Bastian Saloga [email protected] BERUFSBILDENDE SCHULEN DES LANDKREISES HAMELN-PYRMONT Eugen-Reintjes-Schule Fachgymnasium Technik Facharbeit im Leistungskurs Mathematik Differentialgleichungen in der Elektrotechnik Bastian Saloga [email protected] Verfasser : Bastian Saloga Fachlehrer: Herr Sporbert Abgabetermin: 23 . 05 . 2000 Bastian Saloga [email protected] Bastian Saloga [email protected] Inhaltsverzeichnis: Seite Inhaltsverzeichnis 1 1 Vorwort 2 2 Definition Differentialgleichungen 2 3 Differentialgleichung bei elektrischen Ausgleichsvorgängen 2 3.1 Allgemeines 2 3.2 Allgemeine Lösung für Schaltungen mit einem Speicherelemente 3 4 Anwendung von Differentialgleichungen in der Elektrotechnik 4 4.1 Aufladen eines Kondensators 4 4.1.1 Lösung durch umstellen der Aufgabe 5 4.1.2 Anwendung der allgemeinen Lösung 6 4.2 Entladen eines Kondensators über einem Wiederstand 7 4.3 Einschalten einer Spule 8 5 Differentialgleichung für Schaltungen mit zwei Speicherelementen 9 5.1 Allgemeine Lösung 9 5.2 Entladung eines Kondensators über einer Spule 11 6 Schlußwort 15 Anhang 16 -4- Bastian Saloga [email protected] 1 Vorwort Ich habe mich bei meiner Facharbeit für das Thema Differentialgleichungen in der Elektrotechnik entschieden. Ich meine das ich so den Nutzen den ich aus dieser Facharbeit ziehen kann verdoppele , da ich gleich in zwei für mein Abitur und mein Studium wichtigen Fachbereichen Erfahrungen im Verfassen einer vorwissenschaftlichen Arbeit sammeln kann. 2 Definition Differentialgleichungen Allgemein ist eine Differentialgleichung eine Gleichung, in der nicht nur mehrere Variablen sonder auch eine Ableitung(ein Differentialquotient) einer anderen oder der selben Gleichung auftritt . Man unterscheidet dann noch verschiedene Arten von Differentialgleichungen .Es gibt gewöhnliche Differentialgleichungen, bei diesen treten nur Funktionen einer Variablen auf , eine solche Funktion könnte x$. Alle anderen Differentialgleichungen sind dann z.B. so aussehen: y!"' # partielle Differentialgleichungen bei ihnen treten mehrere Variable auf , diese Art von % "' #z $. Des Weiteren werden Funktion könnte dann so aussehen y!"' #x$ Differentialgleichungen in Ordnungen eingeteilt , die Ordnung richtet sich dabei % "' #z $eine nach der höchsten auf tretenden Ableitung . Also wäre z.B. y!"#x$ % "'' #z$eine Differentialgleichung erster Ordnung , aber y!"' #x$ Differentialgleichung zweiter Ordnung . „Läßt sich eine Differentialgleichung als Polynom in der gesuchten Funktion und ihrer Ableitung schreiben so nennt man -5- Bastian Saloga [email protected] die höchst auftretende Summe der Exponenten der Funktion und ihrer Differentialquotienten den Grad der Differentialgleichung . Differentialgleichungen ersten Grades heißen auch linear ; in ihnen treten die Funktion und ihre Ableitung nur in erster Potenz und nicht miteinander multipliziert auf .“(Mathematik verstehen: Seite 478) . Außerdem unterscheidet man , ob man die Differentialgleichung nach ihrer höchsten Ableitung umstellen kann , dann wird sie explizit genannt, oder ob dies nicht möglich ist, in diesem Fall nennt man sie implizit . 