Chemisches Praktikum für Studenten der Human- und Zahnmedizin am Kekulé-Institut für Organische Chemie und Biochemie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Name: Vorname: Kurstag: Platz-Nr.: Tutor: Stand Wintersemester 2016/17 Inhalt 1. Literatur ................................................................................................. 3 2. Organisatorisches................................................................................... 4 2.1 Teilnehmerkarte ............................................................................. 4 2.2 Praktikumsordnung und allgemeine Verhaltensregeln ................... 4 2.3 Arbeitsmaterialien .......................................................................... 6 3. Kurstage ................................................................................................. 7 4. Stoffsammlung ....................................................................................... 49 4.1 Einige wichtige Definitionen ........................................................... 50 4.2 Reaktionsmechanismen der Organischen Chemie .......................... 60 5. Testfragen .............................................................................................. 63 1. Literatur 1. Literatur Die Reihenfolge der hier aufgeführten Lehrbücher ist frei gewählt. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Skripten stellen in keinem Fall einen Ersatz für Lehrbücher dar! Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP), Gegenstandskatalog für die ärztliche Vorprüfung, Verlag Druckhaus Schmid & Bödige. B. Krieg, Chemie für Mediziner, W. de Gruyter Verlag, Berlin. H. R. Christen, F. Vögtle, Grundlagen der Organischen Chemie, Verlag Diesterweg Salle, Frankfurt/M. K. Beyermann, Chemie für Mediziner, Georg Thieme Verlag, Stuttgart. H.P. Latscha, H. A. Klein, Chemie für Mediziner, Springer Verlag. I. Stark, Chemie – zum Gegenstandskatalog für die ärztliche Vorprüfung, Verlag Herder. H. Wachter, A. Hausen, G. Reibnegger, Chemie in der Medizin, W. de Gruyter Verlag, Berlin. A. Zeeck, Chemie für Mediziner, Urban & Fischer Verlag, München/Jena. B. Ross, Chemie der wässrigen Lösungen (Skript), Fachschaft Chemie der Uni Bonn. H. Hart, L. E. Craine, D. J. Hart, Organische Chemie, Wiley VCH Verlag. K. P. C. Vollhardt, Organische Chemie, Wiley VCH-Verlag. C. E. Mortimer, U. Müller, Chemie: Das Basiswissen der Chemie, Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 3 2. Organisatorisches 2. Organisatorisches 2.1 Teilnehmerkarte Auf der Teilnehmerkarte werden Ihnen die Teilnahme an den obligatorischen Kurstagen und die Durchführung der Versuche bescheinigt. Außerdem werden dort die Ergebnisse der Klausuren und am Ende des Praktikums die ordnungsgemäße Abgabe des Arbeitsplatzes vermerkt. Diese Karte ist der einzige Nachweis der Teilnahme am Praktikum und entsprechend sorgfältig aufzubewahren. Die Teilnehmerkarte wird bei der Zwischen- und Abschlussklausur eingesammelt. Bitte vergessen Sie nicht, Ihr Passfoto an der Karte zu befestigen! 2.2 Praktikumsordnung und allgemeine Verhaltensregeln Zu Praktikumsbeginn erfolgt eine allgemeine Einführung in die Praktikumsordnung und eine allgemeine Sicherheitsunterweisung durch den Tutor. Eine spezielle Einführung zu den Versuchen und Praktikumsaufgaben erfolgt am jeweiligen Kurstag. An dieser Stelle sei zusätzlich auf einige Grundregeln hingewiesen: I. Den Anweisungen der jeweiligen Tutoren und des jeweiligen Tagesassistenten ist unbedingt Folge zu leisten. II. Der Aufenthalt im Praktikumssaal ist grundsätzlich nur im Kittel und mit Schutzbrille (wird Ihnen zur Verfügung gestellt) gestattet! III. Während des Praktikums ist geeignete Arbeitskleidung zu tragen. Dazu gehören eine lange Hose (keine Röcke, keine Shorts!) sowie geschlossene, flache Schuhe. IV. Essen – dies gilt auch für Kaugummis – und Trinken sind im Labor strengstens verboten und führen zum Ausschluss des Praktikums. V. Personen, die nicht am Praktikum teilnehmen, ist das Betreten des Praktikumsraumes grundsätzlich untersagt. VI. Ihnen allein obliegt die Persönliche Informationspflicht über das allgemeine und spezielle Gefahrenpotential und die Handhabung der im Praktikum verwendeten Chemikalien (Rund S- Sätze bzw. H- und P-Sätze, Gefahrstoffsymbole, Aufbewahrung, Kennzeichnung und Entsorgung von Chemikalien). VII. Bei Unfällen ist außer dem Tutor unverzüglich der Tagesassistent zu unterrichten. VIII. Eine Entnahme von Verbandsmaterial aus dem Erste-Hilfe-Schrank erfolgt grundsätzlich nur durch den Tutor oder den Tagesassistent. 4 2. Organisatorisches IX. Bei Säure- und Laugenverätzungen der Haut und der Augen sofort mit viel kaltem Wasser (Wasserhahn, Augendusche) waschen. Mit Säure oder Lauge benetzte Kleidung sofort entfernen. Den Tutor sowie den Tagesassistenten benachrichtigen. X. Nach der Erstversorgung von Verletzungen und der Benachrichtigung des Tutors sowie des Tagesassistenten sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. XI. Die Benutzer eines Arbeitstisches sind für die Sauberkeit ihrer Arbeitsplätze, Ausgüsse und Abzüge verantwortlich. Diese sind am Ende eines Versuchstages von den Praktikanten in sauberem Zustand zurückzulassen. Alle Geräte sind vor Verlassen des Saals trocken in die entsprechenden Boxen einzuräumen. XII. Am letzten Praktikumstag sind die Geräte sauber und trocken abzugeben. Fehlende und defekte Geräte müssen ersetzt werden. XIII. Die Teilnahme an den Kurstagen ist obligatorisch! Ein Kurstag besteht aus dem Seminar und dem Praktikum. Wer unvorbereitet erscheint, muss ein Testat (15 - 20 Min., Terminabsprache mit dem Tagesassistenten) ablegen. Die vorgeschriebenen Versuche und Analysen sind unter der Aufsicht des Tutors und Tagesassistenten anzufertigen. Zur Teilnahme an der Klausur müssen jeweils alle gestellten Aufgaben richtig abgegeben werden. XIV. Das Versäumen eines Kurstages durch Krankheit ist sofort dem Tagesassistenten zu melden: 0228/735799. Ein ärztliches Attest muss sofort nachgereicht werden und der Versuch wird als Testat mit dem Tagesassistenten durchgesprochen (Terminabsprache mit dem Tagesassistenten). Bei mehr als einmaligem Versäumen eines Kurstages durch Krankheit (Nachweis durch Attest) kann eine regelmäßige Teilnahme nicht bescheinigt und der Schein nicht ausgestellt werden. XV. Bei den Klausuren wird der Lehrstoff des Praktikums (inklusive Seminare und Versuche!) abgefragt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Gegenstandskatalog (s. Praktikum) für den abzufragenden Stoffumfang verbindlich ist. Zur Teilnahme an der Abschlussprüfung ist nur berechtigt, wer alle notwendigen Unterschriften auf der Teilnehmerkarte vorweisen kann. In der Zwischenklausur sind mindestens 8 der 15 Fragen, in der Abschlussklausur mindestens 16 der 30 Fragen richtig zu beantworten. Die jeweilige(n) nichtbestandene(n) Klausur(en) werden in den Semesterferien wiederholt. Bei den Klausuren muss jeweils der Studentenausweis mit Teilnehmerkarte und Personalausweis vorgelegt werden. XVI. Bei Beschwerden wenden Sie sich bitte an den Praktikumsleiter Herrn Dr. J. Möllmann. (Tel. 0228/732705; mail: [email protected]) Für Anregungen und Verbesserungsvorschläge sind wir Ihnen dankbar! 5 2. Organisatorisches 2.3 Arbeitsmaterialien Bitte bringen Sie (spätestens zum 2. Kurstag!) folgende Dinge mit. I. II. III. IV. Baumwollkittel Feuerzeug oder Streichhölzer Pinzette 3 Blatt Millimeterpapier DIN A4 (3. Kurstag!) 6 3. Kurstage 3. Kurstage Gegenstandskatalog zum 1. Kurstag Aufbau der Materie: Bausteine der Materie, Atombau, Kernbau, Grundzüge des Bohr’schen Atommodells, Aufbau der Elektronenhülle, Spektralanalyse, Grundzüge des Atommodells von Schrödinger, Orbitale, Elektronenkonfiguration. Zustandsformen der Materie: Aggregatzustände, homogene/heterogene Systeme, der Begriff der Phase, Suspension, Emulsion, Aerosol, Kolloid, Gitterstruktur, Schmelzen, Kristallisation, Löslichkeit und Gitterenergie, Solvatation, ideale Gase, Dampfdruck von Substanzen. Chemische Grundgesetze: Gesetz von der Erhaltung der Masse, Gesetz der konstanten und multiplen Proportionen, Gesetz von Avogadro, allgemeines Gasgesetz, die Loschmidt’sche Zahl oder Avogadro’sche Konstante. Periodensystem der Elemente (PSE): Aufbau des PSE, Ordnungszahl, Isotopie, stabile und instabile Isotope, radioaktiver Zerfall, α-, β-, γ-Strahlung, ionisierende Wirkung der radioaktiven Strahlung, Nebengruppenelemente, Elementsymbole. Gesetzmäßigkeiten in Perioden und Gruppen des PSE: Atomradius, Ionenradius, Elektronegativität, metallischer/nichtmetallischer Charakter, Säure-/Basenstärke, Ampholyte. Chemische Bindung Teil I: Das Prinzip der chemischen Bindung, Ionenbindung, kovalente Bindung, polare Atombindung, Metallbindung, Wasserstoffbrücken, Einfluss von Wasserstoffbrücken auf physikalische Eigenschaften, van-der-Waals-Kräfte, Dipol-Dipol-Wechselwirkung. Am ersten Kurstag finden keine Versuche statt. Sie erhalten eine Sicherheitsunterweisung durch Ihren Tutor im Praktikumssaal. Außerdem sollten Sie zum ersten Kurstag auch ein aktuelles Passfoto für Ihre Teilnehmerkarte mitbringen. 7 3. Kurstage Gegenstandskatalog zum 2. Kurstag Chemische Stoffmengen- und Maßeinheiten: Atommasse, Molekülmasse, Mol, Konzentration. Stöchiometrie: Molarität, Normalität, Aktivität, Aktivitätskoeffizient. Der Säure-Base-Begriff: Stellung der Säuren und Basen im PSE, Definition von Säuren und Basen nach Brønstedt, Neutralisation, Ampholyte, Protolyse, elektrolytische Dissoziation. Titration Konzentrationsmaße, Komplexverbindungen. Säuren und Basen, Indikatoren, Titrationsverfahren, Energetik chemischer Reaktionen: Energieformen, Systeme, 1. und 2. Hauptsatz der Thermodynamik, Innere Energie, Enthalpie, Änderung von U und H bei isobaren Prozessen, exotherm/endotherm, Satz von Hess, freie Enthalpie, Entropie, Gibbs-Helmholtz-Gleichung, exergonisch/endergonisch. Versuche zum 2. Kurstag I. Titration von Schwefelsäure mit Natronlauge Durchführung: Der auf Ihrem Platz ausstehende Messkolben mit Schwefelsäure wird mit destilliertem Wasser auf exakt 100 mL aufgefüllt (Eichmarke!), mit dem Stopfen verschlossen und zum Durchmischen mehrere Male kräftig geschüttelt (ca. 1 Min.). Der Gehalt der so hergestellten Schwefelsäure soll durch Titration ermittelt werden. Hierzu entnehmen Sie aus dem Messkolben dreimal mit der ausliegenden Vollpipette jeweils 20 mL der SchwefelsäureLösung und überführen diese in ein sauberes Standgefäß aus Glas (Erlenmeyer-Kolben). Bitte beachten Sie, dass die Vollpipetten auf 15 Sekunden Auslauf geeicht sind. D.h. Sie bringen die Pipettenspitze an die Wand des Standgefäßes und warten nach dem Auslaufen der Flüssigkeit noch 15 s ab. Die Pipette darf auf keinen Fall ausgeblasen werden! Jede der drei Proben wird mit destilliertem Wasser auf ca. 50 mL aufgefüllt (Warum ist es hier nicht erforderlich, exakt auf 50 mL aufzufüllen?) und mit 1 Tropfen Methylrot als Indikator versetzt. Anschlließend wird mit Natronlauge (in der Bürette) bis zum Umschlag von rot nach gelb (Äquivalenzpunkt) titriert. Die erste Probe dient zur groben Bestimmung 8 3. Kurstage des Schwefelsäuregehalts. Titrieren Sie zügig bis zum Umschlagspunkt. Achten Sie darauf, dass Sie die Bürette nie vollständig leeren (Ende der Skalierung beachten!). Sollte eine Bürettenfüllung nicht ausreichen, notieren Sie die entnommene Menge und füllen die Bürette wieder auf. Notieren Sie sich die Menge der Natronlauge, die bis zum Farbumschlag verbraucht wurde. Beachten Sie für die genauen Titrationen, dass die erste Probe wegen des zügigen Arbeitens übertitriert wurde. Bei den folgenden Titrationen verfahren Sie wie oben beschrieben, allerdings führen Sie die Titration im Umschlagbereich langsam durch. Hierzu können Sie sich dem Wert der Grobtitration bis auf ca. 3 mL nähern. Geben Sie die Natronlauge nun tropfenweise zu. Nachdem Sie auf diese Weise zwei Proben titriert haben, bilden Sie aus den erhaltenen Volumina einen sinnvollen Mittelwert, den Sie Ihren Berechnungen zugrunde legen. Liegen die ermittelten Werte weit auseinander, führen Sie eine dritte Titration durch. Auswertung: Reaktionsgleichung: 𝐻2 𝑆𝑂4 (𝑎𝑞) + 2 𝑁𝑎𝑂𝐻(𝑎𝑞) → 𝑁𝑎2 𝑆𝑂4 (𝑎𝑞) + 2 𝐻2 𝑂(𝑙) + − 2𝐻3 𝑂(𝑎𝑞) + 2𝑂𝐻(𝑎𝑞) → 4𝐻2 𝑂(𝑙) Die Molarität der Schwefelsäure ergibt sich aus der Gleichung: 𝑐𝐻2 𝑆𝑂4 ∙ 𝑉𝐻2 𝑆𝑂4 = 𝑐𝑁𝑎𝑂𝐻 ∙ 𝑉𝑁𝑎𝑂𝐻 mit cH2SO4: gesuchte Konzentration der Schwefelsäure VH2SO4: Probevolumen = 20 mL cNaOH: Konzentration der Natronlauge (Angabe auf der Bürette) VNaOH: Mittelwert der drei Titrationsvolumina Der Gehalt an Schwefelsäure in g/L berechnet sich nach: 𝑔 𝑐𝐻2 𝑆𝑂4 [ ] = 𝑐𝐻2 𝑆𝑂4 ∙ Ä𝑀𝐻2 𝑆𝑂4 𝐿 mit ÄMH2SO4: Äquivalentmasse der Schwefelsäure 9 3. Kurstage Wie groß ist die Äquivalentmasse der Schwefelsäure unter Berücksichtigung der Molekülmasse der Schwefelsäure MH2SO4 = 98,08 g/mol? Ä𝑀𝐻2𝑆𝑂4 = Ihre Proben-Nr.: Verbrauch an Natronlauge in mL: 1. Probe Ergebnis: Die Probe enthält 2. Probe 3. Probe Mittelwert g/L H2SO4. II. Bestimmung der Gesamthärte und der Kalkhärte einer Wasserprobe Dieser Versuch wird im Praktikum nicht durchgeführt, muss von Ihnen aber theoretisch beherrscht werden!!! Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) 10 3. Kurstage IIa Gesamthärte Durchführung: 100 mL der zu untersuchenden Wasserprobe werden in einen 300 mL-Erlenmeyer-Kolben pipettiert, mit 3 Tropfen Salzsäure (wHCl ≈ 37%) versetzt (kein Säureüberschuss!) und aufgekocht. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur werden eine Indikatorpuffertablette und nach deren Lösen 5 mL Pufferlösung (pH = 10) hinzugegeben. Mit EDTA-Lösung (cEDTA = 0,01 mol/L) wird nun zum Farbumschlag von rot (über einen grauen Farbton) nach grün titriert. 1 mL EDTA-Lösung für 100 mL Wasserprobe entspricht 0,1 mmol Gesamthärte bildende Ionen pro 1 L Wasserprobe. Anzugeben ist die Gesamthärte der untersuchten Wasserprobe in mmol/L. Auswertung: Verbrauch: mL EDTA-Lösung (cEDTA = 0,01 mol/L) Ergebnis: Die Gesamthärte der Probe beträgt mmol/L. IIb Kalkhärte Durchführung: 100 mL der zu untersuchenden Wasserprobe werden in einen 300 mL-Erlenmeyer-Kolben pipettiert. Unter Umschwenken werden nun 10 mL Kalilauge (wKOH = 25%) zugesetzt, wobei außer Calciumionen alle anderen härtebildenden Ionen als Hydroxide ausfallen. Nach Zugabe einer Spatelspitze Calconcarbonsäure-Methylorange-NaCl-Verreibung wird mit EDTA-Lösung (cEDTA = 0,01 mol/L) bis zum Farbumschlag von weinrot nach grün titriert. Zur genauen Erkennung des Endpunktes wird eine Vortitration empfohlen, bei der so lange mit der EDTA-Lösung titriert wird, bis sich ein eindeutiger Farbumschlag nach grün zeigt. Mit dem Farbton dieser austitrierten Lösung sollten dann alle weiteren Titrationen verglichen werden. 