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Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Vorlesung 1:
Vorab: CDE (Center for Development and Environment), kontextbezogener Ansatz in ausgewählten Regionen
der Welt:
1.
2.
3.
4.
5.
Äthiopien (Bodendegradation)
Kenia (Wasser als zentraler Streitpunkt)
Madagaskar (Brandrodung, Schutz des Primarwaldes)
Johannesburg (Beziehungen zw. ruralem und urbanem Gebiet)
Kirgisien (Transformation nach Zusammenbruch Sowjetunion
neue Organisationsformen vs. Ressourcennutzung)
6. Thailand/ Kambodga: (Landnutzungsunterschiede)
7. Bolivien (Biodiversität im Kulturräumlichen Sinn)
8. Schweiz (Politische Diskussionen der CH (Weltkulturerbe)
ab 70er
Ergab einen systematischen Ansatz (Development Co-operation, Environmental aspects / Physical
Geography, Natural Science, Degratation and sustainable use of natural resource / Human Geography, Social
Science, Socioeconomic dynamics and margins of ecological actions) Sustainable Development.
Entwicklungsprobleme und Indikatoren
Drei Leitfragen
1. Verständnisorientierte Perspektive (wie entstehen räuml.- zeitl. Interaktionen?)
2. Problemorientierte Perspektive (Welche Probleme mit diesen Interaktionen?)
3. Lösungsorientierte Perspektive (Wie können Lösungsansätze zu Intera. Gefunden werden?)
Zu 1.: Systemwissen
Zu 2.: Zielwissen
Zu 3.: Transformationswissen
Programm:
1. Globale Disparitäten als Ausgangspunkt
2. Indikatoren zum Grad der Entwicklung
3. Kernprobleme nicht-nachhaltiger Entwicklung
2. Globale Disparitäten als Ausgangspunkt
Disparitäten: Zielbezogene Unterschiede (Wertung bezüglich des Wohles des Menschen).
Dritte Welt:
>130 sehr unterschiedliche Staaten
Gemeinsamkeiten über Mangelerscheinungen oder Differenz zu Industrieländer
Kalorienverbrauch
Wirtschaftliche Indikatoren (BIP, Kaufkraft, HDI etc.)
Schere mit Länder dessen Bevölk. unter einem Dollar auskommt: Ist weitgehend am
schliessen, nur Afrika und Naher Osten nicht (das selbe beim Hunger).
Der reichste Fünftel besitzt: 82% des Weltsozialprodukts
Der Ärmste Fünftel besitzt: 1.4% des Weltsozialprodukts
2. Indikatoren zum Grad der Entwicklung
I.
BSP pro Kopf (früher: GNP od. heute: GNI) monetäres Mass für das Einkommen der Inländer
(Unterscheidung zw. Inlands- (mit Einpendler) und Inländerkonzept(inkl. im Ausland wohnende
Schweizer)
a. Kritik:
1) Statistisches Problem
2) Begrenzung auf Markt
3) US$ sagt wenig über Kaufkraft
4) Tauschwert, statt Gebrauchswert
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
5) Verdeckte Einkommensunterschiede
6) Verdeckte ökol. und humane Kosten
7) Verdeckte politische und soziale
Menschenrechte
II.
HDI (Human Development Index) Lebenserwartung bei Geburt, Alphabetisierungsrate, Kaufkraft
des BSP (Pruchasing Power Parities).
- Lebenserwartungen in Industrieländern heute über 20 Jahre höher, aber global gestiegen.
- In den Ländern südlich der Sahara stirbt immer noch rund jedes 5. Kind, bei uns unter
1%. (Haupttodesursache: Atemwegserkrankungen (20%), Pränatale Bedingungen (22%),
Aids/HIV (4%), 12% Diarrhea (Darminfektion) Insgesamt 60% durch Fehlernährung.
- HDI RANK 2002 CH: 11
a. Kritik:
i. Zeitlich nicht so sensitiv
ii. Geringer politische Kraft
III.
Differenzierte Indikatoren
a. U.a. auch LLDC oder Human Poverty Index
Least Develped Countries (LLDCs)
UN: Unterscheidung zw. Less Development (LDC) und Least development Landern
(LLDC auch
4. Welt). 1971 Einführung LLDC, Terminus für eine Gruppe derzeit 47 Länder.
- Kriterien für LLDC (1991):
GDP per capita < 699 US$
Augmented Physical Quality of Life Index (APQLI) misst Lebenserartung,
Kalorienversorgung, Einschulungsrate und Alphabetisierungsrate.
Economic Diversification Index (EDI) misst die wirtschaftl. Diversifizierung
(insbesondere Anteil der Industrie und Anteil Arbeitnehmer an der Industr.)
Berücksichtigung nur Länder mit Bev. Unter 75 Mio.
NCCR North-South: Research Partnerships for Mitigating Syndroms of Global Chang
The magical triangle of Sustainable Development:
- (Economic Sustainability Socio- cultural Sustainability Ecological Sustainability)¨
3. Kernprobleme nicht-nachhaltiger Entwicklung
Bisher:
- Disparitäten (zielbezogene Unterschiede) Wertung bezügl. des Wohles des Menschen,
Fokus auf Differenz
- Entwicklung als globales Anliegen (zielbezogene Entwciklung) Wertung wohin
Entwicklung führen soll, Fokus auf nachhaltige Entwicklung.
Nun Research framework based on syndrom concept: 30 Core Problems:
Schlussfolgerung zu den Kernproblemen nicht NE:
- Schwierigkeit: Nachhaltige Entwicklung global zu vergleichen (Frage von Wertung und
Indikatoren)
- Zusammenhang zw. Disparitäten und Nachhaltige Entwicklung (muss nicht kausal sein)
- Entwicklungsprobleme und Ansätze müssen kontextuell und in ihrem
Entstehungszusammenhang angegangen werden.
Vorlesung 2:
Erklärungsansätze und Entwicklungstheorien
1. Kernprobleme nicht-nachhaltiger Entwicklung (letzte Vorlesung)
2. Häufig anzutreffende Erklärungsmuster zu Entwicklung und Disparitäten
3. Entwicklungstheorien
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Angaben zu Coreproblems mit Verweise auf Seminararbeitsvorgehen und Resultate!
(keine nähere Betrachtung)
2. Häufig anzutreffende Erklärungsmuster zu Entwicklung und Disparitäten
Typische Erklärungsmuster:
Thesen zu :
I.
Rasse und Mentalität,
II.
ökologische Bedingungen (Landschaftszonen)
III.
Thesen zum Ursprung d. Industrialisierung:
1) Klimatheorien (Wasser- und Holzverfügbarkeit, Bevölkerungsdichte und Ertrag der LW und )
2) Kulturvergleiche
3) Situationsbezogene Erklärungsmuster (kulturell, politische und wirtschaftliche Prozesse)
i. Wertewandel nach Reformation (Arbeitsmoral im Zusammenhang mit Entwicklung)
ii. Flexible institutionelle Voraussetzungen (Verschiedene Typen von Hochkulturen und
deren Adaptionen)
iii. Austausch im atlantischen Raum
(Grenzen des solaren Energiesystems: Innovation auf
Grund einer Tragfähigkeitskrise)
IV.
Thesen zur Bevölkerungsexplosion
1) Der Demographische Übergang (deskriptives Modell)
2) Prinzip: Zeitlich verzögerte Anpassung der Geburtenrate an die Sterberate
3) Effekt: Wachstum und Strukturverschiebung (siehe Pyramiden (Pyramide zu Urne))
4) Globale Diffusion des demographischen Übergangs
5) Diffusion: erhöhte Geschwindigkeit des demographischen Übergangs
i. EL ca. 30 a << IL 100 a
6) Grössere (aber kürzere) Wachstumsraten und grössere Struktureffekte in EL
7) Verschärft Entwicklungsprobleme ABER grosse kulturelle Anpassungsleistung in den EL
V.
