TG TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN Kapitel 7 Elektrotechnik Grundlagen Verfasser: Hans-Rudolf Niederberger Elektroingenieur FH/HTL Vordergut 1, 8772 Nidfurn 055 - 654 12 87 Ausgabe: September 2009 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN Seite 2 Inhaltsverzeichnis BiVo 7 ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 Grundlagen 7.1.1 Der elektrische Stromkreis 7.1.2 Ohmsches Gesetz 7.1.3 Elektrische Ladung 7.1.4 Energieträger, Energieumwandlung und Energieverteilung 7.1.5 Wirkungen des elektrischen Stromkreises 7.1.6 Spannungserzeuger 7.1.7 Stromdichte 7.1.8 Spannungs- und Stromformen Elektrischer Widerstand 7.2.1 Widerstand eines Leiters 7.2.2 Leitwert und Leitfähigkeit 7.2.3 Serieschaltung von Widerständen 7.2.4 Parallelschaltung von Widerständen 7.2.5 Die gemischte Schaltung 7.2.6 Widerstand von Spulen 7.2.7 Widerstand im Phasenprüfer Einfluss auf den elektrischen Widerstand 7.3.1 Temperatureinfluss auf den elektrischen Widerstand 7.3.2 Leiter, Halbleiter und Nichtleiter Spezielle Widerstandsschaltungen 7.4.1 Unbelasteter Spannungsteiler 7.4.2 Belasteter Spannungsteiler 7.4.3 Messbereichserweiterung beim Voltmeter 7.4.4 Messbereichserweiterung beim Amperemeter 7.4.5 Brückenschaltung 7.4.6 Dreieckstern- und Sterndreieckumwandlung 7.4.7 Würfelwiderstand Kirchhoffsche Regeln 7.5.1 Das Erste kirchhoffsche Gesetz 7.5.2 Das Zweite kirchhoffsche Gesetz Elektrische Leistung bei Gleichstrom 7.6.1 Berechnung der elektrischen Leistung 7.6.2 Messvarianten der elektrischen Leistung 7.6.3 Messaufbau, Versuche zur Bestimmung der elektrischen Leistung 7.6.4 Fragen zu den zwei Versuchen 7.6.5 Berechnung der Temperatur des Wolframwendels 7.6.6 Kombination Leistungsberechnung und ohmisches Gesetz 7.6.7 Berechnung der Leistung nach Spannungsänderung 7.6.8 Leistungsmessung im Vergleich 7.7 Die elektrische Arbeit 7.7.1 Die Berechnung der Arbeit 7.7.2 Die Energiekostenberechnung 7.8 Spannungsabfall und Leitungsverluste bei Gleichstrom 7.8.1 Der Spannungsabfall 7.8.2 Die Leitungsverluste 7.9 Wirkungsgrad 15. November 2014 www.ibn.ch Probleme umfassend bearbeiten Verstehen und anwenden Erinnern TD Technische Dokumentation BET Bearbeitungstechnik 2.1 Werkstoffe 2.1.2 Elektrische Eigenschaften - TG 3.2 Leitfähigkeit Durchschlagsfestigkeit Magnetische Eigenschaften Dielektrische Eigenschaften Technologische Grundlagen Elektrotechnik 3.2.1 Elektrotechnisches System - Teilsystem technischer Energiewandlungssysteme - Struktur und Aufbau, Energiefluss - Beispiele, Aufgaben und Zusammenwirken von Erzeugern, Steuer- und Übertragungseinrichtungen und Verbrauchern - Betriebsarten: Netzverbund und Inselbetrieb (Beispiele) - Elektrischer Stromkreis als Funktionseinheit 3.2.1 Wesen der Elektrizität - Eigenschaften der elektrischen Energie (Energieform) - Kräfte und Bewegung der elektrischen Ladungs- oder Kraftträger: Elektronen und Ionen - Bedeutung und Eigenschaften der elektrischen Stoffe: Leiter, Halbleiter und Nichtleiter 3.2.1 Elektrische Vorgänge - Elektrischer Stromkreis als geschlossener Wirkungskreis elekrtischer und magnetischer Kräfte 3.2.3 Fundamentale Systemgrössen / Ohmsches Gesetz - Energie, Leistung, Wirkungsgrad, Widerstand Elektrische Ladung Elektrische Spannung und ihre Messung Elektrischer Strom und seine Messung Elektrische Stromdichte Nenngrössen und Nennwerte von Systemteilen - Zusammenhang Energie, Leistung, Spannung, Strom und Widerstand 3.2.3 Elementarer elektrotechnischer Stromkreis - Aufbau und Funktion - Steuernde Betriebseinrichtungen: Schalter, Steuerschaltungen, - Stromrichter - Spannungs- und Stromformen 3.2.4 3.2.7 - Berechnungsaufgaben Energie, Leistung, Wirkungsgrad Stromdichte Widerstandsgrössen: Widerstand, Leitwert, geometrische Masse, Materialwerte 3.2.4 Umrechnen von Grössenordnungen - Spannungen und Ströme 3.2.6 Widerstand - Widerstand als Energiewandler (Verbraucher) Widerstand als Schaltelement Widerstand und seine Messung Widerstandsdefinition Widerstandsgrössen und ihr Zusammenhang (z.B. Temperaturabhängigkeit) Version 5 TG 7 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN Seite 3 3.2.7 Elektrische Vorgänge - Widerstand: Wärmeerzeuger (Verbraucher), el. Leitungen 3.2.7 Versuch und Simulation - Lampenschaltung - Schützschaltung, usw. EST Elektrische Systemtechnik 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN DER ELEKTRISCHE STROMKREIS 7 Elektrotechnik Grundlagen 7.1 Grundlagen 7.1.1 Der elektrische Stromkreis 15. November 2014 www.ibn.ch Seite Version 4 5 TG 7 1 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN DER ELEKTRISCHE STROMKREIS Seite 7.1.1.1 Gruppenarbeit „Aufbau und Ausmessen des elektrischen Stromkreises“ Skizze des Messaufbaus Tabelle der Messwerte Spannung [V] Strom [A] Leistung [W] Technische Angaben des Verbrauchers Spannung [V] Strom [A] Leistung [W] Eigene Überlegungen Alle Elemente des Stromkreises müssen bezeichnet werden. 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 5 TG 7 1 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN DER ELEKTRISCHE STROMKREIS Seite 6 7.1.1.2 Schematische Darstellung des Stromkreises Beispiele Kraftquelle Leitungen Verbraucher Trennstelle 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN DER ELEKTRISCHE STROMKREIS 7.1.1.3 Seite 7 Wasserkreislauf im Vergleich mit elektrischem Kreis Bildliche Darstellung des Wasserkreislaufs Leitungen (Rohre) Beschreibung: Mit der Wasserpumpe wird das Wasser angesaugt und in die Wasserleitung gepumpt. (Wasserdruck) Kra ftquelle (Pum pe) V er bra ucher (W a sserra d) W a sserbeck en (Speicher) Der Wasserstrom fliesst durch die Wasserleitung, wenn der Wasserschalter geöffnet ist. Bei offenem Schalter fliesst das Wasser über den Verbraucher. Bildliche Darstellung des elektrischen Stromkreises Verbraucher (Lampe) Beschreibung: Leitungen (Drähte) Kraftquelle (Batterie) Die Batterie erzeugt einen Elektronenüberschuss (Elektronendruck). Der Elektronenstrom fliesst durch die Stromleitung, wenn der Stromschalter geöffnet ist. Bei offenem Schalter fliesst der elektrische Strom über den Verbraucher. (Speicher) 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN DER ELEKTRISCHE STROMKREIS Seite 8 7.1.1.4 Technische Grössen im Stromkreis 1 Wasserstromkreis Pumpe, Kraftqulle 1 Elektrischer Stromkreis Batterie, Kraftquelle 2 Rohre, Leitungen 2 Leiter, Kabel, Leitungen 3 Hahn, Schalter 3 Schalter 4 Wasserrad, Radiator 4 Lampe, Motor, Heizung Verbraucher Verbraucher 5 Wasseruhr 5 Amperemeter 6 Druckmesser Leitungsanfang 6 Elektronendruckmesser 7 Voltmeter Leitungsanfang Voltmeter Leitungsende 7 Druckmesser Leitungsende 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN Seite 9 7.1.2 Ohmsches Gesetz 7.1.2.1 Grössen im elektrischen Stromkreis Bezeichnung Formelzeichen Einheit Spannung U Ursache [V]] Volt Strom I Intensität [A]] Ampere Widerstand R Resistance [Ω ] Ohm Versuch 1 Versuch 2 Es soll das Verhalten des Stromes bei veränderter Spannung und gleich bleibendem Widerstand ( 1000Ω ) untersucht werden. An einer konstanten Spannung ( 10V ) soll der Widerstand verändert werden. Für die verschiedenen Widerstandswerte ist der Strom zu messen. U [V ] I [ A] R [Ω] 0 100 2,5 250 5 500 7,5 750 10 1000 12,5 1250 15 1500 17,5 1750 20 2000 I [ A] U R.I Georg Simon Ohm (16.3.1789 – 6.8.1854) stellte die Proportion zwischen Spannung und Strom im Frühjahr 1826 auf. André-Marie Ampère 22.1.1775 - 10.6.1836 Französischer Physiker. Erkannte die Wirkung des magnetischen Feldes auf auf stromdurchflossene Leiter. Ampère war auch Mathematiker und konnte aus physikalische Versuchen allgemeingültige Gesetze ableiten und sie als Formel efassen Graf Alessandro Volta 18.2.1745 - 5.3.1827 Italienischer Physiker. Enteckte, dass zwischen zwei verschiedenen Metallen, die in einer stromleitenden Flüssigkeit sind, eine elektrische Spannung entsteht (Batterie). 0 0 Berechnungen U = R⋅I R= U I 15. November 2014 www.ibn.ch I= U R U I R Spannung Strom Widerstand [V ] [ A] [ Ω] Merke Das ohmische Gesetz gilt nicht nur für den gesamten Stromkreis, sondern auch für jeden einzelnen Teil, wie: Leitung, Verbraucher, Quelle und Schalter. Version 5 TG 7 1 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN OHMSCHES GESETZ 7.1.2.2 Seite 10 Zweite Definition des elektrischen Stromes wandernde Elektronen André-Marie Ampère (1775 - 1836) + - - + Schnittebene + Atomreste (Jonen) + - - + + - Cu-Leiter Wandernde Elektronen bedeutet Stromflus und Ladungstransport Stromfluss bedeutet Daraus ergibt sich, dass eine gewisse Anzahl Elektronen, die pro Zeiteinheit durch ein Flächenelement wandern, als der in diesem Leiter herrschende Strom bezeichnet werden kann. Definition des elektrischen Stromes Werden in der Zeit von einer Sekunde soviele Elektronen durch ein Flächenelement wandern, dass ihre totale Ladung ein Coulomb (1 Cb = 1 As) ergibt, so fliesst ein Strom von einem Ampere. I= 15. November 2014 www.ibn.ch Ladung Q = Zeit t As s = [A] Version 5 TG 7 1 2 3 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN OHMSCHES GESETZ DER ELEKTRISCHE STROM Seite 11 Aufgabe Bestimmen Sie die Anzahl Elektronen, die innerhalb einer Sekunde ein Flächenelement passieren, damit eine elektrische Ladung von 1As transportiert wird, und der Strom von einem Ampere fliesst! 