„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Mal de Mer *) Il Mal di Mare *) Bemerkungen zur Nausea marina „Seekrankheit“ & Sporttauchen Tauchsicherheitstage Pörtschach 2012 ( *)… viel zu schöne Namen für einen schlimmen Zustand ... ) Dr. Ulrich van Laak, DAN Europe „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Zuerst hat man Angst, dass man stirbt, dann, dass man nicht stirbt [ Wolfgang Hausner, österreichischer Paradesegler ] „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Definition und Bedeutung „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? „Seekrankheit“ = eine bekannte Spaßbremse für Sporttaucher mit spezifischem Risikopotential „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Sopite*)- (Müdigkeit) Syndrom : - Gähnen. - Müdigkeit. - Abgeschlagenheit. - Arbeitsunlust. - Kopfschmerzen. - Soziales Desinteresse. *) quies sopita (lat.) = tiefer Schlaf „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Nausea- (Übelkeits-) Syndrom : - Epigastrische (Magendarm) Beschwerden. - Hitzewallungen. - Vertigo (Schwindel). - Mattigkeit. - Hyperventilation (Überatmung). - Schweißausbrüche. - Tachykardie (Herzrasen). „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Sopite und Nausea - Folgen für Sporttaucher : - Wohlbefinden ↓↓. - Ablenkung ↑↑. - Antrieb ↓↓. - Aktivität ↓↓. - Neuromuskuläre Koordination ↓↓. - Zeitgefühl ↓↓. „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Sopite und Nausea - Folgen für Sporttaucher : - Rechenleistung ↓↓. - Unaufmerksamkeit ↑↑. - Aufgabenerfüllung ↓↓. - Fehlerrate ↑↑. - Verantwortungsgefühl ↓↓. - Erbrechen, Schwitzen Flüssigkeitshaushalt ↓↓. - Nebenwirkungen durch Therapie !! „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Frage an den alten Kapitän: Was raten Sie gegen Seekrankheit ? Setzen Sie sich unter einen Baum ! „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Risiko Dekompressionunfall = deutlich erhöht ab Flüssigkeitsdefizit von 1000 ml gegenüber Normal „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Eingangsfragen „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Werden Fische seekrank ? Foto © Ingeburg Rieck „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Werden Fische „space-sick“ ? 2006: Otolithentests an Buntbarschlarven in der ISS Foto © Universität Hohenheim „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Werden Schweine seekrank ? Löwen, Tiger, Hyänen ? Ratten ? Foto © Alan Villiers („Über die sieben Meere“) „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Erkenntnisse über die Zeit „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Als 1835 die „Adler“-Lokomotive mit 40 PS Leistung die 6 km von Nürnberg nach Fürth mit 45 km/h zurücklegte, entwickelten die meisten Passagiere Symptome einer Kinetose. Niemand hatte sich jemals zuvor so schnell fortbewegt und niemand hatte das Erlebte erwartet. Motion Adaptation Syndrome (MAS) 1835 vs. 2012 Foto © DB Museum „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? „Seekrankheit“ ist mit den anderen Formen der Kinetose (Bewegungsschwindel, Motion Sickness) verwandt: • Flugkrankheit. • Reisekrankheit. • Raumfahrerkrankheit (space adaption syndrome). • Ski Sickness. • Simulatorkrankheit Pseudokinetosen (Erlebniskinos, Simulatoren, Computerspiele) [kinein (gr.) = bewegen] 1) Hausler, R., Ski sickness, Acta Otolaryngol 1995, 115:1-2. „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Patienten mit beidseitigem Ausfall des Gleichgewichtsorgans (Labyrinthsystem) oder des Nervus vestibulocochlearis sind gegenüber der „Seekrankheit“ vollkommen resistent. Manche „Kranke“ werden nicht „seekrank“ ! „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Beantwortung Eingangsfrage: Werden Fische seekrank ? Ja – wenn sie im Bassin zur