SEPTEMBER 2016/26. JG./NR. 7B/2,50 EURO, P.B.B. VERLAGSPOSTAMT 4020 LINZ/ERSCHEINUNGSORT LINZ/ZUL.-NR. GZ 02Z031559 M SEPTEMBER 2016 Giganten der Werbung Sie bewegen Milliarden und verändern die Welt. EDITORIAL 06 Gerhard Preslmayer Geschäftsführender Gesellschafter Wissen, Begeisterung und Komplettservice sind für uns die Basis herausragender B2B-Kommunikation. Um alles über Ihre Marke zu erfahren, gehen wir tief rein: in Ihre Produktion, in Ihre Reinräume und Labore oder auf Ihre Teststrecke und in Ihren Windkanal. So wird Komplexes einfach. So wird ein Versprechen für die Zielgruppe relevant. So wird B2B-Kommunikation überraschend und aufmerksamkeitsstark. Das alles macht uns zu dem, was wir für unsere Kunden sind: Die treibende Kraft der B2B-Kommunikation. COVERFOTO: ISTOCK/THINKSTOCK ERFOLGREICHE B2B-KOMMUNIKATION IST MANCHMAL EIN SCHMUTZIGES GESCHÄFT FOTOS: ISTOCK, ISTOCK/THINKSTOCK, WWM/IFM, COCA COLA COMPANY, BP, DE BEUKELAER, WAVEBREAKMEDIA/THINKSTOCK Die Giganten Kluge Köpfe und Milliarden für PR und Werbung. Chefredakteur Inhalt Alles oder nichts Manfred Krafft WilhelmsUniversität Münster 24 Firma unser Corporate Identity in der Unternehmenspraxis. 26 Marketingforum Konkurrenzkampf ist auch Intelligenzkampf. 28 Low interest Alltagsgegenstände als Objekte der Begierde. Bernhard Paul Roncalli-Gründer 30 Umfrage Namhafte heimische Agenturen am Wort. 32 Zukunft TV Fernsehen muss gut werden, um zu bestehen. Klaus Schobesberger 38 Zirkus als Marke Roncalli-Gründer über Erfolg in der Manege. Wenn die Europäische Kommission von Apple eine Steuernachzahlung von 13 Milliarden Euro fordert, dann mag man ihr formal und wohl auch moralisch zustimmen. Viele amerikanische Konzerne machen am europäischen Kontinent gute Geschäfte – Steuern zahlen sie woanders. Zu hinterfragen ist allerdings auch, warum Europa den großen und vor allem jungen Erfolgsfirmen aus den USA so wenig entgegensetzen kann. Eine Antwort liegt im Alles-oder-nichts-Denken der Unternehmen aus dem Silicon-Valley, der generellen höheren Risikofreudigkeit, dem Drang zur unbedingten Selbstvermarktung. Während bei uns als Erstes Marketingbudgets gekappt werden, wenn es einmal nicht so gut läuft, werden im angelsächsischen Raum die Budgets in der Krise eher aufgestockt. Hier wird geklotzt statt gekleckert. Weil man dort die Chancen sieht. Und bei uns eher die Gefahren. Ersteres hat höhere Erfolgsquoten. Viel Spaß beim Lesen! IMPRESSUM: Eigentümer und Medieninhaber: Zielgruppen-Zeitungsverlags GmbH. Redaktionsanschrift: Zamenhofstraße 9, 4020 Linz, Tel.: 0 732 / 69 64-40, Fax: 0 732 / 69 64-41, E-Mail: [email protected]. Herausgeber: Peter Lengauer. Geschäftsführung: Hans Huber. Chefredaktion: Klaus Schobesberger. Redaktion: Jürgen Philipp, Ullrich Kapl, Petra Danhofer. Verkaufsleitung: Christian Schüttengruber. Anzeigen: Romana Gerard, Hannes Kahr, Isolde Kainz, Roswitha Lang. Artdirector: Thomas Bruckmüller. Artdirector-Stv.: Nathalie Fischer. Grafik: Magdalena Hutter, Julian Kastenhuber, Lisa Windhager. Bildbearbeitung: Johanna Gahleitner, Andrea Laban. Korrektur: Ingrid Arrich. Erscheinungsweise: 10-mal jährlich. Auflage: 21.150 St. Abo-Preis: € 25,– (10 Ausgaben). Einzelpreis: € 2,50. Abo-Hotline: Tel.: 0732 / 69 64-40, Fax: DW 41, E-Mail: [email protected]. Internet: www.zzv.at. Gültig ist die Preisliste 2016. Im Sinne einer leichteren Lesbarkeit werden geschlechtsspezifische Bezeichnungen überwiegend in männlicher Form verwendet. SPS MA R K E TI NG GmbH | B 2 Businessclass | Linz, Stuttgart | [email protected] | www.sps-marketing.com | www.e3network.com 7/2016 | CHEF INFO | 3 0 0 0 . 1 7 9 Media-Analyse 2015 bestätigt Weekend Magazin: REICHWEITEN- SIEGER! Nr. 1 in der Kategorie „Illustrierte/Magazine wöchentlich“ Gewinnspiel Gewinnen sie eine apple watch im wert von eUr 649,–. Gewinnspiel ein Gewinnen sie ed rv samsunG cu dbar un fhd-tv und sovon im wert eur 3.800,–. Glücklic Vitamin H D macht Gute laune mila und Gatte kunis ashton kutcher lehre de folgen der r kabbala. oben frischloHne uft tanke im cabr n io BlocKBuster WaS Sie im Kino heuer erWartet sternfahrt die neue c-Klasse von mercedes-Benz postentGe lt bar bez ahlt, bpa 110 simon baker so Die GUrUs Der meDia-anal Yse 2014 im Exklusiv-intErviEw * QUelle: dia-analyse 2013/2014 www.weekend.at postentGelt bar bezahlt , bpa 1100 wien, rm 06a0371 24k 0 wien, rm 06a037124 K lust am laufen neuer Kick für Körper und geist aufgepimpt Kleine Wohnung ganz groSS t .a Hollywo Götter ods t .a *Quelle: Media-Analyse 2015, Erhebungszeitraum: Jänner bis Dezember 2015, 15.554 Interviews, Reichweite national 14+, Reichweite/Schwankungsbreite: Weekend Magazin Gesamtkombi 13,3 % / ± 0,5 %. * r e s e L WE RBUNGS PEZ IAL WE RBUNGS PEZ IAL HERR DER LIKES. Er war beim Papst, will Afrika das Internet bringen und ist mit 32 Jahren Multimilliardär. Giganten der Werbung Mark Zuckerberg CEO Facebook, Menlo Park, USA F acebook-Gründer Mark Zuckerberg ist erst 32 Jahre alt und hat mehr Milliarden auf dem Konto als Kerzen auf der Geburtstagstorte. Der Studienabbrecher revolutionierte die Art, wie wir Medien nutzen. 2010 hob ihn das „Time“Magazine als „Man oft the Year“ aufs Cover und das Branchenblatt „AdWeek“ kürte ihn heuer zur einflussreichsten Person in Werbung und Marketing. Von jedem Online-Werbedollar, der in den USA ausgegeben wird, kassieren die beiden neuen Werbe-Supermächte Facebook und Google inzwischen 85 Cent. Dementsprechend selbstbewusst ist das Auftreten: Beim Cannes Lions Werbefestival, dem wichtigsten Event der Branche, mietete Facebook im Juni ostentativ gleich einen ganzen Strand. BEST PRACTICE . Die Grenzen zwischen Werbeunternehmen, Medienkonzernen und Techfirmen verschwimmen mit der Digitalisierung zusehends. Schiere Größe zählt nicht immer – aber in diesem Business schon. CHEFINFO präsentiert die Großen der Werbe- und Medienwelt von Traditionskonzernen bis zu Game-Changern. Eine Milliarde Nutzer täglich Über eine Milliarde Nutzer besuchen die Social-Media-Seite inzwischen täglich. Und Facebook kennt jeden sehr genau. Auch der Fotodienst Instagram und Messenger WhatsApp liefern Nutzerdaten, was dem Konzern viel Kritik wegen Verletzung der Privatsphäre einträgt. Facebook finanziert sich fast ausschließlich über Werbung, zuletzt lag der Anteil bei 96,5 Prozent. Etwa 16 Milliarden Dollar werden die Werbeeinnahmen 2016 betragen. Die Zukunft des Netzwerks sollen Chatroboter sein, die Online-Recherchen und Apps ersetzen sollen. Facebook zählt mit einer Marktkapitalisierung von 351 Milliarden Dollar zu den wertvollsten Unternehmen der Welt. 373 Milliarden US-Dollar Gründung: 2006 ist Facebook an der Börse wert. Mitarbeiter: 13.600 16 Mrd. Dollar betragen die Umsatz: 17,83 Mrd. US-Dollar Werbeeinnahmen 2016. Marken/Firmen: Facebook, Instagram, WhatsApp, Oculus (Virtual Reality) Status: Größtes soziales Netzwerk der Welt. Text: Klaus Schobesberger, Ullrich Kapl, Jürgen Philipp W as hat Google eigentlich mit Werbung zu tun? Oder Facebook? Oder Tesla, Netflix und Priceline? Nur jene Kleinigkeit, dass viele dieser Firmen die lange geltenden Werbe-Naturgesetze auf den Kopf gestellt haben. Klassische Unternehmen mit den weltweit üppigsten Werbebudgets wie Unilever oder L‘Oréal investieren bis zu einem Drittel ihrer Milliardenausgaben bereits online. Größte Profiteure davon sind Google und Face- book. Von jedem US-Dollar, der in den USA für Onlinewerbung ausgegeben wird, fließen 85 Cent in die Taschen von Google und Facebook. Wir haben in dieser Best-Practice-Geschichte versucht, darzustellen, welche Giganten – von Tech-Firmen über Marken-Agenturen und Medienkonzernen bis hin zu Branchen-Innovatoren – die Werbung bewegen. Es ist, wenn man so will, eine Landkarte einer sich rasant verändernden Glitzer- und Glamourwelt. Und es zeigt: Werbung funktioniert auch heute noch, nur eben anders. SUCHMASCHINIST. Der Algorithmus von Google ist derzeit das Maß aller Dinge in der Werbung. Larry Page CEO Alphabet, Mountain View, USA FOTOS: FACEBOOK, GOOGLE 1. 6 | CHEF INFO | 7/2016 Gründung: 1998 Mitarbeiter: ca. 61.000 Umsatz: ca. 75 Mrd. US-Dollar Marken/Firmen: Alphabet mit den Marken Google, YouTube, Gmail, Android, Fiber, ... Status: Google nennt man in Fachkreisen auch die „einflussreichste Maschine der Welt“. Neben der IT ist Alphabet in Biowissenschaften, Gentechnik, Windenergie und Verkehrsmanagement aktiv. Google konnte 2016 erstmals zur wertvollsten Marke der Welt aufsteigen und verweist Apple damit knapp auf Platz zwei. D ie Stanford Universität war einer der ersten Google-Aktionäre und wahrscheinlich bissen sich – salopp ausgedrückt – so manche honorige Professoren in ihr akademisches Hinterteil, als sie die 1,8 Millionen Anteilsscheine 2005 für 335 Millionen Dollar verkauften. Es waren ihre Studenten, Larry Page und Sergey Brin, die 1996 ein Unipatent für den PageRank erhielten, dem Algorithmus, der erstmals die Relevanz von Webseiten erkannte und diese seitdem in einer geheimnisvollen und ständig wechselnden Anordnung von Dutzenden Faktoren verfeinert. An Google kommt heute kein Unternehmen mehr vorbei. Eine ganze Industrie an SEO-Unternehmen pusht ihre Kunden, um relevanter zu werden. Weltherrschaft Heute ist Larry Page aber mehr als Google, er führt mit Sergey Brin und Google-CEO Eric Schmidt die Holding Alphabet. Google ist damit „nur“ mehr eine Tochtergesellschaft, denn Alphabet wuchs zu einem Mischkonzern, der sich von IT-Dienstleistungen über Windkraftanlagen bis zum autonomen Fahren oder der Gentechnik mit ziemlich allen Zukunftstechnologien auseinandersetzt. Google selbst aber bleibt das Maß aller Dinge – auch in der Werbung. Rund 70 der 75 Milliarden erwirtschafteten US-Dollars 2015 entfielen auf Werbeeinnahmen. Diese Abhängigkeit soll sich ändern und so will Alphabet schon bald auch die Automobilindustrie dominieren. ➔ 7/2016 | CHEF INFO | 7 WE RBUNGS PEZ IAL WE RBUNGS PEZ IAL HERRSCHER DER MOBILEN WELT. Das globale Werbebudget von 1,7 Mrd. US-Dollar ist im Vergleich mickrig. Tim Cook Paul Poleman CEO Apple, Cupertino, USA CEO Unilever, Rotterdam und London ls Tim Cook, 55, vor fünf Jahren das Erbe des Gründers Steve Jobs antrat, waren die Schuhe groß. Manche meinten, zu groß. Sie werden sich dieser Tage bestätigt fühlen: Eine Steuernachzahlung von 13 Milliarden Euro aus Brüssel und sinkender Absatz beim iPhone setzen dem Konzern zu, der freilich in einer eigenen Liga spielt. Unter Cook als CEO hat sich der Umsatz auf 234 Milliarden US-Dollar und der Gewinn auf 50 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt, die Anzahl der Mitarbeiter stieg von 60.000 auf 110.000. Aber es gab aber auch keine bahnbrechenden Innovationen. Stattdessen wurde laut Medienberichten eine Milliarde US-Dollar im Patentstreit mit Samsung aufgewendet. FOTOS: ITAR-TASS / STANISLAV KRASILNIKOV WWW.PICTUREDESK.COM A MESSIAS MIT WERBEBUDGET. Poleman sieht Unilever in der Verantwortung für morgen. Medienplattform mit Potenzial Apple ist ein Beispiel dafür, wie die Grenzen zwischen Tech- und Medienunternehmen verschwimmen. Allein die Erlöse aus der Abteilung iTunes, App Store und Service betragen 23,1 Milliarden Dollar. Cook wird diese Entwicklung vorantreiben. Alles dreht sich um intelligente Dienste. Etwa mit der Spracherkennung Siri einen Fahrdienst bestellen. Vor diesem Hintergrund wird das Invest von einer Milliarde US-Dollar in Didi Chuxing, den „Uber aus China“, verständlich. Mehr als 15 Start-ups hat Apple seit 2015 gekauft. Und die Kriegskasse ist voll. Apple ist mit einem Börsenwert von 513 Milliarden US-Dollar das teuerste Unternehmen der Welt. 1 Milliarde Dollar Gründung: 1976 Mitarbeiter: 110.000 Umsatz: 233 Mrd. US-Dollar Marken/Firmen: Mac, iPod, iPhone, iPad, Apple Watch, Apple TV, iTunes; Beats Electronics Status: Apple ist Kultmarke und teuerste Firma der Welt. 60 % des Umsatzes liefert die iPhone-Sparte. Am 7. September wurde das iPhone7 vorgestellt. zahlte Google Apple, um Standard-Suchanbieter zu bleiben. I n der Früh nach dem Aufstehen im Badezimmer: Mentadent, Lux, dusch das und Axe. Zum Frühstück: Du darfst-Aufstrich, Lätta oder Rama. Zu Mittag schnell gekocht mit Knorr oder Pfanni. Zwischendurch Eis von Eskimo oder Ben & Jerry. All diese Marken gehören zu Unilever – und ihrer Werbung entkommt man nicht. Wer es genau wissen will: Das Werbebudget von Unilever und dem noch größeren US-Konkurrenten Procter & Gamble überragt Umsätze der Musikindustrie weltweit. Unilever ist der größte Konsumgüterkonzern Europas. Sogar die Gründung 1888 durch den Holländer Simon van den Bergh und die Brüder James und William Lever fußt auf der Produktion von Margarine und Seife. Bis heute hat Unilever daher zwei Headquarters – in London und Rotterdam. Und fast logisch ist ihr Boss, Paul Poleman, ein Niederländer. Der 60-Jährige ist als einer der wenigen CEOs auf Twitter, denkt gern in großen Zusammenhängen und wird von Medien wegen seines sozialen und ökologischen Engagements als „Messias“ tituliert. Mut zeigte er mit der Umstellung von Quartals- in Halbjahresergebnisse. „Die Jugend darf nicht für die Sünden der älteren Generation bezahlen“, twittert er. Poleman will bis 2020 den Konzernumsatz verdoppeln und den ökologischen Fußabdruck seiner Produkte halbieren. Wenn da nur auch die Konsumenten mitmachen. ➔ PR als Motor für Unternehmen und Marken DIE WERBEMASCHINE. Dass Größe im Werbebusiness ein wichtiger Faktor ist, beweist WPP-Gründer Martin Sorrell. 