1 mL EDTA-Lösung für 100 mL Wasserprobe entspricht 0,1 mmol Kalkhärte bildende Ionen pro 1 L Wasserprobe. Der Blindwert wird stets zuerst bestimmt. Auswertung: Verbrauch: mL EDTA-Lösung (cEDTA = 0,01 mol/L) Ergebnis: Die Kalkhärte der Probe beträgt mmol/L. 11 3. Kurstage Gegenstandskatalog zum 3. Kurstag Reaktionskinetik: Molekularität und Ordnung einer Reaktion, Definition der Reaktionsgeschwindikeit, geschwindigkeitsbestimmender Schritt, Halbwertszeit einer Reaktion, Exponentialfunktion einer Reaktion 1. Ordnung mit Auswertung des Diagramms, Energieprofil einer Reaktion, Aktivierungsenthalpie, Arrhenius-Gleichung, Katalyse. Gleichgewichte: Der stationäre Zustand (Fließgleichgewicht), Massenwirkungsgesetz (MWG), gekoppelte Gleichgewichte. Freie Enthalpie und MWG-Konstante: Protolysegleichgewicht, Protolysegrad α, starke und schwache Säuren und Basen, pH-Wert, pK-Wert, Berechnung des pH-Werts, Puffersysteme, Bestimmung von pK-Werten, Äquivalenzpunkt, Neutralpunkt und Pufferbereich an Titrationskurven schwacher Säuren und Basen, Pufferkapazität, Farbindikatoren, Verteilungsgesetz von Nernst, Gesetz von Henry, Löslichkeitsprodukt, Osmose, Gefrierpunktserniedrigung/Siedepunktserhöhung. Versuch zum 3. Kurstag Viele chemische Reaktionen laufen nicht „explosionsartig“ ab, sondern allmählich. Dies gilt besonders für biochemische Reaktionen. Ein Beispiel ist der Abbau von Alkohol im Körper: Ethanol wird enzymatisch über die Zwischenstufe Acetaldehyd zur Essigsäure oxidiert. Der Acetaldehyd macht sich, oft langanhaltend, durch die bekannten „Kater-Beschwerden“ bemerkbar. Reaktionsgeschwindigkeiten werden im Teilgebiet „Kinetik“ untersucht. Ethanol Acetaldehyd Essigsäure Achtung! Zu dem von Ihnen heute durchgeführten Versuch werden Sie ein Protokoll anfertigen. Die Auswertungen und Diagramme müssen von jedem Praktikumsteilnehmer innerhalb von zwei Werktagen abgegeben werden (unbedingt mit Name, Kurstag und Namen des Tutoren versehen!) und richtig korrigiert bis zum nächsten (4.) Kurstag bei dem jeweiligen Tagesassistenten vorliegen. Ansonsten muss ein Testat beim Tagesassistenten abgelegt werden! Zur Abgabe wird Ihnen ein Vordruck zur Verfügung gestellt. Bitte legen Sie dem Protokoll Ihre Teilnehmerkarte bei. Der Rückgabetermin wird vom Tagesassistenten bekanntgegeben. Es sind alle Aufgaben schriftlich zu beantworten. 12 3. Kurstage Allgemeine Hinweise zu den Versuchen: Bitte verschließen Sie alle Vorratsflaschen unmittelbar nach der Entnahme der angegebenen Mengen! Lassen Sie nie Pipetten in den Vorratsflaschen stehen. Bitte verwenden Sie für die Entnahme der Lösungen nur die richtigen Pipetten (Beschriftung beachten!). Im Sanitätsraum (Erdgeschoss) befindet sich eine Eismaschine, die Eis aus deionisiertem Wasser erzeugt. Sie arbeiten mit einer einfachen Kinetik-Apparatur. Alle Lösungen, die Sie einsetzen, müssen Sie im Wasserbad der Apparatur vorwärmen. 13 3. Kurstage I. Kinetik und Gleichgewicht der Bildung eines Esters bei 70°C Dieser Versuch wird von den „Mittags“-Gruppen durchgeführt! Reaktionsgleichung: Essigsäure Ethanol Essigsäureethylester Wasser Ansatz: Essigsäure Ethanol Salzsäure Dimethylsulfoxid 5,7 mL = 5,8 mL = 0,6 mL 7,9 mL 0,1 mol 0,1 mol (enthält 0,033 mol Wasser!) (als Lösungsmittel) 14,3 mL Gemisch 20,0 mL Durchführung: Entnehmen Sie 14,3 mL des Gemisches mit der gekennzeichneten Fortunapipette aus dem Vorratsgefäß und füllen Sie das Volumen in den Reaktionskolben im Wasserbad, der sofort wieder verschlossen wird. Etwa 10 mL Essigsäure werden im Reagenzglas 5 Minuten im Wasserbad vorgewärmt. Mit der gekennzeichneten Fortunapipette werden anschließend 5,7 mL der erwärmten Säure in den Reaktionskolben gegeben, der sofort wieder verschlossen wird. Dann lösen Sie vorsichtig die Klammer und schwenken die Apparatur zwecks Vermischung der eingefüllten Lösungen. Die Reaktion beginnt mit Zugabe der Essigsäure, d.h. diesen Zeitpunkt müssen Sie sich notieren! Nach 5, 10, 15, 20, 30, 45, 60 und 90 Minuten entnehmen Sie mit der 1,0 mL-Fortunapipette 1,0 mL des Kolbeninhalts und überführen dieses Volumen in ein Standgefäß, das zum „Einfrieren“ der Reaktion schon ca. 30 mL Eis-Wasser-Gemisch enthält. Nach jeder Probenentnahme verschließen Sie bitte sofort das Reaktionsgefäß! Die so erhaltenen 8 Proben werden mit Natronlauge unter Zusatz von 1 Tropfen Phenolphthalein als Indikator bis zum Umschlag von farblos nach rot titriert. Zur Berücksichtigung des konstanten Säuregehaltes (Blindwertbestimmung!) in den Titrationsproben pipettieren Sie 14,3 mL des ausstehenden Gemisches und 5,7 mL Wasser in ein Standgefäß. Nach dem Vermischen werden daraus drei Proben zu je 1 mL entnommen. 14 3. Kurstage Diese werden mit Wasser verdünnt und mit Natronlauge unter Zusatz von 1 Tropfen Phenolphthalein bis zum Umschlag von farblos nach rot titriert. Diese Blindwertbestimmung führen Sie am besten aus, sobald Ihnen die anderen Titrationen Zeit dazu lassen (nach der 60-Minuten-Probe). Verbrauch NaOH Blindwert in mL: 1. Probe 2. Probe 3. Probe Mittelwert Auswertung: Aufg.1) Tragen Sie Ihre Messergebnisse in die nachstehende Tabelle ein. Errechnen Sie: Konzentration der Essigsäure [HOAc] Konzentration des Essigsäureethylesters [Ester] 1/[HOAc] ln[HOAc] Beginn der Reaktion: t VNaOH (VNaOH – Blindwert) [HOAc] [Ester] / min / mL / mL / molL-1 / molL-1 0 5 10 15 20 30 45 60 90 15 ln[HOAc] 1 / [HOAc] 3. Kurstage Zur Ermittlung der Reaktionsordnung stellen Sie graphisch auf dem Millimeterpapier dar: [HOAc] gegen t 1/[HOAc] gegen t ln[HOAc] gegen t Verwenden Sie für jeden Graphen ein eigenes DIN A4-Millimeterpapier. Wählen Sie den Maßstab so, dass das gesamte Blatt genutzt wird. Zeichnen Sie die Ausgleichskurven und glatte Ausgleichsgeraden in alle Graphen ein! Wegen des Erreichens des Gleichgewichts kann die Reaktionsordnung nur in den ersten 20 – 30 Minuten ermittelt werden. Innerhalb dieses Zeitraums erwarten Sie: im Diagramm [HOAc] → t eine Gerade, wenn die Reaktion 0. Ordnung ist, im Diagramm ln[HOAc] → t eine Gerade, wenn die Reaktion 1. Ordnung ist, im Diagramm 1/[HOAc] → t eine Gerade, wenn die Reaktion 2. Ordnung ist. Es gelten folgende Geschwindigkeits- bzw. Konzentrations-Zeit-Gesetze: Reaktion 0. Ordnung: − 𝑑𝑐 = 𝑘 𝑏𝑧𝑤. 𝑐 = −𝑘𝑡 + 𝑐 𝑑𝑡 Reaktion 1. Ordnung: − 𝑑𝑐 = 𝑘𝑐 𝑏𝑧𝑤. 𝑙𝑛𝑐 = −𝑘𝑡 + 𝑙𝑛𝑐0 𝑑𝑡 Reaktion 2. Ordnung: − mit 𝑑𝑐 1 1 = 𝑘𝑐 2 𝑏𝑧𝑤. = 𝑘𝑡 + 𝑑𝑡 𝑐 𝑐0 c0: Ausgangskonzentration k: Geschwindigkeitskonstante der Reaktion t: Reaktionszeit 16 3. Kurstage Aufg.2) Bestimmen Sie die Gleichgewichtskonstante K und daraus den ∆G0-Wert für T = 343 K (70°C)! Zur Ermittlung von K benötigen Sie die Gleichgewichtskonzentrationen der beteiligten Reaktionspartner: [HOAc]gl = Titration bei t = 90 min = [EtOH]gl [Ester]gl = [HOAc]anf - [HOAc]gl [H2O]gl = [H2O aus der HCl]anf + [Ester]gl Den ∆G0-Wert erhalten Sie aus der Gleichung: ∆𝐺0 = −𝑅𝑇 ∙ 𝑙𝑛𝐾 mit R = 8,314 Jmol-1K-1 T = 343 K ergibt sich: ∆𝐺0 = −6566,3 ∙ 𝑙𝑔𝐾 [ 𝐽 ] 𝑚𝑜𝑙 Beachten Sie, dass hier der dekadische Logarithmus verwendet wird! Stellen Sie zunächst die Gleichgewichtskonstante auf: 𝐾= Damit erhalten Sie: ∆𝐺0343 = Die Reaktion ist demnach [ 𝐽 ] 𝑚𝑜𝑙 ergonisch. Aufg. 3) Berechnen Sie aus dem Blindwert die Molarität der Salzsäure in der Reaktionslösung! [HCl] = mol/L Aufg. 4) Welche Fehler treten bei der Bestimmung der Kinetik in diesem Versuch auf? Listen Sie systematische und zufällige Fehlerquellen stichwortartig auf! 17 3. Kurstage II. Kinetik und Gleichgewicht der Hydrolyse eines Esters bei 70°C Dieser Versuch wird von den „Nachmittags“-Gruppen durchgeführt! Reaktionsgleichung: Essigsäureethylester Wasser Essigsäure Ethanol Ansatz: Essigsäureethylester Salzsäure Dimethylsulfoxid 9,8 mL = 1,8 mL 8,4 mL 0,1 mol (enthält 0,1 mol Wasser!) (als Lösungsmittel) 10,2 mL Gemisch 20,0 mL Durchführung: Entnehmen Sie 10,2 mL des Gemisches mit der gekennzeichneten Fortunapipette aus dem Vorratsgefäß und füllen Sie das Volumen in den Reaktionskolben im Wasserbad, der sofort wieder verschlossen wird. Etwa 15 mL Essigsäureethylester werden im Reagenzglas 5 Minuten im Wasserbad vorgewärmt. Mit der gekennzeichneten Fortunapipette werden anschließend 9,8 mL des erwärmten Esters in den Reaktionskolben gegeben, der sofort wieder verschlossen wird. Dann lösen Sie vorsichtig die Klammer und schwenken die Apparatur zwecks Vermischung der eingefüllten Lösungen. Die Reaktion beginnt mit Zugabe des Esters, d.h. diesen Zeitpunkt müssen Sie sich notieren! Nach 5, 10, 15, 20, 30, 45, 60 und 90 Minuten entnehmen Sie mit der 1,0 mL-Fortunapipette 1,0 mL des Kolbeninhalts und überführen dieses Volumen in ein Standgefäß, das zum „Einfrieren“ der Reaktion schon ca. 30 mL Eis-Wasser-Gemisch enthält. Nach jeder Probenentnahme verschließen Sie bitte sofort das Reaktionsgefäß! Die so erhaltenen 8 Proben werden mit Natronlauge unter Zusatz von 1 Tropfen Phenolphthalein als Indikator bis zum Umschlag von farblos nach rot titriert. Zur Berücksichtigung des konstanten Säuregehaltes (Blindwertbestimmung!) in den Titrationsproben pipettieren Sie 10,2 mL des ausstehenden Gemisches und 9,8 mL Wasser in ein Standgefäß. Nach dem Vermischen werden daraus drei Proben zu je 1 mL entnommen. Diese werden mit Wasser verdünnt und mit Natronlauge unter Zusatz von 1 Tropfen Phenolphthalein bis zum Umschlag von farblos nach rot titriert. Diese Blindwertbestimmung führen Sie am besten aus, sobald Ihnen die anderen Titrationen Zeit dazu lassen (nach der 60-Minuten-Probe). 18 3. Kurstage Verbrauch NaOH Blindwert in mL: 1. Probe 2. Probe 3. Probe Mittelwert Auswertung: Aufg.1) Tragen Sie Ihre Messergebnisse in die nachstehende Tabelle ein. Errechnen Sie: Konzentration der Essigsäure [HOAc] Konzentration des Essigsäureethylesters [Ester] 1/[Ester] ln[Ester] Beginn der Reaktion: t VNaOH (VNaOH – Blindwert) [HOAc] [Ester] / min / mL / mL / molL-1 / molL-1 0 5 10 15 20 30 45 60 90 19 ln[Ester] 1 / [Ester] 3. Kurstage Zur Ermittlung der Reaktionsordnung stellen Sie graphisch auf dem Millimeterpapier dar: [Ester] gegen t 1/[Ester] gegen t ln[Ester] gegen t Verwenden Sie für jeden Graphen ein eigenes DIN A4-Millimeterpapier. Wählen Sie den Maßstab so, dass das gesamte Blatt genutzt wird. Zeichnen Sie die Ausgleichskurven und glatte Ausgleichsgeraden in alle Graphen ein! Wegen des Erreichens des Gleichgewichts kann die Reaktionsordnung nur in den ersten 20 – 30 Minuten ermittelt werden. Innerhalb dieses Zeitraums erwarten Sie: im Diagramm [Ester] → t eine Gerade, wenn die Reaktion 0. Ordnung ist, im Diagramm ln[Ester] → t eine Gerade, wenn die Reaktion 1. Ordnung ist, im Diagramm 1/[Ester] → t eine Gerade, wenn die Reaktion 2. Ordnung ist. Es gelten folgende Geschwindigkeits- bzw. Konzentrations-Zeit-Gesetze: Reaktion 0. Ordnung: − 𝑑𝑐 = 𝑘 𝑏𝑧𝑤. 𝑐 = −𝑘𝑡 + 𝑐 𝑑𝑡 Reaktion 1. Ordnung: − 𝑑𝑐 = 𝑘𝑐 𝑏𝑧𝑤. 𝑙𝑛𝑐 = −𝑘𝑡 + 𝑙𝑛𝑐0 𝑑𝑡 Reaktion 2. Ordnung: − mit 𝑑𝑐 1 1 = 𝑘𝑐 2 𝑏𝑧𝑤. = 𝑘𝑡 + 𝑑𝑡 𝑐 𝑐0 c0: Ausgangskonzentration k: Geschwindigkeitskonstante der Reaktion t: Reaktionszeit 20 3. Kurstage Aufg.2) Bestimmen Sie die Gleichgewichtskonstante K und daraus den ∆G0-Wert für T = 343 K (70°C)! Zur Ermittlung von K benötigen Sie die Gleichgewichtskonzentrationen der beteiligten Reaktionspartner: [HOAc]gl = Titration bei t = 90 min = [EtOH]gl [Ester]gl = [H2O]gl = [H2O aus der HCl]anf - [HOAc]gl Den ∆G0-Wert erhalten Sie aus der Gleichung: ∆𝐺0 = −𝑅𝑇 ∙ 𝑙𝑛𝐾 mit R = 8,314 Jmol-1K-1 T = 343 K ergibt sich: ∆𝐺0 = −6566,3 ∙ 𝑙𝑔𝐾 [ 𝐽 ] 𝑚𝑜𝑙 Beachten Sie, dass hier der dekadische Logarithmus verwendet wird! Stellen Sie zunächst die Gleichgewichtskonstante auf: 𝐾= Damit erhalten Sie: ∆𝐺0343 = Die Reaktion ist demnach [ 𝐽 ] 𝑚𝑜𝑙 ergonisch. Aufg. 3) Berechnen Sie aus dem Blindwert die Molarität der Salzsäure in der Reaktionslösung! [HCl] = mol/L Aufg. 4) Welche Fehler treten bei der Bestimmung der Kinetik in diesem Versuch auf? Listen Sie systematische und zufällige Fehlerquellen stichwortartig auf! 21 3. Kurstage Gegenstandskatalog zum 4. Kurstag Theorie der Komplexe: Unterschied einfaches Salz / Doppelsalz / Komplexsalz, Ligand, Zentralteilchen, Koordinationszahl, Dissoziation der Komplexe, Nomenklatur der Komplexe, Assoziate, Hydrate, Hydratation, Solvatation, Komplexbildungs- und Zerfallskonstante. Redoxreaktionen: Theorie der Redoxreaktionen, Oxidationszahl, Formulierung von Redoxgleichung, Disproportionierung, Synproportionierung, Oxidationsschmelze, Redoxtitration. Elektrochemie: Elektromotorische Kraft (EMK) einer Reaktion, Nernst’sche Gleichung, Standardpotential, Standardwasserstoffelektrode, Spannungsreihe, Standardpotential und Reaktionsrichtung, pH-Messung mit der Standardwasserstoffelektrode. Name, Symbol und Stellung im PSE der biochemisch wichtigsten Elemente: H, F, Cl, Br, I, O, S, N, P, C, Na, K, Ca, Ba, Pb, Fe, Cu, Hg, Mn. Versuche zum 4. Kurstag Anhand von qualitativen anorganischen Nachweisen werden Ihnen verschiedene chemische Reaktionen (Stoffumwandlungen) vorgeführt. Achten Sie bei der Durchführung auf Änderungen makroskopischer Stoffeigenschaften (Löslichkeit, Farbe) und formulieren Sie die Formelgleichungen für die durchgeführten Nachweisreaktionen. Zur Vorbereitung empfiehlt es sich, die bei jedem Versuch stehenden Formelgleichungen abzudecken. Schreiben Sie die Formeln aller im Text erwähnten Substanzen auf und rekonstruieren Sie die Formelgleichungen. Überlegen Sie für jede Substanz, welche Rolle sie in der Reaktion spielt. Allgemeine Hinweise zu den Versuchen: Um einen einwandfreien Ablauf der Arbeiten zu ermöglichen, ist es unerlässlich, die folgenden Hinweise genau zu beachten: I. Führen Sie niemals Geschmacksproben oder Geruchsproben durch! II. Gehen Sie äußerst sparsam mit den zur Verfügung stehenden Chemikalien um! III. Flaschen müssen nach dem Gebrauch an ihren Platz zurückgestellt und mit den zugehörigen Stopfen verschlossen werden und zwar auch dann, wenn sie nicht von dort genommen wurden. 22 3. Kurstage IV. Fassen Sie die Chemikalienflaschen nur so an, dass das Etikett in Richtung der Handinnenfläche zeigt. V. Die Beschädigung einer Flasche ist sofort dem Tutor mitzuteilen. VI. Entnehmen Sie bitte nur kleine Substanzmengen von den ausstehenden Reagenzien, d.h. 1 – 2 mL (entspricht einer Pipettenfüllung) bei Lösungen und eine Spatelspitze bei festen Substanzen. VII. Um Verunreinigungen der ausstehenden Reagenzien zu vermeiden, ist ein Zurückfüllen nicht gebrauchter Substanzen zu unterlassen. Des Weiteren dürfen diese nur mit sauberen Spateln und Pipetten entnommen werden. VIII. Reaktionslösungen aus Standflaschen sind vor Ausführen der Reaktion in ein sauberes Reagenzglas zu überführen. IX. Das destillierte Wasser darf nur in die dafür vorgesehenen Spritzflaschen abgefüllt werden. X. Das Erhitzen von Lösungen darf in einem höchstens zu einem Drittel gefüllten Reagenzglas mit dem Bunsenbrenner und unter Schütteln erfolgen, um Siedeverzüge (d.h. ein unkontrolliertes Herausspritzen der heißen und evtl. ätzenden Flüssigkeit) zu vermeiden! XI. Achten Sie immer darauf, dass die Öffnung des Reagenzglases niemals auf Personen (z.B. Ihre nichts Böses ahnenden Nachbarn) gerichtet ist! XII. Chemikalienreste, Glasbruch und Sondermüll werden in besonderen, dafür vorgesehenen Behältern gesammelt (stehen in den Abzügen; fragen Sie Ihren Tutor!). XIII. Glasgeräte werden zunächst vorgespült (Waschwasser in die dafür vorgesehenen Abfallgefäße entsorgen) und dann am Waschbecken gespült. Zuletzt sind alle verwendeten Geräte mit deionisiertem Wasser zu spülen, um Trockenränder zu vermeiden. XIV. Für den Nachweis der Erdalkali-Ionen steht Ihnen ein Spektroskop zur Verfügung (Einweisung durch den Tutor!). 