Seekrankheit

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„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Mal de Mer *)
Il Mal di Mare *)
Bemerkungen zur Nausea marina
 „Seekrankheit“ & Sporttauchen
Tauchsicherheitstage Pörtschach 2012
( *)… viel zu schöne Namen für einen schlimmen Zustand ... )
Dr. Ulrich van Laak, DAN Europe
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Zuerst hat man Angst,
dass man stirbt, dann,
dass man nicht stirbt
[ Wolfgang Hausner, österreichischer Paradesegler ]
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Definition und Bedeutung
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
„Seekrankheit“
=
eine bekannte Spaßbremse
für Sporttaucher
mit spezifischem Risikopotential
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Sopite*)- (Müdigkeit) Syndrom :
- Gähnen.
- Müdigkeit.
- Abgeschlagenheit.
- Arbeitsunlust.
- Kopfschmerzen.
- Soziales Desinteresse.
*)
quies sopita (lat.) = tiefer Schlaf
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Nausea- (Übelkeits-) Syndrom :
- Epigastrische (Magendarm) Beschwerden.
- Hitzewallungen.
- Vertigo (Schwindel).
- Mattigkeit.
- Hyperventilation (Überatmung).
- Schweißausbrüche.
- Tachykardie (Herzrasen).
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Sopite und Nausea - Folgen für Sporttaucher :
- Wohlbefinden ↓↓.
- Ablenkung ↑↑.
- Antrieb ↓↓.
- Aktivität ↓↓.
- Neuromuskuläre Koordination ↓↓.
- Zeitgefühl ↓↓.
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Sopite und Nausea - Folgen für Sporttaucher :
- Rechenleistung ↓↓.
- Unaufmerksamkeit ↑↑.
- Aufgabenerfüllung ↓↓.
- Fehlerrate ↑↑.
- Verantwortungsgefühl ↓↓.
- Erbrechen, Schwitzen  Flüssigkeitshaushalt ↓↓.
- Nebenwirkungen durch Therapie !!
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Frage an den alten Kapitän:
Was raten Sie gegen Seekrankheit ?
Setzen Sie sich unter einen Baum !
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Risiko Dekompressionunfall
=
deutlich erhöht ab
Flüssigkeitsdefizit von 1000 ml
gegenüber Normal
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Eingangsfragen
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Werden Fische seekrank ?
Foto © Ingeburg Rieck
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Werden Fische „space-sick“ ?
2006: Otolithentests an Buntbarschlarven in der ISS
Foto © Universität Hohenheim
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Werden Schweine seekrank ?
Löwen, Tiger, Hyänen ?
Ratten ?
Foto © Alan Villiers („Über die sieben Meere“)
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Erkenntnisse über die Zeit
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Als 1835 die „Adler“-Lokomotive mit 40 PS Leistung
die 6 km von Nürnberg nach Fürth mit 45 km/h
zurücklegte, entwickelten die meisten Passagiere
Symptome einer Kinetose.
Niemand hatte sich jemals zuvor so schnell
fortbewegt und niemand hatte das Erlebte erwartet.
 Motion Adaptation Syndrome (MAS) 1835 vs. 2012
Foto © DB Museum
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
„Seekrankheit“ ist mit den anderen Formen der Kinetose
(Bewegungsschwindel, Motion Sickness) verwandt:
• Flugkrankheit.
• Reisekrankheit.
• Raumfahrerkrankheit (space adaption syndrome).
• Ski Sickness.
• Simulatorkrankheit  Pseudokinetosen
(Erlebniskinos, Simulatoren, Computerspiele)
[kinein (gr.) = bewegen]
1)
Hausler, R., Ski sickness, Acta Otolaryngol 1995, 115:1-2.
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Patienten mit beidseitigem Ausfall des
Gleichgewichtsorgans (Labyrinthsystem) oder des
Nervus vestibulocochlearis sind gegenüber der
„Seekrankheit“ vollkommen resistent.
 Manche „Kranke“ werden nicht „seekrank“ !
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Beantwortung Eingangsfrage: Werden Fische seekrank ?
Ja – wenn sie im Bassin zur See fahren !
Auslösung durch Gleichgewichtsorgan (Otolithen)
Foto © Ingeburg Rieck
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Übrigens: Schwimmblase …..
- Schwimmblase kontrahiert sich (Hydrostatik des Fisches).
- Magen (Mensch) und Schwimmblase (Fisch) entstammen
gleichen Embryonalanlagen.
