CENTRE UNIVERSITAIRE DE LUXEMBOURG Département des lettres et des sciences humaines Section philosophie Année académique 2000/2001 1ier Semestre Anthropologie, philosophie de la culture et philosophie de l ‘histoire Prof. Lukas K. Sosoe Travail à domicile: Emmanuel Kant : Zum ewigen Frieden HERR Alex 83, rte de Fischbach L-7447 Lintgen 31.1.2001 1 Emmanuel Kant : Zum ewigen Frieden I. II. Einleitung: Erster Zusatz : Von der Garantie des ewigen Friedens 1.Der Naturmechanismus schafft letztlich die oberste Gewalt, das Recht 2.Trotzdem soll es nicht nur einen einzigen Staat geben 3.Diese Trennung der Völker durch die Natur beinhaltet jedoch nicht dass diese Völker nichts miteinander zu tun haben: III. Zweiter Zusatz: Geheimer Artikel zum ewigen Frieden IV. Schlussfolgerung 2 Emmanuel Kant : Zum ewigen Frieden Emmanuel Kant wurde am 22.April 1724 in Königsberg in Ostpreußen als viertes von elf Kindern geboren. Sein Leben verlief in sehr ruhigen, geordneten Bahnen. Nach der Gymnasialzeit in der Vaterstadt besuchte er dort auch die Universität und studierte Naturwissenschaften, Mathematik und Philosophie. Mit 22 Jahren wurde er Hauslehrer bei einer vornehmen Familie in Ostpreußen, kehrte aber schon 1755 wieder nach Königsberg zurück, wo er an der Universität den Titel eines Magisters der Philosophie erwarb. Obwohl seine Vorlesungen schon bald bekannt und sehr rege besucht waren, erhielt er erst nach fünfzehn Jahren eine Professur und damit eine feste Anstellung. Nach 1770 entstanden seine großen philosophischen Werke, die drei Kritiken, durch die er berühmt wurde. zweimal wählte ihn die Universität zu ihrem Rektor, bis 1796 hielt er regelmäßig seine Vorlesungen und zog sich dann aus Gesundheitsrücksichten zurück. Er starb am 12 Februar in seiner Geburtsstadt. Obgleich Kant Königsberg sehr selten und Ostpreußen nie verlassen hat, kann seine Bedeutung für das deutsche Geistesleben, ja im weiteren Sinne für ganz Europa ,nicht hoch genug eingeschätzt werden. Er setzte sich mit den Grundfragen des menschlichen Denkens und der menschlichen Sittenlehre auseinander. Sein Werk, Zum ewigen Frieden, geschrieben im Jahre 1781, hat zum Ziel, den Frieden unter den Staaten zu gewährleisten, sowie auch die Menschen in die Regierung einzubeziehen. In diesem kleinen philosophischen Entwurf der in Form eines Friedensvertrags verfast worden ist, versucht Kant einen Weg zum ewigen Frieden zu finden. Er geht davon aus , dass dieser Weg nur über die Natur führt, und schlussendlich nur durch Erhebung aus derselben gewährleistet werden kann. I. Einleitung: - Die Präliminarartikel sind die „negativen Bedingungen“ für einen Frieden, es sind politische Maßnahmen die ergriffen werden müssen, um überhaupt die Möglichkeit zu bieten dass Frieden entstehen kann. - In den drei Definitivartikeln hat Kant gezeigt dass: 1. Jeder Staat eine republikanische Verfassung haben soll. 3 2. Das Völkerrecht auf einen „Föderalism freier Staaten“ gegründet sein soll. 3. Das „Weltbürgerrecht“ auf „Bedingungen der allgemeinen Hospitalität“ eingeschränkt sein soll. II. Erster Zusatz : Von der Garantie des ewigen Friedens - Kant behauptet in diesem ersten Zusatzartikel dass die Natur der Garant des Friedens ist. Aus dem „mechanischen Lauf“ der Natur schließt Kant einen Zweck. Um diesem Zweck gerecht zu werden lässt die Natur (wider ihren Willen) die „Zwietracht der menschlichen Eintracht“ emporkommen, nimmt also auch die negativen Seiten der menschlichen Natur in Kauf. Trotzdem bleibt sie aber auf den „objektiven