7.1.2.3 Elektronengeschwindigkeit und Stromimpulsgeschwindigkeit Elektron Energiestoss Beobachtung Die Impulsgeschwindigkeit ist unvergleichlich grösser als die Bewegungsgeschwindigkeit der Kugeln. Elektronengeschwindigkeit im Draht ca. 1mm/s Stromimpulsgeschwindigkeit ist ca. 80% der Lichtgeschwindigkeit, (300´000 km/s) dies entspricht etwa 270'000 km/s. 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN OHMSCHES GESETZ Seite 12 7.1.2.4 Die elektrische Spannung V erbra ucher (La m pe) Freie Elek tronen Strom - - Unter dem Einfluss der elektrischen Elek tronenstrom [I] - - Spannung [U] werden die - - - Leitungen (Drä hte) - - elektrischen Ladungen bzw. die - - - + [U] - - - - - - - M inus-Pol (Elek tronenÜberschuss) Spa nnung Innere Energie [W ] Kra ftquelle (Ba tterie, Genera tor, Sola rzelle, Therm oelem ent) Elektronen bewegt. - Plus-Pol (Elek tronenM a ngel) (Speicher) Merke Ist der Elektronendruck (Energie) so gross, dass in 1s ca. 6,24 Trillionen Elektronen ( Q =1As) das Flächenelement passieren, so herrscht an diesem Kreis eine Spannung von einem Volt. Spannung = U= dabei ist 15. November 2014 www.ibn.ch Energie Ladung W Q VAs As = [V ] Q = I ⋅ t = [ As] Version 5 TG 7 1 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN OHMSCHES GESETZ Seite 13 7.1.2.5 Der elektrische Widerstand I A Stromfluss Spannung U0 + Spannung UR Gleichspannungsquelle (Batterie) - R Fliessen in einem metallischen Leiter die Elektronen, so stossen sie bei ihrer Wanderung mit den Atomen zusammen, wodurch die Atome um ihre Ruhelage zu schwingen beginnen. Bei dieser Bewegung entsteht Widerstand R (Verbraucher) Reibung. B Diese Reibungsenergie wird im Leiter in Wärme Drahtwiderstände umgesetzt. Merke Zwischen den Punkten A und B herrscht ein Widerstand von einem Ohm, wenn bei einer Dickschichtwiderstände Spannung von einem Volt ein Strom von einem Ampere fliesst. Widerst and = R= Spannung Strom U I V A = [Ω] Kohleschichtwiderstände Supraleitung Beim absoluten Nullpunkt (-273,15 °C = 0 K) erstarren diese Schwingungen. Es ist kein elektrischer Widerstand mehr vorhanden. Diesen Zustand nennt man Supraleitend. Supraleiter sind Werkstoffe, die bei der sogenannten Sprung temperatur ein plötzliches Absinken des elektrischen Widerstandes zeigen. Bei speziellen Legierungen ist die Supraleitung bei höheren Temperaturen möglich (Rekordhalter, -135°C). 15. November 2014 www.ibn.ch Metallschichtwiderstände Version 5 TG 7 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN 7.1.3 Seite 14 Elektrische Ladung Die elektrische Ladung (auch Elektrizitätsmenge) ist diejenige fundamentale physikalische Größe, welche (als Spezialfall des allgemeineren Ladungsbegriffs der Physik) für die elektromagnetische Wechselwirkung (eine der vier Grundkräfte der Physik) verantwortlich ist. Elektrische Ladung ist eine Eigenschaft von Elementarteilchen, sie kann sich in einem abgeschlossenen System in der Summe nicht ändern (Ladungserhaltung). Ein Coulomb entspricht 6,25 ⋅1018 Elementarladungen. Eine Elementarladung ist 1,602 ⋅10 −19 As. Q I Q = I ⋅t t C Q 7.1.3.1 Ladung Strom Zeit [ As] [C ] [ A] [s ] Coulomb [ As] Quantum Der elektrische Strom Die blauen Kreise stellen Elektronen dar, die durch die Querschnittsfläche des Leiters fließen. Ein Ampere entspricht einem Coulomb (~6,242·1018 Elementarladungen), das in einer Sekunde durch den Leiterquerschnitt fließt. Eigenschaften der elektrischen Ladung - Positiv oder negativ geladene Teile (+ Kation / - Anion) - Elementarladung Elektron bzw. Proton ist 1,602⋅⋅10-19 As - Unterschiedlich geladene Körper erzeugen elektrische Felder - Bewegte Ladung bedeutet elektrischen Strom - Bewegte elektrische Ladung führt zu magnetischen Feldern - Zwischen elektrischen Ladungen wirkt die Coulombkraft - Zwei gleiche Ladungen stossen sich ab - Zwei ungleiche Ladungen ziehen sich an - Die transportierte Ladungsmenge wird mit dem Ampère-Meter bestimmt - Ruhende elektrische Ladung ist „Elektrostatik+ - Bewegte elektrische Ladung ist „Magnetismus“ - Zwischen magnetischen Polen entsteht Kraftwirkung - Gleichnamige magnetische Pole stossen sich ab - Ungleichnamige magnetische Pole ziehen sich an - Zwischen magnetischen Feldern wirkt die Lorenzkraft 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 3 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN ELEKTRISCHE LADUNG 7.1.3.2 Seite 15 Ladung und Kräfte am Atom Elektronen Die Atomhülle besteht aus , die auf verschiedenen Bahnen1) den Atomkern umkreisen. Die Elektronen besitzen eine negative Ladung. Diese negative Ladung ist die elektrische Elementarladung und 1,602x10 beträgt 1) -19 Coulomb (1Cb = 1 Amperesekunde). Orbitalen Neutronen und Protonen. Der Atomkern besteht aus Das Proton hat die gleiche Ladung wie das Elektron jedoch elektrisch positiv. Ladungsträger Die Elektronen sind die 7.1.3.3 im elektrischen Stromkreis Nachweis der elektrischen Ladung + + + PVC 1. + Plex igla s - + - + + + + Anziehung Gleiche Ladungen stossen sich ab. + + + + + + Plexiglas Plexiglas 2. + + + + ++ + + + + + + Abstossung Durch Reibung entsteht elektrische Ladung Ungleiche Ladungen - - - ziehen sich an. 3. + 15. November 2014 www.ibn.ch + Version 5 TG 7 1 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN ENERGIETRÄGER, ENERGIEUMWANDLUNG UND ENERGIEVERTEILUNG Seite 16 7.1.4 Energieträger, Energieumwandlung und Energieverteilung 7.1.4.1 Energieträger Die Primärgrössen werden auch Energieträger genannt. Die Einsicht, dass die Energie zu ihrem Transport immer eines Trägers bedarf, steht dabei im Zentrum. Das Produkt aus Trägerstromstärke und Energiebeladungsmass ergibt immer die mittransportierte Energie. Elektrische Energie Die Elektrische Energie [kWh] lässt sich leicht in andere Energieformen umwandeln und ist wohl die Schlüsselenergie der Erde. Wenn die Speicherung der elektrischen Energie gelösst ist, so sit dies der entgültige Durchbruch der Weltenergie. W = P ⋅t W = U ⋅ I ⋅t W = U ⋅Q Mechanische Energie Die bewegung einer Masse unter einer Kraftwirkung wird als Arbeit bezeichnet. Wir betrachten die mechanische Arbeit in der Horizontalen und in der Vertikalen. Diese mechanischen Energien werden kinetische Energie und potentielle Energie genannt. W = F ⋅s W = m⋅g ⋅h Die Sonne: Hauptquelle aller Energie auf der Erde W= Hochspannungsleitungen für den Transport elektrischer Energie m ⋅V 2 2 Thermische Energie Die ungeordnete Bewegung der Atome und Moleküle besitzen Energie. Diese Bewegungsenergie ist die thermische Energie oder auch Wärmeenergie genannt. Je höher die Temperatur eines Körpers ist, desto grösser ist seine thermische Energie. Blick in eine Holzfeuerung mit Vorschub-Treppenrost W = m ⋅ c ⋅ ∆ϑ Dampfturbinen-Turbosatz Strahlungsenergie Energie die durch elektromagnetische Strahlung wie: Wärmestrahlung oder Lichtstrahlung transportiert wird. So gelangt fast alle Energie, welche wir auf der Erde nutzen, von der Sonne zu uns. Solar-Kraftwerk Kernkraftwerk 15. November 2014 www.ibn.ch Montage von Pelton-Turbinen Windkraftanlage Version 5 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN ENERGIETRÄGER, ENERGIEUMWANDLUNG UND ENERGIEVERTEILUNG Seite 17 Aufbau eines Dampfkraftwerks TG 7 1 4 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN ENERGIETRÄGER, ENERGIEUMWANDLUNG UND ENERGIEVERTEILUNG 7.1.4.2 Seite 18 Energieumwandlungsprozess und Speicherbarkeit Die nachfolgende Liste soll mit den heute vorkommenden Energieträgern ergänzt werden dabei ist die Kriterienliste zu bearbeiten. Normalerweise muss die elektrische Energie produziert werden, wenn sie direkt verwendet wird. Es ist heute aber auch der Fall, dass elektrische Überschussenergie in Stauseen zwischengespeichert wird. Eine Zwischenspeicherung ist aus ökologischen Betrachtungen normalerweise nur bei Inselanlagen (Alphütten, Booten) sinnvoll. Mit zwischen-gespeicherter Energie wird aus wirtschatlichen Gründen meist nur Spitzenenergie produziert. 2 3 4 X1) X Kohle 1 2 3 4 X1) X Uran 1 2 3 4 X1) X Biomasse 2 3 4 5 Wasserkraft 1 2 3 Windkraft 1 2 Gezeiten 1 2 Solarenergie Geothermisch 15. November 2014 www.ibn.ch X X X X X 3 X X X 3 X X X X X X X X X X 3 2 2 3 2 2) X X 1 Wasserstoff nicht sinnvoll X 1 Fotozellen 1) 1 Leitungen 1 Gastank Erdgas Erdwärme X Batterien X1) Erneuerbare Energie Warmwasser 4 Stausee 3 Wasserstoff Elektrisch 2 Licht Magnetisch 1 Chemisch Mechanisch Öl Rohstoffe für die Produktion elektrischer Energie Strasse Übertragbarkeit Speicherbarkeit Wärme Wandelbarkeit 1 X X 1 nur bei Inselanlagen sinnvoll X X2) X 3) Rückführung der Erdwärme (X) teilweise Version 5 TG 7 1 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN ENERGIETRÄGER, ENERGIEUMWANDLUNG UND ENERGIEVERTEILUNG 7.1.4.3 Seite 19 Wandelbarkeit der Energie Der Hauptvorteil der Elektrizität ist die Tatsache, dass sie in jede andere Energieart umgeformt werden kann und umgekehrt. Die Energieformen sind einzutragen aus welche elektrische Energie erzeugt werden kann sowie die Energieformen, welche aus elektrischer Energie erzeugt werden kann. Es ist mindestens ein Anwendungsbeispiel aufzuschreiben. Ordnen Sie die Bilder den entsprechenden Umwandlungen ( , , .., Mechanische Energie oder , , .. , ) zu. Mechanische Energie (Motor) Licht (Fotoelement, Solarzelle) Wärme (Thermoelement) Chemische Energie Elektrizität (Generator) (Galvanische Elemente, Batterie) Licht (Lampe) Wärme (Heizofen, Kochherd) Chemische Energie (Elektrolyse, Galvanisieren) Schall Schall (Mikrofon) (Lautsprecher) (Anwendungsbeispiele) Der Hauptvorteil der Elektrizität ist die