12.3 Kurzdarmsyndrom R. Meier, J. Wermuth und Z. Stanga 1. Einleitung Das Kurzdarmsyndrom (short bowel syndrome) wird als ein Malassimilationssyndrom für Flüssigkeit, Makro- und Mikronährstoffe definiert, welches durch eine ausgedehnte Darmresektion oder einen funktionellen Defekt des Darms bei verschiedenen Darmerkrankungen entsteht. Beim Kurzdarm kommt es zu einer Störung der Resorption von Nährstoffen, welches mit der Zeit zu einem progressiven Malassimilationssyndrom mit Mangelernährung, Gewichtsverlust und/ oder einer Dehydratation führt (Szczygiel, 2004). Aufgrund der raschen und besseren Diagnostik, medikamentöser Therapien und den verbesserten Operationstechniken hat in den letzten Jahren die Häufigkeit von Kurzdarmpatienten abgenommen. Zurzeit rechnet man mit 1– 2 Personen pro Jahr für 100 000 Einwohner (Bakker et al., 1999). Tabelle 1. Ursachen des Kurzdarms •• Entzündliche –– M. Crohn –– Nekrotisierende Enterokolitis (v. a. Kinder) –– Strahlenenteritis •• Zirkulatorische –– Thrombosen/Embolie der Mesenterialarterien/ Venen •• Mechanische –– Volvulus –– Inkarzeration •• Chirurgische –– Komplikation nach komplexen chirurgischen Eingriffen –– Adipositaschirurgie •• Andere –– Darmfisteln –– Traumata –– Tumore, Lymphome –– Störung der Darmmotilität 2. Ursachen Die häufigste Ursache, die zu einem Kurzdarmsyndrom führt, ist eine notwendige Darmresektion aufgrund verschiedener Erkrankungen. Demgegenüber sind Erkrankungen selten, die zu einem funktionellen Ausfall von verschiedenen Darmabschnitten führen. Patienten mit einem Morbus Crohn haben immer noch das höchste Risiko im Verlaufe ihrer Erkrankung, einen Kurzdarm zu entwickeln. Bei etwa 50 – 60 % der Kurzdarmpatienten liegt eine Crohn Erkrankung zugrunde. Die früher häufigeren zirkulatorischen Ereignisse (Mesenterialarterienund Venenthrombosen) haben abgenommen (Nightingale et al., 1993; Nightingale, 2001). Die bariatrischen Bypassoperationen können mit kurzdarmähnlichen Problemen einhergehen und stellen eine neue und wichtige funktionelle Ursache dar. Die wesentlichen Ursachen sind in Tabelle 1 zusammengefasst. 3. Klinische Aspekte des Kurzdarms Die klinische Symptomatik ist gekennzeichnet durch eine Malassimilation von Makronährstoffen mit Gewichtsverlust, Diarrhö, Mangelsymptome der nicht resorbierten Mikronährstoffe und Exsikkose. Das Ausmaß der Malassimilation und der Grad der Mangelernährung hängen von verschiedenen Faktoren ab: a) Resektionsausmaß und Lokalisation des wegfallenden Darms b) Vorhandensein oder Wegfall der Ileozökalregion c) Vorhandensein oder Wegfall des Dickdarms 169 Buch 1.indb 169 15.10.2009 11:11:43 Kap. 12.3 R. Meier, J. Wermuth und Z. Stanga Darmabschnitt Nährstoffe Probleme Duodenum Cl, SO4, Ca, Mg, Phosphat, Eisen, Folsäure •• Anämie, Osteoporose •• Magnesiummangel Jejunum Elektrolyte (Na, K), Glukose, Proteine, wasserlösliche Vitamine, Spurenelemente •• Sekretion intestinaler Hormone ↓ → Magensäuresekretion ↑ → Ulkuskrankheit •• Cholezystokinin und Sekretin ↓ → Gallenblasenkontraktion ↓ → Cholelithiasisrisiko ↑ Ileum Vit. B12, Gallensäuren, Fett/essentielle Fettsäuren, fettlösliche Vitamine •• Unterbrechung der enterohepatischen Zirkulation der Gallensäuren → Steatorrhö, Durchfall, Elektrolyteverluste, Gallensteine •• Resektion > 50 cm Ileum: Vit. B12-Resorption beeinträchtigt Ileozökalklappe Vitamin B12 •• Vitamin B12-Malabsorption •• Bakterielle Synthese von D-Laktat → D-Laktatazidose •• Dekonjugierung von Gallensalzen → Durchfall, Steatorrhö Kolon Wasser Elektrolyte (K, Na, Mg, Ca), Vitamin K MCT •• bei Steatorrhö Bildung von Kalkseifen → freies Oxalat ↑ → Hyperoxalurie → Oxalatnierensteine •• Dehydratation, Dyselektrolytämie d) Persistierende oder rezidivierende Erkrankung des verbleibenden Dünn- und Dickdarms e) Funktionelle