344 XI. Funktionsuntersuchungen (2) 2. Logarithmusfunktionen Die natrliche Logarithmusfunktion wurde im Kapitel IV. als Umkehrfunktion von fðxÞ ¼ ex eingefhrt. Hier wird in knapper Form eine Vertiefung relevanter Problemstellungen vorgenommen. A. Grundlagen Die Funktion ln x (Logarithmus naturalis) ist die Umkehrfunktion der natrlichen Exponentialfunktion ex. Daher kann ihre Ableitung mithilfe der Regel fr die Differentiation der Umkehrfunktion gewonnen werden. Sie lautet ðln xÞ0 ¼ 1x . Beweis der Logarithmusregel fðxÞ ¼ ex f 0 ðxÞ ¼ ex 1 f ðxÞ ¼ ln x Hiervon ausgehend kann man mit Hilfe der Kettenregel die Ableitung der verketteten Funktion lnðfðxÞÞ gewinnen. Beweis der verketteten Logarithmusregel ðln xÞ0 ¼ 1x Sie lautet ðln ðfðxÞÞÞ 0 f 0 ðxÞ ¼ fðxÞ . ðln xÞ0 ¼ ðf 1 Þ0 ðxÞ ¼ f 0 ðf 11 ðxÞÞ ¼ ef 1ðxÞ ¼ eln1 x ¼ 1x 1 1 ) ðln ðfðxÞÞÞ0 ¼ fðxÞ f 0 ðxÞ f 0 ðxÞ ¼ fðxÞ Beide Differentiationsregeln liefern eine entsprechende Integrationsregel. Logarithmische Ableitungsregeln Logarithmische Integrationsregeln ð ðln xÞ0 ¼ 1x ðlnðfðxÞÞ 0 1 ðx f 0 ðxÞ ¼ fðxÞ Gelegentlich muss die Funktion fðxÞ ¼ ln x selbst integriert werden. Dann verwendet man die Methode der partiellen Integration, um die rechts dargestellte Integrationsformel zu erhalten. .................................. c c Beispiel: Flche unter ln x ð f 0 ðxÞ fðxÞ dx ¼ ln jfðxÞj þ C Integration von ln x ln x dx ¼ x ln j x j x þ C y lnx Gesucht ist der Inhalt der Flche A unter dem Graphen von fðxÞ ¼ ln x ber dem Intervall ½1, e. Lsung: Die Flche hat nach nebenstehender Rechnung den Inhalt A ¼ 1: dx ¼ ln j x j þ C A 1 e x ðe A ¼ ln x dx ¼ ½x ln j x j xe1 1 ¼ ðe ln e eÞ ð1 ln 1 1Þ ¼ 1 M:/Buch/Cornelsen/0419104/umbruch/9783060419104 S344-353.3d***11.5.2011***15:15:10 Format: A4 596 x 842 pts Original: 544.252 x 742.677 pts *setpagedevice* 2. Logarithmusfunktionen 345 B. Problemstellungen bei Logarithmusfunktionen ........................................................................................................................................................................................... c . Beispiel: Kurvendiskussion Untersuchen Sie die Funktion fðxÞ ¼ ðx 1Þ ln x (Definitionsmenge, Nullstellen, Extrema, Wendepunkte, Verhalten von f fr x ! 0 und x ! 1). Zeichnen Sie den Graphen fr 0 < x 4. Lsung: 1. Definitionsmenge f ist fr x > 0 definiert: Df ¼ Rþ . 2. Nullstellen Wir verwenden die Regel, dass ein Produkt genau dann null wird, wenn einer der Faktoren null wird. Wir erhalten so eine doppelte Nullstelle bei x ¼ 1, die anschaulich ein auf der x-Achse aufsitzendes Extremum bedeutet. 3. Ableitungen Die Ableitungen werden mithilfe der Produktregel errechnet. Dabei werden auch die Logarithmusregel und die Reziprokenregel angewandt. 