3 Differentialgleichung bei elektrischen Ausgleichsvorgängen 3.1 Allgemeines Ausgleichsvorgänge bei elektrischen Systemen sind Übergänge von einem zum anderen Zustand , also z.B. Einschalt- und Ausschaltvorgänge . Ausgleichsvorgänge entstehen vor allem bei Systemen in denen ein Energiespeicherelement , z.B. Kondensatoren oder Spulen , vorhanden ist . Die beiden eben genannten Bauelemente sind sich prinzipiell sehr ähnlich , denn in beiden werden Energie gespeichert . Beim Kondensator wird die gespeicherte 1 1 W el ! C&u 2 W m ! L&i 2 2 2 Energie nach der Formel berechnet , bei einer Spule gilt zur Berechnung der in ihr gespeicherten Energie . Hier sieht man schon die Ähnlichkeit der beiden Bauelemente . Für diese beiden Bauelemente gilt auch das eine plötzliche Änderung der gespeicherten Energie nicht möglich ist . Diese ist so , da für beide Bauelemente p! dW dt gilt , und daher für eine sprunghafte Änderung eine Leistung die tendenziell gegen unendlich gehen müßte nötig wäre . Da dies nicht möglich ist kann man davon ausgehen das die Funktion stetig , also kontinuierlich abläuft . Lineare elektrischen Netzwerken werden mit gewöhnlichen Differentialgleichungen beschrieben , da sie Funktionen einer Variablen sind,hier also z. B. die Spannung u bei W el bzw. die Stromstärke i bei W m . Die Ordnung der sich ergebenden Differentialgleichung hängt von der Anzahl der Speicherelemente in der jeweiligen Schaltung ab . Für die Berechnung von Ausgleichsvorgänge geht man im Normalfall nach einem allgemeinen Lösungsansatz vor , der dann bei den folgenden Aufgaben dieser Facharbeit auch -6- Bastian Saloga [email protected] angewandt werden wird. Zuerst stellt man die Differentialgleichung für die Schaltung mit hilfe der Kirchhofsschen Gesetze1 und der Strom-SpannungsBeziehungen der einzelnen Bauteile. Danach bestimmt man die Anfangswerte , wobei die Stetigkeit von Strom und Spannung beachten werden muß . Danach löst man die Differentialgleichung mit einem passenden Lösungsverfahren. (Inhalt vgl. Lehr –und Übungsbuch Mathematik : S.162-163) 3.2 Allgemeine Lösung für Schaltungen mit einem Speicherelemente „Ausgleichsvorgänge dieser Art lassen sich durch eine imhomogene Differentialgleichung 1.Ordnung in der Form ' dy % y!"#t $ dt beschreiben . Wegen der angenommenen Linearität läßt sich die Lösung als Summe eines flüchtigen Anteils y f , der sich aus der Lösung der homogenen Differentialgleichung ' dy f % y f !0 dt ergibt , und einer partikularen Lösung y s , die sich aus der stationären Teilwirkung ermitteln läßt , zusammensetzen y! y "% y s . “(Lehr-und Übungsbuch Mathematik : S.163). Nun löst man die Differentialgleichung ' dy f % y f !0 dt in dem man sie so umstellt das dy " und y " alleine stehen . Nun erhält man eine Formel die dy " (dt ! folgendermaßen aussieht y " ' ,um nun die Lösung zu erhalten löst man die Differentiale durch integrieren auf , und erhalt die folgende Formel ln y "! (t % ln k ' (t ' . Nun löst man die Logarithmierung auf und erhält die Lösung y "!k&e .Jetzt muß man die Lösung für die neu entstandene Konstante k finden. Die Lösung 0$ ! y #0$ ( y s# 0$ !k . wird mit hilfe der Anfangswerte gefunden , denn es gilt y "# Jetzt setzt man die Lösung y " in die Gleichung y! y "% y s ein und ersetzt die 0$ ( y s# 0$, so erhalt man die Lösung Konstante k durch y # (t ' y!)y # 0$ ( y s# 0$ *e % y s . Man muß noch erwähnen das der Anfangswert y # 0$aus 1 Kirchhof I: Die Summe aller vorzeichen behafteter Strome in einem Knotenpunkt ist gleich Null. -7- Bastian Saloga [email protected] den Vorgaben der Schaltung , also aus den Bauteilen hervorgeht . Der