Kapazität der Leber, Galle und Pankreas f) Ausmaß der Adaptation des Dünn- und Dickdarms Das Ausmaß und die Lokalisation der Resektion spielen auch für den Verlauf des Kurzdarms eine wichtige Rolle, da das Ileum eine deutlich bessere Adaptationsfähigkeit hat als das Jejunum. Die Symptome beim Kurzdarm lassen sich anhand der spezifischen Funktionen der einzelnen Darmabschnitte erklären (Nightingale, 2001; Thompson et al., 1977). Tabelle 2 fasst die wichtigsten Auswirkungen zusammen, welche bei einem Verlust des jeweiligen Dünndarmabschnitts entstehen. Tabelle 2. Klinische Symptome, welche vom fehlenden oder dysfunktionierenden Darmabschnitt abhängig sind 4. Krankheitsverlauf beim Kurzdarmsyndrom Nach dem Ausfall eines Darmabschnittes durch eine Erkrankung oder eine Resektion durchläuft der Patient drei Phasen der intestinalen Adaptation. Die Dauer der einzelnen Phasen ist recht variabel. 4.1. Phasen der Hypersekretion Die erste Phase von etwa ein paar Wochen ist charakterisiert durch wässrige Durchfälle mit erheblichem Flüssigkeits- und Elektrolytverlust (Kaspar, 2000). Diese Phase kann je nach Patient zum Teil monatelang anhalten. Die Kontrolle des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes ist in dieser Phase entscheidend. 170 Buch 1.indb 170 15.10.2009 11:11:44 4.2. Phase der Adaptation Diese Phase ist gekennzeichnet durch eine Steigerung der Resorptionskapazität. Die Mechanismen der Zellproliferation und der Kryptenvertiefung, welche zu einer Vergrößerung der epithelialen Oberfläche führen, sind nicht genau bekannt. Die Zeit der Adaptation des Restdarms ist unterschiedlich schnell und dauert in der Regel von mehreren Wochen bis zu einem Jahr (Carbonnel et al., 1996). In dieser Phase spielen wahrscheinlich intestinale Hormone und epitheliale Wachstumsfaktoren wie Growth Hormone (GH), Epidermal Growth Factor (EGF), Insulin, Insulin-like Growth Factor (IGF), Glukagon, Glucagon-like Peptid (GLP) eine wichtige Rolle (Wasa et al., 1999; Alpers, 2002; Sukhotnik et al., 2002; Jeppesen et al., 2001). Ziegler et al. (2002) beschrieben auch eine verstärkte Expression von Transportproteinen in Epithelzellen, wodurch die Resorption von Glukose, Aminosäuren und Peptiden gesteigert werden kann. 4.3. Phase der Stabilisation Die Dauer dieser Phase ist ebenfalls unterschiedlich lang. In dieser Phase erreicht der Patient den Status seiner zukünftigen Ernährungsform (oral, enteral, parenteral oder eine Kombination davon). Wesentlich ist von nun an die Verhinderung von Langzeitkomplikationen. 5. Ernährungstherapie bei Patienten mit Kurzdarmsyndrom Die Ernährung wird geprägt von der jeweiligen Phase, in der sich der Patient nach der Entwicklung eines Kurzdarms befindet, dem Ausmaß der Resektion und der Grundkrankheit. 5.1. Ernährung in der Phase der Hypersekretion Kurzdarmsyndrom Nährstoffbedarf wird gemäß verschiedener Richtlinien wie folgt angegeben: Energie: 30 – 35 kcal/kgKG/Tag Glukose: max. 4 – 6 g/kgKG/Tag Fett:1,2 –1,8 g/kgKG/Tag (30 – 50 % der Energiezufuhr) Proteine:1,0 –1,5 g/kgKG/Tag (Steigerung möglich bis max. 2 g/kgKG/Tag) In der frühen Phase haben Patienten oft dyspeptische Beschwerden, welche auf die gastrale Hyperazidität durch einen Mangel an Säure supprimierenden Hormonen zurückzuführen ist. Die vermehrte Sekretion von Magensaft führt auch zu einer Verschiebung des intestinalen pH’s. Eine Behandlung mit einem H2-Rezeptorenblocker oder Protonenpumpenhemmern ist hier sehr hilfreich (Lübke et al., 2003). Die hohen Flüssigkeits- und Elektrolytverluste in der ersten Phase können nur intravenös korrigiert werden. Man muss darauf achten, dass eine Harnmenge von 1–1,5 Litern erforderlich ist, um die Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen zu gewährleisten. Sechs bis acht Liter Flüssigkeit, 300 – 