See fahren ! Auslösung durch Gleichgewichtsorgan (Otolithen) Foto © Ingeburg Rieck „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Übrigens: Schwimmblase ….. - Schwimmblase kontrahiert sich (Hydrostatik des Fisches). - Magen (Mensch) und Schwimmblase (Fisch) entstammen gleichen Embryonalanlagen. - Medusen: Kopplung von Statozyste, Urdarm und N. vagus. Erbrechen bei Kinetosen: - Phylogenetisches Relikt einer labyrinthovagalen Reaktion. - Magenleerung Blutfluss GI-Trakt ↓ Blutfluss Gehirn & Muskulatur ↑↑ „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Werden blinde Menschen seekrank ? Antwort: Ja ! Also muss das visuelle System von sekundärer Bedeutung sein. „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Werden Schweine seekrank ? Antwort: Nein ! Alles- bzw. Aasfresser (Löwen, Tiger, Hyänen) neutralisieren mittels hoher Produktion von DiaminoOxidase (DAO) Histamin ! Andernfalls würden sie ihre Mahlzeit aufgrund eines Histaminschocks nicht überleben. Jarisch, R., Histamin-Intoleranz, Histamin und Seekrankheit, Thieme, 2004. „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Werden Ratten seekrank ? Antwort: Ja ! Initial haben sie einen signifikanten Histamin-Anstieg! Nach etwa 4 Stunden tritt Gewöhnung ein. Der Histamin– Spiegel sinkt. Ratten bauen unter Stress Histamin durch Vitamin C ab. Ratten sind die einzige Tierart, deren Organismus Vitamin C selbst synthetisieren kann. Jarisch, R., Histamin-Intoleranz, Histamin und Seekrankheit, Thieme, 2004. „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Histamin „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Schlafmangel : • Im wachen Zustand hoher Histamin-Spiegel. • Im Schlaf Histamin-Spiegel sinkt nahe Null. Angst und Stress z. B. vor/bei „Seekrankheit“ • Vermehrte Histamin-Ausschüttung. „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Histamin-Hypothese - Beim bakteriellen Abbau von Lebensmitteln entsteht aus Histidin Histamin. - In eiweißreicher tierischer Nahrung, Fischprodukten und Reifeerzeugnissen (Käse, Salami, Sauerkraut, Wein…) ist viel Histamin. - Alkohol steigert die Histaminwirkung. - Eine deutliche Dosis Vitamin C beschleunigt den Abbau von Histamin. „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Erscheinungsbild „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Sopite*)- (Müdigkeit) Syndrom : - Gähnen. - Müdigkeit. - Abgeschlagenheit. - Arbeitsunlust. - Kopfschmerzen. - Soziales Desinteresse. *) quies sopita (lat.) = tiefer Schlaf „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Nausea- (Übelkeits-) Syndrom : Hauptsymptome : - Übelkeit. - Erbrechen. „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Nausea- (Übelkeits-) Syndrom : Nebensymptome : - Epigastrische (Magendarm) Beschwerden. - Hitzewallungen. - Vertigo (Schwindel). - Mattigkeit. - Hyperventilation (Überatmung). - Schweißausbrüche. - Tachykardie (Herzrasen). „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Neurophysiologie Aerobe Medikamente/ „Seekrankheit Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht Erfahrung das? Leistung Mentale Leistung Alkohol Bewegte Umgebung Empfindlichkeit Merkfä Merkfähigkeit Anpassungsfä Anpassungsfähigkeit Visuelles System Wahrnehmung / Erinnerung Sensorische Schwelle Maculaorgan Änderungen Beschleunigung in allen Dimensionen Bogengänge Bewusstwerden der Bewegung Verarbeitung der Bewegung Symptome Somatosensorisches System ReflexAntworten ReflexModifikationen Freiwillige Bewegung nach Griffin 1990, Cheung 2003 Umgebung Lage im Raum Müdigkeit allgemein Flottenarzt Dr. Ulrich van Laak Alter/Geschlecht „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Maculaorgane : Wahrnehmung von Translationsbeschleunigungen (Linearbeschleunigungen). Bogengangsorgane : Wahrnehmung von Winkelbeschleunigungen (Drehbeschleunigungen). „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Blickmotorik (Augenmuskelsteuerung) : Aus: Schmidt, Thews, Physiologie des Menschen „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Blickmotorik und ….. : Muskelspindelrezeptor Golgi Sehnenorgan Gelenkrezeptor Pacini-Körperchen Somatosensorische Rezeptoren © DRDC „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Auf dem Weg zur Hilfe „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? 