Thesen zum wirtschaftlichen Strukturwandel
1) Das Sektorenmodell
i. Deskriptives Modell
ii. Prinzip: Vorerst wachsende Beschäftigungsanteile im sekundären, dann im tertiären
Sektor
iii. Problem der Übertragbarkeit auf Entwicklungsländer
3. Entwicklungstheorien
4. Modernisierungstheorie
4. Dependenztheorie
Frühes Stadium der gesellschaftlich- wirtschaftlichen Ist Ergebnis der selektiven Integration in den
Entwicklung
Weltmarkt
Hat keine Ursachen
Hat historische Ursachen
Entwicklung ist Exogen
Entwicklung von Innen (nur das möglich)
Hinderung Endogen
Dualistische Struktur:
Dualistische Strukturelle Heterogenität:
Moderner, dynamischer Sektor
Abhängiger, moderner Sektor
Traditioneller Stagnierender Sektor
Marginalisierter untergeordneter Sektor
Ausweitung des dynamische Sektors
Abkoppelungsstrategie
Einbeziehung und Resistenzen brechen des
Aufbau von Innen
traditionellen Sektors
Kritik an der Modernisierungstheorie:
- Geschlossenes System mit dualistischer Struktur
- A-historisch, eurozentriert
- Peasants (Landarbeiter) werden verschwinden
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Kritik an der Dependenztheorie:
- Interne Dynamik ausgeklammert
- Blind bezüglich internen Eliten
- Peasants?
Theoretische Weiterentwicklung:
4. Peripherer Kapitalismus
5. Staatsklassenthese
Ausgangspunkt: Zwei wirtschaftliche Akkumulationsmuster:
Metropolitanes Akkumulationsmuster in IL: Technologische Entwicklung verläuft parallel zur Entwicklung
der Massenkaufkraft
Peripher-kapitalistisches Akkumulationsmuster in EL: Akkumulation im dynamischen Sektor, der mit der
Nachfrage der IL verbunden ist
- Technologieentwicklung und -anwendung parallel zur I. Welt
- Geringer Beschäftigungseffekt; ungleiche Einkommensverteilung;
wenig Chancen eines Binnenmarktes
- Geringer Handlungsspielraum (genutzt im Rahmen lokaler
Machtstrukturen)
Stellenwert kleinbäuerlicher Gesellschaften:
- Überflüssig im Akkumulationsprozess
- Subsistenzproduktion ist integraler Bestandteil (nicht Dualismus)und ,subventioniert
Produktion und Lohnarbeit
- In EL mit Agrarexporten: Ausbeutung ; in EL mit mineralischen Exporten:
Vernachlässigung
Vorlesung 3:
Umweltprobleme von globaler Bedeutung
Der Globale Wandel, was ist das?
The magical triangle of Sustainable Development (musst du mal angucken VLII & III)
Der Globale Wandel:
- Zivilisation & Natur stellen ein eng gekoppeltes System dar
- GW beschreibt die Gesamtheit der zivilisationsbedingten Veränderung in den Interaktionen
dieses Systems
o Unterscheidung:
Systemisch (direkte Veränderungen) Bsp. Anstieg des anthrop. CO2-Gehalts
Kumulative Veränderungen (anthrop. Bodendegradation)
Die Erde ein komplexes gekoppeltes System (wenn Variable A 10% ändert Variable B 10%
Änderung).Erdsystem E = f(Natur + Anthroposphäre) GAIA-Hypothese von Lynn Margulis und James
Lovelock. 1
1 Sie
besagt, dass der Planet Erde in einem gewissen Sinn als lebender Organismus betrachtet werden kann. Dabei wird
angenommen, dass die Gesamtheit aller lebenden Organismen die Bedingungen schafft und erhält, die dieses Leben überhaupt
ermöglichen. Die Lebewesen bilden zusammen mit nichtlebendigen Teilen der Erde ein dynamisches System, welches die gesamte
Biosphäre durch Rückkopplung stabil hält. Die Ausmalung des Sinnbildes Lebewesen wird unterschiedlich weit genutzt. Verschiedentlich gehört ebenso zur Gaia-Hypothese, dass ein Planet durch kooperative Effekte zur Selbstregulation befähigt sei (Wikipeida).
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Der Mensch wandelt sich vom reaktiven zum aktiven Element im System!
Hinweise dazu:
1. 30% der Landschaft ist kultiviert
2. City Lights
Herausforderungen:
1. Eine Welt mit Wasser, Sauerstoff, Nahrung, Energie und einem lebensfreundlichen Klima
2. Eine nachhaltige Entwicklung für eine wachsende Bevölkerung (>6.5mio E)
Nachhaltige Entwicklung:
Ill-defined problem (Schlecht definiert) (weder Ausgangspunkt, noch der Zielzustand klar
definiert)
- Entscheidend sollte sein: normativer Prozess (jeder sollte Mitmachen können).
3. Eine nachhaltige Energieversorgung
4. Nahrungsmittelsicherheit (Heute 50:50-Situation (unter-/überernährt)
5. Eine nachhaltige Forstwirtschaft
6. Süsswasserversorgung
7. Eine nachhaltige Fischereiwirtschaft
8. Eine nachhaltige Nutzung und Erhalt der Biodiversität
Gesamtherausforderung: Eine nachhaltige Entwicklung für einen sich wandelnden Planeten
Die Bedrohungen:
Globale Entwicklungsdisparitäten
Klimawandel (Änderung der Niederschläge, Temperatur, Sealevel, Eiskappen, Zirkulationen (IPCCReport 2001: 2/3 anthropogene Beeinflussung des Klimas, 1/3 natürlich, während letzten 50a)
- Wirkungen bisher:
i. Temperatur (GMT): +0.7 (+/- 0.2) °C
ii. Schnee/Eisflächen 10%, Eisbedeckung der Seen: -14 d
iii. Meeresspiegel: +10-20 cm
iv. Biologie: aufwärtsdriftend und polwärts (Frühlingsbeginn: 3-5 d früher)
v. Bei 2°C Änderung: 20% des Ökosystems ändern sich. Wassermangel
vi. Ausserdem: Ökonomie, Gesundheit, Ernährung und Katastrophen
vii. Impacts on: Health, Agric., Forest, Water res., costal areas, species and nat. trees
viii. Um Bedürfnisse der in den nächsten 30 a zu erwartenden zusätzlichen 3Mrd.
Menschen zu befriedigen muss die Nahrungsmittelproduktion verdoppelt werden.
Für nahezu jedes Szenario von Klimawandel wird ein Rückgang lwProduktion erwartet.
Holz und Holzkohle sind einzige Energiequelle für 1/3 der Weltbev.,
Nachfrage wird sich in den nächsten 50a verdoppeln.
1/3 der Bev. leidet bereits an Süsswasserknappheit (Anteil in nächsten 30a
verdoppeln) v.a. arid und semiarid.
Schwarze Pumpe Zeigt trotz modernster Technik, wie schmutzig viele
(auch neue) Kraftwerke sein können...
Bodendegradation
- Nur noch sehr wenig Gebiete die noch naturbelassen sind
- Intensivität hängt von Landschaftszone und Art der Bewirtschaftung ab
- Subtropen am stärksten betroffen
- Versalzung v.a. Nordafrika, Saudiarabien, Pakistan
- Wassererosion v.a. Europa, Tropen, Indien, China und Osten Nordamerikas (viel
Niederschläge
- Winderosion (v.a. Tropen, Nordamerika (Westen), Südeuropa und naher Osten, wie auch
Indien & China
Verlust an Biodiversität
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Natürliche Hintergrundrate des Aussterbens: ca. 1-3 Arten/a (effektive, heutige Rate:
unbekannt)
- Schätzungen: 100* Hintergrundrate (könnte auf 10'000 steigen).
- Trend (wenn so fortfährt: Mitte 21Jh. 1/3-2/3 alller Tier- und Pflanzenarten verloren (haupts.
Tropen)
Globale Entwaldung
- Nettoverluste v.a. in Tropen
- Nettogewinne v.a. im Norden
Süsswasserverknappung
- Wichtiger Aspekt: Bevölkerungswachstum
- Niedrige Substitution
- Trend des Wasserangebots (sinkend) Ohne Import für versch. Länder kein Überleben
- Nicht nur Menge, sondern auch Qualität
Übernutzung und Verschmutzung der Weltmeere
- Überfischung (Habitatsveränderung, Vergiftung, Aussetzung anderer Arten)
- Nach Erschöpfung der grösseren Fischarten (hohe trophische Stufe) Beginn der Befischung
der kleineren Fischarten (niedrige trophische Stufe).
