6 seiten Schnitz 2/08 RZ

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Schnitz Zahntechnik + Service
kompakt
Navigierte Implantologie
Navigierte Implantologie
Patientenorientierte Information
über Navigierte Implantologie
An erster Stelle steht für Praktiker
der Sicherheitsgewinn
Die rechnergestützte Implantatplanung
auf der Grundlage von computertomografischen Aufnahmen nimmt in den letzten
Jahren stetig zu. Zunehmend fragen Patienten, erstinformiert über die Medien, auch
nach den Vorteilen, Risiken und Kosten der
Implantatnavigation.
Was gilt es, dem Patienten zu vermitteln? Zum einen, dass grundsätzlich die klinische Sicherheit und die genaue Dokumentation im Vordergrund steht. Denn
auch Behandler ohne große implantologische Erfahrung schätzen überschaubare,
gut voraussehbare Abläufe. Und sei es für
die Diagnostik, um zu entscheiden, ob die
Überweisung zu einem Spezialisten ratsam
erscheint.
Zum anderen, dass das Navigierte Implantieren ein System präziser Planung,
einer computergeführten Simulation des
Implantierens und einer Navigationschablone für das Einsetzen der Zahnwurzeln
ist. Voraussetzung ist ein digitaler, dreidimensionaler Datensatz der Anatomie des
Kieferknochens. Während der Computertomografie wird eine Messschablone in den
Mund eingesetzt, die später eine dreidimensionale Zuordnung der Daten erlaubt.
Die Operation wird mit spezieller Software simuliert, um dabei die sicherste und
für den Patienten schonendste Technik auszuwählen. Das Implantat kann dort eingesetzt werden, wo beispielsweise mit der
neuen Krone und dem umgebenden Zahnfleisch eine entsprechende Ästhetik erreicht
wird.
Als wesentlicher Vorteil dieser Technologie gilt, dass die Operation nach dem
Prinzip des minimalinvasiven Eingriffs
erleichtert wird. Der Chirurg setzt in der
Regel winzige, nur Millimeter lange
Schnitte. Es entsteht keine Wunde, um den
korrekten Intersationsort zu finden oder
aber umfangreiche Knochenaufbaumaßnahmen zu bestimmen.
Der Patient erspart sich mitunter nicht
nur die Beschwerden nach einer umfangreichen Operation, er kennt vorher auch schon
den Umfang der implantologischen Maßnahmen. So können auch die Kosten exakt
bestimmt werden, und der Patient weiß
sehr genau, was auf ihn zukommt.
Gut aufbereitete Informationen für
Patienten zum Thema Navigierte Implantologie finden sich auch unter:
www.portal-der-zahnmedizin.de
Navigierte Implantologie – schonende Behandlung für
den Patienten, Sicherheitsgewinn für den Behandler:
Die geplanten Implantatspositionen, Achsenrichtungen
und Bohrtiefen werden über ein Display dargestellt und
mit optischen und akustischen Ausrichtungs-Warnsignalen signalisiert.
Wer mit Anwendern der 3D-Volumentomografie in Zahnmedizin und Zahntechnik
spricht oder aber deren Erfahrungen in der
Fachpresse nachliest, kommt zu der klaren
Erkenntnis, dass der Sicherheitsgewinn in der
Planung an erster Stelle steht. Immer wieder
werden Patientenfälle aufgezeigt, wo der
Chirurg beispielsweise mit 2D keine Chance
gehabt hätte, die Implantate richtig zu setzen.
Ein Beispiel: Bei einem Patienten mit ausgeprägter Verkürzung des Unterkiefers war
durch die erforderliche Kippung der Implantate die Positionierung sehr schwierig. Die
ursprüngliche 2D-Planung schien Erfolg versprechend, in der 3D-Planung musste der
Behandler indes erkennen, dass er an einer
Stelle außerhalb des Kiefers gelandet wäre.
An dem Beispiel wird deutlich, dass 3DDarstellungen besonders in schwierigen anatomischen Verhältnissen Situationen erkennbar machen, die vorher nicht sichtbar waren.
Aber auch in der Chirurgie, beim Extrahieren
von Weisheitszähnen, bei der Beurteilung des
Knochenangebots oder kieferorthopädischer
Fragestellungen gilt die dreidimensionale
Computertomografie als wertvolle Hilfe.