1. Habituation (Gewöhnung an einen Reiz) und Adaptation (Anpassung an einen Zustand). 2. Gewöhnungstraining. 3. Biofeedback und Entspannungstechniken. 4. Schiffsdesign. 5. Medikamenteneinnahme. 6. Unkonventionelle und neue Therapien. „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? 1. Habituation (Gewöhnung an einen Reiz) und Adaptation (Anpassung an einen Zustand). 2. Gewöhnungstraining. 3. Biofeedback und Entspannungstechniken. 4. Schiffsdesign. 5. Medikamenteneinnahme. 6. Unkonventionelle Therapien. „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Medikamente ! „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Das optimale „Medikament“ zur Behandlung der Seekrankheit muss sein : - Hoch wirksam, - nebenwirkungsarm, - und preiswert. „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Medikamentöse Therapie (allgemein) : Auftreten und Schwere der Symptome können durch manche Medikamente positiv beeinflusst werden. Kein Medikament schafft es immer, bei jedem Taucher und unter allen Bedingungen. Kein Medikament ist „seekrankheits-spezifisch“ gebaut. Jedes wirksame Medikament hat auch Nebenwirkungen. Die Wirkweise gegen Seekrankheit ist ziemlich unklar. Oft sind es aber sogenannte Anti-Histaminika. „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Medikamente – Exkurs: Placeboeffekt „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Placebo-Effekt - Der Placebo-Effekt funktioniert auch unterschwellig. - Selbst unbewusst wahrgenommene Signale und Informationen können dazu führen, dass eine eigentlich wirkungslose Behandlung anschlägt. - Der Effekt wird in Studien mit bis zu 30% berechnet. - Wenn ein Placebo hilft, sollte man allerdings nicht zu viel nachfragen…… „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Parasympatikomimetikum: Scopoderm TTS® („Bella-Donna“) Studienlage: Sehr wirksam. Leichte bis schwere Symptome. Vorteil: Einfache Anwendung / Nachteil: Therap. Breite . Rp: > 10 h vor Exp. / bis zu 72 h wirksam / 10 µg/h. Nw: Müdigkeit, Benommenheit, Nahsehstörungen, Lichtempfindlichkeit, Mundtrockenheit, Alkohol , Schwitzen , Kurzzeitgedächtnis ,Halluzinationen, Vergiftungszustände. Behindert Habituation an Seekrankheit. Kein Einfluss auf Histaminspiegel. Ki : Junge, Alte, Schwangere; Miktionsstörungen; TAUCHEN. TAUCHEN „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Nicht mehr verfügbar (D, A) – internationale Apotheke ! „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Bereits 1820 verwendeten Schiffsärzte Extrakte des Bilsenkrauts (Hyoscyamus niger L.), das neben Atropin auch Scopolamin enthält. Die sehr geringe therapeutische Breite führte oft zu paranoidhalluzinatorisch deliranter Symptomatik. „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Antihistaminikum 1. Generation: Dimenhydrinat Studienlage: Gut wirksam. Leichte bis schwere Symptome. Vorteil: Höhere Sicherheit / Nachteil: Einnahmefrequenz. Rp: > 1-2 h vor Exp. / bis zu 6 h wirksam / 50 – 100 mg. Nw: Schläfrigkeit, Benommenheit, Vertigo, Mundtrockenheit, Alkohol . Ki: Kinder < 2, Schwangere; Miktionsstörungen; TAUCHEN. TAUCHEN „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Dimenhydrinat – Produkte - Reisetabletten-ratiopharm® (D) Superpep Tabletten® 50 mg (D) Superpep-Reise Kaugummi-Dragees® 