stationäre Wert y s geht aus der Betrachtung des gesamten Netzwerkes hervor und muß extra berechnet werden. (Inhalt vgl. Lehr –und Übungsbuch Mathematik : S.163164) 4 Anwendung von Differentialgleichungen in der Elektrotechnik mit Gleichstrom 4.1 Aufladen eines Kondensators Ein ungeladener Kondensator wird in reihe mit einem Widerstand zum Zeitpunkt t=0 an eine Gleichstromspannungsquelle angeschlossen1. Nun sollen alle Spannungen und alle Strome berechnet werden .Nun wendet man zuerst den zweiten Kirchhoffschensatz2 und erhält so die Gleichung (U q% i& R% u c!0 . Die Stromstärke an einem Kondensator wird mit der Formel i! C&duc dt berechnet, R&C&du c % uc!uq dt . Da diese setzt man nun in die vorherige ein und erhält so beim Kondensator '!R&C gilt , kann man dies in der Formel ergänzen und erhält '&duc % u c !u q . Nun gibt es zwei Möglichkeiten die Differnetialgleichung zu so dt lösen , zum einen kann man die Aufgabe umstellen oder man wendet die Allgemeine Lösung für die Aufgabe an . (Inhalt vgl. Lehr –und Übungsbuch Mathematik : S.164-165) Kirchhof II:Die Summe aller vorzeichen behafteter Spannungen in einer Netzmasch ist gleich Null. 1 Siehe Anhang Bild 1.1 2 Die Summe aller Vorzeichen behafteten Spannungen in einer Netzmasche ist gleich Null -8- Bastian Saloga [email protected] 4.1.1 Lösung durch umstellen der Aufgabe '&duc % u c !u q dt so um , Zu nächst stellt man die eben oben erarbeitete Lösung dass die Variablen duc und uc auf einer Seite der Gleichung stehen . Man erhält duc dt ! so die Gleichung #u#q$(uc $ ' diese löst man nun mit einem kleinen Trick , man wendet nämlich einen Substitution an . Die Substitution für diesen Fall lautet w!u q( uc mit ihr erhält man durch Differenzierung außerdem dw!(du c . Nun du c dt dw (dt ! ! ' # u (u $ ' , wobei das q c ein erhält so w setzt man die Gleichungen in Minus schon gleich auf die andere Seite der Gleichung gebracht wird , damit man einfacher integrieren kann . Nun wird die gesamte Gleichung , wie schon erwähnt , 1 integriert . So erhält man (dt +#w &dw$!+# ' $ dies ergibt dann nach der (t ln #w$ ! % ln #k$ ' . Jetzt löst man bei der eben Integrierung die Gleichung (t ' errechneten Formel die Logarithmen auf und so ergibt sich w!e &k . Nun muß (t ' man nur w wieder durch uq( u c ersetzen und erhält dann uq(u c!k&e . Jetzt muß man nur noch die Konstante k herausfinden , dies macht man wieder mit Hilfe 0$ ( ys# 0$,angewandt auf der Anfangswerte . Die allgemeine Formel für k ist k ! y # 0$ (u c # 0$. diese Aufgabe ergibt sich k !u q # Zum Zeitpunkt t=0 ist uc !0 , denn wenn man noch keine Spannung an den Kondensator angeschlossen hat , gibt es am ungeladenen Kondensator keinen Potentialunterschied , also auch keine Spannung . Aus der konstanten 0$ !uq!k . Fügt man diesen Wert in die Spannung uq ergibt sich uq # (t ' Gleichung uq(u c!k&e ein ergibt sich uq(u c!u q&e (t ' stellt man die Gleichung nun nach uc um , ergibt sich , nach dem Ausklammern , die Gleichung (t ' uc!uq&# 1(e $. Nun muß man nur noch den Strom ic ausrechnen , der Strom -9- Bastian Saloga [email protected] durch einen Kondensator wird allgemein nach der Formel R&C&du c Mit dt % uc!uq C&du c berechnet man nun dt i! C&duc dt berechnet . C&du c . Für dt ergibt sich dann , nachdem man die Formel für uc eingesetzt (t (t C&du c u q uq uq ' uq ' ! ( % e ! e R R R R daraus folgt die Formel zur Berechnung