- Medusen: Kopplung von Statozyste, Urdarm und N. vagus.
 Erbrechen bei Kinetosen:
- Phylogenetisches Relikt einer labyrinthovagalen Reaktion.
- Magenleerung  Blutfluss GI-Trakt ↓  Blutfluss Gehirn &
Muskulatur ↑↑
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Werden blinde Menschen seekrank ?
Antwort: Ja !
Also muss das visuelle System von sekundärer
Bedeutung sein.
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Werden Schweine seekrank ?
Antwort: Nein !
Alles- bzw. Aasfresser (Löwen, Tiger, Hyänen)
neutralisieren mittels hoher Produktion von DiaminoOxidase (DAO) Histamin !
Andernfalls würden sie ihre Mahlzeit aufgrund eines
Histaminschocks nicht überleben.
Jarisch, R., Histamin-Intoleranz, Histamin und Seekrankheit, Thieme, 2004.
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Werden Ratten seekrank ?
Antwort: Ja !
Initial haben sie einen signifikanten Histamin-Anstieg!
Nach etwa 4 Stunden tritt Gewöhnung ein. Der Histamin–
Spiegel sinkt. Ratten bauen unter Stress Histamin durch
Vitamin C ab.
Ratten sind die einzige Tierart, deren Organismus
Vitamin C selbst synthetisieren kann.
Jarisch, R., Histamin-Intoleranz, Histamin und Seekrankheit, Thieme, 2004.
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Histamin
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Schlafmangel :
• Im wachen Zustand hoher Histamin-Spiegel.
• Im Schlaf Histamin-Spiegel sinkt nahe Null.
Angst und Stress z. B. vor/bei „Seekrankheit“
• Vermehrte Histamin-Ausschüttung.
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Histamin-Hypothese
- Beim bakteriellen Abbau von Lebensmitteln entsteht aus
Histidin  Histamin.
- In eiweißreicher tierischer Nahrung, Fischprodukten und
Reifeerzeugnissen (Käse, Salami, Sauerkraut, Wein…)
ist viel Histamin.
- Alkohol steigert die Histaminwirkung.
- Eine deutliche Dosis Vitamin C beschleunigt den Abbau
von Histamin.
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Erscheinungsbild
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Sopite*)- (Müdigkeit) Syndrom :
- Gähnen.
- Müdigkeit.
- Abgeschlagenheit.
- Arbeitsunlust.
- Kopfschmerzen.
- Soziales Desinteresse.
*)
quies sopita (lat.) = tiefer Schlaf
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Nausea- (Übelkeits-) Syndrom :
Hauptsymptome :
- Übelkeit.
- Erbrechen.
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Nausea- (Übelkeits-) Syndrom :
Nebensymptome :
- Epigastrische (Magendarm) Beschwerden.
- Hitzewallungen.
- Vertigo (Schwindel).
- Mattigkeit.
- Hyperventilation (Überatmung).
- Schweißausbrüche.
- Tachykardie (Herzrasen).
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Neurophysiologie
Aerobe
Medikamente/
„Seekrankheit
Seekrankheit“ und
Sporttauchen
– geht Erfahrung
das?
Leistung
Mentale
Leistung
Alkohol
Bewegte
Umgebung
Empfindlichkeit
Merkfä
Merkfähigkeit
Anpassungsfä
Anpassungsfähigkeit
Visuelles System
Wahrnehmung /
Erinnerung
Sensorische
Schwelle
Maculaorgan
Änderungen
Beschleunigung
in allen
Dimensionen
Bogengänge
Bewusstwerden
der
Bewegung
Verarbeitung
der
Bewegung
Symptome
Somatosensorisches System
ReflexAntworten
ReflexModifikationen
Freiwillige
Bewegung
nach Griffin 1990, Cheung 2003
Umgebung
Lage im Raum
Müdigkeit
allgemein Flottenarzt Dr. Ulrich van Laak
Alter/Geschlecht
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Maculaorgane :
 Wahrnehmung von
Translationsbeschleunigungen
(Linearbeschleunigungen).
Bogengangsorgane :
 Wahrnehmung von
Winkelbeschleunigungen
(Drehbeschleunigungen).