20 mg (D) Travel-Gum® Kaugummi Dragees (A) Vomacur® Tabletten (D) Vomex A® Produkte (D) Neo Emedyl 50® mg Dragees (D) Rodavan S® 50 mg Dragees (D) Vertirosan® 50 mg Dragees (B6) (A) - Dramamine, Driminate, Gravol, Gravamin …. Dimenhydrinat für Indikation Seekrankheit „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? z. B. 2 x Superpep-Reise Kaugummi-Dragees® 20 mg TAUCHEN !?! „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Antihistaminikum 1. Generation: Meclozin Studienlage: Gut Wirksam. Leichte bis mittlere Symptome. Vorteil: Relativ unproblematisch. Rp: > 2-24 h vor Exp. / bis zu 8 h wirksam / 25 - 30 mg. Nw: Schläfrigkeit, Benommenheit, Vertigo, Mundtrockenheit, Alkohol . Ki: Schwangere. TAUCHEN. TAUCHEN „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Meclozin – Produkte (D) - Postadoxin®N - (Peremesin®N) - (Bonamine) - CH Itirenol B6 Nicht mehr verfügbar – internationale Apotheke !?! „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Antihistaminikum 1. Generation: Cyclizin Studienlage: Gut Wirksam. Leichte bis mittlere Symptome. Vorteil: Relativ unproblematisch. Rp: > 2-24 h vor Exp. / bis zu 6 h wirksam / 50 mg. Nw: Schläfrigkeit, Benommenheit, Nervosität, Vertigo, Unruhe, Mundtrockenheit, Alkohol . Ki: Schwangere. TAUCHEN. TAUCHEN „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Cyclizin – Produkte (A) - Echnatol (B6) (verfügbar in 2012?) Nicht mehr verfügbar CH (Marzine®) – internationale Apotheke !?! „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Serotonin (5-HT3) - Antagonisten) - Granisetron (Kevatril®) Tropisetron (Navoban®) Ondasetron (Zofran®) Dolasetron (Anemet®) Ramosetron-HCL Kontraindikationen: Schwangerschaft und Stillzeit, u.a.m. In niedriger Dosierung zugelassen für die Therapie postoperativen Erbrechens, sonst bei zytostatischer Therapie, Strahlentherapie. Keine „offizielle“ Indikation für „Seekrankheit“. Serotonin-(5-HT3) Antagonisten „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Calziumantagonist (+ Antihistaminikum): Cinnarizin (+ Dimenhydrinat) „Geheimtipp Cinnarizin“ Studienlage: Sehr gut wirksam. Leichte - schwere Symptome. Vorteil: Höhere Sicherheit / Nachteil: Einnahmefrequenz. Rp: > 2 h vor Exp. / bis zu 8 h wirksam / 30 – (50) 75 mg. Nw: etwas Müdigkeit, Alkohol . Senkenden Einfluss auf Histaminspiegel. Ki: Kinder < 5, Schwangere. Tauchen. Tauchen Weltweit verbreitet bei Tauchern gegen Seekrankheit im Einsatz „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Cinnarizin – Produkte: - Arlevert® Tabletten (plus Dimenhydrinat) (Cinnarizin AL) (Cinnarizin forte-ratiopharm) (cinnarizin forte von ct) (Cinnarizin Siegfried) (Stutgeron) Österreich, Ägypten, internationale Apotheke ..... - Pericephal® Tbl. (A) Rote Liste 2012 – D kein Cinnarizin-Präparat mehr im Handel / A: Pericephal „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Emeral® Tbl. (50 mg) Fa. Eipico, Ägypten - Coffein 50 mg (stimulierend) - Chlorphenoxamin HCL 30 mg (Antihistaminikum) - 8-Chlorotheophyllin 20 mg (stimulierend) - sehr beliebt bei Sporttauchern - in Ägypten überall erhältlich „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Unkonventionelles und Neues „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Ingwer 1 bis 4 g Wirkstoff - Ingwertee chinesischer Seefahrer. - Wirksamkeit gegen Symptome der Seekrankheit bewiesen (deutlich > Placebo). - Antiemetische Wirkung durch direkte Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt. - Evtl. auch Antagonismus von SerotoninTyp-3-Rezeptoren. - 1 bis 4 g flüssiger Auszug (Öle). - Zintona® Kps. 250 mg (Radix Zingiberis) - Ki.: Reizmagen „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Homöopathie: Cocculus, Nux Vomica, Petroleum, Tabacum, Kreosotum, Borax, Rhus Tox. A: Tabletten