des hat, dt (t uq ' i c! e R . (Inhalt vgl. Lehr –und Übungsbuch Mathematik : S.164-165) Stromes 4.1.2 Anwendung der allgemeinen Lösung Die Allgemeine Lösung für eine Ausgleichsschaltung mit einem Speicherelelment ist , wie schon in Kapitel 3.2 beschrieben, die Gleichung (t ' y!)y # 0$ ( y s# 0$ *e % y s um nun eine Lösung zu erhalten , muß man nur noch die Anfangswerte und den stationären Wert bestimmen . Da wir für unsere Aufgabe y !u c annehmen , ergibt sich für y # 0$ !U c # 0$ !0 , da die Spannung am Kondensator zum Zeitpunkt t=0 gleich 0 ist . Der stationäre Wert ist in diesem Fall ,$ !uq , denn wenn man einen Kondensator unendlich lang lädt gleich uc # entspricht seine Spannung der Speisespannung uq . Da der Wert für die 0$ !u q . Setzt man nun diese Spannungsquelle konstant ist , ergibt sich y s! y s # (t ' (u q *e % u q . Klammert man Werte in die allgemeine Lösung ein , ergibt sich uc!) (t ' 1(e $. nun noch uq aus ergibt sich die zuvor schon errechnete Lösung uc!uq&# Der Strom wird wieder sowie in Kapitel 4.1.1 beschrieben berechnet , da es die gleiche Gleichung ist . (Inhalt vgl. Lehr –und Übungsbuch Mathematik : S.166) 4.2 Entladen eines Kondensators über einem Wiederstand -10- Bastian Saloga [email protected] Der nun folgende Vorgang ist der erste Ausschaltvorgang in dieser Arbeit . Der Lösungsansatz ist prinzipiell der Gleiche wie bei Einschaltvorgängen , nur dass nun die Spannung stetig abnimmt . Bei diesem Vorgang sind wieder die Stromund Spannungsverläufe am Kondensator gesucht . Die Schaltung für diesen Vorgang sieht folgendermaßen aus : ein geladener Kondensator wird mit einem Wiederstand in Reihe geschaltet1 . Bei dieser Schaltung ist die Spannung über dem Kondensator vor dem Entladen gleich der Spannung mit der er aufgeladen wurde , also gilt zum Zeitpunkt t=0 uq!u c . Nun beginnt man die Schaltung über die (t ' 0$ ( y s# 0$ *e % y s zu lösen . Nun muß man , wie schon allgemeine Lösung y!)y # 0$bestimmen. Für diese Schaltung gilt für y 0$und y s # zuvor die Anfangswert y # !uc # 0$ !u q . Der stationäre Wert dieser zum Zeitpunkt t=0 uc !uq also ist y #0$ Gleichung ist Null , da der stationäre gleich uc zum Zeitpunkt t!, ist , und am Kondensator nach unendlich langer Entladung keine Spannung mehr ansteht . So ,$ !0 und da wir von der Stetigkeit von uc ausgehen , auch ergibt sich y s!uc # ys# 0$ !0 .Setzt man nun die Anfangswerte in die allgemeine (t ' (t ' 0$ ( y s# 0$ *e % y s ein so erhält man die Formel y!) uq(0 *e % 0 . Löst Formel y!)y # man diese Gleichung erhält man die Lösung für den Spannungsverlauf an einem sich entladenden Kondensator uc!uq e (t ' . Der Strom an einem sich entladenden Kondensator wird wieder mit der zuvor schon hergeleiteten Formel (t i c! uq ' e R berechnet (Inhalt vgl. Lehr –und Übungsbuch Mathematik : S.166-167). 4.3 Einschalten einer Spule 1 Siehe Bild 1.2 -11- Bastian Saloga [email protected] Beim Anlegen einer Spannung an einer Spule1 erzeugt diese , sobald ein Strom fließt , ein magnetisches Feld , das dem Stromfluß durch die Spule entgegen wirkt . Dieser Vorgang laufen proportional zur zeitlichen Veränderung des Stroms ab , sie kann daher mit einer Differentialgleichung beschrieben werden . Für unsere Aufgabe gilt folgende Schaltung : die Spule wird an eine verlustfreie Spannungsquelle angeschlossen und in reihe mit dem Widerstand R spule 2 geschaltet 3 . Die für die Elektrotechnik entscheidenden Werte sind die Strom- und Spannungsverläufe an der Spule . Für die Schaltung gilt nach den Kirchhofschensatz (U q% U spule% U IND !0 . Jetzt ersetzt man U spule ,nach dem Ohmschengesetz4, durch I &R spule und U IND durch die Stromspannungsbeziehung der Indukttivität muß man nun U IND !L dI dI U q !I &R spule% L dt . So entsteht die Formel dt . In diese L!'