- Fangquoten sind heute höher, als früher die Möglichkeiten
WWF Fischführer betrachten (welchen Fisch darf ich kaufen).
Änderung der Stoffkreisläufe
- Stickstoff/a (10^12= Teragramm): Fossile Kraftstoffe (20*10^12), Agro- Ökosystem
(10*10^12) Düngungsmittel (70*10^12), Total Human Additions: 150*10^12!
- Natural Sources Stickstoff: zw. 100-210*10^12!
- Zuwachs des Eintrages in Flüsse
>Ursachencharakteristik I & II
Herausforderungen in einer sich wandelnden Welt:
Globaler Wandel ist mehr als Klimawandel (real, jetzt und immer schneller)
Dynamik des Erdsystems charakterisiert durch kritische Schwelle und abrupte Veränderungen
Menschliche Aktivität treibt multiple, interagierende Effekte an
Erdsystem befindet sich in einem noch nie erfahrenen Zustand
Nachhaltigkeitswissenschaft:
Natur des GW Disziplinen übergreifend
Datenlücken qualitative Analyse
Wissensfortschritt iterativer Prozess
Dringlichkeit Notwendigkeit für Handlungswissen ohne vollständiges Systemverständnis
Problemskalen Multiskalen
Nachhaltige Entwicklung Verständnis von Nicht-Nachhaltigkeit
Beispiel für Nachhaltigkeitswissenschaften: das Syndromkonzept (VL IV)
-
Vorlesung 4:
Syndrome ein Syntheseinstrument
Grundthese: Der GW lässt sich in seiner Dynamik auf eine überschaubare Zahl von Kausalmustern in den
Mensch-Umwelt-Beziehungen zurückführen (nicht-nachhaltige Entwicklungsverläufe = Syndrome des GW).
ESM: Erd-System-Management
Nachhaltige Entwicklung
Die Möglichkeit der menschlichen Einflussnahme auf den Koevolutionspfad
Durch ein geeignetes Management der Umwelt und der Zivilisationsentwicklung soll ein positiver
Verlauf der Koevolution im Erdsystem erreicht werden.
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Geokybernetik (Steuerungs- und Regelungsvorgänge)
Entscheidende Fragen:
Definition eines positiven Verlaufs?
Welche Strategien?
Management:
Management findet durch die Einführung einer externen Kontrollfunktion M(t) statt:
N=F1(N,A;t;M(t))
A=G1(N,A;M(t))
N= Makrozustand der Ökosphäre, A= Makrozustand der Anthroposphäre A
-
Ziel nachhaltige Entwicklung: (ill-defined prob.)
Interdisziplinär (Natur- Technische- u Sozial- und Geisteswissenschaften) + Gesellschaft
(Transdisziplinarität) konkreter Kontext (Wirkung, Wertung, Konflikt, Partizipation und Lernprozess
Syndrome als Möglichkeit zur Generalisierung.
Das Syndromkonzept
a) Lineare Kausalkette (aber meistens sind Vorgänge nicht als klare Kausalkette vorhanden)
b) Komplexes Muster (Regelkreis) (+/-)
ESM Erd-System-Management
Pessimierungsstrategie Leitplankenkonzept
Identifikation von Risiko- und Sicherheitszonen im Mensch-Natur-Koevolutionspfad
Syndrome als Leitplanken einer nachhaltigen Entwicklung
1. Syndrom-Diagnose (Fragestellungen, was läuft falsch, welche Symptome, in welchem Bereich
(interdisziplin), Intensität, Bekämpfung (wie), Erfahrungen?
a. Zu Diagnose: Computergestützt, quant. und qual. Informationen, geogr. Beschreibung.
b. Fallstudien (Liste von Symptomen, Kausalbeziehungen, Krankheitsbilder)
c. Syndromanalyse: syndromspezifisches Beziehungsgeflecht (Regelkreis) Toolbox( Daten
und Vorgehen) Disposition (wo kann was passieren?, Intensität?, Auslöser?).
2. Syndrom-Prognose
a. Computergestützte Modellrechnung
b. Überprüfung auf vergangene Fälle (hind-casting)
c. Ableitung von Handlungsmöglichkeiten
i. Qualitative Modellierung
Modellbasierte Beschreibung der dyn. Evolution der verschiedenen
Zeitverläufe
Evaluierung der polit. Handlungsoptionen präventiver und kurativer Art
Syndromvalidierung durch Fallstudienanalyse
Chance für Syndrom- Mitigation
Werkzeug:
i. Qualitative Differenzialgleichung (Der QSIM- Algorithmus
bietet ein Werkzeug zur Übersetzung von
Kausaldiagrammen in Art der Syndrommechanismen in
einem mathematischen Formalismus.
Das Syndromkonzept:
1. Grundthese:
Der GW lässt sich in seiner Dynamik auf eine überschaubare Zahl von Kausalmustern in den Mensch-UmweltBeziehungen zurückführen. Die nicht-nachhaltigen Entwicklungsverläufe dieser dynamischen Muster werden
als Syndrome des globalen Wandels bezeichnet.
2. Grundelemente
Symptome
(systematische Beschreibung der Dynamik des GW):
Transdisziplinäre Zusammenschau der wichtigsten Entwicklungen
Bezeichnen komplexe natürliche oder anthropogene, dynamische Phänomene
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Unbewertet (umgangssprachlich definiert)
Durch Indikatoren messbar
Beinhaltet die temporalen Charakteristika der spezifischen Trends
Wechselwirkungen
Verknüpfungselemente der system-analytischen Beschreibung der Dynamik des GW.
Spezifizieren die Form der Kausalbeziehung zw. Symptomen unter bestimmten gegebenen
Bedingungen.
Zwischen einem einzelnen Symptompaar oder synergistisch zwischen mehreren an einer
Kausalbeziehung beteiligten Symptome.
Syndrome
Nicht-nachhaltige Entwicklungspfade in Mustern der Zivilisation- Natur- Wechselwirkung
Charakteristische Konstellationen von Symptomen und ihren Wechselwirkungen
Nur über die Kausalbeziehungen zwischen den einzelnen Elementen erklärbar
Anthropogen verursachte Schädigungsmuster
Interaktionsmuster komplexer Phänomene
Mittels interdisziplinärer und inter-sektoraler Ursache-Wirkungskomplexe semi-formalisiert
Über die einzelnen Sphären des Erdsystems hinweg formuliert.
Syndrome des globalen Wandels (WBGU 16 globale Syndrome in 3 Gruppen):
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
Syndromgruppe Nutzung (unangepasste Nutzung von Naturressourcen als
Produktionsfaktoren):
Das Sahel-Syndrom (LW-Übernutzung an marginalen Standorten)
Das Raubbau-Syndrom (Raubbau an nat. Ökosysteme)
Das Landflucht Syndrom (Umweltdegradat. Durch Preisgabe traditioneller Landnutzungsformen)
Das Dust-Bowl-Syndrom (nicht-nachhaltige industrielle Bewirtschaftung von Böden, Wälder und Gew.)
Das Katanga-Syndrom (Umweltdegradation durch Abbau nicht-erneuerbarer Ressourcen)
Das Massentourismus (Erschliessung und Schädigung von Naturräumen)
Das Verbrannte-Erde-Syndrom (Umweltzerstörung durch militärische Nutzung)
Syndromgruppe Entwicklung (Mensch-Umwelt-Probleme aus nicht-nachhaltigen
Entwicklungsprobelen)
Das Aralsee-Syndrom (Umweltschädigung durch zielgerichtete Naturraumgestaltung wegen
Grossprojekten.)
