Zahnmedizinische Fachangestellte ZAH / ZFA Vortragsprogramm Sabine Deutsch / Stephan Grüner Erfolg durch Weiterbildung: Karriereplanung für die ZAH/ZFA Irmgard Marischler Update Abrechnung Andrea Busch Erosionen – Ein nicht zu unterschätzendes Problem bei der jungen Generation Karin Namianowski Exzellenter Service in der Zahnarztpraxis Dr. Holger Schlageter „Dicke Luft im Team“ – Konflikte an der Wurzel packen Sabine Deutsch / Stephan Grüner Erfolg durch Weiterbildung: Karriereplanung für die ZAH/ZFA Lohnt sich Weiterbildung? Höhere Kompetenz im Umgang mit Chef/in, Patienten und Kolleg/innen Verbesserte Chancen für berufliche Entwicklung Besserer Wiedereinstieg nach Elternzeit oder Berufspause Möglichkeiten der Teilzeitarbeit Eigenständigeres und verantwortungsvolleres Arbeiten Höheres Gehalt erreichbar Mehr Freude am Beruf durch Verwaltungsbezogene und fachbezogene Weiterbildung Nach der Ausbildung und einer ersten Berufspraxis sind die Weichen zu stellen, in welchem Arbeitsbereich der Schwerpunkt der beruflichen Tätigkeit in Zukunft liegen soll. Je nach Schwerpunktsetzung ist die Qualifizierung im System der Anpassungs- und Aufstiegsfortbildungen der BLZK bzw. der Weiterqualifizierungen und individuellen Fortbildung zu setzen. ______________________________________________________________________________ Seite 2 Was tun zur Vorbereitung? Karriereplanung: Fach- oder verwaltungsbezogen? Abstimmung mit dem/der Praxisinhaber/in Frühzeitige Terminplanung (Praxiszeiten, Urlaub, Lernzeiten, Lebensplanung) Erwerb der Zulassungsvoraussetzungen (z.B. Kenntnisse gemäß § 18a (3) Röntgenverordnung, Nachweis eines Kurses zur Herz-Lungen-Wiederbelebung und ggf. erforderlicher Nachweis einer Tätigkeit in Praxis) Finanzierung (Eigenmittel, Praxis, Zuschüsse wie Meister-Bafög) Informationsgespräch bei Bildungsberater/in der Fortbildungseinrichtung Nicht vergessen: Kontinuierliche Fortbildung ist wichtig! Neben der Weiterbildung zur/zum Fachassistent/in bzw. den Weiterqualifizierungen empfiehlt sich die kontinuierliche Fortbildung in Einzelkursen zu speziellen Themen. Der Bedarf richtet sich nach den Bedürfnissen der Praxis und sollte mit der/dem Praxisinhaber/in abgestimmt werden. Angebote finden sich bei der eazf und/oder auf regionaler Ebene bei ZBV oder Zahnärztlichen Arbeitskreisen. ______________________________________________________________________________ Seite 3 Irmgard Marischler Update Abrechnung Im Vortrag werden die Besonderheiten bei der Abrechnung der befundorientierten Festzuschüsse vermittelt. Neben der Erläuterung der Befundklassen und ihrer Zuordnung in Regel-, Gleich- und Andersartige Versorgung werden aktuelle Fallbeispiele zu den Befundklassen mit Hinweisen auf die Festzuschuss- und ZE-Richtlinien gegeben. Befundklasse 1 Abrasionsgebiss; Befundkürzel: ur, ww; Teilkrone Front Befundklasse 2 Versorgungsnotwendigkeit bei Freiendsituation Zahn 7, Freiendbrücke Befundklasse 3 Notwendigkeit einer dentalen Verankerung an Eckzähnen und den ersten Prämolaren bei Kombinationsversorgungen Befundklasse 4 Notwendigkeit einer dentalen Verankerung bei Kombinationsversorgungen Restzahnbestand Befundklasse 5 Anzahl der fehlenden Zähne im zu versorgenden Gebiet Befundklasse 6 Checkliste Befundklasse 7 Hybridversorgung Befundklasse 8 HKP-Darstellung Zudem wird ein Fall zur Suprakonstruktion mit FAL (Funktionsanalytische Leistungen) von der Befundaufnahme bis zur Liquidation vorgestellt. Anlage Beispiele zu Befundklassen ______________________________________________________________________________ Seite 4 Andrea Busch Erosionen - ein nicht zu unterschätzendes Problem bei der jungen Generation Erosionen sind Zahnschäden, die nicht durch bakteriellen Zahnbelag, sondern durch die chronische Einwirkung von Säuren entsteht. Im Vortrag werden folgende Fragen zum Thema „Erosionen“ beantwortet: Ursachen der Erosionen Woher stammen die Säuren? Was bewirken Medikamente? Welchen Einfluss hat der Speichel? Auswirkung auf Pulpa, Okklusion und Artikulation Welche Therapiemöglichkeiten haben wir? Die richtige Gestaltung des Recalls ______________________________________________________________________________ Seite 5 Karin Namianowski Exzellenter Service in der