anhang i zusammenfassung der merkmale des arzneimittels

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ANHANG I
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
3
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
CYSTAGON 50 mg
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Kapsel enthält 147,24 mg Cysteaminbitartrat (Mercaptaminbitartrat, INN),
entsprechend 50 mg freier Cysteamin-Base.
3.
DARREICHUNGSFORM
Kapsel.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
CYSTAGON ist zur Behandlung der nachgewiesenen nephropathischen Cystinose bei
Kindern und Erwachsenen indiziert. Cysteamin bremst die Anhäufung von Cystin in
bestimmten Zellen (z. B. Leukozyten, Muskel- und Leberzellen) bei Patienten mit
nephropathischer Cystinose; bei frühzeitigem Behandlungsbeginn verzögert
CYSTAGON die Entstehung eines Nierenversagens.
Die Einleitung der CYSTAGON-Therapie sollte unter der Kontrolle eines Arztes
erfolgen, der über Erfahrung in der Behandlung von Patienten mit nephropathischer
Cystinose verfügt.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Das therapeutische Ziel besteht darin, den Cystingehalt der Leukozyten unter
1 nmol/Hemicystin/mg Protein zu halten. Der Cystingehalt der Leukozyten muß
regelmäßig gemessen werden, um die Dosierung optimal anzupassen. Der leukozytäre
Cystingehalt sollte 5-6 Stunden nach Verabreichung der CYSTAGON-Verabreichung
bestimmt und in der Anfangsphase der Therapie häufig kontrolliert werden (z. B.
monatlich); sobald eine stabile Dosierung ermittelt wurde, kann die Bestimmung alle 3-4
Monate erfolgen.
•
Bei Kindern bis zu 12 Jahren wird eine CYSTAGON-Dosierung von 1,30
2
g/m /Tag freier Cysteamin-Base (zirka 50 mg/kg/Tag) empfohlen, verteilt auf 4
Tagesgaben. Anhand des Körpergewichts kann die ungefähre CYSTAGON-Dosierung
aus der folgenden Tabelle abgelesen werden, in der die Körperoberfläche berücksichtigt
wurde.
4
Körpergewicht in kg
freie Cysteamin-Base in mg
(alle 6 Stunden)
100
150
200
250
300
350
400
450
500
0- 5
6- 9
10 - 13
14 - 18
19 - 22
23 - 31
32 - 41
42 - 50
> 50
•
Bei Patienten über 12 Jahren und mit einem Körpergewicht über 50 kg wird eine
Dosierung von 2 g/Tag empfohlen, verteilt auf 4 Tagesgaben.
Zu Therapiebeginn sollte die Dosierung 1/4 bis 1/6 der erwarteten Erhaltungsdosis
betragen und anschließend über einen Zeitraum von 4-6 Wochen erhöht werden, um
Unverträglichkeitsreaktionen zu vermeiden. Die Dosis sollte erhöht werden, wenn der
Patient das Arzneimittel gut verträgt und der Cystingehalt der Leukozyten weiterhin über
1 nmol/Hemicystin/mg Protein liegt; die maximale CYSTAGON-Dosierung, die in
klinischen Studien verwendet wurde, beträgt 1,95/m2/Tag.
Bei Kindern im Alter bis zu sechs Jahren, bei denen ein Aspirationsrisiko besteht,
werden die Kapseln geöffnet und der Inhalt über die Nahrung gestreut; diese muß eine
zum Verzehr geeignete Temperatur haben. Erfahrungsgemäß sind Lebensmittel wie
Milch und Kartoffeln sowie andere stärkehaltige Produkte gut geeignet, um mit dem
Pulver vermengt zu werden. Säurehaltige Getränke wie z. B. Orangensaft sollten
dagegen vermieden werden, da sich das Pulver in ihnen schlecht löst und ausfallen kann.
Hämodialyse-Patienten und transplantierte Patienten:
Gelegentlich wurde festgestellt, daß Dialyse-Patienten bestimmte Cysteamin-Formen
weniger gut vertragen. Bei diesen Patienten ist eine engmaschigere Kontrolle des
leukozytären Cystingehalts erforderlich.
Patienten mit Leberinsuffizienz:
Bei diesen Patienten ist in der Regel keine Dosisanpassung erforderlich. Der leukozytäre
Cystingehalt sollte jedoch regelmäßig kontrolliert werden.
4.3
Gegenanzeigen
Die Verwendung von CYSTAGON ist während der Stillzeit kontraindiziert. Auch
während der Schwangerschaft sollte CYSTAGON in der Regel nicht verwendet werden
(s. Abschnitt 4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit).
CYSTAGON ist bei Patienten kontraindiziert, die gegenüber CYSTAGON, Cysteamin
oder Penicillamin eine Überempfindlichkeit entwickelt haben.
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Spezielle Warnhinweise:
Die CYSTAGON-Therapie muß unmittelbar nach Bestätigung der Diagnose einer
nephropathischen Cystinose beginnen, damit eine maximale therapeutische Wirksamkeit
erreicht wird.
5
Diese Diagnose muß sowohl klinisch als auch klinisch-chemisch (Messung des
Cystingehalts der Leukozyten) gesichert sein.
Es sollten regelmäßige Kontrollen des Blutbildes durchgeführt werden.
Bislang wurde nicht nachgewiesen, daß oral verabreichtes Cysteamin die Anreicherung
von Cystinkristallen im Auge verhindert. Daher sollten Patienten, die zu diesem Zwecke
Cysteamin-haltige Augenlösungen erhalten, diese weiterverwenden.
Im Gegensatz zu Phosphocysteamin enthält CYSTAGON kein Phosphat. Die meisten
Patienten erhalten Phosphat-Supplemente; die Dosierung dieser Supplemente muß unter
Umständen geändert werden, wenn Phosphocysteamin durch CYSTAGON ersetzt wird.
Spezielle Gebrauchshinweise:
Kinder unter sechs Jahren dürfen wegen der Aspirationsgefahr keine intakten
CYSTAGON Kapseln erhalten (s. Abschnitt 4.2 Dosierung, Art und Dauer der
Anwendung).
4.5 Wechselwirkungen
Wechselwirkungen
mit
anderen
Arzneimitteln
und
sonstige
Bislang wurden mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln nicht
untersucht. CYSTAGON kann in Kombination mit den zur Behandlung des FanconiSyndroms erforderlichen Elektrolyt- und Mineralstoffsupplementen sowie mit Vitamin D
und Schilddrüsenhormonen gegeben werden. Indomethacin und CYSTAGON wurden
bei einigen Patienten gleichzeitig verabreicht. Bei nierentransplantierten Patienten
wurden Arzneimittel gegen die Abstoßung des Transplantats bei gleichzeitiger
Anwendung von Cysteamin eingesetzt.
4.6
Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit
Siehe Abschnitt 4.3 (Gegenanzeigen).
Schwangerschaft:
Embryofetotoxische Effekte (Resorptionen und Verluste nach Implantation) fanden sich
bei Ratten in Cysteamin-Dosierungen von 100 mg/kg/Tag und bei Kaninchen in
Dosierungen von 50 mg/kg/Tag. Bei Ratten wurden keinerlei teratogene Effekte
beschrieben, und beim Kaninchen ergaben entsprechende Studien keine eindeutigen
Hinweise. Da jedoch Kaninchen empfindlicher gegenüber Cysteamin reagieren, kann
eine mögliche teratogene Wirkung nicht sicher ausgeschlossen werden. Bei
Verabreichung von 375 mg/kg/Tag wurde bei Ratten eine reduzierte Fertilität sowie eine
Wachstumsverzögerung registriert. Darüber fand sich eine signifikante Verzögerung der
Gewichtszunahme sowie ein Anstieg der Mortalität bei der Nachkommenschaft nach
dem Abstillen. Aufgrund des Mangels an tierexperimentellen Daten und der fehlenden
Erfahrung beim Menschen ist daher die Verwendung von CYSTAGON während der
Schwangerschaft nicht empfohlen. Der Effekt einer unbehandelten Cystinose auf die
Schwangerschaft ist ebenfalls unbekannt.
Stillzeit:
In Tierstudien beeinträchtigen hohe Cysteamin-Dosen die Fähigkeit stillender
Muttertiere, ihren Nachwuchs zu ernähren. Durch Einzeldosen wurde die
Prolaktinsekretion gehemmt Bei neugeborenen Ratten, denen Cysteamin verabreicht
wurde, entstanden Katarakte. Es ist nicht bekannt, ob CYSTAGON mit der humanen
Muttermilch ausgeschieden wird. Frauen, die mit CYSTAGON behandelt werden, sollten
daher ihr Kind nicht stillen.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
6
CYSTAGON kann zu Schläfrigkeit führen. Zu Beginn der Behandlung sollten die
Patienten solange keine potentiell gefährlichen Tätigkeiten verrichten, bis bekannt ist,
welches ihre individuellen Reaktionen auf CYSTAGON sind.