8,3 Langfristig denken Gründung: 1888/1929 Mitarbeiter: 169.000 Umsatz: 53,3 Mrd. Euro Marken/Firmen: u. a. Eskimo (Langnese), Lipton, Knorr, Du darfst, Lätta, Pfanni, Bertolli, Dove, Rexona, Coral, Domestos Status: Mit über 400 Marken zählt Unilever zu den größten Konsumgüterherstellern. Nach P&G ist Unilever der zweitgrößte Werber weltweit. Milliarden Dollar schwer ist das Werbebudget (2014). 24 % gehen bereits in digitale Medien. Fritz Radinger, Geschäftsführer und PR-Profi ERFOLG. Nach vielen erfolgreichen Jahren in unterschiedlichen Bereichen des Marketings und der Werbung liegt das Betätigungsfeld von Fritz Martin Sorrell Radinger wieder dort, wo alles begann: im Bereich Public Relations. Gründung: 1971 Mitarbeiter: 193.000 Umsatz: 12 Mrd. GBP (14,5 Mrd. Euro) Marken/Firmen: u. a. Grey Global Group, Burson-Marsteller, JWT (J. Walter Thompson), Ogilvy & Mather, Scholz & Friends, Young & Rubicam Status: WPP ist die Holding des größten Agentur-Netzwerks der Welt. Eine Werbemaschine, die jedes Jahr zweistellig wächst. 8 | CHEF INFO | 7/2016 Ogilvy oder Young & Rubicam. Von den Unternehmen der „Fortune 500“ zählt WPP 357 zu seinen Kunden. Neue Konkurrenz Der Starmanager verkaufte nur einmal Aktien – und zwar um seine Scheidung zu finanzieren. Die größten Mitbewerber am Markt sind laut Sorrell Facebook und Google, aber auch zunehmend Dienstleister wie Deloitte, Accenture oder IBM. „Unsere Antwort ist Kreativität“. Und man werde nicht nur mit Marketingleitern zusammenarbeiten, sondern auch mit IT-Chefs, sagt Sorrell. Das Selbstbewusstsein ist in Zahlen gegossen: Der Gewinn betrug trotz hoher Abschreibungen im 1. Halbjahr 769 Millionen Pfund (+15 %). D FOTO: RADINGER Millionen Euro inklusive Boni verdiente Martin Sorrell 2015. „Ich bin jeden Penny wert“, wehrt er Kritik ab. er das Akronym WPP googelt, stößt zuerst auf die „Wiener Pfadfinder und Pfadfinderinnen“ und erst dann auf eine Holding in London, die 1971 als Wire and Plastic Products gegründet wurde und Einkaufskörbe produzierte. Mit derart profanen Dingen hat der an der Londoner Börse gelistete Konzern nur noch wenig zu tun. Dafür sorgte schon Sir Martin Sorrell, 71, der WPP zum größten Werbeunternehmen der Welt formte. Als Sorrell das Unternehmen 1985 übernahm, hatte er ein Büro mit zwei Angestellten. Heute sind es 3.000 Büros in 113 Ländern, 193.000 Mitarbeiter und ein Umsatz von 14,5 Mrd. Euro. Zum WPP-Reich gehören 140 Firmen, darunter so klingende Agenturnamen wie ANZEIGE 89 W FOTOS: REUTERS/ERIC GAILLARD/FILE PHOTO, VIENNAREPORT CEO WPP Group, London ie erfolgreichen „Zwischenstationen“ des Kommunikationsprofis am Weg back to the roots waren unter anderem eine eigene, inhabergeführte Werbeagentur, die Geschäftsführung bei namhaften Agenturen wie der Strobl) Kriegner Group (nun Lunik2) und die internationale Marketingleitung der Intersport Austria Gruppe sowie ein Sitz im globalen Marketing Advisory Board der Intersport Corporation in Bern/CH. Gute PR ist ein Erfolgsgarant Die Entscheidung, sich aktuell wieder verstärkt dem Thema PR zu widmen, war für Radinger logisch. Was „seinerzeit“ hervorragend funktioniert hat, nämlich den Linzer Posthof in relativ kurzer Zeit mittels PR als eine der führenden Marken im internationalen Zeit- kultur-Segment zu positionieren, sieht Radinger auch 25 Jahre später als Kern seiner Beratertätigkeit. „Gut gemachte und konsequente PR-Arbeit ist auch im Jahr 2016 ein Erfolgsgarant bzw. der Motor beim Aufbau und bei der Entwicklung von Marken“, betont der PR-Profi. „Natürlich haben sich die Medienvielfalt sowie Kommunikationskanäle dramatisch verändert, nicht aber der Kern jeder PR-Aktivität“. Es geht nach wie vor und mehr denn je darum, authentische, spannende und glaubwürdige Geschichten zu erzählen. Über die handelnden Personen, über die Unternehmen und Marken. Was zählt ist eine zielgruppengerechte Botschaftsgestaltung, die an die jeweiligen Kommunikationsziele und -kanäle entsprechend angepasst werden muss. Das Medium ist im PR-Bereich auch nicht die Message. Wer nichts zu erzählen hat, der erreicht seine Zielgruppe weder im klassischen Print noch via Facebook oder hippem Snapchat-Account. „Es gilt zuerst einmal die eigenen Botschaften bzw. deren Relevanz zu hinterfragen“, betont auch FRPR-Kooperationspartner und Markenexperte Michael Brandtner und ergänzt: „Wir empfehlen unseren Klienten, Marken mit PR zu bauen und dann mit Werbung zu pflegen. So sehen wir auch Facebook bzw. Michael Brandtner, Markenexperte und FRPR-Kooperationspartner andere Social-Media-Kanäle vielmehr als PR- denn als Werbemedien. Topkunden als Visitenkarte Zum Kundenstamm von FR.Public.Relations gehören sowohl kleinere regionale Unternehmen als auch internationale Player im jeweiligen Marktsegment. Betreut werden aktuell rund 25 Kunden, darunter Topbetriebe und Marken wie die Fachoptiker-Kette United Optics, die Unternehmensgruppe Wozabal, Bauhütte Leitl-Werke, Veritas Verlag, Citrocasa, Whisky Destillerie Peter Affenzeller, die Unternehmensgruppe des Top-Gastronomen Thomas Altendorfer, Eidenberger Alm, cambio Beautyacademy, Tischlerei Hartl, DanKüchen Leonding u.v.a.m. Weitere Infos: www.frpr.at, www.brandtneronbranding.com 7/2016 | CHEF INFO | 9 WE RBUNGS PEZ IAL Die akustische Visitenkarte AMAZON-ZEITALTER. Die Washington Post soll am Ende so funktionieren wie ein Onlinestore. MUSIKALISCHE BOTSCHAFTEN. Robert Draxler komponiert in seinem Tonstudio den passenden Sound für Unternehmen und Marken. Der richtige Ton ist im Geschäftsleben wichtig. O Jeff Bezos CEO Amazon, Seattle, USA vor allem mit den Weltraumabenteuern des Konzern-Chefs. Das Amazon-Prinzip gilt überall. Auf zu den Sternen Bezos will in absehbarer Zeit Reisen ins Weltall anbieten und später den Mars besiedeln. Experten zweifeln an dieser Geschäftsidee, aber der StarTrek-Fan glaubt an sich und seine Vision. Dem Mann geht es auch nicht mehr ums Geld oder um Profit. Was er verdient, investiert er in noch mehr Wachstum. Stillstand bedeutet für Bezos verlorene und verschwendete Zeit. Lieblingszitat des Unternehmers: „Alle Unternehmungen sollten immer jung bleiben. Wenn deine Kundschaft mit dir altert, bist du Woolworth.“ 300 Gründung: 1994 Mitarbeiter: 268.900 Umsatz: 107 Mrd. US-Dollar Marken/Firmen: Amazon, AWS, Washington Post, Amazon Video, Amazon Music Status: Größter Online-Versandhandel der Welt. FOTO: DREX-RECORDS er charismatische Milliardär wird oft mit Apple-Gründer Steve Jobs verglichen, wenn es um Charakterzüge, zwischenmenschliche Defizite, aber auch um Visionen geht. Der Amazon-Gründer ruht sich nicht auf Lorbeeren aus, sondern setzt auf langfristige Projekte, auch wenn diese auf den ersten Blick als „Mission Impossible“ und umstritten gelten. Mit dem Kauf der „Washington Post“ will Bezos die angeschlagene Branche umkrempeln, den Printbereich retten und die Online-Berichterstattung drastisch ausbauen. Die Investition von 5 Millionen US-Dollar in das Wirtschaftsportal „Business Insider“ diente vor allem der Selbstvermarktung mit klickintensiven Schlagzeilen. Letzere beschäftigen sich Millionen Amazon-Konten gibt es weltweit. ANZEIGE D D 10 | CHEF INFO | 7/2016 Besonders gut läuft das Geschäft in den USA, wo mit Nike und Under Amour die härteste Konkurrenz sitzt. Ein Hit ist mit Rapper Kayne West gelungen. Die Stil-Ikone entwirft für den Konzern in kleiner Stückzahl schlichte Freizeitschuhe. Die Sneaker haben unter Sammlern einen regelrechten Run ausgelöst und werden zum Vielfachen des Kaufpreises gehandelt. Ein Hype, der die Marke stärkt. Mit dem Linzer Start-up-Unternehmen Runtastic, das im Vorjahr von Adidas übernommen wurde, sind die Deutschen für die digitale Zukunft gut gerüstet. ➔ FOTO: DREX-RECORDS Kayne West und die Sneaker ANZEIGE Gründung: 1949 Mitarbeiter: 55.500 Umsatz: 16,9 Mrd. Euro Marken/Firmen: Reebok, TaylorMade, Five Ten, Runtastic Status: Adidas ist nach Nike der zweitgrößte Sportartikelhersteller der Welt. 2014 steckte Adidas rund 14 % des Umsatzes (1,8 Mrd. Euro) in die Werbung. an Kasper Rorsted, einen deutsch-amerikanischen Manager. FOTOS: ADIDAS, AMAZON Dollar – so hoch ist der Ebay-Preis der Kayne West Sneaker „Adidas Yeezy 350 Boost Turtle Dove“. Audio Logo und Corporate Music „Besonders wichtig ist der gezielte Einsatz des Audio Logos und der Firmenmusik am daily touch point der Unternehmenskommunikation. Telefonansagen und Warteschleifen eignen sich besonders gut, um Unternehmenswerte zu kommunizieren “, so Robert Draxler. mehr als sechs Jahren erfolgreich die internetbasierenden Telefonanlagen von NFON an. CEO Adidas Group, Herzogenaurach, GER 6.653,67 Drex-Records: Robert Draxler produziert Corporate Audio, Spots und Warteschleifen. Kontakt: Drex-Records Audio Branding Tel.: 0732 99 70 41 [email protected] www.drex-records.com FULL SERVICE: Alles aus einer Hand: Das oö. Unternehmen „PowerPartners.at“ bietet seit Herbert Hainer an darf davon ausgehen, dass Kubas ewiger Revolutionär Fidel Castro keine Sponsorgelder erhalten hat, als er anlässlich seines 90. Geburtstages gebeugt einen TV-Auftritt in einem blauen Trainingsanzug mit den berühmten drei weißen Streifen absolvierte. Warum gerade unter Anti-Imperalisten die Weltmarke aus Deutschland so beliebt ist, mag auch Langzeit-Vorstand Herbert Hainer, 62, ein Rätsel sein. Sicher ist: Nach 15 Jahren an der Spitze des Sportartikelerzeugers hinterlässt Marathonmann Hainer den Konzern in Topform. Im Gesamtjahr 2016 wächst Adidas zweistellig und traut sich einen Gewinn von bis zu einer Milliarde Euro zu. Hainer verlässt Ende September den Konzern und übergibt Alltags-Töne Die Alarmsirene eines Einsatzfahrzeuges, die Schulglocke, der Wecker am Morgen, die Autohupe, die ersten Töne unserer Lieblingsserie, es gibt Tausende Beispiele, wo akustische Signale ver- Des Weiteren werden von Drex-Records Radiospots, Sound Design, Filmvertonung und Sprachaufnahmen in sämtlichen Weltsprachen umgesetzt. Zu den Kunden zählen Unternehmen wie die STW Klagenfurt Gruppe, Mailworx, Stadt Graz, ÖBB Postbus, OÖ Tourismus, Polytec Group oder Hali. Die Kosten für ein reines Audio Logo liegen bei 590,– Euro. Die dazu passende Corporate Music startet bei 2500,– Euro. Telefonie-Lösungen aus der Cloud DER MARATHONMANN. Der Topmanager brachte die Marke Adidas zum Glänzen – und holte Runtastic ins Boot. M wendet werden, um bestimmte Botschaften zu transportieren. Robert Draxler, Inhaber von Drex-Records, hat sich diese Erkenntnisse zunutze gemacht und produziert Sounds für Marken. Bis das akustische Profil einer Marke entwickelt und geschärft ist, gibt es eine Menge zu tun. Denn was am Ende logisch und selbstverständlich ins Ohr geht, ist das Ergebnis intensiver Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Unternehmen, der Marke und den Produkten. Die in der Markenanalyse entstandenen Zielwerte werden maßgeschneidert im hochwertig eingerichteten Tonstudio in Linz akustisch umgesetzt und produziert. b in der Werbung oder in der Telefonschleife: Je genauer Musik und Sound auf die Unternehmenswerte abgestimmt sind, desto höher ist der Wiedererkennungswert. Im grafischen Bereich ist man hier schon etwas weiter. Kein noch so kleines Unternehmen würde ohne grafisches Firmenlogo und farblich abgestimmte Drucksorten auftreten. In der Anwendung von abgestimmten Audio-Elementen hinken viele Unternehmen jedoch noch etwas hinterher. Hier entscheidet oft der Zufall oder der persönliche Geschmack über die Musikauswahl. Und das, obwohl die Wichtigkeit von Tönen sogar in unserem Alltag allgegenwärtig ist. ie NFON GmbH ist führender Anbieter ausgelagerter Telefonanlagen aus der Cloud, also „die Telefonanlage einer neuen Generation“. Speziell für kleine und mittlere Unternehmen bietet „PowerPartners.at“ hochqualitative EDV-Komplettlösungen aus einer Hand, aber auch Beratung und Service in Teilbereichen, wie Netzwerkbetreuung, Hardware & Software sowie Internet-Services. „Die VoIP-Technologie ist auch im Business-Bereich unbestritten “, freut sich Günter Faisthuber (Inhaber von „PowerPartners.at“) und ergänzt: „Wohl auch, weil wir inzwischen vielfach beweisen konnten, dass die Qualität unserer Lösungen die klassische Telefonie längst überholt hat.“ Kosten sparen Anspruchsvolle Kunden kommen aus allen Branchen: „Österreich ist ein sehr aufgeschlossener Markt für wirkliche technische Innovationen. Mit NFON haben wir es geschafft, ein Top-Produkt für Business-Kommunikation zu etablieren: Einfachheit, Sicherheit und Kosteneffizienz sind in heutigen Zeiten unschlagbare Argumente für den Wechsel.“ So wird zum Beispiel keine eigene Hardware benötigt, es gibt keine langjährigen Wartungsverträge, auch eine monatliche Kündigung ist möglich, betont Faisthuber. Auch Neugründer wissen die Vorteile zu schätzen: NFON ist beliebig skalierbar, es gibt eine garantierte Service- und Sprachqualität (TÜV-zertifiziert) und alle Updates sind kostenfrei. Funktionell – flexibel – sicher Als zertifizierter NFON-Partner vor Ort passt „PowerPartners.at“ die Konfiguration der NFON-Anlage individuell an die Anforderungen der Kunden an. Egal ob spezielle Branchenlösungen, Computer-Telefonie-Integration (CTI), Verbindung mehrerer Standorte (auch länderübergreifend), Home Offices usw. Aus den über 160 integrierten Funktionen wird eine maßgeschneiderte Kom- munikationslösung. Im Rahmen des webbasierten Konfigurationsportals können auch professionelle Aufnahmen für Begrüßungstexte und andere Ansagen, z. B. im MP3-Format, kurzfristig aktiviert werden. In diesem Bereich gibt es eine intensive Zusammenarbeit mit Drex-Records, um den Kunden auch bei den Telefonwarteschleifen professionelle Lösungen zu bieten. Kontakt: PowerPartners.at – Günter Faisthuber 4030 Linz, Carlonegasse 8 Tel.: 0732 / 229999 www.PowerPartners.at [email protected] Bietet moderne Telekommunikationslösungen für KMU: Günter Faisthuber. 