23 3. Kurstage Ihre Analyse kann enthalten: Kationen: NH4+, Ca2+, Ba2+, Mn2+, Fe3+,Cu2+ Anionen: CO32-, NO3-, PO43-, SO42-, Cl-, Br-, I- Ihre Analyse wird Ihnen in einem Mörser bereitgestellt. Bevor Sie die eigentlichen Nachweise durchführen sollten Sie die Analyse zwecks Homogenisierung gründlich verreiben. Die Analyse ist in jedem Fall löslich, wenn nicht in deionisiertem Wasser, dann in verdünnter Säure (gegebenenfalls unter Erwärmen). Lösen Sie immer nur einen kleinen Teil der Analyse, da je nach Versuch unterschiedliche Lösungsbedingungen eingehalten werden müssen. Die nachstehenden Versuche sollten folgendermaßen durchgeführt werden: Ein/e Student/in führt die „Blindversuche“ durch während sein/ihre Partner/in zur gleichen Zeit den Nachweis mit der unbekannten Analysensubstanz durchführt. Durch Vergleichen können Sie somit feststellen, ob die Analyse so reagiert wie das Ion im Blindversuch. Die Analyse kann, falls Fehler gemacht wurden, verbessert werden. I. Nachweis von Ammoniumionen 𝑁𝐻4+ (𝑎𝑞) + 𝑂𝐻 − (𝑎𝑞) → 𝐻2 𝑂 (𝑙) + 𝑁𝐻3 (𝑔) ↑ 𝐻2 𝑂 (𝑙) + 𝑁𝐻3 (𝑔) → 𝑁𝐻4+ (𝑎𝑞) + 𝑂𝐻 − (𝑎𝑞) Auf einem Uhrglas werden 2 mL Ammoniumchloridlösung (bzw. die Analysensubstanz mit 2 mL Wasser) mit etwa 1 mL Natriumhydroxid-Lösung vermischt. Ein zweites Uhrglas wird mit einem angefeuchteten pH-Papier versehen und darüber gelegt. Blaufärbung des pH-Papiers weist auf Ammoniumionen hin. II. Nachweis von Calciumionen 𝐶2 𝑂42− (𝑎𝑞) + 𝐶𝑎2+ (𝑎𝑞) → 𝐶𝑎𝐶2 𝑂4 (𝑠) ↓ 2 mL Calciumchloridlösung (bzw. die in verdünnter Essigsäure gelöste Analyse) werden mit etwas verdünnter Essigsäure angesäuert (warum?) und mit Ammoniumoxalatlösung 24 3. Kurstage versetzt. Ein farbloser Niederschlag weist auf Calciumionen hin. Der Niedeschlag kann spektroskopisch weiter untersucht werden. Eine ziegelrote Flammenfärbung weist auf Calciumionen hin. III. Nachweis von Bariumionen 𝐵𝑎2+ (𝑎𝑞) + 𝑆𝑂42− (𝑎𝑞) → 𝐵𝑎𝑆𝑂4 (𝑠) ↓ Eine Bariumchloridlösung (bzw. die in verdünnter Salzsäure gelöste Analysensubstanz) wird mit etwas verdünnter Schwefelsäure versetzt. Ein farbloser Niederschlag zeigt Sulfationen an. Der Niederschlag kann zudem spektroskopisch untersucht werden. Eine grüne Flammenfärbung weist auf Bariumionen hin. IV. Nachweis von Mangan(II)-Ionen 𝑀𝑛2+ (𝑎𝑞) + 2 𝑁𝑂3− (𝑎𝑞) + 2 𝐶𝑂32− (𝑎𝑞) → 𝑀𝑛𝑂42− (𝑎𝑞) + 2 𝑁𝑂2− (𝑎𝑞) + 2𝐶𝑂2 (𝑔) ↑ (𝐻𝑂𝐴𝑐) + 3 𝑀𝑛𝑂42− (𝑎𝑞) + 4 𝐻3 𝑂(𝑎𝑞) → 2 𝑀𝑛𝑂4− (𝑎𝑞) + 𝑀𝑛𝑂2 (𝑠) ↓ + 2 𝐻2 𝑂(𝑙) Eine Spatelspitze Mangan(II)-sulfat (bzw. eine Spatelspitze der Analysensubstanz) wird auf eine Magnesiarinne gegeben. Darauf werden 3 Spatelspitzen Kaliumnitrat sowie 1 – 2 Natriumhydroxid-Plätzchen gegeben. Die Magnesiarinne wird nun auf Rotglut erhitzt bis sich eine homogene Schmelze gebildet hat. Bei positiver Nachweisreaktion entsteht eine grüne bis blaugrüne Schmelze von Manganat(VI). Die erkaltete Schmelze wird in ein Reagenzglas mit deionisiertem Wasser gegeben. Anschließend wird tropfenweise verdünnte Essigsäure zugegeben. Die grünblaue Farbe der Schmelze schlägt in das Rotviolett des Permanganations um. Außerdem scheidet sich nach einiger Zeit ein brauner Niederschlag von Mangandioxid (Braunstein) ab. V. Nachweis von Eisen(II)- und Eisen(III)-Ionen + 3 𝐹𝑒 2+ (𝑎𝑞) + 𝑁𝑂3− (𝑎𝑞) + 4 𝐻3 𝑂(𝑎𝑞) → 3 𝐹𝑒 3+ (𝑎𝑞) + 𝑁𝑂(𝑔) + 2 𝐻2 𝑂(𝑙) Eine Spatelspitze Eisen(II)-sulfat (bzw. Analysensubstanz) wird in 2 mL verdünnter Salpetersäure unter Erhitzen gelöst, um die Eisen(II)-Ionen zu Eisen(III)-Ionen zu oxidieren. Diese Lösung wird mit 10 mL deionisiertem Wasser verdünnt und halbiert. 25 3. Kurstage Va Nachweis als „Berliner Blau“ 𝐼𝐼𝐼 𝐼𝐼 𝐼𝐼𝐼 4 𝐹𝑒 3+ (𝑎𝑞) + 3 [𝐹𝑒(𝐶𝑁)6 ] 4− (𝑎𝑞) → 𝐹𝑒 [𝐹𝑒 𝐹𝑒 (𝐶𝑁)6 ]3 ↓ Zu der einen Hälfte der eben hergestellten Lösung geben Sie einige Tropfen Kaliumhexacyanoferrat(II)-Lösung. Ein tiefblauer Niederschlag von Berliner Blau zeigt Eisen(III)-Ionen an. Vb Nachweis als Thiocyanat-Komplex 𝐹𝑒 3+ (𝑎𝑞) + 3 𝑆𝐶𝑁 − (𝑎𝑞) → 𝐹𝑒(𝑆𝐶𝑁)3 (𝑠) Zu der anderen Hälfte der eben hergestellten Lösung geben Sie einige Tropfen Kaliumrhodanid-Lösung (Kaliumthiocyanatlösung). Blutrote Färbung zeigt Eisen(III)-Ionen an. VI. Nachweis von Kupfer(II)-Ionen 𝐶𝑢2+ (𝑎𝑞) + 4 𝑁𝐻3 (𝑎𝑞) → [𝐶𝑢(𝑁𝐻3 )4 ]2+ (𝑠) 1 mL Kupfersulfatlösung (bzw. die gelöste Analyse) wird mit konzentrierter Ammoniaklösung alkalisch gemacht. Eine tiefblaue Farbe (kann als Blindprobe eine andere Farbnuance haben) weist auf Kupfer(II)-Ionen hin. VII. Nachweis von Carbonationen + 𝐶𝑂32− (𝑎𝑞) + 2𝐻3 𝑂(𝑎𝑞) → 𝐻2 𝑂(𝑙) + 𝐶𝑂2 (𝑔) ↑ Geben Sie zwei Spatelspitzen Analysensubstanz auf ein Uhrglas und tropfen Sie vorsichtig 6 M Salzsäure hinzu. Leichte Blasenbildung zeigt Carbonat an. 26 3. Kurstage VIII. Nachweis von Nitrationen VIIIa Nachweis durch Ringprobe + 3 𝐹𝑒 2+ (𝑎𝑞) + 𝑁𝑂3− (𝑎𝑞) + 4 𝐻3 𝑂(𝑎𝑞) → 3 𝐹𝑒 3+ (𝑎𝑞) + 𝑁𝑂(𝑔) + 2 𝐻2 𝑂(𝑙) 𝑁𝑂(𝑔) + [𝐹𝑒(𝐻2 𝑂)6 ]2+ → [𝐹𝑒(𝐻2 𝑂)5 (𝑁𝑂)]2+ 2 mL verdünnte Salpetersäure (bzw. etwas in verdünnter Schwefelsäure gelöste Analyse) werden mit 2 mL frisch bereiteter Eisen(II)-sulfatlösung (aus etwas festem Eisen(II)-sulfat und 2 mL deionisiertem Wasser) versetzt und vorsichtig mit konzentrierter Schwefelsäure unterschichtet, indem man das Reagenzglas schräg hält und die konzentrierte Schwefelsäure an der inneren Wandung herunterfließen lässt (Abzug, Schutzbrille!). An der Phasengrenze der wässrigen Lösung und der konzentrierten Schwefelsäure bildet sich als Nachweis von Nitrationen ein brauner Ring von Nitrosoeisen(II)-sulfat Fe(NO)SO4. VIIIb Nachweis mit Lunges-Reagenz Eine Spatelspitze Natriumnitrat (bzw. Analysensubstanz) wird in konzentrierter Essigsäure gelöst und mit einer Zinkperle versetzt. Danach werden 2 mL Lunges-Reagenz (Lösung von Sulfanilsäure und α-Naphthylamin in 30%-iger Essigsäure) zugegeben. Eine Rotfärbung (Azofarbstoff) zeigt das Vorhandensein von Nitrat an. 27 3. Kurstage IX. Nachweis von Phosphationen + 3 𝑍𝑟𝑂2+ (𝑎𝑞) + 4 𝑃𝑂43− (𝑎𝑞) + 6 𝐻3 𝑂(𝑎𝑞) → 𝑍𝑟3 (𝑃𝑂4 )4 (𝑠) ↓ + 3 𝐻2 𝑂(𝑙) 2 mL Natriumhydrogenphosphatlösung (bzw. die in verdünnter Salzsäure gelöste Analyse) werden mit etwas konzentrierter Salzsäure angesäuert und mit Zirkonylchloridlösung (ZrOCl2) versetzt. Ein farbloser, flockiger Niederschlag weist auf Phosphationen hin. X. Nachweis von Sulfationen 𝑆𝑂42− (𝑎𝑞) + 𝐵𝑎2+ (𝑎𝑞) → 𝐵𝑎𝑆𝑂4 (𝑠) ↓ 2 mL verdünnte Schwefelsäure (bzw. die in verdünnter Salzsäure gelöste Analyse) werden mit etwas Bariumchloridlösung versetzt. Ein farbloser Niederschlag zeigt Sulfationen an XI. Nachweis von Halogenid-Ionen 𝐻𝑁𝑂3 − 𝐴𝑔+ (𝑎𝑞) + 𝑋(𝑎𝑞) → 𝐴𝑔𝑋(𝑎𝑞) ↓ a) 2 mL Natriumchloridlösung b) 2 mL Natriumbromidlösung c) 2 mL Kaliumiodidlösung (bzw. die in verdünnter Salpetersäure gelöste Analyse) werden mit etwas verdünnter Salpetersäure und etwas Silbernitratlösung versetzt. Zu a): Bei Anwesenheit von Chloridionen entsteht ein rein farbloser Niederschlag (wird nach längerem Stehen durch Alterung gräulich). Dieser ist löslich in verdünnter Ammoniaklösung. Zu b): Bei Anwesenheit von Bromidionen entsteht ein farbloser bis gelblich-grüner Niederschlag. Dieser ist löslich in konzentrierter Ammoniaklösung. Zu c): Bei Anwesenheit von Iodidionen entsteht ein gelblicher Niederschlag. Dieser ist weder in verdünnter noch in konzentrierter Ammoniaklösung löslich. 28 3. Kurstage XII. Nachweis von Bromid- und Iodid-Ionen 2 𝐵𝑟 − (𝑎𝑞) + 𝐶𝑙2 (𝑎𝑞) → 𝐵𝑟2 (𝑎𝑞) + 2 𝐶𝑙 − (𝑎𝑞) 2 𝐼 − (𝑎𝑞) + 𝐶𝑙2 (𝑎𝑞) → 𝐼2 (𝑎𝑞) + 2 𝐶𝑙 − (𝑎𝑞) a) 2 mL Natriumbromidlösung b) 2 mL Kaliumiodidlösung (bzw. die in verdünnter Salpetersäure gelöste Analyse) werden mit etwas verdünnter Salpetersäure versetzt. Die Lösung mit dann mit n-Pentanol überschichtet. Nun wird tropfenweise Chlorwasser (Abzug!) zugegeben. Nach jeder Zugabe wird kräftig geschüttelt. Zu a): Bei Anwesenheit von Bromidionen färbt sich die organische Phase gelb-braun. Zu b): Bei Anwesenheit von Iodidionen färbt sich die organische Phase violett. 29 3. Kurstage Die folgenden Versuche werden nicht durchführt, müssen aber in der Theorie (Klausur!) beherrscht werden! XIII. Nachweis von Quecksilber(II)-Ionen 𝐻𝑔2+ (𝑎𝑞) + 𝐶𝑢(𝑠) → 𝐻𝑔(𝑠) + 𝐶𝑢2+ (𝑠) 1 mL Quecksilber(II)-chloridlösung (bzw. die in verdünnter Salzsäure gelöste Analyse) wird in ein kleines Standgefäß gegossen, in dem ein Stückchen Kupferblech liegt. Der auftretende grauer bis silbrig-glänzender Überzug auf dem Kupferblech nennt man eine Amalgamlegierung und weist auf Quecksilber(II)-Ionen hin. XIV. Nachweis von Barium- und Blei(II)-Ionen 𝐻𝑂𝐴𝑐 𝐵𝑎2+ (𝑎𝑞) + 𝐶𝑟𝑂42− (𝑎𝑞) → 𝐻𝑂𝐴𝑐 𝑃𝑏2+ (𝑎𝑞) + 𝐶𝑟𝑂42− (𝑎𝑞) → 𝐵𝑎𝐶𝑟𝑂4 (𝑠) ↓ 𝑃𝑏𝐶𝑟𝑂4 (𝑠) ↓ a) 2 mL Bariumchloridlösung b) 2 mL Bei(II)-acetatlösung (bzw. die in Essigsäure gelöste Analyse) werden mit etwas Kaliumchromatlösung versetzt. Ein gelber Niederschlag weist auf Barium- oder Blei(II)-Ionen hin. XV. Unterscheidung von Barium- und Blei(II)-Ionen 𝑃𝑏 2+ (𝑎𝑞) + 𝑆 2− (𝑎𝑞) → 𝑃𝑏𝑆(𝑠) ↓ Die Chromatniederschläge aus dem vorherigen Versuch werden abfiltriert, gut mit deionisiertem Wasser ausgewaschen und in ein anderes Reagenzglas überführt. Dann werden sie in etwas verdünnter Salzsäure gelöst und mit etwas H2S-Wasser versetzt. Nur Blei(II)-Ionen bilden mit Sulfidionen einen schwerlöslichen schwarzen Niederschlag. XVI. Nachweis von Mangan(II)-Ionen 𝐻𝑁𝑂3 2+ + 2𝑀𝑛(𝑎𝑞) + 5𝑃𝑏𝑂2 (𝑠) + 4𝐻3 𝑂(𝑎𝑞) → 2+ 2𝑀𝑛𝑂4− (𝑎𝑞) + 5𝑃𝑏(𝑎𝑞) + 2𝐻2 𝑂(𝑙) Eine Spatelspitze Mangan(II)-sulfat (bzw. eine Spatelspitze der Analysensubstanz) wird mit zwei Spatelspitzen Blei(IV)-oxid, 2 mL konzentrierter Salpetersäure und zwei Tropfen 1%-iger Silbernitratlösung versetzt. Die Mischung wird anschließend unter Umschütteln erhitzt. Nach Abkühlen der Mischung wird diese mit 1 mL deionisiertem Wasser verdünnt. Nach Absetzen 30 3. Kurstage des überschüssigen Blei(IV)-oxids weist eine rot-violett gefärbte Lösung auf Mangan(II)Ionen hin. Auswertung: Analysen-Nr.: Kationen: Anionen: ( ) NH4+ ( ) Ca2+ ( ) Ba2+ ( ) Mn2+ ( ) Fe2+/3+ ( ) Cu2+ ( ) CO32- ( ) NO3- ( ) PO43- ( ) SO42- ( ) Cl- ( ) Br- ( ) I- Zwischenprüfung über allgemeine, physikalische und anorganische Chemie (Gegenstandskatalog, Chemie für Mediziner, Stoff der ersten vier Kurstage). 15 Fragen Zur Teilnahme an der Zwischenklausur ist die Vorlage der vollständig unterzeichneten Teilnehmerkarte Voraussetzung. Geschieht dies nicht, so ist auch eine Teilnahme an der Nachklausur ausgeschlossen! Beachten Sie den Aushang! 31 3. Kurstage Gegenstandskatalog zum 5. Kurstag Chemische Bindung II: Einfache Hybridorbitale (sp3-, sp2- und sp-Orbitale), räumlicher Bau einfacher Moleküle, Isomerie, Projektionen. Aliphaten: Nomenklatur, homologe Reihe, Alkane, Cycloalkane, Alkene, Alkine, cis-/trans-Dekalin, Steran. Aromaten: Nomenklatur, Mesomerie, kondensierte Aromaten. Heterocyclen: Tetrahydrofuran, Tetrahydropyran, Pyrrol, Imidazol, Pyridin, Pyrimidin, Purin, Indol, Thiazol, Thiophen. Konstitution: Verzweigte Alkane, o-, m-, p-substituierte Aromaten. Konfiguration: cis-/trans-Isomerisierung an Ringsystemen, E/Z-Isomerie an Doppelbindungen. Enantiomerie: Asymmetrisch substituiertes C-Atom, Enantiomere/Diastereomere, Eigenschaften chiraler Verbindungen, Nomenklatur chiraler Verbindungen. Konformation: Abgrenzung vom Begriff der Konfiguration, gestaffelt/ekliptisch (staggered/eclipsed), Sessel, Wanne, Twist. Ringspannung: Torsionsspannung, Winkelspannung (Baeyer-Spannung), Pitzer-Spannung. Projektionsformeln: Keilstrich, Sägebock, Newman-Projektion. 32 3. Kurstage Versuche zum 5. Kurstag Während Sie im Teilbereich „Anorganische Chemie“ des Praktikums vorwiegend Ionen kennengelernt haben, die (annähernd) kugelförmig gebaut sind und zwischen denen ungerichtete Kräfte wirken, haben die Moleküle der Organischen Chemie vielfältige Strukturen. Diese lassen sich unter anderem auf die Elektronenverteilung (Hybridisierung) der beteiligten Atome (meistens Kohlenstoff) zurückführen und werden im Teilgebiet „Stereochemie“ untersucht. Die Gestalt eines Moleküls ist für seine Eigenschaften ebenso wichtig wie seine funktionellen Gruppen. Enzyme etwa erkennen das Substrat, mit dem sie reagieren sollen, nicht nur anhand seiner funktionellen Gruppen, sondern auch an dessen Form. Die Wirkungsweise vieler Drogen beruht z.B. auf ihrer räumlichen Ähnlichkeit mit körpereigenen Stoffen. Mit Bausteinen, die den verschieden hybridisierten Atomen nachempfunden sind, können Sie (relativ) naturgetreue Modelle anfertigen. Jeder Zweiergruppe steht für die folgenden Aufgaben ein Tablett mit passenden Molekülmodellen zur Verfügung, mit denen die Struktur- und Stereochemie ausgewählter Verbindungen erarbeitet werden soll. Atome sind darin durch verschiedenfarbige Cluster aus Plastik mit Zapfen in den korrekten Bindungswinkeln symbolisiert (z.B. Methan, Ethin). Die Bindungen zwischen den Atomen werden durch verschieden lange Plastikröhrchen dargestellt. Bei π-Bindungen werden biegsame Röhrchen verwendet. Die hergestellten Modelle werden dem Tutor vorgelegt. Bauelemente des Gerüstmodellsystems: Cluster Geometrie der Zapfen dargestellte Hybridisierung Verwendung zur Darstellung von tetraedrisch trigonal bipyramidal oktaedrisch sp3 sp2 sp einfach gebundenen Atomen doppelt gebundenen Atomen dreifach gebundenen Atomen 33 3. Kurstage Farben der Cluster für verschiedene Elemente: Element Clusterfarbe C schwarz H weiß N blau O rot Cl grün Röhrchenlänge für verschiedene kovalente Bindungen: 1,5 cm 2,0 cm 2,5 cm C-H C=C C-C O-H C=O C-O N-H C=Naromatisch C-Naliphatisch N=O Die Aufgabenblätter zum 5. Kurstag werden zu Beginn des Praktikums ausgeteilt. Verwenden Sie zum Ausfüllen nur einen Bleistift! Bemühen Sie sich, sauber zu zeichnen. Die ausgefüllten Aufgabenblätter müssen von jedem Praktikumsteilnehmer innerhalb von 2 Werktagen abgegeben werden und richtig korrigiert bis zum nächsten Kurstag bei dem jeweiligen Tagesassistenten vorliegen. Andernfalls wird der Inhalt des Kurstages in einem Testat (15 - 20 Minuten) beim Tagesassistenten abgefragt! 34 3. Kurstage Gegenstandskatalog zum 6. Kurstag Funktionelle Gruppen, Reaktionen: Name, Formel und Oxidationsstufe (am C-Atom) von Halogenverbindungen und Aminen, Thiolen, Sulfiden, Disulfiden, Sulfonsäuren, Alkoholen, Ethern, Aldehyden, Ketonen, Carbonsäuren, Carbonsäurederivaten, Nitrilen. Reaktive Teilchen: Radikal, Anion/Kation, Elektrophil/Nukleophil. Nukleophile Substitution: SN1 vs. SN2, Inversion, Retention. Elektrophile Substitution an Aromaten: Mesomerer und induktiver Effekt, dirigierende Wirkung, Reaktionsgeschwindigkeiten (Substituenten 1. und 2. Ordnung). Einfluss auf relative Addition, Eliminierung: Hydrierung, Bromierung, Hydratisierung, Markownikoff-Regel, Dehydrohalogenierung, Hofmann- und Saytzew-Produkt. Polymerisierung, Versuche zum 6. Kurstag Allgemeine Hinweise zu den Versuchen: Unbedingt Schutzbrille und Schutzkittel tragen, da mit stark ätzender Säure (konzentrierte Schwefelsäure) gearbeitet wird! Bei Berührung mit der Haut die betroffene Stelle sofort mit viel kaltem Wasser spülen. Acetanhydrid (Essigsäureanhydrid) ist stark ätzend und riecht stechend nach Essigsäure. Arbeiten Sie vorsichtig und verschließen Sie sofort alle Gefäße, die Acetanhydrid enthalten. Lassen Sie keine Pipetten in den Vorratsflaschen stehen! Die hergestellte Acetylsalicylsäure ist in dieser Reinheit nicht zur Einnahme geeignet! 