Das Gründ-Revolution-Syndrom (Umweltdegradation durch Verbreitung standortfremder
landwirtschaftlicher Produktionsverfahren)
Das Kleine-Tiger-Syndrom (Vernachlässigung ökologischer Standards im Zuge hochdynamischen
Wirtschaftswachstum)
Das Favela Syndrom (Umweltdegradation durch ungeregelte Urbanisierung)
Das Suburbia-Syndrom (Landschaftsschädigung durch geplante Expansion von Stadt- und
Infrastruktur)
Das Havarie-Syndrom (Singuläre anthropog. Umweltkatastrophen mit längerfristigen Auswirkungen)
Syndromgruppe Senken (Umweltdegradation durch unangepasste zivilisatorische
Entsorgungsanforderungen)
Das Hoher-Schornstein-Syndrom (Umweltdegradation durch weiträumige Diffusion von meist
langlebigen Wirkstoffen)
Das Müllkippen-Syndrom (Umweltverbrauch durch geregelte und ungeregelte Deponierung
zivilisatorischer Abfälle)
Das Altlasten-Syndrom (Lokale Kontamination von Umweltschutzgütern vorwiegend an industriellen
Produktionsstandorten
Stufen der Syndromanalyse
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
1. Hypothesenbildung
Analyse von Fallstudien und Expertenwissen
Verbale Beschreibung der nicht-nachhaltigen Muster wird erstellt und in ein semiformales
Beziehungsgeflecht umgesetzt ( semiformal= Beziehungsgeflecht)
2. Qualitative Modellierung mit QDGI
a. Landmark-Werte spezifizieren ausgezeichnete Werte an denen die Beziehungen zu anderen
Variablen sich qualitativ ändern
b. Mögliche Variablenwerte: Landmark oder das Intervall zwischen 2 Landmarks, sowie die
Richtung der Veränderung.
Nur qualitative Eigenschaften: z.B. A wächst monoton mit B, A ist eine U-förmige Funktion von B
mit B als Umkehrpunkt.
Korrespondierende Anzahl von qualitativen Constraints, die die Zustandvariablen und deren
Änderungen verknüpfen.
Beispiel: Sahelsyndrom ansehen!
>Verschieden Gutachten (Boden, Biosphäre, Süsswasser etc.)
NCCR Syndromansatz
Mensch im Erd-System:
Erkennen von Mustern problematischer Zivilisation-Natur-Interaktion basierend auf Expertenwissen
Lokale Unterscheidungsfindung im globalen Kontext
Menschen in ihrer Umwelt:
Vielzahl von lokalen Situationen
Lokale Probleme & lokale Potentiale lokales Wissen
Dokumentiert in Fallstudien (JACS)
Detaillierte lokale & regionale Fallstudien
Zusammenfassung dieser Sitzung:
-
-
Es bringt Vorteile nicht- Nachhaltigkeit (Syndrome) anstelle von Nachhaltigkeit zu beschreiben!
Systematik erlaubt den Umgang mit mehreren Realitäten, komplexen, nicht-linearen
Zusammenhängen sowie mit Problemverknüpfung.
Syndrome sind nicht-nachhaltige dynamische Entwicklungsmuster im eng gekoppelten ZivilisationNatur-System.
Vorlesung 5:
Regionalisierung am Beispiel von zwei Syndromen
Rückblick: Was sind Syndrome?
Nicht-lineare, in Wechselwirkung stehende und nicht-nachhaltige Entwicklungsverläufe dieser dynamischen
Muster werden als Syndrome des globalen Wandels bezeichnet.
Entwaldung in Amazonien
Analyse der an der Entwaldung beteiligten Muster (Syndrome)
Ursachen: 60% Grossviehzuchten, 33% Kleinflächige Subsistenzlw., 3% Minen, Feuer, Urbanisation
und Strassen, 3% Holzwirtschaft, 1% Grossraum Kommerzlandwirtschaft. (% des abgeholzten ExWaldes).
Hauptmuster der Entwaldung in Amazonien:
Nicht- nachhaltige industrielle Bewirtschaftung von Böden oder Gewässern (Konversion von
landwirtschaftlicher Nutzfläche) DUST-BOWL SYNDROM
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
-
-
Die Armutsgetriebene landwirtschaftliche Übernutzung marginaler Standorte (Brandrodungsfeldbau /
Brennholzsammlung) SAHEL SYNDROM
Die Übernutzung biolog. Ressourcen / Ökosystemen (globale Stammholzexploitation, Holzgewinnung)
Beispiel I:
RAUBBAU SYNDROM
o Wirkungsmechanismen:
Fischgerätmuster (Verzweigung von zentralen Orten aus oder von Strassennetzen)
Wirkungsmechanismen: Erschliessung einer Region als Exposition
(Auslöser) für andere Entwaldungsmuster (Waldgefährdung über
Koppelung aktiver Syndrome).
o Bsp: RAUBBAU SYNDROM:
Raubbau an nat. Ökosystemen
Terrestrische & marine Ökosysteme
Überschreitung der nat. Regenerationsfähigkeit
Gesellschafts- und wirtschaftspolitische
Hintergründe
o Globale Bsp:
Glob. Stammholzexploitation
Holzkohleerzeugung
Rote Liste (Nashörner, Büffel,
Wale etc..)
Syndromfolgen:
o Konversion und Degradation artspezifischer Lebensräume
o Regionale Reduzierung der genetischen Artenvielfalt
o Erosion, morphologische Änderungen
o Regionale und globale Klimaänderungen
Syndromanalyse
1. Hypothesenbildung
2. Qualitative Informationen aus Fallstudien
a. Zunehmende Übernutzung und Schädigung von Ökosystemen
b. Raubbau Syndrom als Auslöser für Sahel Syndrom
3. Zusammenhangsgeflecht syndromspezifisches Beziehungsgeflecht
4. semiformale Beschreibung
5. Syndromdiagnose Disposition wo kann es passieren?
6. Dispositions-Entscheidungsbaum (Bsp.: gut erreichbarer Wald, hohe Waldbestandsdichte hohe
Disposition für das Raubbausyndrom).
Fuzzy Logik:
Herkömmliche oder Boolsche Logik:
Wahrscheinlichkeitswert von entweder 1 (wahr) oder 0 (falsch)
o Beispiel: Wer gehört zur Gruppe der alten Leute ?
Zugehörigkeit in % zu alt oder nicht alt
A und B (Schnittbereich zweier Kreise)
A nicht B (Nur Kreis A, nicht aber Schnittbereich und B)
A oder B (Alles)
o Fuzzy-Logik Verschneidung (Kompensatorischer Fuzzy UND Operator):
Disposition
hoch = y (gut erreichbarer Wald ^ hohe Waldbestandsdichte)
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Hohe Walderreichbarkeit
o Fuzzyfizierung
Linguistische Variable hohe Waldbestandsdichte
Dieser Fuzzyfizierungsschritt dient dann als eine Art Pförtner für die
Weiterlenkung im Entscheidungsbaum (Fuzzy-Logik basiert auf einer
Bewertung zwischen 0 und 1 je nach Wertung wird so, oder so
entschieden).
Disposition- Entscheidungsbaum
RAUBBAU-Syndrom: Typenbestimmung (global)
Konversionstyp:
o Clear-cutting mit vollständiger Unterdrückung der natürlichen Sukzession
Bodenverdichtung, Erosion, Verlust / Fragmentierung von Räuberhabitaten,
Überpopulation von Herbivoren, Änderung der lokalen klimatischen Verhältnisse, etc.
KEINE REGENERATION DES ÖKOSYSTEMS
Degradationstyp:
o Begrenzte Berücksichtigung ökologischer Gegebenheiten (selektiver Einschlag in Art und
Fläche)
Verschiebung der Ökosystemstruktur, Biodiversitäts- und Funktionsverluste,
Ressourcenerschliessung, etc.
LANGSAME VERNICHTUNG DES ÖKOSYSTEMS ÜBER
ZWISCHENSTADIEN (SEKUNDÄR WALD)
RAUBBAUSYNDROM: Syndromverknüpfung Wo werden Wälder des GW ( Syndrome) geschädigt
oder gefährdet?
1. Die aggregierte Gesamtgefährdung GI
(Summe der Syndromdispositionen)
2. Die aktuelle Schädigung und Gefährdung AGI
(Summe der Syndromintensitäten)
3. Die zukünftige Gefährdung durch Syndromkoppelungsmechanismen GIK
Syndromverknüpfung: Die zukünftige Gefährdung Amazoniens durch Syndromkoppelungsmechanismen
(Indikator GIK):
Wo kommt es durch die Aktivität von bestimmten Prozessen zur Initiierung anderer Mechanismen
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Waldgefährdung? = Waldgefährdung über die Koppelung zu bereits aktiven Syndromen.