7/2016 | CHEF INFO | 11 WE RBUNGS PEZ IAL WE RBUNGS PEZ IAL DAS LUXUSGESCHÖPF. Arnault zählt zu den reichsten Menschen der Welt. Bernard Arnault CEO LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton, Paris, Frankreich U m 1850 herum erkannte ein französischer Koffermacher namens Louis Vuitton eine Lücke. Bei Kutschen- oder Schiffsfahrten wollte das wohlhabende Publikum auch repräsentatives Reisegepäck. Vuittons weltberühmtes Design kam so zu globalem Ruhm. Dass sein Unternehmen einmal die am meisten gefälschte Marke der Welt werden sollte, hätte er sich wohl nicht vorstellen können. Bernard Arnault, Inhaber von LVMH – was kurz für Louis Vuitton Moët Hennessy steht – verfolgt Fälscher in aller Welt. Dabei profitiert er aber auch von der kopierten Ware, denn das spricht für eine starke Marke und von denen hat LVHM eine Menge im Gepäck: Von Spirituosen über Cham- pagner bis hin zu Parfüm, Modehäusern und Uhrenfabriken, ja sogar die Yachtbaufirma Princess zählt dazu. Gruppe am Park Betuchte Klientel LVHM deckt alles ab, was der Luxusmensch von heute begehrt. Arnault selbst lernte sein Handwerk als Immobilienmakler für exklusive Anwesen in Südfrankreich und den USA. Dabei begriff er schnell, was betuchte Menschen schätzen. Nach und nach wuchs sein Markenportfolio und macht ihn heute zum größten Luxusgüterhersteller der Welt – und weil die Margen im Hochpreissegment eben hoch sind, kann er sich als 13. reichster Mensch der Welt seine eigenen Produkte problemlos leisten. 178.520 Die Gruppe am Park versteht sich als Kommunikationsagentur neuen Typs. Wie keine andere vereint sie ein ausgeprägtes Markenbewusstsein mit technischem Know-how und Kreativität. Kunden wie Styria, Swarovski Optik, Milford, Xenox und die Sparkasse OÖ vertrauen der Expertise der Kommunikations- und Markenprofis Bernhard Buchegger (l.) und Michael Denoth (r.) www.gruppe-am-park.at Euro kostet eine Flasche Weinbrand „Hennessy Beauté du Cognac“ aus dem Hause LVMH. Gründung: 1987 Umsatz: 35,66 Mrd. US-Dollar Mitarbeiter: 125.000 Marken/Firmen: Moët & Chandon, Dom Pérignon, Hennessy, Lois Vuitton, Marc Jacobs, Christian Dior, Bulgari, TAG Heuer, ... Status: Größtes Luxus-Unternehmen weltweit. Markenmagie im digitalen Jetzt DER LETZTE MOGUL. Der Australier hatte bei neuen Medien nicht immer ein gutes Händchen. DIGITAL. Damit Marken wie Styria oder Swarovski Optik ihre Magie entfalten, sind Markendenker wie Bernhard Buchegger, Michael Denoth und Reinhart Haslinger von der Gruppe am Park gefragt. Mit ihrer Kommunikationskompetenz setzen sie bei der Umsetzung von aufwendigen Digitalprojekten neue Benchmarks. Rupert Murdoch D CEO News Corporation, 21st Century Fox, New York, USA Gründung: 1979 Umsatz: ca. 40 Mrd. US-Dollar Mitarbeiter: ca. 55.000 Marken/Firmen: u.a. 20th Century Fox, The Sun, The Times, Sky Deutschland, Wall Street Journal Status: Murdoch gilt als letzter echter Medienmogul und Erfinder der „Yellow Press“, die heute noch hohen Einfluss auf die öffentliche Meinung hat. 12 | CHEF INFO | 7/2016 News of the World Im Zentrum der News Corporation bleiben dabei immer Verlage, Printunternehmen, Filmgesellschaften und TV-Sender. Die neuen Medien gehören hier wohl nicht dazu. 2005 verbrannte sich Murdoch gewaltig: Er kaufte Myspace um 580 Millionen US-Dollar um es sechs Jahre später um läppische 35 Millionen US-Dollar wieder zu veräußern. Die Domäne blieb der Boulevard und für die Auflage schienen alle Mittel recht zu sein. Sein „News of the World“ hörte illegal das US-Unterhaus ab, nur durch starken öffentlichen Druck trennte sich Murdoch vom Unternehmen. ➔ FOTO: GRUPPE AM PARK erreichte Murdochs Flaggschiff FOX beim Super Bowl. für Aufregung, wo die beiden Patriarchen den Brexit feierten. ANZEIGE Millionen Zuseher er Einfluss von Rupert Murdoch wurde erst kürzlich wieder vielen klar: Beim Brexit machten Murdochs britische Boulevardmedien ordentlich Stimmung. Seine „Sun“ titelte etwa: „BeLEAVE in Great Britain“, viele glaubten das und so kam es, wie es Murdoch wollte. Der gebürtige Australier ist wohl der Letzte, der den Titel „Medienmogul“ tragen darf. Seine News Corporation ist der viertgrößte Medienkonzern der Welt. So wie William Randolph Hurst vor ihm oder auch wie Axel Springer hat Murdoch seine Meinung immer von seinem Medienimperium transportieren lassen und hielt sich nie zurück, diese auch kundzutun. So sorgte erst kürzlich ein Dinner mit Donald Trump FOTOS: VIENNAREPORT 111 D ie Webseite ist die wohl stärkste identitätsgebende Plattform jeder Marke. Gerade die Vielfalt der Möglichkeiten bringt für viele Unternehmen eine große Unsicherheit mit sich. Michael Denoth und Bernhard Buchegger, Geschäftsführer der Gruppe am Park, kennen diese Problematik und sind mit ihrem ganzheitlichen Ansatz zur ersten Anlaufstelle für umfangreiche Digitalprojekte geworden. Marke und Technik, Herz und Hirn „Es ist wie beim Hausbau. Erst kommt der Architekt, dann der Baumeister. Im Onlinebereich verhält es sich nicht anders“, sagt Michael Denoth. Heißt: Bei allen noch so innovativen Maßnahmen bildet die klassische Markenarbeit die Grundlage. „Digitalprojekte sind bei uns Der Content steht im Zentrum, die Technik ist die Trägerrakete – das Ziel ist Markenmagie. Bernhard Buchegger Gruppe am Park Content-getrieben. Unser Marken- und Kommunikations-Know-how aus der Historie unseres Unternehmens heraus verschafft uns einen entscheidenden Vorteil gegenüber reinen Digitalagentu- ren, die im Technik-Rausch am Ziel vorbeischießen“, so Bernhard Buchegger. Doch der Fokus auf die Marke alleine wäre für den Erfolg nur wenig zuträglich. Wird in der Konzeptionsphase der technischen Implementierung zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, können „böse Überraschungen“ folgen. Raus aus der digitalen Sackgasse Oft genug wenden sich Unternehmen an die Gruppe am Park, wenn sie an umfangreichen Webprojekten – vielfach mit mehreren Teams und Abteilungen involviert – verzweifeln. Mit viel Denkarbeit, strategischer Planung und kreativen Lösungsansätzen weisen die Kommunikationsexperten der Gruppe am Park den Weg aus dieser gefürchteten Zwickmühle und schärfen bei allen Beteiligten wieder den Blick fürs Ganze. „Unsere Stärke ist es, dass wir zwar die Contentstrategie in den Vordergrund stellen, aber trotzdem die technische Machbarkeit niemals außer Acht lassen“, betont Bernhard Buchegger. Nur wenn beides harmoniert, entstehe das, was die Kommunikationsexperten der Gruppe am Park als „Markenmagie“ bezeichnen: Eine perfekte Markeninszenierung, die in einer engen Verbindung zwischen Unternehmen und dessen Kunden mündet. Mehr zum Thema Eine Auswahl an Digitalprojekten der Gruppe am Park für Kunden wie Swarovski Optik, Xenox und das OÖ Landesmuseum finden Sie auf www.gruppe-am-park.at 7/2016 | CHEF INFO | 13 WE RBUNGS PEZ IAL LEHRBUCH FÜR MANAGER. Die „BertelsmannMethode“ wird an Unis inzwischen gelehrt. Thomas Rabe CEO Bertelsmann AG, Gütersloh, DE A us Bertelsmann wird Rabesmann“, titelten deutsche Zeitungen, als der Manager im Jahr 2012 die Führung des Medienkonzerns übernahm. Rabe drückte dem Unternehmen, das rund 1,1 Milliarden Euro Gewinn pro Jahr erwirtschaftet, nachhaltig seinen Stempel auf und setzt auf die drei neuen Wachstumssparten Education, BMG und Investments. Bertelsmann wurde 1835 ursprünglich als Buchverlag gegründet und ist ein Global Player und Europas größter Medienkonzern. Der Konzern ist in mit den Sparten Fernsehen (RTL Group), Buch (Penguin Random House), Zeitschriften (Gruner + Jahr), Dienstleistungen (Arvato) und Druck (Be Printers) in rund 50 Ländern der Welt vertreten. Bestseller Wie es Bertelsmann geschafft hat, derart erfolgreich zu werden, beschäftigt sogar Buchautoren und die „Bertelsmann-Methode“ wird in führenden Management-Akademien präsentiert. Die RTL-Gruppe (53 Fernseh- und 28 Radiosender in Europa) ist mit rund 120 Millionen TV-Zusehern pro Tag ein besonderes Phänomen und zugleich die Gelddruckmaschine des Unternehmens mit einem Gewinn von rund 789 Millionen Euro im Jahr 2015. Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern lukriert RTL vergleichsweise wenig Erlöse (54 %) durch klassische Werbung. Umsatzbringer sind Inhalte-Produktionen und digitale Produkte. 120 Für Sargon Mikhaeel geht der Trend weg von der Unternehmens- hin zur Userzentrierung. „Es ist im Grunde ganz einfach ...“ Millionen TV-Zuseher pro Tag verzeichnet Bertelsmann bei 53 TV-Sendern. Gründung: 1835 Mitarbeiter: 117.300 Umsatz: 17,1 Mrd. Euro Marken/Firmen: RTL Group, Penguin Random House, Gruner + Jahr, BMG, Arvato, Bertelsmann Printing Group Status: Größter Medienkonzern Europas, der Tradition mit Innovation verbindet. UMWORBEN. Sargon Mikhaeel gründete 2001 die Werbeagentur ARTGROUP. Das Unterneh- men hat sich von Anfang an auf ganzheitliche Kommunikationslösungen spezialisiert. Mikhaeel im Interview über den aktuellen Wandel auf der Kundenseite, wie man Markenbotschaften nachhaltig platziert und warum seine Agentur hin und wieder Kunden „zwingen“ muss, digital zu denken. W ie hat sich die Werbebranche verändert? Wie weit ist Österreichs Werbewirtschaft beim Thema Digitalisierung? ARTGROUP-Chef Sargon Mikhaeel sieht die Szene aktuell im Wandel. Der Blick weg von der Unternehmens- hin zur Userzentrierung ist zentraler Bestandteil dieses Wandels. BIERKUTSCHER. Brito gilt als Mann fürs Grobe. Er formte den größten Bierkonzern der Welt. Carlos Brito CEO Anheuser-Busch InBev, Brüssel, BE Gründung: 1852 USA (Anheuser-Busch), Anheuser-Busch InBev wurde 2008 gegründet Umsatz: ca. 66 Mrd. US-Dollar Mitarbeiter: ca. 150.000 Anheuser-Busch, ca. 71.000 SABMiller Marken/Firmen: Budweiser, Löwenbräu, Becks, Corona, Fosters, Miller, Pilsner Urquell, ... Status: Der weltgrößte Bierkonzern mit rund 30 % globalem Marktanteil hat eines der höchsten Marketingbudgets im Lebensmittelhandel. 14 | CHEF INFO | 7/2016 Bei Werbung wird nicht gespart Erst vor wenigen Tagen kündigte der Topmanager ganz beiläufig die Entlassung von 5.500 Mitarbeitern an. Beim Marketing wird allerdings nie gespart. Die größte Marke des Konzerns, Budweiser, ist Stammgast, wenn es um die teuersten Werbesekunden weltweit geht. Ein Super Bowl ohne Budweiser-Werbung ist in den USA völlig undenkbar. Ebenso wie die beliebtesten Werbetestimonials in den Staaten, die Budweiser-Clydesdale-Pferde, welche die Bierkutsche ziehen und zu Werbe-Ikonen schlechthin wurden. ➔ FOTOS: ARTGROUP kostete Anheuser-Busch InBev die Übernahme der Nummer zwei, SABMiller. oder Heinz Ketchup unter den Zuckerhut. Doch Lemann bleibt stets im Hintergrund, Brito ist der Mann fürs Grobe. ANZEIGE Milliarden US-Dollar ie nennen ihn „Corporate Vampire“, all jene Führungskräfte, die ihre Schreibtische räumen mussten, wenn Carlos Brito, Chef der weltgrößten Brauereiholding Anheuser-Busch InBev, es wollte. So rollten auch bei der Übernahme der Nummer zwei am Weltbiermarkt SABMiller, durch seine Nummer eins, Köpfe. 104 Milliarden Dollar kostete der Deal und beschert Brito nun einen Weltmarktanteil von rund 30 %. Doch er fing als kleiner Bier-Guerillero an, sein Commandante im Hintergrund ist der (einfluss)reichste Brasilianer Jorge Paolo Lemann. Der Sohn eines Schweizer Käsehändlers, der nach Brasilien emigrierte, finanzierte mit seiner 3G Investmentgesellschaft die Megafusion. Er holte auch andere US-Flaggschiffe wie Burger King FOTOS: BERTELSMANN, ANHEUSER-BUSCH 104 S Welchen Einfluss hat klassische Werbung heute noch auf die Konsumenten bzw. was muss man tun, um aufzufallen? Mikhaeel: Klassische Werbung hat nach wie vor immensen Einfluss auf den Konsumenten und wird diesen auch in Zukunft haben. Für den Transport von Markenbotschaften und zum Aufbau eines Images sind klassische Werkzeuge entscheidend und digitale Inhalte unabdingbar, nur müssen diese strategisch durchgeführt werden und brauchen das richtige Mindset. Wir ‚zwingen‘ Kunden geradezu, digital zu denken. Wie sehen Sie den aktuellen Stand beim Thema Digitalisierung in Österreich? Mikhaeel: Wir sehen eine starke Aufholjagd in den letzten drei Jahren. Jetzt scheint sich das Bewusstsein für das ‚digitale Ich‘ des Kunden durchgesetzt zu haben. Der Großteil der Unternehmen erkennt die Potenziale und sieht die Digitalisierung nicht mehr als Feind. Aktuell sehen wir eine Umdenkphase, Digitalisierung bekommt mehr Gewicht, auch beim Budget. Wir gehen weg von der Unternehmenszentrierung hin zur Userzentrierung. Das ist das ideale Mindset für eine erfolgreiche digitale Strategie. Für uns als Agentur steht seit jeher das große Ganze im Mittelpunkt, das perfekt abgestimmte Zusammenspiel der einzelnen Teile. Geben Sie uns Beispiele aus der Praxis, bei welchen Projekten ist es Ihrer Agentur gelungen, einen Imagewandel herzustellen? Mikhaeel: Eine aktuelle Kampagne ist die für die FAB. Es ist uns gelungen, das Image der geschützten Arbeitsplätze als ‚nette Bastelstube‘ zu entkräften und die Professionalität der FAB zu thematisieren. Es handelt sich um hochwertige Arbeitsplatze, auf die die Wirtschaft setzt. Ein weiteres Beispiel wäre die neue Website des Brucknerhauses, die wir gelauncht haben. Man muss nahe am Kunden sein und mit ihm die Strategie stepby-step entwickeln, dann ist eine Kampagne von Erfolg gekrönt. Das geht schon ein wenig weg vom Kerngeschäft der Agenturen, „Produkte“ zu verkaufen. Der Großteil der Unternehmen erkennt die Potenziale und sieht die Digitalisierung nicht mehr als Feind.