35 3. Kurstage I. Darstellung von Acetylsalicylsöure (ASS) Durchführung: Die abgewogene Menge Salicylsäure (3,0 g, liegt in Form eines kleinen Päckchens aus) wird in den Kolben gefüllt und im Abzug mit 4 mL Acetanhydrid versetzt. Verschließen Sie den Kolben mit einem Stopfen. Geben Sie nun mit einer Pasteurpipette 4 Tropfen konzentrierte Schwefelsäure hinzu und schwenken Sie um. Warten Sie ein paar Minuten und befestigen Sie den Kolben am Rückflusskühler. Sichern Sie den Kolben mit einer Schliffklammer! Die Reaktionsmischung sollte mindestens 30 Minuten im heißen Wasserbad bleiben. Manchmal fällt in der Wärme bereits das Produkt aus. In diesem Fall gießen Sie den Inhalt des Reaktionskolbens in ca. 20 mL Eiswasser. Sollte sich das Reaktionsprodukt nicht vollständig aus dem Kolben entleeren lassen, so geben Sie ca. 10 mL Wasser in den Kolben und gießen seinen Inhalt dann in das Eiswasser (stochern Sie bitte nicht mit dem Spatel im Kolben herum). Sollte das Produkt nach 30 Minuten Erhitzen nicht ausfallen, gießen Sie bitte den Inhalt das Reaktionskolbens direkt in ca. 20 mL Eiswasser. Meist fällt das Produkt als farbloses Öl an. Durch längeres Schwenken lässt sich das Produkt verfestigen. Filtrieren Sie nun durch einen Faltenfilter und waschen den Rückstand so lange mit Wasser bis er nicht mehr nach Essigsäure riecht. Zum Umkristallisieren geben Sie den Rückstand aus dem Filter wieder in den Kolben und fügen ca. 5 mL einer Mischung aus Ethanol und Wasser (1 : 1) hinzu. Erwärmen Sie die Mischung nun am Rückflusskühler im Wasserbad bis sich alles (oder zumindest fast alles) gelöst hat und filtrieren Sie die noch heiße Lösung durch einen Faltenfilter. Kühlen Sie nun das Filtrat bis die Acetylsalicylsäure ausfällt. Auswertung: a) Wie viel Gramm Acetylsalicylsäure müssten Sie bei einer Ausbeute von 90% erhalten? (M(Salicylsäure) = 138 g/mol; M(ASS) = 180 g/mol) b) Wiegen Sie Ihr getrocknetes Reaktionsprodukt! Wie groß ist Ihre Ausbeute? c) Fertigen Sie von Ihrem Produkt und von Acetylsalicylsäure p. a. ein Dünnschichtchromatogramm mit dem Laufmittelgemisch Cyclohexan/Ethanol (10 : 3) an, um seine Reinheit zu überprüfen. 36 3. Kurstage II. Dünnschichtchromatographie eines Arzneimittels Durchführung: Sie erhalten verdünnte Lösungen von einer Analysensubstanz und drei Vergleichssubstanzen sowie eine DC-Kammer mit einem geeigneten Laufmittel (nicht mit dem des Nachbarn vertauschen). Sie tragen etwa 1 cm vom unteren Rand der DC-Folie 3 – 4 Tropfen der Analysenlösung sowie daneben die Vergleichsproben punktförmig auf. Anschließend stellen Sie die Folie senkrecht in die Kammer. Die Startlinie muss über dem Niveau des Laufmittels im DC-Tank liegen! Wenn das Lösungsmittel bis ca. 0,5 cm unter den oberen Rand gelaufen ist, nehmen Sie die DC-Folie heraus, lassen diese trocknen und betrachten sie unter der UVLampe. Markieren Sie die UV-aktiven Flecken mit einem Bleistift. Sie sollen durch identifizieren: Dünnschichtchromatographie 37 eines der folgenden Arzneimittel 3. Kurstage Gegenstadnskatalog zum 7. Kurstag Bezeichnung, Struktur, Eigenschaften, Darstellung, Reaktionen von: Halogenverbindungen (z. B. Chloroform, DDT), Aminen (tertiäre/quartäre Ammoniumverbindungen, Basizität), Thiolen, Sulfiden, Disulfiden, Sulfonsäuren, Alkoholen (z.B. Glycol, Glycerin), Ethern, Phenolen (Acidität, Hydrochinon/Chinon, Substituenteneinfluss auf das Redoxpotenzial), Aldehyden und Ketonen (Tautomerie, AldolReaktion, Umsetzung mit Ammoniak-Derivaten). Versuche zum 7. Kurstag Allgemeine Hinweise zu den Versuchen: Für die organische Analyse gelten die gleichen Hinweise wie für die anorganische Analyse. Darüber hinaus ist noch zu beachten: I. Organische Substanzen werden niemals im Reagenzglas über der offenen Flamme erhitzt (Brand- und Explosionsgefahr!), sondern stets im Wasserbad! II. Sollte eine organische Lösung trotzdem einmal brennen, zuerst den Bunsenbrenner ausstellen und dann, falls das Feuer nicht erlischt, den Feuerlöscher benutzen. III. Ersetzen Sie durch organische Substanzen verunreinigtes Wasser im Wasserbad durch frisches. IV. Keine Geschmacksproben! Keine Geruchsproben! V. Organische Reaktionen brauchen Zeit, da normalerweise nicht Ionen-, sondern Atombindungen reagieren. 38 3. Kurstage Ihre Analyse enthält maximal zwei funktionelle Gruppen einer Substanzverbindung aus folgender Aufstellung: Halogen, aliphatische Doppelbindung, Phenol, Carbonsäure, Aldehyd, Keton. Es kommen in der Analyse nicht zusammen vor: Aldehyd und Keton. Ihre Analyse ist in jedem Fall löslich, entweder in Wasser, Ethanol oder Chloroform. Wie üblich wird zu jedem Experiment nur ein Teil der Analysensubstanz gelöst (vgl. Kurstag 4). Alle Nachweise sind zunächst mit entsprechenden Blindproben durchzuführen. Jede Gruppe erhält 2 Proben, die analysiert werden müssen. Auf dem Etikett der Probengläschen steht die Probennummer. Wenn der Nachweis V (Dinitrophenylhydrazon-Nachweis) positiv ausfällt, so sind auch noch die Nachweise VI bis VIII durchzuführen. Bei der Auswertung sollen die Probennummern und die in den Analysen gefundenen funktionellen Gruppen angegeben werden. I. Beilsteinprobe auf Halogene In der entleuchteten Bunsenbrennerflamme wird ein Kupferblech sorgfältig ausgeglüht. Nach dem Abkühlen(!) wird etwas Chloralhydrat (bzw. Analysensubstanz) auf das Kupferblech gebracht und dieses wieder in die Flamme gehalten. Die entstehenden flüchtigen Kupfer(I)-halogenide verursachen eine deutliche grüne Flammenfärbung. II. Hinweis auf aliphatische Doppelbindungen a) 1 mL Cyclohexen (bzw. die gelöste Analyse) wird mit etwas Bromwasser versetzt und geschüttelt. Das schnelle Verschwinden der braunen Farbe des Broms deutet auf aliphatische Doppelbindungen hin. b) 1 mL Cyclohexen (bzw. die gelöste Analyse) wird mit einer schwach alkalischen Kaliumpermangantlösung versetzt und geschüttelt. Das schnelle Verschwinden der violetten Farbe deutet auf aliphatische Doppelbindungen hin. 39 3. Kurstage III. Hinweis auf Phenole 2 mL einer wässrigen Phenollösung (bzw. einer methanolischen Lösung der Analyse) werden mit einigen Tropfen Eisen(III)-chloridlösung versetzt. Farben des Phenolnachweises mit 0,1% FeCl3-Lösung: Wasser Methanol Benzcatechin Pyrogallol grün (Blaustich) beim Eintropfen blau, entfärbt sich schnell, Endfarbe rötlich bis rostbraun Vanillinsäure Phloroglucin Vanillin Salicylsäure gelb blau (Violettstich) blau rotviolett grün beim Eintropfen schwach blau, schlägt ins Grünliche um, Endfarbe rostbraun dunkelgelb grünlich (Blaustich) grünlich (Gelbstich) blauviolett Beachten Sie, dass Eisen(III)-chloridlösung selbst eine gelbe Färbung besitzt! IV. Hinweis auf Carbonsäuren 1 Tropfen einer wässrigen Oxalsäurelösung (bzw. der gelösten Analyse) wird mit einem Glasstab auf ein mit Wasser befeuchtetes Stück pH-Papier gebracht. Eine Rötung des pHPapiers (kann ggf. erst nach einigen Minuten eintreten) weist bei Abwesenheit von Phenolen auf Carbonsäuren hin. 40 3. Kurstage V. Hinweis auf Aldehyde und Ketone 3 mL 2,4-Dinitrophenylhydrazoniumperchlorat-Lösung (2,4-Dinitrophenylhydrazin, gelöst in Perchlorsäure) werden mit deionisiertem Wasser auf das doppelte Volumen verdünnt. Unter Umschütteln wird die Reagenslösung mit einer methanolischen Lösung von Aceton (bzw. der Analyse) versetzt. Das Auftreten eines gelben bis roten Niederschlags weist auf aldehydische oder ketonische Carbonylgruppen hin. VI. Nachweis von Aldehyden mit Fehling’scher Lösung Versetzen Sie ein Gemisch aus gleichen Volumina Fehling’scher Lösung I (Kupfersulfatlösung) und Fehling’scher Lösung II (Kaliumnatriumtartrat in Natronlauge) mit etwas methanolischer Lösung von Butanal (bzw. der Analyse). Erwärmen Sie die Reaktionslösung für 10 Minuten im Wasserbad. Die Bildung eines roten Niederschlags von Kupfer(I)-oxid weist auf aldehydische Carbonylgruppen hin. Bei aromatischen Aldehyden funktioniert dieser Nachweis normalerweise nicht. VII. Nachweis von Aldehyden mit fuchsinschwefliger Säure Bitte führen Sie den Blindversuch hier gleichzeitig mit dem Nachweis durch! Versetzen Sie eine methanolische Lösung von Butanal (bzw. ein wenig in Ethanol gelöste Analyse) mit ca. 2 mL fuchsinschwefliger Säure. Erwärmen Sie die Reaktionsmischung ca. 5 Minuten im Wasserbad. Der Nachweis ist dann positiv, wenn sich die Lösung rosa bis violett verfärbt. 41 3. Kurstage VIII. Nachweis von Aldehyden durch die Probe nach Tollens Zu 1 mL einer Silbernitrat-Lösung fügen Sie Ammoniaklösung hinzu bis sich der gebildete Niederschlag wieder aufgelöst hat. Anschließend geben Sie tropfenweise Natronlauge zu und dann Ammoniak-Lösung bis sich der gebildete Niederschlag gerade wieder gelöst hat. Ein Überschuss Ammoniak-Lösung ist zu vermeiden. Die Lösung wird zu gleichen Teilen auf zwei Reagenzgläser verteilt, mit ethanolischer Butanallösug (bzw. der gelösten Analyse) versetzt und im Wasserbad erhitzt. Das Ausfallen von elementarem Silber (bei besonders sorgfältigem Arbeiten als metallisch glänzender Silberspiegel an der Wand des Reagenzgases) weist auf Aldehyde hin. Die folgenden Versuche werden nicht durchführt, müssen aber in der Theorie (Klausur!) beherrscht werden! IX. Hinweis auf primäre aromatische Amine Etwas Anilinhydrochlorid (bzw. Analyse) wird in 2 mL verdünnter Salzsäure gelöst und in Eiswasser gekühlt. Anschließend wird 1 Tropfen einer konzentrierten Natriumnitritlösung hinzu getropft. Nach einigen Minuten wird zu der kalten Reaktionslösung solange Harnstoff zur Entfernung des überschüssigen Nitrits gegeben bis keine Gasentwicklung mehr auftritt. Dann werden unter Eiskühlung einige Tropfen N,N-Dimethylanilin als Kupplungskomponente zugesetzt. Nach langsamem Erwärmen auf Raumtemperatur zeigt eine sich nach und nach vertiefende Rotfärbung die Anwesenheit eines primären aromatischen Amins an. 42 3. Kurstage X. Hinweis auf sekundäre Amine Je eine Spatelspitze Diethylaminhydrochlorid (bzw. Analyse) und festes Natriumnitrit werden mit 2 mL verdünnter Essigsäure versetzt und kurz mit dem Bunsenbrenner erwärmt. Die Abscheidung von gelblichen Tröpfchen des Nitrosamins an der Oberfläche der wässrigen Phase weist auf sekundäre Amine hin. Auswertung: 1. Analysen-Nr.: ( ) Halogen ( ) Alken ( ) Phenol ( ) Carbonsäure ( ) Aldehyd ( ) Keton 2. Analysen-Nr.: ( ) Halogen ( ) Alken ( ) Phenol ( ) Carbonsäure ( ) Aldehyd ( ) Keton 43 3. Kurstage Gegenstandskatalog zum 8. Kurstag Carbonsäuren: Acidität, Tenside, Fette, Seifen. Carbonsäurederivate: Halogenide, Amide, Anhydride, Ester, Nitrile. Kohlensäurederivate: Phosgen, Kohlensäureester, Harnstoff (Urethane), Barbitursäure, Guanidin. Hydroxy- und Ketocarbonsäuren: Redoxreaktionen, Tautomerie, Decarboxylierung. Reinigungs- und Trennverfahren: Reinheitskriterien, Festpunkt, Siedepunkt, Brechungsindex, Rf-Wert, Drehwert, IR- und UV/Vis-Spektroskopie, Destillation, Sublimation, Gefriertrocknung, Kristallisation, Extraktion, Chromatographie, Ionenaustausch, Elektrophorese, Gelfiltration, Osmose, Dialyse, Membrangleichgewicht (Donnan-Beziehung). Stereoisomerie: D/L-Nomenklatur, Fischerprojektion, R/S-Nomenklatur, meso-Verbindungen, Diastereomere. Bezeichnung, Struktur und Eigenschaften von: Aminosäuren (alle 20 proteinogenen, isoelektrischer Punkt, Peptidbindung, Aminosäuresequenz, Eiweiß, Primär-/Sekundär-/Tertiärstruktur von Proteinen), Kohlenhydraten (Klassifizierung nach C-Zahl, Ringgröße, funktionelle Gruppen, HaworthProjektion, α- und β-Form, Glycosid-Bindung, höhere Saccharide), Phosphorsäureestern (AMP, c-AMP, ADP, ATP, Hydrolyse, Energetik), Alkaloiden, Steroiden, Nukleinsäuren (Purinund Pyrimidinbasen, DNA-Struktur, Doppelhelix), Fetten. 44 3. Kurstage Versuch zum 8. Kurstag: Analyse eines Aminosäuregemisches Durchführung: Sie erhalten eine Analysensubstanz, welche zwei unterschiedliche Aminosäuren enthält, sowie fünf Vergleichssubstanzen. Sie tragen etwa 1 cm vom unteren Rand der DC-Folie 3 – 4 Tropfen der Analysenlösung sowie daneben die Vergleichsproben punktförmig auf. Anschließend stellen Sie die Folie senkrecht in die vorbereitete DC-Kammer mit geeignetem Laufmittel. Die Startlinie muss über dem Niveau des Laufmittels im DC-Tank liegen! Wenn das Lösungsmittel bis ca. 0,5 cm unter den oberen Rand gelaufen ist, nehmen Sie die DCFolie heraus und lassen diese trocknen. Die getrocknete Platte wird mit Ninhydrin-Reagenz besprüht (Handschuhe!) und zur Entwicklung mit einem Heißluftföhn getrocknet (Vorsicht!). Bei unklarer Entwicklung empfiehlt es sich, nochmals mit wenig Ninhydrin-Reagenz anzufärben. Sie sollen durch identifizieren: Dünnschichtchromatographie zwei der folgenden Auswertung: Analysen-Nr.: ( ) Glycin ( ) Alanin ( ) Leucin ( ) Prolin ( 45 ) Asparaginsäure Aminosäuren 3. Kurstage Aufgaben zum 8. Kurstag In der Zeit, in der die Chromatogramme angefertigt werden, soll die Stereochemie wichtiger Naturstoffe anhand von Modellverbindungen erarbeitet werden. Aufgabe 1 Zeichnen Sie die Moleküle in räumlicher Darstellungsweise. Das Chiralitätszentrum wird markiert und die Substituenten nach der Cahn-Ingold-Prelog-Regel (Keil-Strich-Formel, niedrigste Priorität nach hinten!) gewichtet. Geben Sie nach fallender Priorität die Folge der Substituenten an, und entscheiden Sie, welche Konfiguration (D/L- und R/S-Nomenklatur!) im Einzelnen vorliegt. (D/L-Nomenklatur) (R/S-Nomenklatur) Reihenfolge der Substituenten nach fallender Priorität: > > 46 > 3. Kurstage Aufgabe 2 Zeichnen Sie die Mannose in der Fischer-Projektion und die α/β–D-Galactopyranose in der Haworthformel sowie der Konformationsformel. Als Beispielmodelle können die nachstehenden Formeln der D-Glucose und der α/β-D-Glucopyranose dienen. D-Glucose α-D-Glucopyranose β-D-Glucopyranose offenkettig Halbacetal Halbacetal Fischer-Projektion Haworth-Projektion Konformationsformel Worauf beziehen sich jeweils die Bezeichnungen „D/L“ sowie „α/β“? D: α: β: Wie viele Chiralitätszentren liegen vor in der a) offenkettigen Form? b) Pyranoseform? 47 3. Kurstage Aufgabe 3 Während die einfachste Aminosäure, das Glycin, kein Chiralitätszentrum besitzt, sind alle anderen α-Aminosäuren chiral. Von einigen Ausnahmen abgesehen, besitzen alle natürlich vorkommenden α-Aminosäuren eine L-Konfiguration. Konstruieren Sie die Fischerprojektion der beiden Antipoden des Alanins in der Zwitterionenform. Abschlussprüfung über organische Chemie (Gegenstandskatalog, Chemie für Mediziner, Stoff der Kurstage 5 bis 8). 30 Fragen Zur Teilnahme an der Abschlussklausur ist die Vorlage der vollständig unterzeichneten Teilnehmerkarte Voraussetzung. Geschieht dies nicht, so ist auch eine Teilnahme an der Nachklausur ausgeschlossen! Beachten Sie den Aushang! 