Zahnarztpraxis Der Anspruch der Patienten geht heute weit über die reinen zahnmedizinischen Leistungen hinaus. Der Patient möchte nicht nur „behandelt“, sondern mit seiner Vielzahl von Bedürfnissen wahrgenommen werden. Eine positive Kommunikation mit dem Patienten hat daran einen erheblichen Anteil - dafür sind Sie, die Praxismitarbeiterin, in erster Linie verantwortlich. Sie sind das „Aushängeschild“ und die Repräsentantin der Praxis - am Telefon, an der Rezeption und im Behandlungszimmer. Die Erwartungen Ihrer Patienten zu übertreffen, sollte mit der Zeit ganz selbstverständlich für Sie werden. Grundbedürfnisse der Patienten erkennen und erfüllen Begeisterung und positive Überraschung sind die Gefühle, die eine Praxis, das heißt das Praxisteam, schon beim ersten Kontakt auslösen müssen! Dass Patienten in ihre Praxis kommen, ist nicht selbstverständlich. Deshalb freuen sich über jeden Patienten, der den Weg in die Praxis wagt. Betrachten Sie jeden Patienten als einen lieben Gast, und zeigen Sie ihm Ihre Freude und Wertschätzung! Eine moderne technische Ausstattung und fachliches Wissen reichen heute auf dem vielumkämpften Gesundheitsmarkt nicht mehr aus, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Das Dienstleistungsunternehmen Zahnarztpraxis wird an anderen Erfolgsfaktoren gemessen. Der Patient bewertet „ganzheitlich“: Stimmungseindrücke, Akzeptanz seiner Person, optische Anreize, persönliches Wohlbefinden, die Organisation und Kommunikation prägen sein Bild der Praxis. Patientenfreundliches Verhalten am Telefon Marketinginstrument Nr. 1 in der Zahnarztpraxis ist das Telefon! Hier geht es nicht darum, Termine zu vergeben, sondern Patienten zu motivieren, diese auch wahrzunehmen. Sollten Sie insbesondere bei Neupatienten häufiger festgestellt haben, dass diese zu ihrem ersten Termin nicht erschienen sind, sollten jetzt alle Alarmglocken in ihnen schrillen. Merke: Sie haben 10 Sekunden Zeit, um den Verlauf des Telefonates zum Guten oder zum Schlechten zu wenden. ______________________________________________________________________________ Seite 6 Auch wenn Sie sich täglich 50 - 60 Mal am Telefon melden müssen, bleiben Sie stets freundlich. Der Anrufer weiß nicht, dass er z. B. der 40ste an diesem Tag ist. Bestrafen Sie ihn nicht dafür, denn letztlich bestrafen Sie sich selbst. Wie heißt es so schön: „Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus!“ Vermitteln Sie jedem Anrufer, dass er an diesem Tag der erste und wichtigste ist. Die korrekte Meldung umfasst a) den Praxisnamen und b) Ihren Namen! Terminvergabe mit System „Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann!“ Fast jede Zahnarztpraxis betitelt sich als Terminpraxis. Tatsächlich handelt es sich wahrhaftig nur um eine solche, wenn diese Termine auch zum vereinbarten Zeitpunkt stattfinden. Diese lassen einen siebenminütigen Spielraum zu. Sollten Sie diesen häufig überschreiten, so handelt es sich bei Ihnen um eine Wartepraxis. „Ich warte gern“ - Wartezeiten stressfrei überbrücken Kommt es dennoch zu längeren Wartezeiten (ab 20 Minuten) sollten Patienten, die sich noch nicht in der Praxis befinden, telefonisch informiert darüber informiert werden, dass sich der Termin verschieben wird. Patienten, die sich bereits in der Praxis befinden, benötigen eine konkrete Zeitangabe darüber, wie lange die Wartezeit noch andauern wird, um entscheiden zu können, ob sie sich den Luxus des Wartens noch weiter erlauben können. Der Hinweis „Es dauert noch einen kleinen Moment“ weckt unberechtigte Hoffnungen und letztendlich Ärger. Begeisterung spürt der Patient: Optimaler Patientenempfang Schenken sie jedem ein Lächeln und einen strahlenden Blick. Ihren Gästen, den Patienten, wird die Tür geöffnet, sie werden per Handschlag begrüßt, man hilft ihnen aus dem Mantel, fragt nach den Umständen der Anreise und dem persönlichen Befinden, sie werden mit dem Namen angesprochen, erstmaligen Besuchern stellt man sich vor und zeigt ihnen die Räumlichkeiten. Zur Begrüßung des Patienten empfiehlt es sich wie für einen guten „Gastgeber“ aufzustehen. Positive Ausdrucksweise – Ihre Sprache spricht für Sie! „Chipkarte?“, „Sie dürfen noch einen Moment Platz nehmen.“, „Kommen Sie bitte mit.