&R spule einsetzen . Man erhält so die Formel U q !I &R spule% '&R L dI dt . Diese löst man nun nach I auf und erhält so eine lineare I! Differentialgleichung 1.Ordnung ,die wie folgt aussieht Uq R spule (' dI dt . Da der Stromverlauf bei dieser Schaltung durch eine lineare Differentialgleichung 1.Ordnung beschrieben wird , kann man sie mit der allgemeinen Lösung (siehe 3.2 ) berechnen . Die allgemeine Lösung angewandt auf diese Aufgabe sieht wie folgt 1 Ein aus mehreren Drahtwiklungen bestehende Körper R spule = eigen Wiederstand der Spule 2 3 4 Siehe Bild 1.3 U=R*I -12- Bastian Saloga [email protected] (t ' I# 0$ (I s # 0$ *e % I s . Nun muß , man wider die Anfangswerte I # 0$und aus I !) IS # 0$bestimmen . Da der Strom durch die Induktivität als stetig angenommen wird , gilt für die Schaltung, dass der Strom zum Zeitpunkt t!0 gleich Null ist , denn wenn noch keine Spannung anliegt kann auch kein Strom fließen , das heißt I# 0$ !0 . Der stationäre Zustand I S ist gleich dem Strom der nach unendlich langer Zeit fließt , das heißt er ist gleich Spannung geteilt durch Wiederstand . Als Gleichung für I S ergibt sich also zeitunabhänig , ergibt sich IS! Uq R spule . Da der stationäre Werte ist I S !I S # 0$ ! Uq R spule . Setzt man nun die Anfangswerte in (t ' I# 0$ (I s # 0$ *e % I s ein , erhält man die Gleichung für den die Gleichung I !) (t Uq (U q Uq ' I! &e % R spule R spule . Nun kann man noch R spule heraus kürzen und Stromverlauf (t I! erhält so die Gleichung Uq ' &# 1(e $ R spule . (Inhalt vgl. Lehr –und Übungsbuch Mathematik : S.167-169) Nun muß man nur noch die Spannung berechnen , dies ist in diesem Fall relativ einfach , denn man muß nur die Kirchhofschengesetze anwenden . Wendet man die Gesetze an so erhält man die Gleichung (U q% U #R spule % U IND !0 . Nun ersetzt man nach dem ohmschen Gesetz U #R $ spule $ durch die bekannte Größen R spule und I und stellt gleichzeitig die Gleichung nach U IND um . Auf diese Weise erhält man die Gleichung für den Spannungsverlauf an der (t ' 1(e $. Spule U IND !U q(U q&# 5 Differentialgleichung für Schaltungen mit zwei Speicherelementen 5.1 Allgemeine Lösung „Sind zwei ungleichartige Speicherelelmente oder gleichartige Speicherelemente , die sich nicht durch Reihen-oder Parallelschaltung zusammenfassen lassen , vorhanden , so wird der Ausgleichsvorgang durch eine lineare Differetialgleichung -13- Bastian Saloga [email protected] 2 dy d &y % 2 - % .2 y!"# t$ 2 dt dt 2.Ordnung beschrieben . Die Lösung der Differentialgleichung läßt sich wieder aus der flüchtigen Lösung y "und der partikulären Lösung y S zusammensetzen y! y "% y S . Die flüchtige Lösung y "erhält man aus der Lösung der homogenen Differentialgleichung 2 dy " 2 d y" % 2 - % . y "!0 2 dt dt .“(Lehr - und Übungsbuch Mathematik :S.171). Nun setzt 2 dy " 2 d y" % 2 - % . y "!0 2 dt für y "die folgende Gleichung ein man in die Gleichung dt y "!k e/t ein und erhält dann , nach der Integration und dem Auflösen der 2 2 Logarithmen , die Gleichungen zur Bestimmung von /: /% 2 -/% .!0 . Jetzt wendet man die PQ-Formel an und erhält so die Lösung für /nämlich 2 2 2 2 /1!