Physiologie, Biologie, Anatomie u. Morphologie. 711 Schluss, dass das sogenannte Wachs in der verkorkten Membran viel häufiger anzutreffen ist, als man bisher angenommen hatte. Dagegen enthält die Korklamelle der Membran nach Verf. (3. Kap.), im Gegensatz zur Angabe v. H ö h n e l ' s , keine Cellulose und unter­ scheidet sich dadurch von den cuticularisirten Schichten. Wenn man durch Erwärmen in Glycerin die Korklamelle von Suberin befreit, so bleibt eben kein Celluloserückstand. Auch kann die Korklamelle mit Jodjodkaliumlösung wie mit Chlorzinkjod violett gefärbt werden, wenn man sie bei gewöhnlicher Temperatur mit Chromsäure oder Kali behandelt oder mit Kali erwärmt. Den wesentlichen Bestandtheil der Korklamelle bilden verschiedene chemische Verbindungen, die den Fetten sehr nahe stehen und unter der allgemeinen Bezeichnung Suberin zusammengefasst werden. Die als Cutin bezeichneten Stoffe zeigen sich diesem Suberin sehr ähnlich in ihrem Verhalten. (Dies und das Folgende, was wir nach dem Resume wiedergeben, bildet den Inhalt der Kapitel IV, V und VI.) Wenn man die Korklamelle mit Glycerin erwärmt auf eine Temperatur, bei der die Fette sich zersetzen, so erleidet sie einen Zerfall, ohne vorher aufgelöst zu werden. Die Temperatur, welche diese Decomposition hervorruft, ist für verschiedene Pflanzen verschieden und oft sogar bei verschiedenen Theilen derselben Korklamelle eine ungleiche. Die Widerstandsfähigkeit gegen die Einwirkung des Kali und anderer energischer Reagentien ist für die verschiedenen Elemente der Korklamelle eine sehr verschiedene. Nach längerer Behandlung mit diesen Reagentien bei gewöhnlicher Temperatur gelingt es, durch einen leichten Druck auf das Deckglas die Kork­ lamelle in kleine runde Körper oder Dermatosomen zerfallen zu sehen, die aus Suberin bestehen und demgemäss sich von den W i e s n er'sehen Dermatosomen, die aus anderen Geweben gewonnen wurden, unterscheiden. Bei dieser Behandlung erfährt die Suberinsubstanz, welche sich zwischen den Dermatosomen befindet, eine Zersetzung und zwar bei der Anwendung von Kali eine Verseifung. Abgesehen von der Einwirkung des Kali lässt sich auch beobachten, dass die Bindesubstanz der Dermatosomen im Allgemeinen viel leichter in der tangentialen als in der radialen Richtung zerstört wird, woraus es sich erklärt, dass eine blätterige Structur in der Korklamelle zu erkennen ist. Aus dem 7. Kapitel ist hervorzuheben, dass Verf. auch an Korkzellen eine Wellung der radialen Wände, in ähnlicher Weise, wie sie die Schutzscheidezellen zeigen, beobachtet hat. Möbius (Heidelberg). Haberlandt, G., Z u r A n a t o m i e d e r B e g o n i e n . (Mittheilungen: des naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark. Jahrg. 1887. 10 pp. 1 Tafel.) Die Laubblätter von Begonia imperialis var. smaragdina sind mit nach oben gerichteten kegelförmigen Ausstülpungen der Lamina versehen, die an der Spitze je eine ca. 1,4 mm lange Zotte tragen. Aehnliche Zotten finden sich an der Unterseite auf den Blattrippen.