48 4. Stoffsammlung 4. Stoffsammlung Sie sollen die Strukturformeln und Gruppenzugehörigkeit folgender Verbindungen angeben können (siehe auch Gegenstandskatalog!): Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Acrylsäure, Crotonsäure, Milchsäure, Weinsäure, Brenztraubensäure, Acetessigsäure, Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, alle 20 proteinogenen Aminosäuren, Benzoesäure, p-Aminobenzoesäure, Salicylsäure, Phthalsäure, Phosgen, Harnstoff, Barbitursäure, Guanidin, Pyrrol, Imidazol, Pyridin, Pyrimidin, Purin, Indol, Thiazol, Tetrahydrofuran, Tetrahydropyran, Glycerinaldehyd, Dihydroxyaceton, Glucose. Sie sollen die Zugehörigkeit der folgenden Verbindungen zu den angegebenen Verbindungsklassen kennen: gesättigte Monocarbonsäuren: Valeriansäure, Palmitinsäure, Stearinsäure. ungesättigte Monocarbonsäuren: Ölsäure, Elaidinsäure, Linolsäure, α- und γ-Linolensäure, Arachidonsäure, Eicosapentaensäure, Docosahexaensäure. Hydroxycarbonsäuren: Glycerinsäure, Milchsäure, Äpfelsäure, Glucuronsäure, 3-Hydroxybuttersäure, Citronensäure. Ketocarbonsäuren: Oxalessigsäure, α-Ketoglutarsäure, Brenztraubensäure. Monosaccharide: Ribose, Desoxyribose, Erythrose, Xylose, Fructose, Galactose, Glucose, Glucosamin, N-Acetylglucosamin. Disaccharide: Rohrzucker bzw. Saccharose, Maltose, Cellobiose, Lactose, Lactulose. Polysaccharide: Amylose, Amylopektin, Cellulose, Glycogen. Peptide: Insulin, Glucagon, Calcitonin, Glutathion, Gramicidin A. Proteine: Hämoglobin, Myoglobin, Albumin. Alkaloide: Coffein, Chinin, Nicotin, Morphin, Atropin, Scopolamin, Cocain. Steroide: Cholesterin, Testosteron, Androsteron, Oestradiol, Progesteron, Cortison, Gallensäuren. Nucleinsäuren: DNA (Desoxyribonucleinsäure), RNA (Ribonucleinsäure) 49 4. Stoffsammlung 4.1 Einige wichtige Definitionen Orbital: Ein Orbital ist die Wellenfunktion gleicher Aufenthaltswahrscheinlichkeit bzw. Ladungsdichte eines Elektrons mit bestimmtem energetischen Zustand. Grundgesetze: a) Gesetz von der Erhaltung der Masse: Bei chemischen Vorgängen ist die Gesamtmasse der Ausgangsstoffe gleich der Gesamtmasse der Reaktionsprodukte. b) Gesetz der konstanten Proportionen: Elemente verbinden sich miteinander in konstanten Massenverhältnissen. c) Gesetz von den multiplen Proportionen: Bilden zwei Elemente miteinander mehrere Verbindungen, so stehen die Massenverhältnisse, mit denen die Elemente in diesen Verbindungen auftreten, zueinander im Verhältnis kleiner ganzer Zahlen. d) Gesetz von Avogadro: Gleiche Volumina idealer Gase enthalten bei gleichem Druck und gleicher Temperatur die gleiche Anzahl von Teilchen. Elektrolytische Dissoziation: Die freie Beweglichkeit der Ionen ionogen aufgebauter Verbindungen im Lösungsmittel bzw. die Bildung von Ionen bei der Säure-Base-Reaktionen einer molekular aufgebauten Säure bzw. Base mit dem Lösungsmittel (Wasser). Elektrolyse: Die erzwungene Entladung von Ionen an Elektroden durch elektrischen Gleichstrom. Säure - Base - Definition nach Brønsted: a) Säuren sind Protonendonatoren (Protonenspender) b) Basen sind Protonenakzeptoren (Protonenempfänger). Ampholyt: Chemische Verbindung, die je nach Partner als Brønsted-Säure oder Brønsted-Base reagiert. 50 4. Stoffsammlung Neutralisation: Die Reaktion einer Säure mit einer Base unter Bildung des Lösungsmittels (Wasser). Oxidationszahl: Der Formalismus der Oxidationszahlen ist besonders bei der Beschreibung von Redoxvorgängen wichtig. Die Oxidationszahl gibt an, wie viele Elektronen ein neutrales Atom innerhalb einer Verbindung aufgenommen bzw. abgegeben hat, wenn alle Nachbaratome mit ihren gemeinsamen Elektronenpaaren entfernt werden würden. Sie entspricht somit der hypothetischen Ionenladung eines Atoms in einem Molekül, bzw. der tatsächlichen Ladung einatomiger Ionen. Prinzip von Le Chatelier-Brown („Prinzip vom kleinsten Zwang“): Wird auf ein Gleichgewichtssystem ein Zwang ausgeübt, ist das System bestrebt, diesem Zwang durch Gleichgewichtsverschiebung auszuweichen. Hydratation: Anlagerung von Wassermolekülen an Ionen oder Moleküle, die in Wasser gelöst sind. Hydrolyse: Zerlegung kovalenter Bindungen eines Stoffes durch Wasser bzw. durch dessen Bestandteile H+ und OH-. (Die Reaktion von Ionen mit Wasser ist eine einfache Säure-Base-Reaktion und sollte nicht als Hydrolyse bezeichnet werden). Nernst'scher Verteilungssatz: Verteilt sich ein Stoff zwischen zwei Flüssigkeitsphasen entsprechend seiner Affinität zu den Flüssigkeiten, so entsteht ein Gleichgewicht nach der folgenden Beziehung: 𝑋𝑢𝑛𝑡𝑒𝑟𝑒 𝑃ℎ𝑎𝑠𝑒 𝑋𝑜𝑏𝑒𝑟𝑒 𝑃ℎ𝑎𝑠𝑒 Diese wird beschrieben durch den Verteilungskoeffizienten K, für den gilt: 𝐾= [𝑋𝑜𝑏𝑒𝑟𝑒 𝑃ℎ𝑎𝑠𝑒 ] [𝑋𝑢𝑛𝑡𝑒𝑟𝑒 𝑃ℎ𝑎𝑠𝑒 ] 51 4. Stoffsammlung Der Dissoziationsgrad α: Gibt an, welcher Bruchteil der insgesamt gelösten Moleküle einer Substanz dissoziiert ist. 𝛼= 𝐴𝑛𝑧𝑎ℎ𝑙 𝑑𝑒𝑟 𝑑𝑖𝑠𝑠𝑜𝑧𝑖𝑖𝑒𝑟𝑡𝑒𝑛 𝑀𝑜𝑙𝑒𝑘ü𝑙𝑒 𝐺𝑒𝑠𝑎𝑚𝑡𝑧𝑎ℎ𝑙 𝑑𝑒𝑟 𝑀𝑜𝑙𝑒𝑘ü𝑙𝑒 α ist keine Konstante, sondern bei gegebener Temperatur von der Konzentration abhängig. Bei Verdünnung nimmt α zu. α kann nur Werte zwischen 0 (keine Dissoziation) und 1 (vollständige Dissoziation) annehmen. pH-Wert: Der pH-Wert ist ein Maß für die H3O+-Ionenkonzentration einer Lösung. Er ist gleich dem negativen dekadischen Logarithmus der H3O+-Ionenkonzentration. 𝑝𝐻 = −𝑙𝑔[𝐻3 𝑂+ ] pKS-Wert: der negative dekadische Logarithmus der Massenwirkungskonstanten der Reaktion einer Säure mit dem Lösungsmittel (Wasser). Fließgleichgewicht: Ein Fließgleichgewicht liegt bei offenen Systemen vor, in welche Substanzen eingebracht werden, sie durchlaufen (reagieren) und wieder verlassen. Es ist gekennzeichnet durch die konstante Gesamtreaktionsgeschwindigkeit und die konstanten Konzentrationen der Reaktionspartner. Es ist kein dynamisches Gleichgewicht. System: Der Bereich, in dem eine Untersuchung stattfindet. Bei offenen Systemen kann ein freier Austausch von Masse und Energie über die Grenzen des Systems hinweg stattfinden, bei geschlossenen Systemen nur ein Austausch von Energie. Bei isolierten, abgeschlossenen Systemen findet weder ein Austausch von Masse noch von Energie statt. Puffer: Lösungen äquimolarer Mengen einer schwachen Brønstedt-Säure und ihrer korrespondierenden Base. Sie haben die Eigenschaft, bei Zusatz von H+- oder OH--Ionen oder bei Verdünnung den pH-Wert weitgehend konstant zu halten. 52 4. Stoffsammlung Entropie S: Ein Maß für die „Unordnung“ der Materie. Sie ist ein Maß für die Energie, die nicht in nutzbare Arbeit umgewandelt werden kann, sondern prinzipiell als Wärme verloren geht. Normal-Wasserstoffelektrode: Eine Platinelektrode, die in eine 1 N Protonenlösung eintaucht und von Wasserstoffgas von 1 atm Druck umspült wird. Ihr Normalpotenzial ist definitionsgemäß null. Normalpotenzial: Das Normalpotenzial eines korrespondierenden Redoxpaares liegt vor, wenn die Messelektrode in eine 1 M Lösung der Reaktionspartner eintaucht und wenn gegen die Normalwasserstoffelektrode gemessen wird. Es ist ein Maß für die Tendenz des Redoxpaares, gegenüber dem Standardsystem der Normalwasserstoffelektrode als Reduktions- oder Oxidationsmittel zu wirken. Spannungsreihe: Die Spannungsreihe wird von korrespondierenden Redoxpaaren gebildet, die nach steigenden Normalpotentialen geordnet werden. Destillation: Die Trennung eines Substanzgemisches aufgrund unterschiedlicher Siedepunkte. Sublimation: Der direkte Übergang eines Stoffes vom festen in den gasförmigen Zustand. Gefriertrocknung Bei der Gefriertrocknung wird eine tiefgefrorene Substanz durch Sublimation des Eises im Hochvakuum schonend getrocknet. Umkristallisation: Die Trennung von Substanzen aufgrund unterschiedlicher Löslichkeit. Extraktion: Die Trennung von Substanzen Verteilungskoeffizienten. aufgrund ihrer unterschiedlichen Nernst'schen Verteilungschromatographie: Von Verteilungschromatographie spricht man, wenn ein Substanzgemisch aufgrund unterschiedlicher Verteilung zwischen einer flüssigen stationären Phase und einer mobilen Phase getrennt wird. 53 4. Stoffsammlung Adsorptionschromatographie: Von Adsorptionschromatographie spricht man, wenn ein Substanzgemisch aufgrund unterschiedlicher Adsorption an einer festen stationären Phase bzw. unterschiedlicher Desorption durch die mobile Phase getrennt wird. Gelfiltration: Trennung aufgrund unterschiedlicher Molekülgröße. Ionenaustauscher: Im Allgemeinen organische Makromoleküle, in die positive (-NR3+) oder negativ geladene (-SO3-)-Gruppen eingebaut sind. Mit ihnen können gelöste Ionen durch Ionen gleicher Ladung ersetzt werden. Dialyse: Filtration und Diffusion durch Membranen zur Trennung nach Molekülgröße. Elektrophorese: Die Trennung von geladenen Molekülen unterschiedlicher Ladung und Masse. im elektrischen Gleichfeld aufgrund IR - Spektroskopie: IR-Licht regt Schwingungen der Atome und Atomgruppen im Molekül an, wobei das IR-Licht absorbiert wird. UV-Spektroskopie: UV-Licht regt π-Elektronen an und wird absorbiert. Polykondensation Bei der Polykondensation treten Moleküle unter Abspaltung von meist H2O oder NH3 zum Makromolekül zusammen (s. Polyester). Polymerisation: Die Verknüpfung vieler gleicher Einheiten mit C-C-Mehrfachbindung (Monomere) zu Makromolekülen (Polymere) unter Aufhebung der Mehrfachbindung. Homologe Reihe: In der homologen Reihe sind organische Verbindungen mit steigender C-Atomzahl geordnet. Jedes Glied dieser Reihe ergibt sich aus dem vorhergehenden durch Einfügen des Bauelements –CH2– in die Kette. Innerhalb der homologen Reihe ändern sich die physikalischen Eigenschaften gesetzmäßig. 54 4. Stoffsammlung Isomerie: Moleküle mit gleicher Summen-, aber verschiedener Strukturformel. Sie haben verschiedene physikalische und chemische Eigenschaften. Konstitutionsisomerie: Isomerie, die auf der unterschiedlichen Verknüpfung der Atome beruht, z.B. CH3CH2OH und CH3OCH3. Stereoisomerie: Isomerie, die durch unterschiedliche räumliche Anordnung der Atome hervorgerufen wird. cis/trans-Isomerie: Ein Spezialfall der Stereoisomerie. Diese Isomerie wird durch Bauelemente verursacht, die nicht frei rotieren können, z.B. im Cyclohexanring. Man spricht von cis-Isomeren, wenn die Substituenten auf derselben Seite liegen. Bei trans-Isomeren liegen sie auf verschiedenen Seiten. E/Z-Isomerie: Ähnlich der cis/trans-Isomerie bei Ringsystemen ist die E/Z-Isomerie bei Doppelbindungen, was häufig zu Verwechslungen führt. Befinden sich die Substituenten gleicher Priorität (CIP-Regeln!) auf derselben Seite der Doppelbindung, so liegt das Z-Isomer vor (Z von „zusammen“), befinden sie sich auf verschiedenen Seiten, so liegt das E-Isomer vor (E von „entgegen“). Enantiomerie oder Spiegelbildisomerie: Tritt bei Molekülen auf, die durch Drehungen nicht mit ihrem Spiegelbild zur Deckung gebracht werden können (wie linke und rechte Hand). Spiegelbildisomerie wird u.a. von einem asymmetrisch substituierten Kohlenstoffatom verursacht, d. h. einem C-Atom mit vier verschiedenen Substituenten. Spiegelbildisomere sind optisch aktiv. Sie drehen die Schwingungsebene von linear polarisiertem Licht um denselben Betrag, aber mit entgegengesetztem Drehsinn. Diastereomerie: Lassen sich Stereoisomere durch keinerlei Symmetrieoperation zur Deckung bringen und sind sie auch keine Enantiomeren, so sind sie diasteromer. Diastereomere unterscheiden sich in der Konfiguration mindestens eines Asymmetriezentrums. Konstitution: Die Konstitution gibt an, welche Atome oder Atomgruppen miteinander verknüpft sind. 55 4. Stoffsammlung Konfiguration und Konformation: Geben die räumliche Anordnung von Atomen und Atomgruppen an. Um Konfigurationsisomere ineinander zu überführen, müssen Bindungen gebrochen und wieder geknüpft werden (vgl. z.B. E- und Z-But-2-en). Konformere wandeln sich durch bloße Drehungen um Einfachbindungen ineinander um. Tautomerie: Liegt bei Wanderung eines Protons unter gleichzeitiger Verschiebung einer Doppelbindung vor (Spezialfall der Konstitutionsisomerie). Mutarotation: Unter Mutarotation versteht man die kontinuierliche Änderung des Drehwertes durch Einstellung eines Gleichgewichts zwischen mindestens zwei Diastereomeren, z.B. α-D-Glucose und β-D-Glucose. Radikale: Moleküle und Atome mit einem einzelnen, ungepaarten Elektron, welches erhöhte Reaktivität bedingt. Markownikoff-Regel: Bei der elektrophilen Addition von Protonensäuren an Alkene tritt das Proton an das wasserstoffreichste Kohlenstoffatom der Doppelbindung. Erlenmeyer-Regel: Mehr als eine OH-Gruppe liegt an einem C-Atom im Allgemeinen nicht vor. Ausnahmen bilden lediglich Verbindungen, die in α-Stellung stark elektronenziehende Gruppen besitzen (-I-Effekt oder -M-Effekt). Racemat: Ein äquimolares Gemisch aus (R)- und (S)-Form von Enantiomeren. Es ist optisch inaktiv. Mesomerie: Ein Molekülzustand, der zwischen bestimmten Grenzstrukturen liegt. Er beruht auf der Delokalisation von π-Elektronen. Die Grenzstrukturen selbst liegen nicht vor! 56 4. Stoffsammlung I-Effekt: Der induktive Effekt beruht auf der unterschiedlichen Elektronegativität zweier Bindungspartner. Ein elektronegativeres Atom übt einen −I-Effekt aus, so dass sich die Elektronendichte des anderen Atoms verringert. Bei einem +I-Effekt werden die Elektronen vom einem Atom „weggeschoben“ und somit wird die Elektronendichte am anderen Atom erhöht. M-Effekt: Der mesomere Effekt beschreibt die Fähigkeit, die Elektronendichte in einem π-Elektronensystem zu verändern. Die Erhöhung bzw. Verringerung der Elektronendichte erfolgt durch Mesomerie, also über die Ausbildung von π-Bindungen durch Beteiligung von freien Elektronenpaaren des Substituenten bzw. Aufnahme von π-Elektronen durch den Substituenten. Im Falle von π-Elektronendonatoren spricht man von einem elektronenliefernden mesomeren Effekt (+M-Effekt), bei π-Elektronenakzeptoren von einem elektronenziehenden mesomeren Effekt (-M-Effekt). Substituent 1. Ordnung: Bei der elektrophilen aromatischen Zweitsubstitution dirigieren Substituenten 1. Ordnung in ortho- oder para-Stellung. Substituenten 1. Ordnung sind Substituenten mit mindestens einem freien Elektronenpaar in Konjugation zum Benzen-Kern (+M-Effekt) oder Alkylgruppen (+I-Effekt). Substituent 2. Ordnung: Bei der elektrophilen aromatischen Zweitsubstitution dirigieren Substituenten 2. Ordnung in meta-Stellung. Substituenten 2. Ordnung sind Substituenten mit mindestens einer Mehrfachbindung in Konjugation zum Benzenkern (-M-Effekt). Hydrophob = wasserabweisend Hydrophil = wasserfreundlich Lipophob = fettabweisend = wasserfreundlich Lipophil = fettfreundlich = wasserabweisend Elektrophil = elektronensuchend, d.h. mit negativen Ladungen reagierend Nucleophil = kernsuchend, d.h. mit positiven Ladungen reagierend 57 4. Stoffsammlung Funktionelle Gruppe: Ort erhöhter Reaktivität im Molekül. Nach den funktionellen Gruppen werden die Stoffklassen benannt. Pitzer-Spannung: Eine konformationsbedingte Spannung, welche durch die räumliche Annäherung der Atome hervorgerufen wird. Baeyer-Spannung: Spannung, die durch Abweichung vom Tetraeder-Winkel bei der Zyklisierung von Kohlenwasserstoffen entsteht. Addition: Bei einer Addition wird ein Molekül an eine Mehrfachbindung unter Auflösung dieser Mehrfachbindung angelagert. Eliminierung: Bei einer Eliminierung wird aus einem Molekül ein kleineres Molekül unter Ausbildung einer Mehrfachbindung abgespalten. Substitution: Bei Substitutionsreaktionen wird in einem Molekül ein Atom oder eine Atomgruppe durch eine andere ersetzt. Sequenz: Die Abfolge von α-Aminosäuren in einer Peptid-Kette (= Primärstruktur). Aromaten: Aromatische Verbindungen sind Systeme mit cyclischer Konjugation der Doppelbindung. Die Aromaten sind eben und liegen ausschließlich in einem mesomeren energiearmen Zustand vor. Chinone: Diketone mit cyclischer Konjugation. 58 4. Stoffsammlung Isoelektrischer Punkt: Am isoelektrischen Punkt liegt eine Aminosäure praktisch vollständig in der Betainstruktur vor. Die Löslichkeit in Wasser ist dann minimal, die Konzentration der Zwitterionen maximal. Allgemein gilt: 𝑖𝑠𝑜𝑒𝑙𝑒𝑘𝑡𝑟𝑖𝑠𝑐ℎ𝑒𝑟 𝑃𝑢𝑛𝑘𝑡 = 𝑝𝐾𝑆1 + 𝑝𝐾𝑆2 2 Rf-Wert: Maß für die Wanderungsgeschwindigkeit einer Verbindung bei einer chromatographischen Trennung. 𝑅𝑓 = 𝐿𝑎𝑢𝑓𝑠𝑡𝑟𝑒𝑐𝑘𝑒 𝑑𝑒𝑟 𝑆𝑢𝑏𝑠𝑡𝑎𝑛𝑧 𝑖𝑛 𝑐𝑚 𝐿𝑎𝑢𝑓𝑠𝑡𝑟𝑒𝑐𝑘𝑒 𝑑𝑒𝑟 𝑚𝑜𝑏𝑖𝑙𝑒𝑛 𝑃ℎ𝑎𝑠𝑒 𝑖𝑛 𝑐𝑚 59 4. Stoffsammlung 4.2 Reaktionsmechanismen der Organischen Chemie (vereinfacht dargestellt!) Radikalische Substitution a) Startreaktion: b) Kettenwachstum/Fortpflanzung: c) Abbruch-Reaktion: Nucleophile Substitution am gesättigten C-Atom (SN-Reaktion) a) Monomolekularer Ablauf (SN1) b) Bimolekularer Ablauf (SN2) mit Y bzw. Y- = OH-, OR-, SH-, CN-, H2PO4-, SR-, HSO4-, NH3, NH2R, NHR2 usw. X = Abgangsgruppe 60 4. Stoffsammlung Eliminierung (E-Reaktion) a) Monomolekularer Ablauf (E1): b) Bimolekularer Ablauf (E2): mit X = Hal, OH, OR usw. B = Base Elektrophile Substitution am Aromaten (SE-Ar) mit E bzw. E+ = Elektrophil z.B. Br2/FeBr3 (oder AlCl3 etc.), HNO3, H2SO4, R-Hal/AlHal3, R-CO-Hal/AlHal3, HNO2 Dieser Mechanismus gilt auch für die Azokupplung. Elektrophile Addition an die C-C-Mehrfachbindung Diese Reaktion tritt bei Alkenen, nicht aber bei Aromaten auf. Sie läuft ohne (Lewis-)Katalysator ab. Sie liefert selektiv das anti-Additionsprodukt. mit XY = Hal2, HHal, H2O, ROH, Mineralsäuren etc. 61 4. Stoffsammlung Addition an die Carbonylgruppe mit HB = H2O, ROH, HCN, NH2R, NH2OH, H2NNH2 etc. Aldol-Addition Die Aldol-Addition kann säure- oder basenkatalytisch ablaufen. Hier gezeigt ist der (häufigere) Fall der Basenkatalyse. Voraussetzung für diese Reaktion ist das Vorhandensein eines Protons am α-C-Atom der Carbonylverbindung. Aldol-Kondensation Wenn das α-C-Atom als Substituenten ein weiteres Wasserstoffatom trägt, reagiert das in der Aldol-Addition gebildete Produkt bei Erhitzen unter Wasserabspaltung weiter zu einer α, β-ungesättigten Verbindung. 