“ Sargon Mikhaeel Eigentümer ARTGROUP Mikhaeel: Wir verkaufen ein ganzheitliches Image, und das muss sich für den Kunden auszahlen. Wir müssen hinterfragen, ob gewisse Maßnahmen sich in einem ROI niederschlagen. Wir müssen aus dem Budget das Maximum herausholen und daher verantwortungsvoll entscheiden, was Sinn macht, anstatt zu hoffen, dass etwas aufgeht. Hoffnung ist unser schlimmster Feind. Man hat aber oft das Gefühl, dass es um den schnellen Erfolg geht, um virale Hypes. Mikhaeel: Die gab es manchmal, doch meist steckt dahinter eine Strategie, ein guter Plan und der Ansatz, es ‚zufällig wirken zu lassen‘. Meist verbergen sich hinter viralen Hypes Kreative, die einen verdammt guten Job gemacht haben. Auch Agenturen müssen sich in diesem „Spiel“ positionieren. Was sind die wichtigsten Werte und Grundsätze Ihrer Agentur? Mikhaeel: Es ist im Grunde ganz einfach: Es braucht höchstes Verständnis für den Kunden, seine Marke, seine Position, seine Ziele und Bedürfnisse. Das ist alles. Welche Vision haben Sie für Ihre Agentur, wo sehen Sie sich in fünf bis zehn Jahren? Was wollen Sie alles erreichen? Mikhaeel: Es ist der 31. August 2026, 19:14 Uhr, ich sitze am Schreibtisch, schaue aus dem Bürofenster und gebe ein Interview zum Thema ‚Braucht es noch Printmedien in der Zukunft‘. Ich sitze da und antworte mit ‚ja, selbstverständlich‘, so wie wir es vor zehn Jahren gesagt haben. Vielleicht ist mein Notebook dann in der Lage, meine Gedanken selbstständig zu verfassen. 7/2016 | CHEF INFO | 15 WE RBUNGS PEZ IAL WE RBUNGS PEZ IAL DER SERIENHELD. Reed Hastings revolutioniert mit Streaming die Fernsehgewohnheiten. MISTER CHEESEBURGER. Lieblingsspeise von Easterbrook ist der tägliche Cheeseburger. Reed Hastings Steve Easterbrook CEO Netflix, Los Gatos, USA CEO McDonald’s, Oak Brook, USA rger wegen einer Überziehungsgebühr von 40 Dollar für die VHS-Kassette „Apollo 13“ brachte Reed Hastings, 56, auf die Idee Videofilme per Post zu verschicken. Die Bestellung funktionierte online, doch die DVD kam ganz gewöhnlich per Post. Hätte Netflix nicht vor sechs Jahren auf ein Streaming-Modell umgestellt, wäre es wohl Geschichte, wie die meisten Videotheken auch. Heute produziert Hastings umjubelte Exklusive-Serien wie „Narcos“ oder „House of Cards“, die unter dem Begriff „Binge Watching“ (Binge = Exzess) eine wachsende Fangemeinde zu Dauerglotzern macht. Reed Hastings gilt inzwischen als Game Changer für die gesamte Fernseh-Welt. Wer braucht noch klassische TV-Stationen? Inserat_A4_CHEFINFO_Hauer-2016-09-02.pdf 1 02.09.16 M „ORF, ARD und ZDF gibt es in zehn Jahren nicht mehr“, zitiert EU-Kommissar Günther Oettinger Reed Hastings in Alpbach. 80 Neue Konkurrenz Der Pionier sieht sich selbst immer stärkerer Konkurrenz ausgesetzt. Ob kleine Angreifer wie Pickbox oder Giganten wie Disney, Comcast und 20th Century Fox (Hulu) oder Amazon mit Prime Video – sie werden zur ernsten Gefahr. Der Cashflow war die letzten drei Jahre negativ, die Aktionäre maulen. Netflix braucht Geld für neue Produktionen und die Expansion. Ausweg könnte sein: Apple-Boss Tim Cook möchte Netflix kaufen. Das hat aber derzeit nur den Status eines Gerüchtes. Gründung: 1997 Mitarbeiter: 3.500 Umsatz: 6,8 Mrd. US-Dollar Marken/Firmen: (Serien) u. a. Orange is the New Black, Narcos, House of Cards, Killings, Club De Cuervos Status: Netflix ist Marktführer bei Video-on-Demand, einem universellen Streaming-Dienst, basierend auf selbst produzierten Fernsehsendungen. de Kunden hat Netflix weltweit, 2020 sollen es 100 Millionen sein. cDonald‘s hat derzeit mehr als 35.000 Niederlassungen in 100 Ländern und serviert etwa 69 Millionen Mahlzeiten am Tag. Eine davon verzehrt Steve Easterbrook, der seit rund drei Jahren den Fastfood-Konzern leitet und ihm ein neues Image verpassen will. Easterbrook setzte in den Anfangsphasen seiner Regentschaft auf Nährwertangaben, führte neue Produkte ein und änderte auch den Markenauftritt. Als 2014 die Umsätze um fast 7 Prozent eingebrochen waren, startete er Ausbildungsprogramme, um den Konzern vom Billiglohn-Sektor abzuheben. Bei den Produkten setzt der Brite auf regionale Versorger und Fairtrade. In den USA sorgt mit „Shake Shack“ ein neuer Mitbewerber für Furore, auch Panera, Five Guys und Nando´s konnten mit qualitativ hochwertigeren Produkten höhere Erlöse erzielen und McDonald‘s das Wasser abgraben. 69 Konkurrenz beflügelt Ideen Easterbrooks hat deshalb die Expansion des Unternehmens gedrosselt und eine neue Strategie ausgearbeitet. Die Hälfte der rund 8.000 von McDonalds betriebenen Restaurants sollen in Franchise-Unternehmen umgewandelt werden. Zusätzlich wurde in der Zentrale Personal abgebaut. Damit will der Konzern rund 280 Millionen Euro sparen. Eine Idee des CEO war – vorerst in Übersee – bei den Konsumenten besonders erfolgreich: Das Frühstück ist den ganzen Tag erhältlich. ➔ Millionen Mahlzeiten werden pro Tag bei McDonalds weltweit serviert. Gründung: 1940 Mitarbeiter: 412.000 Umsatz: 25,4 Mrd. US-Dollar Marken: McDonald’s, McCafé, McDrive Status: Größter Fastfood-Konzern der Welt. 11:39 feldweg 16 • a-4160 aigen 07281/6209 • [email protected] über 80 Jahre Kompetenz im Etikettendruck • Selbstklebe-Etiketten in Rolle, in Blatt (für Laserdruck), gelegt (für EDV) • bis Millionen zahlen- FOTOS: VIENNAREPORT Ä zu 6 Farben + Lack in Buch-, Offset- oder Digitaldruck auf Papier, Folie oder Gewebe • Folien- und Reliefprägung, Lackierung sowie fortlaufende Nummerierung und Codierung MAGAZINE. KATALOGE. ZEITSCHRIFTEN. • Booklet-Etiketten als ideale Lösung bei großem Informationsbedarf Friedrich Druck & Medien GmbH Zamenhofstrasse 43-45, A-4020 Linz Tel.: +43 (0)732 66 96 27 0 friedrichdruck.com facebook.com/friedrichdruck WE RBUNGS PEZ IAL CHEFINFO ● moments ● KUNDENMAGAZINE NICHTS IST UNMÖGLICH. Toyota steigerte die Werbeausgaben um fünf Prozent und überholte VW. Ganz schön Akito Toyoda in einziges Mal in der knapp 80-jährigen Geschichte des japanischen Autoherstellers Toyota, schrieb das Unternehmen rote Zahlen und das zur jüngsten Weltwirtschaftskrise 2008/09. Eine Krise, die nach den Toyodas rufen ließ, so übernahm 2009 mit Akio Toyoda erstmals seit 1995 wieder ein Spross der Gründerfamilie das Ruder. Dass er etwas von Motoren versteht, bewies er einige Male bei 24-Stunden-Rennen, wo er unter einem Synonym die Rennwagen seines eigenen Hauses auf Herz und Nieren testete und sogar einen vierten Platz herausfahren konnte. Seitdem geht es ebenso rasant bergauf, Umsätze und Gewinne lagen 2015 auf einem „AllTime-High“. HEFTig Wir geben Ihrem Unternehmen ein Gesicht. CEO Toyota, Japan E WE RBUNGS PEZ IAL Kampf mit Volkswagen Die Krise beim Erzfeind VW um die Nummer eins am globalen Automarkt nutzte Akio Toyoda eiskalt. Von 2010 bis 2015 strahlte man vom Siegertreppchen. 2016 scheint es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zu werden. VW führte im ersten Quartal dank starkem Chinageschäft und einer Explosion in einem Toyota-Werk, das Produktionsausfälle zur Folge hatte. Die jüngsten Lieferantenstreitigkeiten der Wolfsburger lassen die Japaner aber wieder zur Nummer eins aufsteigen. Auch in puncto Marketing konnte der Enkel des Firmengründers, Kiichirō Toyoda, aufholen, Akio steigerte die Werbeausgaben in seiner Regentschaft um fünf Prozent und hat auch hier Volkswagen überholt. 27.808 Autos baute Toyota Gründung: 1937 2015 am Tag und ist Umsatz: ca. 52 Mrd. Euro damit der größte Autohersteller der Welt. Mitarbeiter: ca. 330.000 Marken/Firmen: Toyota, Lexus Status: Das Match um den Titel „größter Autobauer der Welt“ mit VW dürften die Japaner auch 2016 wieder gewinnen. DIE FRÜHAUFSTEHERIN. Der frühe Vogel fängt den Wurm: Um vier Uhr morgens steht Indra Nooyi auf. Indra Nooyi CEO PepsiCo, Purchase, New York Millionen US-Dollar gab PepsiCo für Werbung bei den letzten zehn Super- Gründung: 1898 Bowl-Spielen aus. Mitarbeiter: 193.000 Umsatz: 63 Mrd. US-Dollar (56,4 Mrd. Euro) Marken/Firmen: u. a. Pepsi, Lay’s Chips, Gatorade, Lipton Tee, 7UP Status: PepsiCo ist weit mehr als ein Softdrink-Konzern. Während Coca-Cola auf eine starke Marke und den guten Ruf setzt, stellt sich PepsiCo weltweit breit als Lebensmittelkonzern auf. 18 | CHEF INFO | 7/2016 st ein isotonisches Getränk der Marke Gatorade mit rein biologischen Zutaten etwas, worauf die Welt gewartet hat? Es steht jedenfalls für den Wandel, den Gatorades Mutterkonzern PepsiCo seit einigen Jahren durchläuft: gesundheitsbewusster, nachhaltiger, authentischer. Treiber dieser Neuorientierung ist Indra Nooyi, 61. Die in Indien geborene Topmanagerin ist seit zehn Jahren an der Spitze des ewigen Rivalen von Coca-Cola. Der anfänglichen Skepsis von Investoren ist inzwischen Bewunderung gewichen. Coca-Cola hat seit der Jahrtausendwende drei CEOs verschlissen. Die Brausehersteller haben wegen der neuen Ernährungsgewohnheiten der Konsumenten ein Problem. PepsiCo hat früher reagiert und profitiert von seinen Innovationen. Neu eingeführte Obst- und Gemüsesäfte ließen die Kassen klingeln, der Gewinn im zweiten Quartal stieg um 1,2 Prozent auf rund zwei Milliarden US-Dollar. Neue Konkurrenz Indra Nooyi ist eben Frühaufsteherin. Um vier Uhr morgens steigt sie aus dem Bett, um sieben ist sie im Büro. Zweimal wurde sie von „Fortune“ zur „mächtigsten Frau der Welt“ gekürt. Sie arbeitet konsequent und hart: Bis 2019 will sie Einsparungen im Volumen von fünf Milliarden Dollar erzielen. Bekannt ist Pepsi für seine Werbung beim Super Bowl und die kreativen Ansätze: Diesen Sommer entwickelte das Unternehmen eine Werbelinie mit 100 Emojis. ➔ FOTOS: PEPSICO, TOYOTA 172 I Begeistern Sie Ihre Kunden mit einem eigenen Magazin. Spannend geschrieben, stilvoll verfasst, von erfahrenen Profi-Journalisten unserer Redaktion. Oder planen Sie ein anderes Corporate-Publishing-Produkt? Reden wir darüber. Wir sind die Profis für Ihr Kundenmagazin. www.zzv.at Zielgruppen-Zeitungsverlags GmbH, Zamenhofstraße 9, 4020 Linz Ingrid Arrich, [email protected], 0664 / 412 4886 7/2016 | CHEF INFO | 39 WE RBUNGS PEZ IAL WE RBUNGS PEZ IAL SCHÖNHEIT SELLS. Mit mehr als 8 Mrd. US-Dollar Budget einer der größten Werber der Welt. VISIONÄR DER MOBILITÄT. 2020 soll die Tesla-Jahresproduktion die Millionengrenze knacken. Elon Musk Jean-Paul Agon CEO Tesla Motors, Palo Alto, USA CEO L‘Oréal Group, Clichy, Frankreich innen einer Sekunde lösten sich 60 Millionen US-Dollar in Schall und Rauch auf. Die Explosion einer Rakete seines Raumfahrtsunternehmens SpaceX hatte für Elon Musk, 45, noch weitreichendere Folgen. An der Börse gingen die Kurse seiner Unternehmen in den Keller. Musk nahm das Scheitern der Weltraummission professionell gelassen auf. Jeder Fehler sei die Chance, perfekt zu werden und langfristige Planungen erfolgreich abzuschließen, ließ er verlauten. Elon Musk war schon immer ein Visionär – lange bevor ihm mit Tesla der Durchbruch in der Automobilbranche gelang. Lukrative Geschäfte Kurz nachdem das Internet für die breite Masse verfügbar war, gründeten Elon S Musk und sein Bruder Kimbal die Firma Zip 2, ein durchsuchbares Firmenverzeichnis – damals eine Innovation. Große Zeitungsverlage schlossen mit dem Start-up Verträge ab. 1999 übernahm der Computerhersteller Compaq die Firma für gut 300 Millionen Dollar. Der Erlös wanderte in die Gründung von X.Com, eine der ersten Onlinebanken, aus der später der Bezahldient Paypal wurde. Das neueste Projekt ist Hyperloop. Transportkapseln mit Passagieren schießen – wie eine Rohrpost – durch Druckluftröhren und sind damit schneller als alle gängigen Eisenbahnsysteme. Die erste Verbindung soll zwischen Los Angeles und Las Vegas entstehen und geschätzte acht Milliarden US-Dollar kosten. 375.000 Vorbestellungen verzeichnete Tesla für sein Model 3 – einmalig in der Autogeschichte. Gründung: 2003 Umsatz: 4,03 Mrd. US-Dollar Mitarbeiter: 13.700 Marken/Firmen: Tesla Motors, Tesla Energy, SolarCity, Hyperloop, SpaceX Status: Genialer Selbstvermarkter, will den Mars bevölkern und baute erstes Elektroauto mit Komfort der Oberklasse. FOTO: VIENNAREPORT B chönheit ist ein gutes Geschäft. Doch man braucht schon ein paar sehr gute Ideen – vor allem, um die Nummer eins der Welt zu werden. Die Innovationen treibt Jean-Paul Agon, 60, voran, der seit zehn Jahren an der Spitze des Konzerns steht und sein gesamtes Berufsleben bei L‘Oréal verbrachte. „Marketing ist nicht Verkaufen. Marketing ist die Kunst, zu wissen, was Menschen wollen – auch wenn sie es noch gar nicht wissen, was sie wollen“, sagt der passionierte Kunstsammler und GriechenlandLiebhaber. Dass Agon mit L‘Oréal heuer auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas vertreten war, zeigt die neue Richtung an. L‘Oréal stellte in der Wiege des Glücksspiels ein neues Hautpflaster vor, das vor zu hoher UV-Belastung in der Sonne über eine App am iPhone warnt. 