400 mmol Natrium und 100 – 200 mmol Kalium sowie andere Elektrolyte (Chlorid, Mag­ nesium, Kalzium, Phosphat), Spurenelemente (Zink, Selen, Eisen) und Bikarbonat sind nach ausgedehnten Resektionen häufig erforderlich. Liegt eine hohe Jejunostomie mit stark erhöhten Flüssigkeitsverlusten vor, kann die Verabreichung einer Glukose-Kochsalz-Lösung oral oder per Sonde die Mineral- und Flüssigkeitsverluste reduzieren. Eine überlappende enterale Ernährung kann begonnen werden, sobald die Stuhlmenge < 3 Liter pro 24 Stunden beträgt. Die parenterale Ernährung muss so lange fortgesetzt werden, bis der Gesamtenergiebedarf enteral oder oral zugeführt werden kann. Während der ersten Zeit kann die Ernährung fast nur parenteral erfolgen. Der Energie- und 171 Buch 1.indb 171 15.10.2009 11:11:44 Kap. 12.3 R. Meier, J. Wermuth und Z. Stanga 5.2. Ernährung in der Phase der Adaptation In der Adaptationsphase wird versucht, die parenterale Ernährung mit einer enteralen oder oralen Ernährung zu ersetzen (Götz, 1999). Die Einlage einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie-Sonde ist oft hilfreich bei ausgedehnten Resektionen und absehbar länger dauernder Adaptation. Der Energiebedarf ist bei diesen Patienten im Verlaufe unterschiedlich und die Zufuhr muss konstant angepasst werden. Der Energiebedarf ist oft deutlich erhöht (Jeppesen et al., 2000). Ein Essprotokoll und die regelmäßige Berechnung der oralen, enteralen und parenteralen Energie- und Eiweißzufuhr sind notwendig, um bei diesen Patienten eine positive Stickstoffbilanz zu erreichen. Ebenfalls ist die unterschiedliche Absorption der Makronährstoffe zu berücksichtigen. Woolf et al (1987) fanden eine Energieabsorption bei den Fetten von 54 %, bei den Proteinen von 81 % und bei den Kohlenhydraten von 61 %. Bis heute gibt es keine Daten über eine optimale Nährstoffzusammensetzung. Häufig wird deshalb eine normale Substratverteilung von 50 % Kohlenhydrate, 20 % Proteine und 30 % Fett empfohlen. Patienten mit einem erhaltenen Kolon können bei Fettunverträglichkeiten von mittelkettigen Triglyzeriden (MCT) profitieren. Die Gabe von Glutamin (parenteral und enteral) oder Wachstumshormonen hatte in einigen Studien einen positiven Effekt gezeigt (Scolapio et al., 2001; Scolapio 2004). Viel versprechend ist ebenfalls die Applikation von Teduglutide s. c., einem Glucagon-like Peptid-2-Analogon (Jeppesen et al., 2005). Diese Daten müssen aber in einer größeren randomisierten Multizenterstudie noch bestätigt werden. Bezüglich der enteralen Ernährung gibt es keinen Konsens, ob eine niedermolekulare oder eine hochmolekulare Trink- oder Sondennahrung bei der Adaptation unterschiedliche Effekte hat (Dudrick et al., 1991; Lennard-Jones, 1994). Für die Darmadaptation ist es sehr wichtig, so früh als möglich mit einer enteralen Ernährung zu beginnen. Initial kann mit einer niedermolekularen, nahrungsfaserfreien Sondenkost 200 – 300 ml/24 h über eine gastrale, duodenale oder jejunale Sonde begonnen werden. Je nach Verträglichkeit kann dann die Zufuhr gesteigert werden. Das Umstellen auf eine hochmolekulare Sondenkost muss schrittweise versucht werden. Für den Einsatz einer hochmolekularen Sondenkost spricht die Blockierung der proteolytischen Pankreasenzyme durch intakte Proteine. Dadurch kann auch der Abbau der Wachstumshormone durch proteolytische Enzyme gehemmt werden. Wachstumshormone sind wichtig für das Wachstum der Dünndarmmukosa. Im Allgemeinen erfolgt der Aufbau der oralen Ernährung mit der enteralen Ernährung parallel. Etwa 300 – 600 kcal werden initial pro Tag auf sechs bis acht kleine Mahlzeiten verteilt. Es ist wichtig, die feste Nahrung von der peroralen Flüssigkeitszufuhr zu trennen. Der Patient sollte mit dem Trinken bis etwa eine Stunde nach der Nahrungsaufnahme warten. Die