62 5. Testfragen 5. Testfragen Testfragen zum 1. Kurstag 1) Welche Bindungsarten liegen in Natriumacetat vor? A: kovalente Bindung B: Ionenbindung C: Metallbindung D: Wasserstoffbrücken a) A und D b) B und D f) B, C und D g) Antworten A – D sind richtig. 2) d) A und C e) A, B und D h) Antworten A – D sind falsch. Welche der folgenden Verbindungen können Wasserstoffbrückenbindungen bilden? A: H2O a) A c) A und B B: HF b) A und B g) A, C und E C: NH3 c) A und C D: AlCl3 d) A und D E: CH4 e) A, B und C h) Antworten A - E sind richtig. f) A, B und D i) Antworten A - E sind falsch. 3) 𝟐+ Welche der folgenden Aussage/n über das Teilchen 𝟒𝟎 ist/sind falsch? 𝟐𝟎𝑪𝒂 A: Die Elektronenkonfiguration ist 1s2 2s2p6 3s2p6. B: Der Kern enthält 20 Neutronen. C: Die Hülle enthält 18 Elektronen. D: Die relative Atommasse beträgt 38 u. E: Der Kern enthält 20 Protonen. a) A b) C c) D d) A und D g) Antworten A - E sind alle richtig. e) B und C f) C und E h) Antworten A - E sind alle falsch. 63 5. Testfragen 4) Vergleichen Sie das Element X (Elektronenkonfiguration 1s 2 2s2p3) mit dem Element Y (Elektronenkonfiguration 1s2 2s2 p5). Welche der folgenden Aussage/n trifft/treffen nicht zu? A: X steht in der 5. Hauptgruppe des PSE. B: X und Y sind Nichtmetalle. C: Y ist elektronegativer als X. D: Mit Wasserstoff bilden sich die Verbindungen XH3 und YH. E: Bei Y handelt es sich um Chlor. a) A b) B c) D h) B und D 5) e) A und D f) A und E i) Antworten A – E sind richtig. g) B und C k) Antworten A – E sind falsch. Welches der genannten Elemente hat die geringste Elektronegativität? a) H 6) d) E b) Na c) F d) I e) K Welche dieser Ionen besitzen die Elektronenkonfiguration des Neons (1s 2 2s2p6)? A: Na+ B: Al3+ C: Ba2+ D: F- a) A und B b) A und D c) B und E f) B, C und E g) Antworten A – E sind richtig. E: Cld) A, B und C e) A, B und D h) Antworten A – E sind falsch. 7) Welche Aussage/n trifft/treffen nicht zu? A: Alle Nebengruppenelemente sind Metalle. B: Eisen ist ein Nebengruppenelement. C: Silicium besitzt die Elektronenkonfiguration 1s2 2s2p6 3s2p2. D: Alle Platinmetalle sind Nebengruppenelemente. E: Alle Nebengruppenelemente besitzen unvollständig gefüllte d-Niveaus. a) A b) C c) E d) A und B g) Antworten A – E sind alle richtig. e) C und D f) C und D h) Antworten A – E sind alle falsch 64 5. Testfragen 8) Welche Aussage trifft zu? Neutrale Isotope eines Elementes sind charakterisiert durch folgende Angaben über ihre Bausteine: Anzahl der Protonen Anzahl der Neutronen Anzahl der Elektronen a) gleich gleich gleich b) gleich verschieden verschieden c) verschieden gleich verschieden d) verschieden verschieden gleich e) gleich verschieden gleich 9) Welche der Aussagen über Quantenzahlen treffen zu? A: Die Hauptquantenzahl n kann nur ganzzahlige positive Werte annehmen (n = 1, 2, 3, ...). B: Die Nebenquantenzahl l kann nur ganzzahlige Werte von 0 bis (n-1) annehmen (n = Hauptquantenzahl). C: Die Magnetquantenzahl m kann nur ganzzahlige Werte von -l bis +l annehmen (l = Nebenquantenzahl). D: Die Spinquantenzahl s kann nur die Werte +1/2 und –1/2 annehmen. a) A und B b) A und C c) C und D f) B, C und D g) Antworten A – D sind richtig. d) A, B und C e) A, B und D h) Antworten A – D sind falsch. 10) Nennen Sie drei der in flüssigem Wasser auftretenden Bindungsarten bzw. Wechselwirkungen. 65 5. Testfragen 11) Ordnen Sie folgende Elemente nach steigender Elektronegativität: Li, K, O, Cl, I, Si. a) K Li I Si Cl O b) Li K Si I O Cl c) Si Cl K Li O I d) Li K I Cl Si O e) K Li Si I Cl O 12) Die Eigenschaften von Hauptgruppenelementen des PSE ändern sich mit ihren Ordnungszahlen in charakteristischer Weise. Welche der folgenden Beispiele enthalten falsche Aussagen? A: Die Elektronegativität nimmt meistens in einer Gruppe mit fallender und in einer Periode mit steigender Ordnungszahl zu. B: Der Metallcharakter nimmt in einer Gruppe und in einer Periode mit steigender Ordnungszahl ab. C: Die Atomradien nehmen in einer Gruppe und in einer Periode mit steigender Ordnungszahl zu. D: Die Stärke der Element-Wasserstoffsäuren HnX nimmt in einer Gruppe und in einer Periode mit steigender Ordnungszahl zu. E: Die Stärke der Element-Sauerstoffsäuren HnXOm nimmt in einer Gruppe mit fallender und in einer Periode mit steigender Ordnungszahl zu. a) A und B g) C, D und E b) A und D c) B und C d) C und E h) Antworten A – E sind richtig. 66 e) D und E f) A, B und C i) Antworten A – E sind falsch. 5. Testfragen 13) Welche Aussage/n über Halogene ist/sind falsch? A: Ihr chemisches Verhalten wird durch die Tendenz bestimmt, ihre äußeren Schalen mit 2 Elektronen zu füllen. B: Die Säurestärke der Halogenwasserstoffverbindungen nimmt innerhalb der Gruppe der Halogene vom Fluorwasserstoff zum Iodwasserstoff ab. C: Der Siedepunkt von Fluorwasserstoff liegt Wasserstoffbrückenbindungen erheblich über Wasserstoffverbindungen. D: Alle Halogene bilden im elementaren Zustand zweiatomige Moleküle. E: Die Elektronegativität nimmt innerhalb der Gruppe der Halogene mit fallender Ordnungszahl zu. a) A und B b) B und D c) C und E e) B, C und D f) Antworten A – E sind richtig. aufgrund der Ausbildung von denen der anderen Halogen- d) A, B und D g) Antworten A – E sind falsch. 14) Wie lautet die Valenzelektronenkonfiguration von Platin (Pt)? 67 5. Testfragen Testfragen zum 2. Kurstag 1) Welche der folgenden Verbindungen reagieren in wässriger Lösung sauer? A: Na2CO3 a) A und B B: NaHSO4 C: NaCl D: CH3COONa b) B und E c) C und F e) Antworten A – F sind richtig. 2) a) A d) C und D f) Antworten A – F sind falsch. C: H3O+ B: H2O b) B c) D d) F D: NH3 e) A und C h) Antworten A – F sind richtig. E: NH4+ f) B und D g) A, B und D Welche der folgenden Verbindungen reagieren in wässriger Lösung basisch? B: NH4Cl C: NaHSO4 D: CH3COONa a) A und C b) A und D c) B und C d) B, C und E f) Antworten A – E sind richtig. E: KNO3 e) A, C, D und E g) Antworten A – E sind falsch. Bei welchen der angegebenen Verbindungen handelt es sich um Brønsted-Basen? A: NH4+ a) A und C B: NH3 C: CH4 b) B und D e) Antworten A – E sind richtig. 5) F: Na+ i) Antworten A – F sind falsch. A: Na2CO3 4) F: Na3PO4 Welche der folgenden Stoffe können grundsätzlich als Ampholyte wirken? A: OH- 3) E: NaH2PO4 D: H2O c) B und E E: BH3 d) D und E f) Antworten A – E sind falsch. Geben Sie an, über welche Formel sich der pOH-Wert einer 0,05 molaren Lösung von Ammoniak (NH3: pKS = 9,25 / pKB = 4,75) in Wasser berechnen lässt! a) pOH = ½( pKB - lg (0,05)) b) pOH = 9,25 + lg (0,05/0,05) c) pOH = 4,75 + lg (0,05/0,05) d) pOH = 14 - ½( pKB - lg (0,05)) e) pOH = 14 - ½( pKS - lg (0,05)) 68 5. Testfragen 6) Die Konzentration von Iodid-Ionen (I-) in einer Lösung von Blei(II)-Iodid (PbI2) beträgt 0,001 mol/L. Wie hoch ist die Sättigungskonzentration an Pb(II)-Ionen?Das Löslichkeitsprodukt von PbI2 beträgt ungefähr KL = 9 · 10−9 mol3/L3. a) 3 · 10−9 mol/L b) 9 · 10−6 mol/L d) 10−9 mol/L e) 9 · 10−3 mol/L 7) 100 mL einer 0,1-molaren Essigsäure-Lösung werden mit 50 mL einer 0,1-molaren Natronlauge versetzt. Welchen pH-Wert hat die Lösung? a) pH = 7 b) pH = 1,75 d) pH = 4,75 e) pH = 10 8) c) 3 · 10−3 mol/L c) pH = 9,25 Mit Hilfe welcher Formel lässt sich die freie Reaktionsenthalpie ∆G0 einer chemischen Umsetzung errechnen, wenn die Gleichgewichtskonstante K sowie die vorherrschende Temperatur T bekannt sind? ΔG0 = E A a) nRKT b) Ke R T c) ΔH – KT∆S d) - RTlnK e) Tln(K/K0) EA f) Te K T 69 5. Testfragen 8) Welche der folgenden Aussagen treffen auf den dargestellten Komplex zu? O O O O N Ca2 N O O O O A) Der Komplex ist 4-fach negativ geladen und kann daher zwei Ca2+-Ionen komplexieren. B) Der Ligand ist vierzähnig. C) Der Komplex ist insgesamt zweifach negativ geladen. D) Es handelt sich um einen Chelatkomplex. E) Bei diesem Liganden handelt es sich um Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA). a) C, D b) A, B c) C, D, E 70 d) A, D e) B, D, E 5. Testfragen 9) Bei folgender Gleichgewichtsreaktion handelt es sich um das sog. Haber-BoschVerfahren. Sie wollen bei der unten gezeigten Reaktion die Ausbeute an Ammoniak steigern. Welche der Maßnahmen A bis E führen zum erwünschten Resultat? 𝑁 2 (𝑔) + 3 𝐻2 (𝑔) → 2 𝑁𝐻3 (𝑔) A: Die Konzentration an N2 und H2 im Reaktionsgefäß erhöhen. B: Die Konzentration an NH3 im Reaktionsgefäß erhöhen. C: Den Druck im Reaktionsgefäß erhöhen. D: Die Konzentration an N2 im Reaktionsgefäß erniedrigen. E: Die Konzentration an NH3 im Reaktionsgefäß erniedrigen. a) A, B und D b) B, C und D c) A, C und E d) Antworten A – E sind richtig. e) Antworten A – E sind falsch. 10) Welche der folgenden Metalle reagieren in wässriger Salzsäure (HCl) unter Bildung von Wasserstoff (H2)? A: Mg a) A, B und C B: Zn C: Al D: Ag b) A, C und E E: Cu c) B, D und F d) Antworten A – F sind richtig. e) Antworten A – F sind falsch. 11) Welche der folgenden Salze verursachen die „Kalkhärte“ des Wassers? A: NaHCO3 a) A, C und E B: Ca(HCO3)2 b) A, B und C d) Antworten A – E sind richtig. C: CaSO4 D: MgCl2 E: MgSO4 c) B und C e) Antworten A – E sind falsch. 71 F: Pt 5. Testfragen 13) 1 Liter Wasser enthält 170 mg Ca(HCO3)2, 260 mg Mg(HCO3)2 und 44 mg CaSO4. Wie groß ist die Gesamthärte c (gesamthärtebildende Ionen) in mmol/L des Wassers? M [Ca(HCO3)2] = 162,1 g/mol M [Mg(HCO3)2] = 146,3 g/mol M [CaSO4] = 136,1 g/mol 0,170 𝑔 = 0,001049 𝑚𝑜𝑙 162,1 𝑔/𝑚𝑜𝑙 0,044 𝑔 = 0,000323 𝑚𝑜𝑙 136,1 𝑔/𝑚𝑜𝑙 0,260 𝑔 = 0,001777𝑚𝑜𝑙 146,3 𝑔/𝑚𝑜𝑙 a) 1,37 b) 2,83 c) 5,49 d) 3,15 e) 2,10 f) 8,70 14) Welche der unten aufgeführten Moleküle bzw. Ionen bilden ein korrespondierendes Säure-Base-Paar? A: H2PO4- B: F- C: OH- a) A und E b) B und D D: SO32c) C und F E: HPO42- F: CO2 d) A und C e) kein korrespondierendes Säure-Base-Paar aufgeführt. 15) Um den Kalkgehalt einer Erdprobe zu bestimmen, werden 5 g Erde mit 10 mL 1 M HCl übergossen. Ein Teil der Säure reagiert mit dem in der Erde vorhandenem Kalk nach der unten gezeigten Gleichung: Die unverbrauchte Salzsäure wird mit 1 M NaOH titriert, wobei 7,5 mL zur vollständigen Neutralisation benötigt werden. Wieviel Gramm Kalk enthielten die 5 g Erde? Die Reaktionsgleichung für die Reaktion von Kalk mit Salzsäure lautet: 2 𝐻𝐶𝑙(𝑙) + 𝐶𝑎𝐶𝑂3 (𝑠) → 𝐶𝑂2 (𝑔) + 𝐶𝑎𝐶𝑙2 (𝑎𝑞) + 𝐻2 𝑂(𝑙) Die Molmasse von Kalk beträgt 100 g/mol 72 5. Testfragen a) d) 2,5∙1000 100∙2 2,5∙100 1000∙2 𝑔 b) 𝑔 e) 7,5∙1000 100∙2 2,5∙100 2 𝑔 𝑔 c) f) 7,5∙100 1000∙2 7,5∙10 100∙2 𝑔 𝑔 16) Welche der folgenden Aussage/n ist/sind richtig? Eine endergonische Reaktion… A: …kann nie exotherm sein. B: …kann nie endotherm sein. C: …kann sowohl exotherm als auch endotherm sein. D: …läuft freiwillig ab. E: …hat einen positiven Wert für ΔG. a) A und D b) B und C e) Antworten A – E sind richtig. c) C und E d) C, D und E f) Antworten A – E sind falsch. 17) Wie viele Liter CO2 entstehen bei der vollständigen Verbrennung von 8 g Methan (CH 4) unter Normalbedingungen? Die Reaktionsgleichung für die Reaktion lautet: 𝐶𝐻4 (𝑔) + 2 𝑂 2 (𝑔) → 𝐶𝑂2 (𝑔) + 2 𝐻2 𝑂(𝑙) H = 1 u, C = 12 u, O = 16 u. 1 mol Gas besitzt unter Normalbedingungen ein Volumen von 22 L. a) 22 L b) 5,5 L c) 11 L d) 1,1 L 73 e) 44 L f) 16,5 L 5. Testfragen Testfragen zum 3. Kurstag 1) Zeichnen Sie in das folgende Diagramm die Titrationskurve einer schwachen Säure mit einer starken Base. Tragen Sie bitte den Äquivalenzpunkt, den Neutralpunkt und den Halbäquivalenzpunkt ein. Beschriften Sie die Achsen. 2) 100 mL einer 0,1 N Natriumacetat-Lösung werden mit 100 mL einer 0,1 N Natriumhydroxid-Lösung versetzt. Dazu werden anschließend 150 mL einer 0,2 N Essigsäure gegeben. Bestimmen Sie den pH-Wert der Lösung! a) 𝑝𝐻 = 4,75 + 𝑙𝑔 0,02 b) 𝑝𝐻 = 4,75 + 𝑙𝑔 0,03 c) 𝑝𝐻 = 14 + 𝑙𝑔0,02 = 12,3 d) 𝑝𝐻 = (0,5 ∙ 4,75) − (0,5 ∙ 𝑙𝑔0,03) = 3,13 3) Welchen pH-Wert hat eine Lösung von 20 g NaOH in 2 L Wasser? 0,02 0,01 = 4,75 = 5,22 Rechnen Sie mit folgenden Isotopen: 23Na, 16O, 1H. a) 𝑝𝐻 = 14 − 𝑙𝑔2,5 b) 𝑝𝐻 = 14 − 𝑙𝑔5 c) 𝑝𝐻 = 13 + 𝑙𝑔2,5 d) 𝑝𝐻 = 13 − 𝑙𝑔2,5 74 5. Testfragen 4) 0,15 mol Schwefelsäure werden mit Wasser auf 3 Liter aufgefüllt. Welchen pH-Wert hat die Lösung? a) 𝑝𝐻 = 2 − 𝑙𝑔2,5 b) 𝑝𝐻 = −𝑙𝑔1,5 c) 𝑝𝐻 = 3 + 𝑙𝑔1,5 d) 𝑝𝐻 = 3 − 𝑙𝑔1,5 e) 𝑝𝐻 = 1 f) 𝑝𝐻 = 0 5) Formulieren Sie das Massenwirkungsgesetz für folgende Reaktion: 3− − − [𝐹𝑒(𝐶𝑁)6 ]4− (𝑎𝑞) + 𝑁𝑂 2 (𝑎𝑞) + 2 𝐶𝐻3 𝐶𝑂𝑂𝐻(𝑙) → [𝐹𝑒(𝐶𝑁)6 ](𝑎𝑞) + 𝑁𝑂(𝑔) + 2 𝐶𝐻3 𝐶𝑂𝑂 (𝑎𝑞) + 𝐻2 𝑂(𝑙) 6) Das Löslichkeitsprodukt von Bariumsulfat beträgt L = 10-10 mol2/L2. Wie hoch ist die Konzentration an Ba2+ in einer gesättigten wässrigen Lösung von BaSO4? a) c(Ba2+) = 10-1 mol/L b) c(Ba2+) = 10-5 mol/L c) c(Ba2+) = 10-10 mol/L 7) In einen Liter einer 0,05-molaren HCl-Lösung werden 0,1 mol der schwachen Base NH3 (pKB = 4,75) eingeleitet. Welche der nachstehenden Formeln zur Berechnung des pH-Wertes dieser Lösung ist richtig? a) 𝑝𝐻 = −𝑙𝑔0,05 = 1,301 b) 𝑝𝐻 = 14 − 1⁄2 (4,75) + 1⁄2 (𝑙𝑔0,1) = 11,125 c) 𝑝𝐻 = 1,301 + 11,125 = 12,426 d) 𝑝𝐻 = 9,25 + lg e) 𝑝𝐻 = 11,125 − 1,301 = 9,824 f) Alle Antworten a) bis e) sind falsch. 0,05 0,05 = 9,25 75 5. Testfragen 8) Durch Verdünnung soll aus einer Salzsäure mit pH = 1 eine Lösung mit pH = 4 hergestellt werden. Wievielfach muss verdünnt werden? a) 3-fach b) 4-fach c) 10-fach d) 100-fache e) 1000-fach f) 10000-fach 9) Welche Aussage/n über die Reaktionskinetik trifft/treffen zu? A: Trägt man bei einer Reaktion 1. Ordnung den Logarithmus der Konzentration des Reaktanden gegen die Zeit auf, so resultiert eine Gerade. B: Eine bimolekulare Reaktion kann auch einem Zeitgesetz 1. Ordnung gehorchen. C: Ein Katalysator erhöht die Geschwindigkeit von Hin- und Rückreaktion. D: Der radioaktive Zerfall ist ein monomolekularer Prozess. E: Bei einer Reaktion 0. Ordnung ist die Reaktionsgeschwindigkeit unabhängig von der Konzentration. a) B und D b) A, C und E c) A, C, D und E d) Antworten A – E sind richtig. e) Antworten A – E sind falsch. 10) Zeichnen Sie in das Diagramm a) den Graphen der Konzentration-Zeit-Funktion einer Reaktion 0. Ordnung, in das Diagramm b) den einer Reaktion 1. Ordnung. Beschriften Sie die Achsen x und y mit den entsprechenden Messgrößen c bzw. lgc und t und den Maßeinheiten. a) 0. Ordnung b) 1.Ordnung 11) Die Konzentration an Sulfidionen in einer Lösung von ZnS beträgt 0,001 mol/L. Wie hoch ist die Sättigungskonzentration an Zinkionen bei pK L [ZnS] = 23? a) c = 10-23 mol/L b) c = 10-26 mol/L c) c = 10-3 mol/L 76 d) c = 10-20 mol/L 5. Testfragen 12) Welche der folgenden Aussage/n über Katalysatoren ist/sind richtig? A: Sie verschieben das Gleichgewicht einer Reaktion. B: Sie haben keinen Einfluss auf die Lage des Gleichgewichtes. C: Sie erniedrigen die Aktivierungsenthalpie der Reaktion. D: Sie wirken nur bei erhöhter Temperatur. E: Sie wirken nur bei erhöhtem Druck. a) A b) D c) B und C f) Antworten A – E sind richtig. d) C und E e) D und E g) Antworten A – E sind falsch. 