihnen. Momentan habe ich aber viel mit
Vorbereitungen für die Klassen zu tun.
10. Wie siehst du deine sprachlichen Fähigkeiten? Kannst du einen Sprachkurs besuchen?
Welche Sprache sprichst du am meisten und mit wem?
In Deutschland hatte ich einen Spanischkurs besucht um ein paar basics zu lernen. In der
Hauptstadt Quito habe ich einen zweiwöchigen Spanischkurs von der Organisation besucht, der
mir sehr geholfen hat aber meiner Meinung nach zu teuer war. Am meisten habe ich in den ersten
Wochen in meiner Gastfamilie gelernt. Dadurch, dass ich den ganzen Tag von Spanisch umgeben
bin, greife ich viel auf. Ich habe zwar noch Probleme mit Konjugationen in Zeiten aber es geht
voran. Mit anderen Freiwilligen rede ich Deutsch und mit den Amerikanischen Freiwilligen Englisch.
An der Schule rede ich meistens Spanisch aber auch Englisch, da sich die Lehrer riesig freuen,
wenn sie ihr Englisch ausprobieren und verbessern können.
11. Was sind deine Pläne für die nächsten Monate?
Ich werde versuchen mir die Sprache weiter anzueignen, hoffentlich ein Fahrrad zulegen und mich
mit den anderen Englischlehrern abstimmen, welche Lehrmethoden man zur Motivation anwenden
kann.
12. Wie kommst du mit deiner Rolle als Freiwillige/r zurecht? Glaubst du, dass du in besonderer
Weise behandelt wirst?
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich besonders behandelt werde. Ich finde die Offenheit der
3
Menschen beeindruckend. Beispielsweise wurde ich von einem Busfahrer zum essen eingeladen.
Es ist für mich noch ungewohnt, dass die Kinder in der Schule mich als vollwertigen Lehrer sehen
obwohl ich ja keine vergleichbare Ausbildung in diesem Bereich habe.
4
Herunterladen