Die Harvard-Methode des sachbezogenen Verhandelns Dr. Jutta Breitschwerd Das Harvard-Konzept Das Harvard-Konzept bzw. Harvard-Ansatz ist die Methode des sachbezogenen Verhandelns. Das dahinterstehende Prinzip formulierte der amerikanische Rechtswissenschaftler Roger Fisher im Jahr 1981 gemeinsam mit William L. Ury in dem Buch Getting to Yes (dt. Das Harvard-Konzept). Später kam noch Bruce Patton hinzu. Das Konzept beruht auf dem „Harvard Negotiation Project“ der Harvard-Universität. Es ist ein Teil des „Program on Negotiation“ der Harvard Law School. (Wikipedia) Die 5 Prinzipien des Harvard-Konzepts: 1. Die Alternativen abwägen. 2. Zwischen Menschen und Problemen unterscheiden 3. Ermitteln Sie Interessen und Bedürfnisse 4. Entwickeln Sie Optionen zum beiderseitigen Vorteil. 5. Fairness als Prüfstein für die Einigung Ziel : konstruktive und friedliche Einigung in Konfliktsituationen. Ein klassischer Kompromiss wird überwunden, Win-Win angestrebt. Keine schlechte Lösung zu jedem Preis. Beziehung beibehalten. Dr. Jutta Breitschwerd 2 Das Harvard Prinzip 1: Alternativen abwägen Verhandlungsgrundlage: • Unterschiedliche Interessen • Kommunikativer Weg offen • Beiderseitiges Interesse an Ausgleich Gibt es eine Verhandlungssituation? Vollendete Tatsachen kann man schlecht nachverhandeln Wie hoch ist die Chance auf Erfolg? Jede Verhandlung hat ihren Preis Welche Alternativen zur Verhandlung gibt es? Abwarten, Partner wechseln, Fakten schaffen… Abwägen der BATNA: Best alternative to a negotiated agreement Dr. Jutta Breitschwerd 3 Das Harvard Prinzip 2: Zwischen Menschen und Problemen unterscheiden Sachebene: • Ebene der Probleme, Fakten, Informationen Beziehungsebene: • • • • • • Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3)2:966) Gefühle Status (Gesicht wahren) Aufbau guter Arbeitsbeziehung Grundlage Partnerschaftlichkeit Beziehungsaspekt vorrangig vor der Sachebene zu betrachten: Beziehungsebene trägt Sachebene „Wenn Sie den Stolz Ihres Verhandlungspartners verletzt haben, können Sie dies kaum durch eine Preissenkung beheben“ (PM3/2:969) „Kommunizieren Sie hart in der Sache, aber weich zu den Menschen“ (Fisher, Uri & Patton 1984:33 nach :GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement /Michael Gessler (Hrsg.)(2011). Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3)2:969) Dr. Jutta Breitschwerd 4 Das Harvard Prinzip 3: Ermitteln Sie Interessen und Bedürfnisse Von Positionen zu Interessen und Bedürfnissen: Selbst Verwirklich. • Anerkennung, Geltung Soziale Bedürfnisse • Sicherheit • Grundsicherung Welchen Nutzen möchte der Verhandlungspartner aus dem Verhandlungsergebnis ziehen (offen/ verdeckt)? Neben sachlichen Zielen auch „menschliche Bedürfnisse“ nicht außer Acht lassen Interessenermittlung als Klärungsprozess „Kommunizieren Sie hart in der Sache, aber weich zu den Menschen“ Räumen Sie den Weg frei für die sachbezogene Einigung Dr. Jutta Breitschwerd (Fisher, Uri & Patton 1984:33 nach PM3/2:969) 5 Das Harvard Prinzip 4: Entwickeln Sie Optionen zum beiderseitigen Vorteil Suche nach einer Option, die für beide Seiten vorteilhafter ist als ein Kompromiss • Optimal: Win-Win (Orangenbeispiel) • Pain-Pain oder „Burgen-sharing“ statt hin- und herschieben des schwarzen Peters Interessensunterschiede schaffen Nutzen (Teilen ohne Verluste) Erweiterung des Lösungsraums (Faktor Zeit/ Vertrauen), Ringtausch Interessen Partei A Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3)2:974) Vorläufige Lösungen und Teillösungen akzeptieren Bei einer optimalen Verhandlung gewinnen beide Seiten und das Ergebnis ist besser als jede nicht verhandelte Alternative Dr. Jutta Breitschwerd 6 Das Harvard Prinzip 5: Fairness als Prüfstein für die Einigung Faire Vorgehens- und Verfahrensweise Kriterien für ein faires Verhandlungsergebnis : © Jürgen Priewe - Fotolia.com • Normen, Richtlinien • Präzedenzfälle • Prinzip der Reziprozität • Benchmark • Marktwerterhebung • Gutachten Eine Lösung ist nur dann gut, wenn beide Seiten davon überzeugt sind (PM3/2:977) Dr. Jutta Breitschwerd 7 Harvard-Konzept - Zusammenfassung sdf Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3)2:979) Dr. Jutta Breitschwerd sdf Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3)2:980) 8