Magenverweildauer und die Transitzeit können dadurch verlängert werden. Treten beim oralen Nahrungsaufbau vermehrt Durchfälle auf, kann es hilfreich sein, die Flüssigkeit in Form von isotonischen Getränken oder mit der WHO-Lösung zu ersetzen (Edler et al., 2004). In der ersten Phase der oralen Ernährung sollte Rohkost vermieden werden. Feingeschnittene, faserarme (< 10 g Nahrungsfasern/Tag) sowie fettarme Speisen (eventuell mit der Gabe von MCT-Fetten) können initial versucht werden. Bei den MCT-Fetten sollte man mit einer geringen Dosis von 10 – 20 g/Tag beginnen, welche auf die Mahlzeiten verteilt werden. Die Umstellung auf eine leichte, faserreduzierte (15 g Nahrungsfasern/Tag), fettarme Diät kann je nach Verträglichkeit anschließend versucht werden. Die Zufuhr von essentiellen Fettsäuren muss gewährleistet sein. Die Fettverträglichkeit 172 Buch 1.indb 172 15.10.2009 11:11:44 ist sehr individuell, und die tolerierte Fettmenge muss für jeden Patienten evaluiert werden. Ebenfalls muss die Verträglichkeit für potenziell laxativ wirkende Nahrungsmittel wie z. B. Kaffee, Getränke mit einer hohen Zuckerkonzentration, Zuckeraustauschstoffen und Fruchtsäften individuell ausprobiert werden. In der Anfangsphase sollten nach einer Dünndarmresektion laktosefreie Nahrungsmittel eingenommen werden. Ob eine langfristige Einschränkung der Laktosezufuhr nötig ist, hängt von der Adaptation ab. Milchprodukte sind wertvolle Energie-, Eiweiß und Kalziumlieferanten und sollten nur wenn unbedingt nötig gemieden werden. Eine Laktosezufuhr bis zu 20 g/Tag wird mit der Zeit häufig gut vertragen. Als Alternative kann man auch laktosefreie Milchprodukte empfehlen. 5.3. Ernährung in der Phase nach der Stabilisation In dieser Phase ist es außerordentlich wichtig, dass der Patient ein definiertes Zielgewicht halten kann. Die Energiezufuhr muss dem Energieverbrauch deshalb jeweils angepasst werden. Elektrolytstörungen oder verstärkte Flüssigkeitsverluste (Fieber, Hitze) müssen besonders beachtet und je nach Situation frühzeitig korrigiert werden. Insbesondere Ileostomiepatienten leiden oft an enteralen Flüssigkeitsverlusten. Durch das Ausschalten des Kolons fällt ein Hauptteil der enteralen Salz- und Wasserretention weg. 6. Monitoring von Patienten mit Kurzdarm In der frühen Phase steht der Hydratationszustand, sowie die tägliche Flüssigkeits- und Elektrolytbilanz im Vordergrund. Der Patient muss einmal pro Tag gewogen werden und die Elektrolyte (Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphat) und der Blutzucker sind regelmäßig zu bestimmen. Weitere wichtige Parameter Kurzdarmsyndrom Tabelle 3. Diagnostische Möglichkeiten bei Malabsorption •• Fette qualitativ: Anamnese (schwimmender, glänzender, stinkender, klebriger Stuhl), Elastase im Stuhl •• Fette quantitativ: Stuhlfettanalyse (72 h-Sammlung). Ist aber mühsam und wird selten durchgeführt •• KH qualitativ: pH im Stuhl. Sauerer Stuhl ist ein Hinweis für KH-Malabsorption •• KH quantitativ: D-Xylose-Test. Ist zur Feststellung einer Malabsorption im Duodenum und oberen Jejunum geeignet sind das Präalbumin, Albumin, ALAT, ASAT, Gamma-GT, alkalische Phosphatase, Harnstoff, Kreatinin und C Reaktives Protein (CRP) sowie Blutbild, Quick oder INR (Marker für Vitamin K). Die Häufigkeit der Bestimmungen richtet sich nach der Klinik, sollte in der Phase der Hypersekretion täglich und in der frühen Phase der Adaptation wöchentlich durchgeführt werden. Bei Verdacht auf eine Laktatazidose hilft eine Blutgasanalyse weiter. Nicht zu vernachlässigen sind ebenfalls die Vitamine (A, D, E, B12, Folsäure) und Spurenelemente (Eisen, Zink, Selen und Kupfer). Bei nachgewiesenem Mangel müssen sie unbedingt ersetzt werden. Während des ganzen Verlaufs muss die Stuhlfrequenz und je nach Situation auch das