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Blickmotorik (Augenmuskelsteuerung) :
Aus: Schmidt, Thews, Physiologie des Menschen
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Blickmotorik und ….. :
Muskelspindelrezeptor
Golgi Sehnenorgan
Gelenkrezeptor
Pacini-Körperchen
Somatosensorische Rezeptoren © DRDC
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Auf dem Weg zur Hilfe
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
1. Habituation (Gewöhnung an einen Reiz)
und Adaptation (Anpassung an einen Zustand).
2. Gewöhnungstraining.
3. Biofeedback und Entspannungstechniken.
4. Schiffsdesign.
5. Medikamenteneinnahme.
6. Unkonventionelle und neue Therapien.
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
1. Habituation (Gewöhnung an einen Reiz)
und Adaptation (Anpassung an einen Zustand).
2. Gewöhnungstraining.
3. Biofeedback und Entspannungstechniken.
4. Schiffsdesign.
5. Medikamenteneinnahme.
6. Unkonventionelle Therapien.
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Medikamente !
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Das optimale „Medikament“ zur Behandlung der
Seekrankheit muss sein :
- Hoch wirksam,
- nebenwirkungsarm,
- und preiswert.
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Medikamentöse Therapie (allgemein) :
Auftreten und Schwere der Symptome können durch
manche Medikamente positiv beeinflusst werden.
Kein Medikament schafft es immer, bei jedem Taucher und
unter allen Bedingungen.
Kein Medikament ist „seekrankheits-spezifisch“ gebaut.
Jedes wirksame Medikament hat auch Nebenwirkungen.
Die Wirkweise gegen Seekrankheit ist ziemlich unklar.
Oft sind es aber sogenannte Anti-Histaminika.
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Medikamente – Exkurs:
Placeboeffekt
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Placebo-Effekt
- Der Placebo-Effekt funktioniert auch unterschwellig.
- Selbst unbewusst wahrgenommene Signale und
Informationen können dazu führen, dass eine
eigentlich wirkungslose Behandlung anschlägt.
- Der Effekt wird in Studien mit bis zu 30% berechnet.
- Wenn ein Placebo hilft, sollte man allerdings nicht zu
viel nachfragen……
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Parasympatikomimetikum: Scopoderm TTS®
(„Bella-Donna“)
Studienlage: Sehr wirksam. Leichte bis schwere Symptome.
Vorteil: Einfache Anwendung / Nachteil: Therap. Breite  .
Rp: > 10 h vor Exp. / bis zu 72 h wirksam / 10 µg/h.
Nw: Müdigkeit, Benommenheit, Nahsehstörungen, Lichtempfindlichkeit, Mundtrockenheit, Alkohol , Schwitzen ,
Kurzzeitgedächtnis ,Halluzinationen, Vergiftungszustände.
Behindert Habituation an Seekrankheit. Kein Einfluss auf
Histaminspiegel.
Ki : Junge, Alte, Schwangere; Miktionsstörungen; TAUCHEN.
TAUCHEN
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Nicht mehr verfügbar (D, A) – internationale Apotheke !
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Bereits 1820 verwendeten Schiffsärzte Extrakte des Bilsenkrauts
(Hyoscyamus niger L.), das neben Atropin auch Scopolamin enthält.
Die sehr geringe therapeutische Breite führte oft zu paranoidhalluzinatorisch deliranter Symptomatik.
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Antihistaminikum 1. Generation: Dimenhydrinat
Studienlage: Gut wirksam. Leichte bis schwere Symptome.
Vorteil: Höhere Sicherheit / Nachteil: Einnahmefrequenz.
Rp: > 1-2 h vor Exp. / bis zu 6 h wirksam / 50 – 100 mg.
Nw: Schläfrigkeit, Benommenheit, Vertigo, Mundtrockenheit,
Alkohol .
Ki: Kinder < 2, Schwangere; Miktionsstörungen; TAUCHEN.
TAUCHEN
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Dimenhydrinat – Produkte
-
Reisetabletten-ratiopharm® (D)
Superpep Tabletten® 50 mg (D)
Superpep-Reise Kaugummi-Dragees® 20 mg (D)
Travel-Gum® Kaugummi Dragees (A)
Vomacur® Tabletten (D)
Vomex A® Produkte (D)
Neo Emedyl 50® mg Dragees (D)
Rodavan S® 50 mg Dragees (D)
Vertirosan® 50 mg Dragees (B6) (A)
- Dramamine, Driminate, Gravol, Gravamin ….
Dimenhydrinat für Indikation Seekrankheit
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
z. B.
2 x Superpep-Reise Kaugummi-Dragees® 20 mg
TAUCHEN !?!
