Adolf Faller Der Körper des Menschen - Sonderpreis - Reading excerpt Der Körper des Menschen - Sonderpreis of Adolf Faller Publisher: MVS Medizinverlage Stuttgart http://www.narayana-verlag.com/b4965 In the Narayana webshop you can find all english books on homeopathy, alternative medicine and a healthy life. Copying excerpts is not permitted. Narayana Verlag GmbH, Blumenplatz 2, D-79400 Kandern, Germany Tel. +49 7626 9749 700 Email [email protected] http://www.narayana-verlag.com 5 H E R Z U N D G E FÄ S S S YS T E M 5.1 Allgemeines l 234 Herz (Cor) l 235 Gestalt und Lage l 235 Aufbau l 236 Erregungsleitungssystem l 243 Herzkranzgefäße l 244 Systole und Diastole l 245 Herzzeitvolumen (HZV) l 247 Herznerven l 248 Herztöne und Herzgeräusche l 248 Ruhe- und Aktionspotenzial am Herzen l 250 5.2.10 Elektrokardiogramm (EKG) l 251 5.2.11 Blutdruck l 255 5.2.12 Untersuchung des Herzens l 257 5.2 5.2.1 5.2.2 5.2.3 5.2.4 5.2.5 5.2.6 5.2.7 5.2.8 5.2.9 5.3 5.3.1 5.3.2 5.3.3 5.3.4 5.3.5 5.3.6 5.4 5.4.1 5.4.2 5.4.3 5.4.4 5.4.5 5.4.6 Gefäßsystem – Bau und Funktion l 258 Blutgefäße – Arterien, Venen und Kapillaren l 258 Lymphgefäße l 262 Großer und kleiner Kreislauf l 263 Fetaler Kreislauf l 265 Arterielles System l 267 Venöses System l 271 Gefäßsystem – physikalische und physiologische Grundlagen l 274 Strömung, Druck und Widerstand im Gefäßsystem l 276 Verteilung des Herzzeitvolumens (HZV) l 277 Regulation der Organdurchblutung l 278 Reflektorische Kreislauf- und Blutdruckregulation l 279 Blutzirkulation in den Kapillaren l 281 Venöser Rückstrom zum Herzen l 283 Zusammenfassung l 285 aus: Faller u.a., Der Körper des Menschen (ISBN 9783133297158) © 2008 Georg Thieme Verlag KG aus: Faller u.a., Der Körper des Menschen (ISBN 9783133297158) © 2008 Georg Thieme Verlag KG 5 HERZ UND GEFÄSSSYSTEM 5.1 Allgemeines Um das Blut in unmittelbare Nähe aller Zellen eines vielzelligen Organismus zu transportieren, bedarf es besonderer Kreislauforgane, die das Blut bewegen und weiterleiten. Zu diesem Zweck ist der gesamte Körper von einem Transportsystem durchsetzt, in das die verschiedenen Organsysteme eingebaut sind (Abb. 5.20). Zu den Kreislauforganen zählt man: l das Herz und l das Gefäßsystem. Das Herz ist der Motor des Kreislaufs. Durch seine Pumpleistung wird ein ständiger Blutfluss aufrechterhalten. Das Blut zirkuliert in einem geschlossenen System elastischer Röhren, dem Gefäßsystem, das sich in folgende Abschnitte gliedert: l Arterien (Schlagadern), die das Blut vom Herzen wegleiten und verteilen, l Kapillaren (Haargefäße), in denen der Stoffaustausch stattfindet, l Venen (Blutadern), die das Blut zum Herzen zurückführen, l Lymphgefäße, die im Dienste des Transportes von Flüssigkeit und Abwehrzellen stehen. Arterien/Venen. Unabhängig vom Sauerstoffgehalt bezeichnet man alle Blutgefäße, die vom Herzen wegführen, als Arterien und alle Blutgefäße, die zum Herzen hinführen, als Venen. So führt die Lungenarterie, die vom Herzen zur Lunge zieht, sauerstoffarmes Blut. Die Lungenvenen hingegen, die von den Lungen zum Herzen ziehen, führen sauerstoffreiches Blut. In ähnlicher Weise führen die Nabelarterien sauerstoffarmes, die Nabelvene hingegen sauerstoffreiches Blut. Das Gefäßsystem dient nicht nur dem O2-Transport, sondern auch der Verteilung der aus der Nahrung aufgenommenen Bestandteile. Auf dem Blutweg gelangen sie zu den Zellen (Stoffaustausch in den Kapillaren), wo sie für lebensnotwendige Stoffwechselprozesse mithilfe von O2 in Energie (ATP) umgewandelt oder zum Aufbau körpereigener Substanzen verwendet werden. 234 aus: Faller u.a., Der Körper des Menschen (ISBN 9783133297158) © 2008 Georg Thieme Verlag KG Herz (Cor) 5.2.1 Gestalt und Lage Das Herz ist ein muskuläres Hohlorgan und liegt in einem Bindegewebsraum (Mediastinum) zwischen Wirbelsäule und Brustbein. Es wird vollständig von einem Herzbeutel (Perikard) umhüllt, der sich zwischen Brustfellhöhlen (Pleurahöhlen, s. S. 397), dem Zwerchfell (Diaphragma) und den großen Gefäßen ausspannt (Abb. 5.1 u. 5.2). Die Größe entspricht etwa dem Anderthalbfachen der geballten Faust eines Menschen, kann aber durch Training bzw. unter pathologischen Umständen erheblich gesteigert werden. Das Gewicht beträgt etwa 0,5 % des Körpergewichtes und liegt im Durchschnitt zwischen 300 und 350 g. Die Gestalt des Herzens gleicht einem abgerundeten Kegel, dessen Grundfläche als Herzbasis bezeichnet wird. Die Herzspitze berührt die vordere