Tatsache, dass sie in jede andere Energieart umgeformt werden kann und umgekehrt. Bild 860.03.01 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN ENERGIETRÄGER, ENERGIEUMWANDLUNG UND ENERGIEVERTEILUNG 7.1.4.4 Seite 20 Zuordnung von Umwandlungen der Energie Ordnen Sie die Energieumwandlung der hauptsächlichen Endenergie den Bildern mit der richtigen Zahlen zu. 1 Elektrische Energie 2 Mechanische Energie 3 Wärmeenergie 4 Strahlungsenergie 5 Chemische Energie 6 Magnetische Energie 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN ENERGIETRÄGER, ENERGIEUMWANDLUNG UND ENERGIEVERTEILUNG 7.1.4.5 Seite 21 Energieverteilung Vom Kraftwerk bis zum Verbraucher gelangt der Strom über ein weit verzweigtes Netz aus Höchst-, Hoch-, Mittel- und Niederspannungsleitungen. Diese Systeme sind so aufeinander abgestimmt, dass Transportverluste minimiert werden. Der Transport von Strom ist mit Verlusten verbunden. Bei der Energieübertragung von der Produktion bis zum Endverbraucher gehen auf 100 km 2% der anfänglichen Energie verloren. Internationales Warnsymbol vor gefährlicher elektrischer Spannung 1 Niederspannung 230V 400V 2 Mittelspannung 1kV - 50kV 3 Hochspannung 110 kV 4 Höchstspannung 220kV 380kV Energieeffizient ist es, wenn die Kraftwerke daher zentral bei den Verbrauchszentren stehen. Stromtransporte aus dezentralen Produktionsstätten oder Stromimporte aus weit entfernten Gebieten im Ausland sind nicht ideal und belasten die Umwelt zusätzlich. 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN ENERGIETRÄGER, ENERGIEUMWANDLUNG UND ENERGIEVERTEILUNG 7.1.4.6 Seite 22 Netzformen Bei den Hoch- und Niederspannungsnetzen unterscheidet man: Strahlennetz Ringnetz Maschennetz Strahlennetze nach haben 1 Speisepunkt. Die Verbraucher speist man über Stichleitungen direkt aus der Transformatorenstation oder einer Verteilkabine. Das Strahlennetz ist das einfachste Netz. Die Belastung der Leitungen ist begrenzt, weil gegen deren Ende der Spannungsabfall zunimmt. Fällt die Speisestelle aus, so fehlt auch die Versorgung des Abnehmers. Je nachdem, ob die grossen Verbraucher am Anfang oder am Ende der Leitung liegen, sind auch Spannungsschwankungen möglich. Ringnetze zeichnen sich durch eine hohe Versorgungssicherheit und kleine Spannungsabfälle auch bei ungünstig gelegenen Verbrauchern aus. Sie sind durch ihren ringförmigen Leitungszug gekennzeichnet. Im Normalbetrieb werden Ringnetze meist in der Mitte geöffnet und als Strahlennetz betrieben. im Störungsfall wird die Trennstelle geschlossen, und die Versorgung der Abnehmer ist gewährleistet. Ringnetze sind teurer als Strahlennetze, weil der Aufwand für die Schaltanlagen grösser ist. 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 4 5 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN ENERGIETRÄGER, ENERGIEUMWANDLUNG UND ENERGIEVERTEILUNG NETZFORMEN Seite 23 Maschennetze ergeben sich, wenn die einzelnen Leitungen zu einem Netz verbunden sind. Oft wird ein solches Netz durch mehrere Einspeispunkte beliefert. Die Versorgungssicherheit sowie die Spannungshaltung sind im Maschennetz sehr gut, die Netzverluste sind gering. Solche Netzbauformen verwendet man im Hochspannungsnetz durchwegs und auch im Niederspannungsnetz, vor allem in dicht bebauten Gebieten, findet das Maschennetz Anwendung. Wegen der Vermaschung ist allerdings ein grosser Aufwand an Schaltgeräten und Schutzeinrichtungen notwendig. Die Kurzschlussleistungen solcher Netze sind relativ hoch, da jede Einspeisestelle ihren Anteil an den Kurzschlussstrom liefert. Dies kann schliesslich zu Problemen bei der Schaltleistung der Schalter führen. Bei vermaschten Netzen müssen die Spannungen der verschiedenen Einspeisepunkte genau überwacht werden. Es bestehen die gleichen Probleme wie bei parallelgeschalteten Batterien, bei Spannungsdifferenzen entstehen Ausgleichsströme. Diejenige Speisestelle mit der kleinsten Spannung wird zum «Verbraucher» und trägt nichts mehr zur Speisung bei. Im vermaschten Niederspannungsnetz werden deshalb im Normalfall die Netzteile nicht miteinander verbunden. 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN Seite 7.1.5 Wirkungen des elektrischen Stromkreises 7.1.5.1 Versuchsaufbau 24 Beobachtung des Versuches und stichwortartige Angabe der Erscheinungen. Wärmewirkung Längenänderung des Drahtes Lichtwirkung A Drahtbruch Drahtspule Eisenkern + Magnetische Wirkung Strom-Messgerät (Amperemeter) - Batterie (Kraftquelle, Elektronenpumpe) Kraftwirkung A - ZinkPlatte Mechanische Bewegung + KohlePlatte Chemische Wirkung Farbänderung Elektrolyt Metallüberzug Platten Elektrolyt (Salzlösung) Merke Das Wandern der Elektronen oder das Fliessen eines elektrischen Stromes kann man nicht sehen, nicht hören, nicht riechen und nicht anfassen. Nur an den Wirkungen, die der Strom hervorruft, ist der Strom erkennbar. 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 5 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN WIRKUNGEN DES ELEKTRISCHEN STROMES 7.1.5.2 Seite 25 Wärmewirkung des elektrischen Stromes Beobachtung Erklärung Der Draht wird erwärmt Die Elektronen(Draht glüht noch nicht) bewegung führt zu einer Erwärmung des Drahtes. Anwendungen Boiler, Heizungen, Bügeleisen, Lötkolben, Tauchsieder, Back- und Grillgeräte, Heizlüfter, Haartrockner, Wäschetrockner, Kopierer Direktheizung Q2 QV Q1 Speicher-Heizung W1 Warmwassererwärmer Die Wärme oder Wärmeenergie ist eine spezielle Energieform, gegeben aus der molekularen Bewegung der Grundbausteine der Materie, den Atomen und Molekülen. Ihrem Wesen nach ist sie ein statisches Mittel aus potentieller (Höhenunterschied) und kinetischer (Bewegung) Energie dieser Molekularbewegungen. Daraus ist einzusehen, dass die Einheit dieser Wärmegrösse die Einheit einer Arbeit sein muss. QV = Q1 − Q2 Dynamischger Elektrospeicherofen mit Magnesitsteinen 15. November 2014 www.ibn.ch Lötkolben zylindrische Heizpatrone selbstregelndes Heizelement (Kaltleiter, kurz PTC) Back- und Grillgeräten gewenddelter Heizleiter Folienschweißgeräten Heizband Heizlüfter, Wäschetrockner, Heißluftpistolen und Haartrockner gespannte Heizwendeln oder Heizregisters oder metallisch gekapselte Heizwiderstände. Xerox-Kopierer und Laserdrucker Heizstäbe, Halogenglühlampe oder Dickschicht-Heizwiderstände Thermodrucker in Faxgeräten oder Registrierkassen steuerbare kleine Widerstandselementen Elektrische Öfen Heizstäbe aus Siliziumcarbid Bedampfungsanlagen Wolfram-Blech Drahtwiderstände für hohe Ströme. Version 5 TG 7 1 5 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN WIRKUNGEN DES ELEKTRISCHEN STROMES WÄRMEWIRKUNG DES ELEKTRISCHEN STROMES Beobachtung Der Draht beginnt sich durchzubiegen 15. November 2014 www.ibn.ch Erklärung Die Elektronenbewegung führt zu einer Erwärmung. Durch die Wärme gibt es eine Längen-änderung des Materiales und damit zur Durchbiegung. Seite 26 Anwendungen Bimetalle in Motorschutzschaltern zur Stromüberwachung und Auslösung, Thermostaten Thermostat bei Wassererwärmer Schalter für Wärmeplatten Bimetallauslöser Leitungsschutzschalter Sicherheitsthermostat in Blitzkochplatte (Roter Punkt) Bimetallauslöser im Motorschutzschalter Zeigerthermometer mit Bimetall Version 5 TG 7 1 5 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN WIRKUNGEN DES ELEKTRISCHEN STROMES WÄRMEWIRKUNG DES ELEKTRISCHEN STROMES Beobachtung Der Draht glüht. Seite 27 Erklärung Anwendungen Die Erwärmung ist so Glühlampe, Haarfön, stark, dass das Material Heizstrahler auf die Glühtemperatur gebracht wird. Raclette Glühlampe Haarfön Moderner Heizstrahler Glühlampe 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 5 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN WIRKUNGEN DES ELEKTRISCHEN STROMES WÄRMEWIRKUNG DES ELEKTRISCHEN STROMES Beobachtung Der Draht schmilzt Seite Erklärung Anwendungen Die Erwärmung ist so, Schmelzsicherung dass der Draht auf die Schmelztemperatur gebracht wird Schemasymbol DII Schmelzsicherung (D=DIAZED) NH-Sicherung Schmelzauslöser angesprochen Größe Bemessungsstrom DI 2 A, 4 A, 6 A, 10 A, 16 A E* 16 D II 6 A, 10 A, 13 A, 16 A, 20 A, 25 A E 27 D III 35 A, 40A, 50 A, 63 A E 33 80 A, 100 A E 44 125 A, 160 A, 200 A E 57 1) D IV 1) DV *E steht für Edison Gewinde 1) nicht mehr zu verwenden 15. November 2014 www.ibn.ch 28 Gewinde SEV-Norm NH-Sicherung 250 A Version 5 TG 7 1 5 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN WIRKUNGEN DES ELEKTRISCHEN STROMES 7.1.5.3 Seite 29 Magnetwirkung des elektrischen Stromes Beobachtung Erklärung Der Eisenkern wird in Der Strom durch die die Drahtspule gezogen Spule verursacht ein verstärktes Magnetfeld. Beim Transport elektrischer Ladung treten immer magnetische Felder auf. Motoren 15. November 2014 www.ibn.ch Anwendungen Schützen, Relais Motoren, Analoge Messinstrumente, Elektrische Klingeln, Elektromagneten, Telefonhörer, Lautsprecher, Türöffner Schützen Version 5 TG 7 1 5 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN WIRKUNGEN DES ELEKTRISCHEN STROMES 7.1.5.4 Seite 30 Chemische Wirkung des elektrischen Stromes Beobachtung Erklärung Blasenbildung an einer Der elektrische Strom der Platten zerlegt leitende Flüssigkeiten. Es bildet sich Wasserstoff an der positiven Platte. Anwendungen Elektrolyse Galvanisieren Batterien Akkumulatoren Batterien und Akkumulatoren 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 5 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN WIRKUNGEN DES