Endzweck des menschlichen Geschlechts“ gerichtet, also auf den ewigen Frieden. Dies erinnert stark an Goethes Faust, bei dem der Herr sich ja auch sicher ist, dass Faust nie die Richtung auf den Urquell hin verfehlen wird, obgleich er ihm manchmal „nur verworren dient“. Kant geht hier davon aus dass es „Vorsehung“, also göttliche Leitung der Geschicke gibt, die wir nicht sofort am Lauf der Natur, an den „Kunstanstalten“ der Natur , also an den Dingen die geschehen und uns, den der Natur untergeordneten Menschen wiederfahren, erkennen, trotzdem können wir aber daraus schließen dass es eine solche gibt. Wir können und müssen diese Möglichkeit der Vorsehung aber zu diesen Dingen und Vorkommnissen hinzudenken, um eine gewisse Anzahl von ihnen besser erklären zu können, jedoch bei weitem nicht alle. (S.24) Trotzdem sei das Benutzten des Wortes „Natur“ in den meisten Fällen aber besser für das allgemeine Verständnis als der Begriff „Vorsehung“, da sich der Begriff „Natur“ innerhalb der Grenzen möglicher Erfahrung hält, und sich mit dem Begriff „Vorsehung“ so ziemlich alles einfach und leicht erklären lässt, denn wenn etwas Vorsehung ist, hat ja niemand mehr Einfluss darauf. Wenn etwas Vorsehung war, ist es geschehen weil es geschehen musste, und so braucht man nicht länger nach Erklärungen zu suchen. Der Begriff „Natur“ ist einfach „bescheidener“, d.h. angepasster an den Menschen. 4 Bevor Kant diese „Gewährleistung“, diese Garantie dass die Natur den ewigen Frieden garantiert, näher bestimmen will, will er erst einmal den Zustand erläutern in dem die Menschen heute leben, zeigen, wie gut die Natur für die Menschen vorgesorgt hat und Gründe angeben, warum die Menschen heute so leben. Anhand dieses Zustandes soll sich dann zeigen warum die Natur Garant des ewigen Friedens sein soll. (S.25/26) 1. Die Natur an sich bietet den Menschen die Möglichkeit allerorts auf der Welt überleben zu können. 2. Durch den Krieg zogen die Menschen vieler Länder aus bis hin zu den „unbewirtbarsten“ Gegenden, also bis hin zu Gegenden wo es zwar möglich ist zu überleben, dieses aber verbunden ist mit viel Arbeit und Mühe, sehr viel schwerer und komplizierter ist als anderenorts. 3. Es ist auch der Krieg der die Menschen dazu zwingt sich Gesetze, eine Verfassung, zu schaffen, um den Krieg zu vermeiden und in „Ruhe“ leben zu können. Es scheint als hätte die Natur alles vorgesehen, das Rentier scharrt sich seine Nahrung (Moos) sogar noch in den nördlichsten Gebieten unter dem Eis hervor, genau so wie die Tiere die in diesen Gebieten leben den Menschen dort Feuerung und Nahrung bieten. Auch hat der Mensch sich weiterentwickelt, er hat gelernt die Natur für sich zu nützen, hat sich das Pferd häuslich gemacht (als Arbeitstier als auch als Kriegsmittel), doch all dies reicht noch nicht um von richtigem Luxus profitieren zu können. Nur schon errichtete Staaten profitieren davon. Das Leben der Menschen hat vom „ Jagd-, Fischer-, Hirten- und Ackerleben“ durch die Natur hin zum Händlerleben evoluiert, da die Natur ihm z.b. Materialien wie Salz und Eisen gegeben hat, die ihm überhaupt die Möglichkeit bieten zu handeln. Dieses Händlerdasein trägt auch dazu bei dass der Mensch erkennt, wie wichtig es ist in Frieden zu Leben und gute Verbindungen mit anderen Menschen zu erhalten. Auch bietet das Händlerdasein andere Annehmlichkeiten materieller Art, wie Geld, usw. Kant spricht aber auch von einen gewissen Despotismus der Natur 1 , er meint dass eben weil die Natur dafür gesorgt hat, dass die Menschen überall auf der Erde leben können, sie auch wolle dass die Menschen ihren ganzen Lebensraum nutzen sollen. Dieses „nutzen sollen“ repräsentiert nicht unbedingt eine Pflicht, es repräsentiert auch kein moralisches 1 System der Gewaltherrschaft. 