4.8
Nebenwirkungen
Die häufigsten unerwünschten Wirkungen, die bei einer CYSTAGON-Therapie
auftreten, betreffen den Verdauungstrakt und das zentrale Nervensystem. Wenn diese
Wirkungen zu Therapiebeginn auftreten, kann die Verträglichkeit unter Umständen
verbessert werden, wenn die Therapie vorübergehend abgesetzt und anschließend
schrittweise wieder aufgenommen wird.
In klinischen Studien mit Cysteamin wurden folgende unerwünschte Wirkungen am
häufigsten registriert: Übelkeit/Erbrechen (35%), Appetitlosigkeit (31%), Fieber (22%),
Durchfall (16%), Lethargie (11%) und Hautausschlag (7%).
Folgende
Fälle
wurden
berichtet:
Dehydratation,
arterielle
Hypertonie,
Bauchbeschwerden, Gastroenteritis sowie in seltenen Fällen gastrointestinale
Ulzerationen und Blutungen. Auch zentralnervöse Nebenwirkungen wie Somnolenz,
Enzephalopathie, Kopfschmerzen sowie (selten) Krampfanfälle wurden beschrieben.
Psychische Wirkungen wie Nervosität, Depression und in seltenen Fällen
Halluzinationen sind möglich. Es wurden auch Fälle von Urtikaria und interstitieller
Nephritis registriert. CYSTAGON kann eine Anämie und Leukopenie hervorrufen und
zu einem Anstieg der Leberenzyme führen.
4.9
Überdosierung
Bislang wurde nur ein Fall von massiver Überdosierung registriert. Der Patient erbrach
das Arzneimittel sofort, und es entwickelten sich keine klinischen Symptome. Sollten
dennoch klinische Symptome auftreten, so ist eine entsprechende Überwachung von
Atmung und Herz-Kreislauf erforderlich. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt. Es
ist nicht bekannt, ob Cysteamin durch Hämodialyse aus dem Körper eliminiert werden
kann.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Stoffgruppe:
Stoffwechsel, ATC-Code: A16AA04.
Therapeutika
für
Verdauungstrakt
und
Die Leukozyten gesunder Personen haben einen Cystingehalt von < 0,2
nmol/Hemicystin/mg Protein. Bei Personen, die für Cystinose heterozygot veranlagt
sind, beträgt der Cystingehalt in der Regel < 1,0 nmol/Hemicystin/mg Protein. Bei
Personen mit nephropathischer Cystinose liegt der leukozytäre Cystingehalt dagegen
über 2 nmol/Hemicystin/mg Protein.
Bei der Reaktion von Cysteamin mit Cystin entstehen das Mischdisulfid aus Cysteamin
und Cystein sowie Cystein. Dieses Mischdisulfid wird anschließend durch das intakte
Lysin-Transportsystem aus den Lysosomen geschleust. In einer klinischen Studie
betrugen die Ausgangswerte des leukozytären Cystingehalts 3,73 (0,13 bis 19,8)
nmol/Hemicystin/mg Protein; diese Werte konnten mit Cysteamin-Dosierungen von 1,3
bis 1,95 g/m2/Tag nahe 1 nmol/Hemicystin/mg Protein gehalten werden. Nach
7
Verabreichung von Cysteamin sinkt der leukozytäre Cystingehalt ab, wobei der
Minimalwert nach zirka einer Stunde erreicht werden.
In einer früheren Studie erhielten 94 an nephropathischer Cystinose erkrankte Kinder
steigende Cysteamin-Dosen, so daß der leukozytäre Cystingehalt 5 bis 6 Stunden nach
Cysteamin-Applikation unter 2 nmol/Hemicystin/mg Protein lag; diese Ergebnisse
wurden mit denjenigen einer historischen Kontrollgruppe von 17 plazebobehandelten
Kindern verglichen. Die Hauptkriterien zur Beurteilung der Wirksamkeit waren das
Serumkreatinin, die Kreatinin-Clearance sowie die Körpergröße. Unter der Behandlung
lag der mittlere leukozytäre Cystingehalt bei 1,7 ± 0,2 nmol/Hemicystin/mg Protein. In
der Cysteamin-Gruppe konnte die glomeruläre Funktion erhalten werden. Demgegenüber
kam es bei den plazebobehandelten Patienten zu einem allmählichen Anstieg des
Serumkreatinins. Im Gegensatz zu den Patienten der Kontrollgruppe wiesen die Patienten
der Cysteamin-Gruppe ein Körperwachstum auf; dennoch konnte trotz Zunahme der
Wachstumsgeschwindigkeit die Altersnorm nicht erreicht werden. Die Behandlung hatte
keinen Einfluß auf die tubuläre Nierenfunktion. In zwei weiteren Studien wurden
ähnliche Ergebnisse erzielt.
In sämtlichen durchgeführten Studien sprachen die Patienten besser auf die Therapie an,
wenn sie zu Therapiebeginn noch jung waren und eine gute Nierenfunktion hatten.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
CYSTAGON entspricht Cysteaminhydrochlorid/Phosphocysteamin nach einer oralen
Einzelgabe von 1,05 g freier Base jeder der beiden Substanzen. Für CYSTAGON gelten
folgende Werte: Dauer bis zum Erreichen der plasmatischen Maximalkonzentration 1,5
Stunden, mittlere plasmatische Maximalkonzentration von 4 µg/ml und Halbwertszeit
von zirka 5 Stunden. Bei zwei Patienten betrug der Anteil des eiweißgebundenen
Cysteamins zirka 10-18% des gesamten plasmatischen Cysteamins.
Absorption, Verteilung, Stoffwechsel und Elimination:
Es wurden keine gesonderten Untersuchungen über Absorption, Verteilung, Stoffwechsel
und Elimination von CYSTAGON (Cysteaminbitartrat) durchgeführt. Eine Untersuchung
mit Cysteaminhydrochlorid ergab, daß die Substanz größtenteils als Sulfat im Urin
ausgeschieden wird.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Abgesehen von Reproduktionsstudien an Ratten und Kaninchen (Abschnitt II) wurden zu
CYSTAGON (Cysteaminbitartrat) keine präklinischen Sicherheitsstudien durchgeführt
Die
verfügbaren
präklinischen
Sicherheitsdaten
betreffen
vorwiegend
Cysteaminhydrochlorid.
Hohe Cysteamin-Dosen führen sowohl nach oraler als auch nach parenteraler
Applikation zu Duodenalulzera bei Ratten und Mäusen, nicht jedoch bei Affen. Im
Tierversuch führt die Verabreichung des Pharmakons bei verschiedenen Tierarten zu
Somatostatin-Depletion und zur Hemmung der Prolaktin-Sekretion. Es ist nicht bekannt,
ob dies für die klinische Anwendung des Pharmakons von Bedeutung ist.
In verschiedenen in-vitro-Tests erwies sich Cysteamin als mutagen, unter anderem
gegenüber Säugetierzellen (chromosomale Aberrationen). Das mutagene Potential von
CYSTAGON kann nicht vollständig evaluiert werden, da entsprechende Daten fehlen.
8
Es wurden bislang keine Karzinogenitätsstudien mit CYSTAGON durchgeführt.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Mikrokristalline Zellulose, Maisquellstärke, Magnesiumstearat/ Natriumdodecylsulfat,
hochdisperses Siliciumdioxid, Croscarmellose-Natrium, Gelatine, Titandioxid, schwarze
Tinte auf den Kapseln (E172, E 132, E 129, E133, E 104).
6.2
Inkompatibilitäten
Entfällt.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
6.4
Besondere Lagerungshinweise
Bei 15-25°C aufbewahren.
Vor Licht und Feuchtigkeit schützen.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
HDPE-Flaschen mit 100 und 500 weißen, opaken Kapseln mit CYSTAGON 50 auf dem
Kapselunterteil und MYLAN auf dem Kapseloberteil. Ein Trockenmittel mit schwarzer
Aktivkohle und Silicagel-Granula ist in der Flasche enthalten.
7.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
Orphan Europe SARL
Immeuble "Le Guillaumet"
60, Avenue du Président Wilson
92046 Paris la Défense
Frankreich
8.
NUMMERN IM ARZNEIMITTELREGISTER DER EUROPÄISCHEN
GEMEINSCHAFT
9.