ELEKTRISCHEN STROMES 7.1.5.5 Seite 31 Lichtwirkung des elektrischen Stromes Die Lichtwirkung des elektrischen Stromes muss in zwei Prinzipien unterteilt werden: 1. Leuchten von Gasen 2. Leuchten durch glühenden Draht Leuchten von Gasen Die Leuchtstoflampe ist eine NiederdruckGasentladungslampe, spezielle Metalldampflampe, die innen mit einem fluoreszierenden Leuchtstoff beschichtet ist. Leuchtstoff UVStrahlung Die FL besitzt heisse Kathoden, die Elektronen durch Glühemission emittieren (aussenden). Als Gasfüllung dient meisst Argon und etwas Quecksilberdampf zur Emmission von Ultraviolett. Die Ultraviolettstrahlung wird von der Leuchtstoffbeschichtung in sichtbares Licht umgewandelt. Glimmlampe Die beiden Elektroden haben einen so geringen Abstand d, dass bei U ≈ 100 V die Feldstärke U/d ausreicht, um eine spontane Stoßionisation hervorzurufen, die nach einem Lawineneffekt das enthaltene Gasgemisch zumindest teilweise in das notwendige Plasma verwandelt. Bei Leuchtstofflampen ist d zu groß, weshalb mit einem Starter kurzzeitig eine höhere Zündspannung erzeugt werden muss. Bei handelsüblichen mit Neon gefüllten Glaskolben, Eisenelektroden und einem Gasdruck von 1 mbar ergibt sich eine Zündspannung von etwa 100 V (Punkt A). Die konkrete Spannung hängt unter anderem vom Gasdruck, dem Elektrodenmaterial und der Art der Gasfüllung ab. Das Zünden wird durch Zusatz von 0,5 % Argon erleichtert. Elektrode QucksilberAtom L N CK KompensationsKondensator Vorschaltgerät DrosselSpule Sichtbares Licht Leuchtstoff UVStrahlung Elektrode QucksilberAtom Starter CS StörschutzKondensator Leuchten durch glühenden Draht Bei genügend hohen Stromstärken im Metalldraht entsteht neben der Wärmewirkung auch eine Lichtwirkung. Glühlampe 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 5 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN WIRKUNGEN DES ELEKTRISCHEN STROMES 7.1.5.6 Seite 32 Physiologische Wirkungen des elektrischen Stromes Im menschlichen Körper werden die Muskelreizungen durch einen elektrochemischen Prozess ausgelöst. Bei einem genügend starken Strom treten Muskelverkrampfungen auf. Beim Berühren blanker elektrischer Leitungen kann durch den Körper ein gefährlicher Strom fliessen. Viehhüter Neben der schädlichen Wirkung hat der Strom bei entsprechender Dosierung in der Medizin auch eine heilende Wirkung. Dabei wird mit geringen Stromstärken von einigen µA gearbeitet. Physiologische Auswirkungen bei Wechselstrom von 16 2 3 bis 60 Hz 0,5-1 mA Wahrnehmbarkeitsschwelle 3-5 mA Elektrisieren Ameisenlaufen an den Stromdurchflossenen Körperteilen. Mit den Händen umfasste elektrische Leiter können noch losgelassen werden. 15-40 mA Loslassgrenze und Krampfschwelle Mit den Händen umfasste Leiter können nicht mehr losgelassen werden. Blutdrucksteigerungen und Atemverkrampfungen können, je nach Konstitution nach 3-4Minuten zum Erstickungstod führen. 50 mA 80 mA 15. November 2014 www.ibn.ch Gefahrenschwelle Bei Stromfluss über das Herz entsteht bei einer Einwirkungszeit >0,5s das gefürchtete Herzkammerflimmern oder sogar Herzstillstand Todesschwelle Das tödliche Herzkammerflimmern lässt sich nur vermeiden, wenn der Fehlerstromkreis innerhalb <0,3s ausgeschaltet wird. Dauert der Stromfluss länger als 1s, so ist eine tödliche Wirkung wahrscheinlich. Version 5 TG 7 1 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN SPANNUNGSERZEUGER Seite 7.1.6 Spannungserzeuger 7.1.6.1 Einleitung 33 Unter Spannungserzeugung versteht man, mit anderen ENERGIE Elektronen freizubekommen und zu sammeln (auftrennen). Induktion Freie Elektronen Verbraucher (Lampe) - - - - - - - Leitungen (Drähte) - - Minus-Pol (ElektronenÜberschuss) Spannung - - Plus-Pol (ElektronenMangel) Über einen GESCHLOSSENEN STROMKREIS werden sich die LADUNGSTRÄGER wieder ausgleichen. Chemischer Vorgang - - - - - - - Innere Energie (Speicher) Kraftquelle (Batterie) Merke Spannungserzeugung heisst: Trennen elektrischer Merke Ausgleichsbestreben der elektrischen Ladung heisst: Elektrische Spannung [V] Ladung Wärme Licht Spannungserzeugung durch: Induktion Chemischen Vorgang Wärme Licht Druck Druck Reibung Reibung 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN SPANNUNGSERZEUGER 7.1.6.2 Seite 34 Spannungserzeugung durch Induktion Zur Spannungserzeugung durch Induktion ist: Magnetischer Nord-Pol Schleif-Ringe und Kohlenbürsten DrahtSchleife Magnetische Energie (Magnetfeld) und mechanische Energie (Drehbewegung) notwendig. DauerMagnetfld Verbraucher (Glühlampe) Magnetischer Süd-Pol Anwendungen Generator (Kraftwerk), Dynamo (Velo), Dynamisches Mikrofon Generatorregel (Rechte Handregel) ui = B ⋅ l ⋅ v [V ] B= Φ Vs A m 2 Wichtig: Die Induktion (B) bzw. das ändernde Magnetfeld (Φ) in der Spule bewirkt in der Spule eine Spannung (ui), also eine Potentaldifferenz. Die Induktion bewirkt eine Ladungstrennung. Drehstrom-Generator Dynamo 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN SPANNUNGSERZEUGER 7.1.6.3 Seite 35 Spannungserzeugung durch chemischen Vorgang SpannungsMessgerät (Voltmeter) + KohlePlatte V Zur Spannungserzeugung mit chemischem Vorgang ist chemische Energie notwendig. ZinkPlatte Die chemische Energie bewirkt eine Ladungstrennung. Elektrolyt (Salzlösung) Anwendungen Prinzip der Elektrolyse 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN SPANNUNGSERZEUGER 7.1.6.4 Seite 36 Spannungserzeugung durch Wärme Zur Spannungserzeugung durch Wärme ist Wärmeenergie notwendig. Anwendungen Temperaturmessung Thermoelement In Gehäuse 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN SPANNUNGSERZEUGER 7.1.6.5 Seite 37 Spannungserzeugung durch Licht Vorgang zur Spannungserzeugung: Die Lichtenergie vermag aus dem Halbleitermaterial Elektronen herauszuschleudern; infolge der Ladungstrennung fliesst ein elektrischer Strom. (Prinzip Thermoelement) Anwendungen Solarzellen (Photovoltaik), Flammwächter (Ölfeuerung), Lux-Meter (Beleuchtungs-Stärke-Messgerät) Photozellen 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN SPANNUNGSERZEUGER 7.1.6.6 Seite 38 Spannungserzeugung durch Druck auf Kristalle Werden geeignete Kristalle (PiezoKristalle) gedrückt oder gezogen, so verschieben sich die Atome Druckenergie (Mechanische Energie) gegenseitig wodurch sich die Platten elektrisch aufladen. Anwendungen Kristall-Tonabnehmer, Mikrofon, Zündung Feuerzeug Messdosen für Kraftmessung, Drucksensoren Tonabnehmer 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN SPANNUNGSERZEUGER 7.1.6.7 39 Spannungserzeugung durch Reibung Wie im Versuch zum Nachweis der elektrischen Ladung gezeigt wurde, entstand durch Reibung an Isolierstoffen je nach Material ein Elektronenüberschuss oder ein Mangel an Elektronen. Diese Vorgang erforderte Reibungsenergie Kunstoffsta b Elek tronenüberschuss - Seite - - - - - - + + ++ + + + + + - - - Seidentuch Elek tronenüberschuss Nützliche Anwendung Kopiergeräte - + + Gla ssta b Elek tronenm a ngel Störende Erscheinung + + Körperaufladung Flugzeuge statisch geladen W olltuch Elek tronenm a ngel Genauer siehe unter elektrischer Ladung. Versuch 2: Ballon Versuch 1: Klarsichtfolie und Papier Eine Klarsichtfolie und ein Stück Papier werden aufeinander gelegt. Dann wird mit einem Wolllappen die Klarsichtfolie stark gerieben. Danach scheint die Folie an dem Papier zu "kleben", Folie und Papier ziehen sich ziemlich stark an. Auch aus dem Alltag ist diese Eigenschaft von Kunststofffolien bekannt. Versuch 3: Nachweis von elektrischer Ladung 15. November 2014 www.ibn.ch Versuch 4: Kraft von elektrischer Ladung Version 5 TG 7 1 7 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN STROMDICHTE 7.1.7 Seite 40 Stromdichte Stromdichte in A1 kleiner Definition der Stromdichte Stromdichte grösser - - - - - -- - - - -- - --- --- - - - - - - Querschnitt A2 kleiner Die Stromstärke je mm2 - Querschnitt nennt man Stromdichte. Querschnitt A3 grösser Elektronenbewegung in verschiedenen Leiterquerschnitten Stromdicht e = s= Stromstärk e Querschnitt I A A mm 2 Merke Je grösser der Strom in einem gegebenen Querschnitt, umso grösser wird in ihm die Stromdichte und die Erwärmung. Die Stromdichte in grösseren Querschnitten muss kleiner sein, wegen der Wärmeabfuhr über die Oberfläche. Die zulässige Stromdichte in einem Leiter richtet sich nach dem Querschnitt, dem Werkstoff und nach der Abkühlungsmöglichkeit bzw. der Umgebungstemperatur. 