5 Gesetz, trotzdem sieht die Natur (in ihrem Mechanismus) einen Zweck darin und bedient sich des Krieges um diesen Zweck zu verwirklichen. Kant gibt hierfür ein paar Beispiele, und macht seine Argumentation hauptsächlich an den Sprachen der verschieden Völker fest. So ist die Sprache der Finnen eng mit der Sprache der Ungarn verbunden, trotzdem leben beide Völker ein gutes Stück voneinander entfernt, weil sich zwischen beide gotische und sarmatische Völker gedrängt haben. (S.26-29) Der Krieg selbst scheint aber mit dem Menschen in Verbindung zu stehen wie die Hitze mit der Sonne. Krieg zu führen bedarf keinen besonderen Beweggründen, und wird vielerorts verherrlicht, man braucht dabei nur an die mittelalterliche Gesellschaft zu denken. Sogar wenn kein Krieg ist, sagt Kant, wird dem Kriegesmut einen äußerst großen Wert zugesprochen. (S.29) Die Natur macht dem Mensch seine eigene Vernunft, also das applizieren seiner Vernunft, zur Pflicht, zu einer moralischen Pflicht. Kant stellt hier die Frage wie man dies erreichen könnte, und wie man garantieren könnte dass jeder Mensch seinem Verstand nach handeln würde und gleichzeitig so handelt, dass er weder gegen das Staatsrecht, gegen das Völkerrecht noch gegen das weltbürgerlicher Recht verstoßen würde. Der Mensch ist der Natur unterworfen, er muss den Willen der Natur als eine Pflicht für sich ansehen, ob es ihm gefällt oder nicht. (S.30) Kant gibt nun drei Beispiele/Argumente warum die Natur Garant des ewigen Friedens ist: 1. Der Naturmechanismus schafft letztlich die oberste Gewalt, das Recht: Der Zwang sich unter die „Obhut“ öffentlicher Gesetze zu begeben würde so oder so bei einem jeden Volk entstehen, wenn nicht durch Uneinigkeiten untereinander dann eben durch die Bedrohung von Krieg von außen, also durch die Bedrohung seines Nachbarvolkes z.b. Wenn dieses Nachbarvolk das Volk bedrängt, dann ist es gezwungen sich zu einem Staat zu bilden. Dieser Staat kann bei Kant nur eine republikanische Verfassung annehmen, da sie die einzige ist die „dem Recht der Menschen vollkommen angemessen“ ist. Gleichzeitig sei sie „aber auch die schwerste zu stiften, vielmehr noch zu erhalten“. Es gäbe trotzdem viele Leute, die behaupten dass eine republikanischer Staat nicht zu realisieren ist, da dies nur mit einem 6 Volk von Engeln möglich sei, und die Menschen sich nicht von ihren angeborenen Charakterzügen wie Selbstsucht lossagen können. Laut Kant würde die Natur dies aber erlauben indem sie eine gute Organisation des Staates erlaubt, die diese „schlechten“ Kräfte aufhält oder gegeneinander ausspielt so dass sie sich gegenseitig aufheben. So ist der Mensch, auch wenn er kein „moralisch-guter Mensch“ ist, gezwungen ein guter Bürger zu sein. Diese Staaterrichtung sei sogar für ein Volk von Teufeln realisierbar, wenn sie nur Verstand haben. Kant drückt dies sehr gut aus, indem er sagt dass: „Eine Menge von vernünftigen Wesen, die insgesamt allgemeine Gesetze für ihre Erhaltung verlangen, deren jedes aber insgeheim sich davon auszunehmen geneigt ist, so zu ordnen und ihre Verfassung einzurichten, dass, obgleich sie in ihren Privatgesinnungen einander entgegenstreben, diese einander doch so aufhalten, dass in ihrem öffentlichen Verhalten der Erfolg eben derselbe ist, als ob sie keine solche bösen Gesinnungen hätten.