DATUM DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
10.
STAND DER INFORMATION
9
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
CYSTAGON 150 mg
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Kapsel enthält 441,72 mg Cysteaminbitartrat (Mercaptaminbitartrat, INN),
entsprechend 150 mg freier Cysteamin-Base
3.
DARREICHUNGSFORM
Kapsel.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
CYSTAGON ist zur Behandlung der nachgewiesenen nephropathischen Cystinose bei
Kindern und Erwachsenen indiziert. Cysteamin bremst die Anhäufung von Cystin in
bestimmten Zellen (z. B. Leukozyten, Muskel- und Leberzellen) bei Patienten mit
nephropathischer Cystinose; bei frühzeitigem Behandlungsbeginn verzögert
CYSTAGON die Entstehung eines Nierenversagens.
Die Einleitung der CYSTAGON-Therapie sollte unter der Kontrolle eines Arztes
erfolgen, der über Erfahrung in der Behandlung von Patienten mit nephropathischer
Cystinose verfügt.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Das therapeutische Ziel besteht darin, den Cystingehalt der Leukozyten unter
1 nmol/Hemicystin/mg Protein zu halten. Der Cystingehalt der Leukozyten muß
regelmäßig gemessen werden, um die Dosierung optimal anzupassen. Der leukozytäre
Cystingehalt sollte 5-6 Stunden nach Verabreichung der CYSTAGON-Verabreichung
bestimmt und in der Anfangsphase der Therapie häufig kontrolliert werden (z. B.
monatlich); sobald eine stabile Dosierung ermittelt wurde, kann die Bestimmung alle 3-4
Monate erfolgen.
•
Bei Kindern bis zu 12 Jahren wird eine CYSTAGON-Dosierung von 1,30
2
g/m /Tag freier Cysteamin-Base (zirka 50 mg/kg/Tag) empfohlen, verteilt auf 4
Tagesgaben. Anhand des Körpergewichts kann die ungefähre CYSTAGON-Dosierung
aus der folgenden Tabelle abgelesen werden, in der die Körperoberfläche berücksichtigt
wurde.
10
Körpergewicht in kg
freie Cysteamin-Base in mg
(alle 6 Stunden)
100
150
200
250
300
350
400
450
500
0- 5
6- 9
10 - 13
14 - 18
19 - 22
23 - 31
32 - 41
42 - 50
> 50
•
Bei Patienten über 12 Jahren und mit einem Körpergewicht über 50 kg wird eine
Dosierung von 2 g/Tag empfohlen, verteilt auf 4 Tagesgaben.
Zu Therapiebeginn sollte die Dosierung 1/4 bis 1/6 der erwarteten Erhaltungsdosis
betragen und anschließend über einen Zeitraum von 4-6 Wochen erhöht werden, um
Unverträglichkeitsreaktionen zu vermeiden. Die Dosis sollte erhöht werden, wenn der
Patient das Arzneimittel gut verträgt und der Cystingehalt der Leukozyten weiterhin über
1 nmol/Hemicystin/mg Protein liegt; die maximale CYSTAGON-Dosierung, die in
klinischen Studien verwendet wurde, beträgt 1,95/m2/Tag.
Bei Kindern im Alter bis zu sechs Jahren, bei denen ein Aspirationsrisiko besteht,
werden die Kapseln geöffnet und der Inhalt über die Nahrung gestreut; diese muß eine
zum Verzehr geeignete Temperatur haben. Erfahrungsgemäß sind Lebensmittel wie
Milch und Kartoffeln sowie andere stärkehaltige Produkte gut geeignet, um mit dem
Pulver vermengt zu werden. Säurehaltige Getränke wie z. B. Orangensaft sollten
dagegen vermieden werden, da sich das Pulver in ihnen schlecht löst und ausfallen kann.
Hämodialyse-Patienten und transplantierte Patienten:
Gelegentlich wurde festgestellt, daß Dialyse-Patienten bestimmte Cysteamin-Formen
weniger gut vertragen. Bei diesen Patienten ist eine engmaschigere Kontrolle des
leukozytären Cystingehalts erforderlich.
Patienten mit Leberinsuffizienz:
Bei diesen Patienten ist in der Regel keine Dosisanpassung erforderlich. Der leukozytäre
Cystingehalt sollte jedoch regelmäßig kontrolliert werden.
4.3
Gegenanzeigen
Die Verwendung von CYSTAGON ist während der Stillzeit kontraindiziert. Auch
während der Schwangerschaft sollte CYSTAGON in der Regel nicht verwendet werden
(s. Abschnitt 4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit).
CYSTAGON ist bei Patienten kontraindiziert, die gegenüber CYSTAGON, Cysteamin
oder Penicillamin eine Überempfindlichkeit entwickelt haben.
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Spezielle Warnhinweise:
11
Die CYSTAGON-Therapie muß unmittelbar nach Bestätigung der Diagnose einer
nephropathischen Cystinose beginnen, damit eine maximale therapeutische Wirksamkeit
erreicht wird.
Diese Diagnose muß sowohl klinisch als auch klinisch-chemisch (Messung des
Cystingehalts der Leukozyten) gesichert sein.
Es sollten regelmäßige Kontrollen des Blutbildes durchgeführt werden.
Bislang wurde nicht nachgewiesen, daß oral verabreichtes Cysteamin die Anreicherung
von Cystinkristallen im Auge verhindert. Daher sollten Patienten, die zu diesem Zwecke
Cysteamin-haltige Augenlösungen erhalten, diese weiterverwenden.
Im Gegensatz zu Phosphocysteamin enthält CYSTAGON kein Phosphat. Die meisten
Patienten erhalten Phosphat-Supplemente; die Dosierung dieser Supplemente muß unter
Umständen geändert werden, wenn Phosphocysteamin durch CYSTAGON ersetzt wird.
Spezielle Gebrauchshinweise:
Kinder unter sechs Jahren dürfen wegen der Aspirationsgefahr keine intakten
CYSTAGON Kapseln erhalten (s. Abschnitt 4.2 Dosierung, Art und Dauer der
Anwendung).
4.5 Wechselwirkungen
Wechselwirkungen
mit
anderen
Arzneimitteln
und
sonstige
Bislang wurden mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln nicht
untersucht. CYSTAGON kann in Kombination mit den zur Behandlung des FanconiSyndroms erforderlichen Elektrolyt- und Mineralstoffsupplementen sowie mit Vitamin D
und Schilddrüsenhormonen gegeben werden. Indomethacin und CYSTAGON wurden
bei einigen Patienten gleichzeitig verabreicht. Bei nierentransplantierten Patienten
wurden Arzneimittel gegen die Abstoßung des Transplantats bei gleichzeitiger
Anwendung von Cysteamin eingesetzt.
4.6
Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit
Siehe Abschnitt 4.3 (Gegenanzeigen).
Schwangerschaft:
Embryofetotoxische Effekte (Resorptionen und Verluste nach Implantation) fanden sich
bei Ratten in Cysteamin-Dosierungen von 100 mg/kg/Tag und bei Kaninchen in
Dosierungen von 50 mg/kg/Tag. Bei Ratten wurden keinerlei teratogene Effekte
beschrieben, und beim Kaninchen ergaben entsprechende Studien keine eindeutigen
Hinweise. Da jedoch Kaninchen empfindlicher gegenüber Cysteamin reagieren, kann
eine mögliche teratogene Wirkung nicht sicher ausgeschlossen werden. Bei
Verabreichung von 375 mg/kg/Tag wurde bei Ratten eine reduzierte Fertilität sowie eine
Wachstumsverzögerung registriert. Darüber fand sich eine signifikante Verzögerung der
Gewichtszunahme sowie ein Anstieg der Mortalität bei der Nachkommenschaft nach
dem Abstillen. Aufgrund des Mangels an tierexperimentellen Daten und der fehlenden
Erfahrung beim Menschen wird daher die Verwendung von CYSTAGON während der
12
Schwangerschaft nicht empfohlen. Der Effekt einer unbehandelten Cystinose auf die
Schwangerschaft ist ebenfalls unbekannt.
Stillzeit:
In Tierstudien beeinträchtigen hohe Cysteamin-Dosen die Fähigkeit stillender
Muttertiere, ihren Nachwuchs zu ernähren. Durch Einzeldosen wurde die
Prolaktinsekretion gehemmt. Bei neugeborenen Ratten, denen Cysteamin verabreicht
wurde, entstanden Katarakte. Es ist nicht bekannt, ob CYSTAGON mit der humanen
Muttermilch ausgeschieden wird. Frauen, die mit CYSTAGON behandelt werden, sollten
daher ihr Kind nicht stillen.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
CYSTAGON kann zu Schläfrigkeit führen. Zu Beginn der Behandlung sollten die
Patienten solange keine potentiell gefährlichen Tätigkeiten verrichten, bis bekannt ist,
welches ihre individuellen Reaktionen auf CYSTAGON sind.