794 Die neue Vernetztheit Digitalisierung und Vernetzung spielen inzwischen eine große Rolle: „E-Commerce ist nicht das Sahnehäubchen auf der Torte, es ist die Torte“, sagt Agon. Rund 30 Prozent der Werbeausgaben fließen ins digitale Geschäft. Die Online-Verkäufe stiegen im Vorjahr um 38 Prozent und machen bereits sechs Prozent des Gesamtabsatzes aus. L‘Oréal ist auch im Silicon Valley in San Francisco vertreten. Das Unternehmen entwickelte ein Gerät, das Hautfarbe analysiert und ein Make-up zusammenstellt, das perfekt passt. ➔ Millionen Euro investierte L‘Oréal im Vorjahr in Forschung und Entwicklung. Gründung: 1909 Mitarbeiter: 82.900 Umsatz: 25,3 Mrd. Euro Marken/Firmen: u. a. L’Oréal Paris, Garnier und Maybelline Jade, Lancôme, Biotherm, Helena Rubinstein, Kiehl’s, Yves Saint Laurent Beauté, Clarisonic, Diesel, Maison Martin Margiela, The Body Shop. Status: L‘Oréal Group ist der größte Kosmetikkonzern der Welt. Digitalisierung und Vernetzung sollen die Marktführerschaft weiter ausbauen. Jährlich... SCHNAPSBRENNER. Allein die schottischen Whisky-Destillerien machen 50 Prozent des Geschäftes aus. ...betreuen wir über 1.000 Kunden ...bauen wir über 1.134 Messestände ...betreuen wir 27 Messen Neue Ideen Innovative Materialien Perfekte Umsetzung Ivan Menezes CEO von Diageo, London, GB 2,3 Gründung: 1997 Mitarbeiter: 33.000 Umsatz: 10,8 Mrd. GBP (13 Mrd. Euro) Marken/Firmen: 27 Whisky-Brennereien in Schottland, Guiness, Kilkenny, Smirnoff, Johnnie Walker, Baileys Status: Der weltweit größte Hersteller von Hochprozentigem. 20 | CHEF INFO | 7/2016 Milliarden Dollar. So viel gibt Diageo jährlich für die Bewerbung seiner Marken aus. lle Konzerne verfolgen das Gute und Nachhaltige. So auch Ivan Mezenes, 57. Der in Indien geborene CEO des britischen Milliardenkonzerns Diageo will bis 2030 in all seinen Produktionsanlagen zu hundert Prozent erneuerbare Energie einsetzen. Sein Geld verdient das Unternehmen jedoch mit dem menschlichen Laster. Diageo ist der größte Spirituosen-Erzeuger der Welt. Mit einer Markenpalette von Smirnoff, Bailey’s bis Johnnie Walker oder Guinness ließen sich in Kürze ganze Hotelbars füllen. Seit 2009 konnte Diageo, dem auch eine Vielzahl schottischer Whisky-Destillerien gehören, den Aktienkurs verdoppeln. Das globale Marketingbudget für Werbung, Sponsoring & Co. ist 2,3 Milliarden Dollar schwer. Ein Österreicher im Boot Als Aufsichtsratspräsident des Schnapsriesen fungiert ein alter Bekannter: Der Salzburger Franz B. Humer, 70, der jahrelang Kapitän des Pharmariesen Roche war und als einziger Österreicher einen britischen Weltkonzern leitet. Ende des Jahres legt er auch dieses Mandat zurück und geht in den Ruhestand. Englische Manager mischen gewöhnlich nicht in politischen Duiskussionen mit. Vor der Abstimmung zum Brexit meldete sich Humer zu Wort: Die Freihandelsverträge mit der EU müssten frisch verhandelt werden, neue Zölle drohen und Schottland wird sich wieder abspalten wollen. „Wir können unsere Destillerien nicht einfach verlegen. Die sind in Schottland. Das ist 50 Prozent unseres Geschäftes.“ FOTOS: REUTERS, DIAGEO A ...verbauen wir mehr als 13 km Standwände ...verlegen wir mehr als 3 Fußballfelder an Teppich Wir bauen auch Ihren Messestand − kontaktieren Sie uns. Musterstand 2016 WEdesign – eine Marke der Messe Wels. TEL +437242 9392-0 FAX +437242 9392-496627 VѝJL'^LKLZPNUH[ ^^^^LKLZPNUH[ WE RBUNGS PEZ IAL WE RBUNGS PEZ IAL NESPRESSO, WHAT ELSE? Die Luxus-Kaffeekapseln sind ein Lehrbeispiel des Markenaufbaus. SINGEN IST NEBENSACHE. US-Popstar Taylor Swift, 26, bringt Marken zum Glänzen. Taylor Swift Paul Bulcke Sängerin, USA CEO Nesté AG, Vevey, Schweiz uf den ersten Blick mag Grammy-Gewinnerin und Popsternchen Taylor Swift, 26, nicht so recht in diese Liste passen. Tut sie aber. Sie steht laut „Forbes“ mit einem Einkommen von 170 Millionen Dollar (150 Millionen Euro) im letzten Jahr nicht nur an der Spitze der bestverdienenden Promis, sie ist auch das teuerste Testimonial aller Zeiten. Denn der große Teil ihrer Einnahmen stammt nicht aus Tantiemen, Konzerten und verkauften Musikalben, sondern aus äußerst lukrativen Werbeverträgen, etwa mit Diet Coke oder Apple. Sie ließ damit Cristiano Ronaldo, Adele oder die US-„Schreibmaschine“ Thriller-Autor James Patterson mit fast doppelt so viel Einnahmen weit hinter sich. Dabei J ist die hochgewachsene Amerikanerin erst seit zehn Jahren im Musikbusiness, im Alter von 16 Jahren veröffentlichte die aus dem Country-Genre kommende Künstlerin ihre erste Platte, mit dem Titel „Taylor Swift“. 170 Stars als Unternehmer Stars wie Swift oder Rihanna sind globale Marken und agieren nicht wie Künstler, sondern als international tätige Unternehmen. Sie haben mit dem „Sex & Drugs & Rock’n’Roll “-Image nicht mehr viel zu tun. Umgekehrt wird für Werbetreibende Celebrity Branding offenbar immer wichtiger, um die nötige Aufmerksamkeit für ein Produkt zu erzielen, die mit der nachlassenden Kraft von TV-Spots nicht mehr zu erreichen ist. Millionen Dollar Gründung: 2006, 1. Album Mitarbeiter: – Umsatz: 170 Mio. Dollar (Einnahmen) Marken/Firmen: Parfums und Mode unter dem Label „Taylor Swift“ Status: Das derzeit bestbezahlte Testimonial in der Werbung. verdiente Taylor Swift in einem Jahr – großteils über Werbeverträge. FOTO: NESTLE A BILLIG BUCHEN. An Priceline und Booking.com kommt niemand vorbei, der ein Zimmer buchen möchte. Jeffery Boyd CEO Priceline Group, Norwalk, USA Gründung: 1997 Mitarbeiter: 15.500 Umsatz: 9,2 Mrd. US-Dollar Marken/Firmen: Booking.com, Priceline.com, Agoda.com, Kayak.com, Rentalcars.com, OpenTable Status: Führendes Reiseportal der Welt, wichtigster Werbekunde von Google. 22 | CHEF INFO | 7/2016 Milliarden US-Dollar investierte Priceline 2014 in Onlinewerbung. Die Hälfte davon ging an Google. illiam Shatner spielte vor exakt 50 Jahren als Captain James T. Kirk in „Raumschiff Enterprise“ die Rolle seines Lebens. Die meisten Menschen in Nordamerika kennen den Kanadier jedoch als das Gesicht des Online-Reisebüros Priceline. com. Gerüchte halten sich hartnäckig, dass Shatners Aktien, die er für seine frühen Werbeauftritte statt eines Honorars erhalten hatte, heute 600 Millionen US-Dollar wert sind. Möglich wärs: Nach der Fast-Pleite 2000 hob die Aktie von 22 auf heute 1.423 US-Dollar ab – das sind schlanke 6.300 Prozent plus. Aktien von Priceline sind mit 66,4 Milliarden US-Dollar etwa so viel wert wie jener des VW-Konzerns oder höher bewer- tet als Lufthansa, Thomas Cook, Tui und der Hotelriese Accor zusammen. Booking.com als Herzstück Den beispiellosen Erfolg verdankt Priceline dem knallharten CEO Jeffery Boyd und dem Portal Booking.com mit Sitz in Amsterdam, das 2005 von Priceline um läppische 133 Millionen Dollar übernommen wurde. Das Geschäftsmodell: Online Hotels buchen zum Bestpreis, Booking.com erhält 12 bis 15 Prozent Provision – und ist mit 42 Sprachen global präsent. Das Portal ist Googles wichtigster Anzeigenkunde. Von 2,4 Milliarden Dollar Online-Marketing-Budget (2014) soll Google rund die Hälfte kassiert haben. FOTOS: VIENNAREPORT, APA PICTUREDESK 2,4 W eden Tag verkauft Nestlé rund eine Milliarde Produkte unter mehr als 2.000 Marken-Namen weltweit. Wie kein anderer versteht es die Firma, mit Sitz im schweizerischen Vevey am nordöstlichen Ufer des Genfer Sees, Marken zu pflegen und neue Erfolgsprodukte zu lancieren. Maggi, Nespresso, Smarties oder Alete zählen zu den bekanntesten Namen. Rund drei Milliarden Dollar steckt der Konzern dem Vernehmen nach jährlich in die Werbung. Aber das Unternehmen bleibt seit Jahren hinter den selbst gesteckten Zielen, per anno zwischen fünf und sechs Prozent organisch zu wachsen. Die Devise gab der scheidende österreichische Verwaltungsratspräsident Peter Brabeck-Letmathe aus: „Wenn Sie aufhören zu wachsen, dann fangen Sie an zu sterben.“ Auch im ersten Halbjahr lag das organische Umsatzwachstum bei 3,5 Prozent. Vor allem der riesige chinesische Markt schwächelt. Weniger Komplexität Ende des Jahres geht auch Nestlé-Chef Paul Bulcke in Rente. Nachfolger Ulf Schneider befindet sich seit September in der Einarbeitungsphase. Er soll den Konzern mit höheren Preisen und weiteren Einsparungen aus der Flaute führen. Schon der Belgier Bulcke hat damit begonnen: Er reduzierte die Zahl der Einzelartikel von 125.000 auf 75.000 und verminderte damit auch die Komplexität im Konzern. ¢ 40 Millionen Dollar ver- diente Schauspieler George Clooney als Testimonial mit den Nespresso-Werbespots laut US-Medien. Gründung: 1866 Mitarbeiter: 335.000 Umsatz: 81,12 Mrd. Euro Marken/Firmen: u. a KitKat, Smarties, Maggi, Nescafé, Nespresso, Friskies, Buitoni, Nestea, Nesquick, Mövenpick, Häagen-Dasz, Perrier, S.Pellegrino, Wagner Pizza Status: Nestlé ist der größte Nahrungsmittelhersteller der Welt, der nicht der reinen Lehre des Shareholder-Value huldigt, sondern auf langfristiges Wachstum ausgerichtet ist. WE RBUNGS PEZ IAL Das Unternehmen als Glaubensgemeinschaft. Wir sind Firma! CORPORATE. Corporate Architecture: Das Firmengebäude ist mehr als schnöder Arbeitsplatz, es ist ein Statement, wie der in Bau befindliche Apple-Campus. Corporate Yoga: In Japan und China ist es gang und gäbe. Langsam kommt dieser Trend auch nach Europa. Mit firmeneigenen Yoga-Übungen soll der Teamgeist gestärkt werden. Einst reichte ein Name, um die Identität eines Unternehmens auf den Punkt zu bringen, von Ford über Packard bis Siemens. Heute ist die Text: Jürgen Philipp Sache mit der Corporate Identity ein wenig komplexer. Die internationale Top-Adresse für Food Fotografie, Stills und People! Corporate Soul: Die wesentlichen Charakteristika eines Unternehmens bringt eine Corporate Soul auf den Punkt. Meist sind das reale oder fiktive Personen, wie Herr Kaiser von der Hamburg-Mannheimer. Jahrelange Erfahrung gepaart mit umfassendem Know-how sowohl im Agenturbereich als auch in Handel und Wirtschaft sind unser Rezept für wirkungsvolle Werbefotografie. Corporate Behaviour: Sie fasst das Verhalten eines Unternehmens nach innen und nach außen zusammen, so wie das berühmte „Du“ bei IKEA. [email protected] | msfotogroup.at Corporate Scent: Das „Logo für die Nase“ sorgt mit einem eigens kreierten Duft dafür, dass ein Geruchsimage aufgebaut wird. Die Modekette Hollister etwa ließ sich SoCal Cologne kreieren, auch Hotelketten wie die Hilton Gruppe oder Radisson soll man am Geruch unterscheiden können. Raymond Loewy machte mit seinem CI aus Marken Ikonen der Werbewirtschaft. Corporate Citizenship: Diese langfristige Strategie nimmt die Verantwortung von Unternehmen für die Gesellschaft ins Visier. Neu ist das nicht, schon im Mittelalter hatte die Hanse eine solche Strategie. Raymond Loewy: „Mr. CD“ Loewy erkannte, dass Produkte nicht immer gleich auszusehen hatten. Er packte ganze Züge in Stromlinienge- 24 | CHEF INFO | 7/2016 Heute sind CI und CD zentrale Führungsinstrumente, die weit mehr vermögen, als ein Image zu transportieren. Roman Hofer Berater, Trainer und Coach wand, entwarf Briefmarken und designte Autos von Hupmobile oder Studebaker. Bis heute sind seine Designs an fast allen Straßenecken zu sehen – von der berühmten Fanta-Flasche über die Shell-Muschel bis zu den Logos von SPAR oder Lucky Strike. Plötzlich sahen alle Marken uralt aus, deren Wesen sich nicht in einem Corporate Design wiederfanden. Moder- nität, Innovation, Nutzen wurden schließlich in die Corporate Identity gegossen – man wusste wer man ist. „Heute sind CI und CD zentrale Führungsinstrumente, die weit mehr vermögen als ein Image zu transportieren“, bringt es der Berater, Trainer und Coach Roman Hofer auf den Punkt. Sie sollen den internen Zusammenhang fördern, ein „Wir-Gefühl“ erzeugen und potenzielle neue Mitarbeiter auf sich aufmerksam machen. CSM stellt alles auf den Kopf Für die sozialen Medien gilt: Wer seine Werte nicht kennt und nicht authentisch kommuniziert, der hat ein Problem. „Während die Kunden bei einer glaubwürdigen, positiven CI-Strategie zu begeisterten Fans und die Mitarbeiter zu vertrauenswürdigen Botschaftern werden, warten die Scharfrichter in den sozialen Medien bei Fehlern oder unglücklichen Maßnahmen bereits darauf, den nächsten ‚Shitstorm‘ über ein Unternehmen hereinbrechen zu lassen“. ■ Corporate Wording: Als Teil einer Corporate Identity vermitteln bestimmte Schlüsselwörter die Kernwerte des Unternehmens. Corporate Social Media: Längst kein „Nice-to-have“ mehr, sondern integrierter Bestandteil der Kommunikationsstrategie von Unternehmen. CSM bedeutet ein Ende der „Einbahnkommunikation“ mit der Außenwelt. Knackpunkt ist das authentische Reagieren auf Postings von außen. Corporate Fashion: Die „Uniform“ für alle! Einst nur Militär, Exekutive und Piloten vorbehalten, stecken immer mehr Unternehmen ihre Mitarbeiter in einheitliche Kleidung. Entstanden in den 50ern, feiert Corporate Clothing heute ein fulminantes Comeback. 15 FOTOGRAFEN TOP FOOD STYLIST FOTOS: SHELL, SPAR, BRITISH AMERICAN TOBACCO, DE BEUKELAER, BP, COCA COLA COMPANY G ib mir mal den Uhu“ – ein oft gehörter Satz in der fast die ganze Geschichte der Markenwelt steckt. Manche Produkte haben es geschafft, mit ihrem Namen eine ganze Produktfamilie unter einen Hut zu bringen. 