Stuhlgewicht quantifiziert werden. Bei Verdacht auf eine Malabsorption können folgende diagnostische Möglichkeiten in Betracht gezogen werden (Tabelle 3). In der späten Phase der Adaptation und der Stabilisation erfolgen die Kontrollen je nach Klinik. Auch bei einem stabilen Patienten sind folgende Kontrollen in sicher drei- bis sechsmonatigen Abständen sinnvoll (Tabelle 4). Es ist wichtig, dass jeder gefundene Mangel adäquat substituiert werden muss. Die prophy173 Buch 1.indb 173 15.10.2009 11:11:45 Kap. 12.3 R. Meier, J. Wermuth und Z. Stanga Tabelle 4. Regelmäßig zu bestimmende Kontrollparameter Na, K, Cl, Ca, Mg, Phosphat, Harnstoff, Kreatinin, Eisen, Eisen-Bindungskapazität, Ferritin, Glukose, Präalbumin, Albumin, ALAT, ASAT, γ-GT, alkalische Phosphatase, Bilirubin, CRP Bikarbonat (venöse Blutgasanalyse mit Laktat → Laktatazidose) Blutbild (inkl. Thrombozyten) Quick oder INR (Marker für Vitamin K) Vitamine: Folsäure, Vit. B12 und B1, Vitamin A, D, E Spurenelemente: Zink, Selen, Kupfer 24-h-Urin: vgl. Abschnitt Nephrolithiasis laktische Gabe von Mineralien und Vitaminen wird nicht empfohlen. 7. Praktische Aspekte beim Kurzdarmsyndrom Je nach Verlaufsstadium treten beim Kurzdarmsyndrom unterschiedliche Probleme auf. 7.1. Diarrhö In der Anfangsphase ist ein erhöhtes Stuhlvolumen das häufigste Problem. Vor allem Patienten mit einer Jejunostomie haben hohe Verluste an Flüssigkeit, Natrium und Magnesium über das Stoma. Bei einer Jejunostomie können zwei Typen unterschieden werden (Nightingale et al., 1990; Edler et al., 2004): a) Sezernierender Typ Bei weniger als 100 cm Restjejunumlänge kommt es zu einer vermehrten Sekretion und einem größeren Flüssigkeits- und Elektrolytverlust über das Stoma als oral zugeführt wird. Die wesentlichen Ursachen sind hier der Verlust von intestinalen Verdauungssekreten, Hypergastrinämie und beschleunigte Magenentleerung. b) Absorbierender Typ Bei einer Jejunumlänge von über 100 cm haben die Absorbierer eine größere Flüssigkeits- und Natriumresorption als peroral zugeführt wird. Bei einer Ileumresektion und einem vorhandenen Kolon kann es zudem zu einer chologenen Diarrhö kommen. Bei einer Ausschaltung des Kolons (Jejuno- oder Ileostomie) tragen aber die Gallensäuren nicht zum Ausmass der Diarrhö bei. Maßnahmen zur Diarrhökontrolle Orale Rehydratation mit isotonischen oder leicht hypotonischen (250 – 300 mosmol/kg) Lösungen. Ebenfalls kann eine antiperistaltische Maßnahme mit einer Verzögerung der Passagezeit und so einer verlängerten Kontaktzeit zwischen Darmmukosa, Verdauungsenzymen und Chymus hilfreich sein. Mögliche medikamentöse Interventionen sind die Gabe von Loperamid vor den Mahlzeiten und abends vor dem Schlafengehen. Dosierungen von 6 – 20 mg pro Tag sind häufig notwendig. Die zusätzliche Gabe von Opiumtinktur, Codein oder Octreotid kann versucht werden, wenn Loperamid nicht ausreicht. Octreotid hemmt die Motilität, Sekretion und die Splanchnikusperfusion. Mit der subkutanen Gabe von Octreotid können die Flüssigkeits- und Elektrolytverluste um einen Drittel reduziert werden. In der hypersekretorischen Phase ist die OctreotidGabe wegen der sekretorischen Hemmung am nützlichsten (Thompson et al., 1993). Durch die Abnahme von gastrointestinalen Hormonen, Cholezystokinin, Sekretin und Motilin kann es zu einer gastralen Hypersekretion kommen. Eine Hypergastrinämie und eine gesteigerte Magensäuresekretion werden bei ca. 50 % der Patienten mit ausgedehnten Dünndarmresektionen gefunden. Diese Hypersekretion ist bei jejunaler Resektion stärker ausgeprägt als bei einer ilealen Resektion. Ebenfalls kann die er- 174 Buch 1.indb 174 15.10.2009 11:11:45 höhte Magensäuresekretion durch eine Reduktion des pH’s im oberen Dünndarm eine Diarrhö verstärken durch die Inaktivierung der Pankreaslipase