Auch in der Endodontie: Behandler können
genau erkennen, in welche Richtungen eine
Wurzel abgewinkelt ist oder wie Wurzelkanäle
verlaufen. Da gilt der Einsatz eines DVT (Digitaler Volumen-Tomograf) als großer Sprung.
Informationen über Fortbildung zum Thema Navigierte Implantologie – hier Referent Olaf van Iperen
auf dem jüngsten Kongress des implantologischen
Fachverbandes ProLab in Erfurt – vermittelt unser
Labor gern.
Das gilt für viele Anwender übereinstimmend
auch in der Paradontologie.
Nach heute vorliegenden Erfahrungsberichten, erleichtert die 3D-Volumentomografie den Einstieg in die Implantologie. Denn
nach Öffnung des Volumens werden die
Fenster mit drei Schnitten sichtbar. In wenigen
Klicks sind nach dem Röntgen alle Schnitte am
Schirm zu sehen, der Operateur kann in allen
drei Dimensionen durch die in Frage kommenden Areale fahren, den Schädel beliebig drehen und weiß durch das Navigationsfenster
jederzeit genau, wo er sich befindet.
Der Respekt vor der Implantologie, so
sagen erfahrene Praktiker, bleibe und sei absolut notwendig. Wenn man vermeiden wolle,
den Mandibular-Kanal aufzubohren, einen
Nerv im benachbarten Zahn zu verletzen, das
Knochenangebot falsch einzuschätzen oder
sogar einen Misserfolg zu verantworten,
müsse man sich mit der 3D-Diagnostik intensiv befassen und die Navigierte Implantologie
erlernen.
Fortbildung:
Bei Ihrem Interesse an Fortbildungsveranstaltungen zum Thema Navigierte Implantologie werden wir als Ihr Dentallabor gern
tätig. Informieren Sie uns!
Schnitz Zahntechnik +Service
2
2008
Erfolgreiche Teilnahme:
Fachlabor-Zertifikat Implantologie
Michael Schnitz erhält das Fachlabor-Zertifikat als erfolgreicher
Absolvent des Curriculums Implantologie des implantologischen
Fachverbandes ProLab. Von links: Alexander Drechsel (Passau),
Michael Schnitz (Paderborn), Akademieleiter Volker Wagner
(Marburg) und Marcel Liedtke (Augsburg).
Im Curriculum Implantologie
wird den Seminaristen nichts
geschenkt
form+funktion
Schnitz Zahntechnik+Service GmbH
Auf der Schulbrede 6
33098 Paderborn
Telefon 0 52 51 / 16 60 0
Telefax 0 52 51 / 16 60 16
[email protected]
www.schnitz.de
Impressum
Herausgeber:
form+funktion Schnitz Zahntechnik+Service
Redaktion: Jörg Teichert
Konzept und Layout: Q3 design, Dortmund
www.Q3design.de
Druck und Verarbeitung:
SLC-Mediencenter GmbH, Essen
© VUZ 2008
Implantologischer Fachverband ProLab bot 14 Fachreferenten an fünf langen Arbeitswochenenden auf/ Fachlabor-Zertifikat für form+funktion Schnitz Zahntechnik und Service.
Intensivkurse in Marburg, Augsburg und Berlin. Fünf lange
Wochenenden in Seminarräumen, nach jedem Referat ein Testat
und zum Finale eine dokumentarische Präsentation implantologischer Prothetik aus dem eigenen Labor. „Hier wird dir nichts
geschenkt“, lautete das einhellige Fazit der erfolgreichen
Teilnehmer des VII. Curriculums Implantologie der ProLab. Der
implantologische Fachverband bot seinen Dentallaboren und
Mitgliedern der kooperierenden Verbundgruppe VUZ (Vereinigung Umfassende Zahntechik) erneut das ganze Spektrum
einer Implantatplanung von A bis Z an.
Am Anfang stand die „Grundschule Implantologie“, die
umfassende Vermittlung von Basiswissen, die hoch interessante
geschichtliche Entwicklung der Implantologie und die Vorstellung von
Implantattypen und Systemen.
Fortsetzung nächste Seite
Zahnarzt-Tag unseres Labors in Paderborn.
Von links: Dr. Achim Sieper, Praxiscoach
Claudia Huhn und Michael Schnitz.
