Pressemitteilung

Werbung
Pressemitteilung
20. September 2016
Cofaktor für die Produktion von Hepatitis CViruspartikeln gefunden
Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle
Virologie: Protein Annexin A3 als Regulator bei der
Reifung und dem Zellaustritt von Hepatitis C-Viruspartikeln
identifiziert
Hamburg. Für die Produktion von Hepatitis C-Viruspartikeln spielen
sogenannte „Lipid Droplets“ (Fetttröpfchen) im Zytoplasma eine wichtige
Rolle. Ein Team von Wissenschaftlerinnen am Heinrich-Pette-Institut,
Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie (HPI) hat jetzt mithilfe einer
quantitativen „Lipid Droplet“-Proteomanalyse Annexin A3 (ANXA3) als ein
Protein identifiziert, dass für die Reifung und den Zellaustritt von Hepatitis CViruspartikeln eine entscheidende Rolle spielt. Die Ergebnisse sind nun in
dem renommierten Fachjournal „Cell Reports“ erschienen.
Drei Prozent der Weltbevölkerung sind mit dem Hepatitis C-Virus (HCV) infiziert,
dem Auslöser von zahlreichen schweren Lebererkrankungen. Zwar gab es in den
vergangenen Jahren Fortschritte in der Entwicklung von antiviralen Therapien,
jedoch sind diese oft sehr teuer und für viele Betroffene nicht zugänglich. Die
weitere Erforschung der Virus-Wirt-Interaktion des Hepatitis C-Virus ist deshalb
essentiell. Der HPI-Nachwuchsgruppe „HCV-Replikationen“ ist es nun gelungen,
die Wechselwirkungen zwischen dem Hepatitis C-Virus und der menschlichen
Wirtszelle weiter zu charakterisieren. Mittels einer quantitativen „Lipid Droplet“Proteomanalyse konnten sie das Protein Annexin A3 (ANXA3) als wichtigen
Cofaktor für die Virusreifung identifizieren: ANXA3 wird spezifisch zu Lipid-reichen
Fraktionen in HCV-infizierten Zellen gebracht, um dort die Reifung und den
Zellaustritt des Viruspartikels zu unterstützen.
„Unsere Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, wie das Hepatitis C-Virus ‚Lipid Droplets’
und assoziierte Proteine der Wirtszelle nutzt, um sich zu replizieren. Damit ist es
uns gelungen, die Morphogenese des Virus besser zu verstehen“, erklärt Dr. Eva
Herker, Leiterin der HPI-Nachwuchsgruppe „HCV Replikation“.
An der Studie war neben dem Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für
Experimentelle Virologie, die Core Facility „Mass Spectrometric Proteomics“ am
Institut der Klinischen Chemie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
(UKE) beteiligt.
Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift „Cell Reports“
veröffentlicht:
Kathrin Rösch, Marcel Kwiatkowski, Sarah Hofmann, Anja Schöbel, Cordula Grüttner, Marcus
Wurlitzer, Hartmut Schlüter, and Eva Herker (2016). Quantitative Lipid Droplet Proteome Analysis
Identifies Annexin A3 as Cofactor for HCV Particle Production. Cell Reports 16, 1-13, September
20, 2016.
-1-
Pressekontakt
Dr. Franziska Ahnert, HPI
Tel.: 040/48051-108
Fax: 040/48051-103
[email protected]
Ansprechpartner
Dr. Eva Herker, HPI
Tel.: 040/480 51-330
[email protected]
Veröffentlichung
„Quantitative Lipid
Droplet Proteome
Analysis identifies
Annexin A3 as a Cofactor
for HCV Particle
Production“
Cell Reports 16, 1-13.
Rückfragen:
Dr. Eva Herker: [email protected]
Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie,
Hamburg
Lead 821 Zeichen mit Leerzeichen. Resttext 2.114 + 1.232 Zeichen mit Leerzeichen.
Download PDF: http://www.hpihamburg.de/de/aktuelles/presse/einzelansicht/archive/2016/article/cofaktor-fuer-dieproduktion-von-hepatitis-c-viruspartikelngefunden//?tx_ttnews[month]=09&cHash=94d7ef0d4ea7a1438d8afa4c5afc5086
Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie
Das Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie (HPI)
erforscht humanpathogene Viren mit dem Ziel virusbedingte Erkrankungen zu
verstehen und neue Therapieansätze zu entwickeln.
Auf Basis experimenteller Grundlagenforschung sollen neue Ansatzpunkte für
verbesserte Verfahren zur Behandlung von Viruserkrankungen wie AIDS,
Grippe und Hepatitis, aber auch von neuauftretenden viralen Infektionen
entwickelt werden. Mit seinen Forschungsschwerpunkten deckt das HPI die
weltweit bedeutendsten viralen Infektionserreger ab.
1948 gegründet, geht die Institutsentstehung auf den Mäzen Philipp F.
Reemtsma sowie auf den Neurologen Heinrich Pette zurück. Als Stiftung
bürgerlichen Rechts ist das HPI eine gemeinnützige und selbstständige
Forschungseinrichtung, die seit 1995 der Leibniz-Gemeinschaft (WGL)
angehört. Das Institut wird anteilig durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und die gemeinsame Forschungsförderung der Länder, vertreten
durch die Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung (BWFG)
der Freien und Hansestadt Hamburg, finanziert. Zudem wird ein großer Anteil
mit wettbewerblichen Verfahren eingeworben.
-2-
Herunterladen