und Dekonjugation der Gallensalze. Dies kann auch die Nährstoffresorption verschlechtern. Aus diesem Grunde ist es sinnvoll, die Hypersekretion des Magens mit H2-Blockern und Protonenpumpenhemmern zu reduzieren. Bei einer Ileumresektion mit vorhandenem Kolon kann eine chologene Diarrhö verbessert werden durch Bindung der Gallensäuren mit Cholestyramin. Bei einer ausgeprägten Steatorrhö ist die Diarrhö meistens durch Fettsäuren bedingt. Cholestyramin hat dann keine Wirkung und verschlechtert die Steatorrhö und Diarrhö. In dieser Situation ist eine Fettreduktion auf weniger als 40 Gramm pro Tag anzustreben. In einigen Fällen trägt auch eine exokrine Pankreasinsuffizienz zum Ausmaß der Diarrhö bei. Hier kann der Einsatz von Pankreasenzymen hilfreich sein. An die Substitution fettlöslicher Vitamine sollte auch gedacht werden. Bei einer bakteriellen Überwucherung des Dünndarms nach Ileozökalresektion ist oft eine antibiotische Behandlung nützlich. 7.2. Nephrolithiasis Die Prävalenz von Nierensteinleiden liegt bei Kurzdarmpatienten bei etwa 25 % (Nightingale et al., 1992). Das Risiko ist erhöht bei einem niedrigen Urinvolumen, erhöhter Kolonpermeabilität für Oxalat, einer Hypozitraturie mit tiefem UrinpH, reduziertem intraluminalen Kalzium, Vitamin B6- und Thiamindefizit (Marangella et al., 1992; Farooqui et al., 1984). Oxalat-Nierensteine entwickeln sich nur bei Patienten mit vorhandenem Kolon. Im Normalfall wird Oxalat durch die Bildung eines unlöslichen Komplexes mit Kalzium im Stuhl ausgeschieden. Die intraluminale Kalziumkonzentration ist bei einer Steatorrhö erniedrigt, da Kalzium mit Fettsäuren verseifen. Durch das Fehlen von Kalzium verbindet sich Oxalat mit Natrium. Diese Natriumoxalat-Komplexe werden im Kolon absorbiert und im Urin Kurzdarmsyndrom Tabelle 5. Urinnormwerte für Patienten mit Kurzdarm und erhaltenem Dickdarm •• Urinoxalat: Soll < 32 µmol/mmol Kreatinin •• Urinzitrat: Soll > 107 mmol/mmol Kreatinin (besser > 200 mmol/mmol Kreatinin) •• Urinkalzium: Soll < 7.5 mmol/mmol Kreatinin •• Urinnatrium: Soll < 287 mmol/mmol Kreatinin •• Urinharnsäure: Soll < 2500 µmol/24 h ausgeschieden. Durch die Hyperoxalurie kommt es dann zu vermehrten Oxalatsteinen und auch zur Nephrokalzinose (Schiller, 2001). Präventive Maßnahmen Im ersten Jahr sollte drei-monatlich eine 24-hUrinsammlung mit Bestimmung von Urinvolumen, pH, spezifischem Gewicht (ideal 1.010 bis 1.015 g/l) und ein Urinstatus durchgeführt werden. Die angestrebten Normwerte sind in Tabelle 5 zusammengefasst. Zur Verhinderung einer Nephrolithiasis spielt die Ernährung ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Ernährung sollte kalziumreich (800 –1200 mg/ Tag) sein. Kann dies durch die Ernährung nicht zugeführt werden, ist eine Kalziumsupplementierung zu den Hauptmahlzeiten notwendig. Bei einer Hyperoxalurie ist meistens mehr Kalzium (3 – 4 g/Tag) notwendig. Die Kalziumausscheidung sollte unter 4 mg/kgKG/Tag betragen. Bei einer ausgeprägten Steatorrhö kann die probatorische Gabe von MCT-Fetten hilfreich sein (Domrongkitaiporn et al., 2004). Ebenfalls ist es wichtig, oxalatreiche Nahrungsmittel (Eistee, Spinat, Rhabarber, Nüsse, Schokolade, Mangold und Krautstiele) zu meiden. Eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit mit einer Urinmenge von mindestens 2 Litern Urin pro Tag ist ebenfalls zu empfehlen. Bei einer Hypozitraturie sollte Kalium-Zitrat substituiert werden. Auch eine adäquate Eiweißzufuhr sollte beachtet werden. 