Zukünftige Gefährdung durch Syndromkoppelungsmechanismen:
Indikator GIK: Exposition durch Syndrome
Mögliche Koppelungen:
1. Flächenerschliessung durch Holzeinschlag
1. Nutzungsaufgabe durch marktorientierte Akteure (Nachzug landloser Kleinbauer)
Raubbau-Syndrom als Exposition für das Sahelsyndrom.
Eine hohe Disposition für ein Syndrom muss gegeben sein,
o Oder
Eine hohe Intensität für das Raubbau Syndrom und gleichzeitig eine hohe Disposition für das SahelSyndrom oder das Dust- Bowl- Syndrom.
o Oder
...
Beispiel 2:
Das Favela-Syndrom:
Umweltdegradation durch ungeregelte Urbanisierung.
Urbanes Wachstum bei nur schwach ausgeprägter infrastruktureller und politischer Regulierung
o Slums, Shanty-Towns; Favelas; Squatters, etc.
Syndromfolgen:
o Gesundheitsschäden und Umweltbelastung
o Wasserverschmutzung
o Süsswasserverknappung
o Deposition und Akkumulation von Abfall
o Politikversagen
o Urbanisierung
in MDGs enthalten
Entwicklung:
Verbesserte und verbilligte Verfügbarkeit von ICT (z.B. Cyber Cafes)
Verfügbarkeit von freien Datenbeständen im Internet
Verfügbarkeit kostenloser Software
Bildung von NGOs und Selbsthilfegruppen
Informelle Strukturen als Chance
Micro finance (Friedensnobelpreis 2006 an Muhammad Yunus & Grameen Bank for create economic and
social development from below).
Weitere Anwendungen des Syndromkonzepts:
1.
Identifikation globaler Hotspots
2.
Szenarienanalyse Risikoabschätzung für GCC
Einfluss (Frühwarnsystem)
Vorlesung 6
Desertifikation Beispiel komplexer E & U-Fragen
DER UNTERSCHIED ZWISCHEN EINEM GARTEN UND EINER WÜSTE IST NICHT DAS WASSER
SONDERN DER MENSCH. (Tuareg)
1. Begriffe:
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Combat Desertification: Aktivitäten, welche Teil der integrierten Entwicklung von Land in ariden,
semiariden und trockenen, sub- humiden Gebieten für die nachhaltige Entwicklung... (Combat = de.
Bekämpfen).
Desertification: Aus verschiedenen Ursachen (Klimaschwankungen und menschliche Aktivität)
resultierende Landdegradation in ariden, semiariden und trockenen, sub- humiden Gebieten.
-
-
-
Aktuelle Trockengebiete der Erde (die Karte ist sehr unglücklich, weil Hyperarid offenbar auch in
grossen Teilen Europe (inkl. CH!!). Siege Beilage (29.11.2006).
Je trockener die Bedingungen desto weniger urbanes Gebiet und desto weniger Cropland
(Kulturfläche), dafür umso mehr Weideland.
Schlüssel-Dienstleistungen von Trockenlandökosystemen:
Beschaffungs-(Bevorratungs-) Dienstleistungen: (abhängig von biologischer
Produktivität (Produktivität des Ökosystems): Bsp: Futter, Brennholz oder
Ballaststoffe)
Regulations- Dienstleistungen: (Gewinne aus dem Ökosystem: Bsp:
Wasserreinigung, und Regulierung oder Befruchtung und Saatausstreuung)
Kulturelle Dienstleistungen: (Nichtmaterielle Gewinne aus dem Ökosystem: Bsp:
Erholung und Tourismus, Landschaft und Kulturbesitze etc.).
2. Ausmass, Ursachen und Auswirkungen
Global:
-
70% der Trockengebiete von Trockenheit betroffen (30% der EO)
Mehr als 100 Länder betroffen (über 1 Mrd. Menschen) Landflucht, Migration in Grossstädte
69% der nutzbaren Trockengebiete von Erosion und Bodendegradation betroffen
Ursachen und direkte Auswirkungen
Direkt anthropogen:
Unsachgemässes Pflügen (Erosion)
Übernutzung (Auslaugung der Böden)
Abholzung (zerstört die Konservierende Wirkung der Böden Erosion)
Überweidung (zerstört die Grasnarbe / Reduktion der Biodiversität und Erosion)
Unsachgemässe Bewässerung (Versalzung und Verkrustung)
Indirekt Anthropogen:
Klimawandel als Trigger (Auslöser)
Trockenheit (Begünstigung von Bränden)
Verminderte Resistenz (vulnerabel)
Impacts
In Trockengebieten sind die Böden sensibel, es herrscht ein harrsches Klima vor, mit wenig bis kein N.
Ökologischer Impact:
Verlust der Fruchtbarkeit des Oberbodens
Reduzierende Fähigkeit Crops anzubauen und den Menschen zu unterhalten
Wirtschaftlicher Impact:
40Mrd Verlust an lw- Produktion
Zunahme der lw- Preise
Verstärkte Verarmung der ohnehin marginal lebenden Bevölkerung
Menschlicher Impact:
Täglich verhungern weltweit ca. 30'000 Menschen
Zunahme der Armut
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Auswirkungen:
Verlust an Biodiversität
Allgemeine ökologische Verschlechterung
Störung der lebenswichtigen natürlichen Ressourcen v.a. Wasserversorgung
Armut
Zusammenbruch der menschl. Gesellschaften
Staub aus Wüsten und Trockengebieten werden via Passate in die Siedlungen verweht und wrken:
o Gesundheitsschädigend
o Erhöhung der Sterberate
Weitere Ursachen:
Bevölkerungswachstum (zunehmender Druck)
Armut, Verhinderung von Investitionen in der Erhaltung der Böden
Widersprüchliche und unangepasste Politiken und Institutionen (Konflikte über Eigentum und
Ausbeutung)
Schlechte Infrastruktur
Beschränkter Marktzugang
Schlechte Technologien
Ungenügende Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen
-
Bodendegradation: Am schlimmsten steht es um Asien (Wasser- Winderosion und chemische Entwertung)
gefolgt von Afrika (Australasien, Nord-Südamerika und Europa sind mit weit besseren Werten in allen
Bereichen versehen) Siehe dazu Folie 19.
Wenn man eine Skala der Bodendegradation nach Stärkegrad macht, dann sind weitaus die meisten
Gebiete leicht und moderat von den verschiedenen Erosionsarten geprägt, nur wenige sind stark bis extrem
betroffen.
Akteure und Massnahmen:
1. International Year of Deserts and Desertification IYYD 2006
2. International Center for Agricultural Research in the Dry and Areas (ICARDA)
a. Mythos 1: je mehr Menschen, desto mehr Degradation und als Folge Desertifikation
b. Mythos 2: Vor allem Arme , die die Trockengebiete degradieren
i. Ansatz: Kombination von modernen Technologien und lokal-traditionellem Wissen.
3. International Fund for Agricultural Development (IFAD) http://www.ifad.org
4. Global Environmental Facility (GEF) http://www.gefweb.org
5. World Overview of Conservation Approaches and Technologies (WOCAT) http://www.wocat.org
Gegenseitige Abhängigkeiten:
Desertifikation
Dürre/
Trockenheitz
Landwirtschaf
Armut
Über potentielle Vegetation
und
t
Bevölkerungsdruck,
Bevölkerungswachstum und
Risikogebiete der
Desertifikation bitte selber unter http://www.cde.unibe.ch/University/CRS_Un.asp ein Bild machen (Bilder auf
Folie sind nicht scharf genug).
Ursachen und deren Bekämpfung unterliegt einem komplexen Wirkungsgefüge.
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Kindersterblichkeit ist am höchsten in trockenen Gebieten, welche bisweilen auch die tiefsten BIP aufweisen.
Während Küstengebiete die höchsten BIP aufweisen und Inseln die tiefste Kindersterblichkeit (Siehe dazu
noch Folie 34).
Foodback Loops sind Rückwirkungskreise die bei einer Veränderung eines Bestandteils eine Rückwirkung auf
andere Bestandteile des Systems erwirken (z.B. Klimawandel kann sich negativ auf die Desertifikation
auswirken etc.).
