2006/2007 Mathematik 8. Jahrgangsstufe Lehrtext Zusammenfassung – Grundwissen Lösung einer Bruchgleichung Eine Bruchgleichung wird in den folgenden Schritten rechnerisch gelöst: • Vorbereitungsarbeiten: 1. Bestimme den Hauptnenner. Ermittle deshalb zu jedem Nenner die Faktorisierung (durch Ausklammern, Anwendung einer binomischen Formel) und die zugehörigen Erweiterungsfaktoren. 2. Ermittle die Definitionsmenge D der Bruchgleichung. Dazu muss man nur feststellen, für welche Werte der Hauptnenner 0 wird. • Lösung der Bruchgleichung: 1. Multipliziere die Gleichung mit dem Hauptnenner. Beachte dabei: Das Multiplizieren der Gleichung mit dem Hauptnenner bedeutet die Zähler der einzelnen Bruchterme mit den zugehörigen Erweiterungsfaktoren zu multiplizieren. 2. Fasse die x- Glieder und die Zahlen zusammen. 3. Löse nach x auf und prüfe, ob das Ergebnis in der Definitionsmenge liegt und schreibe die Definitionsmenge an. Musteraufgabe zu den Bruchgleichungen Bestimme die Lösungsmenge der folgenden Bruchgleichung: x 1 x2 − = 2 x − 5 2x + 10 x − 25 • Vorarbeiten: 1. Bestimmung des Hauptnenners: Nenner x−5 2x + 10 x2 − 25 Hauptnenner Faktorisierung x−5 2 · (x + 5) (x − 5)(x + 5) 2(x − 5)(x + 5) Erweiterungsfaktoren 2(x + 5) x−5 2 Genauere Erklärung der Faktorisierung: – Beim zweiten Nenner kann man klammern: a·b + |{z} q 2·x + c 2007–06–15 by Markus Baur using LATEX die Zahl zwei mit dem Distributivgesetz ausa · c = a · (b + c) |{z} | {z } q q 2 · 5 = 2 · (x + 5) Seite: 1 2006/2007 Mathematik 8. Jahrgangsstufe Lehrtext – Beim dritten Nenner kann man die dritte binomische Formel anwenden: a2 − |{z} b2 = (a − b)(a + b) |{z} | {z } q q q x2 − 52 = (x − 5)(x + 5) 2. Bestimmung der Definitionsmenge Dazu muss man prüfen, für welche x- Werte der Hauptnenner 0 wird: x = 5 ∨ x = −5 ⇒ D = Q \ {−5; 5} • Lösung der Bruchgleichung x 1 x2 − = 2 | · HN x − 5 2x + 10 x − 25 2x(x + 5) + (x − 5) = 2x2 2x2 + 10x + x − 5 = 2x2 11x = 5 5 D x= 11 5 L= 11 Anwendung der Potenzgesetze An dieser Stelle werden nochmals kurz die Potenzgesetze zusammengefasst: • Das erste Potenzgesetz: am · am = am+n • Das zweite Potenzgesetz: am · bm = (ab)m • Das dritte Potenzgesetz: (am )n = am·n • Das vierte Potenzgesetz: • Das fünfte Potenzgesetz: c 2007–06–15 by Markus Baur using LATEX an = an−m am am a m = bm b Seite: 2 2006/2007 Mathematik 8. Jahrgangsstufe Lehrtext Musteraufgabe zu den Potenzgesetzen Schreibe den folgenden Term ohne die Verwendung von Brüchen: (x2 y −3 )−3 z 2 x2 (yx)−2 z −4 Gehe bei diesen Aufgaben immer von innen nach außen vor. Wende dazu zunächst das zweite Potenzgesetz an: −6 −9 2 −4 x y z = x2 y −2 x−2 z Mit dem ersten Potenzgesetz kann man die x im Nenner noch zusammenfassen: = x−6 y −9 z 2 x2+(−2) y −2 z x−6 y −9 z 2 x0 y −2 z −4 x−6 y −9 z 2 y −2 z −4 x−6 y −9 z 2 y −2 z −4 = = = −4 Nun kann man mit dem vierten Potenzgesetz kann man den Bruch beseitigen: = x−6−0 y −9−(−2) z 2−1 = x−6 y −7 z 1 −4 −4 Die Klammer löst man nun mit dem dritten Potenzgesetz auf: = x24 y 28 z −4 c 2007–06–15 by Markus Baur using LATEX Seite: 3 2006/2007 Mathematik 8. Jahrgangsstufe Lehrtext Die Strahlensätze An dieser Stelle werden die Strahlensätze nochmals wiederholt: Die Strahlensätze gehen von der folgenden Figur aus: • Der erste Strahlensatz macht eine Aussage über gleiche Streckenverhältnisse auf den Strahlen, die von Z ausgehen: ZA ZB = AA0 BB 0 ZA ZB = ZA0 ZB 0 • Der zweite Strahlensatz macht eine Aussage über das Seitenverhältnis der Parallelstrecken zu dem Seitenverhältnis auf einem von Z ausgehenden Strahl: ZA AB = 0 0 0 ZA AB Musteraufgabe zum Strahlensatz Ist man von der Alten Kirche noch 150 m entfernt, dann kann man den Turm auf einer Augenhöhe von 1,50m zur Deckung bringen. Der Daumen wird dabei 0,30 m vor das Gesicht gehalten und er hat eine Länge von 0,09m. Berechne die Höhe des Kirchturms der Alten Kirche. c 2007–06–15 by Markus Baur using LATEX Seite: 4 2006/2007 Mathematik 8. Jahrgangsstufe Lehrtext Lösung Da man hier eine Aussage über die Seitenverhältnisse auf einem Strahl und dem Verhältnis zweier Parallelstrecken vorliegen haben, ist der zweite Strahlensatz zu verwenden: 150 m x = 0,09 m 0,30 m x = 45 m Adiiert man noch die Augenhöhe dazu, dann hat der Kirchturm die Höhe 46,5 m. c 2007–06–15 by Markus Baur using LATEX Seite: 5