Erfahrungsbericht - Universität Greifswald

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Erfahrungsbericht
Reykjavík (Island) WS 2003-04
Ich bin für ein halbes Jahr als Austauschstudent in Reykjavik in Island gewesen. Obwohl Island auf
den ersten Blick ein wenig exotisch klingt, war es eine wunderschöne Zeit. In Island wird als
Hauptsprache Isländisch gesprochen, was kaum in der kurzen Zeit zu lernen ist. Aber man kommt mit
Englisch problemlos durch. An der Universität wurden für Austauschstudenten extra Kurse auf
Englisch angeboten (nicht nur für Jura, sondern für fast alle Studienrichtungen) und auch die Isländer
sprechen Englisch fast fließend. Was auch kein Wunder ist, da Island nur ca. 280.000 Einwohner hat
und sich eine eigene Übersetzung Englischer Kinofilme z. Bsp. nicht lohnen würde. Folglich sind das
Fernsehen und das Kino auf Englisch. Das Leben auf Island spielt sich eigentlich nur in Reykjavik,
also der Hauptstadt, selbst ab. Es wäre also schon empfehlenswert, dass man als Austauschstudent
nicht die Uni in Akureyri (30 km vom Polarkreis entfernt und nur 15.000 Einwohner), sondern die Uni
in Reykjavik (Háskóli Íslands) besucht. Es sei denn, man liebt die Einsamkeit im Winter bei knapp
einer halben Stunde Sonnenlicht am Tag!
Bei der Einreise nach Island braucht man als EU-Bürger kein Visum. Aber eine residents permit ist
notwendig, falls der Aufenthalt über 3 Monate hinausgeht. Die billigsten Flüge bekommt man
(jedenfalls im Winter 2003) durch IcelandAir Express via London Stanstead und nicht über IcelandAir
direkt über Kopenhagen. Die Isländer haben die isländische Krone als Währung, aber Geld bekommt
man an ATM cash machines bei fast allen Banken. Die Lebenskosten in Island sind extrem hoch, so
dass man mit seinem Erasmusstipendium bei weitem nicht hinkommt. Ein Besuch im Kino kostet als
Beispiel umgerechnet ca. 16 €. Der isländische "Aldi" heißt Bonus, liegt direkt an Laugavergur und hat
als Logo ein fettes, pinkes Schweinchen. Also ziemlich schwierig zu verpassen. Die Wohnung wird
meist von der University of Iceland vorgeschlagen. Meistens sind es "Guesthouses", in denen noch
andere Austauschstudenten leben. Ich fand, dass die Isländer insgesamt sehr hilfsbereit waren, vor
allem an der Universität. Außerdem wurden für Austauschstudenten verschiedene Ausflüge
angeboten, um Island näher kennen zu lernen.
Vor allem ein Ausflug zum Nationalpark Pingvellir, dem größten Wasserfall Gulfoss und
verschiedenen Geysiren lohnt sich immer. In ihrer Freizeit gehen sehr viele Isländer in die hot pots.
Dies sind runde Schwimmbecken zwischen 38 bis 45 Grad, die durch die vielen vorhandenen heißen
Quellen gespeist werden. Allerdings sind die hot pots im Freien, so dass man auch bei Schnee und
Regen mit dem Kopf draußen sitzt. Aber es lohnt sich auf jeden Fall immer, besonders weil es mit
einer 10-Karte billiger ist.
Alles in allem war es für mich eine sehr schöne und lohnende Zeit und ich wünsche allen weiteren
Austauschstudenten aus Greifswald einen tollen Aufenthalt auf Island.
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