13) In einer Versuchsreihe wurde für eine Reaktion folgendes Konzentrations-/ ZeitDiagramm aufgestellt: cA [mol/L] t [min] Welche der folgenden Aussagen treffen für diese Reaktion zu? A: Erhält man bei der Auftragung von 1/c gegen t eine Gerade, so lässt sich aus deren Steigung die Geschwindigkeitskonstante k errechnen. B: Erhält man bei der Auftragung von 1/c gegen t eine Gerade, so liegt der Reaktion ein Geschwindigkeitsgesetz 2. Ordnung zugrunde. C: Die Aktivierungsenergie der Reaktion kann berechnet werden, wenn k-Werte bei verschiedenen Temperaturen bestimmt und die logarithmierten Werte lnk gegen 1/t aufgetragen werden. D: Die Reaktionszeit, nach der die Hälfte der Reaktanden umgesetzt wurde, ist bei einer Reaktion 2. Ordnung nicht von den Ausgangskonzentrationen der Reaktanden abhängig. a) A b) C c) A und B f) Antworten A – D sind richtig. d) C und D e) A,B und C g) Antworten A – D sind falsch. 77 5. Testfragen 14) Das folgende Diagramm zeigt das Energieprofil von Edukten, die alternativ über die Wege A oder B abreagieren können. Markieren Sie sowohl Reaktionsenthalpie als auch Aktivierungsenergie! Welcher Weg ist kinetisch bevorzugt, welcher thermodynamisch? Edukte A B Weg A: bevorzugt Weg B: bevorzugt 15) Formulieren Sie die Reaktionsgleichung und das Massenwirkungsgesetz für die Veresterung von Essigsäure mit Ethanol. 78 5. Testfragen Testfragen zum 4. Kurstag 1) Welche Oxidationsstufe hat Uran in UO2HPO4 · 4 H2O? a) -4 b) -3 c) -2 d) -1 e) 0 f) g) +2 h) +3 i) +4 k) +5 l) +6 m) +7 2) Welche Summenformel hat Tetraminplatin(II)-hexachloridoplatinat(IV)? 3) Welche Strukturformel hat Natriumnitrit? 4) Wie lautet der Name für NH4[Co(NH3)2(NO2)4? 5) Wie lautet der Name für [Sn(OH)4]-? 6) Vervollständigen Sie die Gleichung durch Einsetzen der stöchiometrischen Faktoren. 𝑍𝑛 + 7) 𝐴𝑠2 𝑂3 + 𝐻+ → 𝑍𝑛2+ + +1 𝐴𝑠𝐻3 + 𝐻2 𝑂 Vervollständigen Sie die Gleichung durch Einsetzen der stöchiometrischen Faktoren. 𝑀𝑛𝑂4− + 𝐼− + 𝑂𝐻− → 79 𝑀𝑛𝑂42− + 𝐼𝑂3− + 𝐻2 𝑂 5. Testfragen 8) Welche der folgenden chemischen Umsetzungen stellt einen Redoxvorgang dar? A: 𝐻2 𝑃𝑂4− + 𝑂𝐻− → 𝐻𝑃𝑂42− + 𝐻2 𝑂 B: 𝑁𝑖 + 4 𝐶𝑂 → 𝑁𝑖(𝐶𝑂)4 C: 𝐻𝑔(𝐶𝑁)2 + 𝐻𝑔𝐶𝑙 2 → 𝐻𝑔2 𝐶𝑙2 + (𝐶𝑁)2 D: 𝑆𝑂3 + 𝐻2 𝑂 → 𝐻2 𝑆𝑂4 E: 𝐶𝑎(𝐻𝐶𝑂3 )2 → 𝐶𝑎𝐶𝑂3 + 𝐶𝑂2 + 𝐻2 𝑂 a) A b) B c) C h) B, C und D d) D e)E f) A und B f) alle Reaktionen A – E . g) B und C g) keine der dargestellten Reaktionen. 9) Welche/r der folgenden Komplexe wurde/n nicht richtig benannt? A: NH4[Co(NH3)2(NO2)4] Ammoniumdiammintetranitrocobaltat(III) B: [Co(NH3)6]Cl3 Hexammincobalt(III)-chlorid C: [Ru(NH3)5(OH)]Cl2 Pentamminhydroxoruthenium(III)-chlorid D: NH4[Cr(NH3)2(SCN)4] Ammoniumdiammintetrathiocyanatochromat(III) a) A b) B c) C d) D e) A und D g) alle vier Komplexe sind richtig benannt. f) B und C h) alle vier Komplexe sind falsch benannt. 10) Zeichnen Sie die Strukturformel der Tetrathionat. 11) Welche Oxidationsstufen treten bei den folgenden Schwefelverbindungen nicht auf? S2O, a) –1; 0 SO, SO2, b) 2; 3 S3O9, H2S2O4, c) 4; 5 d) 6; 1 80 H2S2O6 5. Testfragen 12) Die in verdünnter Salpetersäure gelöste Analyse wird mit etwas Hexacyanoferrat(II)Lösung versetzt. Es zeigt sich ein tiefblauer Niederschlag. Worauf weist der dabei auftretende Niederschlag hin? Hinweis auf Vervollständigen Sie die Reaktionsgleichung und formulieren Sie den letzten und entscheidenden Reaktionsschritt alleine! + __________ + ______𝑵𝑶− → _____ + ____𝑵𝑶 + _____𝑯𝟐 𝐎 𝟑 + _____𝑯𝟑 𝑶 → 13) Ihre Analysensubstanz enthält ein Salz, das mit Silbernitratlösung in verdünnter Salpetersäure einen gelblichen Niederschlag ergibt, welcher sich weder nach Zugabe von verdünnter noch konzentrierter Ammoniaklösung löst. Wird das Salz in verdünnter Essigsäure gelöst und mit Kaliumchromatlösung versetzt fällt ein grünlicher Niederschlag aus. Um welche zwei möglichen Salze handelt es sich? Formulieren Sie die vollständigen Reaktionsgleichungen. Es handelt sich um Reaktionsgleichung: 14) Bei welcher der Reaktionen handelt es sich um eine Disproportionierungsreaktion? A: 𝐶𝑎2+ + 𝐶2 𝑂42− → 𝐶𝑎𝐶2 𝑂4 B: 2 𝐻2 𝑂2 → 2 𝐻2 𝑂 + 𝑂2 C: [𝐶𝑢(𝑂𝐻2 )4 ]2+ + 4 𝑁𝐻3 → [𝐶𝑢(𝑁𝐻3 )4 ]2+ + 4 𝐻2 𝑂 D: 𝐻𝑆𝑂4− + 𝐻2 𝑂 → 𝑆𝑂42− + 𝐻3 𝑂+ E: 𝐶𝑎(𝐻𝐶𝑂3 )2 → 𝐶𝑎𝐶𝑂3 + 𝐶𝑂2 + 𝐻2 𝑂 a) A b) B g) D und E c) C d) D e) E f) A und B h) bei allen Reaktionen A – E. 81 i) bei keiner der Reaktionen. 5. Testfragen 15) Welche Oxidationszahl hat das Mangan in Kaliumpermanganat? a) +1 b) +2 c) +4 d) +5 e) +6 f) +7 16) In welchen dieser Verbindungen ist Chlor elektropositiver als sein Bindungspartner? A: BrCl a) A B: ClF b) B c) C d C: HCl )D D: SiCl4 e) E E: PCl3 f) A und B g) D und E h) in allen aufgeführten Verbindungen A – E. i) in keiner der aufgeführten Verbindungen. 17) Zeichnen Sie die Strukturformel Valenzelektronenpaaren). der Phosphonsäure (mit allen 18) Benennen Sie den Komplex [Co(NH3)6]Cl3. 19) Wird ein Kupferblech in eine Eisensulfatlösung getaucht, so überzieht es sich mit einer metallisch glänzenden Eisenschicht, weil Eisen ein positiveres Normalpotential als Kupfer besitzt. Aussage 1 Aussage 2 Verknüpfung a) richtig richtig richtig b) richtig richtig falsch c) richtig falsch sinnlos d) falsch richtig sinnlos e) falsch falsch sinnlos 82 5. Testfragen 20) Vervollständigen Sie die Spannungsreihe mit Au, Cu, Na und Zn. Li Al Mn Fe Pb H2 Ag Hg 21) Ordnen Sie jedem Reaktionstyp das richtige Beispiel zu. Reaktion Säure/BaseRkt. Hydratation RedoxRkt. KomplexRkt. + − 𝑁𝑎𝐶𝑙 → 𝑁𝑎𝑎𝑞. + 𝐶𝑙𝑎𝑞. 𝐻𝐶𝑙 + 𝑁𝐻3 → 𝑁𝐻4 𝐶𝑙 2 𝑁𝑂 + 𝑂2 → 2 𝑁𝑂2 𝑁𝑖 + 4 𝐶𝑂 → [𝑁𝑖(𝐶𝑂)4 ] 22) In welcher/welchen dieser Verbindungen hat Sauerstoff die höchste Oxidationsstufe? A: H2O2 a) A B: ClO2 b) B c) C C: CO2 d) D e) E D: O2 f) A und D E: N2O5 g) B und C 23) Ordnen Sie folgende Metalle nach der elektronischen Spannungsreihe. (A > B bedeutet A ist edler als B.) A: Kupfer B: Natrium C: Kalium a) E > A > B > C > D b) A > E > B > D > C c) E > A > D > B > C d) E > A > C > B > D e) E > A > D > C > B 83 D: Zink E: Gold 5. Testfragen Testfragen zum 5. Kurstag 1) Welche der folgenden Aussage/n zum Thema Stereoisomerie bei chemischen Verbindungen ist/sind richtig? A: Racemate zeigen keine optische Aktivität. B: Racemate sind äquimolare Mischungen von Enantiomeren. C: Enantiomere verhalten sich zueinander wie Bild und Spiegelbild. D: Enantiomere lassen sich nach Umsetzung mit optisch reinen Verbindungen trennen (Racematspaltung). E: Die Anzahl der möglichen Stereoisomere bei n Chiralitätszentren berechnet sich zu 2n. a) A, B, C und D b) A, B, C d) alle Antworten A – E sind richtig. 2) c) A, B, C und E e) alle Antworten A – E sind falsch. Wie sind die Kohlenstoffatome des folgenden Moleküls hybridisiert? C-1: C-2: C-3: C-5: C-6: C-7: C-4: 84 5. Testfragen 3) Welche Aussage/n zu folgendem (hypothetischen) Molekül ist/sind richtig? A: Ring Y gehört zu der Klasse der Heteroaromaten. B: Kohlenstoff C-1, C-2, C-3 sind sp2-hybridisiert. C: Kohlenstoff C-4 ist sp-hybridisiert. D: Ring Y heißt Thiophen. a) A, C und D b) A, B und D c) A und C d) alle Antworten A – D sind richtig. 4) e) alle Antworten A – D sind falsch. Benennen Sie folgende Substanzen nach der IUPAC-Nomenklatur, auch unter Berücksichtigung stereochemischer Aspekte. a) b) a) heißt: b) heißt: 85 5. Testfragen 5) Zeichnen Sie zwei Konstitutionsisomere von C2H6O und benennen Sie diese. 6) Welche Aussage/n über Benzol trifft/treffen zu? A: Es handelt sich um einen aromatischen Kohlenwasserstoff. B: Benzol ist thermodynamisch 1,3,5-Cyclohexatrien. C: Benzol ist nicht gut mit Wasser mischbar. D: Aromatische Substitutionsreaktionen laufen mit Benzol als Substrat langsamer ab als mit Toluol. a) A und B b) B und C d) alle Antworten A – D sind richtig. 7) und kinetisch stabiler hypothetische e) alle Antworten A – D sind falsch. Stereozentren. Das markierte Stereozentrum ist das c) A, B und C Geben Sie die Anzahl der Stereozentren sowie gekennzeichneten C-Atoms in folgendem Molekül an. Es gibt als -konfiguriert. 86 die Konfiguration des 5. Testfragen 8) Worum handelt es sich bei den unten abgebildeten Verbindungen? A: Enantiomere D: Konstitutionsisomere E: a) A 9) b) B B: c) C d) D Diastereomere C: Konformere Konfigurationsisomere F: Rotationsisomere e) E f) A und C g) B und E Bei welchen Verbindungen handelt es sich nicht um Heteroaromaten? a) A, B und E b) D, E und F c) C, D und E e) D und E f) alle Verbindungen A – F sind Heteroaromaten. 87 d) D und F h) E und F 5. Testfragen 10) Welche der folgenden Verbindung/en besitzt/besitzen eine C=C-Doppelbindung mit (E)-Konfiguration? a) A und B b) A und D c) B und C e) A, B und D f) alle Verbindungen A – D. d) B und D g) keine der Verbindungen A – D. 11) Wie viele strukturisomere Dihydroxycyclopropane gibt es, auch unter Berücksichtigung stereochemischer Aspekte (z.B. optische Antipoden)? Zeichnen Sie die Strukturformeln der entsprechenden Verbindungen! 12) Worum handelt es sich bei den abgebildeten Verbindungen? A: Enantiomere B: Diastereomere C: Konformere D: Konstitutionsisomere E: Konfigurationsisomere F: Rotationsisomere a) A b) B c) C d) D e) E f) F 88 g) B und E h) C und F 5. Testfragen 13) Welches Isomerie-Verhältnis besteht zwischen den Molekülen? A: Konstitutionsisomerie B: Spiegelbildisomerie D: Konformationsisomerie E: Konfigurationsisomerie a) A b) B c) C d) D e) E C: cis/ trans-Isomerie f) C und D g) C und E 14) Zeichnen Sie n-Butan in der Newman-Projektion. Welche der Konformationen ist die stabilste, welche die instabilste? Wie werden diese beiden Konformationen exakt bezeichnet? a) alle gestaffelten Konformationen: b) alle ekliptischen Konformationen: 15) Geben Sie die Namen der folgenden Heteroaromaten an. A: B: C: D: E: F: 89 5. Testfragen 16) In welcher stereochemischen Beziehung stehen die Verbindungen A/B; B/C; A/D; A/E? diastereomer konformer enantiomer identisch keine A/B B/C A/D A/E 17) Wie ist das Kohlenstoffatom in einer Carbonylgruppe hybridisiert und polarisiert? a) sp positiv b) sp negativ c) sp2 positiv d) sp2 negativ e) sp3 positiv f) sp3 negativ 18) Bei welchen der aufgeführten Substanzen handelt es sich um keinen Aromaten? a) A und C b) B und C c) D und E d) A, B und C e) keine der Verbindungen A – E ist ein Aromat. f) alle Verbindungen A – E sind Aromaten. 19) Zeichnen Sie die Struktur von 3-Ethyl-2-methylpentan. 90 5. Testfragen 20) Bestimmen Sie die Anzahl der Chiralitätszentren in folgendem Molekül. a) 2 b) 3 c) 5 d) 6 e) 10 21) Zeichnen Sie die Strukturformel der meso-Weinsäure in der Sägebock-Projektion. 22) Zeichnen Sie die Verbindung (Z)-2-Chlor-1-fluor-2-methyl-1,3-butadien. 23) Welche der aufgeführten Verbindung/en ist/sind (R)-konfiguriert? a) A b) B c) A und C f) alle vier Verbindungen A – D. d) B und D e) C und D g) keine der Verbindungen A – D ist (R)-konfiguriert. 91 5. Testfragen 24) Welche/s der folgenden Alkene besitzt/besitzen (Z)-Konfiguration? a) A b) A und C f) alle fünf Verbindungen A – E. c) A und E d) B und E e) C und D g) keine der Verbindungen A – E. 25) Handelt es sich bei einer der dargestellten Verbindungen A – D um das Enantiomer der Verbindung X? 26) Ordnen Sie die abgebildeten Konformere des n-Butans nach abnehmenden Energiegehalt (A > B bedeutet: A ist energiereicher als B). a) A > C > B > D b) A > D > B > C c) D > A > B > C 92 d) C > D > B > A 5. Testfragen Testfragen zum 6. Kurstag 1) Die Cyanhydrin-Synthese kann unter Enzym-Katalyse diastereoselektiv ablaufen. Welche Aussage/n, die abgebildete Reaktion betreffend, ist/sind richtig? A: Es entsteht eines der beiden möglichen Diastereomere. B: Das Produkt ist ein Racemat. C: Es handelt sich um eine nucleophile Addition. D: Es handelt sich um eine elektrophile Substitution. E: Die Oxidationsstufe des Aldehyd-C-Atoms ändert sich nicht. F: Bei der Umsetzung des Reaktionsproduktes (2R,3S)-2-Hydroxy-3-methylpentansäure. mit a) A und E b) A, C und E d) B, D und E e) keine der Aussagen A – F ist richtig. 2) wässriger HCl entsteht c) A, C und F Wohin wird bei den folgenden aromatischen Zweitsubstitutionen das Elektrophil vornehmlich dirigiert? Zeichnen Sie die Strukturformeln der Hauptprodukte. a) bei der Bromierung von Toluol? b) bei der Bromierung von Nitrobenzol? 93 5. Testfragen 3) a) A Bei welcher Reaktion handelt es sich nicht um eine Oxidation? b) C c) A und B d) A und C e) B und C f) A, B und C 4) Ergänzen Sie das Reaktionsschema. 5) Zeichnen Sie die vier konstitutionsisomeren offenkettigen, gesättigten C5-Säuren und markieren Sie, bei welcher Verbindung Enantiomere zu erwarten sind. 94 5. Testfragen 6) Welche der abgebildeten Moleküle können mit starken Basen Carbanionen bilden? a) A und B b) C und D f) alle Moleküle A – E. c) A und E d) A, C und D e) B, C und D g) keines der Moleküle A – E. 7) Zeichnen Sie die Strukturformel von 2-Brom-5-Fluor-2,4,6-cyclooctatrien-1-on. 8) Welche der auf aufgeführten Verbindungen A – D entsteht bei folgender Reaktion? a) A b) B c) C d) D e) Lösungen a) bis d) sind falsch. 95 5. Testfragen 9) Um welchen Reaktionstyp handelt es sich bei der folgenden Reaktion? a) Eliminierung b) Nitrierung c) nucleophile Substitution d) Addition an eine aktivierte Doppelbindung e) Hydrierung f) elektrophile aromatische Substitution g) alle Lösungen a) bis f) sind falsch. 10) Welches Hauptprodukt entsteht bei der Reaktion von Toluol mit einer äquivalenten Menge Brom in der Siedehitze unter Lichteinwirkung? a) Benzylbromid b) o-Bromtoluol c) m-Bromtoluol d) p-Bromtoluol e) o-Brombenzylbromid f) Benzalbromid (Benzylidendibromid) 11) Eine der aufgeführten Reaktionen stellt einen anderen Reaktionstypus als die übrigen dar. Um welche Reaktion handelt es sich? A: katalytische Halogenierung B: Nitrierung D: Friedel-Crafts-Reaktion E: Aldolreaktion a) A b) B c) C d) D C: Sulfonierung e) E 12) Ergänzen Sie das Reaktionsschema. 13) Was entsteht bei einer Reaktion von Acetylchlorid mit Ethylamin? a) eine Säure b) ein Ester c) ein Säureamid d) ein Acetal e) alle Lösungen a) bis d) sind falsch. 96 5. Testfragen Verfassen Sie die entsprechende Reaktionsgleichung! 14) Unter welchen Reaktionstyp fällt folgende Reaktion? a) Eliminierung b) Sulfonierung c) nucleophile Substitution d) Addition an eine aktivierte Doppelbindung e) Hydrierung f) elektrophile aromatische Substitution g) alle Lösungen a) bis f) sind falsch. 15) Welche Aussage/n über die elektrophile aromatische Substitution (SE-Ar) ist/sind falsch? A: Die angreifenden Teilchen heißen Nucleophile. B: (–M)-Substituenten am Aromaten aktivieren diesen bei einer SE-Ar. C: Die SE-Ar verläuft über eine Zwischenstufe (σ-Komplex). D: Die Orientierung des Zweitsubstituenten hängt vom Erstsubstituenten ab. E: Elektrophile sind elektronenschiebende Teilchen. a) A, B und C b) A, C und E d) Lösungen a) bis c) sind richtig. c) C, D und E e) Lösungen a) bis c) sind falsch. 16) Geben Sie die Strukturformeln der fehlenden Produkte an. 97 5. Testfragen 17) Welche/s Hauptprodukt/e entsteht/entstehen bei der Bromierung von Toluol in der Kälte und in Anwesenheit von FeCl3 als Katalysator? a) 3-Bromtoluol b) 1-(Brommethyl)benzol d) 2- und 4-Bromtoluol e) 3,5-Dibromtoluol c) Pentabromtoluol 18) Wie sieht das Markownikoff-Produkt folgender Umsetzung aus? (Strukturformel) Wie nennt man diese Reaktionsart? _________________________ 19) Welche Aussage/n zur nucleophilen Substitution ist/sind richtig? A: Bei einer nucleophilen Substitution 2. Ordnung (SN2-Reaktion) hängt die Reaktionsgeschwindigkeit von der Konzentration des Substrates sowie der des Nucleophils ab. B: Bei der SN2-Reaktion nähert sich das Nucleophil dem Substrat von der der Abgangsgruppe abgewandten Seite. C: Der geschwindigkeitsbestimmende Schritt der SN1-Reaktion ist die anfängliche Dissoziation des Substrates. D: Im Verlauf der SN1-Reaktion bildet sich ein Carbeniumion. a) A, B und C b) A, B und D d) alle Antworten A – D sind richtig. c) B, C und D e) keine der Antworten A – D ist richtig. 