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Antihistaminikum 1. Generation: Meclozin
Studienlage: Gut Wirksam. Leichte bis mittlere Symptome.
Vorteil: Relativ unproblematisch.
Rp: > 2-24 h vor Exp. / bis zu 8 h wirksam / 25 - 30 mg.
Nw: Schläfrigkeit, Benommenheit, Vertigo, Mundtrockenheit,
Alkohol .
Ki: Schwangere. TAUCHEN.
TAUCHEN
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Meclozin – Produkte (D)
- Postadoxin®N
- (Peremesin®N)
- (Bonamine)
- CH Itirenol B6
Nicht mehr verfügbar – internationale Apotheke !?!
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Antihistaminikum 1. Generation: Cyclizin
Studienlage: Gut Wirksam. Leichte bis mittlere Symptome.
Vorteil: Relativ unproblematisch.
Rp: > 2-24 h vor Exp. / bis zu 6 h wirksam / 50 mg.
Nw: Schläfrigkeit, Benommenheit, Nervosität, Vertigo,
Unruhe, Mundtrockenheit, Alkohol .
Ki: Schwangere. TAUCHEN.
TAUCHEN
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Cyclizin – Produkte (A)
- Echnatol (B6) (verfügbar in 2012?)
Nicht mehr verfügbar CH (Marzine®) – internationale Apotheke !?!
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Serotonin (5-HT3) - Antagonisten)
-
Granisetron (Kevatril®)
Tropisetron (Navoban®)
Ondasetron (Zofran®)
Dolasetron (Anemet®)
Ramosetron-HCL
Kontraindikationen: Schwangerschaft und
Stillzeit, u.a.m.
In niedriger Dosierung zugelassen für die
Therapie postoperativen Erbrechens, sonst
bei zytostatischer Therapie, Strahlentherapie.
Keine „offizielle“ Indikation für „Seekrankheit“.
Serotonin-(5-HT3) Antagonisten
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Calziumantagonist (+ Antihistaminikum):
Cinnarizin (+ Dimenhydrinat)
„Geheimtipp Cinnarizin“
Studienlage: Sehr gut wirksam. Leichte - schwere Symptome.
Vorteil: Höhere Sicherheit / Nachteil: Einnahmefrequenz.
Rp: > 2 h vor Exp. / bis zu 8 h wirksam / 30 – (50) 75 mg.
Nw: etwas Müdigkeit, Alkohol . Senkenden Einfluss auf
Histaminspiegel.
Ki: Kinder < 5, Schwangere. Tauchen.
Tauchen
Weltweit verbreitet bei Tauchern gegen Seekrankheit im Einsatz
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Cinnarizin – Produkte:
-
Arlevert® Tabletten (plus Dimenhydrinat)
(Cinnarizin AL)
(Cinnarizin forte-ratiopharm)
(cinnarizin forte von ct)
(Cinnarizin Siegfried)
(Stutgeron)
Österreich, Ägypten, internationale
Apotheke .....
- Pericephal® Tbl. (A)
Rote Liste 2012 – D kein Cinnarizin-Präparat mehr im Handel / A: Pericephal
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Emeral® Tbl. (50 mg) Fa. Eipico, Ägypten
- Coffein 50 mg
(stimulierend)
- Chlorphenoxamin HCL 30 mg
(Antihistaminikum)
- 8-Chlorotheophyllin 20 mg
(stimulierend)
- sehr beliebt bei Sporttauchern
- in Ägypten überall erhältlich
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Unkonventionelles und Neues
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Ingwer 1 bis 4 g Wirkstoff
- Ingwertee chinesischer Seefahrer.
- Wirksamkeit gegen Symptome der
Seekrankheit bewiesen (deutlich >
Placebo).
- Antiemetische Wirkung durch direkte
Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt.
- Evtl. auch Antagonismus von SerotoninTyp-3-Rezeptoren.
- 1 bis 4 g flüssiger Auszug (Öle).
- Zintona® Kps. 250 mg (Radix Zingiberis)
- Ki.: Reizmagen
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Homöopathie:
Cocculus, Nux Vomica, Petroleum, Tabacum,
Kreosotum, Borax, Rhus Tox.
A: Tabletten Reisekrankheit „Similasan“.
Akupunktur.
Akupressur (Sea-Band®-Armbänder).
Hilfsmittel:
Magnetfeldarmbänder.
Horizontbrille.