4.8
Nebenwirkungen
Die häufigsten unerwünschten Wirkungen, die bei einer CYSTAGON-Therapie
auftreten, betreffen den Verdauungstrakt und das zentrale Nervensystem. Wenn diese
Wirkungen zu Therapiebeginn auftreten, kann die Verträglichkeit unter Umständen
verbessert werden, wenn die Therapie vorübergehend abgesetzt und anschließend
schrittweise wieder aufgenommen wird.
In klinischen Studien mit Cysteamin wurden folgende unerwünschte Wirkungen am
häufigsten registriert: Übelkeit/Erbrechen (35%), Appetitlosigkeit (31%), Fieber (22%),
Durchfall (16%), Lethargie (11%) und Hautausschlag (7%).
Folgende
Fälle
wurden
berichtet:
Dehydratation,
arterielle
Hypertonie,
Bauchbeschwerden, Gastroenteritis sowie in seltenen Fällen gastrointestinale
Ulzerationen und Blutungen. Auch zentralnervöse Nebenwirkungen wie Somnolenz,
Enzephalopathie, Kopfschmerzen sowie (selten) Krampfanfälle wurden beschrieben.
Psychische Wirkungen wie Nervosität, Depression und in seltenen Fällen
Halluzinationen sind möglich. Es wurden auch Fälle von Urtikaria und interstitieller
Nephritis registriert. CYSTAGON kann eine Anämie und Leukopenie hervorrufen und
zu einem Anstieg der Leberenzyme führen.
4.9
Überdosierung
Bislang wurde nur ein Fall von massiver Überdosierung registriert. Der Patient erbrach
das Arzneimittel sofort, und es entwickelten sich keine klinischen Symptome. Sollten
dennoch klinische Symptome auftreten, so ist eine entsprechende Überwachung von
Atmung und Herz-Kreislauf erforderlich. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt. Es
ist nicht bekannt, ob Cysteamin durch Hämodialyse aus dem Körper eliminiert werden
kann.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
13
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Stoffgruppe:
Stoffwechsel, ATC-Code: A16AA04.
Therapeutika
für
Verdauungstrakt
und
Die Leukozyten gesunder Personen haben einen Cystingehalt von < 0,2
nmol/Hemicystin/mg Protein. Bei Personen, die für Cystinose heterozygot veranlagt
sind, beträgt der Cystingehalt in der Regel < 1,0 nmol/Hemicystin/mg Protein. Bei
Personen mit nephropathischer Cystinose liegt der leukozytäre Cystingehalt dagegen
über 2 nmol/Hemicystin/mg Protein.
Bei der Reaktion von Cysteamin mit Cystin entstehen das Mischdisulfid aus Cysteamin
und Cystein sowie Cystein. Dieses Mischdisulfid wird anschließend durch das intakte
Lysin-Transportsystem aus den Lysosomen geschleust. In einer klinischen Studie
betrugen die Ausgangswerte des leukozytären Cystingehalts 3,73 (0,13 bis 19,8)
nmol/Hemicystin/mg Protein; diese Werte konnten mit Cysteamin-Dosierungen von 1,3
bis 1,95 g/m2/Tag nahe 1 nmol/Hemicystin/mg Protein gehalten werden. Nach
Verabreichung von Cysteamin sinkt der leukozytäre Cystingehalt ab, wobei der
Minimalwert nach zirka einer Stunde erreicht werden.
In einer früheren Studie erhielten 94 an nephropathischer Cystinose erkrankte Kinder
steigende Cysteamin-Dosen, so daß der leukozytäre Cystingehalt 5 bis 6 Stunden nach
Cysteamin-Applikation unter 2 nmol/Hemicystin/mg Protein lag; diese Ergebnisse
wurden mit denjenigen einer historischen Kontrollgruppe von 17 plazebobehandelten
Kindern verglichen. Die Hauptkriterien zur Beurteilung der Wirksamkeit waren das
Serumkreatinin, die Kreatinin-Clearance sowie die Körpergröße. Unter der Behandlung
lag der mittlere leukozytäre Cystingehalt bei 1,7 ± 0,2 nmol/Hemicystin/mg Protein. In
der Cysteamin-Gruppe konnte die glomeruläre Funktion erhalten werden. Demgegenüber
kam es bei den plazebobehandelten Patienten zu einem allmählichen Anstieg des
Serumkreatinins. Im Gegensatz zu den Patienten der Kontrollgruppe wiesen die Patienten
der Cysteamin-Gruppe ein Körperwachstum auf; dennoch konnte trotz Zunahme der
Wachstumsgeschwindigkeit die Altersnorm nicht erreicht werden. Die Behandlung hatte
keinen Einfluß auf die tubuläre Nierenfunktion. In zwei weiteren Studien wurden
ähnliche Ergebnisse erzielt.
In sämtlichen durchgeführten Studien sprachen die Patienten besser auf die Therapie an,
wenn sie zu Therapiebeginn noch jung waren und eine gute Nierenfunktion hatten.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
CYSTAGON entspricht Cysteaminhydrochlorid/Phosphocysteamin nach einer oralen
Einzelgabe von 1,05 g freier Base jeder der beiden Substanzen. Für CYSTAGON gelten
folgende Werte: Dauer bis zum Erreichen der plasmatischen Maximalkonzentration 1,5
Stunden, mittlere plasmatische Maximalkonzentration von 4 µg/ml und Halbwertszeit
von zirka 5 Stunden. Bei zwei Patienten betrug der Anteil des eiweißgebundenen
Cysteamins zirka 10-18% des gesamten plasmatischen Cysteamins.
Absorption, Verteilung, Stoffwechsel und Elimination:
Es wurden keine gesonderten Untersuchungen über Absorption, Verteilung, Stoffwechsel
und Elimination von CYSTAGON (Cysteaminbitartrat) durchgeführt. Eine Untersuchung
14
mit Cysteaminhydrochlorid ergab, daß die Substanz größtenteils als Sulfat im Urin
ausgeschieden wird.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Abgesehen von Reproduktionsstudien an Ratten und Kaninchen (Abschnitt II) wurden zu
CYSTAGON (Cysteaminbitartrat) keine präklinischen Sicherheitsstudien durchgeführt
Die
verfügbaren
präklinischen
Sicherheitsdaten
betreffen
vorwiegend
Cysteaminhydrochlorid.
Hohe Cysteamin-Dosen führen sowohl nach oraler als auch nach parenteraler
Applikation zu Duodenalulzera bei Ratten und Mäusen, nicht jedoch bei Affen. Im
Tierversuch führt die Verabreichung des Pharmakons bei verschiedenen Tierarten zu
Somatostatin-Depletion und zur Hemmung der Prolaktin-Sekretion. Es ist nicht bekannt,
ob dies für die klinische Anwendung des Pharmakons von Bedeutung ist.
In verschiedenen in-vitro-Tests erwies sich Cysteamin als mutagen, unter anderem
gegenüber Säugetierzellen (chromosomale Aberrationen). Das mutagene Potential von
CYSTAGON kann nicht vollständig evaluiert werden, da entsprechende Daten fehlen.
Es wurden bislang keine Karzinogenitätsstudien mit CYSTAGON durchgeführt.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Mikrokristalline Zellulose, Maisquellstärke, Magnesiumstearat/ Natriumdodecylsulfat,
hochdisperses Siliciumdioxid, Croscarmellose-Natrium, Gelatine, Titandioxid, schwarze
Tinte auf den Kapseln (E172, E 132, E 129, E133, E 104).
6.2
Inkompatibilitäten
Entfällt.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
6.4
Besondere Lagerungshinweise
Bei 15-25°C aufbewahren.
Vor Licht und Feuchtigkeit schützen.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
HDPE-Flaschen mit 100 und 500 weißen, opaken Kapseln mit CYSTAGON 50 auf dem
Kapselunterteil und MYLAN auf dem Kapseloberteil. Ein Trockenmittel mit schwarzer
Aktivkohle und Silicagel-Granula ist in der Flasche enthalten.
15
7.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
Orphan Europe SARL
Immeuble "Le Guillaumet"
60, Avenue du Président Wilson
92046 Paris la Défense
Frankreich
8.
NUMMERN IM ARZNEIMITTELREGISTER DER EUROPÄISCHEN
GEMEINSCHAFT
9.