98 5. Testfragen 20) Um welchen Reaktionstyp handelt es sich bei der folgenden Reaktion? a) Eliminierung b) Redox-Reaktion d) elektrophile aromatische Substitution c) Aldol-Reaktion e) nucleophile aromatische Substitution f) Addition an eine aktivierte Doppelbindung g) Lösungen a) bis f) sind falsch. 21) Welches Hauptprodukt entsteht bei der Reaktion von Bromwasserstoffsäure mit 1-Buten? Zeichnen Sie das Reaktionsschema auf und geben Sie den Namen der Regel an, nach welcher sich das Hauptprodukt bildet. -Regel 22) Formulieren Sie die Reaktionsgleichung für die im Praktikum durchgeführte Synthese von Acetylsalicylsäure. 99 5. Testfragen 23) Gegeben sei der abgebildete tertiäre Alkohol. Er wird mit Salzsäure in einer SN1-Reaktion umgesetzt. Welche Aussagen sind falsch? A: Die Ausgangsverbindung ist (S)-2,3-Dimethyl-3-pentanol. B: Die Ausgangsverbindung ist (R)-2,3-Dimethyl-3-pentanol. C: Es bildet sich (S)-3-Chlor-2,3-dimethylpentan als Hauptprodukt. D: Es entsteht ein racemisches Gemisch von 3-Chlor-2,3-dimethylpentan. E: Die Reaktion verläuft unter vollständiger Retention der Stereochemie. a) A und B b) A und D c) B und C d) B und D e) Lösungen a) bis d) sind falsch. 24) Welche zwei Hauptprodukte (Strukturformeln!) entstehen bei folgender Reaktion? 25) Womit muss man 2-Propanol umsetzen, damit man Aceton (2-Propanon) erhält? a) mit einem Reduktionsmittel c) mit einer Base b) mit einem Oxidationsmittel d) mit einer Säure e) mit einem Kondensationsmittel 26) Ergänzen Sie die Strukturformel des Hauptproduktes, das bei der Eliminierung von HBr aus 2-Brombutan entsteht. 100 5. Testfragen 27) Ergänzen Sie das Reaktionsschema. Wie nennt man diese Reaktion? 101 5. Testfragen Testfragen zum 7. Kurstag 1) Welche der Aussage/n zur folgenden Verbindung ist/sind richtig? A: Alle C-Atome sind sp2-hybridisiert. B: Mit geeigneten Oxidationsmitteln entsteht eine Carbonsäure. C: Die Verbindung kann aus Benzaldehyd und Acetaldehyd bei einer Aldol-Kondensation entstanden sein. D: Es handelt sich um das (E)-Isomer. E: Mit primären Aminen bildet sich eine Schiffsche Base. a) A und B b) B, C und E d) alle Antworten A – E sind richtig. 2) c) A, B, D und E e) alle Antworten A – E sind falsch. Ihre gelöste Probensubstanz ergibt nach Zugabe von 2,4-Dinitrophenylhydrazin einen orangefarbenen Niederschlag. Bromwasser wird von der Lösung entfärbt. Welche funktionellen Gruppen könnte das Molekül aufgrund Ihrer Beobachtung enthalten? Formulieren Sie die Nachweisreaktionen. Wie nennt man die entstandene Verbindungsklasse? Funktionelle Gruppen: Name: ______________________________________________________________ Nachweisreaktionen: 102 5. Testfragen 3) Welche der folgenden Verbindungen sind zur Keto-Enol-Tautomerie befähigt? a) A und C b) A und D e) alle Verbindungen A – D. c) B und D d) A, B und C f) keines der Verbindungen A – D. 4) Zeichnen Sie die Strukturformel von 2,4-Dimethylpyrrol. 5) Bei welchen der dargestellten Verbindungen kann Keto-Enol-Tautomerie auftreten? a) A und C b) A und D f) bei allen Verbindungen A – D. c) A, B und C d) A, C und D e) B, C und D g) bei keiner der Verbindungen A – D. 103 5. Testfragen 6) Ordnen Sie die folgenden Verbindungen nach steigender Acidität (Säurestärke). (A < B bedeutet: B besitzt eine höhere Säurestärke als A.) a) A < C < E < B < D b) B < E < D < C < A c) E < B < C < D < A 7) Formulieren Sie eine Nachweisreaktion für primäre aromatische Amine am Beispiel des 1-Aminonaphthalins. 8) Zeichnen Sie die Strukturformeln der folgenden Substanzen: a) 1-Hydroxy-3,5-dinitrotoluol b) (R)-2-(1-Chlorpropyl)-pyrrol 104 5. Testfragen 9) Ordnen Sie folgende Verbindungen nach steigender Säurestärke. (Hinweis: Alkylsulfid-Ionen besitzen im Vergleich zu den entsprechenden Alkoxid-Ionen eine geringere Basizität. A < B bedeutet: A besitzt eine geringere Säurestärke als B.) A: Benzensulfonsäure B: Ethanol D: Phenol E: Thiophenol a) D < C < B < A < E C: Ethanthiol b) B < C < D < E < A c) A < B < C < D < E 10) Bei der Umsetzung von 82 g Cyclohexen mit 160 g Brom entstehen 121 g Dibromcyclohexan. Wie hoch ist die Ausbeute bei dieser Reaktion? (MC = 12 g/mol, MH = 1 g/mol, MBr = 80 g/mol) a) 10% b) 25% c) 50% d) 75% e) 100% 11) Bei einer Aldolkondensation von Benzaldehyd mit Acetaldehyd entsteht: a) b) c) d) e) f) Welche Art von Aldolreaktionen kennen Sie noch? __________________________________________ 105 5. Testfragen 12) Welche Aussagen über Phenole und Chinone sind richtig? A: 1,4-Dihydroxybenzol wird durch Zweielektronenoxidation in o-Benzochinon überführt. B: Akzeptorsubstituierte Chinone sind stärkere Oxidationsmittel als unsubstituierte. C: Phenole (Monohydroxybenzole) können als aktivierte, elektronenreiche Aromaten ohne Katalysatorzusatz bromiert werden. D: Die Acidität der Phenole kann durch Akzeptorsubstituenten am Aromaten noch erhöht werden. E: Phenole können in wässriger und methanolischer Lösung anhand von Farbreaktionen bei Zusatz von Eisen(III)-chloridlösungen nachgewiesen werden. a) A und B b) A, B und E c) B, C, D und E d) A, B, C und E e) alle Aussagen A – E sind richtig. 13) Ergibt die folgende Verbindung einen positiven Nachweis beim Behandeln mit Fehlingscher Lösung (bitte ankreuzen)? Begründen Sie Ihre Antwort, indem Sie die umrahmte funktionelle Einheit benennen. Die Verbindung reagiert mit Fehling’scher Lösung. Die Verbindung reagiert nicht mit Fehling’scher Lösung. Es handelt sich um folgende funktionelle Gruppe: 14) Ordnen Sie die folgenden Verbindungen nach steigender positiver Polarisierung am Carbonylkohlenstoffatom. (A < B bedeutet: B ist positiver polarisiert als A.) A: CH3CHO a) A < C < B < E < D B: CF3CHO C: CH3COCH3 b) B < C < A < D < E 106 D: H2CO E: CH3CH2COCH3 c) E < C < A < D < B 5. Testfragen 15) Warum hat Diethylether einen niedrigeren Siedepunkt als Ethanol? A: Weil Diethylether eine niedrigere Molekularmasse als Ethanol besitzt. B: Weil Ethanol durch Wasserstoffbrückenbindungen assoziert ist, Diethylether aber nicht. C: Weil Diethylether ein großes Dipolmoment besitzt. D: Weil Diethylether ein organisches Molekül ist. a) B b) A und D c) C und D d) A, B und C e) Lösungen a) bis d) sind falsch. 16) Zeichnen Sie die Strukturformeln der folgenden Substanzen. a) N,N-Dimethylanilin b) (E)-3-(4´-Nitrophenyl)-2-hexensäure 17) Ordnen Sie die folgenden Verbindungen nach steigender Acidität. (A < B bedeutet: B ist acider als A.) A: H2O B: H3COH a) D < B < A < C < E C: Phenol D: C2H2 b) A < B < C < D < E E: CH3COOH c) E < A < C < B < D 18) Formulieren Sie die Reaktionsgleichung für den im Praktikum durchgeführten Nachweis von Aldehyden nach Tollens. 107 5. Testfragen 19) Ordnen Sie die gekennzeichneten Bindungen nach abnehmender Polarität. (A > B bedeutet: A ist polarer als B.) a) C > D > B > A b) D > C > B > A c) C > D > A > B d) A > B > C > D 20) Welche der folgenden Aussage/n über Halothan (Abbildung unten) ist/sind richtig? A: Halothan besitzt ein asymmetrisches Kohlenstoffatom. B: Der Kohlenstoff in der Triflourmethyl-Gruppe besitzt die Oxidationsstufe eines Aldehyds. C: Halothan reagiert in einer nucleophilen Substitutionsreaktion mit Hydroxidionen. D: Der systematische Name von Halothan ist 2-Brom-2-chlor-1,1,1-trifluorbutan. E: Aus Halothan kann durch HF-Abspaltung ein Alken entstehen. a) A b) B g) A, C und E c) D d) A und B e) A und C f) B und D h) Lösungen a) bis g) sind falsch. 21) Formulieren Sie anhand einer Gleichung die im Praktikum durchgeführte Nachweisreaktion von Aldehyden mit Fehlingscher Lösung. 108 5. Testfragen 22) Formulieren Sie die Reaktion von Acetylchlorid mit Ethanol. Wie heißt das organische Reaktionsprodukt? 23) Welche Aussage/n über die folgende Verbindung ist/sind richtig? A: Die Verbindung ist zur Keto-Enol-Tautomerie befähigt. B: Alle C-Atome sind sp2-hybridisiert. C: Die Verbindung gehört zur Klasse der Ketale. D: Die Verbindung gehört zur Klasse der Ketone. E: Die Verbindung besitzt ein Asymmetriezentrum. a) B und C b) B und D c) A, C und E d) B, D und E e) A, B, C und E f) keine der Aussagen A – E ist richtig. 24) Ordnen Sie die folgenden Verbindungen nach steigender Acidität. (A < B bedeutet, dass B acider ist als A)! a) A < B < C < D < E b) D < B < A < C < E 109 c) E < A < C < B < D 5. Testfragen 25) Welche der folgenden Verbindungen ist/sind richtig klassifiziert? A: R-CO-NH2 primäres Amid B: R3C-OH quartärer Alkohol C: R-CH2-OH sekundärer Alkohol D: R-NH2 sekundäres Amin E: R2C=O sekundärer Alkohol F: R2NH2+Cl- primäres Amin a) A b) D e) C, E und F c) B und F d) A, C und D f) keine der Verbindungen A – F. 110 5. Testfragen Testfragen zum 8. Kurstag 1) Vervollständigen Sie die Reaktionsgleichung (Produkt muss nicht benannt werden). 2) Welche heterocyclische Base ist als Strukturelement in dieser Verbindung enthalten? Base: 3) Zu welcher Substanzklasse gehört die folgende Verbindung? Benennen Sie die Stereochemie der Verknüpfung der Ringe A und B. Substanzklasse: Stereochemie: 111 5. Testfragen 4) Zu welcher Substanzklasse gehört folgende Verbindung? a) Alkan b) Kohlenhydrat c) Dipeptid d) Aminosäure e) Barbiturat f) Steroid g) Nucleotid h) Alkaloid 5) Welche Behauptung/en über Aminosäuren trifft/treffen zu? A: Aminosäuren liegen am isoelektrischen Punkt als Zwitterionen vor. B: In der Zwitterion-Struktur ist die Carboxylatgruppe die basische Gruppe und die Ammoniumgruppe die saure Gruppe. C: Die natürlichen Aminosäuren haben überwiegend L-Konfiguration, in einigen Bakterien und Pilzen findet man jedoch auch die D-konfigurierte Form der Aminosäuren. D: Aminosäuren können durch Hydrolyse von Peptiden gewonnen werden. a) A, B und C b) A, B und D d) alle Aussagen A – D treffen zu. 6) c) A, C, und D e) alle Aussagen A – D sind falsch. Welche der folgenden Strukturen enthält keine Carbonyl-/Carboxylgruppe? a) Carbonsäureester b) Carbonsäurehalogenid d) Carbonsäureanhydrid e) Nitril 112 c) Carbonsäureamid 5. Testfragen 7) Welche funktionelle Gruppen enthält die unten aufgeführte Verbindung? A: Aldehyd B: Säure C: Alkohol D: Lacton E: Alken F: Chinon G: Phenol H: Halbacetal I: Amin K: Keton L: Ether M: Ester O: Pyrrolring P: Lactam a) A, C, H, I, K und O b) B, C, D, H, I und K c) B, C, H, I, K, L, M und O d) C, H, I, L, M und O e) D, G, H, I, L und P f) E, F, G, H, I und L 7) Welche Aussage/n über Kohlenhydrate ist/sind richtig? A: In der Sesselform der β-D-Glucopyranose befinden sich alle Hydroxysubstituenten in äquatorialer Position. B: Die Substanzklasse der Zucker kann unterteilt werden in Aldosen und Ketosen. C: Die Umwandlung von α-D-Glucose und β-D-Glucose ineinander (Anomerisierung) im wässrigen Milieu geschieht über die offenkettige Form des Zuckers. D: Von der offenkettigen Form der Aldo-Hexosen gibt es 24 Stereoisomere. E: Disaccharide und Polysaccharide sind keine Glykoside. a) A, C und E b) A, B, C und D d) alle Aussagen A – E treffen zu. c) A, C, D und E e) alle Aussagen A – E sind falsch. 113 5. Testfragen 8) Aus welchen natürlich vorkommenden Einheiten ist die oligomere Hauptkette der folgenden Substanz aufgebaut und wie heißt die Verbindungsklasse? Wie heißt die Bindungsart, durch die diese Untereinheiten verknüpft sind? Einheiten: Verbindungsklasse: Bindungsart: 9) Welche Aussage/n über Steroide ist/sind falsch? A: Ihr Grundgerüst besteht aus vier Sechsringen. B: Sie weisen eine planare Geometrie auf. C: Sie sind achiral. D: Steroide gehören zur Klasse der Heterocyclen. E: Das Grundgerüst heißt Steran. a) E c) B und D c) A, B und E e) A, B, C und D f) alle Aussagen A – E sind falsch. d) B, D und E 10) Überführen Sie die folgenden Verbindungen von der Keilstrich-Formel in die Fischer-Projektionsformel und geben Sie die Konfiguration nach R/S- sowie D/L-Systematik an. 114 5. Testfragen 11) Welche Funktionalitäten enthält das folgende Molekül? A: sekundäres Amin B: Heteroaromat C: Keton D: Alken E: Lactam F: tertiäres Amin G: Ether H: Phenol a) A, C, E und G b) B, C, D und G c) C, D, F, G und H d) A, C, D, F, G und H 12) Welche Behauptungen/en ist/sind falsch? A: Chinone werden aus Hydrochinonen durch Zweielektronen-Reduktion gebildet. B: Carbonsäuren können durch Oxidation aus Alkoholen über die Zwischenstufe der entsprechenden Aldehyde gebildet werden. C: Akzeptorsubstituenten an der Methylengruppe der Essigsäure erhöhen die Acidität der Carboxylgruppe. D: Phenole sind aufgrund der Delokalisation der negativen Ladung im Phenolat-Anion acide Verbindungen. E: Carbonsäuren liegen in Lösung aufgrund der Wasserstoffbrückenbindungen häufig dimer vor. a) A, B und C b) C und D c) A d) B, C, D und E 115 e) D 5. Testfragen 14) Zeichnen Sie die Strukturformel von D-Glucose in der Fischer-Projektion und geben Sie die Anzahl der asymmetrisch substituierten Kohlenstoffatome an. 15) Zu welcher Substanzklasse gehört die folgende Verbindung? a) Alkan b) Kohlenhydrat c) Dipeptid d) Aminosäure e) Barbiturat f) Steroid g) Nucleotid h) Alkaloid 16) Zeichnen Sie aus den Aminosäuren Prolin, Alanin und Leucin ein Tripeptid mit Leucin als N-Terminus und Alanin als C-Terminus (LeuProAla). 116 5. Testfragen 17) Welche der folgenden Aussagen bezüglich der in der Natur vorkommenden Moleküle ist/sind richtig? A: Die einfachen Zucker (Monosaccharide) sind entweder Polyhydroxyaldehyde oder Polyhydroxyketone. B: Alkaloide enthalten Stickstoff als Heteroatom und zeigen deshalb auch basisches Verhalten. C: Charakteristische Bestandteile der Lipide sind höhere aliphatische Monocarbonsäuren (Fettsäuren), die hauptsächlich für die Wasserlöslichkeit verantwortlich sind. D: Nucleotide werden durch vollständige Hydrolyse in eine Pyrimidin- oder Purinbase, einen Zucker und Orthophosphorsäure zerlegt. E: In der Stärke sind die Glucosebausteine α-glycosidisch verknüpft, während in der Cellulose die β-Glycosidbindung auftritt. a) A, B, C und D b) A, B, D und E c) A, C, D und E d) B, C, D und E e) alle Aussagen A – E sind richtig. 18) Zeichnen Sie die offenkettige Fischer-Projektionsformel einer Aldopentose und geben Sie an, wie viele stereoisomere Aldopentosen denkbar wären. Es sind Stereoisomere denkbar. 19) Welche Aussage/n über die DNA ist/sind falsch? A: Die DNA enthält den Zucker Ribose. B: Die DNA bildet einen Doppelstrang durch die Basenpaarung von Adenin mit Thymin und Guanin mit Cytosin. C: Thymin kann drei Wasserstoffbrückenbindungen ausbilden. D: Ein Nucleosid besteht aus Zucker- und Phosphorsäurerest. E: Guanin gehört zu den Purin-Basen. a) D b) A und C c) C und D d) A, B und E 117 e) A, C und D 5. Testfragen 20) Welche der folgenden Aussagen trifft/treffen nicht zu? A: Fette liefern bei der alkalischen Hydrolyse Salze von Monocarbonsäuren. B: Fette sind lipophile Verbindungen. C: Fette enthalten drei Estergruppen D: Bei der Hydrolyse von Fetten entsteht Glycerin. E: Bei der abgebildeten Formel handelt es sich um ein Fett. a) A b) D c) E d) A und D e) B und C f) alle Aussagen A – E sind zutreffend. 118