Mathematik 2 für Wirtschaftsinformatik Sommersemester 2012 Termine für Übungen: Donnerstag 11:40 Im Raum W3.02 und W3.17, (Frau Becker, Frau Wegert und Frau Dr. Zerbe) ab der Woche vom 16.4.2012 findet die 2. Tutoriumsgruppe (Becker, Wegert) immer mittwochs um 15:40 in W 3.21 statt. Stefan Etschberger Hochschule Augsburg Mathematik 2: Gliederung 1 Folgen und Reihen 2 Komplexe Zahlen 3 Reelle Funktionen 4 Differenzieren 1 5 Differenzieren 2 6 Integration 7 Zinsen 8 Renten und Tilgung 9 Kursrechnung 10 Lineare Algebra 11 Lineare Programme 6 Integration Unbestimmte Integrale Bestimmte Integrale Uneigentliche Integrale Mehrdimensionale Integrale Mathematik 2 Stefan Etschberger Einleitung Umkehrung der Fragestellung der Differentialrechnung Jetzt gesucht: Funktion, deren Änderungsverhalten bekannt ist Beispiel: Bekannt: Geschwindigkeit eines Körpers in Abhängigkeit der Zeit Gesucht: Ort in Abhängigkeit der Zeit 1. Folgen und Reihen 2. Komplexe Zahlen 3. Reelle Funktionen 4. Differenzieren 1 5. Differenzieren 2 6. Integration 1. Unbestimmte Integrale 2. Bestimmte Integrale 3. Uneigentliche Integrale Gliederung 4. Mehrdimensionale Integrale 7. Zinsen 1 Unbestimmte Integrale 8. Renten und Tilgung 2 Riemannsche Summen und bestimmte Integrale 9. Kursrechnung 3 Uneigentliche Integrale 4 Anmerkungen zu mehrdimensionalen Integralen 10. Lineare Algebra 11. Lineare Programme 93 Mathematik 2 Stefan Etschberger Stammfunktion Eine differenzierbare Funktion F : D → R mit D ⊂ R heißt Stammfunktion der Funktion f : D → R, wenn für alle x ∈ D gilt 1. Folgen und Reihen 2. Komplexe Zahlen F 0 (x) = f(x) 3. Reelle Funktionen 4. Differenzieren 1 Sind F, ^F beliebige Stammfunktionen von f, gilt für alle x ∈ D: ^F(x) − F(x) = konstant 5. Differenzieren 2 6. Integration 1. Unbestimmte Integrale 2. Bestimmte Integrale 3. Uneigentliche Integrale 4. Mehrdimensionale Integrale 7. Zinsen Also: Hat man eine Stammfunktion F gefunden, gilt für alle anderen Stammfunktionen 8. Renten und Tilgung 9. Kursrechnung 10. Lineare Algebra ^F(x) = F(x) + c 11. Lineare Programme 94 Mathematik 2 Stefan Etschberger Unbestimmtes Integral Ist F : D → R eine Stammfunktion von f : D → R, so heißt Z 1. Folgen und Reihen Z f(x) dx = F 0 (x) dx = F(x) + c 2. Komplexe Zahlen für beliebiges c ∈ R 3. Reelle Funktionen 4. Differenzieren 1 5. Differenzieren 2 das unbestimmte Integral der Funktion f. 6. Integration 1. Unbestimmte Integrale 2. Bestimmte Integrale 3. Uneigentliche Integrale Weitere Bezeichnungen: x : Integrationsvariable f(x) : Integrand c : Integrationskonstante 4. Mehrdimensionale Integrale 7. Zinsen 8. Renten und Tilgung 9. Kursrechnung 10. Lineare Algebra Unbestimmte Integration ist Umkehrung der Differentiation 11. Lineare Programme 95 Mathematik 2 Stefan Etschberger Einige unbestimmte Integrale Sei f eine reelle Funktion und c ∈ R eine beliebige Konstante. Dann gilt: Z a) f(x) = a (a ∈ R) ⇒ f(x) dx = ax + c Z b) f(x) = xn (n ∈ N, x ∈ R) f(x) = xm (m = −2, −3, . . . , x 6= 0) f(x) = xr (r ∈ R, r 6= −1, x > 0) c) f(x) = x−1 (x 6= 0) d) f(x) = sin x (x ∈ R) f(x) = cos x (x ∈ R) e) f(x) = ex (x ∈ R) f(x) = ax (a > 0, a 6= 1, x ∈ R) 1 xn+1 + c n+1 Z 1 ⇒ f(x) dx = xm+1 + c m+1 Z 1 ⇒ f(x) dx = xr+1 + c r+1 Z ⇒ f(x) dx = ln |x| + c Z ⇒ f(x) dx = − cos x + c Z ⇒ f(x) dx = sin x + c Z ⇒ f(x) dx = ex + c Z 1 x ⇒ f(x) dx = a +c ln a ⇒ f(x) dx = 1. Folgen und Reihen 2. Komplexe Zahlen 3. Reelle Funktionen 4. Differenzieren 1 5. Differenzieren 2 6. Integration 1. Unbestimmte Integrale 2. Bestimmte Integrale 3. Uneigentliche Integrale 4. Mehrdimensionale Integrale 7. Zinsen 8. Renten und Tilgung 9. Kursrechnung 10. Lineare Algebra 11. Lineare Programme 96 Mathematik 2 Stefan Etschberger Rechenregeln Summen und konstante Faktoren Für die reellen Funktionen f, g : D → R, D ⊂ R existiere das unbestimmte Integral. Dann gilt: Z a) Z Z (f(x) + g(x)) dx = f(x) dx + g(x) dx Z b) Z af(x) dx = a f(x) dx 1. Folgen und Reihen 2. Komplexe Zahlen 3. Reelle