175 Buch 1.indb 175 15.10.2009 11:11:45 Kap. 12.3 R. Meier, J. Wermuth und Z. Stanga Nach einer erfolgten Nephrolithiasis-Episode ist die Sekundärprophylaxe je nach Steintyp wesentlich. Die Risikofaktoren (Hyperoxalurie, Hyperurikämie, Hypozitraturie) müssen in Betracht gezogen werden. Eine Hyperurikämie wie auch eine Hypozitraturie kann durch Umstellen der Ernährung wie auch medikamentös verbessert werden. Bei der Hyperurikämie sollte eine zu hohe Purinzufuhr durch eine Reduktion des Konsums an Innereien, Sardinen, Sardellen, geräucherte Forellen, Haut von Fischen und Geflügel vermieden werden. Ebenfalls kann eine Harnalkalisierung hilfreich sein. Bei einer Hypozitraturie können Kaliumzitrat und Magnesiumsupplemente sowie eine nahrungsfaserreiche Kost eine positive Wirkung entfalten. Die Veränderung des Urin-pH’s kann ebenfalls für eine Steinprophylaxe nützlich sein. Bei Kalziumphosphatsteinen sollte der Urin-pH gesenkt, bei Harnsäure- und Kalziumoxalatsteinen sollte der Urin-pH angehoben werden. mit der Zeit zu einer Leberzirrhose bis zum Leberversagen führen. Es sind vor allem Patienten mit einer sehr kurzen Restdünndarmlänge (< 50 –100 cm) betroffen. Vor allem Patienten mit einer parenteralen Langzeiternährung sind bezügliche einer Cholestase engmaschig zu überwachen. Bei einer Ileumresektion ist das Gallensteinrisiko (vor allem Pigmentgallensteine) mit bis zu 45 % stark erhöht aufgrund einer erniedrigten Gallensäuren-Rückresorption (Malik, 2002). 7.3. Hepatobiliäre Komplikationen 7.4. Osteopathie Bei Kurzdarmpatienten kommen vermehrt Lebersteatosen, intrahepatische Cholestasen und Gallensteine vor. Eine Lebersteatose kann schon in der frühen postoperativen Phase auftreten. Sie ist meist asymptomatisch und reversibel. Eine zu hohe Kohlenhydratzufuhr und eine Beeinträchtigung der hepatischen Triglyzeridsekretion spielen hier eine Rolle (Nightingale, 2003). Eine intrahepatische Cholestase wird bei etwa 15 % der Patienten mit Kurzdarm beobachtet. Pathologische Leberfunktionsteste (erhöhte Transaminasen und alkalische Phosphatase) sind während einer parenteralen Langzeiternährung häufig. Es ist wichtig, dass die Glukosezufuhr generell unter 5 g/kgKG/Tag liegt. Eine Cholestase wird auch gesehen bei vorbestehenden Erkrankungen (häufig Morbus Crohn). Ebenfalls können Infektionen eine Cholestase begünstigen. Bei Langzeit-Kurzdarmpatienten kann eine persistierende Cholestase Kurzdarmpatienten haben ein erhöhtes Risiko für eine Osteomalazie und Osteoporose. Eine Reihe von disponierenden Ursachen spielen hier eine Rolle. Zu beachten sind die Immobilisation, eine Azidose, eine Aluminium- und VitaminD-Toxizität, Malabsorptionen für Kalzium und Magnesium sowie ein Vitamin D-Defizit. Präventive Maßnahmen Hepatobiliäre Komplikationen können reduziert werden durch eine frühe Installierung einer enteralen oder oralen Ernährung und durch eine prophylaktische Cholezystektomie. Wenn bei einer parenteralen Ernährung die Bilirubinspiegel um 20 µmol/l ansteigen, sollte die verabreichte Fettmenge pro Tag reduziert werden. Präventive Maßnahmen Bei Kurdarmpatienten sollte sicher alle zwei Jahre eine Knochendensitometrie durchgeführt werden (Marangella et al., 1992). Bei Abnahme der Knochendichte sollten früh präventive medikamentöse Therapien eingeleitet werden. 7.5. D-Laktatazidose Die D-Laktatazidose stellt eine seltene, jedoch lebensbedrohliche Komplikation dar. Die D-Laktazidose wird begünstigt, wenn oral zugeführte 176 Buch 1.indb 176 15.10.2009 11:11:46 Kohlenhydrate im Dickdarm von Bakterien zu Laktat und kurzkettigen Fettsäuren abgebaut werden (Godey et al., 2000). Die D-Laktatazidose verursacht neurologische Symptome wie Bewusstseinseinschränkung, Verwirrtheit, motorische Störung sowie Sehstörungen. Gefährlich wird es ab einem Laktatblutspiegel > 3 mmol/l. Präventive Maßnahmen Bei einer D-Laktatazidose muss die orale und enterale Glukosezufuhr gestoppt werden. Zudem ist eine orale Gabe von Antibiotika (Metronidazol) zur Reduktion der anaeroben Bakterien indiziert (Sela et al., 1999). Zur Langzeitprophylaxe sollten einfache Kohlenhydrate wie Laktose, Fruktose und Saccharose vermieden werden. 