4. Extrema Die notwendige Bedingung fr Extrema lautet f 0 ðxÞ ¼ 0. Sie fhrt auf die transzendente Gleichung ln x þ 1 1x ¼ 0, welche leider nicht durch Umformen aufgelst werden kann. Allerdings verrt uns die doppelte Nullstelle bei x ¼ 1, dass dort ein Extremum liegt. Die berprfung mit f 00 zeigt, dass es ein Tiefpunkt Tð1 j 0Þ ist. Ohne dieses glckliche Vorwissen htten wir Probieren oder ein Nherungsverfahren anwenden mssen. 5. Wendepunkte Wendepunkte gibt es keine, da die zweite Ableitung f 00 nur bei x ¼ 1 null ist. Dort ist f aber nicht definiert. 6. Verhalten fr x fi 0 bzw. x fi f Wir untersuchen das Grenzverhalten mithilfe von Wertetabellen und erhalten die rechts dargestellten Ergebnisse. Nullstellen fðxÞ ¼ ðx 1Þ ln x ¼ 0 ) x 1 ¼ 0 oder ln x ¼ 0 )x¼1 oder x¼1 ) x ¼ 1 (doppelte Nullstelle) Ableitungen f 0 ðxÞ ¼ ln x þ x x 1 ¼ ln x þ 1 1x f 00 ðxÞ ¼ 1x þ x12 , f 000 ðxÞ ¼ x12 x23 Extrema f 0 ðxÞ ¼ ln x þ 1 1x ¼ 0 Transzendente Gleichung, nicht systematisch lsbar Probierlsung: x ¼ 1, y ¼ 0 f 00 ð1Þ ¼ 2 > 0 ) Minimum Tiefpunkt Tð1 j 0Þ Wendepunkte f 00 ðxÞ ¼ 1x þ x12 ¼ 0 )xþ1¼0 ) x ¼ 1 62 Df ) keine Wendestellen Verhalten fr x fi 0: x 0,50 0,10 0,01 0,001 ! 0 y 0,35 2,07 4,56 6,901 ! 1 Verhalten fr x fi f: x 1 10 100 1000 ! 1 y 0 21 456 6901 ! 1 lim fðxÞ ¼ 1 x!0 x>0 M:/Buch/Cornelsen/0419104/umbruch/9783060419104 S344-353.3d***11.5.2011***15:15:10 Format: A4 596 x 842 pts Original: 544.252 x 742.677 pts *setpagedevice* lim fðxÞ ¼ 1 x! 1 ........................................... 346 XI. Funktionsuntersuchungen (2) 7. Graph Da bisher nur wenige Punkte des Graphen bekannt sind, legen wir eine zustzliche Wertetabelle an. Der Graph ist unsymmtrisch. Die y-Achse ist senkrechte Asymptote von f. x 0,50 1 2 3 4 y 0,35 0 0,69 2,20 4,16 y f 1 ...................................................................................................... c c x 1 c Beispiel: Flchenberechnung Die Koordinatenachsen und der Graph der Funktion fðxÞ ¼ ðx 1Þ ln x begrenzen ein bis ins Unendliche reichendes Flchenstck A (s. Abb. oben). Berechnen Sie dessen Inhalt. Lsung: Wir bentigen zunchst eine Stammfunktion F, die wir mithilfe der Methode der partiellen Integration gewinnen knnen. Dazu setzen wir u0 ¼ x 1 und v ¼ ln x und wenden Formel ð die wohlbekannte ð Stammfunktion ð FðxÞ ¼ ðx 1Þ ln x dx ¼ 2 ð1 ð1 fðxÞdx ¼ lim fðxÞdx ¼ limðFð1Þ FðzÞÞ z!0 So erhalten wir schließlich z!0 z 0 ¼ 34 lim z!0 z2 z 2 2 ln z z4 þ z ¼ 34 z!0 A ¼ 34 . v ð 2 x ln x x2 x 1x dx Flcheninhalt Da aber F(0) nicht definiert ist, verwenden wir ersatzweise den Grenzwert lim F(z), der mit einer Wertetabelle bestimmt