“2 . Es ist nicht die moralische Verbesserung des Menschen, die diese sog. „bösen Gesinnungen“ aus der Welt schaffen soll, sondern viel eher der Mechanismus der Natur der den Menschen dazu bringt. Der Mensch richtet sich unter Einfluss dieses Mechanismus „Zwangsgesetze“ ein um so seine Streitigkeiten aus der Welt schaffen, um den „Friedenszustand“ zu schaffen Denn nur im Friedenszustand haben auch alle Gesetzt Kraft. Kant gibt hier das Beispiel von den ihm bekannten organisierten Staaten, welche zwar noch in den Kinderschuhen stecken, sich trotzdem aber im äußern Verhalten dem, was die Rechtsidee vorschreibt, schon nähern. Die Ursache dieser Annäherung an die Rechtsidee sei aber sicherlich nicht die Moralität, sondern viel eher die von dem Naturmechanismus geforderte Vernunft, die z.b. selbstsüchtige Neigungen, also potentielle Probleme aus der Welt zu schaffen will. Die Natur will also dass das Recht die Obergewalt hat. 2. Trotzdem soll es nicht nur einen einzigen Staat geben: Obwohl das Völkerrecht, das ja ein Getrenntsein der einzelnen Völker voraussetzt, schon im Falle der Nichtpräsens einer „föderativen Vereinigung“, also einer Vereinigung die auf den Frieden zwischen den einzelnen Völkern aufpasst, einen potentiellen, wenn nicht schon einen 2 KANT, Immanuel, Zum ewigen Frieden (1781), hg. von Rudolf Malter, Stuttgart 1999, Reclam, S.31. 7 reellen Kriegszustand darstellt, ist dies trotzdem einer Zusammenschmelzung der einzelnen Völker vorzuziehen. Denn je größer eine Gemeinschaft ist, desto mehr werden die Gesetze missachtet, was nach und nach in einer Anarchie enden würde. Dieses ist absolut zu vermeiden, da Anarchie gleichgesetzt wir mit „Naturzustand“. Kant behauptet hier aber auch dass es Ziel eine jeden Staates, respektiv seines Oberhauptes sei, sich durch Bündnisse mit andern Staaten zu vergrößern und sich so nach und nach immer mehr Macht zu verschaffen, und später einmal die ganze Welt zu beherrschen. Die Natur hat aber, um dies zu vermeiden Unterschiede zwischen den Menschen (verschiedene Kulturen, Sprachen und Religionen) vorgesehen, welche zwar teilweise zum Vorwand für Hass und Krieg benutzt werden, ihrem Ziel trotzdem aber gerecht werden. Auf einen längeren Zeitraum hin gesehen werden diese Unterschiede sogar dazu beitragen den Frieden zu sicheren, durch Wetteifer sowie durch das Lehren von Toleranz. 3. Diese Trennung der Völker durch die Natur beinhaltet jedoch nicht dass diese Völker nichts miteinander zu tun haben: Um genauer zu sein fördert sie die Zusammenarbeit der Völker, z.b. durch den Handel. Handel und Krieg können nämlich nicht miteinander bestehen. Dieser Handelsgeist bemächtigt sich jedoch früher oder später eines jeden Volkes, da Handel auch Geldmacht bedeutet. Also engagieren sich viele Staaten um Krieg zu vermeiden, da sonst eine wichtige Einnahmequelle für sie versiegt, und sie so von ihrem Ziel, das ja nach wie vor im Menschen vorhanden ist, nämlich ihre macht zu vergrößern, weiter wegbringt. Auf diese Art und Weise garantiert die Natur mit durch ihren Mechanismus den ewigen Frieden. Nämlich dadurch dass der Mensch erkennt, dass er, wenn er alle seine „schlechten“ Neigungen so auslebt wie sie in ihm enthalten sind, an diesen zugrunde geht. III. Zweiter Zusatz: Geheimer Artikel zum ewigen Frieden In diesem zweiten Zusatz spricht Kant über die Möglichkeiten der Philosophie im allgemeinen Leben. 