DATUM DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
10.
STAND DER INFORMATION
16
ANHANG II
DER INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE EINFUHR
UND DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST, DIE
BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN
GEBRAUCH SOWIE DIE SPEZIFISCHEN AUFLAGEN, DIE VOM INHABER
DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN ZU ERFÜLLEN SIND
17
A.
INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS
Hersteller, der für die Einfuhr und die Chargenfreigabe im Europäischen
Wirtschaftsraum verantwortlich ist:
Packpharm Ltd, 7 Charles Street, Ruddington, Nottingham, NG 11 6HH, Vereinigtes
Königreich
Die Herstellungserlaubnis wurde erteilt am 12. November 1993 von der Medicines
Control Agency (Market Towers, 1 Nine Elms Lane, Vauxhall, London SW8 5NQ,
Vereinigtes Königreich).
B.
BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND
DEN GEBRAUCH
Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung, deren Abgabe nicht
wiederholt werden kann.
C.
SPEZIFISCHE AUFLAGEN
Der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen hat entsprechend den
Zeitvorgaben die folgenden Studien durchzuführen, deren Ergebnisse die Grundlage des
jährlichen Bewertungsberichtes zum Nutzen-Risiko-Verhältnis bilden. Brief vom 19.
Februar 1997:
Toxikologische und pharmakologische Aspekte
1.
ORPHAN EUROPE wird toxikologische Studien zur Bestimmung der Mutagenität
und Gentoxizität (d.h. AMES-Test und Mikronukleus-Test bei Mäusen)
durchführen. Die Prüfpläne dieser Studien werden bis 31. Mai 1997 eingereicht,
und die Ergebnisse werden bis 30. November 1997 vorgelegt.
Klinische Aspekte
1.
ORPHAN EUROPE wird die Ergebnisse einer pharmakokinetischen Studie mit
Patienten aus den USA vorlegen, sobald die Studie abgeschlossen ist. Der Prüfplan
wird bis 1. Mai 1997 eingereicht. Die Ergebnisse werden bis 1. September 1998
vorgelegt.
2.
ORPHAN EUROPE wird einen Bericht über die klinischen Daten, die anhand der
offiziellen Prüfbogenformulare über einen Zeitraum von 6 Monaten gesammelt
wurden, zusammen mit dem regelmäßig erstellten Fortschreibungsbericht zur
Sicherheit vorlegen.
18
ANHANG III
ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE
19
A. ETIKETTIERUNG
20
ÄUSSERE VERPACKUNG
CYSTAGON 50 mg
Mercaptaminbitartrat (Cysteaminbitartrat)
Kapsel
Mercaptaminbitartrate (Cysteaminbitartrate) 147,24 mg,
entsprechend 50 mg freier Cysteamin-Base
500 Kapseln (mit einem Trockenmittel in der Flasche)
Zur oralen Anwendung
Für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Verwendbar bis:
Bei 15-25°C aufbewahren.
Vor Licht und Feuchtigkeit schützen.
Orphan Europe SARL
Immeuble "Le Guillaumet"
60, Avenue du Président Wilson
92046 Paris La Défense
Frankreich
Zulassungsnummer:
Ch.-B:
Verschreibungspflichtig:
Informationen zur Verordnung: siehe Packungsbeilage
21
ÄUSSERE VERPACKUNG
CYSTAGON 50 mg
Mercaptaminbitartrat (Cysteaminbitartrat)
Kapsel
Mercaptaminbitartrat (Cysteaminbitartrat) 147,24 mg,
entsprechend 50 mg freier Cysteamin-Base
100 Kapseln (mit einem Trockenmittel in der Flasche)
Zur oralen Anwendung
Für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Verwendbar bis:
Bei 15-25°C aufbewahren.
Vor Licht und Feuchtigkeit schützen.
Orphan Europe SARL
Immeuble "Le Guillaumet"
60, Avenue du Président Wilson
92046 Paris La Défense
Frankreich
Zulassungsnummer:
Ch.-B:
Verschreibungspflichtig
Informationen zur Verordnung: siehe Packungsbeilage
22
INNERE VERPACKUNG
CYSTAGON 50 mg
Mercaptaminbitartrat (Cysteaminbitartrat)
Kapsel
Mercaptaminbitartrat (Cysteaminbitartrat) 147,24 mg,
entsprechend 50 mg freier Cysteamin-Base
500 Kapseln (mit einem Trockenmittel in der Flasche)
Zur oralen Anwendung
Bei 15-25°C aufbewahren.
Vor Licht und Feuchtigkeit schützen.
Verwendbar bis:
Orphan Europe SARL
Immeuble "Le Guillaumet"
60, Avenue du Président Wilson
92046 Paris La Défense
Frankreich
Zulassungsnummer:
Ch.-B:
Verschreibungspflichtig:
Für Kinder unzugänglich aufbewahren.
23
INNERE VERPACKUNG
CYSTAGON 50 mg
Mercaptaminbitartrat (Cysteaminbitartrat)
Kapsel
Mercaptaminbitartrat (Cysteaminbitartrat) 147,24 mg,
entsprechend 50 mg freier Cysteamin-Base
100 Kapseln (mit einem Trockenmittel in der Flasche)
Zur oralen Anwendung
Bei 15-25°C aufbewahren.
Vor Licht und Feuchtigkeit schützen.
Verwendbar bis:
Orphan Europe SARL
Immeuble "Le Guillaumet"
60, Avenue du Président Wilson
92046 Paris La Défense
Frankreich
Zulassungsnummer:
Ch.-B:
Verschreibungspflichtig:
Für Kinder unzugänglich aufbewahren.
24
ÄUSSERE VERPACKUNG
CYSTAGON 150 mg
Mercaptaminbitartrat (Cysteaminbitartrat)
Kapsel
Mercaptaminbitartrat (Cysteaminbitartrat): 441,72 mg,
entsprechend 150 mg freier Cysteamin-Base
500 Kapseln (mit einem Trockenmittel in der Flasche)
Zur oralen Anwendung
Für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Verwendbar bis:
Bei 15-25°C aufbewahren.
Vor Licht und Feuchtigkeit schützen.
Orphan Europe SARL
Immeuble "Le Guillaumet"
60, Avenue du Président Wilson
92046 Paris La Défense
Frankreich
Zulassungsnummer:
Ch.-B:
Verschreibungspflichtig:
Informationen zur Verordnung: siehe Packungsbeilage
25
ÄUSSERE VERPACKUNG
CYSTAGON 150 mg
Mercaptaminbitartrat (Cysteaminbitartrat)
Kapsel
Mercaptaminbitartrat (Cysteaminbitartrat): 441,72 mg,
entsprechend 150 mg freier Cysteamin-Base
100 Kapseln (mit einem Trockenmittel in der Flasche)
Zur oralen Anwendung
Für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Verwendbar bis:
Bei 15-25°C aufbewahren.
Vor Licht und Feuchtigkeit schützen.
Orphan Europe SARL
Immeuble "Le Guillaumet"
60, Avenue du Président Wilson
92046 Paris La Défense
Frankreich
Zulassungsnummer:
Ch.-B:
Verschreibungspflichtig:
Informationen zur Verordnung: siehe Packungsbeilage
26
INNERE VERPACKUNG
CYSTAGON 150 mg
Mercaptaminbitartrat (Cysteaminbitartrat)
Kapsel
Mercaptaminbitartrat (Cysteaminbitartrat): 441,72 mg,
entsprechend 150 mg freier Cysteamin-Base
500 Kapseln (mit einem Trockenmittel in der Flasche)
Zur oralen Anwendung
Bei 15-25°C aufbewahren.
Vor Licht und Feuchtigkeit schützen.
Verwendbar bis:
Orphan Europe SARL
Immeuble "Le Guillaumet"
60, Avenue du Président Wilson
92046 Paris La Défense
Frankreich
Zulassungsnummer:
Ch.-B:
Verschreibungspflichtig:
Für Kinder unzugänglich aufbewahren.
27
INNERE VERPACKUNG
CYSTAGON 150 mg
Mercaptaminbitartrat (Cysteaminbitartrat)
Kapsel
Mercaptaminbitartrat (Cysteaminbitartrat): 441,72 mg,
entsprechend 150 mg freier Cysteamin-Base
100 Kapseln (mit einem Trockenmittel in der Flasche)
Zur oralen Anwendung
Bei 15-25°C aufbewahren.
Vor Licht und Feuchtigkeit schützen.
Verwendbar bis:
Orphan Europe SARL
Immeuble "Le Guillaumet"
60, Avenue du Président Wilson
92046 Paris La Défense
Frankreich
Zulassungsnummer:
Ch.-B:
Verschreibungspflichtig:
Für Kinder unzugänglich aufbewahren.
