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Außen hui
Piercings finden viele junge
Menschen cool. Doch
Zahnschäden sind damit
vorprogrammiert.
A
us zahnmedizinischer Sicht sind Piercings im Mundbereich äußerst problematisch. So ergab eine Untersuchung
an der Universitätszahnklinik Innsbruck:
Bei rund 90 Prozent aller oralen Piercings
kommt es schon direkt nach dem Einsetzen zu Schwellungen und Infektionen.
Langfristig kann der Mundschmuck die
Zahngesundheit erheblich beeinträchtigen. Besonders problematisch ist das
Piercing in der Unterlippenmitte: In 72
Prozent der Fälle traten hier ernste Folgen auf – das Zahnfleisch war entzündet
und bereits deutlich zurückgewichen,
teilweise wurde sogar ein Knochenabbau
im Unterkiefer festgestellt. Das Risiko des
Zahnfleischschwunds ist bei seitlichen
Lippenpiercings etwas geringer, da diese
meist so hoch gestochen werden, dass
der Verschluss keinen Kontakt mit dem
Zahnfleisch hat – er stößt jedoch gegen
den Zahn selbst. Auch dies kann Schäden
verursachen: Ein versehentlicher Biss
auf den Mundschmuck hat so manchen
Träger eines Unterlippenpiercings sogar
schon ein Stück Zahn gekostet.
Auch wer sich für ein Zungenpiercing
entscheidet, muss mit nachteiligen Folgen für die Zahngesundheit rechnen.
Denn durch die unwillkürlichen Bewegungen der Zunge prallt das Schmuckstück immer wieder aufs Zahnfleisch
– dieses weicht insbesondere im Unterkiefer stark zurück. Die Metall-Kugeln
auf der Zunge schlagen auch gegen die
Zähne, was zu irreparablen Schäden im
Zahnschmelz führen kann.
Aus
zahnmedizinischer
Sicht
ist von Piercings
im Mundbereich,
insbesondere der
Zunge, dringend
abzuraten. Hinzu kommt: Verursacht
ein Piercing Schäden an Zahnfleisch und
Zähnen, darf deren Behandlung nicht
zu Lasten der gesetzlichen Krankenkasse durchgeführt werden.
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