(-% -( . und /2!(-( -( . .(Inhalt vgl. Lehr –und Übungsbuch Mathematik : S.171-172) „Die allgemeine Lösung einer Differentialgleichung 2. Ordnung muß zwei unbestimmte Konstanten enthalten . Dies ist durch Linearkombination der Teillösungen zu erreichen . Die allgemeine Lösung des / /t flüchtigen Anteils lautet demnach y "!k 1 e % k 2 e2 t . In Abhängigkeit von / 1 unterscheidet man verschiedene Fälle , die durch die Wurzelausdrücke 2 2 2 2 /1!(-% -( . und /2!(-( -( . bestimmt werden und zu folgenden Lösungen führen : / /t 2 2 a) -0. , d. h. /1 und /2 reell ; aperiodischer Fall y "!k 1 e % k 2 e2 t 1 2 2 b) -!. , d.h. /1 und /2 reell ; aperiodischer Grenzfall y "!#k 1 t% k 2 t$ e(#-t $c) -21.2 , d.h. /1 und /2 konjugiert komplex ;gedämpfte # -t $ Schwingung y "!k e cos # 2t% 3$, 3 ist der Nullphasenwinkel und die .2(-2 $ Eigenfrequenz 2! # d) -!0 ;ungedämpfte Schwingung y "!k cos#2t% 3$20!.ist die Eigenfrequenz der ungedämpften Schwingung , 3 0 = Nullphasenwinkel der ungedämpften Schwingung . -14- Bastian Saloga [email protected] Zur Bestimmung der Konstanten k 1 , k 2 bzw. k und 3 benutzt man die dy 0$ # 0$und dt , die aus dem Zustand der beiden Anfangsbedingungen y # Energiespeicher im Schaltmoment ermittelt werden können . Setzt man sie in die flüchtige Lösungen bzw. deren Ableitungen ein , so ergibt dies für die einzelnen Fälle : dy dy # 0$ (y# 0$ /2 # 0$ ( y# 0$/1 dt dt k 1! k 2! /1(/2 /2(/1 a) und b) k 1! dy 0$ % -y # 0$ # dt und k 2! y #0$ 2 dy dy # 0$ # 0$ dt 1 (1 dr k!y # 0$ 1% 2 # -% # 0$ $ -% $ * 3!arctan ) # y 2 2 y# 0$ und c) 2 dy dy # 0$ # 0$ dt dr k!y # 0$ 1% # 3!arctan ) (# $ $ * 20 y # 0$ und 20 y # 0$ Die partikuläre Lösung hängt d) von der Gestalt der Störfunktion "#t $ab . Für die wichtigen Fälle !F sin #2t% 31 $können sie aus den "# t$ !konstant und "#t$ Netzwerkbetrachtungen für den stationären Fall für t 4 , ermittelt werden . “ (Lehr - und Übungsbuch Mathematik:S.172-174). 5.2 Entladung eines Kondensators über einer Spule In der folgenden Schaltung wird ein Kondensator C auf die Spannung U q aufgeladen , und dann über einer Spule mit Induktivität S und dem Innenwider -15- Bastian Saloga [email protected] R spule entladen1 . Die gesuchten Größen dieser Schaltung sind der zeitliche Verlauf der Spannung über dem Kondensator und der Entladestrom des Kondensators . Wendet man nun , wie schon zuvor , die Kirchhofsschengesetze auf die Schaltung an , ergibt sich für die Masche folgende Gleichung (U c % U R % U S !0 . Die Stromspannungsbeziehungen der Bauelemente R spule , Spule und Kondensator C sind U R !i&R , U S !L diS dt und I c!C dU C dt . Da in dieser Schaltung aller Bauelemente in Reihe geschaltet sind , gilt für den Strom I : I S !I C!I , d.h. es gibt nur einen Strom in der Schaltung . Deswegen kann man die Ströme in U R !i&R und U S !L diS dU C I c !C dt durch dt ersetzen . Wenn man nun diese in die Gleichung (U c % U R % U S !0 einsetzt erhält man die Gleichung 2 dU c d Uc U C!R&C % L&c 2 !0 dt dt . Diese Gleichung kann man nun in die Grundform 2 dy " 2 d y" % 2 - % . y "!0 2 dt umwandeln . Durch umstellen der allgemeinen Gleichung dt 2 d UC ergibt sich dann die folgende Gleichung dt 2 % R dU C U C & % !0 L dt LC . Nun bestimmt man die