28
B. PACKUNGSBEILAGE
29
GEBRAUCHSINFORMATION
Diese Packungsbeilage enthält eine Zusammenfassung der Informationen, die zu
CYSTAGON erhältlich sind; bitte bewahren Sie es auf, bis das Arzneimittel
aufgebraucht ist, da Sie die Packungsbeilage unter Umständen mehrmals
durchlesen müssen. Die Packungsbeilage enthält jedoch nicht die Gesamtheit aller
existierender Informationen über die CYSTAGON Kapseln und ersetzt auf keinen
Fall die Anweisungen Ihres Arztes. Falls Sie Fragen zu diesem Arzneimittel haben,
wenden Sie sich an Ihren Arzt (bzw. den Arzt Ihres Kindes) oder an den Apotheker.
BESCHREIBUNG DES ARZNEIMITTELS
CYSTAGON 50 mg enthält 147,24 mg Cysteaminbitartrat (Mercaptaminbitartrat),
entsprechend 50 mg freier Cysteamin-Base.
Darüber hinaus enthält CYSTAGON 50 mg folgende Hilfsstoffe:
Mikrokristalline Zellulose, Maisquellstärke, Magnesiumstearat/ Natriumdodecylsulfat,
hochdisperses Siliciumdioxid, Croscarmellose-Natrium, Gelatine, Titandioxid, schwarze
Tinte auf den Kapseln (E172, E 132, E 129, E133, E 104).
CYSTAGON 50 mg wird in Flaschen zu 100 und 500 Kapseln dargereicht. Jede Flasche
enthält ein Trockenmittel.
Pharmazeutischer Unternehmer:
Orphan Europe SARL
Immeuble "Le Guillaumet"
60, Avenue du Président Wilson
92046 Paris la Défense
Frankreich
Hersteller:
Packpharm Ltd
7 Charles Street
Ruddington
Nottingham
NG11 6HH
Großbritannien
WANN WIRD CYSTAGON VERWENDET?
CYSTAGON wird zur Behandlung der nephropathischen Cystinose verordnet, einer
seltenen vererbbaren Erkrankung, bei der sich in den Organen, beispielsweise in den
Nieren, Cystin anhäuft. Das angehäufte Cystin schädigt die Nieren, so daß es zu
verstärktem Verlust von Glukose, Eiweiß und Elektrolyten kommt. CYSTAGON ist ein
Arzneimittel, welches mit Cystin reagiert und dessen Gehalt in den Zellen verringert.
WANN DARF CYSTAGON NICHT VERWENDET WERDEN?
CYSTAGON darf nicht verwendet werden, wenn Sie bzw. Ihr Kind gegenüber
CYSTAGON, Cysteamin oder Penicillamin eine Überempfindlichkeit (Allergie)
entwickelt haben.
CYSTAGON darf nicht während der Stillzeit verwendet werden.
30
Wenn Sie schwanger sind, dürfen Sie CYSTAGON nicht verwenden.
FALLS SIE FRAGEN HABEN, WENDEN SIE SICH BITTE AN IHREN ARZT ODER
APOTHEKER.
SPEZIELLE WARNHINWEISE UND VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
ANWENDUNG
Dieses Arzneimittel wurde ausschließlich Ihnen bzw. Ihrem Kind verordnet.
Verabreichen Sie es auf keinen Fall einer anderen Person - auch dann nicht, wenn diese
Person ähnliche Symptome hat. Verwenden Sie das Arzneimittel nicht aus anderen
Gründen.
Es wurde nicht nachgewiesen, daß CYSTAGON die Anreicherung von Cysteinkristallen
im Auge verhindert. Patienten, die zu diesem Zwecke Cysteamin-haltige Augenlösungen
erhalten, sollten diese weiterverwenden.
Im Gegensatz zu Phosphocysteamin enthält CYSTAGON kein Phosphat.
Möglicherweise erhalten Sie bereits Phosphat-Supplemente; die Dosierung dieser
Supplemente muß unter Umständen verändert werden, falls anstelle von
Phosphocysteamin CYSTAGON verwendet wird.
CYSTAGON kann zu Schläfrigkeit führen. Zu Beginn der Behandlung sollten Sie bzw.
Ihr Kind solange keine Aufmerksamkeit erfordernde Tätigkeiten verrichten, bis die
Wirkungen des Arzneimittel gut bekannt sind.
FALLS SIE FRAGEN ZUR VERWENDUNG DIESES ARZNEIMITTELS HABEN,
WENDEN SIE SICH BITTE AN IHREN ARZT ODER APOTHEKER.
FÜR KINDER UNZUGÄNGLICH AUFBEWAHREN.
WECHSELWIRKUNGEN MIT ANDEREN ARZNEIMITTELN
UM MÖGLICHE WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN CYSTAGON UND
ANDEREN ARZNEIMITTELN ZU VERMEIDEN, MÜSSEN SIE STETS IHREN
ARZT ODER APOTHEKER INFORMIEREN, FALLS SIE ANDERE
MEDIKAMENTE VERWENDEN.
SCHWANGERSCHAFT UND STILLZEIT
Sie dürfen CYSTAGON nicht verwenden, so lange Sie Ihr Kind stillen.
Verwenden Sie CYSTAGON nicht, wenn Sie schwanger sind. Suchen Sie bitte Ihren
Arzt auf, wenn Sie vorhaben, schwanger zu werden.
WIE WIRD CYSTAGON VERWENDET?
Die CYSTAGON-Dosierung, die Ihnen bzw. Ihrem Kind verordnet wurde, richtet sich
nach Ihrem Körpergewicht (bzw. demjenigen Ihres Kindes) und beträgt etwa 50
mg/kg/Tag. CYSTAGON wird ausschließlich oral (d. h. über den Mund) eingenommen
oder verabreicht. Halten Sie sich streng an die Anweisungen des Arztes. Um
sicherzustellen, daß CYSTAGON richtig wirkt, müssen Sie folgendes tun :
31
•
CYSTAGON wird viermal täglich - alle sechs Stunden - eingenommen. Dabei ist
es wichtig, darauf zu achten, daß die 6stündigen Zeitabstände möglichst genau
eingehalten werden.
•
Halten Sie sich streng an die Anweisungen Ihres Arztes. Erhöhen oder vermindern
Sie die Dosierung nicht, ohne ihn vorher zu fragen.
•
Falls Sie versehentlich eine Dosis vergessen haben, müssen Sie diese so bald wie
möglich nachholen - es sei denn, die folgende Dosis ist innerhalb der nächsten zwei
Stunden fällig: In diesem Falle lassen Sie die versäumte Dosis aus und halten sich
anschließend wieder an das Dosierungsschema. Sie dürfen keine doppelte Dosis
einnehmen.
•
Kinder unter sechs Jahren dürfen die Kapseln nicht verwenden, da sie unter
Umständen nicht in der Lage sind, die Kapseln zu schlucken, so daß Erstickungsgefahr
besteht. Für Kinder unter sechs Jahren kann man die Kapseln öffnen und den Inhalt über
das Essen (z. B. Milch, Kartoffeln oder andere stärkehaltige Lebensmittel) streuen oder
der Kindernahrung beimischen. Geben Sie keine säurehaltigen Getränke wie z. B.
Orangensaft zur Nahrung. Fragen Sie Ihren Arzt, wie Sie genau vorgehen müssen.
•
Neben CYSTAGON gehören zu Ihrer Therapie (bzw. zu derjenigen Ihres Kindes)
unter Umständen ein oder mehrere Nahrungszusätze, um wichtige Elektrolyte, die über
die Nieren verloren gehen, zu ersetzen. Bei der Verwendung dieser Nahrungszusätze
müssen Sie sich streng an die Anweisungen des Arztes halten. Falls Sie diese
Nahrungszusätze mehrmals vergessen haben oder Schwäche bzw. Schläfrigkeit auftreten,
wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.
•
Zur Bestimmung der korrekten CYSTAGON-Dosierung sind regelmäßige
Blutuntersuchungen erforderlich, um die in den weißen Blutkörperchen (Leukozyten)
enthaltene Cystin-Menge zu messen. Der Arzt wird mit Ihnen Termine zur Blutentnahme
vereinbaren. Regelmäßige Blut- und Urinanalysen zur Messung der Konzentration der
wichtigen Elektrolyte im Körper müssen ebenfalls durchgeführt werden, damit der Arzt
die Dosierung der Nahrungszusätze genau anzupassen kann.
