Institut für Mathematik Prof. Dr. Christian Kanzow Dipl.–Math. Anna von Heusinger WS 2006/07 Übungen zur Veranstaltung Optimierungsmethoden I Blatt 0 Aufgabe A: Gegeben sei ein (nicht entartetes) Dreieck mit den Ecken A, B und C. Gesucht ist ein Punkt E auf der Seite BC des Dreiecks derart, dass das hierdurch entstehende Parallelogramm ADEF mit den Eckpunkten D bzw. F auf den Seiten AB bzw. AC maximalen Flächeninhalt besitzt. Wie hat man E zu wählen? C F E A D B Aufgabe B: Gegeben sei die quadratische Funktion 1 f (x) := xT Qx + cT x + γ 2 mit Q ∈ Rn×n , c ∈ Rn und γ ∈ R. (a) Berechnen Sie den Gradienten von f im Punkte x. Beachten Sie hierbei, dass die Matrix Q nicht notwendig symmetrisch zu sein braucht. (b) Warum kann man bei der Minimierung von f ohne Beschränkung der Allgemeinheit davon ausgehen, dass die Matrix Q symmetrisch ist? (c) Spielt der konstante Term γ bei der Minimierung von f eine Rolle? Aufgabe C: Sei f : Rn → R eine gegebene Funktion. Dann bezeichnet man die Menge Hf (c) := x ∈ Rn f (x) = c als Höhenlinie von f zum Level c ∈ R. Versuchen Sie, einige Höhenlinien der so genannten Rosenbrock–Funktion f (x) := 100(x2 − x21 )2 + (1 − x1 )2 zu skizzieren. (Die Rosenbrock–Funktion ist eine beliebte Testfunktion in der unrestringierten Optimierung.) Bemerkung: Wer ein wenig am Computer herumspielen möchte, kann beispielsweise mit dem folgenden MATLAB–Programm [x1,x2]=meshgrid(-1:0.01:1.2,-0.2:0.01:1.3); f=100*(x2-x1.^ 2).^ 2+(1-x1).^ 2; contour(x1,x2,f,200); einige (insgesamt 200) Höhenlinien von f auf dem Rechteck [−1, 1.2] × [−0.2, 1.3] zeichnen. Mehr Informationen hierzu liefert MATLAB mit dem Befehl help contour. Aufgabe D: Sei f : Rn → R stetig. Dann heißt Lf (c) := x ∈ Rn f (x) ≤ c die Levelmenge (oder auch Niveaumenge) von f zum Level c ∈ R. Zeigen Sie: Existiert ein c ∈ R derart, dass die Levelmenge Lf (c) (nichtleer und) beschränkt ist, so besitzt f ein globales Minimum.