“, „Der Chef kommt gleich.“, „Tut mir leid, der Chef ist nicht zu sprechen.“, „Sie müssen warten.“,... sind keine Beispiele für eine positive Ausdrucksweise! ______________________________________________________________________________ Seite 7 Kleidung und Körpersprache: So wirken Sie kompetent und vertrauenswürdig! Legen Sie Wert auf ein gepflegtes Äußeres! Gäste empfängt man nicht in Freizeitkleidung (weit und bequem), sondern man entscheidet sich für ein gepflegtes Outfit, dass dem Anlass gerecht wird. Aktuelle Praxiskleidung entspricht der Praxisfarbe oder harmonisiert mit dieser. Viele Praxisteams haben sich z. B. für weiße, aktuelle, knacke Jeans (im Sommer Caprihosen) mit einem farbigen Oberteil entschieden. Sollten Sie auf weiße Kleidung bestehen, muss diese zumindest perfekt sitzen, wie die Arbeiten, die in ihrer Praxis angefertigt werden. Wer eine Wohlfühlpraxis konzipiert, muss dieses zunächst mit der eigenen Person und den Mitarbeitern verkörpern. Wirken Chef und Mitarbeiter abgehetzt, kommen sie über das Maß der Notfallpraxis nicht hinaus. ______________________________________________________________________________ Seite 8 Dr. Holger Schlageter „Dicke Luft im Team“: Konflikte an der Wurzel packen Wer lebt, hat Konflikte. Mit den Eltern, dem Partner, den Kollegen oder dem Chef. Manche Konflikte führen dazu, dass man danach besser miteinander zurecht kommt, andere lassen eine Beziehung völlig zerbrechen. Das hängt vor allem davon ab, wie sich beide Streit-Parteien im Austragen des Konflikts miteinander verhalten. Man kann einem Konflikt ganz unterschiedlich begegnen. Im Allgemeinen unterscheidet man deshalb fünf Arten oder Stile, um auf einen Konflikt zu reagieren: 1. Zudecken („Ich verliere, Du gewinnst“) Einzusetzen, wenn: das Thema einem selbst nicht so wichtig ist wie dem Anderen. man weiß, dass man nicht gewinnen kann. jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist. Harmonie extrem wichtig ist, um vielleicht etwas Anderes zu erreichen. Probleme: Die eigenen Standpunkte und Bedürfnisse werden vernachlässigt. Glaubwürdigkeit und Einfluss können leiden. 2. Forcieren („Ich gewinne – Du verlierst“) Einzusetzen, wenn: man weiß, dass man Recht hat. eine schnelle Entscheidung nötig ist. eine starke Persönlichkeit einen überrennen will. man die eigenen Rechte vor dem Angriff eines Anderen verteidigen muss. Probleme: Dieser Stil kann Konflikte eskalieren lassen. Verlierer könnten Rache üben wollen. ______________________________________________________________________________ Seite 9 Ausweichen („Keiner gewinnt – Keiner verliert“) Einzusetzen, wenn: der Konflikt relativ klein und die Beziehung sehr wichtig ist. andere den Konflikt besser lösen können. die Zeit knapp ist und wichtigere Konflikte gelöst werden müssen. keine Aussicht auf Befriedigung der eigenen Ansprüche besteht. man mehr Informationen braucht. Probleme: Wichtige Dinge können sich von selbst – ohne Kontrolle – entscheiden. Verschieben kann Situationen verschlimmern. 3. Kooperieren („Ich gewinne – Du gewinnst“) Einzusetzen, wenn: gegenseitiges Vertrauen besteht. man nicht die volle Verantwortung hat bzw. übernehmen will. andere sich mitverantwortlich fühlen sollen. die Beteiligten bereit sind, ihre Meinung durch neue Einsichten zu ändern. im Team negative Emotionen entstanden sind. Probleme: Dieser Stil benötigt sehr viel Zeit und Energie. Vertrauen und Offenheit können ausnutzt werden. 4. Kompromiss („Ich komme entgegen – Du kommst entgegen“) Einzusetzen, wenn: die Ziele nicht so wichtig sind. Zeit gespart werden kann (in komplexen Thematiken). gleiche Macht und gleich starkes Interesse der Parteien besteht. Probleme: Wichtige Werte und Langzeit-Überlegungen können ignoriert werden. Scheitert unter Umständen, weil die anfänglichen Forderungen zu hoch sind. Parteien könnten sich dem Kompromiss nicht wirklich verpflichtet fühlen. Der Trick ist, die Situation jeweils genau einzuschätzen und dann angemessen zu reagieren. Leider ist das nicht immer ganz einfach… Aber wir lernen ständig dazu und selbst, wenn es uns einmal nicht gelingt, können wir es beim nächsten Mal besser machen! ______________________________________________________________________________ Seite 10