Die CYSTAGON-Therapie muß auf unbestimmte Zeit fortgesetzt werden, je nach
Anweisung Ihres Arztes.
HALTEN SIE SICH STETS STRENG AN DIE ANWEISUNGEN IHRES ARZTES.
Überdosierung
Sie müssen umgehend den Arzt oder die Notaufnahme eines Krankenhauses
verständigen, falls mehr Arzneimittel geschluckt wurde, als der Arzt verordnet hat, es zu
Schläfrigkeit oder anhaltendem Erbrechen kommt.
WELCHE
UNERWÜNSCHTEN
KÖNNEN AUFTRETEN?
WIRKUNGEN
(NEBENWIRKUNGEN)
Manche Personen werden bei Verwendung von CYSTAGON schläfrig, bzw. ihre
Wachsamkeit läßt nach. Sie müssen unbedingt wissen, wie Sie selbst bzw. Ihr Kind (d. h.
der Patient) auf dieses Arzneimittel reagieren, bevor Sie Tätigkeiten unternehmen, die
Aufmerksamkeit erfordern.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von CYSTAGON gehören: Übelkeit, Erbrechen,
Appetitverlust, Fieber, Durchfall, Schläfrigkeit, Hautausschlag, unangenehmer
Mundgeruch, Flüssigkeitsverlust, hoher Blutdruck, Bauchbeschwerden, Gastroenteritis,
Auswirkungen auf das Nervensystem (Kopfschmerzen, Nervosität, Depression sowie in
seltenen Fällen Krampfanfälle und Halluzinationen), Allergie-ähnliche Hautausschläge
und Auswirkungen auf die Niere.
32
In einigen seltenen Fällen sind während der Einnahme dieses Arzneimittels Geschwüre
(Ulzera) und Blutungen im Verdauungstrakt aufgetreten. Da es sich hierbei um
schwerwiegende Nebenwirkungen handelt, bitten Sie Ihren Arzt (bzw. den Arzt Ihres
Kindes), Ihnen die Warnzeichen dieser Nebenwirkungen zu erläutern.
INFORMIEREN SIE IHREN ARZT ODER APOTHEKER, FALLS BEI IHNEN
ANDERE UNERWÜNSCHTE WIRKUNGEN AUFTRETEN, DIE NICHT IN DIESER
PACKUNGSBEILAGE AUFGEFÜHRT SIND.
AUFBEWAHRUNG
Bewahren Sie das Arzneimittel bei 15-25°C auf, und schützen Sie es vor Licht und
Feuchtigkeit.
Falls Sie an einer Flasche mit Kapseln Zeichen einer Schädigung erkennen, bringen Sie
die Flasche bitte zum Apotheker zurück.
VERFALLSDATUM
NACH ABLAUF DES AUF DER PACKUNG AUFGEDRUCKTEN
VERFALLSDATUMS DÜRFEN SIE DAS ARZNEIMITTEL NICHT MEHR
VERWENDEN
STAND DIESER PATIENTENINFORMATION
33
WEITERE INFORMATIONEN
CYSTAGON können Sie nur mit einem Rezept Ihres Arztes (bzw. des Arztes Ihres
Kindes) erhalten. Falls Sie weitere Informationen zu diesem Arzneimittel wünschen,
wenden Sie sich bitte an den örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers:
Für Belgien, Frankreich, Griechenland, Luxemburg, die Niederlande, Portugal und
Spanien:
Orphan Europe SARL
Immeuble "Le Guillaumet"
60, Avenue du Président Wilson
92046 Paris la Défense
Frankreich
Tel. 01 4773 64 58
Für Großbritannien und Irland:
Orphan Europe (UK) Ltd.
32 Bell Street
Henley-on-Thames
Oxfordshire RG9 2BH
Großbritannien
Tel. 01491 414333
Für Österreich und Deutschland:
Orphan Europe Germany
Kaiser-Friedrich-Promenade 2
61348 Bad Homburg
Deutschland
Tel. 06172 983 560
Für Schweden:
Swedish Orphan AB
Drottninggatan 98
11160 Stockholm
Schweden
Tel. 08 402 83 30
Für Finnland:
Oy Orphan Finland Ab
ElectroCity
Tykistökatu 4D
20520 Turku
Finnland
Tel. 02 410 17 54
Für Dänemark:
Orphan Denmark A/S
Wilders Plads
Bygning V
1403 København K
Dänemark
Tel. 32 96 68 69
34
GEBRAUCHSINFORMATION
Diese Packungsbeilage enthält eine Zusammenfassung der Informationen, die zu
CYSTAGON erhältlich sind; bitte bewahren Sie sie auf, bis das Arzneimittel
aufgebraucht ist, da Sie die Packungsbeilage unter Umständen mehrmals
durchlesen müssen. Die Packungsbeilage enthält jedoch nicht die Gesamtheit aller
existierender Informationen über die CYSTAGON Kapseln und ersetzt auf keinen
Fall die Anweisungen Ihres Arztes. Falls Sie Fragen zu diesem Arzneimittel haben,
wenden Sie sich an Ihren Arzt (bzw. den Arzt Ihres Kindes) oder an den Apotheker.
BESCHREIBUNG DES ARZNEIMITTELS
CYSTAGON 150 mg enthält 441,72 mg Cysteaminbitartrate (Mercaptaminbitartrate),
entsprechend 150 mg freier Cysteamin-Base.
Darüber hinaus enthält CYSTAGON 150 mg folgende Hilfsstoffe:
Mikrokristalline Zellulose, Maisquellstärke, Magnesiumstearat/ Natriumdodecylsulfat,
hochdisperses Siliciumdioxid, Croscarmellose-Natrium, Gelatine, Titandioxid, schwarze
Tinte auf den Kapseln (E172, E 132, E 129, E133, E 104).
CYSTAGON 150 mg wird in Flaschen zu 100 und 500 Kapseln dargereicht. Jede
Flasche enthält ein Trockenmittel.
Pharmazeutischer Unternehmer:
Orphan Europe SARL
Immeuble "Le Guillaumet“
60, Avenue du Président Wilson
92046 Paris la Défense
Frankreich
Hersteller:
Packpharm Ltd
7 Charles Street
Ruddington
Nottingham
NG11 6HH
Großbritannien
WANN WIRD CYSTAGON VERWENDET?
CYSTAGON wird zur Behandlung der nephropathischen Cystinose verordnet, einer
seltenen vererbbaren Erkrankung, bei der sich in den Organen, beispielsweise in den
Nieren, Cystin anhäuft. Das angehäufte Cystin schädigt die Nieren, so daß es zu
verstärktem Verlust von Glukose, Eiweiß und Elektrolyten kommt. CYSTAGON ist ein
Arzneimittel, welches mit Cystin reagiert und dessen Gehalt in den Zellen verringert.
WANN DARF CYSTAGON NICHT VERWENDET WERDEN?
CYSTAGON darf nicht verwendet werden, wenn Sie bzw. Ihr Kind gegenüber
CYSTAGON, Cysteamin oder Penicillamin eine Überempfindlichkeit (Allergie)
entwickelt haben.
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CYSTAGON darf nicht während der Stillzeit verwendet werden.
Wenn Sie schwanger sind, dürfen Sie CYSTAGON nicht verwenden.
FALLS SIE FRAGEN HABEN, WENDEN SIE SICH BITTE AN IHREN ARZT ODER
APOTHEKER.
SPEZIELLE WARNHINWEISE UND VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
ANWENDUNG
Dieses Arzneimittel wurde ausschließlich Ihnen bzw. Ihrem Kind verordnet.
Verabreichen Sie es auf keinen Fall einer anderen Person - auch dann nicht, wenn diese
Person ähnliche Symptome hat. Verwenden Sie das Arzneimittel nicht aus anderen
Gründen.
Es wurde nicht nachgewiesen, daß CYSTAGON die Anreicherung von Cysteinkristallen
im Auge verhindert. Patienten, die zu diesem Zwecke Cysteamin-haltige Augenlösungen
erhalten, sollten diese weiterverwenden.
Im Gegensatz zu Phosphocysteamin enthält CYSTAGON kein Phosphat.
Möglicherweise erhalten Sie bereits Phosphat-Supplemente; die Dosierung dieser
Supplemente muß unter Umständen verändert werden, falls anstelle von
Phosphocysteamin CYSTAGON verwendet wird.
CYSTAGON kann zu Schläfrigkeit führen. Zu Beginn der Behandlung sollten Sie bzw.
Ihr Kind solange keine Aufmerksamkeit erfordernde Tätigkeiten verrichten, bis die
Wirkungen des Arzneimittel gut bekannt sind.