Es gibt vier Szenarien für Ökosystem & Wohlbefinden:
Man unterscheidet bei den Szenarien zwischen der regionalen Perspektive und der globalen
Wie zwischen reaktiv und proaktiv (den Rest kann man nicht lesen).
Proaktivität ist ein Neologismus und setzt der Proaktivität eine antizipative Haltung und
szenarienbasierte Vorüberlegungen voraus. (..?..)
-
Klimawandel
Fallbeispiel Hoher Atlas: (Siehe auch Vorlesung: nachhaltige Regionalentwicklung vom 29.11.2006,
gleiches Fallbeispiel, nur intensiver durchleuchtet, daher hier nur Ansatz):
o Traditionelles Agro-Silvo-Pastorales System (LW, Wald, Vieh)
o Unterteilung in Topographisch bestimmenden Wirtschaftsraum (Bsp.: Steilhang: Vieh)
o Natürliche Einflüsse: Klima, Exposition, Wasser, Topographie und Boden
o Sozioökonomische Einflüsse: Ökonomie, Gesellschaft, Zugang zu Ressourcen, Manpower
und Produktivität.
o Actual displaced System: Agro wird viel stärker abhängig vom Weltmarkt, was praktisch auf
alle Bereich Einfluss ausübt.
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Vorlesung 7:
Desertifikation Beispiel komplexer E & U-Fragen
Zusammenfassung und Rückblick:
Actual Dispalanced System:
Natürliche Biophysische Aspekte:
o Klima (schlechter)
o Exposition (bleibt)
Kompensation
o Wasser (schlechter)
o Topographie (bleibt)
o Boden (schlechter)
Sozioökonomische Aspekte:
o Privilegierter Ressourcenzugang (steigend)
o Sozialer und ökonomischer Ausschluss (steigend)
o Manpower (sinkend)
o Ruckgang der Produktivität auf bewässerten Gebieten (steigend)
Kompensation
Fallbeispiel 2: Tchadsee
Ökologische Funktionen des Tchadsees:
Brutgebiet für Fische wichtige Nahrungsquelle
Brutgebiete für Wasservögel wichtige Biodiversitätsreserve
Sammelbecken für Pflanzen- und Tiernährstoffe wichtige Nahrungs- und Düngquelle
Störung des ökologischen Gleichgewichts
Ausbreitung von invasiven Arten wie Typha oder Wasserhyazinthen
Auswirkungen der Dürre & menschlichen Eingriffen
Schrumpfen der Seefläche (von ca. 38'000 km2 heute noch 1270km ca. nach OEW, 2006)
Rückgang Wasserabfluss Flüsse
Absinken der GW-Spiegels
Verschwinden von Pflanzen und Tierarten
Rückgang der Vegetationsbedeckung
Zunahme von Bodenerosion (Wind & Wasser)
Abnahme der Bodenfruchtbarkeit
Diverse ökonomische und soziale Auswirkungen
Kampf um Wasser und Ressourcen
Nomaden vs. Siedler
Sesshaftigkeit vs. Mobilität
Monetarisierung vs. Tauschwirtschaft
Neue Strukturen vs. Alte Abkommen
Privatbesitz vs. Gemeinschaftsflächen
Landwirtschaft vs. Viehzucht
Staatlichkeit vs. Clanorganisation
Spannungen & Konflikte (inner- &zwischenstaatlich) verschärfte Armut
Beispiel Aral-See:
Geopolitische Lage: ½ in Kazakstan, ½ in Usbekistan
Salinitätszunahme der Aralseezuflüsse: die Wasser der Flüsse Syrdar ya und Amu Darya haben ein
Salinitätszunahme von über Faktor 2 erfahren (ca. 0.5g/l bis fast 2g/l)
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Das Wasser wurde in einem enormen Umfang von den Zuflüssen für die Bewässerung abgeleitet, dabei
waren die Länder Uzbekistan (v.a.), Turkmenistan, Tajikistan, Kyrgistan und Kazakstan beteiligt. Die Länder
im Westen (Kazakstan, Uzbekistan und Turkmenistan beziehen beträchtlich mehr Wasser aus
Oberflächengewässern, während die im Osten (Tajikistan und Kyrgistan) wesentlich mehr Wasser aus
Niederschlag und Gletscherabfluss für die Versorgung gebrauchen.
Regionale Forschungsanstrengungen in Zentralasien:
Tien Shan Massiv (Zentralasien Hauptsächlich in Kyrgistan und Tajiikistan, angrenzend an China (Süden)).
PhD und MSc studies: Innerhalb des Highland- Lowland Kontexts ergeben sich verschieden Arbeiten:
Beispielsweise, über den Wasserhaushalt im Gebiet (Runoff, Glacierhousehold etc)., Watermanagement,
Landuse & Soil Degradation, Organisation and Empowerment of rural communities und zu guter Letzt: Conflict
Transformation.
Bsp: Malaria-Vorkommen (dazu sind die Folien nicht ersichtlich)
Bsp: Gletscherrückgang
Bsp: Energieversorgung im Pamir-Gebirge:
Die Energieversorgung noch unter dem Sowjetischen Reich wurde hauptsächlich von Extern
gewährleistet, nach dem Fall der Sowjetunion, Ende der 1980er wurde die Energiedifferenz (da von
den Sowjets keine Einfuhr von fossilem Brennstoff, Gas und Kohle gewährleistet wurde) hauptsächlich
durch Biomassenressourcen wie z.B. Dung, Teresken, Holz etc. gewährleistet.
Die in den Fallstudien behandelten Dörfer, richten sich nach bestimmten Kriterien, wie bspw.
Energieverbrauch, oder Distanz zum Markt etc.
Schlussfolgerungen: p
Der Energieverbrauch ist nicht homogen im West-Pamir bezogen auf Dorf- und Haushaltsebene.
Die lokale naturräumliche Ressourcenlage (Kontext) hat einen starken Einfluss auf den
Energieverbrauch.
Eine nachhaltigere Energieversorgung würde den negativen ökologischen Impakt massgeblich
vermindern und umgekehrt.
Prioritär erscheint eine Anpassung der Verbraucherseite auf die Energieversorgung und nicht
umgekehrt.
Anpassung der Geräte (Kochherde, Öfen, elektrische Anlagen, Beleuchtungssysteme
etc.
Förderung von Gebäudeisolatoren
Die unterschiedlichen Konsummuster auf Haushaltsebene lassen sich durch folgende Faktoren
erklären:
Lokale Verfügbarkeit
Zugang
Erschwinglichkeit
Effizienz
Konkurrenz um Naturressourcen
Je knapper die lokale Energie- Ressourcenlage, desto höher der Gesamtenergieverbrauch auf
Haushaltebene und damit auch der negative ökologische Impakt (Übernutzungs- DegradationsParadoxon)
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Vorlesung 8:
Regionale Perspektive Südostasien: The lower Mekong basin
Ziele:
Grundverständnis einer heterogenen und dynamischen Region
Einblick in Umwelt, Entwicklungsprobleme und Ressourcen Konflikte in einem grenzübergreifenden
Einzugsgebiet
Methodische Übersicht
Einblick in die Methoden und Resultate der regionalen Bodenbedeckungsanalyse des LMB¨
Daten über die Länder:
Mekonggebiet:
Mekong + EG: 624'000 Km2, 0-2800 m ü. M.
Laos, Thailand, Cambodia und Vietnam
Bevölkerung im ganzen Gebiet: 55-60 Mio.
Bev.- Wachstum: 0.9-2.6%
Entwaldung: 0.5-2.5% a-1
Schutzgebiete: ca. 11% (auf dem Papier)
GDP per Capita: 1379 $
Politik und Wirtschaft:
Laos: 1-Parteienstaat, später Kommunismus, sehr ländlich, Opium und Reis
Vietnam: Einparteienstaat (Komm.), Öffnungstendenzen, sehr starke LW, viele Mofas und Autos
Cambodia: Indochine, Rote Khmer (kommunistische Guerilla) als grausames Regime
- Bevölkerung: als Hauptbestandteil: Khmer, auch Christen, Muslime.