1932 entdeckte August Fischer die Rezeptur des Allesklebers. Doch der Chemiker war clever, anstatt ihn in üblichen farblosen Verpackungen zu verkaufen, engagierte er einen Designer, der das bahnbrechende schwarz-gelbe Logo entwarf und aus „Uhu“ einen Markenartikel formte. Mit den Marken kam das Design und mit ihm eine völlig neue Bedeutung von Imageaufbau. Spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg waren es Designer wie Raymond Loewy oder Wolfgang Schmittel, welche die Corporate-Designwelt revolutionierten. Corporate Happiness: Glückliche Menschen leisten mehr, das ist der Kern der Corporate Happiness. Getreu dem Motto: „Endlich wieder Montag“, soll den Mitarbeitern mit Spielen, kreativen Auszeiten und originellen Aktionen der Spaß an der Arbeit vermittelt werden. 2 STUDIOS IN LINZ/TABAKFABRIK & WELS 1.200 M2 STUDIOFLÄCHE SHOWKÜCHE EDV-GESTÜTZTE LAGERFÜHRUNG PROFIS FÜR DEKO, STYLING SOWIE COMPOSING WE RBUNGS PEZ IAL Das Unternehmen als „Geheimdienst“ Schnelligkeit und Ausdauer allein sind nicht genug – entscheidend sind Strategie, Vorausdenken und mentale Stärke. Text: Petra Danhofer E rfolgreich ist, wer seine Kunden und ihre Motive versteht, ihnen Lösungen anbieten kann und dazu beiträgt, dass sie mit sich selbst zufrieden sind. Hochkarätige Referenten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung geben am 14. Oktober im Linzer Design Center Einblick in ihre Fachbereiche und Praxis. Marketingexperte Manfred Krafft, Direktor des Instituts für Marketing an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, erläutert, wie Unternehmen durch das Wissen über Kundenpräferenzen, Kaufverhalten und schwache Signale deutliche Vorsprünge gegenüber ihren Wettbewerbern erzielen. CHEFINFO: Was versteht man unter Customer Intelligence Agency?Krafft: Ich habe mir erlaubt, diesen Begriff zu erfinden. Unter Customer Intelligence Agency (CIA) verstehe ich durchdachte Strukturen, Systeme, Prozesse und Aktivitäten, die Wissen und Erkenntnisse über die Präferenzen und das Verhalten von Kunden sowie sogenannte schwache Signale nutzen, um auf dieser Basis nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu erlangen. Ich sehe ein zentrales Problem darin, dass die strategische Bedeutung und Reichweite einer CIA oft nicht erkannt wurde – viele Unternehmen meinten, dass es reicht, Hard- und Software zu beschaffen und Mitarbeiter mit Kundenkontakten zu schulen. Das ist aber maximal eine Ausgangsbasis. CHEFINFO: Wie generieren Unternehmen jene Daten, um „customer intelligence“ zu erlangen? Krafft: Daten müssen gar nicht generiert werden, sondern fallen laufend und von selbst an. Die Metapher eines Geheimdienstes macht dies deutlich: Nachrichtendienste sammeln wertvolle Daten und Informationen, „generieren“ diese aber nicht. Entscheidend ist dabei, wertvolle von wertlosen Informationen zu unterscheiden. Die wertvollste Quelle sind die aktuellen Kunden – tagtäglich entstehen Daten in 26 | CHEF INFO | 7/2016 Form von Anfragen, Beschwerden, Bestellungen, Beratungsgesprächen, Kündigungen, Lieferungen, Retouren, Schulungsmaßnahmen etc. Wichtig ist auch, den Wettbewerb dauernd im Auge zu behalten – wie geht man dort mit Kunden und Kundenwissen um? Welchen Anteil am Gesamtbedarf eines Kunden (share of customer) bedie- Daten über Kunden fallen laufend und von selbst an. Manfred Krafft Wilhelms-Universität Münster nen wir? Oft vergessen werden zudem „noch-nicht-Kunden“. Interaktive, insbesondere soziale Medien, bieten viele Möglichkeiten, um mehr über Nachfrager zu erfahren. Aber nur wenn es gelingt, diese Daten intelligent zusammenzuführen, kann daraus ein Vorteil für das Unternehmen entstehen. CHEFINFO: Was muss ich mit den Daten machen, um daraus Wettbewerbsvorteile zu generieren? Krafft: Unternehmen müssen in der Lage sein, auf Ebene einzelner Kunden oder Kundensegmente Rückschlüsse auf die einzelne Kundenbeziehung, auf systematische Stärken und Schwächen des Unternehmens und seiner Mitarbeiter oder Produkte ziehen zu können. Wenn ich beispielsweise Beschwerden systematisch analysiere, kann ich daraus lernen, ob es Probleme aufgrund eines Einzelfalls gibt, oder aber Dinge grundlegend falsch laufen. Um Wettbewerbsvorteile zu erzeugen, muss ich natürlich auch wissen, wo meine zentralen Wettbewerber auf den bereits genannten Leistungsdimensionen stehen. Wir müssen den Wettbewerb nicht immer um Längen schlagen – für den Sieg reicht bekanntlich ein Vorsprung einer Tausendstel Sekunde. CHEFINFO: Welche zukünftigen Entwicklungen sind denkbar? Krafft: Was ich mir für die Zukunft vorstellen kann, sind Unternehmen, die eher organisch statt organisiert mit flexiblen Kundenteams daran arbeiten, dem Kunden Nutzen zu stiften. Im B2B Marketing sehe ich bereits heute, dass „sales architects“ daran arbeiten, dass gewerbliche Kunden nicht nur ein Produkt oder eine Dienstleistung erwerben, sondern echter Kundennutzen geschaffen wird. Abschließend noch ein ernstes Wort: Ich beobachte staunend, dass Spitzen-Führungskräfte immer wieder der Versuchung erliegen, bei gut laufendem Geschäft Kosten drastisch zu reduzieren, um sich dann für kurzfristige Ergebnisüberschüsse feiern zu lassen. Aktuell fährt ein großer europäischer Mobilfunkanbieter seine Kompetenzen im Bereich Data Analytics herunter, weil dies ja Geld kostet – mit den Worten Henry Fords könnte man auch Uhren anhalten, um Zeit zu sparen. Ich wünsche mir, dass mehr Weitsicht auch in Großunternehmen einkehrt und damit die Erkenntnis, dass ein solides Verständnis von Kunden und Wettbewerb unersetzlich ist. ■ 33. Österreichisches Marketing Forum Linz 2016 Freitag, 14. Oktober 2016 Beginn 9.00 Uhr Design Center Linz stayhungry Programm: ➜ „Customer Intelligence Agency – Quelle dauerhafter Wettbewerbsvorteile?“ Prof. Dr. Manfred Krafft, Direktor des Instituts für Marketing an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, Mitglied des Editorial Boards zahlreicher Fachzeitschriften und mehrfacher Buchautor. facebook.com/caesar2016 ➜ „Content is King, Connectivity is King Kong“ Ing. Paul Leitenmüller, Gründer und CEO der Agentur Opinion Leaders Network. ➜ „Differentiate or iterate – was für start-ups wirklich wichtig ist“ Hubert Eiter, Gründer und CEO von „nate – mobile advertising with social impact“. >>CAESAR 2016: JETZT EINREICHEN ➜ „Innovativ rund ums Reiskorn“ Dipl. Wi.-Ing. Sohrab Mohammad, Gründer und CEO der Reishunger GmbH. Stay hungry. Neugierig auf die besten Ideen? Die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der WKOÖ holt Oberösterreichs Kreativwirtschaft auf die Bühne und prämiert ihre herausragenden Leistungen mit dem Werbepreis Caesar, heuer bereits zum 30. Mal. ➜ „International erfolgreich kommunizieren – erfolgreicher zusammenarbeiten“ Dipl. Dolmetscherin Susanne Kilian ist Spezialistin für interkulturelle Kommunikation. ➜ „Gehirn, Persönlichkeit und Kaufentscheidungen“ Univ.-Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth, Gehirnforscher und Autor zahlreicher Fachbücher. Infos und Anmeldung: www.mfl2016.at Einreichen und Ruhm ernten Einen hohen Stellenwert genießt der Werbepreis Caesar in der Branche und auch bei den Auftraggebern. Die Caesar-Auszeichnung unterstreicht die Leistungen der Kreativwirtschaft, fördert das Image in der Öffentlichkeit und bringt auch dem Auftraggeber Anerkennung und Bestätigung. Fotocredit: Fredmansky Im Marketing ist es wie beim Fußball: FOTOS: MCL, WWM/IFM MARKETING FORUM LINZ. Konkurrenzkampf ist Intelligenzkampf Teilnehmen und gewinnen! „Agenturen und Auftraggeber können Leistungen, die von einem Kreativbetrieb erbracht wurden, einreichen. Schließlich sind es die Auftraggeber, die Mut zu neuen, kreativen, gewagten oder auch humorvollen Umsetzungen in der Kommunikation beweisen“, sagt FachgruppenObmann Christof Schumacher. Das Fest der Ideen. In zwölf Kategorien werden am 24. November im Design Center Linz die begehrten Caesaren vergeben. Bisherige Gewinner sind sich einig: Einen Caesar zu holen, gibt dem Team Auftrieb und ist eine perfekte Referenz für weitere Kundenaufträge. >> Die neuen Kategorien: Kampagne Audio Bewegtbild Corporate Design Dialogmarketing Digital Event Messearchitektur & POS Out of Home PR Print Verpackungsdesign Last Call – bis 26. September sind Einreichungen noch auf www.caesar-werbepreis.at möglich! WE RBUNGS PEZ IAL MAKE LOVE NOT WORK. Keine Objekte der Begierde ALLTAGSGEGENSTÄNDE. Matratzen oder Kochutensilien: Die Marke ist wichtig. und Umsätze nicht beschweren. Bis eine Marke von der breiten Masse wahrgenommen und populär wird, ist jede Menge Anstrengung und auch eine Portion Glück nötig, sind sich Marketingexperten einig. Die Konkurrenz ist groß und wächst überproportional stark. Allein in Europa werden jedes Jahr 38.000 neue Marken angemeldet. Bei Google gibt es bei Unternehmens- und Produktnamen geschätzte 37 Millionen Einträge. Ein Mensch ist täglich rund 3.000 Markenbotschaften ausgesetzt. Wie die Die Kraft der Marke Werbung „Low-Interest-Produkte“ vermarktet, um sie vom Schattendasein zu befreien und den Konsumenten schmackhaft zu machen. H ersteller von Luxusartikeln haben im Kampf um die Gunst der Kunden vergleichsweise ein leichtes Spiel. Prestigeträchtige Fahrzeuge, teure Uhren und Einrichtungsgegenstände oder Markenkleidung verkaufen sich selbst in Krisenzeiten gut, weil sie – nicht nur aus psychologischer Sicht – für ein positives Lebensgefühl sorgen. Zusätzlich verstärkt sich die Wahrnehmung: Besitzer derartiger Objekte der Begierde werden bewundert, beneidet, gehasst, hofiert. Kurzum: Sie stehen im Mittelpunkt. Nicht nur für vermögende Menschen spielen Marken im Leben eine zentrale Rolle: Lieblingskaffee, Schokoladensorte oder Getränke, das Geldinstitut des Vertrauens, die 28 | CHEF INFO | 7/2016 Lieblingstankstelle oder der bevorzugte Supermarkt. Branding heißt das Zauberwort, mit dem die Verbraucher geködert werden.Der Handel mit Gebrauchsgegenständen hat dagegen einen schweren Stand: Egal ob Kühlschränke, Matratzen, Geschirrspüler oder Werkzeuge interessieren nicht wirklich, können kein Image aufpolieren und gelten als langweilig. Sie müssen aber da sein, damit das alltägliche Leben funktioniert. Farbe für graue Mäuse Low-Interest-Produkte sind allgegenwärtig, aber schlicht und ergreifend langweilig. Um das zu ändern, setzt die Werbung auf die Kraft der Marke. Hilti machte aus einer kräftigen Bohrmaschine ein Tool für „starke Männer“ und war mit diesem Branding so erfolgreich, dass der Firmenname inzwischen für Hämmer mit durchschlagender Kraft gilt. Wer in einen Baumarkt geht und nach einer „Hilti“ verlangt, bekommt das gewünschte Produkt, selbst wenn es von einem anderen Erzeuger stammt. Etliche andere Low-Interest-Produkte wurden mit der Kraft der Marke ebenfalls High-Interest-Produkte – Fischer-Dübel, Hörgeräte von Hansaton, Zündkerzen und Scheibenwischer von Bosch, Computerchips von Intel oder Motoröl aus dem Hause Castrol oder Gefrierschränke von Liebherr. Diesen und vielen anderen Produkten haben clevere Werbestrategen ein unverwechselbares Image verpasst und die Erzeuger können sich über Nachfrage FOTOS: HEPJAM, ISTOCK/THINKSTOCK Text: Ullrich Kapl Produkt- und Firmennamen sind für den Unternehmenserfolg unerlässlich: Sie geben Orientierung und Sicherheit, stehen für Qualität und schaffen einen Wiedererkennungswert. Starke Marken unterstützen Verkäufer in ihrer Verhandlungsposition und sind auch Felsen in der Brandung gegen Preisdumping. Markenkleidung ist nicht immer besser, schafft aber über das Image die Distanz zu Billigprodukten. Menschen kaufen Waren, weil der Hersteller einen guten Ruf hat. Oder nehmen bei Restaurantbesuchen, Plätzen im Konzertsaal oder Reisen höhere Preise in Kauf, um sich „etwas zu gönnen“. Für die Wirtschaft bedeutet dieses Kaufverhalten, dass starke Marken die Preise schützen, die Konjunktur ankurbeln und den Gewinn erhöhen. Bei Low-Interest-Produkten sind Branding und Image von zentraler Bedeutung, weil ohne entsprechende Vermarktung die Hersteller auf ihren Waren eher sitzen bleiben würden, weil Konsumenten ohne Werbebotschaft nach Preis und Verfügbarkeit entscheiden, statt ein ganz bestimmtes Produkt zu verlangen. ■ Wir könnten Ihnen jetzt etwas erzählen über unsere Strategie-Tools, Behavioral Targeting, War of Eyeballs, Brand Values und Multi-Channeling-Lösungen. Doch worum gehts? Es geht um Leidenschaft und die Liebe zur Sache. Sie treiben uns an und bringen Ihre Marke vorwärts. Die Liebe zur Qualität, zu herausragenden Ideen. Von der Strategie bis zur kreativen Umsetzung. Das Ergebnis ist kommunikativer Mehrwert ohne Mehrbelastung Ihres Budgets. Sind Sie bereit für ein Date oder einen Seitensprung? www.upart.at Gut fürs Gschäft PERFEKTION IN VIER SPARTEN Gravur & Lasertechnik Was können Sie besser als andere? ? RUNDRUF. Stempeltechnik alles macht, gibt es kaum mehr. Mit steigendem Wettbewerbsdruck nimmt auch der Spezialisierungsgrad zu. Welches Geschäftsmodell haben Sie? Welcher USP zeichnet Ihre Agentur aus? Wir verstehen uns als Sparring-Partner unserer Kunden. So wie beim Boxen funktioniert gutes Sparring nur mit Respekt und dem Willen, gemeinsam besser zu werden. Wir begleiten den Kunden sozusagen an die Spitze. Das funktioniert, indem wir Kommunikation als ganzheitlichen Prozess sehen. Es gibt eine Fülle von Kanälen, die man ehrlich und authentisch bespielen muss, um erfolgreich zu sein, und für all diese Disziplinen gibt es Experten mit hohem Spezialisierungsgrad. Diese holen wir am Tisch mit dem Kunden zusammen und setzen die Arbeit in der Tie- Konsequentes