Brustwand im linken 5. Zwischenrippenraum etwas einwärts einer Senkrechten durch die Mitte des Schlüsselbeins (mittlere Schlüsselbeinlinie). Die großen Gefäße treten an der Herzbasis ein, die auf diese Weise im Mediastinum verankert wird obere Hohlvene (V. cava superior) Aortenbogen mittlere Schlüsselbeinlinie 1. Rippe 2. Zwischenrippenraum (Interkostalraum) Schlüsselbein (Clavicula) linke Begrenzung des Herzens (linker Ventrikel) Lungenhilus rechte Begrenzung des Herzens (rechter Vorhof) rechte Zwerchfellkuppel HERZ (COR) 5.2 5. Zwischenrippenraum Herzspitze Ventilebene (Klappenebene) linke Zwerchfellkuppel Abb. 5.1 Röntgenbild. Vereinfachte Röntgenskizze einer Brustaufnahme mit Herzschatten. Strahlengang von hinten nach vorn (posterior-anterior, p.-a.). aus: Faller u.a., Der Körper des Menschen (ISBN 9783133297158) © 2008 Georg Thieme Verlag KG 235 linke Lunge (Oberlappen) 5 HERZ UND GEFÄSSSYSTEM rechte Lunge (Oberlappen) Lungenfell 8. Brustwirbelkörper Zwischenrippenmuskulatur Rippe Aorta Speiseröhre Rippenfell Pleuraspalt linker Vorhof rechter Vorhof linke Kammer rechte Kammer Herzbeutel Brustbein Herzmuskulatur (Myokard) Mediastinum Abb. 5.2 Schnittbild Brustkorb. Horizontalschnitt durch den Brustkorb auf Höhe des 8. Brustwirbels. (Abb. 5.2). Die Herzspitze dagegen ist innerhalb der Perikardhöhle frei beweglich. 5.2.2 Aufbau Das Herz ist durch die Herzscheidewand (Septum interventriculare) in ein „rechtes Herz“ für den Lungenkreislauf und in ein „linkes Herz“ für den Körperkreislauf vollständig unterteilt. Beide Hälften haben jeweils einen Vorhof (Atrium) und eine Kammer oder Ventrikel (Ventriculus) (Abb. 5.3c). Bei der Betrachtung von vorne wird die Vorderwand des Herzens im Wesentlichen von der rechten Kammer gebildet (Abb. 5.3a–c). Nach rechts schließt sich der rechte Vorhof an, in den die obere und untere Hohlvene (V. cava superior und V. cava inferior) münden (Abb. 5.3c u. d). An die linke Seite der rechten Kammer grenzt ein Teil der linken Kammer, dazwischen verläuft in einer Rinne (Sulcus interventricularis anterior) der vordere Ast (R. interventricularis anterior) der linken Herzkranzarterie (A. coronaria sinistra) (Abb. 5.3a). Die aus der linken Kammer entspringende Körperschlagader (Aorta) zieht nach rechts oben und verläuft über dem aus der rechten Kammer kommenden Truncus pulmonalis (= kurzer gemeinsamer Stamm der linken und rechten A. pulmonalis) in einem Bogen (Aortenbogen), um dann hinter dem Herzen weiter abwärts zu ziehen (Abb. 5.3b u. c). 236 aus: Faller u.a., Der Körper des Menschen (ISBN 9783133297158) © 2008 Georg Thieme Verlag KG Truncus brachiocephalicus obere Hohlvene (V. cava superior) Anheftung des Herzbeutels (Pericard) Speiseröhre (Oesophagus) linke Kopfschlagader (A. carotis communis) linke Unterschlüsselbeinarterie (A. subclavia) Aortenbogen Brusthöhlenvene (V. azygos) Lig. arteriosum (ehemaliger Ductus arteriosus Botalli) Lappenbronchus Truncus pulmonalis rechte Lungenvene (V. pulmonalis) linkes Herzohr (Teil des linken Vorhofs) rechtes Herzrohr (Teil des rechten Vorhofs) rechter Vorhof rechte Herzkranzarterie (A. coronaria dextra) R. circumflexus linke Herzkranzarterie (A. coronaria sinistra) linke Kammer R. interventricularis anterior rechte Kammer untere Hohlvene (V. cava inferior) Fettgewebe Ventilebene a HERZ (COR) Luftröhre (Trachea) Herzspitze Zwerchfellfläche (Hinterwand des Herzens) Abb. 5.3 Herz und herznahe Gefäße. Der Herzbeutel (Perikard) ist entfernt worden. a Ansicht von vorne (in b und c ist das Herz in verschiedenen frontalen Ebenen geschnitten). Hinterwand. Die Unterfläche des Herzens (Zwerchfellfläche) ist abgeplattet, liegt dem Diaphragma auf und wird größtenteils vom linken und zu einem geringen Teil auch vom rechten Ventrikel gebildet (Abb. 5.3d). Im klinischen Sprachgebrauch wird sie häufig als Hinterwand bezeichnet (Hinterwandinfarkte). Bei der Betrachtung des Herzens von hinten (wirbelsäulenseitig) wird die linke Kammerwand durch eine rinnenartige Vertiefung (Sulcus interventricularis posterior) gegen die rechte Ventrikelwand abgegrenzt (Abb. 5.3d). In ihr verläuft der Endast (R. interventricularis posaus: Faller u.a., Der Körper des Menschen (ISBN 9783133297158) © 2008 Georg Thieme Verlag KG 237 Adolf Faller Der Körper des Menschen Sonderpreis Einführung in Bau und Funktion 830 pages, pb publication 2008 More books on homeopathy, alternative medicine and a healthy life www.narayana-verlag.com