Anfangswerte , in diesem Fall ist die Kondensatorspannung zum Zeitpunkt t!0 gleich der Ladespannung U q . Der andere Anfangswert ergibt sich aus der Annahme das zum Zeitpunkt t!0 kein Strom durch die Schaltung fließt , da der Schalter noch nicht geschlossen ist . Es gilt also I C# 0$ !I L # 0$ !I !C dU C dt # 0$ 4 dU C dt # 0$ !0 . Nun müssen nur noch - und .bestimmt werden , diese geschieht in dem man die Koeffizienten der Gleichung 2 dy " 2 d y" % 2 - % . y "!0 2 dt und der Gleichung für die der allgemeinen Lösung dt 2 d UC dt Schaltung Werte 1 -! 2 % R dU C 1 & % &U C!0 L dt LC vergleicht . So ergeben sich folgende 1 R .! 2L und LC .(Inhalt vgl. Lehr- und Übungsbuch Mathematik :S.174- Siehe Bild 1.4 -16- Bastian Saloga [email protected] 175 „ -wird als Dämpfungsfaktor bezeichnet . .entspricht der Resonanzfrequenz 20 des entstandenen Schwingkreises . Führt man als Güte Q des Schwingkreises L 1 1 L Q!20 ! CR! R 20 R C ein , so läßt sich der Zusammenhang zwischen -und .für R50 in der Form -! . 2Q schreiben .“(Lehr-und Übungsbuch Mathematik : S.175). Nun muß man zur weiteren Berechnung feststellen wie der entlade Verlauf 1 Q1 2, abläuft , aperiodisch oder als gedämpfte Schwingung . Wenn für Q gilt , 1 liegt der aperiodische Fall vor . Ist Q hingen gleich 2 so liegt der aperodische Grenzfall vor , wenn aber für Q gilt Q0 1 2 so läuft der Entladevorgang als gedämpfte Schwingung ab . Da der Wert von Q von den Werten einer realen Schaltung abhängig ist , kann man nur einmal jeden Fall mit willkürlichen Wert durch rechen . Die Werte für Q sind im weiteren a) Q! 1 1 Q! 8 , b) 2 und c) Q!1 so werden alle drei Möglichkeiten einmal exemplarisch berechnet . a) Q! 1 8 daraus folgt , das -!4 .!4 20 ist und das der aperiodische Fall vorliegt . 2 2 Nun setzt man die Werte in die Gleichungen für /1 ( /1!(-( -( . ) und 2 2 /2 ( /2!(-% -(. ) , ein . Man erhält dann folgende Werte /1!(4 20( 16 20(20!(7.873 20 und /2!(4 20% 16 20(20!(0.127 2 . Die 0$ !U q und Werte für /1 und /2 setzt man nun mit den Anfangsbedingungen , U C # dy 0$ (y# 0$ /2 # dU C dt k ! # 0$ !0 1 /1(/2 dt , in die Gleichung für k 1 ( ) und dy 0$ ( y# 0$/1 # dt k 2! /2(/1 k2 ( ) ein . Für k 1 und k 2 ergeben sich dann folgende Werte k 1!( 0.0164U q und k 2!1.0164U q . Nun setzt man die eben errechneten / /t Konstanten in die allgemeine Lösung des flüchtigen Anteils y "!k 1 e % k 2 e2 t ein . 1 -17- Bastian Saloga [email protected] So erhält man die folgende Lösung für den flüchtigen Lösungsanteil U C , nämlich (7.873 20 t U C!U q # (0.0164 e (0.127 20 t % 1.0164 e I C!C Der Stromverlauf der Schaltung ist b) Q! $. dU C !0.129U q 20 C # e(0.1272 t% e(7.7832 t $ dt . 0 0 1 1 -!.!20! 2 daraus folgt , das LC gilt , es liegt der aperiodische Grenzfall vor . Mit den allgemeinen Lösungen k 1! dy 0$ % -y # 0$ # dt und k 2! y #0$erhält man dU C # 0$ !0 0$ !U q ,die Lösung und U C # ,nach einsetzen der Anfangsbedingungen dt k 1!20 U q und k 2!U q . Setzt man nun diese Werte in die allgemeine Lösung ein (2 t 1% 20 t$ e und durch einsetzen erhält man die Lösung für U C , nämlich U C!U q # 0 dieser Lösung in die Gleichung für I C erhält man den Zeitverlauf des Stromes 2C I C!(U q 20 t (20 t e . . 2 -! ! 