B2B-Marketing Als SPS Marketing setzen wir seit über 20 Jahren konsequent auf B2B-Marketing und Kommunikation. Wir kennen die Märkte unserer Kunden und die Kaufentscheidungsprozesse in verschiedenen Branchen. Wir sind in der Lage, komplexe Inhalte und Aufgaben fundiert zu analysieren und rasch in relevante Konzepte und Botschaften umzusetzen, die das Markenbild schärfen oder um Produkte am Markt erfolgreich einzuführen. Die passende Story erfordert abseits von Worthülsen klare Formulierungen, merkbare Inhalte und ein differenzierendes Kommunikationsdesign. Das Angebotsportfolio erstreckt sich von digitalen Inhouse-Lösungen für Unser Kurs geht ganz klar in Richtung Strategie & Brand basierend auf Neuromarketing. Unternehmen stehen täglich im harten Wettbewerb um Aufträge. Produkte und Dienstleistungen werden sich dabei immer ähnlicher. Es mangelt demnach nicht an der Innovationskraft heimischer Unternehmen, sondern an dem Geschick, die zahlreichen Innovationen dem Markt und somit den Konsumenten entsprechend zuzuführen. Neueste Erkenntnisse der Hirnforschung ermöglichen uns eine effektive Kommunikation im B2B- als auch im B2C-Bereich. Etwa 95 % aller Kaufentscheidungen werden laut aktuellen Studien unbewusst bzw. im- Die Unüberschaubarkeit der Kommunikationsmöglichkeiten steigt. Getrieben von Technikfaszination und Messbarkeitseifer ist es zunehmend schwierig, den Durchblick zu bewahren und zwischen Hypes und tatsächlichen Trends abzuwägen. Genau hier liegt die zentrale Verantwortung einer Kommunikationsagentur. Wir sind der Überzeugung, dass es nicht um Entweder-oder-Entscheidungen, sondern um das Gewichten und Abstimmen verschiedener Maßnahmen geht. Mit dem Ziel, die Medienkanäle gegenseitig fe fort. Das zeichnet uns aus, das wissen unsere Kunden sehr zu schätzen. Der Full-Service-Ansatz ist noch aus einer analogen Welt, die Kommunikation von heute lebt von Diversifizierung auf der einen Seite, von einem perfekt koordinierten großen Ganzen das harmonisch aufeinander abgestimmt ist auf der anderen Seite. Wir als Agentur sorgen dafür, dass das große Ziel immer im Fokus bleibt. Sargon Mikhaeel Geschäftsführer Agentur ARTGROUP, Linz Apps, Websites über spannende POS-Inszenierungen bis zu hochwertigen Animationen, Image- und Produktvideos, Messeauftritten, Employer Branding und globalen Markenkampagnen. Eingebunden in ein internationales Agenturnetzwerk können wir alle unsere Konzepte global ausrollen und implementieren. Dies macht uns zur treibenden Kraft im B2B und steigert damit die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden. Gerhard Preslmayer Geschäftsführer SPS MARKETING GmbH plizit getroffen. Ein alarmierender Wert, der zum Nachdenken anregt. Der Blick in das Unterbewusstsein des Kunden ist daher äußerst nützlich. Dort entscheidet sich, welche Produkte oder Dienstleistungen die Aufmerksamkeit erregen, warum es zum Kauf kommt und welcher Marke sich der Kunde langfristig anvertraut. Mit einer Neuromarketing-Strategie wird der Grundstein für eine verkaufsfördernde und kundenorientierte Unternehmensausrichtung gelegt. Michaela Reifetshammer Geschäftsführerin DER KREATIV CLOU WerbeGmbH zu befeuern. Im Zentrum steht die Marke, eine zentrale Plattform, der Contenthub, fungiert als Pool für sämtliche Inhalte und Markengeschichten. Hier entsteht übergreifender Content, der es ermöglicht, eine facettenreiche Markenwelt durch unterschiedlichste Medien zu inszenieren. So begeistern wir durch ein einzigartiges Markenerlebnis. Wir nennen das Markenmagie. Bernhard Buchegger Geschäftsführer Gruppe am Park, Kommunikationsagentur Unser Bereich Werbetechnik FOTOS: WAVEBREAK MEDIA/THINKSTOCK, VON AGENTUREN BEIGESTELL Wir sind Sparring-Partner 30 | CHEF INFO | 7/2016 Sticktechnik Die Agentur, die alles kann und Markenmagie als Chance Strategie und Neuromarketing Werbetechnik FAHRZEUGBESCHRIFTUNG HOCHQUALITATIVE FOLIEN SORGEN FÜR EINEN UNVERWECHSELBAREN AUFTRITT Herausragende Ideen Was Kunden von Agenturen heute verlangen, ist mehr als eine schöne Anzeige oder ein lässiger Spot. Sie erwarten von uns innovative Lösungen, die ihre Marke vorwärts bringen. Dafür stehen heute so viele Medienkanäle offen wie noch nie. Doch sie können eines nicht ersetzen: die Idee. Und die Leidenschaft, die Liebe zur Sache. Denn Werbung muss heute interessanter gemacht sein als je zuvor. Unser Job ist es, Kommunikationsprobleme oder Aufgabenstellungen unserer Kunden in kreative Lösungen zu übersetzen. Strategie und Markenarbeit sind die Basis, Kreativität der Schlüssel zum Erfolg. Sie macht aus strategischen Tools wirkungsvolle Kampagnen, die sich im immer härter werdenden Kampf um Aufmerksamkeit durchsetzen. Es geht hier nicht um Eitelkeiten oder Rechthaberei, sondern um herausragende Ideen und Qualität. Das unterscheidet uns von vielen Agenturen. Ob es uns besser macht, darüber sollen andere urteilen. Jörg Neuhauser und Daniel Frixeder Geschäftsführer Upart Werbung und Kommunikation, Linz Die auffällige Beschriftung des Fuhrparks oder eines Fahrzeuges gehört für viele Unternehmen zu einer der wichtigsten Werbeformen. Individuell beschriftete Fahrzeuge sind im heutigen Straßenverkehr der ideale Werbeträger. Durch die neuesten technischen Möglichkeiten der hochqualitativen Folienbeschriftung lassen sich leere Fahrzeugflächen effizient für Ihre Werbebotschaften nutzen. Egal ob PKW, LKW oder Bus, unsere Grafikabteilung und unser erfahrenes Team plant und gestaltet nach Ihren Wünschen gerne Ihre komplette Fahrzeugbeschriftung. Besuchen Sie uns auf Facebook! Am Thalbach 42 Tel.: +43 (0) 7242/210 207 E-Mail: offi[email protected] 4600 Thalheim bei Wels Fax: +43 (0) 7242/210 277 www.mft-tech.at WE RBUNGS PEZ IAL Kampf ums Wohnzimmer MATTSCHEIBE. Hat das Fernsehen noch eine Zukunft? Experten meinen: ja, aber es muss sich gravierend ändern. Fünf Thesen zur Zukunft des Fernsehens. Text: Petra Danhofer 1 Fremdbestimmt Das Fernsehen ist gerade dabei, sich völlig neu zu erfinden. Allerdings sind nicht die TV-Anstalten selbst die Innovatoren, vielmehr kommt die Erneuerung von außen. Apple, YouTube, Amazon und Streamingdienste gehen unter die TV-Produzenten. YouTu- be-Stars kreieren völlig neue Video-Stile. Auf den Kanälen laufen lauter Programme für kleine, eher junge Zielgruppen. Meist genießen die „Macher“ beim jungen, internetaffinen Publikum größere Glaubwürdigkeit als das, was im normalen Fernsehprogramm läuft. Netflix & Co. produzieren äußerst erfolgreiche TV-Serien, die bei Themen und Dramaturgie völlig neue Wege beschreiten. TV-Anstalten können da nur reagieren. 2 Connected TV In den heimischen Haushalten machen sich die internetfähigen Geräte breit, werden aber noch nicht voll genutzt. Der Trend geht eindeutig zum Connected TV oder Smart TV. Bei neuesten Geräten landet man nicht auf einem bestimmten Sendeplatz, sondern auf einer Benutzeroberfläche mit lauter Apps wie beim Smartphone. Eine App führt zum Live-Programm eines Senders, die andere zu einer Online-Videothek, die nächste zu einem Web-Shop. Diese Apps definieren völlig neu, was Fernsehen ist: jeder Bewegtbild-Inhalt, ob live oder zeitversetzt konsumiert, ob Internet-Video oder aufwendig produziertes Programm. 3 Second Screen Unser Nachwuchs demonstriert es uns bereits und auch wir selbst schauen nicht mehr nur auf die Mattscheibe: Fast jeder hat beim Fernsehen schon ein zweites Gerät in Betrieb und schaut auf den Bildschirm von Handy, Tablet oder Laptop. Dieses „Second Screen“-Phänomen ist bereits weit verbreitet. TV-Nutzer googeln beim Fernsehen, mailen oder twittern. Die jungen Seher tauschen sich auf WhatsApp aus. TV-Sender versuchen, das Phänomen für ihre Zwecke zu nutzen. „Companion Apps“ liefern Bonusmaterial zu ihren Sendungen, Live-Chats und Kommentarfunktion zum laufenden Programm. Und natürlich auch Werbung. 4 Benutzerfreundliche Technik Damit Connected oder Smart TV im Wohnzimmer ankommt, muss die Technik funktionieren. Spezialisierte Unternehmen kümmern sich um Server und Internet-Architektur im Hintergrund, damit Videos flüssig und in guter Qualität gestreamt werden können. Agenturen entwickeln eigene TV-Apps, denn SmartphoneApps lassen sich nicht eins zu eins auf den TV-Bildschirm übertragen. Sie müssen auch mit Fernbedienung leicht zu handhaben sein. Ein großes Thema sind hier 4K oder Ultra HD, die mit ihren hohen Bildauflösungen große Herausforderungen an die Übertragungstechnologie im Netz stellen. Klar ist: Der User wünscht sich Fernsehen zum Mitnehmen. Es darf also nicht ausschließlich auf dem Großbildschirm funktionieren, sondern muss dies auch auf mobilen Devices tun. 5 K. STEMPFER E. KRONBERGER Stimmige Inhalte Aus all dem folgt, dass dem Fernsehen gar nichts anderes übrig bleibt, als gut zu werden. Die Inhalte müssen stimmen. Autor Frank Spotnitz sagte schon vor vier Jahren beim „European TV Drama Series Lab“ in Berlin, dass die Zeiten nie so gut für Schreiber waren, die sich tolle Geschichten ausdenken. Für Pay-TV heißt das, Inhalte „à la carte“ anzubieten – günstige Special-Interest-Inhalte, sogenannte „Skinny Bundles“. Zukunftsforscher prophezeien auch noch andere Inhalte: Spiele als Pausenfüller, Konzertübertragungen, Videotelefonie, Lieferdienste, Shoppingkanäle oder Börsenanalysen. Denn wenn die Menschen ihr eigener Programmchef sein dürfen, dann wird das Wohnzimmer vielleicht wieder zum zentralen Treffpunkt der Familie vor dem Fernseher. Und jeder nutzt das Angebot, das ihm am meisten zusagt. ¢ 200 Millionen Smart-TV-Geräte sollen künftig weltweit pro Jahr neu ans Netz gehen. 32 | CHEF INFO | 7/2016 J. MÜHLBERGER DREI FOTOGRAFINNEN - DREI STILE FOTO: ISTOCK D er Fire TV Stick war auf Amazon das meist verkaufte Produkt im vergangenen Jahr. Apple TV setzt neue Technologie-Maßstäbe. YouTube hat eine Smart TV App entwickelt. Streamingkanäle wie Netflix produzieren eigene TV-Serien. Die meisten Fernsehsender haben schon reagiert und Smart-TV-Portale eingerichtet, die lineares Fernsehen und Internet optimal vernetzen. Experten sind sich einig: Das Fernsehen kann und wird überleben, es muss nur einige Bedingungen erfüllen. Dem Thema wird auch breiter Raum bei den Medientagen München Ende Oktober eingeräumt. STUDIO: MUSEUMSTRASSE 7, 4020 LINZ PORTRAIT-EDER.AT | INDUSTRIE-EDER.AT [email protected] | +43 699 100 68 694 WE RBUNGS PEZ IAL WE RBUNGS PEZ IAL Lesetipp In seinem Buch „Kunden gewinnen mit Meta-Selling“ erklärt Thomas Lörsch auf unterhaltsame Weise, wie man vom Vorzimmer zu den Entscheidern vordringt. Lörsch führt in die verschiedenen Verkäufer-Typen und die DNA des Verkaufes ein und vermittelt die Schlüsselfaktoren: Selbstmotivation, Struktur, klare Ziele und Effektivität. Talkmaster SMALLTALK. CHEFINFO: Wenn ich mit einem potenziellen Kunden ins Gespräch komme, wie wichtig ist der Smalltalk – und kann man den erlernen? Lörsch: Auch hier gilt Authentizität als Kriterium. In erster Linie gilt es, eine positive Grundeinstellung zu vermitteln. Das heißt: Habe ich eine positive Einstellung zu meinem Beruf, werde ich zwangsläufig erfolgreich sein. Positiv bedeutet in diesem Zusammenhang frei von Zielen, frei von Umsatzdruck, privaten Sorgen oder negativen Ge- Wie kommt man ins Kundenge- spräch, wie beginnt man den richtigen Smalltalk und welche Themen sollte man vermeiden? Der Vertriebscoach Thomas Lörsch gibt im CHEFINFO-Interview Antworten auf Fragen, die jedem Vertriebsmitarbeiter unter den Nägeln brennen. Text: Jürgen Philipp Thomas Lörsch, gebürtig in Trier und wohnhaft in Linz ist selbstständiger Vertriebscoach. Lörsch war 20 Jahre in Führungspositionen im Handel tätig und coachte bereits über 1.000 Vertriebsmitarbeiter. 