werden kann und den Wert 0 hat. x 2 u v u v0 2 2 ¼ x2 x ln x x4 þ x þ C an. Wirerhalten als Resultat: 2 u0 2 u0 v ¼ u v u v0 FðxÞ ¼ x2 x ln x x4 þ x þ C. Den Flcheninhalt von A erhalten wir als bestimmtes Integral von f in den Grenzen von 0 bis 1, d. h. A ¼ Fð1Þ Fð0Þ. Grenzwert von F(z) fr z fi 0 z 0,1 0,01 0,001 !0 FðzÞ 0,32 0,056 0,008 !0 bung 1 Gegeben ist die Funktion fðxÞ ¼ ðln x 1Þ2 . a) Untersuchen Sie f auf Nullstellen, Extrema und Wendepunkte. b) Zeichnen Sie den Graphen von f fr 0 x 20. c) Zeigen Sie, dass FðxÞ ¼ x ln2 x 4 x ln x þ 5 x eine Stammfunktion von f ist. d) Wie groß ist das Flchenstck unter f ber ½e; e2 ? e) Unter welchem Winkel schneidet f die rechte Grenze x ¼ e2 des Integrationsintervalls aus d? M:/Buch/Cornelsen/0419104/umbruch/9783060419104 S344-353.3d***11.5.2011***15:15:10 Format: A4 596 x 842 pts Original: 544.252 x 742.677 pts *setpagedevice* 2. Logarithmusfunktionen 347 bungen 2. Gegeben sei fðxÞ ¼ x2 ðln x1Þ, x > 0. Mithilfe eines Funktionsplotters wurde der abgebildete Graph von f erstellt. Folgende Fragen bleiben offen: a) die exakte Lage der Nullstelle, des Tiefpunktes, des Wendepunktes, b) das Steigungsverhalten von f bei der rechtsseitigen Annherung an die Stelle x ¼ 0. Versuchen Sie, die Fragen zu klren. y f(x) = x2 · [ ln (x) -1] 1 2 1 3 x 3. Gegeben sei wieder fðxÞ ¼ x2 ðln x 1Þ, x > 0: a) Wie lautet die Gleichung der Wendetangente? b) Welche Steigung liegt in der Nullstelle vor, wie groß ist der Steigungswinkel? c) Bestimmen Sie eine Stammfunktion von f. d) Berechnen Sie den Inhalt der Flche A, die vom Graphen von f, der x-Achse und den senkrechten Geraden x ¼ 1 und x ¼ e im 4. Quadranten eingeschlossen wird. 4. Gegeben sei die Funktion fðxÞ ¼ 2 x ln x, 0 < x 1 deren Graph rechts abgebildet ist. Wie muss der Punkt P des Graphen von f gewhlt werden, damit der Inhalt des abgebildeten Dreiecks maximal wird? y P f(x) = -2x · ln x x 1 5. Die Funktion fðxÞ ¼ x ln x, x > 0, 1 1 hat einen Hochpunkt H e e . y 1 Durch den Ursprung O und den Punkt H wird eine Sehne g gelegt. Die Graphen von f und g schneiden aus der senkrechten Geraden x ¼ z ð0 < z 1eÞ eine Strecke heraus. Fr welchen Wert von z ist die Streckenlnge maximal? M:/Buch/Cornelsen/0419104/umbruch/9783060419104 S344-353.3d***11.5.2011***15:15:10 Format: A4 596 x 842 pts Original: 544.252 x 742.677 pts *setpagedevice* H f(x) = -x · ln x O z 1 x 348 ................................................................................................................................................................................................. c c XI. Funktionsuntersuchungen (2) Beispiel: Diskussion einer logarithmischen Quotientenfunktion Untersuchen Sie die Funktion fðxÞ ¼ 5 lnxx auf Nullstellen, Extrema und Wendepunkte. Wie verhlt sich die Funktion fr x ! 