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 7 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN STROMDICHTE Seite 41 Berechnung der Stromdichten in genormten Querschnitten Die zulässige Stromdichte für einige Normquerschnitte im Überblick (Verlegeart A1): A I s [mm 2 ] [A] A mm 2 1,5 2,5 4 6 10 16 25 35 50 70 95 150 13 16 25 32 40 50 63 80 100 125 160 200 Frage: Warum muss die Stromdichte in einem Leiter mit zunehmendem Querschnitt abnehmen? Antwort: Der Querschnitt des Leiters nimmt quadratisch mit dem Durchmesser zu und die Manteloberfläche nur linear. Da die Wärme im strombelasteten Leiter über die Manteloberfläche abgeführt werden muss, darf der Strom im Leiter nicht im Verhaltnis zum Querschnitt ansteigen sondern nur mit der Mantelfläche. Zulässige Ströme siehe NIN 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 1 8 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN SPANNUNGS UND STROMFORMEN Seite 7.1.8 Spannungs- und Stromformen 7.1.8.1 Gleichstrom 42 = Strom oder DC (DC = direct current) Gleichstrom bedeutet, dass der Ladungstransport der Elektronen stets in derselben Richtung erfolgt. Dies ist abhängig von der vorgeschalteten Spannungsquelle. I Als Gleichspannungsquellen eignen sich: Stromfluss + Batterie Gleichspannungsquelle (Batterie) Generator mit Gleichrichter Solarzellen - Verbraucher Thermoelemente Schliesst man einen Stromkreis an eine Gleichspannung an, so fliesst ein Gleichstrom. Stromformen von Gleichstrom I [ A] I [A] I [ A] t [s] Konstanter DC 15. November 2014 www.ibn.ch t [s] Wellenförmiger DC t [s] Pulsierender DC Version 5 TG 7 1 8 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN GRUNDLAGEN SPANNUNGS UND STROMFORMEN 7.1.8.2 Seite 43 Wechselstrom ~ Strom oder A (AC= alternating Current) I Legt man an einen Stromkreis eine WechselSpannung an, so fliesst ein Stromfluss Wechselstrom. Die Bewegungsrichtung der Elektronen bzw. der Ladungsträger wechselt G ~ in einem W echselspa nnungsGenera tor bestimmten Rhythmus. Der Wechselspannungs- Verbra ucher generator ist die meistverbreiteste Spannungsquelle. Die Wechselspannung bzw. der resultierende Wechselstrom in unserem Versorgungsnetz ändert 100 mal in der Sekunde seine Richtung und somit wird seine Frequenz f = Aufgabe Berechnen Sie für unser Netz die Periodendauer einer Schwingung! 1 1 = Periodenda uer T 1 s = [Hz ] I Bild 6.27.2 t 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 [ms] 30 Netzfrequenz −I 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 2 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHER WIDERSTAND WIDERSTAND EINES LEITERS Seite 44 7.2 Elektrischer Widerstand 7.2.1 Widerstand eines Leiters Versuche durch Überlegung aus der ohm’schen Definition das Widerstandes die Grössen festzuhalten, die den Leiterwiderstand bestimmen können: - Material - Querschnitt - Länge - Temperatur Versuch und Nachweis: I A Stromfluss + R= Gleichspannungsquelle - Querschnitt A V Leitung Widerstand Material U I d 2 ⋅π A= 4 [Ω] [mm ] 2 Länge l R= 15. November 2014 www.ibn.ch ρ ⋅l A [Ω] Version 5 TG 7 2 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHER WIDERSTAND WIDERSTAND EINES LEITERS Seite 45 7.2.1.1 Versuchsaufbau „Kupfer“ Kupfer Durchmesser Messung d [mm] Querschnitt A [mm2] Länge Spannung Strom Widerstand l U I R [m] [V] [A] [Ω] 1 2 3 4 spez. el. Widerstand 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 2 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHER WIDERSTAND WIDERSTAND EINES LEITERS Seite 46 7.2.1.2 Versuchsaufbau „Eisen“ Eisen Durchmesser Messung d [mm] Querschnitt A [mm2] Länge Spannung Strom Widerstand l U I R [m] [V] [A] [Ω] 1 2 3 4 spez. el. Widerstand 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 2 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHER WIDERSTAND WIDERSTAND EINES LEITERS Seite 47 7.2.1.3 Versuchsaufbau „Konstantan“ 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 2 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHER WIDERSTAND WIDERSTAND EINES LEITERS Drahtmaterial Seite 48 Die Widerstände sind nebst dem Material, Querschnitt 1mm2 noch von der Länge und vom Querschnitt abhängig. Daraus kann eine Materialkonstante abgeleitet werden. Diese Konstante wird spezifischer elektrischer Widerstand Länge 1m genannt. Diese Konstante ist ein Vergleichswert für verschiedene Materialien. Der Wert bezieht sich immer auf einen Meter und einen Querschnitt von 1mm2 bei 20°C Temperatur ϑ=20°C Der Widerstand eines Leiters berechnet sich zu: R= A= ρ ⋅l R l= [mm ] 2 R20 l ρ ⋅l [Ω] A A⋅ R ρ [m] ρ= A⋅ R l Ωmm2 m Widerstand des Leiters bei 20°C [Ω] Länge des Leiters [m] AL Querschnitt des Leiters [mm2] ρ20 spez. el. Wiederstand des Leiters bei 20°C [Ωmm2/m] ϑ Temperatur [°C] Die spezifischen Werte für verschiedene Materialien sind im Formelbuch Register 26 abzulegen. 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHER WIDERSTAND Seite 49 7.2.2 Leitwert und Leitfähigkeit Leitwert und Widerstand sind miteinander eng verwandt. Der Widerstand drückt die Schwierigkeit aus, die ein Leiter dem Ladungstransport entgegensetzt. Diese Umkehrung bzw. Reziprokwert algebraisch ausgedrückt lautet! (siehe unten) Dasselbe mit dem Leitwert ausgedrückt Der Leitwert drückt die Möglichkeit aus, die ein Leiter beim Ladungstransport aufweist. Leitwert = Beispiel Versuchen wir an einer praktischen Gegebenheit die Diametrie der Begriffe Widerstand und Leitwert zu erklären. G= 1 R 1 Widers tan d 1 Ω = S Eingang von Fussballstadion mit mehr oder weniger Menschenansammlung. S = Siemens Dieselbe Überlegung wie für den Widerstand und den Leitwert, gilt auch für den spezifischen elektrischen Widerstand und die spezifische elektrische Leitfähigkeit. Merke für R R gross klein G G Leitfähigk eit = 1 spez.Widers tan d 1 m Sm = γ= 2 ρ Ωmm mm 2 15. November 2014 www.ibn.ch klein gross Werner von Siemens Geboren 13. Dezember 1816 1840 Galvanisches Vergolden 1867 Dynamoelektrisches Prinzip Version 5 TG 7 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHER WIDERSTAND 7.2.3 Seite 50 Serieschaltung von Widerständen oder Reihenschaltung Aufgabe Gegeben sind 3 Verbraucher (z.B.: Lampen). Suche mögliche Schaltungsverianten und zeichne diese auf. + + + - - - Serie Parallel Verhalten des Stromes Kombiniert Verhalten der Spannungen I A + + A I1 U U1 V U2 V V I2 - A - Der Strom ist bei serie- Die Spannung teilt sich an geschalteten Widerständen den Widerständen im überall gleich gross. Gleichen Verhältnis wie die Widerstände auf. (Proportionalität) I = I1 = I2 15. November 2014 www.ibn.ch U = U1 + U2 Version 5 TG 7 2 3 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHER WIDERSTAND SERIESCHALTUNG VON WIDERSTÄNDEN Seite 51 Laut ohmschem Gesetz gilt U 1 = R1 ⋅ I1 U = R⋅I U2 = R2 ⋅ I2 Aus dem Verhalten der Spannung in der Serieschaltung folgt U = U1 + U 2 Wir setzen nun für die Spannungen U1, U2 und U die oberen Gleichungen ein R ⋅ I = R1 ⋅ I1 + R2 ⋅ I 2 Das Verhalten des Stromes in der Serieschaltung besagt, dass I = I1 = I 2 Aus dieser Beziehung kann nun in die Gleichung Für I1 und I2 der Wert I eingesetzt werden R ⋅ I = R1 ⋅ I + R2 ⋅ I Die Gleichung kann nun wie folgt vereinfacht werden RTot = R1 + R2 Merke Die Summe der Teilwiderstände ergibt den totalen Widerstand RTot = R1 + R2 + R3 + .... + Rn RTot R1 .. Rn Total- bzw. Gesamtwiderstand Ω Teilwiderstände Ω 51 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHER WIDERSTAND Seite 52 7.2.4 Parallelschaltung von Widerständen oder Nebeneinanderschaltung Verhalten des Stromes A Verhalten der Spannungen I A I1 U I2 A R1 R2 V U R1 V R2 U1 Strom teilt sich umgekehrt Die Spannung bleibt bei proportional zu den Wider- allen Widerständen gleich ständen auf. Gross I = I1 + I2 U = U1 = U2 V U2 Laut ohmschem Gesetz gilt I= U R Aus dem Verhalten der Ströme in der Parallelschaltung folgt Wir setzen nun für die Ströme I1, I2 und I die oberen Gleichungen ein 15. November 2014 www.ibn.ch I1 = U1 R1 I2 = U2 R2 I = I1 + I 2 U U U = 1+ 2 RTot R1 R2 Version 5 TG 7 2 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHER WIDERSTAND PARALLELSCHALTUNG VON WIDERSTÄNDEN Seite Das Verhalten des Spannungen in der Parallelschaltung besagt, dass U = U1 = U 2 Aus dieser Beziehung kann nun in die Gleichung Für U1 und U2 der Wert U eingesetzt werden U U U = + RTot R1 R2 1 1 1 = + RTot R1 R2 Die Gleichung kann nun wie folgt vereinfacht werden Mit der Bezihung des Leitwertes kann die Gleichung wie folgt abgewandelt werden 53 1 Ω = S G= 1 R Merke Die Summe der Teilleitwerte ergibt den totalen Leitwert GTot = G1 + G2 + G3 + .... + Gn GTot G1 .. G n Total- bzw. Gesamtleitwert S Teilleitwerte S Totalwiderstand berechnet mit Teilwiderständen RTot = 1 1 1 1 1 + + + ... + R1 R2 R3 Rn 53 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 2 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHER WIDERSTAND PARALLELSCHALTUNG VON WIDERSTÄNDEN Seite 54 7.2.4.1 Zwei parallele Widerstände Berechnung von einem Gesamtwiderstand aus zwei parallelen Widerständen. 1 1 1 = + RTot R1 R2 Die Brüche mit R1 und R2 werden auf den gleichen Nenner (R1R2) gebracht. Aus diesem Grund muss der Bruch mit R1 um den Wert R2 im Zähler erweitert werden. R1 R2 1 R2 R1 = + RTot R1 ⋅ R2 R2 ⋅ R1 Bei Brüchen mit gleichen Nennern wird der gemeinsame Nenner beibehalten und die Zähler werden addiert 1 R + R2 = 1 RTot R1 ⋅ R2 RTot = R1 ⋅ R2 R1 + R2 Merke Der Gesamtwiderstand zweier paralleler Widerstände berechnet sich aus dem Produkt der zwei Widerstände dividiert durch die Summe der zwei Widerstände. 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 2 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHER WIDERSTAND PARALLELSCHALTUNG VON WIDERSTÄNDEN Seite 55 55 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 2 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHER WIDERSTAND PARALLELSCHALTUNG VON WIDERSTÄNDEN Seite 56 7.2.4.2 Gleiche parallele Widerstände I I1 R1 I2 R2 I3 R3 In der nebenstehenden Schaltung sind alle drei Widerstände vom gleichen Ohmwert. Mit dieser Ausgangslage ist der Gesamtwiderstand zu berechnen. 