FALLS SIE FRAGEN ZUR VERWENDUNG DIESES ARZNEIMITTELS HABEN,
WENDEN SIE SICH BITTE AN IHREN ARZT ODER APOTHEKER.
FÜR KINDER UNZUGÄNGLICH AUFBEWAHREN.
WECHSELWIRKUNGEN MIT ANDEREN ARZNEIMITTELN
UM MÖGLICHE WECHSELWIRKUNGEN ZWISCHEN CYSTAGON UND
ANDEREN ARZNEIMITTELN ZU VERMEIDEN, MÜSSEN SIE STETS IHREN
ARZT ODER APOTHEKER INFORMIEREN, FALLS SIE ANDERE
MEDIKAMENTE VERWENDEN.
SCHWANGERSCHAFT UND STILLZEIT
Sie dürfen CYSTAGON nicht verwenden, so lange Sie Ihr Kind stillen.
Verwenden Sie CYSTAGON nicht, wenn Sie schwanger sind. Suchen Sie bitte Ihren
Arzt auf, wenn Sie vorhaben, schwanger zu werden.
WIE WIRD CYSTAGON VERWENDET?
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Die CYSTAGON-Dosierung, die Ihnen bzw. Ihrem Kind verordnet wurde, richtet sich
nach Ihrem Körpergewicht (bzw. demjenigen Ihres Kindes) und beträgt etwa 50
mg/kg/Tag. CYSTAGON wird ausschließlich oral (d. h. über den Mund) eingenommen
oder verabreicht. Halten Sie sich streng an die Anweisungen des Arztes. Um
sicherzustellen, daß CYSTAGON richtig wirkt, müssen Sie folgendes tun :
•
CYSTAGON wird viermal täglich - alle sechs Stunden - eingenommen. Dabei ist
es wichtig, darauf zu achten, daß die 6stündigen Zeitabstände möglichst genau
eingehalten werden.
•
Halten Sie sich streng an die Anweisungen Ihres Arztes. Erhöhen oder vermindern
Sie die Dosierung nicht, ohne ihn vorher zu fragen.
•
Falls Sie versehentlich eine Dosis vergessen haben, müssen Sie diese so bald wie
möglich nachholen - es sei denn, die folgende Dosis ist innerhalb der nächsten zwei
Stunden fällig: In diesem Falle lassen Sie die versäumte Dosis aus und halten sich
anschließend wieder an das Dosierungsschema. Sie dürfen keine doppelte Dosis
einnehmen.
•
Kinder unter sechs Jahren dürfen die Kapseln nicht verwenden, da sie unter
Umständen nicht in der Lage sind, die Kapseln zu schlucken, so daß Erstickungsgefahr
besteht. Für Kinder unter sechs Jahren kann man die Kapseln öffnen und den Inhalt über
das Essen (z. B. Milch, Kartoffeln oder andere stärkehaltige Lebensmittel) streuen oder
der Kindernahrung beimischen. Geben Sie keine säurehaltigen Getränke wie z. B.
Orangensaft zur Nahrung. Fragen Sie Ihren Arzt, wie Sie genau vorgehen müssen.
•
Neben CYSTAGON gehören zu Ihrer Therapie (bzw. zu derjenigen Ihres Kindes)
unter Umständen ein oder mehrere Nahrungszusätze, um wichtige Elektrolyte, die über
die Nieren verloren gehen, zu ersetzen. Bei der Verwendung dieser Nahrungszusätze
müssen Sie sich streng an die Anweisungen des Arztes halten. Falls Sie diese
Nahrungszusätze mehrmals vergessen haben oder Schwäche bzw. Schläfrigkeit auftreten,
wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.
•
Zur Bestimmung der korrekten CYSTAGON-Dosierung sind regelmäßige
Blutuntersuchungen erforderlich, um die in den weißen Blutkörperchen (Leukozyten)
enthaltene Cystin-Menge zu messen. Der Arzt wird mit Ihnen Termine zur Blutentnahme
vereinbaren. Regelmäßige Blut- und Urinanalysen zur Messung der Konzentration der
wichtigen Elektrolyte im Körper müssen ebenfalls durchgeführt werden, damit der Arzt
die Dosierung der Nahrungszusätze genau anzupassen kann.
Die CYSTAGON-Therapie muß auf unbestimmte Zeit fortgesetzt werden, je nach
Anweisung Ihres Arztes.
HALTEN SIE SICH STETS STRENG AN DIE ANWEISUNGEN IHRES ARZTES.
Überdosierung
Sie müssen umgehend den Arzt oder die Notaufnahme eines Krankenhauses
verständigen, falls mehr Arzneimittel geschluckt wurde, als der Arzt verordnet hat, es zu
Schläfrigkeit oder anhaltendem Erbrechen kommt.
37
WELCHE
UNERWÜNSCHTEN
KÖNNEN AUFTRETEN?
WIRKUNGEN
(NEBENWIRKUNGEN)
Manche Personen werden bei Verwendung von CYSTAGON schläfrig, bzw. ihre
Wachsamkeit läßt nach. Sie müssen unbedingt wissen, wie Sie selbst bzw. Ihr Kind (d. h.
der Patient) auf dieses Arzneimittel reagieren, bevor Sie Tätigkeiten unternehmen, die
Aufmerksamkeit erfordern.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von CYSTAGON gehören: Übelkeit, Erbrechen,
Appetitverlust, Fieber, Durchfall, Schläfrigkeit, Hautausschlag, unangenehmer
Mundgeruch, Flüssigkeitsverlust, hoher Blutdruck, Bauchbeschwerden, Gastroenteritis,
Auswirkungen auf das Nervensystem (Kopfschmerzen, Nervosität, Depression sowie in
seltenen Fällen Krampfanfälle und Halluzinationen), Allergie-ähnliche Hautausschläge
und Auswirkungen auf die Niere.
In einigen seltenen Fällen sind während der Einnahme dieses Arzneimittels Geschwüre
(Ulzera) und Blutungen im Verdauungstrakt aufgetreten. Da es sich hierbei um
schwerwiegende Nebenwirkungen handelt, bitten Sie Ihren Arzt (bzw. den Arzt Ihres
Kindes), Ihnen die Warnzeichen dieser Nebenwirkungen zu erläutern.
INFORMIEREN SIE IHREN ARZT ODER APOTHEKER, FALLS BEI IHNEN
ANDERE UNERWÜNSCHTE WIRKUNGEN AUFTRETEN, DIE NICHT IN DIESER
PACKUNGSBEILAGE AUFGEFÜHRT SIND.
AUFBEWAHRUNG
Bewahren Sie das Arzneimittel bei 15-25°C auf, und schützen Sie es vor Licht und
Feuchtigkeit.
Falls Sie an einer Flasche mit Kapseln Zeichen einer Schädigung erkennen, bringen Sie
die Flasche bitte zum Apotheker zurück.
VERFALLSDATUM
NACH ABLAUF DES AUF DER PACKUNG AUFGEDRUCKTEN
VERFALLSDATUMS DÜRFEN SIE DAS ARZNEIMITTEL NICHT MEHR
VERWENDEN
STAND DIESER PATIENTENINFORMATION
WEITERE INFORMATIONEN
CYSTAGON können Sie nur mit einem Rezept Ihres Arztes (bzw. des Arztes Ihres
Kindes) erhalten. Falls Sie weitere Informationen zu diesem Arzneimittel wünschen,
wenden Sie sich bitte an den örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers:
Für Belgien, Frankreich, Griechenland, Luxemburg, die Niederlande, Portugal und
Spanien:
Orphan Europe SARL
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Immeuble "Le Guillaumet"
60, Avenue du Président Wilson
92046 Paris la Défense
Frankreich
Tel. 01 4773 64 58
Für Vereinigtes Königreich und Irland:
Orphan Europe (UK) Ltd.
32 Bell Street
Henley-on-Thames
Oxfordshire RG9 2BH
Vereinigtes Königreich
Tel. 01491 414333
Für Österreich und Deutschland:
Orphan Europe Germany
Kaiser-Friedrich-Promenade 2
61348 Bad Homburg
Deutschland
Tel. 06172 983 560
Für Schweden:
Swedish Orphan AB
Drottninggatan 98
11160 Stockholm
Schweden
Tel. 08 402 83 30
Für Finnland:
Oy Orphan Finland Ab
ElectroCity
Tykistökatu 4D
20520 Turku
Finnland
Tel. 02 410 17 54
Für Dänemark:
Orphan Denmark A/S
Wilders Plads
Bygning V
1403 København K
Dänemark
Tel. 32 96 68 69
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