0 2 2 der weiter Verlauf ist eine gedämpfte Schwingung . c) Q=1 daraus folgt 2 2 Mit der allgemeinen Formel für Omega 2! -(. erhält man für Omega die folgende Lösung 2!0,866 20 .Setzt man nun Omega in die allgemeine Gleichung 2 dy 0$ # 1 dt k!y # 0$ 1% 2 # -% 0$ $ # y 2 ein , so erhält man für k , unter Beachtung für k dU C # 0$ !0 0$ !U q , den Wert k !1,1547 U q . Nun der Anfangswerte dt und U C # berechnet man den Nullphasenwinkel 3 nach der Gleichung dy # 0$ (1 dr -% $ * 3!arctan ) # 2 y# 0$ , wieder unter Beachtung der Anfangswerte dU C # 0$ !0 0$ !U q . Für 3 ergibt sich der Wert dt und U C # 3!arctan # (0.5774$ !(30.002° . Jetzt setzt man die eben gefundenen Werte in die # -t $ allgemeine Gleichung y "!k e cos # 2t% 3$ein , und erhält so die Gleichung für -18- Bastian Saloga [email protected] den Spannungsverlauf am Kondensator U C!1,1547 U q e 2 # t$ 2 cos # 0,866 20 t% 30,002° $.Somit sind alle möglichen Verlaufe beschrieben und nun kann man den jeweils passenden Verlauf für die reale Schaltung auswählen.(Inhalt vgl. Lehr - und Übungsbuch Mathematik : S174-176) 6 Schlußwort Ich fand mein Facharbeitsthema alles in allem sehr interessant , es vermittelte mir viele Einblicke in die mathematischen Hintergründe der Elektrotechnik . Ich glaube das ich das Thema im Rahmen der Facharbeit gut umriss , aber ich möchte trotzdem noch anmerken , das Differentialgleichgen fast überall in der Elektrotechnik angewandt werden . Alle diese Themen zu bearbeiten würde aber deutlich den Rahmen dieser Facharbeit übersteigen , deshalb entschied ich , mich bei meinen Ausführungen auf die Ausgleichsvorgänge zu beschränken . Ich meine , dass diese sehr anschaulich die Anwendung der Differentialgleichgen in der Elektrotechnik veranschaulichen . -19- Bastian Saloga [email protected] Literaturverzeichnis : Paul Latussek . „Lehr-und Übungsbuch Mathematik.“-Leipzig ; Köln : Fachbuchverlag Leipzig. NE: Mathematik Bd.5 Einführung in die Numerische Mathematik , Fehleranalyse , komplexe Zahlen , Gleichungen und Gleichungssysteme , gewöhnliche Differentialgleichgen , Fourier-Reihen , Funktionstransformation : mit zahlreichen durchgerechneten Beispielen . -1992 ISBN 3-343-00812-5 Robert Müller-Fonfara . „Mathematik verstehen“ Niederhausen : Falken-Verlag: 1994 ISBN -20- Bastian Saloga [email protected] Anhang : -21- Bastian Saloga [email protected] BERUFSBILDENDE SCHULEN DES LANDKREISES HAMELN-PYRMONT Eugen-Reintjes-Schule Fachgymnasium Technik / Jahrgangsstufe 12 Versicherung der selbstständigen Erarbeitung und Veröffentlichungseinverständnis Versicherung der selbstständigen Erarbeitung Hiermit versichere ich, dass ich die Arbeit selbstständig angefertigt, keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt und die Stellen der Facharbeit, die im Wortlaut oder im wesentlichen Inhalt aus anderen Werken entnommen wurden, mit genauerQuellenangabe kenntlich gemacht habe. Verwendete Informationen aus demInternet sind dem(r) Lehrer/in vollständig im Ausdruck zur Verfügung gestellt worden. Springe , den 22.05.2000 _________________________ (Ort, Datum) Bastian Saloga _____________________ (Name in Maschinenschrift) ____________________ (Unterschrift) Veröffentlichungseinverständnis Hiermit erkläre ich, dass ich damit einverstanden bin, wenn die von mir verfasste Facharbeit der schulinternen Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Springe , den 20.05.2000 _________________________ (Ort, Datum) Bastian Saloga _________________________ (Name in Maschinenschrift) __________________________ (Unterschrift) -22-