- Politik: demokratische konstitutionelle Monarchie (seit 1993)
- Periodische Fluten
- Stark in Produktion von Textilien (Arbeitgeber: international)
Thailand: Seit 1932 konstitutionelle Monarchie, Sturz nach Putsch im 2006, seitdem Ausarbeitung einer
neuen Verfassung.
Wirtschaft: auch heute noch einer der grössten Reisexporteure überhaupt. Einer der Panterstaaten
(Thailand, Indonesien, Malaysia und Philippinen). Diese Panterstaaten folgten den Tigerstaaten
(Hongkong, Singapur, Südkorea und Taiwan), was die wirtschaftliche Entwicklung angeht ein Jahrzehnt
später. Hauptreligion ist der Buddhismus.
Charakteristika: Mekongdelta ist einer der am dichtesten besiedelten Räume der Erde. Das Gebiet zeichnet
sich durch eine sehr grosse Heterogenität aus.
1. Heterogenität im Entwicklungsstatus:
Cambodia
Laos
Thailand
Vietnam
Cambodia
Laos
Thailand
Vietnam
Cambodia
Laos
Thailand
Lebenserwartung bei d. GDP per Capita (PPP,
National GDP in Mia US$
Geburt
US$)
56.2
2078
4.2
54.7
1759
2.1
70
7595
143
70.5
2490
39.2
HDI
Agriculture in % GDP
Agriculture in %
employment
0.571
51
73.7
0.545
53
76.5
0.778
11
48.8
0.704
26
66.2
Population LMB
% of LMB
% of national pop.
Mean pop. densitiy in
(people/km2)
9800000
17.9
80.4
63
4905000
9
93.9
24
23130000
42.2
37.5
123
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Vietnam
16920000
Cambodia
Laos
Thailand
Vietnam
30.9
21.8
253
Malaria Vorkommen
HIV/AIDS Verbreitung
Erwachsene Literacy rate
Youth Literacy 15-24 M/F
in % 100 000 pers.
% (15-49 Jahre)
(15 <) M/F (Male/Female)
(Male/Female)
1096
3.2
80/75
83/75
1076
0.05
64/33
83/58
163
2.15
97/94
99/98
86
0.22
96/91
96/97
2. Dynamik
Starke Senkung der Forstwirtschaften in Cambodia und Laos, Thailand hat keine
Forstwirtschaft und Vietnam nur minimale.
Relativ zur Schweiz starke GDP- Schwankungen.
Cambodia
Laos
Thailand
Vietnam
Bev.Wachstumsrate (0102)
2.5
2.5
0.9
1.35
Pro Kopf Energie
Verbrauch (01-02)
3.9
5.2
LW Produktions-index
(03)
107.3
118.3
106.7
117.7
Jährliche Entwaldung
(93-97)
0.5
0.6
0.4
0.7
Es gibt v.a. in den Ländern Laos und Cambodia eine Verschiebung der Bevölkerung vom Land in die
Stadt (zw. 6-7%). In Thailand und Vietnam wird die Zunahme der Stadtbevölkerung bis 2020 noch ca.
die Hälfte betragen (um die 4%).
Der Energiekonsum in Thailand ist etwa 3x höher als in der Schweiz (absolut). Vietnam braucht nur
wenig mehr Strom, als die Schweiz. Die Zunahme des Stromverbrauchs geschah etwa in den 70er,
wo Thailand die Schweiz überholt, später im Jahr 1985 steigt der Stromverbrauch in Thailand krass.
Exportvolumen in Cambodia und Laos ab Beginn 90er steigend mit Einschnitt um 96-98 (Krise der
Tigerstaaten). Dann aber stark steigendes Wachstum des Exportvolumens (v.a. Cambodia).
3. Abhängigkeiten
Abhängigkeit der Wirtschaften Laos und Cambodia:
Exportdestinationen:
Thailand
Vietnam
China
Andere
Total
Laos
Exports (mio. US$)
104.3
90.2
12.4
343
549.9
Exports (%)
19
16.4
2.3
62.4
100
Exports (mio. US$)
92.2
28.2
2390.3
2513.3
Cambodia
Exports (%)
<1
7
1.1
91.9
100
Importe sogar 50-60% aus Nachbarländer.
Abhängigkeiten: Einzugsgebiet (Fluss)
i. Notwendigkeit für regionale Perspektiven und Ansätze
ii. Wasser Quantität und Regime + Qualität
iii. Fischerei als Beispiel:
1. Überschwemmung ist wichtig für das Überleben der Fische
2. Änderung des Regimes lässt Fische laichen (gehen aus dem Flussraum in
seichte Überschwemmungsgebiete Plains, dort können sie Laichen).
a. LIVING with and from the floods.
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Fischfang sinkt und steigt mit dem
Wasserspiegel.
Exkurs: globaler Fischfang:
Fischfang nahm von 1970 relativ stark zu und die Schlepptiefe ebenfalls.
Exkurs: Agriculture:
die blaue Revolution : Totale Welt- Aquaculture: 1984 : ca. Moi. 10t, 1998 ca. Moi. 40t. Einer der
weitaus grössten Produzenten ist China.
Entwaldung:
Die Entwaldung ist in Laos und Cambodia sehr gross (in 10-20 Jahren um ca. 10-20% der
Gesamtfläche). In Thailand nach starker Abholzung zw. 1960-1970 bleibt die Abholzung seit 1990
Stabil. In Vietnam wurde auch zw. 1960 und 1970 viel entwaldet, heute ist die Abnahme ca. bei 2%
(1990-2000).
Vorlesung 9:
Regionale Perspektiven: Südostasien: Lower Mekong Basin (Zweiter Teil)
Ziele:
Methodische Übersicht von generalisierungs- Ansätzen von nat. Ressourcen/ Informationen
Einblick in die Methoden und Resultate der regionalen Bodenbedeckungsanalyse des LMB
Repetition:
Charakteristika LMB:
1. Heterogenität
2. Dynamik
3. Abhängigkeit
Repetition:
Heterogenität (Wirtschaftsdaten)
Dynamik (Entwaldung Funktionen des Waldes). Südostasien ist von der Entwaldung im globalen Kontext
am stärksten betroffen.
Es gibt einen sog. Gap (Diskrepanz) zwischen den Prozessen und der Inventur (Zustand der vorgefunden
wird). Nutzungs- und Bedeckungsveränderungen von Böden sind komplexe multiscale Phänomene
(Einflüsse von und auf Globaler Ebene bis auf globale Ebene).
Woher kommen solche Infos her?
Gründe der Entwaldung im Amazonas:
33% Lokale und kleinbäuerliche Subsistenzlw.
60% Rindviehhaltung (Ranges)
3% Feuer, Minen, Urbanisation, Strassen und Dämme
3% illegales und legales Abholzen
1% grossflächige kommerzielle Landwirtschaft
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Beispiel Schweiz:
- Hochaufgelöste Daten (bsp. Flugbilder).
- Parzellierung
- Klare Eigentumsverhältnisse
- Etablierte und akzeptierte legale Systeme
- Fortgeschrittener Status des legalen und institutionellen System
sehr ressourcenintensiv / nur in wenigen Regionen der Welt
Auf welcher Basis fällen dann nun die Entscheidungsträger Ihre Entscheide? (Wie kann generalisiert werden?)
Häufigste Ansätze: Lokale Fallstudien Resultate werden generalisiert! (BEGREIFFE ICH VOM (AN-)SATZ
HER NICHT GANZ!? WIE ISTS MIT DIR?)
Offenbar bringt dieser Ansatz nichts? (Siehe Folie 23!)
Häufigste Ansätze:
1. Meta-Ansätze von case studies
2. Hotspot Ansätze
3. Verschiedene Modellierungs Ansätze
Zu 1.
Unmittelbare Bedingungen werden den unterliegenden Bedingungen entgegengestellt.
Unmittelbare Bedingungen (Infrastrukturell, Landwirtschaft und Holzentnahme) gegenüber unterliegenden
Bedingungen (Demographie, Ökonomie, Technologie, Politik und Institutionen und Kulturelle Faktoren).
Daraus ergeben sich komplexe Phänomene
Sekundär Resultate aus Meta-Analyse (global)
Aus diesen Phänomenen können Globalschlüsse gezogen werden und die Fortpflanzung eventueller Fehler
kann begutachtet werden.
Zu 2.