Funktionen 4. Differenzieren 1 für alle a ∈ R 5. Differenzieren 2 6. Integration 1. Unbestimmte Integrale 2. Bestimmte Integrale 3. Uneigentliche Integrale 4. Mehrdimensionale Integrale Partielle Integration 7. Zinsen Für zwei stetig differenzierbare Funktionen f, g : D → R, D ⊂ R gilt: Z Z 0 8. Renten und Tilgung 9. Kursrechnung 10. Lineare Algebra 11. Lineare Programme 0 f(x)g (x) dx = f(x)g(x) − f (x)g(x) dx 97 Mathematik 2 Stefan Etschberger Rechenregeln Substitutionsregel Die Funktion f : D → R, D ⊂ R besitze eine Stammfunktion F und g : D1 → R, D1 ⊂ R, g(D1 ) ⊂ D sei stetig differenzierbar. Dann existiert die zusammengesetzte Funktion f ◦ g : D1 → R mit z = f(y) = f(g(x)) = (f ◦ g) (x) und es gilt mit y = g(x) 1. Folgen und Reihen 2. Komplexe Zahlen 3. Reelle Funktionen 4. Differenzieren 1 5. Differenzieren 2 6. Integration 1. Unbestimmte Integrale Z Z 0 f(g(x))g (x) dx = f(y) dy 2. Bestimmte Integrale 3. Uneigentliche Integrale 4. Mehrdimensionale Integrale 7. Zinsen = F(y) + c = F(g(x)) + c = (F ◦ g) (x) + c 8. Renten und Tilgung 9. Kursrechnung 10. Lineare Algebra 11. Lineare Programme mit c ∈ R beliebig. 98 Mathematik 2 Stefan Etschberger Riemannsche Summen Gegeben: Beschränkte und stetige Funktion f : [a, b] → R mit a < b und f ≥ 0 Unterteilen von [a, b] in [a, x1 ], [x1 , x2 ], . . . , [xi−1 , xi ], . . . , [xn−1 , b] 1. Folgen und Reihen mit a = x0 , b = xn 2. Komplexe Zahlen 3. Reelle Funktionen In jedem Teilintervall: Wähle Maximum und Minimum: 4. Differenzieren 1 f(ui ) = min {f(x) : x ∈ [xi−1 , xi ]} und 5. Differenzieren 2 6. Integration f(vi ) = max {f(x) : x ∈ [xi−1 , xi ]} . 1. Unbestimmte Integrale 2. Bestimmte Integrale 3. Uneigentliche Integrale f(x) 4. Mehrdimensionale Integrale 7. Zinsen f 8. Renten und Tilgung 9. Kursrechnung f(vi ) 10. Lineare Algebra f(ui ) a = x0 x1 x2 x3 x4 11. Lineare Programme ... xi−1 xi ... b = xn x 99 Mathematik 2 Stefan Etschberger Riemannsche Summen n Untere und obere Grenze In min 5 I 5 Imax für Flächeninhalt unter Kurve mit: n n X X f(ui )(xi − xi−1 ), In f(vi )(xi − xi−1 ) In max = min = i=1 i=1 f(x) 1. Folgen und Reihen 2. Komplexe Zahlen f 3. Reelle Funktionen 4. Differenzieren 1 f(vi ) 5. Differenzieren 2 f(ui ) 6. Integration 1. Unbestimmte Integrale 2. Bestimmte Integrale 3. Uneigentliche Integrale a = x0 x1 x2 x3 x4 ... xi−1 xi ... b = xn 4. Mehrdimensionale Integrale x 7. Zinsen 8. Renten und Tilgung 9. Kursrechnung 10. Lineare Algebra 11. Lineare Programme 100 Mathematik 2 Stefan Etschberger Riemannsche Summen n Untere und obere Grenze In min 5 I 5 Imax für Flächeninhalt unter Kurve mit: n n X X f(ui )(xi − xi−1 ), In f(vi )(xi − xi−1 ) In max = min = i=1 i=1 n Jetzt: Verfeinerung der Unterteilung von [a, b] ⇒ Folgen (In min ) und (Imax ) Existieren für n → ∞ die Grenzwerte der beiden Folgen und gilt für den wahren Flächeninhalt I unter der Kurve n lim In min = lim Imax = I n→∞ n→∞ dann heißt f Riemann-integrierbar im Intervall [a, b] Schreibweise: Zb I= f(x) dx a Bezeichnungen: I x f(x) a, b Bestimmtes Integral von f im Intervall [a, b] Integrationsvariable Integrand Integrationsrenzen 1. Folgen und Reihen 2. Komplexe Zahlen 3. Reelle Funktionen 4. Differenzieren 1 5. Differenzieren 2 6. Integration 1. Unbestimmte Integrale 2. Bestimmte Integrale 3. Uneigentliche Integrale 4. Mehrdimensionale Integrale 7. Zinsen 8. Renten und Tilgung 9. Kursrechnung 10. Lineare Algebra 11. Lineare Programme 100 Existenz von bestimmten Integralen Mathematik 2 Stefan Etschberger Gegeben: Reelle Funktion f : [a, b] → R. Dann gilt: Zb a) f stetig in [a, b] ⇒ f(x) dx existiert a b) f monoton in [a, b] ⇒ Zb 1. Folgen und Reihen f(x) dx existiert a 2. Komplexe Zahlen 3. Reelle Funktionen 4. Differenzieren 1 5. Differenzieren 2 6. Integration 1. Unbestimmte Integrale 2. Bestimmte Integrale 3. Uneigentliche Integrale 4. Mehrdimensionale Integrale 7. Zinsen 8. Renten und Tilgung 9. Kursrechnung 10. Lineare Algebra 11. Lineare Programme 101