1 1 1 1 = + + RTot R1 R2 R3 R1 = R2 = R3 = R I1 = I 2 = I 3 Da alle Widerstände den gleichen Wert besitzen können die Widerstände R1, R2 und R3 durch R ersetzt werden 1 3 = RTot R R RTot = 3 1 1 1 1 = + + RTot R R R Bei gleichen Nennern können die Brüche addiert werden. Da der Gesamtwiderstand drei gleicher paralleler Widerstände einen drittel eines Teilwiderstandes ausmacht kann folgende Regel abgeleitet werden. Merke Ein Teilwiderstand dividiert durch die Anzahl der Teilwiderstände ergibt den Gesamtwiderstand bei gleichen parallelen Widerständen. RTot = 15. November 2014 www.ibn.ch R n Version 5 TG 7 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHER WIDERSTAND Seite 57 7.2.5 Die gemischte Schaltung R1=70Ω R3=10Ω R2=30Ω R4=9Ω Durch schrittweises Ersetzen von reinen Serieschaltungen und Parallelschaltungen durch einen Ersatzwiderstand kann man den Gesamtwiderstand ermitteln, dieser hat ganau die gleichen Eigenschaften wie die ursprüngliche Schaltung. R5=60Ω R6=26Ω Eine Kombination von Serie- und Parallelschaltungen nennt man gemischte Schaltung. Nach jedem Schritt kann die Schaltung neu gezeichnet werden bis nur noch ein Widerstand vorhanden 4. Schritt 3. Schritt 2. Schritt 1. Schritt R1=70Ω R3=10Ω R4=9Ω R6=26Ω R2=30Ω R5=60Ω 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 2 5 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHER WIDERSTAND GEMISCHTE SCHALTUNG Seite Auflösen der Parallelschaltung und einsetzen des Ersatzwiderstandes in die Schaltung. 1. Schritt R1=70Ω R Ers 1 = R2=30Ω R1 ⋅ R2 70 Ω ⋅ 30 Ω = = 21Ω R1 + R2 70 Ω + 30 Ω Auflösen der Serieschaltung 2. Schritt RErs1=21Ω 58 R3=10Ω R4=9Ω R Ers 2 = 40 Ω Im dritten Schritt wird die letzte Parallelschaltung aufgelöst. 3. Schritt RErs2=40Ω R Ers 3 = RErs 2 ⋅ R5 40 ⋅ 60 = = 24 Ω RErs 2 + R5 40 + 60 R5=60Ω Mit der Auflösung der letzen Schaltung ist die Berechnung abgeschlossen. 4. Schritt RErs3=24Ω R6=26Ω RTot = 50Ω 58 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHER WIDERSTAND Seite 59 7.2.6 Widerstand von Spulen Auch hier gilt: R= ρ ⋅l A [Ω] R= U [Ω] I Die Länge des aufgewickelten Drahtes muss mit den Spulenabmessungen berechnet werden. dm N Windungszahl der Spule - lm Mittlerer Umfang m dm Mittlerer Durchmesser m einer Windung l Länge des Spulendrahtes m l = lm ⋅ N [m ] di da Schnittdarstellung der Spule ρ⋅ R= di + da ⋅π ⋅ N 2 A lm = d m ⋅ π [m ] dm = di + da [m ] 2 R Widerstand der Spule A Querschnitt des Spulendrahtes mm2 di Durchmesser innen mm da Durchmesser aussen mm 15. November 2014 www.ibn.ch Ω Version 5 TG 7 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHER WIDERSTAND Seite 60 7.2.7 Widerstand im Phasenprüfer Kontaktspitze Schutzwiderstand Glimmlampe Bild 727.01.01 Schutzisolation Spannfeder Wird ein Potential mit der Kontaktspitze des Phasenprüfers berührt, so fliesste über den Prüffinger ein Strom zur Erde zurück. Kontrollfenster Merke Der eingebaute Schutzwiderstand muss so gewählt werden, dass bei der Berührung der Kontaktstelle mit dem Prüffinger der Berührungsstrom kleiner als 0,5 mA beträgt. Der Widerstand kann mit der „Code“-Tabelle im Formelbuch Seite 2618 bestimmt werden. Bezüger TN-C TN-S Transformatorenstation Bild 727.02.01 Sekundär Primär Netz-Trafo L1 L1 L2 L2 L2 L3 L3 L3 N PEN PE RET Fundament in der TS HAK RL L1 Verbraucher in Schaltung RPEN HPA N PE R EB Fundament beim Bezüger 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 2 7 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHER WIDERSTAND WIDERSTAND IM PHASENPRÜFER Seite 61 Farbenschlüssel von Widerständen Beispiel 1: Von einem Festwiderstand aus Kohleschichten mit 470Ω und einer Toleranz von ±10% soll der Farbschlüssel bestimmt werden! KohleschichtWiderstand mit 4 Farbringen 1kΩ ±5% Widerstände bis und mit der Reihe E48 haben vier Farbringe. MetallschichtWiderstand mit 5 Farbringen 10kΩ ±1% Widerstände ab der Reihe E96 haben fünf Farbringe. (meist Metallschicht) 4. Ring Multiplikator 5. Ring Toleranz 6 Ring -6 TK 10 Farbe 1. Ring 2. Ring 3. Ring schwarz 0 0 0 - - 200 braun 1 1 1 101 1% 100 rot 2 2 2 102 2% 50 orange 3 3 3 103 - 15 gelb 4 4 4 104 - 25 grün 5 5 5 105 0,5% 5 blau 6 6 6 106 0,25% - violett 7 7 7 107 0,1% - grau 8 8 8 - 0,05% - weiß 9 9 9 - - 10 gold - - - 10-1 5% - silber - - - 10-2 10% - Aufgabe Berechnen Sie für die E12-Reihe ( n = 12 ) alle Werte für eine Dekade. n 10 m mit und m ∈ {0 ,1 ,2 ,....,11} Beispiel 2: Von einem Festwiderstand aus Metall mit 470Ω und einer Toleranz von ±10% soll der Farbschlüssel bestimmt werden! 1. Wert (12 10 ) 0 = 1 1 2. Wert (12 10 )1 = 1,21 1,2 3. Wert (12 10 ) 2 = 1,46 1,5 4. Wert = = = = Ausgabe Autor 15. November 2014 www.ibn.ch Auflage 3 TG 7 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN 7.3 Seite 62 Einfluss auf den elektrischen Widerstand 7.3.1 Temperatureinfluss auf den elektrischen Widerstand Versuchsmessung Eisendraht oder Kupferdraht Zustand Spannung [V] Strom Widerstand [ A] [Ω] A U Zustand Spannung Strom Widerstand [ V] [ A] [Ω] Beobachtung Erklärung Bei der Erwärmung nimmt der Durch die zugeführte Wärme Strom ab dabei bleibt die steigen die Atomschwingungen Spannung konstant. an und somit steigt die Reibung Nach der Abkühlung steigt zwischen Atomen und Elektronen der Strom wieder auf den was zu einer Verminderung des Ausgangswert. Elektronenflusses führt. Grafische Darstellung der Versuchsmessung Die Messungen im Versuch sind im nebenstehenden Diagramm festgehalten! 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 3 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN EINFLUSS AUF DEN ELEKTRISCHEN WIDERSTAND TEMPERATUREINFLUSS AUF DEN ELEKTRISCHEN WIDERSTAND 15. November 2014 www.ibn.ch Seite Version 63 5 TG 7 3 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN EINFLUSS AUF DEN ELEKTRISCHEN WIDERSTAND TEMPERATUREINFLUSS AUF DEN ELEKTRISCHEN WIDERSTAND Die beobachtete abhängig. ∆ϑ , ∆T R20 Widerstandsänderung Seite 64 ist von folgenden Grössen Temperaturzu- bzw. abnahme °C ,K Basiswiderstand von dem aus die Widerstandsänderung gerechnet wird (R bei 20°C) α [Ω ] Temperaturkoeffizient der die Widerstandsänderung in Ohm angibt, wenn die Temperatur um 1°C ändert °C −1 ∆R = R20 ⋅ α 20 ⋅ ∆ϑ ∆R Widerstandszu- bzw. abnahme [Ω ] Rϑ = R20 + ∆R Rϑ = R20 ⋅ (1 + α 20 ⋅ ∆ϑ ) ∆ ϑ = ϑ − 20 15. November 2014 www.ibn.ch R20 ρ 20 ⋅ l A Version 5 TG 7 3 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN EINFLUSS AUF DEN ELEKTRISCHEN WIDERSTAND Seite 65 7.3.2 Leiter, Halbleiter und Nichtleiter Neben den Metallwiderständen, welche das gezeigte Verhalten aufweisen, gibt es noch andere Widerstände die hier im Vergleich und grafisch auf der nächsten Seite dargestellt sind. Verhalten Anwendungen Symbol Metallwiderstand Widerstandszunahme bei Tem- • Leiter peraturzunahme linear • Widerstandsdraht • Heizdrähte R Heissleiter (NTC-Widerstand, Thermistor) Halbleiter leiten den elektrischen Strom im heissen Zustand besser N TC NTC= NegativeTemperatur-Coefficient Kaltleiter (PTC-Widerstand, Thermistor) PTC=PositiveTemperature-Coefficient VDR-Widerstand VDR=Voltage-DependentResistor LDR-Widerstand (Photowiderstand) LDR=Light-DependentResistor 15. November 2014 www.ibn.ch • Kompensationswiderstände • Anzug- und Abfallverzögerungen von Relais • Unterdrückung von Stromspitzen • Reglerwiderstand • Temperaturstabilisierung bei Transistorschaltungen Grosser positiver Temperatur• Automatische Umschaltung bei koeffizien in einem gegebenen Spannungswechsel Temperaturgebiet • Thermoschutzschalter • Kurzschluss- und Überlastschutz • Temperaturmessung- und regelung • Überwachung von Flüssigkeitsniveaus • Thermostaten Widerstand nimmt bei grösse• Kontakt-Funkenlöschung rer Spannung stark ab. Sie • Überspannungsschutz bestehen aus Silizium-Körnern • Linearisierung von Kippspannungen • Erhöhung der Relaisempfindlichkeit bei Serieschaltung • Skalendehnung bei Messinstrumenten • Spannungsstabilisierung Mit zunehmendem Lichteinfall • Dämmerungsschalter wird der Widerstand kleiner. • Überwachung von Flammen in Dieses Verhalten wird bei SiliziÖlöfen um, Germanium und Kadmium- • Anpassung der Bildhelligkeit sulfid erreicht. des Fernsehapparates an die Raumhelligkeit -ϑ PTC +ϑ VDR U LDR Version 5 TG 7 3 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN EINFLUSS AUF DEN ELEKTRISCHEN WIDERSTAND LEITER, HALBLEITER UND NICHTLEITER Seite 66 Grafische Darstellung der wichtigsten Widerstände Kupfer-Leiter Konstantan-Widerstand PTC-Widerstand NTC-Widerstand 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 3 2 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN EINFLUSS AUF DEN ELEKTRISCHEN WIDERSTAND LEITER, HALBLEITER UND NICHTLEITER Seite 67 Nachweis zum positiven und negativen Temperaturkoeffizienten A U Versuchsaufbau Messung Wolframdraht U [V] I[A] R[Ω] Kohlenfaden U [V] I[A] R[Ω] 1 2 3 4 5 6 Ergebnis 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 4 7.4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN SPEZIELLE WIDERSTANDSSCHALTUNGEN Seite 68 Spezielle Widerstandsschaltungen 7.4.1 Unbelasteter Spannungsteiler I RT = R1 + R 2 I= U R1 + R 2 U ⋅ R1 R1 + R 2 U 2 = I ⋅ R2 U2 = Gesamtspannung Strom R1 , R2 Teilwiderstände U1 U 1 = I ⋅ R1 U1 = U I R1 U2 Ausgangspannung [V ] [ A] [Ω] [V ] U U2 R2 U2 U ⋅ R2 R1 + R 2 Bild 1.5.6 U 2 = U −U1 U1 = U −U 2 I1 = I = I 2 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN SPEZIELLE WIDERSTANDSSCHALTUNGEN Seite 69 7.4.2 Belasteter Spannungsteiler I= I U RT RT = R1 + U 1 = I ⋅ R1 U1 = U ⋅ R1 RT U1 R1 R2 L = S U2 R2 RL IL = I − I2 15. November 2014 www.ibn.ch R2 ⋅ R L R2 + R L U I Gesamtspannung Strom R1 , R2 Teilwiderstände U ⋅ R2 L RT U 2 = U −U1 U1 = U −U 2 R2 ⋅ R L R2 + R L U U 2 = I ⋅ R2 L U2 = RT = R1 + R2 L Bild 1.5.3 RL Lastwiderstände U2 Ausgangspannung [V ] [ A] [Ω] [Ω] [V ] Merke Mei offenem Schalter ist die Berechnung wie beim unbelasteten Spannungsteiler auszuführen. Version 5 TG 7 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN SPEZIELLE WIDERSTANDSSCHALTUNGEN Seite 70 7.4.3 Messbereichserweiterung beim Voltmeter IV = I M RV RM IM RV = R M ⋅ (n − 1) UV n= U UM V UM U RL Bild 1.4.8 Merke Gesamtspannung [V ] [ A] U I Strom RM Widerstände Messgerät RV Vorwiderstand UM Spannung [Ω] am Messgerät UV [Ω] [V ] Spannung am Vorwiderstand [V ] Muss eine grössere Spannung gemessen werden, als das Messgerät anzeigen kannn muss das Messgerät mit einer Messbereichserweiterung versehen werden. Bei der Spannungsmessung ist das ein Vorwiderstand. 