Reisekrankheit „Similasan“. Akupunktur. Akupressur (Sea-Band®-Armbänder). Hilfsmittel: Magnetfeldarmbänder. Horizontbrille. „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Unkonventionelle Therapien vs. Medikamente: Kaum signifikanter Nachweis in kontrollierten klinischen Studien. Plazebo-Effekte? Habituations- und Adaptationseffekte? Wenn‘s aber gut hilft? „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Unkonventionelle Therapie mit Vitamin C Kautabletten (500 mg) – z.B. Ascorvit®/Cevitol® Dragees Rechtzeitig ! Ca. 60 min. vor Exposition bis zu 2000 mg. Notmedikation ebenfalls noch wirksam. Idee: Histamin-Abbau Vitamin C Bedarf . Stress bei Seekrankheit Histamin-Ausschüttung Histamin-Abbau Vitamin C Verbrauch Historischer Skorbut auch Folge dieser inversen Relation als Gegenregulation zur Seekrankheit? These/Studie SchiffMedInstM Koch et al/ Jarisch, Wien „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Der „Lemontree in See“ Cap der Guten Hoffnung Rückweg von Indien, Vasco da Gama, 1499: Ausfall von 100/160 Seeleuten durch Skorbut. Da Gama lässt die „São Raphael“ verbrennen – nur 2 Schiffe kehren zurück. Verhältnisse an Bord Seegang Stress Histaminausschüttung Abbau durch Vitamin C – Verbrauch Vitamin C Mangelsyndrom Skorbut „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Zahlreiche direkte und indirekte Hinweise sprechen für eine wichtige Rolle des Histamins als zentralnervöser Neurotransmitter bei der Manifestation der Seekrankheit. Histamin stimuliert die Magensaftsekretion, wirkt mit bei der Kontraktion glatter Muskulatur, steuert mit den Schlaf–WachRhythmus, den Appetit und das Immunsystem. Histamin beeinflusst bzw. verursacht „Unverträglichkeiten“: Allergien, Asthma, Mastozytose, Anaphylaxie, „Fischeiweißallergie“, „China-Restaurant-Syndrom“. Und Seekrankheit! Seekrankheit „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Beinahe nebenwirkungsfreie Therapie auch für Taucher: Taucher 2g Vit. C (Ascorbinsäure). Wirksamkeit belegt. Nebenwirkungsfreiheit belegt. Kompatibel mit Taucheinsätzen. „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Zum Mitnehmen ..... „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Seekrankheit & Tauchen - Seekrankheit ist ein ernstzunehmendes Problem mit Gefährdungspotential. - Die Einsatzfähigkeit von Tauchern ist beeinträchtigt. - Es besteht ein Sicherheitsrisiko. - Mit Akutausfällen ist zu rechnen. „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Sinnvolle Therapieansätze - Genügend Schlaf, kein C2H5OH - Dimenhydrinat Kaugummi-Dragees 40 mg - Ingwer 1 bis 4 g Extraktwirkstoff - Vitamin C (Ascorbinsäure) bis 2 g - Individuelle Wirksamkeiten nutzen - Sonst in der Regel keine Medikamente „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Seekrankheit & Tauchen - Studie SchiffMedInstM/ Prof. Jarisch, Wien Statistisch signifikante Wirksamkeit von oral verabreichtem Vitamin C (2 g) bei der Seekrankheit - im Gesamtkollektiv (alle Probanden), bei Frauen, besonders bei jüngeren Probanden (bis 30 Jahre alt). Häufiger vorzeitiges Verlassen der Rettungsinsel bei Placebo aufgrund stärker ausgeprägter Seekrankheitssymptome. Hochsignifikanter Anstieg und Verdopplung des Vitamin C Spiegels im Serum nach Einnahme von 2 g Vitamin C. Gewöhnungseffekt schon nach dem 1. Tag zu beobachten. „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? „Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das? Vermeidung von Histamin-reicher Nahrung, insbesondere von Reifeerzeugnissen - Würste, Salami, Schinken Hartkäse, reifende Weichkäse Thunfisch, Makrele, Hering, Sardine, Krustentiere, Fischsuppen Konservenprodukte Schokolade Sauerkraut, Spinat, Auberginen, Pilze Tomaten, Avocado „Rote“ Saucen, Ketchup, Pizza, Soja-Saucen Wein (rot und weiß), Bier