Firma Kroll, Kirchberg: Französisch als Pluspunkt im Lebenslauf

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Firma Kroll, Kirchberg
Französisch als Pluspunkt im Lebenslauf
Von Anita Kroll, aktualisiert am 11.02.2013 um 17:52
Bei der Betriebsführung hat sich gezeigt: Französisch ist nicht leicht, kann aber sehr
nützlich sein. Foto:
Kirchberg - Das Deutsch–Französische Jugendwerk hatte bei uns angefragt, ob wir bereit
wären, unsere Arbeit, die unter anderem im Vertrieb von französischen
Geschäftsbeziehungen gekennzeichnet ist, einer Gruppe von Jugendlichen, die die
französische Sprache lernen, vorzustellen. Quasi als Anreiz, Französisch weiter zu studieren.
In der Tat ist es schwer geworden, junge Menschen zum Erlernen dieser anfangs recht
schwierigen Sprache zu motivieren. Die Meinung der Allgemeinheit: Englisch sei wichtiger,
Französisch für Schüler, die bereits Schwierigkeiten in anderen Fächern haben, nicht
geeignet.
Da ich persönlich für den Vertrieb unserer Produkte in den französischsprachigen Ländern
verantwortlich bin, habe ich über rund zwei Jahrzehnte Erfahrung sammeln können, und ich
möchte dieser fast schon allgemein gültigen Bewertung entschieden widersprechen.
Frankreich ist als Nachbarland Deutschlands nach wie vor der wichtigste Wirtschaftspartner.
Da die Franzosen in ihrer „Grande Nation“ nicht geneigt sind, Fremdsprachen zu erlernen,
sind französisch sprechende Mitarbeiter für alle Unternehmen unabdingbar.
Was den Schwierigkeitsgrad betrifft: Die französische Sprache ist zwar anfangs mit Regeln
„gespickt“, die es zu lernen gilt. Dafür hat der Schüler nachher „seine Ruhe“. Denn es gibt
in der Stufe des „perfekten“ Beherrschens der Sprache lang nicht so viele Ausnahmen wie
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im Englischen.
Damit ist zur Bevorzugung des Englischen übergeleitet: In den heutigen jungen
Generationen, sprich Geburtsjahr ab 1970, wird Englisch als selbstverständlich
vorausgesetzt. Womit man sich etwas absetzen kann auf dem Arbeitsmarkt, ist die zweite
Fremdsprache. Englisch als erste Fremdsprache ist generell nicht schlecht, jedoch
„verwöhnt“ es die Lernenden: Englisch ist zu Beginn derart anspruchslos und
grammatikalisch simpel, dass so gut wie jede andere Sprache hernach als sehr schwierig
empfunden wird.
Aufgrund meiner Begeisterung für die frankofonen Länder und unseres Engagements für den
Nachwuchs generell – Kroll hat bei 130 Mitarbeitern 22 Auszubildende – haben wir eine
Gruppe von 22 Schülern der Realschule Pattonville/Remseck eingeladen. Mit ihrer Lehrerin,
Frau Oberhagemann-Klein, fand dieser „Entdeckungstag“ am Donnerstag, 31. Januar, in
unserer Firma in Kirchberg statt.
Die Veranstaltung begann mit einer Betriebsführung, während der sich die Schüler
interessiert die Produktionstechniken ansahen und auch mit Maschinenbedienern reden
konnten.
Ihren weiteren Verlauf fand die Führung in unserem Besprechungsraum mit einer
Power-Point Firmenpräsentation – natürlich in französischer Sprache.
Die Geschäftsführung, Frau Rehm und Herr Schmid, begrüßten die Schüler und betonten
ihrerseits ebenfalls ausdrücklich die Wichtigkeit des Beherrschens von mehreren
Fremdsprachen in der sich immer mehr globalisierenden Wirtschaft. Dabei kam klar zum
Ausdruck, dass, wenn mehrere Bewerber mit fachlich gleicher Qualifikation für eine freie
Stelle zur Debatte stehen, ganz selbstverständlich derjenige den Zuschlag bekommt, der
eine zweite oder dritte Fremdsprache beherrscht.
Auch bei Arbeitsstellen, die auf den ersten Blick nichts mit Kommunikation zu tun haben,
wie zum Beispiel Heizungsmonteure oder Kundendienstverantwortliche, ist es heute
unerlässlich, mindestens eine Fremdsprache fließend zu beherrschen. Wenn heute ein
Kunde im benachbarten Frankreich ein Problem mit seiner Heizung hat, oder ein Angebot
für eine Heizanlage haben möchte, dann fährt ein des französisch mächtiger Monteur
entweder alleine hin, oder es muss ein Dolmetscher mit, und die Mannkosten sind doppelt
so hoch!
Es sprachen noch zwei Schüler, Maximilian (13. Klasse TG) und Marleen Kühn (12. Klasse
SG), über ihre Erfahrungen beim Französisch lernen. Dabei kam die eindringliche
Empfehlung, nach Frankreich, Belgien oder Luxemburg zu reisen, da nur durch theoretisches
Lernen das „Fließen“ der Sprache, das heißt die Umsetzung des Erlernten in das praktische
Hören und Verstehen, in Französisch so gut wie unmöglich ist.
Die Auszubildende zur Industriekauffrau Lorena Fornino kam direkt nach der Berufsschule
noch zur Gruppe dazu, um ebenfalls ihre Lernerfahrung weiter zu geben. Lorena Fornino
kommt aus einer italienischen Familie, spricht Deutsch, Englisch, Französisch und natürlich
Italienisch fließend und noch etwas Spanisch. Frau Fornino weiß schon eins sicher: Sie wird
aufgrund ihrer Mehrsprachigkeit nach Ende ihrer Ausbildung von Kroll übernommen.
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Die interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer waren von dem Nachmittag und der Fülle der
Informationen begeistert – wir hoffen, sie nehmen eine große Portion Motivation mit in den
Schulalltag.
Das wünschen wir vor allem der engagierten Lehrerin, Frau Oberhagemann-Klein.
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