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN SPEZIELLE WIDERSTANDSSCHALTUNGEN Seite 71 7.4.4 Messbereichserweiterung beim Amperemeter UM RV = n= RM (n − 1) I RM A Bild 1.4.2 Ish I Rsh IM I = I Sh + I M IM Shunt mit Vierleiteranschluss Merke Muss ein grösserer Strom gemessen werden, als das Messgerät anzeigen kannn muss das Messgerät mit einer Messbereichserweiterung versehen werden. Gesamtspannung [V ] [ A] U I Strom RM Widerstände Messgerät RSh Nebenwiderstand [Ω] Bei der Strommessung ist dies ein Nebenwiderstand auch Shunt-Widerstand genannt. Shunt UM Spannung am Messgerät [V ] (englisch) = Nebenschlusswiderstand U Sh Spannung am Nebenwiderstand IM I Sh [V ] Strom durch das Messgerät [A] Strom durch den Nebenwiderstand 15. November 2014 www.ibn.ch [Ω] [A] Version 5 TG 7 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN SPEZIELLE WIDERSTANDSSCHALTUNGEN Seite 72 7.4.5 Brückenschaltung Offene Brücke U 1 = I 12 ⋅ R1 U 3 = I 34 ⋅ R3 M1 R 3 R1 U1 U AB = U 3 − U 1 A I1 I3 IAB I4 UAB R4 R2 Mit der Maschenregel von M1 : I AB = 0 A R AB = ∞ Ω B V I2 U2 U 1 + U AB − U 3 = 0 M1 R3 R1 U3 A U4 UAB R4 R2 Bild 775.01.05 B Bild 775.01.04 I 12 = U R1 + R 2 I 34 = U R3 + R4 Abgeglichene Brücke U1 U 3 = U2 U4 U1 R1 R3 = R 2 R4 A Brückenschaltung R3 R1 U3 UAB I1 I3 A I2 R2 IAB I4 R4 U2 A U4 Bild 775.01.07 I1 = U1 R1 U2 R2 R3 R1 U1 I AB = I 1 − I 2 15. November 2014 www.ibn.ch KA : =0 RT = R13 + R24 U3 UAB I1 I3 A I2 R2 I AB > 0 A R AB = 0 Ω B IAB I4 R4 U2 I 1 − I 2 − U AB R4 Bild 775.01.06 U1 = U 3 U2 = U4 A Mit Knotenregel B Nicht abgeglichene Brücke U 2 = I T ⋅ R34 I2 = IAB R2 Für die abgeglichene und nicht abgeglichene Brücke gilt: U 1 = I T ⋅ R12 R3 R1 I AB = 0 A R AB = 0 Ω B Bild 775.01.07 R13 = R1 ⋅ R3 R1 + R3 R24 = R2 ⋅ R4 R2 + R4 U4 IT = U RT Version 5 TG 7 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN SPEZIELLE WIDERSTANDSSCHALTUNGEN Seite 73 7.4.6 Dreieckstern- und Sterndreieckumwandlung Dreieck-Schaltung Umwandlung in Stern-Schaltung R1N = Stern-Schaltung 1 R12 ⋅ R31 R12 + R31 + R23 I Str U Str R2 N = I R12 ⋅ R23 R12 + R31 + R23 R1 N R3 N U R1N ⋅ R2 N + R1N + R2 N R3 N R31 R1N ⋅ R3 N + R1 N + R3 N R2 N R2 N ⋅ R3 N + R2 N + R3 N R1 N 15. November 2014 www.ibn.ch I I Str R12 Sternwiderstand R12 Dreieckwiderstand R23 Dreieckwiderstand R31 Dreieckwiderstand [Ω] [Ω] [Ω] U R23 3 R23 = R3 N [Ω] [Ω] [Ω] Dreieck-Schaltung 1 R31 = Sternwiderstand 2 R31 ⋅ R23 = R12 + R31 + R23 Stern-Schaltung Umwandlung in Dreieck-Schaltung R12 = Sternwiderstand R2 N R2 N 3 R3 N R1N 2 U Str Version 5 TG 7 4 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN SPEZIELLE WIDERSTANDSSCHALTUNG DREIECK-STERN- /STERN- DREIECKUMWANDLUNG Seite 74 Aufgabe 1 Berechnen Sie den Ersatzwiderstand RAB des im Bild gezeichneten Netzwerkes mittels Dreieck-Stern- oder Stern-Dreieck-Umwandlung R1 R4 R1 = 10Ω A B R3 R2 = 10Ω R3 = 30Ω R4 = 30Ω R5 = 30Ω R5 R2 Bild 1.28.1 Aufgabe 2 Berechnen Sie den Ersatzwiderstand RAB des im Bild gezeichneten Netzwerkes mittels Dreieck-Stern- oder Stern-Dreieck-Umwandlung R1 R4 R1 = 36Ω A B R3 R2 = 113Ω R3 = 89Ω R4 = 98Ω R2 R5 R5 = 85Ω Bild 1.28.1 15. November 2014 www.ibn.ch Version 3 TG 7 4 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN SPEZIELLE WIDERSTANDSSCHALTUNG DREIECK-STERN- /STERN- DREIECKUMWANDLUNG Seite 75 Hilfe zur Aufgabenstellung Bei diesem Widerstandsnetzwerk ist die Zusammenfassung zu einem Ersatzwiderstand nicht ohne weiteres möglich. Es Fall liegt bei keinen zwei Widerständen die gleiche Spannung an oder es fließt der gleiche Strom. Hier muss eine Transformation vorgenommen werden. Eine Dreieckschaltung (auch πSchaltung genannt) kann in eine Sternschaltung (auch T-Schaltung genannt) transformiert werden und umgekehrt. Die entstandene Schaltung ist äquivalent zur Ausgangsschaltung und besitzt das gleiche Strom-Spannungs-Verhalten. Die transformierten Widerstände werden mit R' bezeichnet. Sie haben folgende Möglichkeiten die Schaltung zur Berechnung umzuformen: 1. Mit einer Dreieck-Stern-Transformation im hinteren Teil der Schaltung. Der Ersatzwiderstand ergibt sich nach der Umwandlung nach folgender Formel 15. November 2014 www.ibn.ch Version 3 TG 7 4 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN SPEZIELLE WIDERSTANDSSCHALTUNG DREIECK-STERN- /STERN- DREIECKUMWANDLUNG Seite 76 2. mit einer Dreieck-Stern-Transformation im vorderen Teil der Schaltung Hierbei gelangt man zur gleichen Berechnungsformel wie bei 1. 15. November 2014 www.ibn.ch Version 3 TG 7 4 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN SPEZIELLE WIDERSTANDSSCHALTUNG DREIECK-STERN- /STERN- DREIECKUMWANDLUNG Seite 77 3. mit einer Stern-Dreieck-Transformation: im unteren Teil der Schaltung Der Ersatzwiderstand berechnet sich dann folgendermaßen Diese Umwandlung ist auch noch gegengleich im oberen Teil der Schaltung möglich. 15. November 2014 www.ibn.ch Version 3 TG 7 4 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN SPEZIELLE WIDERSTANDSSCHALTUNGEN Seite 78 7.4.7 Würfelwiderstand Widerstandsschaltung von Flächendioganale A-A B1 A2 R RAA = 3 ⋅R 4 R Würfelwiderstände [Ω] R R A1 D1 R R R R R C2 D2 R Widerstand von Raumdioganale B-B R BB 5 = ⋅R 6 R R C1 R B2 Alle Widerstände sind gleich gross. Misst man mit einem Ohmmeter an den entsprechenden Stelle, stellen sich die entsprechenden Widerstände ein. Widerstand von Kante zu Kante C-C RCC = 0,5833 ⋅ R 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN Seite 79 7.5 Kirchhoffsche Regeln 7.5.1 Das Erste kirchhoffsche Gesetz Wie in der Parallelschaltung von Widerständen ersichtlich, teilen sich die Ströme in den Widerständen auf. Aus dieser Gegebenheit kann folgender Satz abgeleitet werden. Der Gesamtstrom ist so gross wie die Summe der Teilströme. Die Summe der Ströme in einem Knoten ist gleich Null. Die Summe der Ströme die auf einen Knotenpunkt zufliesst ist genau gleich gross wie die Summe der Ströme die vom gleichen Knoten wegfliessen. I = I1 + I 2 I1 I I − I1 − I 2 = 0 I2 7.5.2 Das Zweite kirchhoffsche Gesetz Wie in der Serieschaltung von Widerständen ersichtlich, teilt sich die Spannung an den Widerständen auf. Aus dieser Gegebenheit kann folgender Satz abgeleitet werden. Die Gesamtspannung ist so gross wie die Summe der Teilspannungen. Die Summe der Spannungen in einem Kreis ist gleich Null. Die Summe der Spannungen die am Ausgang bestehen ist genau gleich gross wie die Summe der speisenden Spannungen. U1 U U2 U = U1 + U 2 U − U1 + U 2 = 0 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN Seite 80 7.6 Elektrische Leistung bei Gleichstrom 7.6.1 Berechnung der elektrischen Leistung P =U ⋅I P = I2 ⋅R U2 P= R U P2 = P1 ⋅ 2 U1 U I k= 1 = 1 U2 I2 I P2 = P1 ⋅ 2 I1 2 2 James Watt 19.1.1736 - 19.8.1819 P Leistung W U Spannung V I Stromstärke A R Widerstand Ω k Änderungsfaktor - Englischer Ingenieur schottischer Herkunft (ursprünglich Feinmechaniker). Entwickelte die Niederdruck-Dampfmaschine durch Erfindung des Kondensators 2 P2 = P1 ⋅ (k ) ( ) ∆P = P1 k 2 − 1 ( ) ∆P% = k 2 − 1 ⋅ 100% P1 100 % -Wert (Minus beteutet Abnahme) 7.6.2 Messvarianten der elektrischen Leistung 1. Variante 2. Variante I I A W + + U U V - - Bild 8.12.1 Bild 8.12.2 Leistungsmessung mit Leistungsmessung mit Voltmeter und Wattmeter Ampèremeter Berechnung der Leistung 15. November 2014 www.ibn.ch Leistung ist direkt ablesbar Version 5 TG 7 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHE LEISTUNG BEI GLEICHSTROM Seite 81 7.6.3 Messaufbau, Versuche zur Bestimmung der elektrischen Leistung Für die Untersuchung der elektrischen Leistung werden wir uns dem nachfolgenden Messaufbau bedienen. Der Messaufbau und die verwendeten Messgeräte sind ein wichtiger Bestandteil zum „be-greifen“ dieses Abschnitts. Messaufbau Verwendete Messgeräte V A W Ω Verwendete Verbraucher RϑL Rϑ K 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHE LEISTUNG Seite 82 Messungen und grafische Darstellung der Messwerte einer Glühlampe I [mA] P [W] Versuch 1 U 0 15. November 2014 www.ibn.ch [V] Messung U [V] 1 0 2 20 3 40 4 60 5 80 6 100 7 120 8 230 I [mA] Berechnung U ⋅I Ablesung [W] Berechnung RϑG Frage Welches Verhältnis besteht zwischen der Spannung und der Leistung von Messung 5 gegenüber Messung 3 U5 = U3 P5 = P3 Auflage 5 TG 7 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHE LEISTUNG Seite 83 Messungen und grafische Darstellung der Messwerte eines Heizwiderstandes I [mA] P [W] Versuch 2 U 0 15. November 2014 www.ibn.ch [V] Messung U [V] 1 0 2 20 3 40 4 60 5 80 6 100 7 120 8 230 I [mA] Berechnung U ⋅I Ablesung [W] Berechnung RϑK Frage Welches Verhältnis besteht zwischen der Spannung und der Leistung von Messung 5 gegenüber Messung 3 U5 = U3 P5 = P3 Auflage 5 TG 7 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHE LEISTUNG BEI GLEICHSTROM Seite 84 7.6.4 Fragen zu den zwei Versuchen Fragen zu Versuch 1 mit Glühlampe Aus welchem Material besteht der Glühfaden der verwendeten Leuchtmittel? Wolfram Wichtigste Erkenntnisse und elektrische Daten des verwendeten Verbrauchers: Fragen zu Versuch 2 mit Heizwiderstand Aus welchem Material besteht der Widerstand des verwendeten Betriebsmittels? Konstantan Wichtigste Erkenntnisse elektrische Daten des verwendeten Verbrauchers: 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHE LEISTUNG BEI GLEICHSTROM Seite 85 7.6.5 Berechnung der Temperatur des Wolframwendels Aufgabe Es soll die Temperatur des Wolframwendels, an der Stelle U=80 V berechnet werden. Zur Lösungsfindung muss die Formel der Temperaturabhängigkeit des elektrischen Widerstandes verwendet werden. 