Trendwende: Kritischerer Umgang
mit Implantatsystemen
Navigierte Implantologie:
Sicherheitsgewinn in der Planung
Hallo in der Praxis,
die Implantologie umfasst ein breites
Themenspektrum und sorgt kontinuierlich für Gesprächsstoff. In der Sommerausgabe unseres Labormagazins werfen wir einen Blick auf
die Vergabe des Fachlabor-Zertifikats Implantologie an
unser Unternehmen und berichten vom Zahnarzt-Tag 2008
im Paderborner Hotel Campus Lounge. Für die gute Resonanz möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal herzlich
bedanken.
Alle Informationen über die Inhalte der Referate sind
jederzeit in unserem Labor abrufbar. Anruf genügt!
Gibt es eine Trendwende hin zu einem kritischeren Umgang mit Implantatsystemen? Gehen die allgemeinen
Medien inzwischen sachlicher mit dem Thema Implantate
um als in der Vergangenheit? Wir suchen Antworten auf
zwei wichtige Fragen. Zunehmend ein Thema in der innovativen Zahnheilkunde: die Navigierte Implantologie.
Die Sommerferien sind in Sicht und wir wünschen Ihnen
allen einen schönen Urlaub.
Herzlichst Ihr
Michael Schnitz
kompakt aktuell
Dass dabei das Thema „Ästhetik und
Implantate“ sowie die Präsentation von klinischen Fällen eine Hauptrolle spielten, entsprach der Zielsetzung, den Blick der Seminaristen ganz bewusst auf das Denken und
Fühlen implantologisch tätiger Zahnärzte zu
lenken.
Das Zusammenspiel
Zahnarzt – Zahntechniker
Immer wieder das Schwerpunktthema in
den ProLab-Curricula: Das Zusammenspiel
Zahnarzt – Techniker in der Implantologie und
Implantatprothetik. Ob im entsprechenden
Seminar mit Dr. Jesko Schuppan oder beim
kompakt thema
Thema „Planungsgrundlagen und CT-gestützte Planungen und Navigation“ mit ZT
Marcel Liedtke und ZTM Wolfgang Bollack: Die
richtige Kommunikation zwischen Be-handler
und Zahntechniker ist in der prächirurgischen
Planung von unbestrittener Be-deutung.
Zertifikat in Erfurt erhalten
Dental-Unternehmer Michael Schnitz hat
das Fachlabor-Zertifikat auf dem Jubiläumskongress zum zehnjährigen Bestehen des
implantologischen Fachverbandes ProLab in
Erfurt entgegengenommen. Für AkademieLeiter Volker Wagner sind 80 Dentallabore, die
sich in nur fünf Jahren seit Bestehen der Aka-
demie den Status eines ProLab®-Fachlabors
für Implantatplanung und -prothetik erworben haben, ein eindrucksvoller Beleg für den
Erfolg des besonderen Fortbildungsangebots.
Nur ein Beispiel für den erweiterten Blick
über den Kernbereich Implantatprothetik hinaus sei die Beantwortung der Frage, ob in der
interdisziplinären Implantologie das Haftpflichtrecht zukünftig auch für die Zahntechnik eine ernste Rolle spielen könnte. Im 7. und
8. Curriculum Implantatprothetik stand auch
das Thema Haftpflichtrecht mit Richterin Dr.
Christiane Simmer (Berlin) erstmalig auf der
Tagesordnung.
Zahnarzt-Tag mit zwei Referenten
„Die Ansprüche der Patienten ändern sich
in dem Maße, in dem sich das finanzielle
Eigenengagement der Patienten verändert
bzw. steigt. Der „unmündige“ Patient war
gestern, heute und morgen sehen wir uns
einem „mündigen“ Kunden gegenüber, der
ohne die notwendige Fachkompetenz darüber entscheidet, welche Leistung er für wie
viel Geld in Anspruch nehmen möchte.
Grundlage dafür, ob und in welcher Höhe sich
ein Patient in einer Praxis finanziell engagiert
sind die Bewertungskriterien der Kunden. “
Vor diesem Hintergrund warf Claudia
Huhn, seit zehn Jahren als Vertriebstrainerin
und Praxiscoach in der Bundesrepublik unterwegs, auf dem Zahnarzt-Tag unseres Labors
in Paderborn einen Blick in die „Praxis der
Zukunft“. Dabei blätterte die kompetente
Referentin gleich in einem ganzen Fragen-
katalog, um Antworten auf die Fitness einer
Praxis geben zu können: Wie sieht der Patient
der Zukunft aus? Was erwartet er von einer
Zahnarztpraxis? Wie könnte eine Zahnarztpraxis der Zukunft aussehen?
