HALBLEITER Bei allen Versuchen können sowohl die Einzelbauteile, die Kästen für Schülerversuche, als auch die Elektronik-Bausteine verwendet werden. Verwenden Sie auch das Computer-Messsystem. Beachten Sie bei allen Versuchen die Grenzdaten der einzelnen Bauelemente. Aufgabenstellung: 1) Die Diodenkennlinie: Zeigen Sie am Oszillographen, oder mit dem Computer-Messsystem, die Form der Kennlinie einiger Dioden (Gleichrichterdiode, Zenerdiode, Leuchtdioden verschiedener Wellenlänge). Erklären Sie die Form der einzelnen Kennlinien. Beachten Sie dabei, dass mit den meisten Oszillographen nur Potentialdifferenzen gegenüber dem Erdpotential gemessen werden können. 2) Der bipolare Transistor: Beim Transistor gibt man in der Emitterschaltung üblicherweise drei Kennlinienfelder an: • Ic als Funktion von Uce mit Ib als Parameter (Ausgangskennlinie) • Ib als Funktion Ube von mit Uce als Parameter (Eingangskennlinie) • Ic als Funktion von Ib mit Uce als Parameter (Steuerkennlinie) Stellen Sie die erste Kennlinie am Oszillographen oder mit dem Computermesssytem dar. Überlegen Sie sich für alle Kennlinien eine geeignete Messschaltung. 3) Der Feldeffekt-Transistor: a) Stellen Sie folgend Kennlinien dar (am Oszillographen oder mit dem Computermesssystem): • Id als Funktion von Uds mit Ugs als Parameter Überlegen Sie sich für die folgende Kennlinie eine geeignete Messschaltung. • Id als Funktion von Ugs mit Uds als Parameter 4) Ein einstufiger NF-Verstärker: Bauen Sie mit einem bipolaren Transistor oder einem FeldeffektTransistor einen einfachen Wechselspannungsverstärker auf. Stellen Sie mit einer eigenen Spannungsquelle den Arbeitspunkt der Schaltung ein und zeigen Sie die unterschiedliche Aussteuerbarkeit der Schaltung je nach Wahl des Arbeitspunktes. 5) Die Erzeugung niederfrequenter Schwingungen: Bauen Sie eine Oszillatorschaltung mit induktiver Rückkopplung auf. Machen Sie die erzeugte Schwingung hörbar und zeigen Sie den zeitlichen Spannungsverlauf auch am Oszillographen. Worauf muss zur Erzeugung einer möglichst sinusförmigen Schwingung bei der Rückkopplung geachtet werden? (Warum ?) Zeigen Sie die Abhängigkeit der Schwingungsfrequenz von der Kapazität und der Induktivität des die Schwingung erzeugenden Resonanzkreises. 6) Der Transistor als Impedanzwandler (Emitterfolger): Zeigen Sie, dass mittels dieser Schaltung eine hochohmige Signalspannungsquelle mit einem wesentlich kleineren Lastwiderstand belastet werden kann. Realisieren Sie die hochohmige Quelle mittels eines Funktionsgenerators mit geeignetem Ausgangswiderstand. 7) Der Transistor als Schalter: Bei dieser Verwendung des Transistors interessieren nur die zwei Zustände des Sperrens und des vollständigen Leitens. Im Zustand des Leitens fließt mindestens ein so großer Basisstrom, dass die Kollektor-Emitter Spannung ihren minimalen Wert erreicht. 8) Das R-S Flip-Flop: Diese Schaltung besitzt zwei stabile Schaltungszustände und stellt die einfachste Form eines Speicherelementes dar. Durch Verbindung der Basis des jeweils leitenden Transistors mit Emitterpotential kippt die Schaltung in den anderen stabilen Zustand. Die Werte der Basisvorwiderstände sind so zu wählen, dass der jeweils leitende Transistor sicher in Sättigung kommt. 9) Der monostabile Multivibrator: Der asymmetrische Aufbau begünstigt einen Schaltzustand. Wird die Schaltung in den anderen Zustand gebracht, so kippt sie nach einer Zeit, die von der R-C-Kombination bestimmt wird, in den stabilen Zustand zurück. Beachten Sie, dass das Verhältnis von Basisvorwiderstand zu Kollektorwiderstand nicht größer als die Stromverstärkung des Transistors werden darf. 10) Der astabile Multivibrator: Der astabile Multivibrator ist ein freilaufender Rechteckgenerator. Der sperrende Transistor Ti öffnet jeweils nach einer Zeit τi ~ Ri Ci und sperrt gleichzeitig den leitenden Transistor. Beachten Sie, dass das Verhältnis von Basisvorwiderstand zu Kollektorwiderstand nicht größer als die Stromverstärkung des Transistors werden darf. 11) Der Thyristor und der Triac: a) Das Schaltverhalten des Thyristors (Triacs): Das 'Einschalten' des Thyristors (Triacs) erfolgt durch einen Gatestrom, während der Thyristor (Triac) durch Abschalten der Betriebsspannung 'ausgeschaltet' wird. b) Der Thyristor (Triac) als impulsbetriebener Schalter: An den Thyristor (Triac) wird über einen Vorwiderstand (z.B.: Glühbirne) eine Wechselspannung angelegt und der Thyristor (Triac) mittels eines Funktionsgenerators, der zwischen Gate und Kathode angeschlossen wird, periodisch durchgesteuert. c) Die Phasenanschnittsteuerung: Leistung läßt sich durch kontinuierliche Änderung der angelegten Spannung bzw. des fließenden Stromes steuern. Eine andere Möglichkeit besteht im periodischen Ein- und Abschalten des Stromes. Thyristoren (Triacs) eignen sich gut für diese Methode, da beide bei Verwendung einer Wechselspannung als Versorgungsspannung beim Nulldurchgang selbsttätig abschalten. Die Zündung erfolgt durch einen Zündimpuls der zeitlich verschoben zum Nulldurchgang der Wechselspannung an den Thyristor (Triac) angelegt wird. Daraus resultiert eine Zeitdauer, während der der Thyristor (Triac) sperrt, und eine, während der er leitet. Das Verhältnis dieser beiden Zeiten bestimmt im zeitlichen Mittel die Leistung die am Verbraucher anliegt. Realisieren sie eine Phasenanschnittsteuerung mit Hilfe eines Diacs und einem Thyristor (oder Triac) Vorbereitungsstoff: Grundlagen der Festkörperphysik (Das Bändermodell, Elektronen und Löcher, effektive Masse, Störstellen, das Energiespektrum der Elektronen). Funktionsweise und physikalische Grundlagen der verwendeten Halbleiter-Bauelemente und Geräte. Verwendete Geräte: Funktionsgenerator, Oszillograph, Netzgeräte, Transformatoren Literatur: Neben den üblichen Hochschullehrbüchern: O. Madelung Grundlagen der Halbleiterphysik Heidelberger Taschenbücher, Band 71, Springer 1970 E. Spenke Elektronische Halbleiter Springer 1965 H. Teichmann Halbleiter BI-Taschenbücher, Band 21 U. Tietze, Ch. Schenk Halbleiter-Schaltungstechnik, 11. Auflage Springer, Berlin 1999 A. Rost Grundlagen der Elektronik New York, American Elsevier, 1983 Z.B.: 31719