0 bzw. fr x ! 1? Zeichnen Sie den Graphen von f fr 0 < x 6. Lsung: 1. Ableitungen Zum Berechnen der Extrem- und Wendepunkte werden die Ableitungen von f bentigt. Wir berechnen diese mithilfe der Quotientenregel. Die Funktion und ihre Ableitungen sind definiert fr x > 0. Ableitungen f 0 ðxÞ ¼ 5 l xln2 x , f 00 ðxÞ ¼ 5 2 lnxx3 3 f 000 ðxÞ ¼ 5 11 x64 ln x 2. Nullstellen Es gibt genau eine Nullstelle bei x ¼ 1. Nullstellen fðxÞ ¼ 5 lnxx ¼ 0 ) ln x ¼ 0 ) x ¼ 1 3. Extrema Die notwendige Bedingung fr ein Extremum lautet f 0 ðxÞ ¼ 0. Sie ist fr x ¼ e erfllt. Da f 00 ðeÞ < 0 gilt, liegt dort ein Maximum vor. Resultat: Hochpunkt H e 5e Extrema f 0 ðxÞ ¼ 5 l xln2 x ¼ 0 ) 1 ln x ¼ 0 ) x ¼ e y ¼ 5e f 00 ðeÞ ¼ e53 < 0 ) Maximum H e 5e 4. Wendepunkte Die 2. Ableitung von f hat eine Nullstelle bei x ¼ e1,5 . Wegen f 000 ðe1,5 Þ > 0 ist es ein Rechts-Links-Wendepunkt. Wð4,48j1,67Þ Resultat: W e1,5 215 1 , 5 e Wendepunkte f 00 ðxÞ ¼ 5 2 lnxx3 3 ¼ 0 ) 2 ln x 3 ¼ 0 5. Verhalten fr x fi 0 bzw. x fi f Wir untersuchen das Grenzverhalten mithilfe von Wertetabellen. Fr x ! 1 kann man auch die Regel von Bernoulli-de lHospital anwenden, s. rechts. Verhalten fr x fi f (de lHospital) 1 0,1 y 0 115 x 10 100 1000 !1 y 1,15 0,23 0,034 !0 lim 5 lnxx ¼ 1 x!0 0,01 !0 x 2303 ! 1 ) x ¼ e1,5 , y ¼ e71,5,5 f 000 ðe1,5 Þ ¼ 10 >0 e6 ) R L Wp 1 lim 5 lnxx ¼ lim 5 1x ¼ lim 5x ¼ 0 x!1 x!1 6. Graph y x!1 f 1 lim 5 lnxx ¼ 0 x!1 M:/Buch/Cornelsen/0419104/umbruch/9783060419104 S344-353.3d***11.5.2011***15:15:10 Format: A4 596 x 842 pts Original: 544.252 x 742.677 pts *setpagedevice* 1 5 x 2. Logarithmusfunktionen ..................................................................... c Beispiel: Flchenberechnung Bestimmen Sie eine Stammfunktion von fðxÞ ¼ 5 lnxx . Berechnen Sie den Inhalt der Flche A unter f ber dem Intervall I ¼ ½1; e. Lsung: Wir verwenden die Substitutionsmethode, um eine Stammfunktion von f zu gewinnen. Die Substitution z ¼ ln x bietet sich an und fhrt auch zum Ziel. Durch Einsetzen der Integrationsgrenzen 1 und e erhalten wir den Inhalt der Flche A. 349 y f 1 A Stammfunktion: ð 5 ¼5 ð ln x x z ðx dx Substitution: z ¼ ln x dz ¼ 1x z0 ¼ dx dx = x dz x dz ¼ 5 z dz ¼ 52 z2 þ C ¼ 52 ðln xÞ2 þ C ðe A ¼ fðxÞdx ¼ c x e 1 h 5 ðln 2 ie xÞ2 ¼ 52 0 ¼ 52 1 1 ..................................................................................... c Beispiel: Abstand zweier Graphen Bestimmen Sie den Schnittpunkt S der Funktionen fðxÞ ¼ 5 lnxx und gðxÞ ¼ 5x . An welcher Stelle x rechts vom Schnittpunkt ist der vertikale Abstand der Graphen am