Hotspot- Ansätze:
Man schaut die Hotspots zum Beispiel der Entwaldung auf globaler Stufe an.
1. Schaut man die genauen Abläufe eines Ereignisses (Bsp. Entwaldung an) (Change hotspots)
2. Betrachtet man die Sozioökonomischen Indikatoren an (Risk hotspots)
3. und die potentiellen Impakts (Process hotspots)
Zu 3.
Verschiedene Modellierungsansätze:
Ziele von LUCC Modellen: (LUCC= Landuse and cover change)
1. System Verständnis ( explanatory )
2. Identifizierung von Gründen für beobachtete LUCC Veränderung ( explanatory )
3. Voraussage von zukünftigen LUCC Entwicklungen ( predicting )
4. Erfassen von Auswirkungen von LUCC Veränderungen ( impact assessement )
Diese Erfahrungen können in einen Raum-Zeit-Kontext gestellt werden (von 100m2- 100*10^6; und von
stündlich bis 100a).
Ergänzender Ansatz Regionale Land Cover Daten (meistens nur Karten in rudimentärer Form).
Probleme:
Zu 1.
immer noch case studies
Zu 2.
immer noch case studies
Zu 3.
Skalenproblem
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Qualität von regionalen Land cover Daten: Es gibt verschiedene Methoden, Qualität von Landcover Daten sind
oftmals schlecht und oft fehlt es an regionalem Wissen. Die Datenquellen sind auch oftmals kritisch zu
betrachten.
Exkurs: GIS/RS ist wudnerbar, ABER:
- Daten ohne Doku sind wertlos
- Kritische Grundhaltung einnehmen
- Räumliches Denken und Sensitivität für Skalen sind Bedingung
- Output Druck widerstehen
- Fundierte Kenntnisse der Region ist Voraussetzung
- Verbesserter Datenzugang (internet)
- Immer mehr easy to use
jeder ist Experte
- Vermehrter Output Druck (Konkurrenz)
- Rohdaten Flut wächst (Komplexität aber auch)
o Regionale Perspektive ist notwendig (Heterogenität, Dynamik und Abhängigkeiten).
Dadurch: Regionale Land Cover Daten vernachlässigen
Analyse der Regionalen Land Cover Daten des Lower Mekong Basin
1. Analyse der Netto-Veränderungen
2. Darstellung
3. Dynamik ersichtlich machen
4. Kreuztabellierung von Landcover Veränderungen (Von was zu was)
5. Zukunftsperspektiven
6. Systemische Betrachtung
7. Fragen aufwerfen, nachdem Punkte in den Vordergrund kamen (Bsp. Von wo kommt Zunahme
agricultural lands?)
8. Gesamtheitliche Betrachtung
9. Landcover Status und Dynamik in Relation zu verschiedenen Räumen setzen
a. Kontexte
b. Bevölkerungsdichte
c. Verbesserte komparative Indikatoren über Zustand von natürlichen Ressourcen
d. Zugänglichkeit als Key-Factor
e. Erreichbarkeitsdisparität (Dorf Ebene; Stadt Ebene)
Nähe zu Tailand, Vietnam und China: Entwaldung an Grenzgebieten signifikant höher, jedoch nicht
monokausal.
Zusammenfassung Region:
- Charakteristika: Heterogenität, Dynamik und Abhängigkeiten
- Einmalige räumliche Konstellation dieser Charakteristiken Chancen und Gefahren für
Entwicklungen der Länder und Subregionen
- Gefährdungslevel der Wald Ressourcen in Laos und Cambodia
Zusammenfassung Ansatz:
- Globales Bewusstsein
- Regionale Perspektive
- Nationale & subnationale Policy
- Spezifische lokale Handlungen
Zusammenfassung Methodik:
- Landnutzungsveränderungen als komplexe multi-skalare Prozesse
- Limitierte Generalisierbarkeit von lokalen Fallstudien
- Potential von regionale Bodenbedeckungsinventur
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
- Gefahren der Flut von räumlichen Daten
Zusammenfassung Policy:
- Regionale Koordination & Zusammenarbeit
- Internationale Schiedsrichter
- Der multifunktionalen Rolle von Sekundärwälder muss mehr Beachtung geschenkt werden
- Berücksichtigung von Veränderungen der Zugänglichkeit (i.e. Strassenprojekte) auf Ressourcen
Vorlesung 10:
Entwicklungspolitik im Wandel: Vier entwicklungspolitische Dekaden (1960-200)
1960
=(ungefähr)
1970
1980
1990
Erste Dekade: 60er Jahre
Ausgangspunkte:
Unterentwicklung ist Kapitalmangel
Entwicklung sickert durch
Entwicklungspolitische Grundposition:
Entwicklung durch Wachstum
Handel statt Hilfe
Nachholende Entwicklung
Zweite Dekade: 70erJahre
Ausgangspunkte:
Zunehmende Massenarmut (trotz anständigem Wachstum)
Kritik am Entwicklungspluralismus
(Dependenztheorie Abhängigkeiten)
Entwicklungspolitische Grundposition:
Wachstum und Verteilung (Verteilung nicht automatisch= Wirtschaftspolitik)
Grundbedürfnisstrategie
o Ohne Befriedigung der Grundbedürfnisse keine Entwicklung
o Nahrung, Gesundheit und Bildung
Krieg der Armut
Dritte Dekade: 80er Jahre:
EwHilfe: 0.7% BSP
Krise der Tigerstaaten
Genozid Ruanda
Umweltgipfel Rio
Ende des Kalten Krieges
Mexiko zahlungsunfähig
Erste Ölkrise
Kubakrise
Ende des Kolonialismus
Zeitliche Einordnung einiger Eckpunkte:
2000
Globale Entwicklungs- und Umweltfragen (nicht wertend, als Prüfungsvorbereitung) WS06/07
Vorlesung I-X (Zusammenfassung der Folien)
Ausgangspunkte:
Fallende Rohstoffspreise
Überschuldung als Entwicklungsblockade (Subventionierung durch Staaten)
Entwicklungspolitische Grundposition:
Magie des Marktes (Deregulierung)
Management der Verschuldungskrise (IWF)
Alle Macht dem Markt
Vierte Dekade: 90er Jahre:
Ausgangspunkte:
Gleichzeitigkeit von Fort- und Rückschritten
Fehlende Sozial- und Umweltverträglichkeit
Entwicklungspolitische Grundposition:
Entwicklungspolitik: Randbereich internationaler Politik
Neue Paradigmen, insbesondere Nachhaltige Entwicklung (Brundtlandreport)
Flucht in Metakonzept Nachhaltige Entwicklung
Zuordnung von Entwicklungsprojekten zu Dekaden 1-4:
1. Elektronenmikroskop für Universität (Nairobi)
2. Kleinkredite für Frauengruppen
3. Regionale Wassernutzungsplanung
4. Policy Dialog zu Good Governance
5. Tröpfchenbewässerung für Kleinfarmen
6. Golden Handshake
7. Tourismusfachschule
8. Unkrautvertilger
9. Kommunales Trinkwasser
10. Curriculum für Umweltwissenschaften
3, 1, 4
2, 4
4
3, 4
4, 3, 1
3
1, 3
1, 3
2, 4
4
Aktueller Mainstream: Millenium Development Goals (2000 (-2015))
MDG: Acht Ziele, die 2015 von den Ländern erreicht werden sollen.
Die Ziele stammen von der Millenium Declaration, die von 189 Staaten angenommen wurde und von 147
Staaten während des UN Gipfels im September 2000 unterzeichnet wurde.
MDG:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Auslöschung von extremem Hunger und Armut
Einführung universeller primärer Schuldbildung
Für Gleichberechtigung werben und Frauen fördern
Kindersterblichkeit reduzieren
Mütterliche Gesundheit verbessern
Kampf gegen Aids/HIV, Malaria und andere Krankheiten
Nachhaltigkeit mit der Umwelt sichern
Entwicklung einer globalen Partnerschaft in
Entwicklungsfragen
diese Goals sind in 18 quantifizierbare und zeitlich fixierte Ziele
gesplittert, gemessen an 48 Indikatoren (S. 13-14). In
verschiedenen Regionen wurde die extreme Armut geschlichtet, in
anderen stieg sie.
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