In Claudia Huhns Seminaren geht es in
erster Linie darum, in acht Schritten erfolgreich die Weichen für die Zukunft stellen. Ihr
Credo: „Auch wenn es heute zahllose Möglichkeiten der Informationsbeschaffung gibt,
genießt die Beratung in der zahnärztlichen
Praxis bei Patienten nach wie vor den höchsten Stellenwert.“
Er ist Zahnarzt und Heilpraktiker: Dr.
Achim Sieper serviert der zahnärztlichen
Kundschaft in Kamen im Ruhrgebiet eine ungewöhnliche Adresse: das All-Dente Haus.
Auf unserem Zahnarzt-Tag im Hotel Campus
Lounge erläuterte er seine Prognose: „Die
Das Paderborner Hotel Campus Lounge war
Schauplatz unseres Zahnarzt-Tages 2008.
Zukunft ist weiß“. Der Referent beleuchtete
dabei das große Spektrum der Vollkeramik,
ließ keinen bedeutenden Aspekt aus.
Darüber hinaus hat sich der Mediziner
auch als Marketing-Macher profiliert. Seine
Philosophie: „Der Kern aller menschlichen
Motivation ist Zuwendung, Aufmerksamkeit,
Anerkennung und Liebe zu finden und zu
geben. Gelingende Beziehungen und emotionale Erlebnisse sind die wahren Motive des
Kaufverhaltens.“
Trendwende zu kritischerem Umgang
mit Implantatsystemen
„Neue Zähne in nur einer Stunde?“
Viele Medien fragen jetzt nach.
„Kann ich mir jetzt in der Mittagspause schnell ein paar neue Zähne einsetzen lassen?“, fragte die BILD-Zeitung für ein Millionenpublikum und
bezog sich auf die am Abend zuvor ausgestrahlte RTL-Sendung (Stern TV):
„Neue Zähne in nur einer Stunde?“
ersatz aufgebaut. Jeder zehnte Patient
erhält bereits eine computergestützte OPPlanung, damit der Arzt den Knochen besser beurteilen kann. Mittels CT oder
Volumentomographie entsteht ein Abbild
des Kiefers. Eine Spezial-Software ermöglicht es dem Behandler, die Implantate auf
den Millimeter genau einzuplanen. Doch
erst während der Operation kann der
Chirurg kontrollieren, ob seine Simulation
mit der Realität im Knochen übereinstimmt.“ Ausschnitt aus einer um Sachlichkeit bemühten Leser-Einführung in das
Thema computergestützte Implantologie.
Im Rahmen einer TV-Live-Operation
wurde die neue Methode vorgestellt, bei der
vom Kiefer zunächst eine Computertomografie erstellt wird. Die virtuell
am Computer erstellte Operationsschablone diene dem
Zahnarzt sozusagen als zuverlässige „Landkarte“. Kein Blut, da nicht mehr
ins Zahnfleisch geschnitten werden müsse ,
und meist könne der Patient sofort wieder
essen und arbeiten, zitiert BILD einen
Spezialisten. Und was kosten die „BlitzImplantate“ aus dem Computer?, will die Zeitung wissen.
„Gesetzliche Kassen zahlen
einen Zuschuss, die privaten in
der Regel alles“, heißt es.
„Rotlichtmilieu der
Implantologie“
Und der „Focus“ schreibt in diesem zeitlichen Zusammenhang in einer Titelgeschichte über schöne, neue Zähne: „Zahlreiche Innovationen haben Implantate massentauglich gemacht. Die Planung kann
heute am Computer erfolgen, optimierte
Oberflächen verschmelzen mit dem Knochen. Ist der Kiefer zu
dünn, wird er mit Knochen-
Knapp zwei Jahre später, im Frühjahr
2008, zitiert der „Focus“ Experten, die vor
unseriösen Angeboten bei Zahnimplantaten warnen. Patienten könnten erheblichen
medizinischen und finanziellen Schaden
nehmen, sagte nach Angaben des Nachrichten-Magazins der Düsseldorfer MundKiefer-Gesichtschirurg Martin Bonsmann.
Etwa 50 schwarze Schafe gäbe es unter den
deutschen Implantologen.
Sie lockten Patienten mit Versprechen
wie „Zähne in einer Stunde“. Bei dem Verfahren könnten angeblich sämtliche Zähne
in einer Sitzung entfernt, Implantate gesetzt und die neuen Zähne sofort belastet
werden. Alles würde „ohne Schmerzen,
ohne Schwellung, ohne Schnitt“ passieren
und mit „kurzer Heildauer“. Solche Angebote stammen aus dem „Rotlichtmilieu“
der Implantologie, so Bonsmann. Das Risiko bei der Hauruckmethode sei, dass
die Implantate herausfallen. Dann seien
15.000 bis 30.000 Euro für eine komplett
neue Zahnreihe fällig.