grßten? Lsung: Die Schnittpunktbedingung fðxÞ ¼ gðxÞ hat die Lsung x ¼ e. Der Schnittpunkt ist S e5e . Der vertikale Abstand der Graphen ist gleich dðxÞ ¼ fðxÞ gðxÞ ¼ 5 lnxx 5x . Die notwendige Bedingung d0 ðxÞ ¼ 0 fr Extrema ist fr x ¼ e2 7,39 erfllt. Da d00 ðe2 Þ < 0 ist, wird an dieser Stelle der Abstand maximal. Der maximale Abstand 5 c betrgt 2 0,68. e y f S 1 g 1 x 5 Schnittpunkt: fðxÞ ¼ gðxÞ 5 lnxx ¼ 5x ) ln x ¼ 1 ) x ¼ e ) y ¼ 5e Abstandsrechnung: x d0 ðxÞ ¼ 5 1 xln þ x52 ¼ 0 2 ) 5 ð1 ln xÞ þ 5 ¼ 0 ) ln x ¼ 2 ) x ¼ e2 7,39, dðe2 Þ ¼ e52 0,68 bung 6 Gegeben ist die Funktion fðxÞ ¼ 12 lnx2x. a) Untersuchen Sie f auf Nullstellen, Extrema und Wendepunkte. b) Zeichnen Sie den Graphen fr 0 < x 5. c) Welche Ursprungsgerade ist Tangente an den Graphen von f? M:/Buch/Cornelsen/0419104/umbruch/9783060419104 S344-353.3d***11.5.2011***15:15:10 Format: A4 596 x 842 pts Original: 544.252 x 742.677 pts *setpagedevice* 350 XI. Funktionsuntersuchungen (2) bungen 7. Gegeben ist die Funktion fðxÞ ¼ 2 ln ðx 1Þ x þ 2. a) Wie lautet die Definitionsmenge von f ? b) Bestimmen Sie die Ableitungen f 0 und f 00 . c) Weisen Sie nach, dass bei x ¼ 2 eine Nullstelle von f liegt. Zeigen Sie, dass zwischen x ¼ 4,4 und x ¼ 4,6 eine weitere Nullstelle liegt. d) Untersuchen Sie die Funktion f auf Extrema. e) Untersuchen Sie das Verhalten von f fr x ! 1 und x ! 1. f) Skizzieren Sie den Graphen von f fr 1 < x 7. g) Wo schneidet die Tangente an den Graphen von f an der Stelle x ¼ 2 die y-Achse? pffiffiffi 8. Gegeben sei die Funktion fðxÞ ¼ 2 x ln x , x > 0. a) Bestimmen Sie f 0 und f 00 . b) Untersuchen Sie f auf Nullstellen, Extrema und Wendepunkte. c) Untersuchen Sie, wie sich fðxÞ und f 0 ðxÞ verhalten, wenn x gegen 0 strebt. d) Skizzieren Sie den Graphen von f fr 0 < x 3. e) Bestimmen Sie eine Stammfunktion von f. f) Bestimmen Sie den Inhalt der Flche A, die im 4. Quadranten von dem Graphen von f, der x-Achse und der senkrechten Geraden durch den Tiefpunkt von f umschlossen wird. g) In welchem Punkt P hat der Graph von f eine Tangente, die parallel zur Winkelhalbierenden des 1. Quadranten ist? In welchem Punkt Q ist die Kurventangente parallel zur Winkelhalbierenden des 4. Quadranten? h) Wo schneiden sich die beiden Tangenten aus g)? 9. Gegeben sei die Funktion fðxÞ ¼ x ðln ðx2 Þ 2Þ. a) Wie lautet die Definitionsmenge von f ? b) Begrnden Sie, weshalb x ¼ 0 keine Nullstelle von f ist, obwohl fr x ¼ 0 ein Faktor des Funktionsterms null wird. c) Bestimmen Sie die Nullstellen von f. d) Untersuchen Sie f auf Extrema und Wendepunkte. e) Skizzieren Sie den Graphen von f fr 4 x 4. f) Wo schneidet die Gerade gðxÞ ¼ 2 x den Graphen von f ? g) Die vertikale