8 Zuerst definiert Kant was ein geheimer Artikel überhaupt ist, und sagt uns dass ein geheimer Artikel in Verhandlungen des öffentlichen Rechts objektiv ein Wiederspruch sei, was ja auch logisch klingt, subjektiv betrachtet trotzdem Sinn ergeben kann. Vielleicht wäre es bedenklich für die Würde einer Person etwas öffentlich zu formulieren, oder vielleicht würde es ihre Schwächen offenbaren. „Der einzige Artikel dieser Art ist in dem Satz enthalten : Die Maximen der Philosophen über die Bedingungen der Möglichkeit des öffentlichen Friedens sollen von den zum Kriege gerüsteten Staaten zu Rate gezogen werden“. 3 Hier ist es offensichtlich warum dieser Artikel geheimgehalten werden sollte, denn hier bittet „die gesetzgebende Autorität eines Staats“ die an sich ja die höchste Weisheit haben sollte, um die Hilfe der Philosophen, also ihrer Untertanen. Diese Bitte wird aber nicht dadurch umgesetzt dass Staatsmänner Gespräche und Diskussionen mit den Philosophen führen, sondern dadurch dass die Philosophen öffentlich ihre Meinungen über Maximen und Frieden mitteilen dürfen. Jedoch hat dies lediglich zum Ziel dass man die Meinungen der Philosophen kennt, nicht dass diese auch angewandt werden. So werden die Philosophen nie zu Juristen werden, auch nie deren Arbeit übernehmen. Nach wie vor werden es die Juristen sein die die Gesetze anwenden werden, die Philosophen werden höchstens Verbesserungsvorschläge für die Gesetze mit einbringen. Der Jurist rechnet seiner Aufgabe jedoch, nämlich einfach nur Gesetze zu applizieren einen höheren Stellenwert an, als der des Philosophen, also Gesetze zu verbessern, da seine Aufgabe auf direktem Wege mir Macht verbunden ist. Indirekt ist die des Philosophen es aber auch. Es sei aber, sagt Kant, auch nicht zu wünschen dass Menschen die viel Macht haben, wie z.b. Könige philosophieren würden, oder Philosophen Könige würden, „weil der Besitz der Gewalt [Macht] das freie Urteil der Vernunft unvermeidlich verdirbt.“ Auf der anderen Seite sei es aber für beide Seiten, Könige und Philosophen, unentbehrlich dass Philosophen öffentlich reden dürfen, es nützt nämlich beiden Seiten zur „Beleuchtung ihres Geschäfts“. 3 KANT, Immanuel, Zum ewigen Frieden (1781), hg. von Rudolf Malter, Stuttgart 1999, Reclam, S.34. 9 IV. Schlussfolgerung Der „ewige Friede“ stellt für Kant ein Ideal dar, welches auf den Ideen seiner Moral und vor allem der Idee eines „weltbürgerlichen“ Staats basiert. Mit Kant meint aber mit diesem Ausdruck nicht, dass der es nur noch einen Staat geben sollte, er meint viel eher damit dass jeder Mensch überall auf der Welt akzeptiert und geachtet wird, und dass es eine gute Kommunikation unter den einzelnen Staaten gibt, um so Kriege zu vermeiden und den Frieden zu gewährleisten. Kant führt aber gleichzeitig auch einen Neuheit in die Rechtstheorie ein: das ebengenannte Weltbürgerrecht, das sich neben d bisherige Staatsrecht und Völkerrecht gesellt. Es ist wirklich beeindruckend zu sehen, wie Kant vor rund 220 Jahren eine Theorie entwickelt hat, die bis heut e noch aktuell ist , und die sich sogar zum Teil in dir Praxis umgesetzt hat: Immerhin gibt es heutzutage Institutionen die sich um den Weltfrieden bemühen (Cf. NATO, UNO) genauso wie wir das Weltbürgerrecht, zumindest theoretisch, auch mit der Charta der Menschenrechte eingeführt haben. _______________________________________________ Bibliographie: - KANT, Immanuel, Zum ewigen Frieden (1781), hg. von Rudolf Malter, Stuttgart 1999, Reclam. - HABERMAS, Jürgen, Die Einbeziehung des Anderen, Studien zu einer politischen Theorie (1996), Frankfurt am Main 1999, Suhrkamp. 10