Zufallsgrößen und deren Wahrscheinlichkeitsverteilung Definition: Jede Funktion, die die Ergebnisse eines Zufallsversuches auf die reellen Zahlen abbildet, heißt Zufallsgröße. X : e i d X(e i ) e i c ✡ und X(e i ) c ‘ Bemerkung: Es wird also verlangt, die Ergebnisse in Zahlen umzuwandeln, damit man später mit diesen rechnen kann. Ergebnisse wie „blau“ oder „Kopf“ sind deshalb nicht sinnvoll. Es gibt verschiedene Zufallsgrößen desselben Zufallsversuches unter verschiedenen Fragestellungen. Beispiel 1: In einem Ruderboot sitzen die 4 Sportler Anton, Benny, Clemens und Daniel. Der Trainer legt zufällig die Reihenfolge im Boot fest. Anton und Benny sind beste Freunde und möchten gern möglichst nah beieinander sitzen. Wir legen folgende sinnvolle Zufallsgröße fest: Die Zufallsgröße X beschreibt die Anzahl der Sportler, die zwischen Anton und Benny sitzen. Die Zufallsgröße kann offensichtlich die Werte 0, 1 und 2 annehmen. X = 0; 1; 2 Beispiel 2: Zwei Mannschaften spielen solange gegeneinander, bis eine Mannschaft genau 3 Sätze gewonnen hat. Die Mannschaft A gewinnt einen Satz mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,7. Die Mannschaft B gewinnt einen Satz mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,3. Der Hallenbetreiber möchte gern wissen, wie lange ein Spiel dauert. Die Zufallsgröße Y beschreibt die Anzahl der Sätze, die gespielt wird. Y = 3; 4; 5 Die Zufallsgröße Z beschreibt die Anzahl der Sätze, die Mannschaft A gewonnen hat. Z = 0; 1; 2 Bemerkung: Interessant wird es erst, wenn man die entsprechenden Wahrscheinlichkeiten kennt, die den Zufallsgrößen zugeordnet werden. Diese Zuordnung heißt Wahrscheinlichkeitsverteilung. Definition: Die Funktion P, die jedem Wert der Zufallsgröße eine Wahrscheinlichkeit zuordnet, heißt Wahrscheinlichkeitsfunktion oder Wahrscheinschlichkeitsverteilung der Zufallsgröße X. Man sagt, die Zufallsgröße ist nach P verteilt. P : x x P(X = x ) x c ‘ und P(X = x ) c [0; 1 ] Bemerkungen: Die wichtigste graphische Darstellung der Wahrscheinlichkeitsverteilung ist ein Histogramm. Das Histogramm ist ein Säulendiagramm mit Balken der Breite 1. Dann entspricht der Flächeninhalt der Wahrscheinlichkeit. Zufallsgrößen und deren Wahrscheinlichkeitsverteilung Beispiel 1: Wahrscheinlichkeitsverteilung der Zufallsgröße X Es gibt insgesamt 24 Fälle, die alle die gleiche Wahrscheinlichkeit besitzen. Wir ordnen den 24 Fällen die Werte der Zufallsgröße zu. (ABCD) 0 (BACD) 0 (CABD) 0 (DABC) 0 (ABDC) 0 (BADC) 0 (CADB) 1 (DACB) 1 (ACBD) 1 (BCAD) 1 (CBAD) 0 (DBAC) 0 (ACDB) 2 (BCDA) 2 (CBDA) 1 (DBCA) 1 (ADBC) 1 (BDAC) 1 (CDAB) 0 (DCAB) 0 (ADCB) 2 (BDCA) 2 (CDBA) 0 (DCBA) 0 Damit ergibt sich die folgende Wahrscheinlichkeitsverteilung für X: X = xi P(X = x i ) 0 12 24 = 1 8 24 1 2 = 2 1 3 4 24 = 1 6 Beispiel 2: Wahrscheinlichkeitsverteilung der Zufallsgröße Y Die Ergebnisse (AAA) und (BBB) werden dem Wert 3 zugeordnet. Es gilt: P(Y = 3 ) = 0, 7 3 + 0, 3 3 = 0, 37 Aufgabe: Welche Ergebnisse werden den Werten 4 bzw. 5 zugeordnet? Zeichnen Sie ein Baumdiagramm und berechnen Sie die restlichen Wahrscheinlichkeiten und zeichnen Sie ein Histogramm. Lösung: Y = yi 3 4 5 P(Y = y i ) 0,37 0,3654 0,2646