Gerade x ¼ z mit 0 < z 1 schneidet den Graphen von f im Punkt A und den Graphen von g im Punkt B. Wie muss z gewhlt werden, damit die Lnge der Strecke AB mglichst groß wird? h) Bestimmen Sie eine Stammfunktion von f. i) Der Graph von f schließt mit den Koordinatenachsen im 4. Quadranten ein Flchenstck ein. Berechnen Sie dessen Inhalt. Knobelaufgabe Ein Hase und ein Spanferkel wiegen zusammen 20 Pfund. Hasen kosten pro Pfund 20 Cent weniger als Ferkel. Der Hase soll 8 Euro und 20 Cent kosten, fr das Ferkel will der Bauer 27 Euro und 60 Cent haben. Berechnen Sie das Gewicht des Hasens und des Spanferkels. M:/Buch/Cornelsen/0419104/umbruch/9783060419104 S344-353.3d***11.5.2011***15:15:10 Format: A4 596 x 842 pts Original: 544.252 x 742.677 pts *setpagedevice* 2. Logarithmusfunktionen 351 C. Kurvenscharen ................................................................................................................................................... c Beispiel: Diskussion einer logarithmischen Kurvenschar nenschar fa ðxÞ ¼ x ln x2 a , a > 0. ............................... 1 Welche Definitionsmenge hat fa ? Untersuchen Sie fa auf Nullstellen, Extrema und Wendepunkte. Die Graphen einiger Scharfunktionen sind rechts dargestellt. x 1 Lsung: 1. Definitionsmenge Der Logarithmus ist nur fr ein positives Argument definiert. Also muss x 6¼ 0 gelten. Es gilt Dfa ¼ fx 2 R: x 6¼ 0g. 2. Ableitungen Die Ableitungen von fa bestimmen wir mithilfe der Produkt- und der Kettenregel. Ableitungen 2 fa0 ðxÞ ¼ ln xa þ 2, fa00 ðxÞ ¼ 2x 3. Nullstellen pffiffiffi Es gibt zwei Nullstellen bei x ¼ a, da der dritte mgliche Wert x ¼ 0 nicht in der Definitionsmenge von fa liegt. Nullstellen 2 fa ðxÞ ¼ x ln xa ¼ 0 ) = Df ) x ¼ 0 (ungltig, 2 pffiffiffi x2 x2 oder ln a ¼ 0 ) a ¼ 1 ) x ¼ a 4. Extrema Die notwendige Bedingung fa0 ðxÞ ¼ 0 wird Extrema 2 fa0 ðxÞ ¼ ln xa þ 2 ¼ 0 pffiffiffi a fr x ¼ e erfllt. Die berprfung mit f 00 ergibt einMaximum und ein Minimum. pffiffiffi pffiffiffi pffiffiffi pffiffiffi 2 a a2 a a Ergebnis: H e e , T e e 5. Wendepunkte Wendepunkte gibt es keine, da f 00 ðxÞ 6¼ 0 gilt. Allerdings verhlt sich der Punkt Pð0j0Þ dennochwieein Wendepunkt. Ergec hrt jedoch nicht zur Definitionsmenge. c y Gegeben sei die logarithmische Funktio 2 pffiffiffi a Wendepunkte fa00 ðxÞ ¼ 2x 6¼ 0 ) keine lokalen Wendepunkte Aber: Bei x ¼ 0 wechselt fa dennoch von Links- auf Rechtskrmmung. Beispiel: Ortskurve Ermitteln Sie die Ortskurve der Hochpunkte der Funktionenschar fa ðxÞ ¼ x ln Lsung: pffiffiffi a Abszisse des Hochpunktes ist x ¼ pffiffiffi e . Wir lsen nach pffiffiffia bzw besser nach a auf und erhalten a ¼ x e. Dieses Ergebnis setzen wir in die