34 | CHEF INFO | 7/2016 FACHMESSE. Bei der marke[ding]plus in Wels am 21. und 22. September dreht sich alles um Promotion, Event und Kommunikation. Bei der Veranstaltung werden auch heuer wieder die begehrten Marketing-Awards verliehen. Text: Ullrich Kapl Habe ich eine positive Einstellung zu meinem Beruf, werde ich zwangsläufig erfolgreich sein. CHEFINFO: Dann ist Authentizität das Wichtigste im Verkauf? Lörsch: Attraktive Menschen haben überdurchschnittlichen Erfolg, das ist so. Hier gilt das Pareto-Prinzip: Zu 80 % sind gepflegtes und schlichtes Erscheinungsbild wichtig. Überstylish oder zu individuell wird meist als negativ empfunden. A ls Österreichs größte Marketingmesse präsentiert die marke[ding]plus von 21. bis 22. September in Wels die neuesten Ideen aus den Bereichen Kommunikation, Promotion & Event. Neben den neuesten Werbetrends bietet die marke[ding] plus auch eine exklusive Abendveranstaltung am ersten Messetag und ein spannendes Wissensforum am zweiten Messetag. Die marke[ding]plus garantiert eine Kombination aus Business, Entertainment und Wissen. Die Besucher erfahren aus erster Hand und von Experten, wie sie Marketing 2.0 auch für ihr persönliches Business nutzen können und was die neuesten Trends & Must-haves der Event-, Promotion- und Kommunikationsbranche sind. Messegründer Martin Zettl gibt im Interview weitere Details preis. FOTO: TEXT&PR zur person CHEFINFO: Dann haben Menschen, die nicht sonderlich adrett gekleidet oder vielleicht nicht die schönsten sind gar keine Chance? Lörsch: Nein, denn das Erscheinungsbild muss stimmig sein. Ein Tätowierer im Anzug wird wenig authentisch wirken ebenso wie ein Versicherungsvertreter mit Tattoos und Lederkluft. In diesem Zusammenhang ist die zweite Ebene entscheidend und das ist die Mimik und die Gestik – sprich die Körpersprache. Man mag sich schön kleiden, gepflegt aussehen, aber die Körpersprache verrät alles. Sind Outfit, Erscheinungsbild und Körpersprache nicht kongruent, meldet das Gehirn sofort: ‚Halt, hier stimmt etwas nicht´. Das Gehirn schützt sich damit vor dem totalen Overflow. Körpersprache kann man kaum trainieren, weil sie unterbewusst abläuft. Mein CHEFINFO: Und wie beginne ich ihn nun? Lörsch: Mit positiven Themen. Negativ besetzte oder polarisierende The- men sind zu vermeiden, dazu zählen beispielsweise Politik oder Religion. Sprechen Sie über etwas Positives. Die innere Einstellung dazu und seine Gedanken kann man steuern. Man kann sich selbst puschen. Wenn es meine intrinsische Motivation ist, Freude an meinem Beruf zu haben, dann vermittle ich das auch und die positive Spirale beginnt sich zu drehen. Dazu brauche ich die Fähigkeit zur Selbstreflexion, um zu entdecken, was die richtigen Themen sind. ■ Die Roboter kommen Gegenüber merkt sofort, ob ich ihm ein aufgesetztes Lächeln oder ein echtes, strahlendes Lächeln schenke. Bei einem echten Lächeln werden viel mehr Muskeln im Gesicht bewegt, als bei einem gefakten. FOTOS: THOMAS LÖRSCH, THINKSTOCK/ISTOCK C HEFINFO: Was ist das Wichtigste beim Erstkontakt zu einem potenziellen Kunden? Lörsch: Der erste Eindruck, die optische Erscheinung. Innerhalb von ein bis fünf Sekunden entscheidet der Mensch, ob er sein Gegenüber mag oder nicht. Das liegt am Schubladendenken unseres Gehirns und das hat seinen Sinn. Das Gehirn greift auf Erfahrungen zurück, selektiert und entscheidet in Millisekunden, ob einem jemand sympathisch ist oder nicht. Wird jemand als sympathisch und vertrauenswürdig empfunden, gibt das Gehirn Entwarnung. Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. danken zu sein. Zu sagen: ‚Ich will heute x-1.000 Euro Umsatz machen´, ist die falsche Einstellung, die richtige wäre: ‚Ich will heute meinem Kunden weiterhelfen´. Das nennt man Selbst Priming, der Grundtenor muss lauten: ‚Ich mag dich´. Dann erst kann der Smalltalk beginnen. Der Smalltalk als Schlüssel zum Verkaufserfolg funktioniert nach ganz eigenen Regeln, die der Vertriebscoach Thomas Lörsch kennt. CHEFINFO: Welche Neuheiten erwarten die Besucher bei der mittlerweile vierten Auflage der Messe? Zettl: Das Thema ‚Die Roboter kommen’ ist keine Fiktion. Roboter sind im Alltag gegenwärtig – ob im Auto, in der Kommunikation, in Firmen oder im Haushalt. Die Besucher können sich bei der Veranstaltung sehr viel Qualität erwarten, weil wir auch ein Rahmenprogramm anbieten, das für die Interessen der Branche maßgeschneidert ist. CHEFINFO: Was ist Ihre spezielle Zielgruppe, welche Besucher soll die Messe ansprechen? Zettl: Wir fokussieren den B2B-Bereich und richten unser Angebot an Führungskräfte, Agenturen, Entscheidungsträger im Marketing, aber auch an Menschen, die an dem Thema interessiert sind. Im Gegensatz zu klassischen Messen geht es bei der marke[ding]plus auch um das Knüpfen von Kontakten, Geschäftsanbahnungen und Meinungsaustausch. CHEFINFO: Bei vergangenen Messen gab es viel bestaunte „Points of Interests“, was ist 2016 geplant? Zettl: Neben den bewährten Programmpunkten gibt es heuer einen „Point of Prints“, wo in einem kleinen Auditorium mit 20 bis 40 Leuten über die neuesten Entwicklungen im Printbereich referiert wird. Das ist in diesen Tagen ein besonders heißes und viel diskutiertes Thema, wenn man gegenwärtig die Medienszene im Land betrachtet. Martin Zettl, Messegründer CHEFINFO: Welchen Mehrwert können Messebesucher generieren? Zettl: Wir haben in diesem Jahr eine sehr gelungene Mischung aus klassischer Messe, Fachvorträgen und Events. Wir werden an der Zahl der Geschäftskontakte und dem Interesse an den Themen und nicht ausschließlich am Verkauf von Eintrittskarten gemessen. In den vergangenen Jahren hat die marke[ding]plus sich zu einer Veranstaltung entwickelt, die in der Branche eine sehr gute Reputation hat. CHEFINFO: Was ist das Highlight bei den Veranstaltungen? Zettl: Am zweiten Messetag findet das erste Oberösterreichische Wissensforum statt. Acht Top-Referenten sprechen auf der Bühne über spannende Themen– von Selbstmotivation über Körpersprache und Kundenbindung bis hin zur Zukunftsforschung. www.markeding-plus.at 7/2016 | CHEF INFO | 35 WE RBUNGS PEZ IAL Das Das neue neue Radio Radio LoungeFM LoungeFM Heute Täglichum zur15:48 vollenUhr Stunde: aktuelle Nachrichten von On The Beach von Chris Rea Wirtschaft schätzt heimische Druckereien ZUFRIEDENE KUNDEN. Ein Großteil der Marketingverantwortlichen in OÖ. vertraut auf die Bera- tungskompetenz der oö. Druckereien – das zeigt eine IMAS-Umfrage. Über den Vertrauensbeweis freuen sich mehr als 1.200 Mitarbeiter/-innen in über 100 Druckereien. Die Branche profitiert von engen Kundenkontakten. L aut einer Umfrage des Linzer IMAS-Institutes unter Marketingverantwortlichen in Oberösterreich lassen 67 % ihre Druckprodukte bei einer Druckerei in ihrem Bundesland erstellen. Der Rest findet seine Partner in den anderen Bundesländern oder über Internet-Plattformen im Ausland. Entscheidende Pluspunkte für die oö. Druckereien sind dabei der persönliche Kontakt, die individuelle Lösungsmöglichkeit, die hohe Servicekomponente und die einfache und unkomplizierte Abwicklung. Ebenfalls erfreulich: 85 % der Umfrageteilnehmer glauben, dass Druckprodukte wie Einladungen, Broschüren usw. nicht durch rein digitale Kommunikationsformen ersetzt werden können. Mit individuellen Lösungen gelingt es, sich vom Mitbewerber abzusetzen. Beratungsplus soll Bewusstsein schärfen Mit der Aktion „Druckbetriebe und Schreibbüros mit Beratungsplus” will die oö. Fachgruppe Druck auf die Vorzüge der Beratung in der Werbemittelproduktion hinweisen. Die oö. Beratungsdrucker helfen bei der Produktentwicklung sowie bei der funktionstechnischen und preislichen Optimierung. Ziel des Projekts „Beratungsplus“ ist die Stärkung der Marktposition der heimischen Druckerbranche. Die Ende 2015 begonnene „Bewusstseinskampagne” mit einer Tour durch Oberösterreich wird 2016 erfolgreich fortgeführt. Ein LKW-Sattelaufleger mit drei montierten Pluszeichen, zusätzlich mit einer Werbeplane versehen, wird quer durchs Bundesland transportiert und zwischendurch immer wieder für ein paar Wochen an gut frequentierten Stellen positioniert. Die Mitgliedsbetriebe organisieren einen Stellplatz in ihrem KommR Gerhard Schweigkofler Fachgruppen-Obmann Einzugsgebiet und nutzen die besonderen Auffälligkeit und die Bekanntheit der überdimensionalen Pluszeichen für ihre Zwecke. Betriebe müssen sich spezialisieren und kooperieren - Beratung ist gefragt Der steigende Druck auf die Branche fordert die verbleibenden Unternehmen auf, sich zu spezialisieren, zu kooperieren oder aufzurüsten. In Österreich macht den Unternehmen der überalterte Kollektivvertrag zu schaffen, der noch viele historische Zuschläge und Sonderbestimmungen enthält, die der heutigen Technologie nicht mehr entsprechen. Die Anzahl der Unternehmen und Mitarbeiter hat sich in den vergangenen Jahren drastisch reduziert. Die Digitalisierung und Online-Druckereien mit Niedrigpreisen haben der Branche stark zugesetzt. Dazu kommt der große Konkurrenzdruck aus Osteuropa, wo Mitbewerber teilweise nur ein Drittel der Lohnkosten im Vergleich zu einem österreichischen Betrieb zahlen. „In Oberösterreich gibt es etwa noch 100 Druckereien, die Mitarbeiter beschäftigen“, erklärt Gerhard Schweigkofler, Fachgruppenobmann der oö. Druckereibetriebe. Die Branche hat seit 2010 rund 17 Prozent aller Firmen und die Hälfte der Arbeitsplätze verloren. Waren 2001 noch 18.894 Menschen in Druckereien beschäftigt, waren es 2014 nur mehr 9245. Den stärksten Rückgang musste Oberösterreich mit minus 59,18 Prozent hinnehmen. Hier müssten die Arbeits- und Marktbedingungen angepasst werden, fordern Unternehmer und Experten. Nischenprodukte gefragt Kleinere Unternehmen müssen mit anderen Druckereien kooperieren, um im Geschäft zu bleiben. Für diese Unternehmen sind Spezialisierungen und Nischenprodukte wie Veredelungen, Auslagenbedruckung, Falzen oder Werbetechnik mögliche Wege. Innovationen sind ebenso essenziell für die Branche wie das präzise und flexible Arbeiten. Maßgeschneiderte Kundenlösungen und Full-Service-Angebote gelten ebenso als ausschlaggebend wie die schnelle Abwicklung von Aufträgen. Fakten 170 Firmen mit Druckereiberechtigung 100 Arbeitgeberbetriebe 1.200 Beschäftigte in oö. Druckereien Standorte 2016 Alle Infos zur Kampagne unter www.beratungsplus.com Einfach gute Musik ANZEIGE FOTOS: EBETS TopStudio, Linz Auinger, Linz Haas, Linz Salzkammergut-Media, Gmunden Druckerei Mittermüller, Rohr im Kremstal Color4Life, Enns markeding[plus] Messe Wels Grafiko, Rohrbach Wien 102.1 102.0 Salzburg | Wels 95.8 | Steyr 99.4| | Gmunden 90.6 | Salzburg 106.6 & 95.2 | Einfach gute| Linz Musik. 106.6, 95.2 36 | CHEF INFO | 7/2016 Innsbruck 92.1 | Klagenfurt 93.4 MANCHE MOMENTE SOLLTE MAN NICHT VERPASSEN. WE RBUNGS PEZ IAL Zirkus als Marke VERKAUFSGENIE. Roncalli-Gründer Bernhard Paul über Clownerien, Marketing und Erfolg. Text: Friederike Plöchl CHEFINFO: Sie sind jahrelang selbst als Clown aufgetreten. Scheitern ist für den Clown Programm. Was können wir aus der Lebensschule des Clowns lernen? Paul: Die Rolle des Clowns hat sich aus der Tradition der Commedia dell’arte entwickelt und steht für den klassischen Antihelden. Er ist ständig benachteiligt, trägt viel zu große Schuhe, einen viel zu kleinen Anzug. Dennoch gehört ihm die Sympathie des Publikums, trotz oder genau deswegen, weil er vermeintlich gescheitert ist. Der Clown macht aus jeder Situation das Beste für sich. Denken Sie an die Filme mit Charlie Chaplin: Am Schluss geht er aufrecht in seine Zukunft. Auf das kommt es an – das kleine Happy End. CHEFINFO: Donald Trump wird von den Medien als Clown bezeichnet. Stimmen Sie dem zu? Paul: Nein, das ist eine Ehrenbeleidigung für jeden Clown! CHEFINFO: Wie wichtig ist Humor als Führungseigenschaft auch außerhalb der Manege? Paul: Humor ist eine Lebenseinstellung und macht das Leben schöner. Humor ist eine gute Voraussetzung für sämtliche Bereiche des Miteinanders. CHEFINFO: Woher kommt der Name Roncalli? Paul: Da hatten wir die richtige Eingebung. Jeder assoziiert damit einen alten Zirkusnamen und denkt, dass er den 38 | CHEF INFO | 7/2016 Namen schon mal gehört hat. CHEFINFO: Was ist Zirkus und was macht einen guten Zirkus aus? Paul: Zirkus gibt es seit etwa 300 Jahren, in der heutigen Form seit ungefähr 100 Jahren. Das Besondere an Roncalli ist, dass einfach alles zusammenstimmt, wie bei einem Mosaik. Der Zirkus darf nicht erst um acht Uhr abends beginnen, er muss schon anfangen, wenn man die Karten kauft. Und man muss immer mal über den Tellerrand schauen. Etwas Zirkus ist auch in den Modenschauen, Theaterstücken und Rockkonzerten zu finden. Circus Roncalli gibt es nur mit Orchester. CHEFINFO: Wo entdecken Sie eigentlich Ihre Artisten? Paul: Oft sehe ich irgendwo Straßenkünstler, die auf den ersten Blick gar nicht spektakulär wirken, weil sie entweder die falsche Musik zu ihrer Nummer spielen oder ungeeignete Kostüme anhaben, aber sie haben für mich erkennbar etwas Besonderes. Ich spreche sie an und gemeinsam feilen wir dann Es wäre schön, die Magie des Zirkus in die Welt hinaus zu übertragen. an der Performance. CHEFINFO: Ihre Marketingmaßnahmen haben „Circus Roncalli“ zu den erfolgreichsten Unterhaltungsunternehmen in Familienhand gemacht. Wird der Wind rauer? Paul: Da scheint mein Zugang, dass Zirkus ein dreidimensionales Gesamt- kunstwerk ist, bei dem Inhalt, Form und Design übereinstimmen müssen, bestätigt. Nehmen Sie als Beispiel das Roncalli „Cafe des Artistes“. Das ist ein alter Salonwagen, wo sich Artisten und Zuschauer nach der Vorstellung treffen können. Heute denkt jeder, dass das Tradition hat , dabei habe ich das erfunden. Es ist insgesamt schwieriger geworden und unseriöser. Die Handschlagqualität ist verloren gegangen. Es gibt keinen Ehrenkodex mehr. Heute regiert die Gier, es gibt kein Mitleid mehr und die Ellbogentechnik wird skrupellos eingesetzt. Wir haben das Glück, in einem eigenen Biotop zu leben. In der Welt da draußen ist es nicht mehr schön. Es wäre schön, die Magie des Zirkus in die Welt hinaus zu übertragen. CHEFINFO: Wie definieren Sie Erfolg? Paul: Erfolg bedeutet, seine eigenen Erwartungen zu übertreffen. Um Erfolg zu haben, müssen auf dem Weg dorthin auch viele Frösche geküsst werden, bis man die richtige Entscheidung trifft. ¢ zur person Bernhard Paul. Als Fünfjähriger wollte Bernhard Paul mit einem österreichischen Wanderzirkus durchbrennen. Damals versprach er den Zirkuskindern: „Ich komme wieder!“ 25 Jahre später hat er sein Versprechen eingelöst und bis heute gehalten. Anlässlich des Linz-Gastspiels der Jubiläumstournee „40 Jahre Reise zum Regenbogen“ trafen wir den legendären Zirkusdirektor, der in seinen Anfängen als Clown Zippo die Herzen berührte. FOTOS: MICHEL MAR S chon als Fünfjähriger wollte Bernhard Paul zum Zirkus. Vor 40 Jahren erfüllte er sich seinen Traum und gründete „Circus Roncalli“. CHEFINFO sprach mit dem Zirkusdirektor bei seinem Gastspiel in Linz. NEU! Jetzt im Zeitschriftenhandel. STRATEGIE & BRAND basierend auf Neuro-Marketing www.der-kreativ-clou.at WATCH OUR NEW VIDEO „STRONG AFFECT“