7.6. Mineralstoff-, Spurenelemente- und Vitaminmangel Der wichtigste Mineralmangel stellt die Magnesiumdepletion dar. Risikopatienten sind solche mit einer Jejunostomie. Bei Patienten mit einem noch vorhandenen Kolon ist ein Magnesiummangel weniger häufig (Harper, 1991). Symptome wie Müdigkeit, Depression, Muskelschwäche, Ataxie und Herzrhythmusstörungen können bei Werten unter 0,6 mmol/l auftreten. Präventive Maßnahmen Korrigieren einer Dehydratation und Reduktion der Stomaverluste. Eine fettarme Diät kann helfen, die Magnesiumverluste über den Stuhl oder das Stoma zu reduzieren. Die orale Magnesiumsubstitution ist schwierig, da die Absorption schlecht ist und das Stuhlvolumen zunehmen kann. Bei Patienten mit noch vorhandenem Dickdarm kann die orale Vitamin D3- und die Vitamin B6-Substitution die Magnesiumbilanz eventuell verbessern. Helfen diese Maßnahmen nicht, die Magnesiumspiegel zu normalisieren, muss Magnesium parenteral substituiert werden. Kurzdarmsyndrom Tabelle 6. Klinische Symptome bei relevanten Vitaminmangelzuständen Vitamin A-Mangel: Schuppige und trockene Haut, Nachtblindheit, „trockenes Auge“ Vitamin D-Mangel: Muskelzuckungen und Krämpfe, Osteoporose Vitamin K-Mangel: Erhöhte Blutungsneigung Vitamin B12-Mangl: Leistungsabfall, Anämie, periphere Neuropathie Im Allgemeinen gilt, Mineralstoffe und Spurenelemente zu substituieren, sobald Symptome auftreten oder im Labor ein manifester Mangel nachgewiesen wird. Das gleiche gilt für fettlösliche Vitamine (A, D, E, K) sowie für die wasserlöslichen Vitamine (Vitamin C, Vitamin B-Komplex und Folsäure). In der Tabelle 6 sind einige wichtige klinische Symptome aufgelistet, welche für spezifische Vitaminmängel sprechen. 8. Chirurgische Therapie Verschiedene operative Verfahren werden angewandt um die Darmpassagezeit zu verlängern (z. B. Interposition von antiperistaltischen Dünndarmsegmenten oder Kolonabschnitten) oder die Dünndarmoberfläche zu vergrößern (z. B. durch eine Längsspaltung von Dünndarmabschnitten). Diese Verfahren sind experimentell und haben sich bis heute nicht durchgesetzt. Technisch ist es schon lange möglich, eine Dünndarmtransplantation durchzuführen. In der frühen Phase der Dünndarmtransplantation waren die Resultate aber äußerst enttäuschend. In den letzten zehn Jahren hat sich dies aber in einigen hochspezialisierten Zentren deutlich verändert. Die Indikation wurde von der Amerikanischen Gastroenterologiegesellschaft im Gastroenterology 2003 definiert. Nach den neusten Analysen der Dünndarmtransplan177 Buch 1.indb 177 15.10.2009 11:11:46 Kap. 12.3 R. Meier, J. Wermuth und Z. Stanga tationen sind die Mortalitätsraten im Vergleich zur Langzeit-Heimparenteralen Ernährung nur noch wenig unterlegen (Ruiz et al., 2007). 9. Langzeitprognose beim Kurzdarmsyndrom Die Prognose von Kurzdarmpatienten ist von mehreren Faktoren abhängig: Ausmaß und Lokalisation der Resektion, Grundkrankheit, Qualität der Betreuung. Die Lebenserwartung ist weniger eingeschränkt als die Lebensqualität. Besonders Patienten mit einer Heimparenteralen Ernährung sind Hochrisikopatienten und bedürfen einer professionellen Betreuung. Bei der Betreuung durch ein geschultes Team sind Komplikationen deutlich geringer. Die Prognose hat sich in den letzten Jahren durch ein besseres Verständnis der Pathophysiologie verschiedener neuer Medikamente und einer verfeinerten Ernährungstherapie deutlich verbessert. Erfreulich sind auch die Daten zur Dünndarmtransplantation bei Patienten, bei denen eine parenterale Ernährung aufgrund von schweren Komplikationen nicht mehr möglich ist. Literaturverzeichnis Alpers DH (2002) How adaptable is the intestine in patients with short-bowel syndrome? 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