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Unkonventionelle Therapien vs. Medikamente:
 Kaum signifikanter Nachweis in kontrollierten
klinischen Studien.
 Plazebo-Effekte?
 Habituations- und Adaptationseffekte?
Wenn‘s aber gut hilft?

„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Unkonventionelle Therapie mit Vitamin C
Kautabletten (500 mg) – z.B. Ascorvit®/Cevitol® Dragees
Rechtzeitig ! Ca. 60 min. vor Exposition bis zu 2000 mg.
Notmedikation ebenfalls noch wirksam.
Idee: Histamin-Abbau  Vitamin C Bedarf .
Stress bei Seekrankheit  Histamin-Ausschüttung  
Histamin-Abbau  Vitamin C Verbrauch 
 Historischer Skorbut auch Folge dieser inversen
Relation als Gegenregulation zur Seekrankheit?
These/Studie SchiffMedInstM Koch et al/ Jarisch, Wien
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Der „Lemontree in See“
Cap der Guten Hoffnung Rückweg von Indien, Vasco da
Gama, 1499: Ausfall von 100/160 Seeleuten durch
Skorbut. Da Gama lässt die „São Raphael“ verbrennen –
nur 2 Schiffe kehren zurück.
Verhältnisse an Bord  Seegang  Stress
Histaminausschüttung 
Abbau durch Vitamin C – Verbrauch 
Vitamin C Mangelsyndrom  Skorbut
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Zahlreiche direkte und indirekte Hinweise sprechen für eine
wichtige Rolle des Histamins als zentralnervöser Neurotransmitter bei der Manifestation der Seekrankheit.
Histamin stimuliert die Magensaftsekretion, wirkt mit bei der
Kontraktion glatter Muskulatur, steuert mit den Schlaf–WachRhythmus, den Appetit und das Immunsystem.
Histamin beeinflusst bzw. verursacht „Unverträglichkeiten“:
Allergien, Asthma, Mastozytose, Anaphylaxie,
„Fischeiweißallergie“, „China-Restaurant-Syndrom“.
Und Seekrankheit!
Seekrankheit
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Beinahe nebenwirkungsfreie Therapie
auch für Taucher:
Taucher
2g Vit. C (Ascorbinsäure).
Wirksamkeit belegt.
Nebenwirkungsfreiheit belegt.
Kompatibel mit Taucheinsätzen.
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Zum Mitnehmen .....
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Seekrankheit & Tauchen
- Seekrankheit ist ein ernstzunehmendes
Problem mit Gefährdungspotential.
- Die Einsatzfähigkeit von Tauchern ist
beeinträchtigt.
- Es besteht ein Sicherheitsrisiko.
- Mit Akutausfällen ist zu rechnen.
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Sinnvolle Therapieansätze
- Genügend Schlaf, kein C2H5OH
- Dimenhydrinat Kaugummi-Dragees 40 mg
- Ingwer 1 bis 4 g Extraktwirkstoff
- Vitamin C (Ascorbinsäure) bis 2 g
- Individuelle Wirksamkeiten nutzen
- Sonst in der Regel keine Medikamente
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Seekrankheit & Tauchen
- Studie SchiffMedInstM/ Prof. Jarisch, Wien Statistisch signifikante Wirksamkeit von oral verabreichtem
Vitamin C (2 g) bei der Seekrankheit
-
im Gesamtkollektiv (alle Probanden),
bei Frauen,
besonders bei jüngeren Probanden (bis 30 Jahre alt).
Häufiger vorzeitiges Verlassen der Rettungsinsel bei Placebo
aufgrund stärker ausgeprägter Seekrankheitssymptome.
Hochsignifikanter Anstieg und Verdopplung des Vitamin C
Spiegels im Serum nach Einnahme von 2 g Vitamin C.
Gewöhnungseffekt schon nach dem 1. Tag zu beobachten.
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
„Seekrankheit“ und Sporttauchen – geht das?
Vermeidung von Histamin-reicher Nahrung,
insbesondere von Reifeerzeugnissen
-
Würste, Salami, Schinken
Hartkäse, reifende Weichkäse
Thunfisch, Makrele, Hering, Sardine, Krustentiere, Fischsuppen
Konservenprodukte
Schokolade
Sauerkraut, Spinat, Auberginen, Pilze
Tomaten, Avocado
„Rote“ Saucen, Ketchup, Pizza, Soja-Saucen
Wein (rot und weiß), Bier
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