Ordinate des Hochpunkc tes ein: Resultat: Ortskurve y ¼ 2 x. pffiffiffi 2 a ) xa ¼ e12 ) x ¼ e , y ¼ e pffiffiffi a 2 effiffiffi f 00 e ¼ p < 0 ) Maximum a pffiffiffi a 2 effiffiffi > 0 ) Minimum f 00 þ e ¼ þp a Ortskurve der Hochpunkte pffiffiffi pffiffiffi a2 a Hochpunkt: H e e pffiffiffi p ffiffi ffi a x ¼ e ) a ¼ x e y¼ M:/Buch/Cornelsen/0419104/umbruch/9783060419104 S344-353.3d***11.5.2011***15:15:10 Format: A4 596 x 842 pts Original: 544.252 x 742.677 pts *setpagedevice* x2 a . pffiffiffi 2 ðx eÞ 2 a ¼ ¼ 2 x ) y ¼ 2 x e e 352 ................................................ c XI. Funktionsuntersuchungen (2) Beispiel: Stammfunktion / Integral Betrachtet wird die Funktionenschar fa ðxÞ ¼ x ln Sie fr a ¼ 4 eine Stammfunktion. Lsung: Der Funktionsterm von f4 ist ein Produkt. Da liegt es nahe, die Methode der partiellen Integration einzusetzen. 2 Wir setzen u0 ¼ x und v ¼ ln x4 . 2 2 2 Resultat: F4 ðxÞ ¼ x2 ln x4 x2 þ C x2 a aus dem vorigen Beispiel. Bestimmen Partielle Integration: ð ð 2 2 2 x2 x ln 4 dx ¼ x2 ln x4 x2 2x dx u v u0 v x2 x2 x2 ¼ 2 ln 4 2 þ C u v0 c ................................................................................................ c c Beispiel: Flcheninhalt y Wir betrachten noch einmal die Funktion f4 ðxÞ ¼ x ln x2 4 . Wie groß ist der Inhalt der Flche A, welche vom Graphen von f4 und der x-Achse im 2. Quadranten umschlossen wird? Lsung: Gesucht ist das Integral von f4 in den Grenzen von 2 bis 0. Da der Integrand an der oberen Grenze 0 nicht definiert ist, handelt es sich um ein uneigentliches Integral. 1 x -1 Flchenberechnung: A¼ ð0 ðz f4 ðxÞdx ¼ lim z!0 2 f4 ðxÞdx 2 ¼ limðF4 ðzÞ F4 ð2ÞÞ z!0 2 2 2 ¼ lim z2 ln z4 z2 ð2Þ Wir berechnen ersatzweise das bestimmte Integral von f4 mit der unteren Grenze 2 und der oberen Grenze z, um anschließend den Grenzwert fr z ! 0 zu bilden. Dies kann mit Testeinsetzungen geschehen oder durch Anwendung der Regel von Bernoulli-de lHospital. 1 A z!0 ¼ 0 ð2Þ ¼ 2 Grenzwert von F4 fr z fi 0: z F4 ðzÞ 0,1 0,01 !0 0,03 –0,0006 !0 Resultat: A ¼ 2 bung 10 Gegeben sei die Funktionenschar fa ðxÞ ¼ ln x þ xa2 , a > 1. a) Untersuchen Sie die Funktionenschar auf Extrema, Wendepunkte und anschließend auf Nullstellen. b) Welche Scharkurve hat ihre Extremalstelle bei x ¼ 3? c) Wie groß ist der Inhalt der Flche unter dem Graphen von fe ber dem Intervall [1; e]? M:/Buch/Cornelsen/0419104/umbruch/9783060419104 S344-353.3d***11.5.2011***15:15:10 Format: A4 596 x 842 pts Original: 544.252 x 742.677 pts *setpagedevice* 2. Logarithmusfunktionen 353 bungen 11. Gegeben ist die Kurvenschar fa ðxÞ ¼ x ða ln xÞ, a > 0 und x > 0. a) Bestimmen Sie die Ableitungen fa0 und fa00 . b) Untersuchen Sie fa auf Nullstellen. c) Bestimmen Sie den Extremalpunkt von fa . Zeigen Sie, dass fa keine Wendepunkte besitzt. d) Untersuchen Sie, wie sich die Funktion f1 fr x ! 