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHE LEISTUNG BEI GLEICHSTROM Seite 86 7.6.6 Kombination Leistungsberechnung und ohmisches Gesetz Leistungsberechnung Ohm´sches Gesetz Variante 1 P = U ⋅I [W ] U = R⋅I I= U R Leistungsberechnung Leistungsberechnung Variante 2 Variante 3 P =U ⋅I P =U ⋅I wir ersetzen die Spannung wir ersetzen den Strom U = R⋅I daraus folgt 2 P = I ⋅R [W ] I= U R daraus folgt U2 P= R [W ] Mit den zwei neuen Formeln kann die Leistungsberechnung über den Widerstand erfolgen! 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHE LEISTUNG BEI GLEICHSTROM Seite 87 7.6.7 Berechnung der Leistung nach Spannungsänderung Es soll die Leistung und die Leistungsänderung in Watt und Prozenten an einem Verbraucher nach Spannungsänderung berechnet werden. Die Werte sind aus dem Versuch 2 mit dem Konstantanwiderstaund aus Kapitel 7.6.3 zu entnehmen. Werte vor Spannungsänderung bei 40V und Werte nach Spannungänderung bei U=80 V nehmen. Zur Lösungsfindung sind die Leistungsformeln und das ohmsche Gesetz zu verwenden. Es soll zuerst eine allgemeine Lösung mit Variablen hergeleitet werden. 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 6 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNIK GRUNDLAGEN ELEKTRISCHE LEISTUNG BEI GLEICHSTROM Seite 88 7.6.8 Leistungsmessung im Vergleich Gleichspannungsmessung Verbrauchergruppe Glühlampe U [V ] I [ A] P [W ] U ⋅I [VA] Wechselspannungsmessung U [V ] I [ A] P [W ] U ⋅I [VA] Heizkörper Kollektormotor M Spule Kondensator + Bemerkungen Leistungsberechnung bei Gleich- und Wechselspannung gleich gross. Heizungen verhalten sich wie die Glühlampen. Sie sind ohmische Verbraucher. M Verhalten bei Wechselspannung nicht mehr ohmisch. (siehe Spule) Spule ist ohmischer Verbraucher an Gleichspannung. Induktiver Verbraucher an Wechselspannung. Sperrt Gleichstrom nach Aufladung. Kapazitiver Verbraucher an Wechselspannung. 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 7 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN ELEKTRISCHE ARBEIT Seite 7.7 Die elektrische Arbeit 7.7.1 Die Berechnung der elektrischen Arbeit Die mechanische Arbeit berechnet sich wie folgt [Nm ] Die mechanische Leistung wird wie folgt berechnet Nm s [Nm ] = [W s] el . Arbeit = el. Leistung x Zeit W = P⋅ t Setzen wir nun in diese neue Gleichung der Elektrotechnik die Leistungsberechnung ein, so erhalten wir die Beziehung 89 oder Energie mech. Arbeit = Kraft xWeg W = F ⋅s mech. Arbeit Zeit W P= t mech.Leistung = Wir formen nun die Gleichung der mech. Leistung um, auf die Arbeit und wollen diese neue Gleichung für die Elektrotechnik verwenden. Arbeit = Spannung x Stromx Zeit W = U ⋅ I ⋅t [VAs ] , [W s] Merke - Der durch die Spannung hervorgerufene Strom ist die Leistung und Leistung verrichtet über die Zeit ist Arbeit. - Der in einem geschlossenen Stromkreis vorhandene Arbeitsvorrat heisst Energie. Diese Energie kann Arbeit verrichten. - Jeder Naturvorgang ist die Umwandlung einer Energieform in die Andere. Dabei kann weder Energie gewonnen noch verloren gehen. 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 7 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN ELEKTRISCHE ARBEIT BERECHNUNG DER ELEKTRISCHEN ARBEIT Seite 90 7.7.1.1 Einheiten der Arbeit Mechanische Arbeit Wärme Energie Elektrische Arbeit Nm J Ws Wh kWh 1 1 1 - - 3600 3´600´000 Weitere Einheiten bzw. Vorsatzzeichen für die Darstellung der Energie sind Kilo k Mega M Giga G James Prescott Joul (1818-1889) 7.7.1.2 Die Messung der elektrischen Arbeit Messaufbau I A UV R Messgeräte Voltmeter Amperemeter Zeitmesser Messaufbau Messgeräte Wattmeter Zeitmesser I W UV V U U Messaufbau Messgeräte kWh-Zähler I kWh UV U 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 7 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN ELEKTRISCHE ARBEIT BERECHNUNG DER ELEKTRISCHEN ARBEIT Seite 91 7.7.1.3 Leistungsberechnung aus der Energiemessung Mit Hilfe der Zählerkonstante Kilow a ttstunden W echselstromzä hler Typ N r. Jahr V A Hz die angibt , nach wieviel Umdrehungen 1kWh verbraucht wurde. Ankerumdrehungen = 1 kW h La ndis & Gyr Beim Anschluss eines Verbrauchers an den Energiezähler kann man durch Messen der Ankerumdrehungen und Festhalten der Zeit die Leistung des angeschlossenen Verbrauchers bestimmt werden. Messwerte I kWh A UV R U V U Spannung V I Strom A t Zeit s c Zählerkonstante 1/kWh Bis eine kWh Energie bezogen ist, muss der Zähleranker c Umdrehungen pro kWh machen. Also ergibt sich für die Leistung: Zusammenfassung n Anzahl Ankerumdrehungen c Zählerkonstante 1/kWh t Zeit für die n Umdrehungen s P Leistung des Verbrauchers kW 15. November 2014 www.ibn.ch P= 3600 ⋅ n c ⋅t Die Zählerkonstante gilt auch für den elektronischen Zähler, also auch für die Anzahl Impulse pro Kilowattstunde. Version 5 TG 7 7 1 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN ELEKTRISCHE ARBEIT BERECHNUNG DER ELEKTRISCHEN ARBEIT Seite 92 7.7.1.4 Zähleraufbau Messwerk des Induktionszählers 1 2 3 4 6 5 1 Spannungsspule 2 Bremsmagnet 3 Stromspule 4 Al-Scheibe 5 Polleiterklemmen 6 Neutralleiterklemmen Funktionsweise Die Al-Scheibe dreht um so rascher, je grösser die Leistung ist, d.h. je grösser die Spannung und/oder Strom sind, da die aus ihnen resultierenden Magnetfelder in den Spulen auf die Scheibe einwirken und so ein Drehmoment ergeben. Durch das Gegendrehmoment welches durch den Bremsmagneten erzeugt wird, bleibt die Drehgeschwindigkeit proportional der Leistung. Auch die Zeit wird proportional berücksichtigt dank der Drehscheibe. Über die Achse der Drehscheibe wird das Zählwerk angetrieben und registriert die verbrauchte Arbeit. Beispiel: 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 7 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN ELEKTRISCHE ARBEIT 7.7.2 Seite 93 Die Energiekostenberechnung Energiekosten = Energie x Energiepreis K =W ⋅k K = P ⋅t ⋅ k Die vom kWh-Zähler angezeigte Arbeit muss dem Energieliefernden Werk bezahlt werden. K Energiekosten Fr. W Energie kWh P Leistung kW t Zeit k Energiepreis h Fr./kWh Merke Die Energie muss aus folgendem Grund dem EW bezahlt werden: Weil nicht nur die momentane Leistung dem Endverbraucher zur Verfügung gestellt werden muss, sondern diese über eine mehr oder weniger lange Zeit. Ein Problem für den Endverbraucher wie auch für das EW stellt die Leistung dar. Die Leistung muss aus folgendem Grund dem EW bezahlt werden: Wenn die verbrauchte Leistung höher ist als die bestellte Anschlussleistung beim EVU, so muss die Mehrleistung bezahlt werden. EVU: Energie-Versorgungs-Unternehmen 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 7.8 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN Seite 94 Spannungsabfall und Leitungsverluste bei Gleichstrom 7.8.1 Der Spannungsabfall 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 8 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN SPANNUNGSABFALLUND LEITUNGSVERLUSTE BEI GLEICHSTROM Seite 95 7.8.2 Die Leitungsverluste 15. November 2014 www.ibn.ch Version 5 TG 7 TECHNOLOGISCHE GRUNDLAGEN ELEKTROTECHNISCHE GRUNDLAGEN Seite 96 7.9 Wirkungsgrad Bei allen Energieumwandlungen treten Verluste auf, so dass die abgegebene Energie geringer ist als die zugeführte Energie. Es scheint als würde ein Teil der zugeführten Energie verloren gehen. Tatsächlich sind die Verluste nichts anderes als eine unerwünschte umgewandelte Energie. Wirkungsgrad η= P2 P1 η% = P2 ⋅ 100% P1 Typ 3 ~ Mot 380 Merke Als Wirkungsgrad einer Energieumwandlung bezeichnet man das Verhältnis von abgegebener Energie zur zugeführten Energie. 1981 Nr. 1 kW 1450 Isol-Kl. B 2 V IP 0,85 cosϕ U/min Bohrmaschine A 50 Hz 44 t Auf dem Typenschild ist immer die abgegebene Leistung angegeben. Verluste Vorschaltgerät PV = P1 − P2 PV = P1 − P2 ηV = P1 − P2 P1 ηV % = P1 − P2 ⋅ 100% P1 ηV % P = 1 − 2 ⋅ 100% P1 ηV % = (1 − η ) ⋅100% Die Leistungsangabe eines Motors bezieht sich immer auf die Wellenleistung, also auf die abgegebene Leistung! Dieselgenerator P1 Leitungen Motorverluste (PV) 1 Kupferverluste 2 Ummagnetisierungsverluste 3 Mechanische Verluste I RL U2 U1 R RL P2 Merke Ein guter Verbraucher zeichnet sich dadurch aus, dass die zugeführte elektrische Energie möglichst verlustfrei in die für den Verbraucher hauptsächlich vorgesehene Energieform umgewandelt wird. PV , WV Verluste [W ] , [Ws ] P1 , W1 P2 , W2 Zugeführte Leistung bzw. Arbeit ηV ηV % η η% Verlustfaktor [W ] , [Ws ] [W ] , [Ws ] [−] [%] [−] [%] Abgeführte Leistung bzw. Arbeit Verluste in Prozent Wirkungsgrad Wirkungsgrad in Prozent 15. November 2014 www.ibn.ch P1 = U1 ⋅ I P2 = U 2 ⋅ I Wasserkraftwerk Version 5