Viele Tageszeitungen, Magazine und
Sender sind im Laufe der Zeit kritischer
geworden und setzen den medialen „Implantat-Hype“ der Jahre 2006/2007 nicht
ungebremst fort. Eine im Sinne der sachlichen Patienten-Aufklärung eher erfreuliche Entwicklung.
Prof. Dr. Volker Strunz, wiedergewählter
BBI-Vorsitzender, hat auf der jüngsten Jahrestagung des DGI-Landesverbands BerlinBrandenburg in Potsdam (Thema „Hartgewebe stützt Weichgewebe, Weichgewebe
schützt Hartgewebe“) kritische Töne gegenüber der Implantatindustrie laut werden lassen.
Er sagte, die „Zeit der subperiostalen
Implantate ist passé, wir erwarten heute
von und für unsere Implantate eine dauerhafte, lang anhaltende Osseointegration
und zwar gestützt und geschützt von Hartals auch von Weichgewebe.“ Es stelle sich
aber – leider berechtigt – die Frage, so Prof.
Strunz, wie sich hier Anspruch und Wirklichkeit verhielten. Bei über 60 Implantatherstellern und etwa 130 Implantattypen,
einem schier unübersehbaren und damit
letztlich nicht einsehbaren Markt, könne
vermutlich kaum ein Anwender von sich
behaupten, das „richtige, das eventuell
beste, beständigste, sicherste, einfachste,
vielleicht auch günstigste Implantat zu verwenden.“ Die großen Fragen heute seien:
„Worauf stützen sich diese Aussagen? Auf
Messegeflüster oder Messegeschrei, auf
eigene Erprobungen in unserer vielleicht
kleinen Praxis – oder gar auf wissenschaftliche Studien? Und dann: Wie sehen diese
Studien denn aus, wo wurden sie gemacht?
Und wir müssen auch nachfragen dürfen:
Von wem wurden sie finanziert?“
Implantatverlust durch
fehlerhafte Implantate?
Die Implantologie habe viele Sonnenseiten sowohl für die Patienten als auch für
die Behandler, aber sie sei nicht perfekt,
und zunehmend habe er den Eindruck, dass
„Sicherheitsschrauben angezogen werden
müssen.“ Neben Implantatsystemen mit
beeindruckenden Erfolgen habe er jüngst
Systeme erlebt, die ihm Sorgen und der
Implantologie insgesamt Probleme bereiteten.
Aus seiner Praxis stellte Prof. Strunz drei
Fälle vor, die allesamt zu Implantatverlust
führten – und zu der Vermutung, dass dies
kein Behandlungsfehler war, sondern ein
Fehler des Implantats. Prof. Strunz, der die
Tagung auch moderierte, stellte die provokante Frage: „Wer stützt hier wen? Auf was
können wir uns verlassen – oder verlassen
uns hier alle guten Geister, die wir riefen?“
Von einem Trendwechsel zu kritischerem Umgang mit den Systemen wurde in
Potsdam gesprochen und dass die Implantologen aufhören sollten, sich ständig neue
Setzte sich kritisch mit Implantatsystemen auseinander:
Prof. Dr. Volker Strunz, BBI-Vorsitzender auf
der 12. Jahrestagung des DGI-Landesverbandes
Berlin-Brandenburg am 1. März in Potsdam.
und nicht ausgereifte Implantate zuzulegen. „Vielleicht haben wir mit dieser Tagung etwas Wichtiges angeschoben“, so
die Bilanz von Prof. Strunz. Der Erfolg der
Implantologie liege auf den Schultern der
Implantologen – wenn diese aus Wettbewerbsgründen kritische Produkte erhielten, deren Zuverlässigkeit sie selbst nicht
beurteilen könnten, sei dies ein Risiko, das
sofort angegangen und beendet gehöre.
Die Industrie habe auf Kritik konstruktiv
reagiert – es sei aber wünschenswert, dass
Kritik nicht erst in der Praxis aufkomme,
wenn Misserfolge sich häuften, sondern im
Vorfeld, ehe die Produkte in den Verkauf
gingen.
Problematische
Implantatsysteme?
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