1 bzw. fr x ! 0 verhlt. e) Skizzieren Sie die Graphen von f1 und f2 fr 0 < x 8. f) Bestimmen Sie eine Stammfunktion von fa. g) Berechnen Sie den Inhalt der Flche, die im 1. Quadranten vom Graphen von f1 , der x-Achse und der senkrechten Geraden durch den Hochpunkt von f1 umschlossen wird. h) Geben Sie den Inhalt der Flche, die im 1. Quadranten vom Graphen von fa und den Koordinatenachsen begrenzt wird, in Abhngigkeit von a an. 12. Gegeben ist die Kurvenschar fa ðxÞ ¼ a2 x2 a ln x, a > 0 und x > 0. a) Bestimmen Sie die Ableitungen fa0 und fa00 . b) Untersuchen Sie fa auf Extrema und Wendepunkte. c) Skizzieren Sie die Graphen von f1 und f2 . d) Zeigen Sie, dass der Graph von f1 keine Nullstellen hat. Argumentieren Sie mit den bisher erhaltenen Vorergebnissen. e) Fr welchen Wert von a liegt der Extremalpunkt von fa auf der x-Achse? 13. Gegeben ist die Kurvenschar fa ðxÞ ¼ x2 a ln x, a > 0 und x > 0. a) Bestimmen Sie die Ableitungen fa0 und fa00 . b) Zeigen Sie, dass fa Extremalpunkte, aber keine Wendepunkte besitzt. c) Skizzieren Sie die Graphen von f1 und f3 . d) Fr welchen Wert von a liegt der Tiefpunkt von fa auf der x-Achse? e) Untersuchen Sie aufgrund des Ergebnisses von d) die Anzahl der Nullstellen von fa in Abhngigkeit von a. f) Bestimmen Sie eine Stammfunktion von fa. g) Untersuchen Sie die Kurvenschar fa ðxÞ ¼ x2 a ln x fr a < 0. Wie ndert sich das Erscheinungsbild der Schar (Skizze) fr nunmehr negative Parameterwerte a? 14. Gegeben ist die Kurvenschar fa ðxÞ ¼ ðlnða xÞÞ2 a, a > 0 und x > 0. a) Bestimmen Sie die Ableitungen fa0 und fa00 . b) Untersuchen Sie fa auf Nullstellen und Extrema. c) Zeigen Sie, dass alle Funktionen der Schar fa bei x ¼ ea eine Wendestelle besitzen. d) Skizzieren Sie die Graphen von f1 und f2 . e) Wie verhlt sich der Graph von fa fr x ! 1 bzw. x ! 0 ? f) Fr welchen Wert von a schneidet die Wendetangente die y-Achse im Punkt Pð0 j 4Þ? g) Bestimmen Sie die Gleichung der Ortskurve der Extremalpunkte von fa . h) Bestimmen Sie die Gleichung der Ortskurve der Wendepunkte von fa . i) Bestimmen Sie eine Stammfunktion von fa. M:/Buch/Cornelsen/0419104/umbruch/9783060419104 S344-353.3d***11.5.2011***15:15:10 Format: A4 596 x 842 pts Original: 544.252 x 742.677 pts *setpagedevice* Multimediales Zusatzangebot Zu den Stellen des Buches, die durch das ­CD-Symbol gekennzeichnet sind, gibt es ein über Mediencode verfügbares multimediales Zusatzangebot auf der dem Buch beiliegenden CD. 1. 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